Alice Schwarzer will Prostitution verbieten

Die meisten Frauen des Gewerbes verkaufen sich, weil sie schlichtweg geil auf die schnelle Kohle sind und ein Großteil von denen hat obendrein bestimmt auch noch Spaß am Sex.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.


Dies ist nicht nur ein Angriff auf die Gewer­be­frei­heit. Es ist ein puri­ta­ni­scher Tota­li­ta­ris­mus und der Ver­such, die Ver­tre­ter des männ­li­chen Geschlechts zu kriminalisieren.

Die Frau, die dafür gesorgt hat, daß es nor­ma­le Män­ner hier­zu­lan­de immer schwe­rer haben, eine “rich­ti­ge” Frau fürs Leben zu fin­den, eben die­se Eman­ze Schwar­zer redet jetzt einer Kri­mi­na­li­sie­rung jener Män­ner das Wort, denen zur Befrie­di­gung ihrer sexu­el­len Bedürf­nis­se hier­zu­lan­de eben nur noch der “Pay­sex” als  Aus­weg bleibt, wenn sie nicht ein Leben gezwun­ge­ner­ma­ßen als Eunuch fris­ten wol­len. Von Kranken/Behinderten, denen eine Part­ner­schaft ver­wehrt bleibt oder Mil­lio­nen ver­nach­läs­sig­ten Ehe­män­nern ganz zu schweigen.

Muß man sich die Sexu­al­mo­ral einer Les­be vor­schrei­ben las­sen? Nein.

Wenn das frei­wil­lig geschieht, was steht dem ent­ge­gen. Wird sich auch nie­mals ver­bie­ten las­sen, dar­um heißt es ja “das ältes­te Gewer­be der Welt”. Ent­schul­di­gung, Pro­sti­tu­ti­on konn­te man nicht ein­mal in abge­schlos­se­nen Dik­ta­tu­ren ver­bie­ten. Die Macht­ha­ber soll­ten sich also auf den Schutz die­ser Berufs­grup­pe beschrän­ken. Ich befürch­te, dass bei einem Ver­bot der Pro­sti­tu­ti­on die­se nicht nur in der Ille­ga­li­tät wei­ter fort­le­ben wür­de, son­dern auch die Ver­ge­wal­ti­gun­gen zuneh­men würden.

Ver­mut­lich haben ‚moder­ne Frau­en‘ wie Schwar­zer oft die unbe­frie­di­gen­de Erfah­rung von Meid­be­we­gun­gen des männ­li­chen Teils der Gesell­schaft ihres­glei­chen gegen­über machen müs­sen und ver­su­chen nun die sie selbst unmit­tel­bar betref­fen­den Fol­gen der Eman­zi­pa­ti­ons­ideo­lo­gie im zwi­schen­mensch­li­chen Bereich durch Ver­knap­pung eines bestimm­ten Ange­bo­tes für sich per­sön­lich abzumildern.

Zwi­schen Pro­sti­tu­ti­on und nicht ent­gelt­li­chem Ein­ver­ständ­nis der Frau gibt es kei­ne kla­re Gren­ze! Pro­sti­tu­ti­on gibt es sogar in der Natur. Sie lässt sich nicht verhindern.

Im Übri­gen sage ich als beken­nen­der Christ, daß wir die Pro­sti­tu­ti­on, wenn über­haupt, dann an ihren ver­bor­ge­nen Orten bekämp­fen müß­ten, näm­lich in der Ehe. Nicht immer fin­det in der Ehe Pro­sti­tu­ti­on statt, aber doch sehr häu­fig, inge­stalt sub­ti­ler Erpres­sung. Es ist ein­fach heuch­le­risch, ehr­li­che Pro­sti­tu­ti­on zu bekämp­fen, und ver­steck­te Pro­sti­tu­ti­on zu ignorieren.

Nicht zuletzt hat die Pro­sti­tu­ti­on in jeder bekann­ten Gesell­schaft wohl­tä­ti­ge Diens­te geleis­tet, unter ande­rem eine Men­ge unglück­li­cher Ehen ent­las­tet, und gewiß auch nicht weni­ge christ­li­che Ehen gera­de­zu gerettet.

Ich habe es noch nie mit einer Nut­te getrie­ben. Bin ich jetzt pervers?

JETZT: Ab hier bin ich´s,  Ellen Kositza. Die obi­gen Aus­füh­run­gen waren nicht mei­ne Wor­te, son­dern eine Kol­la­ge (ganz ohne eige­ne Zufü­gun­gen) aus dem Kom­men­tar­be­reich der Jun­gen Freiheit/ Wochen­zei­tung für Debat­te.

Hier hat­te der katho­li­sche Publi­zist Mathi­as von Gers­dorff gera­de einen online-Arti­kel geschrie­ben, der sich mit Ali­ce Schwar­zers Auf­ruf befaßt, die Pro­sti­tu­ti­on „abzu­schaf­fen“. Von Gers­dorff steht Schwar­zers Hal­tung ins­ge­samt distan­ziert gegen­über, meint aber im Kern:

Aus christ­li­cher Sicht ist aber Pro­sti­tu­ti­on grund­sätz­lich falsch und nicht erst dann, wenn die Frau unter­drückt wird. Pro­sti­tu­ti­on ist von Natur aus unsitt­lich und muß vom Gesetz­ge­ber auch so behan­delt wer­den. Das Pro­sti­tu­ti­ons­ge­setz gehör­te zu den gesell­schafts­po­li­ti­schen Vor­ha­ben der rot-grü­nen Regie­rung. Sie woll­ten der Pro­sti­tu­ti­on den­sel­ben Rang geben wie anstän­di­ge bür­ger­li­che Beru­fe. Das Gesetz ist ein direk­ter Angriff auf die bür­ger­li­chen Tugen­den und auf die christ­li­chen Wur­zeln Deutsch­lands und muß des­halb rück­gän­gig gemacht werden.

Mei­nem Emp­fin­den nach paßt die­ser Arti­kel sehr gut zu einer kon­ser­va­ti­ven Wochenzeitung.

Aber das Blatt ver­steht sich nicht umsonst als Wochen­zei­tung für Debat­te (WfD). Die kom­men­tier­freu­di­ge Leser­schaft (gewöhn­lich mit lus­ti­gen Ali­as­na­men nach dem Mus­ter „Heu­leeu­le aus Deutsch­land-nur-noch-tra­la­la“) weist über­ra­schend und mit  Wucht in eine radi­kal-libe­ra­le Richtung.

Daß Ali­ce Schwar­zer den Nut­ten ihren Spaß nicht gön­ne, daß Freu­den­häu­ser ehe­stär­kend wirk­ten, daß die Ehe selbst eine Art Puff ist und daß Frei­er ohne das Ven­til Frau­en­kauf zu Ver­ge­wal­ti­gern wür­den – das sind legi­ti­me Mei­nun­gen, auf die ich gar nicht ein­ge­hen will.

Mich wun­dert nur: Im pro ‑und ‑con­tra zum Pro­sti­tu­ti­ons­ge­setz geht es drun­ter und drü­ber. Die Lager wer­den hübsch durch­ein­an­der­ge­mischt. Neben den erwart­ba­ren Num­mern wie Maria Furtwäng­ler, Mar­got Käß­mann und Han­nes Jae­ni­cke haben auch emi­nent klu­ge Men­schen wie Jen­ny Erpen­beck und Moni­ka Maron den Schwar­zer-Appell unter­schrie­ben. Sowohl im lin­ken wie im mit­ti­gen Spek­trum gibt es in die­ser Fra­ge kei­ne Ein­heits­front. Wohl aber unter den JF/WfD-Leser­kom­men­ta­to­ren!

Man kann, wie gesagt, treff­lich strei­ten über Huren­rech­te und Freierwohl.

Ein immer wie­der­keh­ren­des Argu­ment fin­de ich aber beson­ders bedenk­lich: Daß es lin­ker Schwach­sinn sein, dem „ältes­ten Gewer­be der Welt“ (als sei´s ein beson­ders ruhm­rei­che & bewah­rens­wer­te Tra­di­ti­ons­be­stand!) entgegenzutreten.

Mot­to: Hat´s schon immer gege­ben! Ist eine anthro­po­lo­gi­sche Kon­stan­te! Ja, hat es, ist es.

Genau­so übri­gens wie die seit Jahr­tau­sen­den prak­ti­zier­te Abtrei­bung. Frau­en haben schon immer, in allen Kul­tu­ren und unter allen Umstän­den abge­trie­ben. Auch das wird kein Ver­bot der Welt jemals ändern. Darf man’s des­halb nicht  anpran­gern und beklagen?!

Oder: Rausch­gif­te. Haben Men­schen schon immer kon­su­miert, einer­lei, wie hoch die Prei­se, wie streng die Stra­fen waren. Soll­te man “Dro­gen­händ­ler” des­halb als Job­an­ge­bot in den Arbeits­äm­ter ver­mit­teln? Oder Dea­ler mit einem Sozi­al­ver­si­che­rungs­aus­weis ver­se­hen? (Ein hüb­scher Rausch kann Aben­de ret­ten! Denkt an die armen See­len, die sonst so wenig vom Leben haben!)

Falls jene Mas­se der Pro­sti­tu­ti­ons­freun­de im Leser­be­reich der JF/WfD sich genau­so stark macht für frei­en Rausch­mit­tel­kon­sum und für ein umfas­sen­des Abtrei­bungs­recht – nun, dann wäre es jeden­falls konsequent.

Ich habe einen ande­ren Ver­dacht. Ich habe eine etwas jün­ge­re Freun­din, die von sich sagt, sie sei „ratio­nal kon­ser­va­tiv, im Grun­de sogar rechts“, gefühls­mä­ßig aber “leicht abge­sto­ßen”. Wegen des Milieus! Ich hat­te sie auf zwei, drei Ver­an­stal­tun­gen des „Milieus“ mit­ge­nom­men. Sie fand man­che Leu­te sehr nett, eini­ge sogar „fas­zi­nie­rend“, einen Teil aber: „Naja, so… so merk­wür­dig ver­klemmt. So… als hät­te man’s voll nötig, irgend­wie, käme aber nie rich­tig zum Zug und sei dar­über dann unschön ver­bit­tert. Meinst Du nicht, daß es da mit den Frau­en … du verstehst?“

Ich ver­ste­he schon, aber das ist ein biß­chen kom­pli­zier­ter. Dazu schreib ich ein ander­mal was.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (82)

Rumpelstilzchen

14. November 2013 10:10

Der Schreck hat gesessen! Gott sei Dank ! dachte ich, als ich auf Seite 2 sah, dass erst JETZT Frau Kositza beginnt. Hatte schon den Gegenangriff im Kopf und lief ins Leere. Ich bin keine Alice-Schwarzer Freundin, aber es wird höchste Zeit, dass dieses Thema auf den Tisch kommt. Es kann nicht sein, dass Deutschland das Sextourismus Land Nr 1 in Europa ist und schmierige Rotlichtkönige aus Stuttgart Werbung in Talkshows machen.
Guckst Du hier:
https://kath.net/news/43680
Zu den verklemmten Kasperles aus Deutschlands einig Schmuddelland:
Ich kenne eine junge sympathische Frau, die an einen üblen Typ geriet und sich prostituierte. Sie kam zum Glück raus aus diesem Milieu. Alle ihre alten Freundinnen wollten natürlich wissen, was denn für MännerTypen zu Nutten gehen. Zu achtzig Prozent seien dies die verklemmten Kasperles, die eigentlich nur etwas "Liebe" suchten. "Männer, wie du und ich sozusagen."
Also nichts Aufregendes. Und der Rest ? Junge Männer, die mal was erleben wollten, einen flotten Dreier und so. Oder Ärzte, Anwälte, Geschäftsleute, die meinen, für Geld alles zu bekommen. Sehr an der Grenze. Diese Klientel würde zunehmen.
Der geizige Schwabe fährt halt nach Stuttgart. All inclusive. Die Mädels aus Bulgarien und Rumänien sin scho nett, woisch, Kalle.

Sara Tempel

14. November 2013 10:15

Mit dem Ideal der Freiheit und dem Ziel, dem Staat so wenig Macht wie irgend möglich zuzubilligen, bin ich prinzipiell gegen ein Verbot der Prostitution! Unter dem gleichen Aspekt der Bürgerrechte würde ich für eine Lockerung unserer Waffengesetze plädieren, mit Blick auf die USA. Der Deutsche sollte sich und seine Familie verteidigen, wenn "das große Schlachten" unter den diversen Ethnien eskalieren wird. - Ja, ich gehe noch weiter, auf die Gefahr hin, mich bei Ihnen, Frau Kositzka und einigen anderen Rechten, unbeliebt zu machen: Ich stehe voll und ganz hinter der Forderung zur Legalisierung bewußtseinserweiternder Drogen, sofern sie keine Sucht erzeugen. Ich denke hier an Cannabis oder LSD. Erfahrungen mit Drogen, über Alkohol hinaus, würden sicher auch Ihr „Milieu“ befruchten und für weitere Kreise öffnen.

Was man dagegen unter drakonische Strafe stellen sollte, das ist die Kinderpornografie und die Prostitution von Minderjährigen, obwohl es diese schon im Altertum gab! Mein persönlicher Eindruck ist, dass für die Volljährigkeit ein Alter von 21 Jahren angemessen wäre, um junge Menschen besser zu schützen. Denn:
“Entweihung und Verletzung sind Bestandteil des wilden Charakters der Sexualität, der sich nie mit der allgemeinen Milde und Güte liberaler Theorien vertragen wird. Jedes musterhafte moralischen und politischen Normen entsprechende Sexualverhalten wird (von der)die Natur, kraft ihres dämonischen Gesetzes, unterlaufen. Zu jeder Sekunde eines jeden Tages wird irgendwo irgendeine Scheußlichkeit verübt.” (Camille Paglia: Die Masken der Sexualität, München 1992)- Diese, von mir hoch geschätzte Kunst- und Kulturhistorikerin, hat die Rückkehr dionysischer Kulte in unserer Kultur treffend beschrieben.

Carsten

14. November 2013 10:33

Was soll radikalliberal daran sein, Prostitution nicht verbieten zu wollen? Ich dachte, Konservative haben ein pessimistisches Menschenbild und finden sich mit der conditio humana ab, ohne dauernd daran herumschrauben zu wollen. Kriminelle Auswüchse soll man bekämpfen, aber ein Kampf gegen die Prostitution an sich ist absurd.

Und was genau vestehen Sie unter "Rauschgift"? Cognac oder Kokain? Die Dosis macht das Gift.

p.s.: Bei allem sehr großen Respekt: Ich finde die Nickeligkeiten gegen die JF langsam überholt.

Kositza: Bitte? Ich fand den Beitrag des JF-Bloggers vollkommen in Ordnung. Und ansonsten: Will man Debatte oder nicht? Was die Milieubeschreibung bzw. -empfindung meiner Freundin angeht (falls Sie das meinen): Sie war zuletzt mit mir auf dem zwischentag. Da war die JF/WfD doch gar nicht.

Und auch noch mal für Sie: Wenn die entgeltliche Frauennutzung zur conditio humana gehört, dann gilt das auch für Abtreibung und Drogenkosum. So ist der Mensch und wird er immer sein Sie können Abtreibung und Heroinhandel nicht aus der Welt schaffen. Sie können aber sagen: Das ist gesellschaftlich nicht erwünscht und wird vom Staat nicht gefördert.

TheTimeWillCome

14. November 2013 10:37

Guten Morgen Frau Kositza,

das gefühlsmäßige Abgestoßensein Ihrer Freundin kann ich sehr gut nachempfinden. Aber wegen solcher Artikel kommt man wohl auch als Nichtrechter gerne immer wieder auf die Internetpräsenz Ihres Gatten.

Konservative sind für gewöhnlich eher die "Provider"-Typen, Liberale tendenziell eher die "Fun Guys". Im Klischee hat eine Frau in der Jugend erste Erfahrungen mit Männern, die später eher links oder liberal sind. Der Konservative arbeitet fleißig planend voraus, weil er so ernsthaft ist, bietet im Augenblick aber wenig Unterhaltung, später kann er aber besser den Nachwuchs versorgen. Den ausgewogenen Zustand zwischen den von der Damenwelt herbeigesehnten gegensätzlichen Eigenschaften zu erreichen, ist wohl nicht für jeden so einfach wie es manch einer in der Theorie erscheint. Gerade der Frauenmangel auf konservativer Seite ist Teil einer interessanten Sozialdynamik, die sich gerade dadurch aufrecht erhält, dass die Ursachen nicht ehrlich reflektiert werden.

Überproportional viele Prostituierte und Pornodarstellerinnen sind übrigens in ihrer Kindheit sexuell missbraucht worden.

Alles was geht: Neutralität.

Vulture

14. November 2013 10:55

Genauso übrigens wie die seit Jahrtausenden praktizierte Abtreibung. Frauen haben schon immer, in allen Kulturen und unter allen Umständen abgetrieben. Auch das wird kein Verbot der Welt jemals ändern. Darf man’s deshalb nicht anprangern und beklagen?!

Oder: Rauschgifte. Haben Menschen schon immer konsumiert, einerlei, wie hoch die Preise, wie streng die Strafen waren. Sollte man „Drogenhändler“ deshalb als Jobangebot in den Arbeitsämter vermitteln? Oder Dealer mit einem Sozialversicherungsausweis versehen? (Ein hübscher Rausch kann Abende retten! Denkt an die armen Seelen, die sonst so wenig vom Leben haben!)

Falls jene Masse der Prostitutionsfreunde im Leserbereich der JF/WfD sich genauso stark macht für freien Rauschmittelkonsum und für ein umfassendes Abtreibungsrecht – nun, dann wäre es jedenfalls konsequent.

Oder: widerstaendige Leute die mit der jeweils herrschenden Kaste ein Problem hatten und das artikulierten. "Sezessionisten" sozusagen. Hat's auch schon immer gegeben. Falls Frau Kositza sich genauso stark machte fuer ein Verbot solcher Subjekte, das waere jedenfalls konsequent.

Die Leute bei der JF sehen das offensichtlich etwas differenzierter und sie haben ihre Gruende dafuer auch ausgefuehrt.
Die Argumentation an zwei allgemeinen Kriterien - naemlich: (1.) Gab's schon immer.; (2.) Halte ich persoenlich fuer unmoralisch. - festzumachen und sich dann ein paar passende Birnen suchen und zu dem diskutierten Apfel zu werfen, ueberzeugt mich nicht.

Kositza: Ich verstehe Ihren Beitrag nicht, pardon.

Landser

14. November 2013 10:56

Ich verstehe nicht ganz, was Abtreibung (Mord am Ungeborenen) und süchtigmachender Rauschgiftkonsum (gemeint sind wohl harte Drogen wie Heroin u. Kokain) mit all seinen negativen medizinischen, sozialen und volkswirtschaftlichen Auswirkungen mit Prostitution, soweit es keine durch Zuhälter und Menschenhändler erzwungene ist, miteinander gemein haben sollen!? M.E. werden hier Birnen und Äpfel miteinander verglichen. Kann man machen, kommt aber nur Mus bei raus.
Kositza: Noch mal für Sie persönlich: Gemein ist diesen Sachen das Argument, daß sich diese Sachen "eh nicht aus der Welt schaffen lassen."

Der Kern der Sache ist doch wohl Folgender: die Liberalisierung der entsprechenden Gesetzgebung hat die BRD in den letzten Jahren zum Sextourismusziel gemacht (außer in den Niederlanden nirgendwo so viel Freizügigkeit). Das wollen einige rückgängig machen, ohne den Fehler eingestehen zu müssen. Der größte Teil der Prostituierten kommt nämlich inzwischen aus dem Ausland, vor allem Osteuropa/Balkan und Afrika. Wie übrigens alle anderen "Migranten" auch. Und da haben wir das Problem. Es lautet: anhaltende, ungebremste Einwanderung und Verdrängung der Einheimischen. In diesem Fall der einheimischen Prostituierten.
Anstatt nun Prostitution zu verbieten, sollte man lieber die ungehemmte Masseneinwanderung beenden. Dann würden sich auch solche Phänomene wie Menschenhandel und -schmuggel erledigen.
Ansonsten ist es schon ziemlich merkwürdig (gelinde gesagt), daß ausgerechnet aus Kreisen, die ansonsten der Selbstbestimmung und dem Individualismus, auch und gerade in sexuellen Dingen, das Wort reden, jetzt Forderungen nach Repression und Verboten kommt! Bei Leuten wie Schwarzer dürfte sich dahinter eine Menge an Sexual-Frustration verbergen und der doch sehr unliberale und tendenziell totalitäre Drang, andere zu bevormunden!
Außerdem sollte man beachten, wer, wenn es nach Schwarzer und Co. geht, im Falle eines Verbotes zu bestrafen sein soll: der Freier. Also in den meisten Fällen doch wohl der Mann, denn männliche, insbesondere männlich-heterosexuelle Prostitution bildet die absolute Ausnahme. Es kommt also zum Sexualfrust noch der altbekannte Männerhass!
Solche Leute sollte man nicht unterstützen, denn sie meinen es eben nicht gut! Zuhälterei, Menschenhandel und-schmuggel sowie Zwangsprostitution sind bereits verboten. Was wir weiter brauchen, ist eine sofortige Beendigung der Masseneinwanderung, anstatt ihrer permanenten Ausweitung (z.B. auch durch Asylgründe wie Homosexualität!)
Ansonsten ist zu sagen, daß, was zwei erwachsene(!) Menschen freiwillig(!) im privaten Rahmen(!) miteinander tun, ihre Privatangelegenheit ist und bleiben sollte! Ich glaube, mit dieser Einstellung kann man auch als Konservativer und/oder Christ gut leben!

Luise Werner

14. November 2013 10:58

Sehr geehrte Frau Kositza, Ihr Schlussabsatz enthält viel Anknüpfungspotential. Frei nach M.Houellebecq könnte man formulieren: Wer sich mit Engagement auf Kulturfesten, Kirchentagen und in politischen Zirkeln herumtreibt, kompensiert sexuelle Erfolglosigkeit.
Ob dies in der Rechten besonders ausgeprägt ist, ich weiss es nicht. Klischeehaft könnte man behaupten, dass der verbitterte verklemmte Mann auf der Rechten sein Pendant in der frustriert unbegehrten Frau auf der Linken hat.

E.

14. November 2013 11:00

Eine kleine und notwendige Anmerkung zu LSD: Zwar ist eine körperliche Abhängigkeit in der Tat schier ausgeschlossen, dennoch kann sich mitunter eine psychische Abhängigkeit einstellen, die keineswegs erstrebenswert ist und die man auch nicht bagatellisieren sollte. Von Halluzinationen und sogenannten „Horror-Trips“ nach dem Gebrauch ganz zu schweigen. Aus diesem Grund halte ich es für durchaus fraglich, derartigen Substanzen hier das Wort zu reden.

Rucki

14. November 2013 11:07

Wie wurden die Sexualstrafrechtsreformen in den 1960er und 1970er Jahren verkauft?

Was geht es den Staat an,wenn Erwachsene einvernehmlich irgendwelche Sexpraktiken ausüben!

Ja dann, was ist dagegen zu sagen, Sex gegen Cash, wenns doch einvernehmlich ist zwischen Erwachsenen. Ach ja ich vergaß. Frauen werden zunehmend ausgebeutet durch Zuhälterringe. Wer lässt denn durch Masseneinwanderung diese Zuhältermaffia gewähren?

Faktische Visafreiheit für für GUS-Länder eingeführt von einem gewissen Joschka Fischer, und schon flutschte es im Horizontalen Gewerbe und der Zuhältermaffia. Nun wächst das Problem über alle Maßen und schwupp wollen die Multikulturalisten den von ihnen angerichteten Schaden mit Verbot (was sonst) aus der Welt schaffen und Konservative gehen ihnen auf den Leim. Die armen Frauen ausgebeutet von den Freiern, ach, und die Zuhälter?

Ich vergaß, Prostitution ist ja unmoralisch zumindest für den gläubigen Christen, (Juden) evtl. für alle Konservativen.
Du sollst die Ehe nicht brechen!!!!
Ja bitte schön, dann lebt doch dieses Gebot, tretet ein für Ehe und Familie, heizt euren linken Pastören und Pastösen ein, wenn sie Homopaare segnen wollen, aber bitte schön, Prostitution verbieten? mit Hilfe von Schwarzer-Feminösen?
Darauf ist noch nicht mal Jesus Christus gekommen, der ja bekanntlich schon den lüsternen Anblick auf eine Frau als Ehebruch definierte, aber doch sehr milde, ja geradezu liebevoll der Hure ihre Sünden vergab, der Ehebrecherin ebenso.

Mannhart

14. November 2013 11:16

Ich stehe dem Anliegen von Frau Schwarzer positiv gegenüber. Die Tatsache, dass hunderte von jungen Frauen aus dem Osten unter wiederlichsten Umständen auf westeuropäischen Strassen Geld verdienen, sollte zu denken geben. Länder wie Ungarn betreiben Rehabilitationszentren, in denen die Rückkehrenden betreut werden, nachdem sie die Semesterferien z.B. auf schweizer Strassen verbracht haben (Prostitution ist in der Schweiz ab 16 erlaubt).

Was ich nicht verstehe, ist die Rolle, die die Prostitution im konservativen Denken, wie es in Raspails Buch "Sieben Reiter... " thematisiert wird, spielt.
Das Buch wurde hier bereits heftig diskutiert, würde mich trotzdem über einige Gedanken zum Thema freuen.

Schopi

14. November 2013 11:23

Frauen sind da etwas cleverer, sie machen Bildungsreisen" u.A. dann auch nach Burma, wo doch die Männerwelt gewaltfrei in Röcken herumläuft, wer es doch etwas anders mag, geht auf den Selbsterfahrungstrip nach Afrika (mittlerweile brauch man dazu nicht mal einen Flieger zu besteigen).

Männer sind "offener", will sagen dümmer und das Offensichtliche ist dann auch dem Dauerfeuer der Kritik ausgesetzt.

Kositza: Stimmt, diese Zeitungsmacherin ist regelmäßig in Burma... Aber im Ernst: Wieviel Puffbesucher (m) wohl auf eine Bildungsreisende (w)kommen? 1000? 10000? 100000?

Gold Eagle

14. November 2013 11:30

Also in meinem Bücherregal steht das Buch "Annäherungen. Drogen und Rauch" von Ernst Jünger. Bei Carl Schmitt fragt man sich, wie er bei den vielen Nutten überhaupt noch dazu kam, seine staatstheoretischen Theorien zu entwickeln. Was Stefan George so getrieben hat, will ich hier gar nicht erwähnen. Das Leben ist nun einmal nicht moralisch sauber, wie sich das die katholische CDU-wählende Hausfrau oder die Emma lesende Emanze vorstellt. Wenn es nach denen ginge, säßen 90 Prozent aller großen Denker, Künstler und Literaten entweder im Knast, würden Sozialstunden leisten oder würden staatlich verpflichtend in die Therapie geschickt. Konservatismus als intellektuelle Bewegung sollte ja wohl etwas anderes sein als frömmelndes Spießertum, oder?

Albert

14. November 2013 11:38

"Meinst Du nicht, daß es da mit den Frauen … du verstehst?“ Ich verstehe schon, aber das ist ein bißchen komplizierter. Dazu schreib ich ein andermal was."

Das habe ich schon mehrfach gehört, und auch M.L. hat mal was dazu geschrieben. Ich denke, da ist definitiv was dran, kann es aber begrifflich nicht fassen. Ich bin schon ganz gespannt auf einen Beitrag dazu... Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie etwas dazu schreiben könnten.

Die Legalisierung von weichen Drogen fände ich voll akzeptabel. Cannabis und LSD sollte man regulär in Apotheken erwerben dürfen. Sogar Ernst Jünger hat sich damit beschäftigt. Im Gegenzug sollte Alkohol, meiner Meinung nach eine gänzlich minderwertige Droge und verantwortlich für gruselige Tragödien, drastisch verteuert werden.

Am Thema Prostitution scheiden sich wohl die konservativen Geister. Die Christen sind für ein Verbot, die pessimistischen Anthropologen dagegen. Ich persönlich halte es mit den letzteren und gehe deshalb mit den Grünen konform, die dieses Gewerbe regulieren wollen. Denn Verbote haben noch nie funktioniert und führen nur zu Auswüchsen, die keiner gutheißen kann.

Was mich als Vater mehr belastet, ist die ständige Darstellung halbnackter Frauen auf Werbeplakaten, mit denen meine kleinen Töchter konfrontiert werden und denen man kaum entkommt. Hier wäre ich für ein gänzlich puritanisches Verbot.

gerdb

14. November 2013 11:42

Man sollte doch bedenken das der Sexualakt immer mehr kriminalisiert wird.
War die Vergewaltigung früher noch ein Kavaliersdelikt, wird sie heute anähernd so schwer bestraft wie Körperverletzung und sogar noch in der Ehe verfolgt.
Mit dem Ja oder Nein der Frau entscheidet sie ob sie die Verletzung zulässt,
oder ob es zu einer Straftat kommt.
Die Prostitution wurde durch diese Konstellation nicht unwesentlich gefördert.

Carl Sand

14. November 2013 12:06

Frau Kositza

"Und auch noch mal für Sie: Wenn die entgeltliche Frauennutzung zur conditio humana gehört, dann gilt das auch für Abtreibung und Drogenkosum".

Aha.

Dann ist also nicht das Erste ein sittlich streitbarer zivilrechtlicher Dienstvertrag (sofern ohne nötigenden Zwang entstanden - und finanzieller zählt in der Bibabundersrupublik mit Hihuharz für jeden Buschneger nicht als vis absoluta),

Das Zweite kein Mord aus Willkür und niedrigem Motiv (nämlich rücksichtslolsen Streben nach GewSelbstverwirklichung auch um den Preis fremden Lebens) und Heimtücke an einem Urvertrauenden,

Und das Dritte keine erhebliche Selbstgefährdung bzw. Selbswtverletzung, die der Staat reglementieren mag, oder, wenn ich ein Liberaler wäre, für die er keine Haftung im Siechtumsfall übernähme?

Das habe ich so, noch nie gesehen, danke.

Kositza: Hihuhallo Herr Sisusand, daß ich Abtreibung, Drogenhandel und P. nur hinsichtlich des Arguments "wirds eh immer geben" auf eine Stufe gestellt hab, schreib ich auch Ihnen noch mal gern.

Schopi

14. November 2013 12:10

@ Albert

Alkohol gehört seit langem zu unserem Kulturkreis - der große Unterschied zu den von Ihnen erwähnten Drogen liegt in der Dosierungsmöglichkeit.
Das mit dem LSD meinen Sie doch nicht wirklich ernst!?

@ E.Kositza

ja natürlich, die Relationen sind da schon zu beachten. Erwähnen sollte man hierbei noch, daß "in den Puff" gehen dank gesellschaftlicher Konditionierung für Männer "selbstverständlicher" ist - bei der Kritik des Rollenverständnisses der Geschlechter hat Frau Schwarzer teils gar nicht so unrecht, meiner Meinung nach. Gerade in den unteren Schichten ist diese Ungleichverteilung der Inanspruchnahme dieser "Dienstleistung" wohl offensichtlich. Im Bildungsbürgertum dürften sich hingegen die Relationen etwas männerfreundlicher gestalten.

Abronisus

14. November 2013 12:20

Liebe Frau Kositza,
Ihre Annahme, daß Drogenkonsum und Abtreibung mit Prostitution auf einer Stufe stünden, teile ich nicht. Denn die schlichte Prostitution an sich ist zunächst einmal nur ein willensgetragener Austausch zwischen zwei Personen.

Drogenkonsum betrifft hingegen die ganze Gesellschaft, weil der Konsument der Droge i. d. R der Beschaffungskriminalität verfällt und anderen Verpflichtungen (z. B. Familie, Arbeit, Gesunderhaltung) nicht mehr nachkommen kann. Selbst wenn Drogen legal zu beziehen wären und die Preise sänken, wäre der Konsument auf Beschaffungskriminalität angewiesen, weil er irgendwann nicht mehr arbeitsfähig ist. Diese gesundheitliche Folge des Drogenkonsums können Sie - als Journalistin - in jeder Fachklinik bestaunen; sie wird von den Linken systemtisch ausgeblendet.

Abtreibung ist darüber hinaus die Zerstörung fremden Lebens. Ich muß das nicht weiter erörtern.

Verboten ist bereits die Zuhälterei und die Prostitution Minderjähriger. Die Frage ist, ob auch die freiwillige Prostitutionj unter Erwachsenen so verwerflich ist, daß der Staat sie unter Strafandrohung verbieten muß. Das ist eine reine Wertungsfrage, die sich allein durch Vergleich mit anderen Dingen nicht beantworten läßt. Öffentliches Ausspucken ist auch verwerflich. Und Ehebruch. Das Anbaggern eines anderen Menschen kann verwerflich sein, z. B. wenn er verheiratet ist (ich bin cum grano salis eher dafür, das unter Strafe zu stellen, als die Prostitution).

Sie haben ganz recht, der Übergang zwischen Prostitution und Liebe mit Geschenken ist fließend.

Man findet an jeder Uni Heerscharen von Studentinnen, die sich was auf den Nachttisch legen lassen. Bei manchen muß man das Geschenk so "verpacken", daß sie selber ausblenden können, was sie da tun. Aber sie tun es. Und nehmen.

Die Beweisführung im Strafverfahren gerät dann auf ein Niveau, das man im Scheidungsrecht durch Abschaffung des Verschuldensprinzips gerade vermeiden wollte.

Es gibt da noch ein ganz anderes Problem aus Skandinavien, nämlich das Freien unter Strafe zu stellen. Begründung: Freier erzeugen die Nachfrage, die armen Frauen können dann ja gar nicht anders als sich zu prostituieren. Die Nutte hingegen, die das Angebot erst schafft, soll natürlich nicht strafbar sein.

eulenfurz

14. November 2013 12:23

Eine verständnisvolle Regentschaft würde jede Form des individuellen Rausches und Berauschens zulassen, wenn es ihr darum ginge, über eine mit sich selbst beschäftigte Menschenherde zu bestimmten. Wollte sie die Massen jedoch für irgendwelche Zwecke mobilisieren, stünde ihr der ausgeuferte Individualismus im Wege.

Sie kann Rausch-Regulierungen natürlich auch zu Zwecken der Züchtigung einsetzen und zur Besänftigung von Eiferern. Im Endeffekt ist es eine Interessenabwägung, die aber nichts daran ändern wird, daß Menschen versuchen, ihre Rauschbedürfnisse zu befriedigen.

G. Schäfer

14. November 2013 12:50

Zunächst ein Kompliment an die Autorin:
wirkungsvoller Überraschungseffekt!
Ich habe den Kern der Argumentation so verstanden:
Argumente gegen das Verbot der Prostitution:
1) Verbot sei linke / feministische / etatistische Bevormundung
2) das Verbot beinhalte eine Kriminalisierung der Männer
3) Prostitution sei anthropologische Konstante, Verbot daher nutzlos
Fr. Kositza vermutet nun, diese Argumente seien bei vielen der Gegner des Prostitutionsverbotes nur vorgeschoben. Die Rechten und Konservativen JF- Kommentatoren (mit ihren bezeichnenden Jammer-Pseudonymen) lehnten in Wirklichkeit das Verbot nur deshalb ab, weil sie als sexuell erfolglose und verklemmte Männer selbst Bordellgänger seien.
Da ist was dran. Aber warum sollten bei vielen linken und liberalen Gegnern des Prostitutionsgesetzes die Argumente gegen das Prostitutionsverbot nicht auch vorgeschoben sein? Meiner Meinung nach gibt es im linken Milieu doch genauso verklemmte Typen, die sexuellen Misserfolg durch politischen Aktivismus kompensieren. Die haben nur den Vorteil, dass sich in deren Kreisen mehr Frauen aufhalten. Die Rechten müssten einfach für Frauen attraktiver könnte man meinen. Aber vielleicht sind sie es eigentlich, denn eine echter Mann, der nicht nur über eine solide Stellung verfügt sondern auch bereit ist, seine Frau wenn es drauf ankommt zu verteidigen, ist allemal attraktiver als ein Sozialschwafler, der „männliche Rollenmuster“ abbauen will. Der Erfolg dieser Attraktivität bemisst sich dann letztlich nicht in einem möglichst umfangreichen Portfolio von erfolgreichen Sexualkontakten, sondern in der Gründung einer Familie und der Weitergabe seines Genmaterials. Da wollen wir doch mal sehen, wer am Ende gewinnt.

Martin Lichtmesz

14. November 2013 12:51

Was mich an der "Emma"-Kampagne stört, ist, daß sie offenbar in erster Linie dazu dient, wieder einmal das Zerrbild von den Frauen als ewigen Opfern und den Männern als ewigen Tätern und/oder Unterdrückern zu propagieren. Früher hat die (wohl unvermeidliche) Doppelmoral allein die Frauen geächtet, bei den Freiern aber eher ein Auge zugedrückt, Schwarzer scheint mir das einfach umkehren zu wollen. Wenn sie sich nun konsequent gegen Prostitution wenden will, dann darf sie von den Frauen, die diesen Gewerbezweig nutzen, nicht schweigen. Die müßten natürlich genauso "kriminalisiert" bzw. "geächtet" werden. Aber so entsteht wieder einmal das Bild vom "heiligen Opfergeschlecht". Ich habe ohnehin eher den Eindruck, daß es hier nur geht, die Zeitschrift mal wieder ins Gespräch zu bringen, und diese Art von metapolitischem Wind (Frauen=Unterdrückte, Ausgebeutete, Männer=Unterdrücker, Ausbeuter) zu verbreiten (das gleiche gilt für die sporadisch wiederkehrenden PorNo-Nummern, die zwar im Kern berechtigt sind, aber, sag ich mal, aus "falschen Gründen" von der Emma betrieben werden), denn realen Erfolg wird die Kampagne kaum haben. Die Frage nach der richtigen "Hegung" der Prostitution bleibt freilich offen und muß gestellt werden. Ich würde mir große Sorgen um eine Gesellschaft machen, in der niemand mehr "ein Problem" damit hat, niemand es mehr nötig hat, deswegen zu heucheln, und dergleichen als "Beruf wie jeder andere" angesehen wird, also in der das nicht mehr als "sittenwidrig" empfunden wird. Aber daß sie (anders und auf unmittelbarere Weise als Drogen und Abtreibung) eine komplizierte soziale und ventilierende Funktion hat, und das "immer schon", in allen Gesellschaften seit der Antike, scheint mir ebenso auf der Hand zu liegen.

Ein anderes Problem ist, wenn die "innere Moral" und sittliche Verfassung einer Gesellschaft durch reinen äußeren Polizeizwang ersetzt werden soll, und da ist heute alles schon zu spät, aber das ist eben die Konsequenz, wenn es kein hinreichend verbindliches und verinnerlichtes "Ethos" mehr gibt (und das wird von Linken wie Schwarzer & Co auch nur zu einem ideologischen "Tugendterror" entstellt). In einer Gesellschaft, in der Miley Cyrus zum Vorbild für junge Mädchen wird, und alle Kanäle voll mit verkauftem Sex und Verkauf durch Sex sind, die Prostitution per Gesetz verbieten zu wollen, ist ein aussichtsloses Unterfangen und Herumdoktern an einem einzigen Hydrakopf. Aber wie mit diesem Monster, daß da herangezüchtet worden ist, und das auch als solches angesprochen werden muß, fertig werden? Wo anfangen?

Biobrother

14. November 2013 13:17

Alice Schwarzer ist sicher keine dumme Frau und kann durchaus auch schlagfertig, witzig und charmant sein, zumindest wenn man von ihren zahlreichen Medienauftritten ausgeht, leider ist sie aber auch - vorsichtig formuliert - recht einäugig (Männer sind Schei*e, Frauen sind super - auch wenn es total bescheuerte Tussis wie die Femen sind). Grundsätzlich kann man ihr Anliegen m.E. aber schon verstehen, ebenso, dass es bei Prostitution im engeren Sinne oft auch um Macht geht, nach dem Motto, ich bezahle ja gut, dafür darf ich jetzt für eine kurze Zeit fast alles mit Dir anstellen, was natürlich erst recht gilt, wenn man ein mehr oder weniger wehrloses, aus einem fremden Land verschlepptes Gegenüber vor sich hat. Bei einer/einem Edelprostituierten, die/der die Grenzen ganz selbstverständlich selbst festlegen kann, mag das ja was anderes sein, nur ist das in dem Gewerbe vermutlich eine deutliche Minderheit. Auch das Argument, dass es das in der Natur gibt und in menschlichen Gesellschaften schon immer gegeben habe, erscheint fragwürdig, in der Natur gibt es schließlich auch Inzest, Gattenmord und Kannibalismus, die würde man ja deshalb auch nicht akzeptabel finden, ebenso wenig wie andere unausrottbare Übel der menschlichen Gesellschaft, die zumindest eingehegt und im Extremfall auch sanktioniert werden müssen. Ebenso wenig das Gegenargument, dass eine Interessenheirat auch Züge der Prostitution trage, denn hier verpflichten sich beide Partner trotz des eher geschäftsmäßigen Charakters der Verbindung stillschweigend zur Einhaltung von gegenseitigen Anstandsregeln, die bei ungeregelter Prostitution kaum einklagbar sind. Trotzdem hat man - noch dazu als Angehöriger des "falschen Geschlechts" - eine gewisse Scheu, sich nun ausgerechnet einem Appell der "Emma" anzuschließen. Haben Sie denn dort unterschrieben, Frau Kositza?

Kositza:Nein! Aber Ihren Kommentar hier unterschreib ich glatt.

bbi

14. November 2013 13:20

Vielleicht sind die kommentierenden Leser in der JF ja einfach nur ehrlich, dass sie nämlich auch ohne erotische Dienstleistungen einen gewissen Notstand hätten. Das ist doch besser, als wenn sie laut nach Prostitutionsverbot und Sex nur in der lebenslangen Ehe schreien, oder das gar in Gesetze umsetzen, und dann heimlich zu Huren gehen, eine verlogene, spießbürgerliche Fassade und eine heimliche Parallelwelt, die dann für die Frauen und alle anderen noch viel schlimmer ist als gegenwärtige Missstände. Gerade Leute aus dieser rechtskonservativen Ecke stehen oft außerhalb des Spaß-, Party- und Sexlebens, wie es andere haben, und viele schreien dann nach Repression, damit andere nicht haben, was sie selbst nicht haben. Und das ist keine Spekulation oder Klischee.

Machen wir uns nichts vor: Dauerhafte sexuelle Enthaltsamkeit ist eine extreme Belastung und funktioniert bei den meisten Leuten nicht. Alle sexualrepressiven Staaten, die Sex auf die Ehe beschränken, haben so einen Untergrund, wo alles zu haben ist - ein zusätzliches illegales Milieu für Sachen, die eigentlich gar keine Verbrechen sind, weil sie niemandem schaden.

Leute wie Mathias von Gersdorff (...)
Kositza: Zur Sache, bitte

Wo ist denn eigentlich das Problem bei den ganzen sexuellen Sachen? Niemand wird gezwungen, zu einer Hure zu gehen oder sich zu prostituieren (von den kriminellen Milieus und schikanierenden und willkürlich streichenden Jobcentern mal abgesehen), eine "Homo-Ehe" einzugehen oder mit seiner Frau in einen Swingerclub zu gehen. Warum soll die "Homo-Ehe", die für max. ca. 10% der Menschen von Bedeutung ist, irgendwie die normale Mann- und Frau-Ehe stören?

nino

14. November 2013 13:29

Ansonsten ist zu sagen, daß, was zwei erwachsene(!) Menschen freiwillig(!) im privaten Rahmen(!) miteinander tun, ihre Privatangelegenheit ist und bleiben sollte! Ich glaube, mit dieser Einstellung kann man auch als Konservativer und/oder Christ gut leben!

Sie meinen so wie beim Kannibalen von Rotenburg?

Was mich als Vater mehr belastet, ist die ständige Darstellung halbnackter Frauen auf Werbeplakaten, mit denen meine kleinen Töchter konfrontiert werden und denen man kaum entkommt.

Nun, diese sexualisierte Werbung kann zwar an den Nerven rupfen, aber mir ist es trotzdem lieber, wenn mein Töchterchen mit halbnackten Frauen auf Plakaten konfrontiert wird, als mit Cannabis, das sie dann vielleicht noch beginnt zu rauchen in der Pubertät und somit ihre geistige und körperliche Entwicklung schädigt.

Gold Eagle

14. November 2013 13:45

Im ersten Teil des Beitrages, in dem der Leserbrief zitiert wird, finde ich viele Argumente dafür, warum Prostitution nicht verboten werden solle, in dem zweiten Beitrag von Frau Kositza finde ich kein einziges Argument, warum es verboten werden sollte. Dort steht nur, dass das Argument, dass man etwas nicht verbieten soll, weil es das schon immer gab, ein schwaches Argument ist. Das ist geschenkt! Unabhängig davon, ob Prostitution früher verboten war oder nicht sehe ich kein überzeugendes Argument, warum es heute verboten sein sollte. Weder ein ethisches noch ein praktisches.

Zur Sache mit der Zwangsprostitution. Ich bin die BKA-Berichte der letzten 10 Jahre durchgegangen, aber anders als von Alice Schwarzer behauptet, gibt es keine dramatische Veränderung seit der Legalisierung der Prostitution. Als das größte Problem für die Strafverfolgung wird die EU-Osterweiterung genannt.
Zitat aus dem letzten vorliegenden Bericht:

"Nach dem Rückgang der Anzahl der abgeschlossenen Ermittlungsverfahren im Vorjahr war im Jahr 2011 wieder ein (leichter) Anstieg festzustellen. Insgesamt hat sich das Bild des in Deutschland festgestellten Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich verändert. Das von diesem Kriminalitätsbereich ausgehende Gefährdungspotenzial bleibt damit begrenzt.Mit einer kurzfristig eintretenden nachhaltigen Veränderung der Lage im Bereich des Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung ist nicht zu rechnen."

"Die Mehrzahl der ausländischen Opfer stammt aus EU-Mitgliedstaaten und besitzt somit eine legale Aufenthaltsmöglichkeit in Deutschland. Die damit einhergehenden Schwierigkeiten der Strafverfolgungsbehörden, Opfer des Menschenhandels zu identifizieren und entsprechende Ermittlungen gegen die Täter einzuleiten, sind bekannt und unverändert"

Die Form der Kriminalität hat es vor der Legalisierung gegeben und würde es nach einem Verbot weiter geben.

yvonne

14. November 2013 14:18

Für Rechte sollte der Staat doch wohl mehr sein als ein Verwalter liberaler Märkte. Prostitution und Drogen gehören selbstverständlich verboten. Das erklärt sich eigentlich von allein. Wenn es der ein oder andere trotzdem tut oder tat, na und? Das eine ist die Sicht des Staates, das andere betrifft die Frage, inwieweit ich mich persönlich ständig an alle Gesetze halten muss...

Urwinkel

14. November 2013 14:59

"Wo anfangen?" Diese Frage ist verkehrt. Sie müsste lauten: Wo Aufhören? Aufhören mitzumachen. Und kann man sich das leisten? Das "Wo" möchte ich hiermit auf ein "womit" ausdehnen. Anfänge sind immer ein Risiko. Finanzieller und rechtlicher Art. Allein die Anschaffung und Umsorge eine Wachhundes kan zum unberechenbaren Risiko werden. In den Hirnen risikobereiter oder eben nicht-risikobereiter gibt es hierzulande eine unsichtbare Schranke, die sie nicht-handeln oder konträr destruktiv handeln läßt. Nun weiß jeder, daß der Mensch an sich dumm, und nicht heilbar ist; das muss hingenommen werden, anders geht es nicht. Wo Talente aufschimmern, sollten sie gefördert und befeuert werden, wo es die nicht gibt, eben nicht. So ist jeder naturellen Sachzwängen unterworfen, die das Leben formen. Und mancher Mitspieler ist gut beraten, dabei nicht über seine Stränge zu schlagen. Aber erzählen Sie das mal dem "Gewohnheitsmenschen". Prostituierte sind eine Spezies für die ich eine Restachtung übrig habe. Man könnte es auch heimliche Faszination für Leute am Gesellschaftsrand nennen. Was mich allerdings völlig anwidert, sind die Auswirkungen echter Drogenabhängigkeit: die Verwahrlosung in materieller und geistiger Hinsicht. Nur die wenigsten darunter haben ein Entwicklungspotential. Denen (den allgemeinen Abhängigen) ist dann auch nicht mehr zu helfen, außer mit Sozialhilfe. Was ist also zu tun? Aufhören! Mit allem was einem selbst schadet. Das zuerst. Die Anfangsbausteine seien hiermit gelegt. Noch kein Fundament, aber ein Hinweis.

Martin

14. November 2013 15:14

Vorab:

Dies ist KEINE Meinungsäußerung PRO oder CONTRA Prostitution, sondern eine in Bezug auf die im hiesigen Lande geltende Rechtslage und deren Auswirkungen. Ich halte daher im ersten Schritt der Analyse zunächst einmal moralische Erwägungen heraus, diese können dann im nächsten Schritt folgen (aber nicht von mir - gerne von anderen).

Was man in diesem ersten Schritt feststellen kann, ist folgendes:

- Der Staat hat Anfang des Jahrtausends die vorhandene Prostitution quasi legalisiert.
- In Folge der Legalisierung trat der Staat dann als allererstes einmal in Gestalt einer Art von "Überzuhälter" auf, sprich, alle Puffs, alle Damen und sonstige Zimmervermieter des Gewerbes wurden über Jahre hinweg einer gründlichen Steuer- und Sozialversicherungsprüfung unterzogen. Dabei gab es u.a. so feine Abgrenzungen wie "schenkt auch Getränke an der Bar aus = Arbeitnehmerin (Sozialversicherungsbeiträge bitte ...)" und "macht nur die Beine breit = Freiberuflerin" und entsprechend wurden die Schätzbescheide erstellt, im Regelfall locker 5- 6- stellige Summen (pecunia non olet).
- Damit war zu einem großen Teil die althergebrachte, "deutsche" Prostitution als hauptberufliche Tätigkeit platt (im Nebenerwerb aber noch lange nicht).
- Jetzt, wo der "Wildwuchs" aus Osteuropa und von sonst wo durch die staatlich unterstützte Beseitigung der einheimischen Hauptgewerblerinnen vermehrt zum Zuge kommt und man diesen eben nicht so richtig packen, kontrollieren und mit Zahlungsbescheiden zupflastern kann, wie Einheimische, ist auf einmal die Reform "Menschenverachtend" ...

Fazit: Wenn der Staat etwas anpackt, kommt selten etwas Gutes dabei heraus.

Problem: Eine Art "Reset-Button" gibt es bei Gesetzen mit derartigen Auswirkungen meist nicht ...

Nachtrag: Das Thema Ausländer oder Migranten und Prostitution (und zwar nicht nur als direkt "anschaffende Damen", wie in der landläufigen Diskussion, sondern auch als Anbieter (Zuhälter, Immobilienbesitzer und Vermieter etc.) und aber auch als Nachfrager, Kunden) sollte einmal genauer unter die Lupe genommen werden.

stegmüller

14. November 2013 15:27

Bei Artikelkommentaren im Internet bin ich generell mehr für den eisernen Besen. Es erstickt die Debatte und besudelt das Forum, ob links oder rechts, wenn man durch anderer Leute Auswurf waten muss. Bei der JF ist mir das schon öfter aufgestoßen.

oweimar

14. November 2013 15:30

Ausgerechnet die Tätigkeit bei der der Mann alle Arbeit zu verrichten hat
sioll im Namen der Emanzipation verboten werden?
Das ist nicht ernstzunehmen.

Rumpelstilzchen

14. November 2013 15:46

Man findet an jeder Uni Heerscharen von Studentinnen, die sich was auf den Nachttisch legen lassen. Bei manchen muß man das Geschenk so „verpacken“, daß sie selber ausblenden können, was sie da tun. Aber sie tun es. Und nehmen.

@Ambronsius
Ich weiß nicht, wo Sie studiert haben, aber zu meiner Zeit kannte ich keine Mitstudentin, die sich was hat auf den Nachttisch legen lassen.
Vielleicht waren Sie gerade in dem Film "Jung und schön" von François Ozon. Durchaus ein verführerischer Gedanke.
Die Sicht von Biobrother und Lichtmesz auf das Thema ist mir am sympathischsten.
Wem die Rechte sexuell zu verklemmt ist, der sollte mal wieder von Joachim Fernau lesen: "Und die schämeten sich nicht" .

Raskolnikow

14. November 2013 15:46

Liebe Frau Kositza und ein paar Andere,

es tut mir so leid, dass auch hier bei "uns" nicht viel Schlaueres abgesondert wurde und wird, als, sagen wir mal ..., woanders.

Es haben eben jene Oberwasser, die dem Obszönen sich zuneigen, und dies nicht ausschließlich im geschlechtlichen Sinne. Vielleicht ist das eine Folge der smartphonigen und stets onlinen Aufgekrempeltheit - sie nennen es Informationsgesellschaft oder Transparenzgesellschaft. Natürlich aufgeklärt-vernünftig!

Verbote sind in ihren beschränkten Gehirnen nur sinnvoll, wenn das Verbotene durch sie verschwindet. Das sagt wohl schon alles ... Damit wäre dann jede bekannte Bosheit erlaubt, denn es giebt sie ja - egal ob verboten oder nicht. Tiefer zu sinken, ist eigentlich nicht möglich.

Rumpelstilzchen, wie sympathisch wohlmeinend Ihr Beitrag da oben steht. Aber glauben Sie mir, diese Leute denken, sie bewegen die Welt, wenn sie ihre Genitalien auspacken ...

Und sie werden uns überleben. Uns "Verbotsmenschen", Staatsreglementierer, Freiheitsfeinde ..., die wir an Vorhänge glauben, an Spanische Wände und die Zehn Gebote Gottes.

Überleben werden nicht wir, sondern die Unbedarften (um den Begriff "simpel" nicht zu benutzen). Sie grübeln nicht Tag und Nacht. Sie wissen nichts von dem, was uns das Herz brennend macht. Sie haben den Hang und Drang in der Seele, sich auszustellen als etwas, dass es wert ist, von ihresgleichen betrachtet zu werden. Ob man nun gegen ein Prostitutionsverbot für die allgemeine Freiheit kämpft oder für sonntäglich geöffnete Verkaufsparadeise ...

Wir, die wir zu sehr das Schamgefühl des Geistesadels in uns wissen, können nur Sorge tragen, ein oder zwei Flaschen guten Wein (nicht diese Radaulaugen die sie bei ihren Nutten saufen) zu lagern, um sie dann, wenn das Volk den Helden und Hurenbefreier spielt, zu trinken.

Wir spüren das Unschickliche dieses Seelenverkaufs, aber jedes gute Zureden, alles In-den-Arm-nehmen und Argumente-tauschen ist zuviel für die derart Abgestumpften. Sie saufen Bier aus großen Fässern und wenn Sie, yvonne, Rumpelstilzchen, Frau Kositza etc. ... (Tragisch: meine Geschlechtsgenossen haben diesen Artikel zumeist ziemlich dämlich kommentiert ...) etwas mit diesen Schandgezüchten tauschen wollen, so bunkern Sie schlechten Tabak, billigen Fusel und vielleicht noch ein paar Pornomagazine - auf allem anderen bleibt Ihr sitzen.

Meiner Treu, ich glaub es selber kaum, ich bin den Frauen zugetan ...

Ich verbleibe einstweilen trotzdem der,
der ich seit Anbeginn der Zeit stets war,

R.

P.S.: Vielleicht lade ich mal ein paar Sezessions-Damen in meinen Turm ein? Wir könnten Proust lesen, während die Welt untergeht und Absinth dazu bechern, wie wärs? Vorher streifen wir noch durch die Strassen Berlins, zerdreschen Autoscheiben und Puffbesucherfressen ... (Gewalt gab´s schon immer!)

Belsøe

14. November 2013 15:52

Die Realität dieses Gewerbes ist sehr weit entfernt von selbstbestimmten Kiezmuttis Marke Domenica oder porschefahrenden Edelescorts. Leider sind es diese verschwindenden Minderheiten die von Prostitutionsbefürwortern in ewiger Wiederholungsleier als Beispiele für die glückliche Hure angeführt werden, obwohl vermutlich mindestens 100 Zwangs-, Drogen- und Elendsprostituierte auf jede selbstabrechnende Hure kommen.

Auch in den sogenannten ordentlichen Puffs gibt es immer noch ein wirklich abartiges Einkommensgefälle zwischen Betreiber und Angestellten - Freier finanzieren also kaum angemessenes Einkommen der Frauen sondern im überwiegenden Fall das Luxusleben des Zuhälters.

An genau dem Punkt wird es dann auch politisch interessant. Natürlich werden die meisten konservativen Männer Frau Schwarzer auch dann noch für übergeschnappt erklären wenn sie behauptet dass die Erde keine Scheibe ist - weil sie eben Alice Schwarzer ist. Dennoch, und das ist jetzt bei mir reines Empfinden ohne dass ich es ewig begründen kann oder will: es hat in der Tat etwas verachtendes, wenn man eine Kapitalogik auf menschliche Körper (und wohl auch Seelen) anwendet. Dass diese Körper weiblich sind, ist sicherlich nicht ganz zufällig für die verbreitete Verleugnung der zugehörigen Tatsachen, nämlich dass daran Männer verdienen. Dass Männer Männer für Sex bezahlen, den Frauen für diese beiden Männer zu erbringen haben, gegen eine eher lächerliche Aufwandsentschädigung - hier wäre dann auch zu fragen, wer da eigentlich mit wem den Deal eingeht, wenn man diesen denn staatlicherseits sanktionieren wollte. Das alles, als ob man eine Art Fabrikbesitzerstatus auch auf Menschen als Ware ausdehnen kann. Auch dass schon weit vor Schrecklichkeiten wie Zwangsprostitution ein mehr oder weniger ausgeprägtes Gewaltverhältnis dazu gehört, ob psychisch, physisch oder auf Schulden basiert, scheint nicht weiter zu interessieren.Wieviel eine Hure wohl in einer typischen Karriere so erwirtschaftet und wieviel sie davon selber wohl zu sehen bekommt? Ob sie ihrem Luden wohl sagen kann "Du, 4 Jahre sind genug, ich hör jetzt mal auf damit einfach weil ich keinen Bock mehr drauf habe"?

Der nächste Punkt, der mich eigentlich im sittlichen Sinne mehr interessiert als irgendwelche staatlichen Eingriffe, ist die Verlogenheit der Sache. Wenn man 10 Personen, am besten Männer, an einen Tisch setzt und fragt was sie so von Prostitution halten - naja, jeder kennt die abstrakten Argumente. Wieviel davon noch übrig ist, wenn man sie gedanklich durchspielen lässt, dass ihre 18jährige Tochter...in der Regel meint dann keiner mehr, dass das eine von vielen Möglichkeiten ist, die sie sich eben frei ausgesucht hat. Also ja, natürlich ist da eine gewaltige Doppelmoral im Spiel. Jemand, an dem einem liegt, den man als Menschen sieht, dem wünscht man es eben doch nicht.

Womit ich beim letzten Punkt wäre. Was mich schon ewig stört ist das Leugnen der größeren sexuellen Verletzbarkeit von jungen Frauen und Mädchen. Auch das ist eine Form der Gleichmacherei! Von groben Übergriffen, die ja auch Männer treffen können, mal abgesehen. Ich will hier nicht zu explizit werden, aber früher wusste man sehr genau dass es für Frauen eine andere Tragweite hat, intim zu werden, als für einen Mann. Bei allen individuellen Unterschieden (und ja, die Bandbreite ist hier sicherlich sehr groß) gilt das im Ganzen betrachtet wohl immer noch, Pille hin oder her. Die moderne Sexualkultur, die ja eigentlich von jungen Männern der 60er Jahre gestaltet wurde, setzt Mädchen unter Druck, sich sexuell wie eben diese jungen Männer zu verhalten, und eben nicht wie sexuell selbstbestimmte junge Frauen. Allein schon biologisch ist weibliche Selbstbestimmung nämlich gerade mit der Fähigkeit zum Nein sagen und zur Begattungspause verbunden, und nicht (wie die männliche, wertfrei:) durch das ständige Habenkönnen definiert.

Daher glaube ich einfach nicht, dass es besonders viele Frauen gibt an denen denen diese Arbeit spur-, schad- und folgenlos vorbeigeht. Jedenfalls nicht so viele, wie es Prostituierte gibt.

Fazit: gibt's, wird man nicht loswerden - positiv verteidigen kann man es aber nur mit reichlich G'schmäckle.

Ellen Kositza

14. November 2013 15:55

Dichtung und Wahrheit. Zur Dichtung: Dieser Film ist ein wahres Kunstwerk. Und: Heute abend ist um 20 Uhr in der Urania eine Podiumsdiskussion mit Alice Schwarzer über „Prostitution - ein deutscher Skandal“

Stevanovic

14. November 2013 15:57

Auf einen reflektierten Ernst Jünger oder Timothy Leary kommen tausende verreckender Süchtiger. Auf eine unternehmerische Hure kommen tausende vergewaltigter Mädchen. Es gibt bei beiden Themen Kreise, die nach ganz eigenen Regeln spielen. Diese gegenüberzustellen ist wie Breiten- gegen Spitzensport in Position zu bringen: Zwei Welten, beides Sport. Vergleiche, die zu nichts führen.
Deswegen ist die Abwägung Selbstbestimmung vs Prostitution eine sehr akademische Debatte.

Eine 15jährige Bulgarin zu entführen, unter Drogen zu setzen und von drei Typen in jede Körperöffnung penetrieren zu lassen, ist bereits heute strafbar. Drogenhandel ist verboten, Menschenhandel und Vergewaltigung auch. Beide Verbote werden nicht durchgesetzt, es gibt verschiedene Gründe, aber nur eine Prognose: Es wird sich nichts ändern. Sollte Schwarzer mit ihrer Kampagne das in die Öffentlichkeit bringen, hat sie sich gelohnt. Wird nun entlang von Freiheitsrechten oder Werten diskutiert, lenkt die Aktion vom Thema ab.

Pro/Contra Prostitution geht an der Lebenswirklichkeit vorbei. Keine unnötige Debatte, werden jedoch Gesetze nicht durchgesetzt, ist es doch eher intellektuelles Sparring.

Pit

14. November 2013 16:13

Was mir generell fehlt, sind Aussagen der Prostituierten selber. Obwohl über die Jahre hinweg eine riesige Anzahl von Frauen in der Prostitution gearbeitet haben, finde ich keineswegs massenhafte Darstellungen aus deren Sicht. Schwarzer behauptet wohl, diese Frauen zu schützen: was sagen diese kleinen Schützlinge dazu?

Nach meinen persönlichen Eindrücken sind die Prostituierten alles andere als gezwungene Sklavinnen. Das ist vielmehr ein Klischeebild, das immer und immer wieder ausgekramt wird, sinnlos, ohne irgendein Bemühen um Abgleich mit der Realität. Es darf einfach nicht sein, daß manche Frauen leichthin bereit sind, Männern Zugang zu ihrer Schönheit zu ermöglichen und dafür, wie es biologisch unvermeidlich ist, reich belohnt zu werden.
Also: ich gehe vom Faktischen aus. Ich will die Aussagen derer, die dort beteiligt sind, und keine anmaßende Bevormundung.

Joermund

14. November 2013 16:44

Interessanter Kunstgriff, Frau Kositza. Ich war doch tatsächlich kurz verwirrt. ;-) https://t.co/gXsPsS2TfY

Bibabutz

14. November 2013 16:50

In meinen Augen ist der hysterische Umgang mit diesen 3 Themen Ausdruck des Einflusses des Christentums auf Mensch und Gesellschaft. Die Widerwärtigkeit des Christentums, seine bigotte Heuchelei, die offen zelebrierte Scheinheiligkeit, das von a-z verlogene, das Aufsagen von Sprüchen an die längst keiner mehr glaubt und die nichts bedeuten und dass das überhaupt notwendig erscheint, sind so selbstverständlich geworden für hiesiges "religiöses Leben", das sich kaum jemand vorstellen kann, das es auch anders ginge. Mein Rat, Rückkehr zu den alten vor-christlichen Religionen. Die vom Christentum verboten, verfolgt und blutig ausgemerzt wurden. Der kirchliche Frontalunterricht hat die Menschen platt gemacht. Heißt die Fremden willkommen und ladet sie in euer Haus ein. Und falls sie euch schlagen, haltet die andere Backe hin. Klar.

Nicht zu vergessen, das Christentum bietet ein Einfallstor für den Islam: Gehen wir nicht etwa alle gemeinsam zurück auf den Stammvater Abraham?

Bibabutz

14. November 2013 16:59

Achso Prostitution. Eine Hure schrieb, das es eine Vereinbarung zur sexuellen Dienstleistung gegen Geld auf freiwilliger Basis sei. Und überall dort, wo keine Freiwilligkeit herrscht, ist es auch keine Prostitution mehr (sondern Menschenhandel, Ausbeutung etc). Unter dieser Definition würde ich sagen, kann man schwerlich etwas dagegen einwenden.

Trotzdem nachvollziehbar, das niemand sich wünschen wird, die eigene Tochter würde sich prostituieren. Wenn Söhne zu Huren gehen ist das auch nicht gern gesehen.. Schwer zu sagen. Sowohl Männer als auch Frauen sind manchmal Beziehungsunfähig. Alternative also die Zwangsheirat für alle?

yvonne

14. November 2013 17:04

Werter Raskolnikow,
Ihre Einladung nehme ich schon mal an. Trinken und Proust lesen müssen Sie allerdings mit den anderen, mich können Sie mit zu den Autoscheiben nehmen. ...Straßen von Berlin... wie praktisch, da bin ich ja bereits!

Martin

14. November 2013 17:15

Um jetzt doch einmal eine, aus meiner Sicht, moralische Selbstverständlichkeit los zu werden:

Prostitution ist für ein selbstbestimmtes Wesen ein "no go" und zwar nicht nur für die Frauen, sondern gerade auch für die Männer. Als Mann ist es eine Erniedrigung, nur auf den Inhalt des Portmonees reduziert zu werden und dann auch noch bei diesem "Schauspiel" aktiv mitzuwirken und sich die "Show" wie eine Kinokarte zu lösen - sog. "Freier" zeigen daher sehr wenig Selbstachtung, keinen Stolz und sind aus meiner Sicht eher unmännlich. Sie erniedrigen sich, machen sie zum Deppen und bezahlen, um einmal "zu dürfen" und ein Teil der Damen zieht genau hieraus ihren Lustgewinn (der nicht sexuell ist). Ich will das nicht vertiefen ...

Die Frage beim Thema der "Legalisierung" oder des "Verbots" ist aber doch, in wie weit ein Staat mit seinen Mitteln in dieses "älteste Gewerbe" einzugreifen hat, eingreifen kann und wie dies überhaupt sinnvoll geschehen kann.

Für mich hat sich der Staat bereits schon vor der Reform zum Zuhälter gemacht, weil er an diesen Einnahmen schon immer über das Steuerrecht partizipieren wollte. Nach der "Legalisierung" dann noch viel mehr. Erste Voraussetzung für einen Staat, der hier regulieren will ist daher, dass er sich dabei selber die Finger nicht schmutzig macht.

bbi

14. November 2013 17:21

Vielleicht schaltet man auch im konservativen Spektrum nicht einfach sein Gehirn ab und folgt dem, was früher schon immer so war oder in religiösen Schriften steht, sondern denkt nach, ob Verbote und Restriktionen sinnvoll sind.

Bei Drogenhandel zwecks Ausbeutung Abhängiger, Abtreibung (je nachdem, ab wann man in der Leibesfrucht einen lebenden Menschen sieht), bei Diebstahl, Mord, Zuhälterei und Menschenhandel gibt es gute Gründe für Verbot und Strafe, die sich nachvollziehen lassen, nämlich die Schädigung anderer.

Aber restriktive Sexualnormen - Sex nur in der Ehe (ggf. auch nur zum Fortpflanzungszweck), was in dem JF-Artikel auf den Spezialfall Prostitution herunter gebrochen wird, haben keinen entsprechend nachvollziehbaren Grund. Fragt man Religiöse, antworten die im besten Fall: "Weil es in Bibel/Koran steht und das nicht angezweifelt werden darf." Oder: "Weil es früher auch schon immer so war". Also Hirn abschalten und einfach irgendwelche Mist mitmachen. Millionen Fliegen können nicht irren! Was einen sehr hohen Preis an Lebensqualität kostet, will man diese Regeln auch auf sich selbst anwenden, ansonsten beschneidet man damit nur anderen die Lebensqualität.

Wenn man aber das Gehirn einschaltet, kommt man schnell darauf, wo sowas herkommt: von der Lust am Machtmissbrauch, davon, Menschen unter die eigene Herrschaft zu zwingen, indem man ihnen alles Angenehme verbietet und nur bei bravem Untertanentum etwas genehmigt. Das ganze dann bemäntelt mit einem übernatürlichen Fantasiewesen, zu dessen Gebot man die Herrschaftsideologie umdeklariert. Das war so bei den Ägyptern, Israeliten, im frühen Christentum und unter Mohammed.

Wenn man mal zum Hintergrund des JF-Artikelautors recherchiert, sieht man schnell, dass er das katholische Christentum und die darin verbreitete Sexualfeindlichkeit und generelle Spaßverderberei vor allem als nützliche Herrschaftsideologie betrachtet.

Alle sonstigen "Argumente" für solche Repression sind nebulös, malen den "Untergang der Gesellschaft" an die Wand, ohne eine rationale Begründung zu liefern. Und das römische Reich ist sowieso durch alles untergegangen, was Spaß macht und was notorische Spaßverderber deshalb verbieten wollen (wenn man denen Glauben schenkt).

Dazu kommt, dass Sexualität heute dank Schutz und Verhütungsmitteln weitgehend ohne die Risiken früherer Zeiten gelebt werden kann, wie ungewollter Schwangerschaft und Krankheiten. Was früher vielleicht die eine oder andere Beschränkung rechtfertigte, gilt heute nicht mehr.

Es kostet also nur ein bischen Hirnschmalz, um sich von einem stumpfsinnigen und falschen Konservativismus zu lösen, dessen Restriktionen enorme Einbußen an Lebensqualität und Nutzen nur für wenige bringen.

Rumpelstilzchen

14. November 2013 17:39

Werter Raskolnikow,
Auch ich nehme die Einladung gerne an. Trinke gerne einen Campari Orange und nehme ein paar Häppchen. Und dann lese ich aus Tolstois Tagebuch.
Dieser alte Hurenbock verlor seine Unschuld mit 14 Jahren in einem Hurenhaus.
Und er beschreibt, wie traurig er darüber wurde und weinte.....

ingres

14. November 2013 17:53

Prostitution muß ja nicht gefördert werden. Aber was passiert denn, wenn sie verboten wird? Wovon leben die Prostituierten denn dann? Werden die dann in einem Quotenfrauenbereich untergebracht oder kommen sie bei Alice Schwarzer in Rente? Oder lernen sie alle einen Frauenberuf (sind da noch Stellen frei, das ist jetzt im praktischen Sinne ernst gemeint und zwar so, dass ich es tatsächlich gerne empirisch untermauert hätte) oder schlummern unentdeckte Talente in diesen Frauen? Warum haben sie sie dann nicht entfaltet? Natürlich ist Prostitution ekelhaft, aber wie löst man sie praktisch auf? Wenn ich Lösungsvorschläge bekomme stimme ich für ein Verbot. Gegen Drogenhandel gibt es Programme und gegen Abtreibung kann ich mir leicht eins vorstellen. Gegen Prostitution seh ich das nicht. Das ist das einzige Problem. Die Männer interessieren mich nicht. Die können ja wichsen. Wenn mans im Alltag nicht schafft und nicht in den Puff will muß man auch wichsen. Ansonsten kann man die Männer ruhig bestrafen. Da seh ich keine praktischen Probleme. Das wäre wie die Ächtung der Pädophilie. Aber was machen die heutigen Prostituierten, wenn sie sich nicht mehr prostituieren? Wenn man mir das praktisch überzeugend aufklärt, kann man die Prostitution sofort verbieten. Kann ja sein, dass sich das von selbst löst und ich sehe das nicht.

Martin Böcker

14. November 2013 18:23

Interessant finde ich, dass sich die meisten Beiträger hier auf das Thema Prostitution beziehen. Dabei hat Frau Kositza sich im Schwerpunkt über, sag ich mal, unser kommentierendes (männliches) Milieu geäußert. Will sich da denn niemand empören?

Axel Wahlder

14. November 2013 18:31

In der UdSSR war die Prostutution so rabiat bekaempft, weil sich Sex der Ideologie entzieht. Das mit den Abtreibungen oder Rauschgift sehe ich etwas uebertrieben. Abtreibung ist Toetung, Rauschgift veraendert Bewusstsein und stellt fuer die Gesellschaft ein physisches Risiko dar. Lustkauf ist was anderes. Dessen Gefahr liegt im Transzendenten.

Gustav Grambauer

14. November 2013 18:54

Die Verbindung von Mann und Frau, ob mit oder ohne Sakrament der Ehe, ist heilig. "Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis": sie steht gleichnishaft für die Vermählung des männlichen und des weiblichen Pols.

Es verbietet sich, daß da ein Mammon reinpfuscht. Dies gilt für Puffbesucher wie für Finanzminister und Kämmerer.

Bordelle sind schon deshalb keine Privatangelegenheit, weil bereits das negative Kolorit, das sie - direkt wahrnehmbar oder nicht - ausstrahlen, z. B. einen ganzen Straßenzug stört und verdirbt.

Das sage ich als Mann.

Und: bevor ich mir hier wieder was über Sexualneid anhören muß: meine Frau ist nicht nur scharf, sondern u. a. auch Beckenboden-Therapeutin.

Was ist nun mit den Beziehungsunfähigen, Häßlichen und Behinderten dieser Welt?! In die, neudeutsch, Tonne mit der "maximalen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben". Nehmt euer Schicksal, eure Neidingschaft an, in diesem Annehmen liegt euer Heilmittel.

- G. G.

Mauretanier

14. November 2013 19:42

1. Mich kotzt dieses weibische Selbstmitleid in den Kommentarspalten dieser Seite ziemlich an ... mimimi Rechte lesen keine Romane, mimimi Rechte haben keinen Sex. Also in meiner Erfahrungswelt sind "Rechte" überdurchschnittlich belesen, auch im Breich der Belletristik und jedenfalls nicht sexuell frustrierter als der Durchschnitt.

2.Was die Nutten angeht ... Nichts soll da verboten werden, wie lächerlich ist das denn. Und dieser Standpunkt gründet sicher nicht aus sexuellem Notstand.

3. Von wegen, man würde Macht über Nutten ausüben, so kann auch nur einer reden der noch nie in einschlägigen Einrichtungen verkehrt hat ... die Dame legt ganz genau fest was geht und was nicht und wer meint sich daran nicht halte zu müssen macht Bekanntschaft mit ihrem Luden.

4. Drogen sollen natürlich auch legalisiert werden, was soll der Krampf. Ein psychisch starker Mensch kann mit Drogen umgehen und um den Rest ist es nicht schade.

5.

Sie grübeln nicht Tag und Nacht. Sie wissen nichts von dem, was uns das Herz brennend macht. Sie haben den Hang und Drang in der Seele, sich auszustellen als etwas, dass es wert ist, von ihresgleichen betrachtet zu werden.

Verwechseln Sie ihre depressiven Unzulänglichkeiten nicht mit Tiefe sie alberner Mensch.

Demo Goge

14. November 2013 20:02

Frau Kositza,
da Sie hier nur meinen zweiten, polemischen ‘WfD‘-Kommentar wiederzugeben die Freundlichkeit hatten und den absolut substanzlosen, nur Phrasen rezitierenden letzten Absatz des Gersdorff Artikels als besonders passend für eine konservative Zeitung halten, möchte ich an dieser Stelle nocheinmal meine inhaltlichen Fragen zu diesem Absatz wiederholen:

Warum ist denn Prostitution (wenn sie den Leib betrifft) aus ‚christlicher Sicht‘ grundsätzlich falsch ?
Wieso ist sie denn ‚von Natur aus unsittlich‘ ? Und wenn sie das wäre, bedürfte es dann noch expliziter christlicher Sicht ?

Entrüstung allein ist kein Argument. Oder bedeutet ‘konservativ‘ sich aufgrund moralischer Überlegenheit einer vernünftigen Argumentation enthoben zu glauben?; womit sich dann auch strukturell der Kreis zu den 'wertkonservativen' Grünen schlösse.
Und wenn auf ‚konservativer‘ Seite der Unterschied zwischen ‚Abtreibung' bzw ‘In die Fresse schlagen‘ einerseits und einvernehmlicher Sexualdienstleistung (es werden keine Frauen ‚gekauft‘, es handelt sich um einen Dienstvertrag) andererseits tatsächlich nicht klar ist (und es sich bei dieser Verquickung nicht nur um absichtliche Verwirrung handelt) scheint wohl noch einige Arbeit am Begriff nötig zu sein.

Freier Mann

14. November 2013 20:49

Der moralische Unterschied zwischen Prostitution und Abtreibung ist, daß bei ersterer niemand zu Schaden kommt, während letztere einen, wenn auch ungeborenen, Menschen das Leben kostet. Es ist also lächerlich, beides auf eine Stufe zu stellen.

Ich selbst bin bekennender Hurenbock, und obwohl ich in den letzten zehn Jahren mit mehreren hundert Liebesdienerinnen meinen Spaß hatte, bin ich mir absolut sicher, noch nie einer Zwangsprostituierten begegnet zu sein.

Warum gehe ich in den Puff? Die hämischen Männerbeschreibungen in Ihrem Artikel führen schon auf den richtigen Weg. Ich bin zwar sicherlich nicht "verklemmt", aber doch recht weit von dem entfernt, was sich die meisten jungen Frauen (bin selbst in den Dreißigern) so als Partner wünschen.
Die Wahlfreiheit auf dem Partnermarkt bringt eben auch Verlierer hervor, zu denen man als langweiliger Durchschnittsmann schnell gehört, da auch die langweiligen Durchschnittsfrauen vom Gitarre spielenden Schönling träumen und häufig genug alleine bleiben, wenn sie ihn nicht bekommen (= für mehr als eine Nacht behalten) können.

Natürlich hat das horizontalen Gewerbe auch unschöne Seiten, aber genauso wenig wie die Mißstände in der bangladeschischen Textilindustrie ein guter Grund sind, nackt herumzulaufen, so wenig sind die paar Zwangsprostituierten ein guter Grund dafür, die gesamte Branche einzuebnen. In beiden Fällen sollte man sich darauf beschränken, die jeweiligen Probleme zu beseitigen. Oder geht es den Moralaposteln vielleicht doch um etwas ganz anderes?

Ich denke nicht, daß es Staatsaufgabe sein kann, christliche oder andere religiöse Werte durchzusetzen. Glaube ist letztlich Privatsache!

Grüße
Freier Mann

KositzaLesen Sie doch noch mal: Abtreibung und Prostitution habe ich bewußt nur hinsichtlich des Arguments gleichgesetzt, "man kann das eh nicht verbieten".

Raskolnikow

14. November 2013 21:11

Mann Mauretanier,

schmollen Sie doch nicht! Dies kotzt Sie an, jenes poltern Sie nieder mit Ihrem Getöse (" ...ist es nicht schade...") und vor Wut verfallen Sie sogar ins Lautieren ("mimimi").

Ich sag Ihnen was; auch das Schmollen ist weibisch, wie auch der Bordellbesuch!, und steht Ihnen gewisslich nicht gut zu Gesichte. Zumal Ihr Beitrag etwas nach dem Sie ankotzenden Selbstmitleid schmeckt. Ich kann den Schmerz nachfühlen, der sich in der Brust breitmacht, wenn das käufliche Dämchen die pikanten Details festlegt und nicht der "psychisch starke Mensch" (siehe Punkt 3!)...

Ich wollte eigens für Sie Tristram-Zitate auswählen, da giebt es ja recht passende Passagen, ich wollte sogar nicht zur Michael Walter Übersetzung greifen, sondern eine andere nehmen, die vom Fritz Güttinger. Sie wissen sicher, dass der Schopenhauer diesen Roman auch mal übersetzen wollte, sein Verlag dies aber ablehnte. Und wo wir schon beim Schopi sindn: er neigte ebenfalls dazu, eine Schnute zu ziehen, kopieren Sie ihn nicht! So jedenfalls schweifte ich ab ...

Dass Sie mal ein paar toxische Termini ereilen, bedeutet nicht, dass die Welt untergeht!

Also bitte, ich gestehe Ihnen meine Liebe , seien Sie kein Blödmann, der sich selbst starkfaselt! Spornstreichs werden Sie Sich nun dazu entschließen auf mein Wohl zu trinken - seien Sie gefälligst wieder lieb ...

Verwechseln Sie bitte nicht die Internetanonymität mit einem Ort, an dem es Stärke und Größe zu beweisen gälte!

Depressiv und albern zugleich,

R.

Realist

14. November 2013 21:27

Wenn die entgeltliche Frauennutzung zur conditio humana gehört, dann gilt das auch für Abtreibung und Drogenkosum. So ist der Mensch und wird er immer sein Sie können Abtreibung und Heroinhandel nicht aus der Welt schaffen. Sie können aber sagen: Das ist gesellschaftlich nicht erwünscht und wird vom Staat nicht gefördert.

Es gibt für mich einen wesentlichen Unterschied: Prostitution tötet keine Menschen (Abtreibung) oder schädigt sie mindestens (Drogen).

Somit gibt es für die Prostitution, im Gegensatz zu den anderen Sünden, keinen objektivierbaren Grund zur Ächtung. Übrig bleibt allein die Ächtung aus Konvention, aus mehrheitlich akzeptierter Übereinkunft auf der Basis dessen, was, wie es juristisch so schön heißt, alle recht und billig denkenden als Verstoß gegen Moral und Sitte ansehen. Moralvorstellungen jedoch sind und waren dem stetigen Wandel unterworfen.

Meines Erachtens nach ist es eine konsequente konservative Position, die Prostitution tatsächlich als conditio humana anzuerkennen. Ich gehe mit meiner Ansicht sogar noch erheblich weiter und betrachte sie als ein notwendiges Ventil, als hilfreiches Instrument der Selbstzähmung des Monsters Mann. Ich bin der festen Überzeugung, daß der Gang zur Hure eine nicht unerhebliche Anzahl Männer davon abhält, bestialische Grausamkeiten zu verüben.

Zur konservativen Weltsicht gehört für mich zwingend, zunächst einmal das zu erkennen, was erhaltenswert ist. Mein wichtigster Indikator dafür ist, ob etwas schon lange gut funktioniert. Dies ist bei der Prostitution ganz eindeutig der Fall.

Bundschuh

14. November 2013 21:36

Naja, die Dimension Zwangsprostitution und Menschenhandel wird hier doch oft verkannt. Unter anderem wurden hier polizeiliche Kriminalstatistiken zitiert, die geben im Wesentlichen nur das Anzeigeverhalten der Bevölkerung und den Ermittlungseifer der Polizei an. Menschenhandel ist wie Drogenhandel ein Delikt, dass im wesentlichen von der Initiativermittlung der Strafverfolgungsbehörden abhängt, da die direkten Opfer sich nicht aus dem Milleu heraus trauen. Der Staat entscheidet also selber durch den Verfolgungsdruck, ob die Zahl der Straftaten in diesem Bereich steigt oder sinkt. Zudem ist es bei legaler Prostitution eben nicht mehr so leicht möglich, durch Razzien, Verbote oder ähnliches der Szene auf den Zahn zu fühlen. Die Polizei darf in einen Puff heute ebenso wenig reinmarschieren wie in ein normales Steuerberaterbüro, es sei denn es gäbe einen konkreten Verdacht einer Straftat.

Sicher hat ein "normaler" Gelgenheitsfreier keine große Macht in diesem Spiel. Wer genug Geld zahlt, kann sich aber den abartigsten Wunsch erfüllen lassen. Grundsätzlich liegt aber die Herrschaftausübung im Verhältnis Hure-Zuhälter.
Man lese einmal hier:
https://www.falter.at/falter/2005/08/23/einfach-hinklatschen/

Rumpelstilzchen

14. November 2013 21:37

Es wird ungemütlich, Frau Kositza.
Wir Frauen sollten den Badeschluss ausrufen .

ingres

14. November 2013 22:01

Ich möchte vielleicht anmerken, dass ich meine Charakterisierung der Prostitution als "ekelhaft" einerseits auf das Werben auf dem Straßenstrich beziehe, (das kennt man ja von allseits zugänglichen Bildern) und auf eigene "Erfahrung", als ich mich mal auf dem Weg zu einer Klausur ausgerechnet durchs Frankfurter Bahnhofsviertel verirrt habe (ich wußte nicht wo ich da durchkommen würde). Das war ganz einfach dreckig und leider auch (auch wenn ich kaum hingesehen habe und froh war als ich da durch war und am Senckenberg Museum vorbeikam, was mehr meinen Neigungen entspricht) was die dort anscheinend tätigen Frauen betraf, recht heruntergekommen.
Da sah man, was möglicherweise Jahrzehnte in diesem Milieu aus einem Menschen machen. Andererseits gibt es wohl die Luxus-Prostitution mit Ende nach oben offen (?), aber da kenn ich mich auch nicht aus, hab ich lediglich in Tatort Filmen mal gesehen. Warum sollte man Letztere verbieten? Wer seinen Körper im Luxus-Ambiente anbietet tut es doch wohl aus freien Stücken (sie hätte doch andere Möglichkeiten).
Die gewöhnliche Prostitution ist aber aus meiner Sicht so dreckig, dass ich ohnehin nicht verstehe, wie sie jemand (eben ohne Not) anbietet und jemand ohne anscheinend noch viel größere Not nutzt. Aber das ist meine emotionale Haltung und taugt die für eine sachliche Behandlung der Thematik? Denn die müßte sich ja eben auch auf die Möglichkeiten zur Beseitigung der Not beziehen, die die gewöhnliche Prostitution hervorbringt.

sixty

14. November 2013 22:12

Ich sehe es auch so, daß Prostitution - wie auch die Pornografie -einerseits schon ein Übel, allerdings wohl unausrottbar ist. Beides sollte gleichwohl nicht gefördert oder gar propagiert, sondern - wie vor 1968 bzw. 1975 - zumindest wieder "verpönt" sein.
Diese Kampagnen von "Berufsfeministinnen" wie Alice Schwarzer bewerte ich im übrigen ähnlich wie Martin Lichtmesz oder Biobrother, nämlich daß hier wieder das einseitige Zerrbild vom Mann als "Täter" und der Frau als "Opfer" hervorgeholt und das ganze mit der dort üblichen feministischen Geschlechterkampf-Ideologie vermengt wird.

Kiki

14. November 2013 22:19

@Raskolnikow

Würde ich noch in Berlin wohnen, zöge ich sofort und jederzeit mit Ihnen um die Häuser; Ihren Proust müßten Sie allerdings selbst lesen, da die genießbare Literatur für mich am Rhein und an den Alpen endet, weil die Romanen seit ca. 500 n. Chr. nichts beachtliches mehr verfassen. Dieses Urteil mutet vielleicht etwas übertrieben an, aber es gilt ja auch nur für mich und nicht den Rest der (noch) lesenden Menschheit.

@Mauretanier

Es ist heuer unnötig, die eigene Seelenroheit noch zur Schau zu stellen und machen Sie sich um die Albernheit Ihres Nächsten keine Sorgen - an Ihrer eigenen haben Sie schließlich genug zu tragen.

Unke

14. November 2013 22:33

Maria Furtwängler ist gegen Prostitution?
Selten so jelacht. Hat die sich nicht einen Milliardär (Hubert Burda) geangelt?
Wie auch immer: das Prostitutionsverbot ist, was ProtagonistInnen, Ausgestaltung und Begleitgetöse angeht mitnichen christilich, sondern männerfeindlich motiviert.
Und alleine schon deshalb abzulehnen.
Im Übrigen: der Einfluß der Lesbe Alice Schwarzer ist zwar groß, aber dass sie die Prostitution gleich ganz abschafft... da überhebt sie sich ein wenig.
Die größte Hurendichte Europas hat übrigens die Schweiz. Liberalität + Geld => das Gewerbe floriert...

Rumpelstilzchen

14. November 2013 22:48

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/prostitution-die-freiheit-der-freier-die-freiheit-der-frauen-12656514.html

Zadok Allen

14. November 2013 22:57

Wie sagte doch meine ob ihres Hangs zum Zynismus von mir besonders geschätzte Gattin einmal so schön: "Die Hure ist die einzige Frau, die ihren Preis vorher nennt."

Prostitution "verbieten" zu wollen ist eine Idee, die Anzeige auf Realitätsverlust tut. Sie erinnert mich stark an die Alkohol-Prohibition in den USA der 20er/30er Jahre. Und dann kommen Leute wie der Frömmler Gersdorff auch noch mit dem "Naturrecht" daher - ein schon in sich absurder Begriff, denn gemeint ist ja "göttliches" Recht, dessen allgemeine Erzwingung im gewünschten Sinne allerdings eine Theokratie wie das islamische Kalifat voraussetzen würde.

Das sage ich übrigens als frommer Christ. Und, Frau Kositza: natürlich kann man auch Abtreibungen nicht verbieten in dem Sinne, daß ein Verbot sie aus der Welt schaffte. (Es besteht zudem der fundamentale Unterschied, daß eine Abtreibung Mord an einem Wehrlosen ist, während durch einvernehmliche Prostitution niemand geschädigt wird.)

Der Sinn christlicher Moral ist nicht in erster Linie, den Einzelnen zur Selbstverbesserung anzuhalten, sondern ihn zur Erkenntnis der eigenen Sündhaftigkeit zu führen. ("Wir sind allzumal Sünder und ermangeln des Ruhms.") Heil wird nur durch Gnade von oben gewährt, nicht durch ein gesinnungsethisch-juristisches Verbote-Regiment, das die existentielle Dimension der Probleme verfehlen und zu hohler Bigotterie führen muß.

Kositza Sie meinen den reformierten Christen, gell? Ego:non.

Heinrich Brück

14. November 2013 23:03

Auf der Internetseite PI gab es auch einen Artikel ("Alice Schwarzer
will Prostitution verbieten") zu diesem Thema, und es wäre wohl
offensichtlicher gewesen wenn Kositza von dort Kommentare
zitiert hätte.
Zum Thema Pornographie eine hilfreiche Information:
Dr. Judith Reisman, eine führende Forscherin auf diesem Gebiet,
sagte in einer Anhörung vor einem US-Senatsausschuss:
"Pornographische Bilder hinterlassen Spuren im Gehirn und verändern
es, indem sie einen unmittelbaren, ungewollten, aber bleibenden
biochemischen Gedächtnispfad erzeugen ... (Dieser ist) nur schwer
oder gar nicht mehr zu löschen."
Was ist nur mit unserer Kultur passiert...

Kositza: Lieber Herr Brück, PI kenn ich nur vom Hörensagen. Sind die konservativ? Ich dachte, das wären vor allem Islamfeinde? Was mich an den einseitigen JF/ WfD-Kommentatoren so frappiert hat, war ja, daß ich mir die Leserschaft bislang immer als konservatives, werteorientiertes Publikum imaginiert hatte.

Nobbel

14. November 2013 23:16

Ein geschickter Schachzug war es auf alle Fälle Prostitution mit Abtreibung und Drogen zu verweben!
Das Ergebnis kann man dann schön in den Kommentaren ablesen.

Insofern möchte ich mich nur zur Prostitution äußern!

Die Probleme einer Zigeunerhure sind eher Fragen des Ausländerrechts und des freizügigen Reiseverkehrs als eine Anklage gegen die Prostitution an sich!
Also bleibe ich auch hier ausschließlich bei den einheimischen Damen des Gewerbe!
Seit wann aber hat sich der Staat einzumischen in Fragen der Sexualmoral? Das ist doch schließlich der Job der Kirche die die Sexualität schon immer in den Bereich der Sünde verwiesen hat oder frustrierter Ehefrauen die sich fragen wo der Mann denn so am Wochenende sein Taschengeld läßt.
Der Staat aber muß gegen Vergewaltigungen von Frauen zu Felde ziehen, gegen Nötigungen und körperliche Gewalt.
Nur das kann er auch jetzt schon, dazu brauchen wir kein Verbot der Prostitution!
Was hier verboten werden soll ist der Spaß des Mannes und das Geschäft der Frau.
Es erschließt sich mir nicht wozu das gut sein soll!

Mauretanier

14. November 2013 23:29

P.S.: Vielleicht lade ich mal ein paar Sezessions-Damen in meinen Turm ein? Wir könnten Proust lesen, während die Welt untergeht und Absinth dazu bechern, wie wärs? Vorher streifen wir noch durch die Strassen Berlins, zerdreschen Autoscheiben und Puffbesucherfressen … (Gewalt gab´s schon immer!)

Der Absatz hat Sie ja schon fast wieder sympathisch gemacht, also v.a. das mit dem Absinth und Fressen einschlagen, weniger die Sache mit der Proustlektüre, aber ich fürchte ihr geklammerter Zusatz rückt das Gesagte ins Ironische. Schade, aber gut, wenigstens lesen sich ihre dekadenten Ergüße angenehm ... kann hier ja auch nicht jeder von sich behaupten.

Zum Thema allgemein:

Das sind im Grund unnötige Fragestellungen. Prostitution verbieten, ja/nein, Drogen legalisieren oder nicht, dürfen sich Menschen einvernehmlih aufessen usw.

Das ist doch nicht relevant. Relevant ist das Überleben des deutschen Volkes, und nur Dinge die einen Bezug hier zu haben, sind von Bedeutung für die staatliche Gesetzgebung.

Was Hinz und Kunz in ihren verkorksten Leben anstellen, das ist dafür weitgehend ega, und wenn nicht, dann muss eben korrigierend eingegriffen werden, aber auf obiger Grundlage, nicht aus ethischen Überlegungen.

Aber selbst von diesem Ausgangspunkt ist die Frage obsolet geworden, der Staat als Herrschaftsform ist ein Auslaufmodell und ist bereits heute nicht mehr in der Lage irgendetwas von Belang durchzusetzen.

Stil-Blüte

14. November 2013 23:57

Haben auf dieser Netzseite vorher jemals so viele Menschen in so kurzer Zeit so viele Kommentare rausgehauen? Die Büchse der Pandorra, gefüllt mit Prostitution, Perversion, Pornografie quillt über... Wieso denn bloß? Wieso denn bloß?

P.S. Kafka ist aus dem Freudenhaus geflohen und hat sich von dem höhnischen Gelächter der Hure hinter ihm her nie wieder 'ermannt'.

sirius

15. November 2013 00:06

Fassen wir zusammen: Es wird niemals eine Prostitution geben: ohne Abtreibung,ohne Menschenhandel,ohne Kindesmissbrauch,ohne Drogenhandel,ohne Vergewaltigung,ohne Geldwäscherei,ohne Betrug,ohne Nötigung,ohne strukturelle Gewalt.Genauso wie es niemals eine Prostitution geben wird ohne materielles Gefälle.(bei Jugendlichen kann es auch ein psychologisches sein).
-------------
Es wird auch immer Geschwindigkeitsüberschreitungen geben.Genauso wird es immer Kriminalität geben.
--------------
Kurz zur Geschwindigkeit: Es wird bald GPS Sensoren und Sateliten geben die die Geschwindigkeit der Autos vorgeben(dann kann man endlich die Abzockgeräte abschaffen).Zwar werden sicher auch dann die Sensoren und Empfängergeräte manipuliert,oder Filzgestalten holen sich eine Ausnahme trotzdem bin ich für Geschwindigkeitsbegrenzungen und auch die Bekämpfung des Filzes.
-------------
Anthropologische Konstante 1:
Ja ja die anthropologischen Konstanten: Auch die Sklaverei ist eine solche und sie konnte und kann doch sehr gut überwunden(oder doch weitestgehend abgeschafft werden).
-------------
Anthropologische Konstante 2:
Ja ja es spricht halt nicht für die Demokratie sondern für autoritäre Herrschaft.Die Menschen sind Sünder(oder haben ein schlechtes Karma) da brauchen wir eine noch autoritärere Herrschaft. Und eine immer noch autoritäre;am besten die Rute.(und wenn man das alles aus dem Ruder laufen lässt dann geschieht das auch,auch das ist historisch immer feststellbar gewesen).
----------------
So findet Entwicklung statt.
---------------
Der Feminismus wurzelt in erster Linie im Bürgertum und im verbürgerlichten christlichen Adel(ohne die ökonomische Macht der Frauenordinationen wäre das so nie möglich geworden(Hildegard von Bingen).Die Frauenrechtlerinnen waren zumeist rassistisch.(z.B. eine Sanger).Dieser Doppelkopf ist im Feminismus erhalten geblieben.Zum einen antichristlich (Abtreibung,Euthanasie,Eugenik),zum anderen christlich(keine Prostitution,erfüllte Sexualität ohne Mammon).
--------------------
Liebe wäre ohne die Entwicklung im Abendland nicht möglich. Schwarzer redet und schreibt immer von ihr.Diese Liebe hat sich seit der Mittelalter und der Neuzeit so entwickelt bis heute.
------------------
In den meisten US-Bundesstaaten und Irland haben wir ein Prostitutionsverbot. In Schweden war dieses Gesetz ein Kompromiss zwischen Christlich-Konservativen und Sozialdemokraten.
---------------------
Man kann bei diesem Gesetz fragen warum die Sozialarbeiterindustrie fördern und warum nicht eine Arbeitsmiliz schaffen??(diese stünde auch für alle anderen Arbeitslosen offen könnte aber auch für Leute offenstehen die mit einem bescheidenen Lebensstandard zufrieden sind).

Realist

15. November 2013 00:23

Pornographische Bilder hinterlassen Spuren im Gehirn und verändern es, indem sie einen unmittelbaren, ungewollten, aber bleibenden biochemischen Gedächtnispfad erzeugen … (Dieser ist) nur schwer oder gar nicht mehr zu löschen.

Was für eine bahnbrechende Erkenntis der Dr. Reisman. Alle wiederkehrenden Sinneseindrücke hinterlassen biochemische Repräsentanzen im Gehirn. Das ist die Voraussetzung für unsere, fest im konservativen Fundament verbaute, "Weltoffenheit".

Ich benutze diese erstaunliche menschliche Fähigkeit gerade dazu, meinem dreijährigen Sohn 26 Strichsymbole, welche wir Alphabet nennen, nicht nur als seichte Pfade, sondern hoffentlich als tiefe biochemische Gräben ins Hirn zu pflügen.

Martin Böcker

15. November 2013 00:29

Unterm Strich (no pun intended) und Siegerehrung: Raskolnikow hat die, wenn ich das mal so sagen darf, Mädels am Start. Nur virtuell, natürlich, aber immerhin.

eulenfurz

15. November 2013 00:40

@Nino:

Sie meinen so wie beim Kannibalen von Rotenburg?

Jede/r sollte die Freiheit haben, sich einvernehmlich auffressen zu lassen. Wen stört’s? Da sind doch selbst diejenigen gefährlicher, die durch ihr Verhalten im Straßenverkehr Unschuldige gefährden.

@Rumpelstilzchen

Ich weiß nicht, wo Sie studiert haben, aber zu meiner Zeit kannte ich keine Mitstudentin, die sich was hat auf den Nachttisch legen lassen. Vielleicht waren Sie gerade in dem Film „Jung und schön“ von François Ozon.

Oder er hat das Buch „Weiskerns Nachlaß“ gelesen, in dem es um den Niedergang eines verklemmten Dozenten geht, der zunächst die Machtstellung seiner Kollegen über die Studentinnen widerwärtig findet, sich letzten Endes des Gütertausches Körper gegen Benotung aber selbst bedient, so wie alle eben im Roman.

@Luise Werner:

Klischeehaft könnte man behaupten, dass der verbitterte verklemmte Mann auf der Rechten sein Pendant in der frustriert unbegehrten Frau auf der Linken hat.

Volltreffer. Dieser Eindruck trügt nicht, auch wenn er wirklich nur Ränder der Gesellschaft tangiert. Es liegt aber auch an den verbitterten Verklemmten, daß sie nicht endlich mal auf den Tisch (ihres Lebens) dreinschlagen und zu flirten beginnen, daß die Schwarte kracht.

Wo wir aber schon beim Thema Prostitution sind, also dem Verkauf des Körpers gegen Geld, so stellt sich auch gleich die Frage, wo die ethische Grenze zu jenen Prostituierten ist, die etwa als Bergmänner, Stahlwerker et al. ihren Körper verkaufen, wohingegen die Zuhälter (Grubenbesitzer u.a.) den fetten Gewinn einstreichen? Will Alice Schwarzer auch dagegen unterschriftieren?

Meier, Hans

15. November 2013 00:51

Verbesserte Fassung meines Beitrags:

Immer wieder fällt mir bei den Kommentaren zu diesem Artikel das Schlagwort „Spießer“ auf und die reflexartige Distanzierung davon. Das ist offenbar die größte Angst bei einigen. Gelegenheit, diesem Begriff einmal nachzugehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Spie%C3%9Fb%C3%BCrger

Henriquatre

15. November 2013 03:12

Der pensionierte Oberstaatsanwalt Egbert Bülles, dessen Spezialgebiete Organisierte Kriminalität und Menschenhandel sind, hat ein Buch mit dem Titel „Deutschland – Verbrecherland?“ geschrieben. Darin prangert er u.a. die seiner Meinung nach politisch bewußt induzierte Impotenz der Justiz im Umgang mit Menschenhändlern an. Laut Bülles besteht der Großteil der Menschenhändler-Ringe, die sich auf Prostitution spezialisiert haben, aus Ausländern: Albaner, Rumänen, Bulgaren. Bei der Vorstellung seines Buches in der ARD sagte Bülles, daß die Justiz in Deutschland gegenüber diesen Tätergruppen deshalb so kuschelweich und unfähig ist, weil ein hartes Durchgreifen „Aufgrund der deutschen Geschichte“ den politisch und juristisch Verantwortlichen Zahnschmerzen bereiten würde. An dieser Stelle würde von der deutschen Politik und Justiz deshalb bewußt nur mit angezogener Handbremse gefahren.

Möglicherweise handelt es sich bei der Diskussion um ein Verbot der Prostitution also tatsächlich um eine Scheindiskussion, weil damit das leidige Thema ausufernder Organisierter Kriminalität durch ausländische Banden gutmenschlich verpackt werden kann, ohne daß deshalb die ach so gefürchteten „Ressentiments“ ins Spiel gebracht werden.

ingres

15. November 2013 04:18

Das muß ich jetzt noch dergänzen:

Ich meinte ja: Wovon leben die Prostituierten denn dann? Werden die dann in einem Quotenfrauenbereich untergebracht oder kommen sie bei Alice Schwarzer in Rente? Oder lernen sie alle einen Frauenberuf .....oder schlummern unentdeckte Talente in diesen Frauen? Warum haben sie diese dann nicht entfaltet?

Aber da fehlt ja noch was, nämlich:_ wieso haben diese Frauen, wenn all das nicht in Frage kommt, nicht zumindest ganz normal einfach einen Mann. Das Verhältnis ist ja in etwa 50/50 und attraktiv genug sind sie ja i. a. wenn sie Prostitution ausüben können. Und da kommt man dann zur Opferrolle bzw. zum objektiven Verhältnis Mann/Frau. Oder auch zum subjektiven Faktor in der Prostitution, wobei dieser subjektive Faktor sich eben auch in die "normalen" Beziehungen zwischen Männern und Frauen hineinzieht (Prostitution in und für die Ehe, Milliardär angeln). Die Frauen als Angebot und der Mann als Nachfrager (überwiegend jedenfalls, von der Natur gemäß dem Prinzip von Angebot und Nachfrage konzipiert (also ein universelles Prinzip).
Objektiv ist es nunmal so, dass es "Frauenhandel" gibt (was mich persönlich traurig macht), dass Frauen aber nicht mit Männern handeln. Männer können also mit Frauen handeln, Frauen umgekehrt (normalerweise) nicht. Sie können es und wenn sie brutal sind (aus welchem Grund auch immer) dann tun sie das. Aber vor allem sie können es und hier wird eine grundlegende Asymmetrie zwischen Männern und Frauen deutlich, die natürlich Alice Schwarzer und auch ihre Mitstreiterinnen bestreiten müssen, aber die derjenige, der die Realität sieht wie sie ist, mit in seine Betrachtungen aufnehmen muß.

sirius

15. November 2013 07:43

@Henriquatre

Das mit dem gutmenschlichen Kuscheljustiz sehe ich auch so. Gerade das schwedische Prostitutionsgesetz würde ein strafrechtlich hochwirksames durchgreifen gestatten, was leider nicht gemacht wird.

@Mauretanier Diese Diskussion ist durchaus wichtig,sie tangiert auch die biologische Reproduktion und ein Lebensideal. Sollen Männer überall ihren Samen hinspritzen oder eben in einer Zweierkiste.Das die links-linken GrünInnen und Feministen nix zur biologischen Reproduktion beitragen können,bzw. wenn alle Menschen so leben würden, die Menschheit aussterben müsste,betrachte ich als Fakt.Die biologische Reproduktion kann man auf zweierlei Art gewährleisten: Christlich-monogam. Die Familie als Zentrum der Gemeinschaft oder ich lande in der Menschenzucht,dem Lebensborn,dem Designerbaby,der via Retorten geklonten und hergestellten Menschen.(der Islam ist keine Lösung:siehe Ann Barnhardt"islamic sexuality" oder Ulfkotte" Bacha Boyz")
-Prostitution und Migration. Sollen deutsche Sozialhilfeempfänger Frauen vergewaltigen dürfen weil sie sich keine "sauber" "arbeitende" deutsche Prostituierte leisten können?Oder bekommen die dann eine deutsche Prostituierte vom Sozialamt geschenkt?
Ich glaube nämlich Prostitution und Migration sind nicht zu trennen,genauso wenig wie Prostitution und korrumpierender Filz.
Dabei ist auch die Frage nach dem Wert einer Tätigkeit zu stellen. Ein deutscher Handwerker kann doch ein Lied davon singen wie der Marktlohn, den Leistungslohn ruiniert,da durch Massenzuwanderung die Löhne massiv gedrückt wurden und werden.
-Es ist auch die Frage nach Stolz und Ehre sollen unsere deutschen Töchter und manchmal auch Söhne gewisse Tätigkeiten machen müssen?Soll es solche Tätigkeiten geben,bzw soll man diese tolerieren?Viele missbrauchte Kinder oder auch Heimkinder landen später ind der Prostitution. Kann man z.B. für ein Abtreibungsverbot sein,wenn man weiss das später so etwas geschieht,ohne das man wirksame auffangende Struktieren geschaffen hat wo dies verhindert wird?
-Wenn man arme Nationen anschaut wie Thailand wo regional grosse Teile in der Prostitution tätig sind,ist dies für die Entwicklungsfähigkeit einer Nation positiv oder negativ? Ich würde mal sagen die Prostitution behindert die Entwicklungspotenzen einer Nation. Da ist es mir Wurscht ob dann halt ein paar Männer enthaltsam leben müssen.

Rumpelstilzchen

15. November 2013 07:45

@ Martin böcker
Bingo

Unterm Strich (no pun intended) und Siegerehrung: Raskolnikow hat die, wenn ich das mal so sagen darf, Mädels am Start. Nur virtuell, natürlich, aber immerhin.

Ich zitierte schon einmal Tschechov, der sagte, dass Frauen sich immer an die Männer erinnern, mit denen sie lachen konnten.

Eros beginnt immer im Kopf, nicht in der Hose !

Auch ein dicker, behäbiger , trinkender und fressender Mann mit Basiliskenblick kann Frauen entzücken und wir Frauen werden neidisch auf die Oberärztin, die mit ihm tanzen darf.

Stil-Blüte

15. November 2013 08:29

Bei Alice Schwarzer, aber auch hier, ist ausschließlich von d e r , nicht aber von d e m Prostituierten, besser bekannt unter 'Strichjunge', 'Frischfleisch', 'Knabenliebe', Sextourismus) die Rede.

Macht es einen Unterschied, ob man 'Sachspenden' (exklusive Einladungen, Reisen, Designer-Klamotten) ' geschenkt' oder einfach nur Geld hingelegt bekommt? Und sind die Methoden, mit denen die 'Jüngelchen' benutzt werden (aus einem armen, oft labilen Milieu) und ihr Alter auch nicht häufig grenzwertig?

Stevanovic

15. November 2013 09:38

Möglicherweise handelt es sich bei der Diskussion um ein Verbot der Prostitution also tatsächlich um eine Scheindiskussion, weil damit das leidige Thema ausufernder Organisierter Kriminalität durch ausländische Banden gutmenschlich verpackt werden kann, ohne daß deshalb die ach so gefürchteten „Ressentiments“ ins Spiel gebracht werden.

Danke, Henriquatre.

Wie das ganze ethnisch aufgeteilt ist, wer an welcher Stelle verdient, kann ich nicht sagen. Ob das Ganze mit deutscher Geschichte zu tun hat, mag ich auch bezweifeln, mittlerweile darf sich jede Facette der Inkompetenz hinter der angeblichen Bürde der Geschichte verstecken. Das halte ich auch für eine Nebelkerze.

https://www.tagesschau.de/multimedia/video/sendungsbeitrag52434.html

Hier kann man in der Hauptnachrichtensendung den Bericht über den Friedensschluss zweier Mafia-Gruppen sehen. Akteure: Frank Hanebuth, Peter Maczollek und der Anwalt Götz von Fromberg. Alles Deutsche. Kein Bulgare im Bild. Mir ist auch nicht bekannt, dass es im bulgarischen Fernsehen eine solche Hof-Berichterstattung gegeben hätte.

Halten wir fest: Die Ethnie spielt keine Rolle. Wer sich kriminell organisieren will, der kann das, und nichts in dieser Republik wird das verhindern. Weil es auch kein dringendes Interesse des Staates gibt, dies zu ändern, organisieren die Bürger Stuhlkreise, in denen über die moralischen Aspekte der Prostitution an und für sich diskutiert wird. Da wird über Figuren beim Dressurreiten debattiert, um dann mit einem Ackergaul an den Start zu gehen. Der verliert natürlich jedes Rennen, egal wo die Gegner herkommen. Deutsche Geschichte ist da eine recht bequeme Erklärung. Damit meine ich nicht Sie, aber Hand auf Herz: Glauben Sie wirklich, dass der Verband der ukrainischen Antifaschisten und Teilnehmer der Großen Vaterländischen Krieges bei der deutschen Botschaft in Kiew eine Protestnote einreichen wird, wenn in Neu-Ulm eine Bande Kosovo-Albaner verhaftet wird?

Martin

15. November 2013 09:48

Ich meinte ja: Wovon leben die Prostituierten denn dann?

@ingres,

machen Sie sich da mal bitte keine sorgen. In diesem Gewerbe wird gelogen, dass sich die Balken biegen, fast nirgends gibt es so viel Unwahrheit, Unaufrichtigkeit und Show, wie hier - Von daher fallen mir so einige andere Branchen ein, wo diese Damen (und ggf. Herren) sehr gut mit ihren Qualifikationen auch tätig sein könnten:

- Politik
- Vertrieb jeglicher Art
- Marketing
etc.

In diesen Zusammenhang ist aus der Diskussion dieses hier:

P.S. Kafka ist aus dem Freudenhaus geflohen und hat sich von dem höhnischen Gelächter der Hure hinter ihm her nie wieder ‚ermannt‘.

in der Verbindung mit der immer wieder kolportierten und auch in Thomas Manns "Doktor Faustus" verwendeten und angepassten Geschichte, dass Nietzsche in einem Bordell seine Zuflucht erst einmal am Piano des Etablissements suchen musste, sehr aufschlussreich ...

kein Wunder, jeder halbwegs empfindsame Mensch kann diese Ansammlung der puren Unaufrichtigkeit und Heuchelei, wie sie an Bordell-Bars und anderen, derartigen Läden herrscht, dieses gekobere etc. nicht aushalten und muss Fluchtreaktionen zeigen.

Nicht umsonst müssen die meisten "Freier" erst einmal ordentlich betrunken sein, um die ganze Farce mitspielen zu können. Wahrlich, Prostitution ist kein Ruhmesblatt für die Menschheit.

Aber sie wird in Deutschland noch zunehmen, alleine schon wegen der Migration - dies wurde in der Diskussion ja auch schon das eine oder andere mal angesprochen und es wäre Wert, dies einmal vertieft zu betrachten ...

Sugus

15. November 2013 11:47

(Frau Kositza, ein Wasserspritzerchen noch, bitte bitte)
@ Stevanovic
Ist Ihnen schon mal der Gedanke gekommen, daß der Tagesschau-Beitrag gemacht wurde, weil es sich um deutsche Zuhälter handelt?
Und daß es eben deswegen keine Beiträge über die viel zahlreicheren
türkischen, russischen, albanischen Luden gibt?
Damit will ich nicht sagen, daß Prostitution ohne Ausländer in Deutschland ausstirbt. Aber daß eben auch dieses ein Bereich ist, wo Deutsche verdrängt wurden. Und ein gewisser maskuliner Typus, auch wenn er für viele unsympathisch wirkt, im Alltag nur noch nicht-deutsch erscheint. Eine weitere Entmannung des Deutschen sozusagen.

Meyer

15. November 2013 12:37

Vor Jahrhunderten grassierte folgende Theorie: Manche Menschen besäßen ein Gehirn, das nur einmal gefaltet, andere hingegen eines, welches zweifach gefaltet sei. Daher: Einfältiger Mensch.

Prostitution ist ein natürlicher Zustand. Drogengebrauch ebenfalls, selbst die Abtreibung. Dennoch gehören sie verboten. Immer.
Wer diese Wendung nicht versteht, darf sich rühmen, zu den einfältigen zu gehören.

Für jene noch folgenden Sätze: Ein Verbot dieser Dinge erfüllt einen anderen Zweck, als das absolute Verhindern. Verbrechen hat es auch immer gegeben. Aber deswegen Mord zu legalisieren?
Die Regel und deren Durchbrechung sind ewiger Bestandteil der menschlichen Geschichte.

Niemals ist in irgendeinem Sinne "konservativ", wer die geradezu Anti-Ästhetik, die mit Drogen und Prostitution einhergeht, dulden kann. Ästhetik, Disziplin und Selbstdisziplin unterscheiden wirkliche! Menschen von einer Rotte Sauen. Auch wenn es sich um kaum mehr als einen Anstrich handelt, so ist dieser Unterschied ausschlaggebend. (Damit hat man sich von Art.1 Abs.1 GG auf ewig verabschiedet!)

Heuchelei will gelernt sein

15. November 2013 12:43

Hier ein paar Thesen zur Prostitution:

- Viele Männer nutzen diese Dienstleistung nicht vordergründig wegen dem Sex, sondern des Nervenkitzels wegen.

- Konservative oder rechte Männer stehen oft auf linke Frauen, weil sie emotional aufreizend sind. In der Realität kommt es allerdings kaum bis gar nicht zu Sex zwischen Antipoden.

- Dirnen aus Osteuropa haben zuhause oft ein konservatives Elternhaus, das zwar nicht daran glaubt, dass die Tochter als Kellnerin in einem Hotel arbeitet, aber stillschweigend vom überdurchschnittlichen Einkommen ihres Kindes profitiert.

- Es gibt einen statistisch schwer zu quantifizierenden Anteil an Frauen, die diese Dienstleistung anbieten und denen es Spaß macht.

- Jungen europäische Frauen glauben in ihren 20ern ihre Sexualität frei ausleben zu müssen, tun dies aber nur mit den Top 20% der Männer aus dieser Alterskohorte. Die restlichen 80 % sind oversexed and underfucked.

- Männer haben einen stärkeren Geschlechtstrieb als Frauen, d.h. die Nachfrage nach Sex ist größer als das Angebot. Deshalb wirkt die Prostitution angebotsstabilisierend.

- Prostitution ist unmoralisch.

- Prostitution ist für Männer und Frauen langfristig psychologisch schädlich.

Meyer

15. November 2013 13:12

@ Raskolnikov: Hätte ich Ihren Kommentar zuerst gelesen, hätte ich mir den meinen gespart! Nur werden Sie nur von jenen verstanden werden, die es nicht brauchen.
Allerdings scheint Ihnen als einzigen wirklich klar zu sein, daß nur das Wenigste direkt verbalisierbar, rationaliserbar ist.

@ Mauretanier: Ihre Geradlinigkeit gefällt. Ich gebe zu bedenken, daß zu allen Zeiten das Sich-Nicht-Erwischen-lassen die Kernselektion darstellte.
Zu einer Prostituierten zu gehen, halte ich allerdings für inferior. Eine "Mätresse", wie Raskolnikov sagen würde, für angemessen.

Regeln haben scharf, klar, aufrecht und geradlinig zu sein! Ausnahmen sind ungeradlinig.
Für Rotzen auf den Bürgersteig könnte man wegen mir auch die Todesstrafe verhängen.

Beobachtung: 90% der Kommentierenden hier sind lediglich gemäßigt links.

ingres

15. November 2013 17:07

@Martin
Freitag, 15. November 2013, 9:48

Wenn diese Prostituierten auch andere (lukrative) Tätigkeiten ausüben können, erhebt sich natürlich die Frage, warum sie sich prostituieren. Andererseits sprechen wir ja da nicht vom Straßenstrich (wie gesagt ich kenn mich da gar nicht aus, weil ich eben eher so wie Kafka wäre, insofern als ichs gar nicht ertragen würde).
Vielleicht hat ja Broder recht. wenn er meint, dass Prostituierten mehr Respekt gebührt als den Personen in den von ihnen genannten Tätigkeiten. Broder sprach ja bei seinem Vergleich insbesondere den Mainstream-Journalismus an. Nicht umsonst hat ja "sich prostituieren" eine größeren Bedeutungsumfang;denn als Prostituierte zu arbeiten.

Hans Post

15. November 2013 19:36

Unsere liebe Alice hat schon manchmal sehr merkwürdige Forderungen, zum Beispiel:
"Ich fordere Trikot-Tausch-Pflicht beim Frauen-Fußball!"
Hier zu lesen...

Kositza: Aber nicht, daß diese Satire einer hier ernst nimmt und sich so drüber erregt, daß..

Ellen Kositza

15. November 2013 21:12

Liebes Rumpelstilzchen,
Ihrem Ruf nach Badeschluß gestern abend um halb zehn hab ich nicht stattgegeben; mir kam´s vor, als seien nicht alle ganz sauber. Nun seh ich - man muß mit ein paar Schmutzfinken leben.

Jungs, für heute Schluß mit dem Geplansche!

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.