Warum Giordano die Feigheit bei sich selbst suchen muß

Die ältere Dame nebenan auf dem Bild ist Ralph Giordano. Sie hat unter der Überschrift "Schluß mit der deutschen...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Feig­heit” in der FAZ-Kolum­ne Frem­de Federn die Wir­kungs­macht der Umer­zie­hung beschrie­ben und ein Ver­bot der Faschis­mus­keu­le gefordert.

Lei­der kom­men bei­de unter­stri­che­nen Wör­ter in Giord­a­nos Arti­kel nicht vor, in dem es um den Bau von Groß­mo­scheen und den man­geln­den deut­schen Wider­stand dage­gen geht. Es kom­men aber die Wör­ter Holo­caust und Rechts­extre­mis­mus vor, und jetzt darf man drei­mal raten, wer schon immer genau wuß­te, an wes­sen Sei­te er zum einen gegen die Moscheen und zum ande­ren gegen die Rechts­extre­mis­ten kämp­fen möchte.

Als bei­spiels­wei­se am 19. und 20. Sep­tem­ber ver­gan­ge­nen Jah­res Pro Köln gegen den Bau der Groß­mo­schee in Köln einen “Anti-Isla­mis­mus­kon­greß” und eine Kund­ge­bung durch­füh­ren woll­ten, distan­zier­te sich Giord­a­no laut­stark und bezeich­ne­te die Grup­pie­rung als “loka­le zeit­ge­nös­si­sche Vari­an­te des Natio­nal­so­zia­lis­mus”, deren Mit­glie­der “wenn sie könn­ten, mich in eine Gas­kam­mer ste­cken wür­den.” Das ist nun so ziem­lich die größ­te Keu­le, die man schwin­gen kann, und unter dem Ein­druck die­ser Wor­te fan­den Regio­nal­po­li­ti­ker zu Aus­drü­cken wie “brau­ne Exkre­men­te”, “brau­ne Soße” und “Nazi-Dreck”.

Nun ken­ne ich min­des­tens fünf füh­ren­de Poli­ti­ker von Pro Köln per­sön­lich, und viel­leicht fünf­zig Leu­te, die im Sep­tem­ber 2008 in Köln mit dabei waren, als die Anti­fa alte Män­ner und Frau­en, nicht aber Ralph Giord­a­no weg­prü­gel­te (er war gar nicht dort, wo es weh tun konn­te). Und ich muß aus eige­ner Anschau­ung sagen: Die Pro Köl­ner, das sind genau die muti­gen Bür­ger, die das tun, was Giord­a­no jetzt beschreibt:

Also end­lich Schluss gemacht mit der deut­schen Scheu, ja, der deut­schen Feig­heit, Kri­tik am Islam und dem infla­tio­nä­ren Bau von Groß­mo­scheen zu üben; Schluss mit der Blau­äu­gig­keit einer von der Regie­rung ein­be­ru­fe­nen “Islam­kon­fe­renz”, an deren Tisch in Gestalt mus­li­mi­scher Ver­bands­funk­tio­nä­re poten­ti­el­le Zer­stö­rer der demo­kra­ti­schen Repu­blik sit­zen und sich eins ins Fäust­chen lachen, weil ihnen Frei­hei­ten gewährt wer­den, die sie sofort abschaf­fen wür­den, wenn sie könn­ten, wie sie woll­ten. Schluss vor allem aber mit dem nie­der­träch­tigs­ten aller nie­der­träch­ti­gen Tot­schlag­ar­gu­men­te der Poli­ti­cal Cor­rect­ness, dem “Wer sich islam­kri­tisch äußert, ist ein Ras­sist und macht die Sache der Nazis von heu­te”: Nein und drei­mal nein!

Und Giord­a­no? Auch sich selbst beschreibt er ja ganz trefflich:

Was sind das für Leu­te, die mit Erfolg ver­su­chen, ein gan­zes Volk in Kri­tik­star­re zu ver­set­zen, jede Hin­ter­fra­gung in eine Belei­di­gung zu ver­fäl­schen und den mora­li­schen Cice­ro­ne zu mimen? Ich habe sie “Gut­men­schen vom Dienst” genannt, “deut­sche Pau­schalum­ar­mer”, “xeno­phi­le Ein­äu­gi­ge”, “Mul­ti­kul­ti-Illu­sio­nis­ten” und “Beschwich­tungs­apos­tel”. Es ist genau jene Spe­zi­es von Zeit­ge­nos­sen, deren Phi­lo­so­phie in die Mise­re der bis­her geschei­ter­ten Inte­gra­ti­ons­po­li­tik geführt hat, die aus Furcht, aus­län­der­feind­lich geschimpft zu wer­den, bei der Ein­wan­de­rung von Mil­lio­nen alle berech­tig­ten Eigen­nutz­in­ter­es­sen des Auf­nah­me­lan­des außer Acht gelas­sen haben. Hier muss der poli­ti­schen Klas­se, und zwar par­tei­über­grei­fend, der Vor­wurf gemacht wer­den, den aus der Nazi­zeit nach­wir­ken­den Schuld­druck für die eige­ne ver­drän­ge­ri­sche Posi­ti­on instru­men­ta­li­siert zu haben.

Schuld­druck, ja, bei uns heißt das Schuld­stolz. Und nein, ich glau­be, wir brau­chen Giord­a­no nicht in die­ser Aus­ein­an­der­set­zung. Wer nicht mit Selbst­kri­tik beginnt, wo sie so offen­sicht­lich ist, der ist ein unzu­ver­läs­si­ger Kombattant.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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