Roland Wehl, Hans Baumann und der “Freibund”

Es ist ein gutes Jahr her, daß Dieter Stein und ich uns auf der Jugendburg Ludwigstein zufällig über den Weg liefen. Die...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Jugend­be­we­gung beging das 100. Jubi­lä­um des Meiß­ner-Tref­fens, ich hat­te mei­ne Kin­der hin­ge­bracht und war mit der Kleins­ten auf den Schul­tern das kur­ze Stück vom Han­stein zum Lud­wig­stein mit­ge­wan­dert. Als ich den Berg hin­un­ter­trab­te (mir sind Erwach­se­ne stets suspekt, die sich den jun­gen Bün­den auf­drän­gen), kam mir Stein mit zwei­en sei­ner Kin­der im Auto entgegen.
Er woll­te bis zum Schluß an der Jubi­lä­ums­fei­er teil­neh­men und hat sich dabei – was auch sonst? – zum “Frei­bund” gesellt, den er aus den 90ern gut kennt. Nun ist lei­der in der JF von heu­te ein Bei­trag aus der Feder eines Roland Wehl erschie­nen, der den “Frei­bund” sei­nen lin­ken Geg­nern zum Fraß vor­wirft. Wie konn­te es dazu kommen?

Roland Wehl ist ein frü­her Freund und För­de­rer der publi­zis­ti­schen Arbeit Die­ter Steins. Sei­ne Kin­der nah­men über Jah­re an den Lagern und Fahr­ten des “Frei­bunds” teil, Wehl selbst nahm an Weih­nachts­fei­ern in Ber­lin teil – und fiel dort durch Laut­stär­ke und Über­prä­senz auf. Manch­mal sang man dann, was Wehl sin­gen woll­te, man akzep­tier­te, daß er in die Abend­ge­stal­tung der Grup­pe ein­griff. Wehl igno­rier­te das bün­di­sche Prin­zip, daß Jugend von Jugend geführt wür­de. Folg­te man ihm nicht, zog er belei­digt ab.

Mein per­sön­lich ein­drück­lichs­tes Erleb­nis mit Wehl hat­te ich im Rah­men eines Ber­li­ner Kol­legs des Insti­tuts für Staats­po­li­tik (IfS) in Kauls­dorf, es ging um Per­spek­ti­ven kon­ser­va­ti­ver Poli­tik, und Die­ter Stein war (neben Gene­ral Schult­ze-Rhon­hof und Karl­heinz Weiß­mann) als Refe­rent gela­den, um über die Ent­wick­lung sei­ner Zei­tung zu berich­ten. Stein hob damals dann unver­mit­telt auf den Wahl­er­folg der NPD in Sach­sen ab, der mir herz­lich egal war, und gab sei­ner Zer­knir­schung dar­über Aus­druck, daß man die­se Leu­te nicht hef­tig und deut­lich genug bekämpft habe.

Ich for­mu­lier­te eben mei­nen Stand­punkt, daß eine maß­stabs­si­che­re, kon­ser­va­tiv-attrak­ti­ve Arbeit pro­duk­ti­ver sei als alle Distan­zie­rungs­be­mü­hun­gen, da mel­de­te sich aus dem Publi­kum Roland Wehl zu Wort und rief, er habe bis­her vom IfS noch kei­ne Aus­ein­an­der­set­zung mit dem und Distan­zie­rung vom Holo­caust ver­nom­men. Wir waren vorn auf dem Podi­um alle ziem­lich kon­ster­niert, ich ken­ne nie­man­den, von dem ich anneh­men müß­te, er gou­tier­te den Holo­caust, und Karl­heinz Weiß­mann frag­te mich halb­laut, ob ich die­sen Wahn­sin­ni­gen kenn­te. Ich klär­te ihn kurz auf, Wehl ver­ließ die Ver­an­stal­tung, wir dis­ku­tier­ten zu Ende.

Nun also hat Wehl in der heu­ti­gen JF impli­zit dem klei­nen, ordent­lich geführ­ten “Frei­bund” unter­stellt, er habe man­geln­de Distanz zur NS-Ver­gan­gen­heit des jugend­be­weg­ten Gedan­kens an sich. Wehl führt das an einem Lied aus, an Hans Bau­manns “Nur der Frei­heit gehört unser Leben”, das 1935 ent­stan­den ist.

Bau­mann war damals zwan­zig Jah­re alt und hat sich nach dem Krieg in sei­nen ohne­hin spar­sa­men Äuße­run­gen von den Ver­bre­chen des Natio­nal­so­zia­lis­mus distan­ziert und sich selbst als Ver­führ­ten beschrie­ben. Ich möch­te über die Red­lich­keit eines zwan­zig­jäh­ri­gen, idea­lis­ti­schen, unter dem Ein­druck der Wirt­schafts­kri­se und der bol­sche­wis­ti­schen Gefahr ste­hen­den jun­gen Man­nes kein wei­te­res Wort ver­lie­ren, ich möch­te auch nicht über die lite­ra­ri­sche Qua­li­tät des Lie­des spre­chen, die ja immer lei­det, wenn zuviel an Schwung und Wol­len ein­fließt. Ich will nur  ein biß­chen Wehl zitieren:

Han­delt es sich also um einen harm­lo­sen, jugend­be­weg­ten Text? Der Ein­druck täuscht. Hans Bau­mann hat das Lied 1935 ver­faßt – im Auf­trag der dama­li­gen „Reichs­ju­gend­füh­rung“ der HJ. Es han­delt sich um eine „Auf­trags­ar­beit“. An wes­sen Frei­heit mag Hans Bau­mann wohl gedacht haben, als er den Text schrieb? Sicher­lich nicht an die Frei­heit der­je­ni­gen, die unter dem NS-Regime ver­folgt wurden.

Erwar­ten die­je­ni­gen, die das Lied heu­te sin­gen, von denen, deren Vor­fah­ren unter dem NS-Regime gequält und ermor­det wur­den, daß sie das Lied mitsingen?

War­um ver­öf­fent­licht die JF so etwas? Hat das je einer gefor­dert, die­ses Mit­sin­gen der Opfer? Sind die Frei­bün­der Täter, Täter-Enkel, ist die­ses Lied ein Täter-Lied? Gibt es doch eine Kol­lek­tiv-Schuld? Braucht der “Frei­bund” einen Wehl, um ein Lied aus fünf­hun­dert ande­ren Lie­dern aus­zu­son­dern, um ganz sau­ber, ganz und gar blit­ze­blank geputzt zu wer­den, reif zu wer­den – wofür eigentlich?

Der “Frei­bund” hat durch jah­re­lan­gen Ein­satz, durch vie­le Gesprä­che, eine “Frei­bur­ger Erklä­rung” und einen erneu­ten, schmerz­haf­ten Ader­laß (vier Jah­re ist das her!) mehr als nur gezeigt, daß man den Weg der Poli­ti­sie­rung der Bün­di­schen nicht geht und statt­des­sen die ganz­heit­li­che, hei­mat­ver­bun­de­ne, jugend­be­weg­te Rei­fung der Mit­glie­der zum Ziel hat. Der “Frei­bund” war durch sei­ne trans­pa­ren­ten und ernst­haf­ten Bemü­hun­gen mitt­ler­wei­le auf der Burg Lud­wig­stein gelit­ten – ein Erfolg, den ich selbst um die­sen Preis ver­mut­lich nicht hät­te erzie­len wol­len: Denn man hat im Lau­fe die­ses Weges doch Fra­ge­stel­lun­gen und Vor­wür­fe von Leu­ten akzep­tiert, die von einem ziem­lich hohen und durch nichts gerecht­fer­tig­ten Podest aus Inqui­si­ti­on betrieben.

Ab heu­te nun tagen auf dem Lud­wig­stein die Bün­de und dis­ku­tie­ren das Kon­zept der “Offe­nen Burg”. Die­se Tagung soll das gene­rel­le Ver­bot bün­di­scher Teil­ha­be am Burg­le­ben been­den. Die­ses Ver­bot war auf Druck des Lan­des Hes­sen nach mei­nem und Die­ter Steins Besuch im ver­gan­ge­nen Jahr aus­ge­spro­chen wor­den (ich habe hier dar­über berich­tet).

Wehl emp­fielt nun – zeit­lich genau gezir­kelt – der Burg Lud­wig­stein, beim Frei­bund doch etwas genau­er hin­zu­se­hen und noch enge­re Ban­da­gen anzulegen:

Ist der Vor­wurf der ande­ren Bün­de also gar nicht berech­tigt? Oder ist das Kri­te­ri­um des „Extre­mis­mus“ viel zu schwach? Müß­te es ande­re Kri­te­ri­en geben? … Die Lei­tung der Burg Lud­wig­stein soll­te das Kon­zept der „offe­nen Burg“ noch ein­mal gründ­lich über­den­ken – und von den Bün­den mehr for­dern als bisher.

Der Ton, in dem er das for­dert, ist der eines Anti­fa-Schrei­bers, die sug­ges­ti­ven Fra­gen sind die der mora­li­schen Über­le­gen­heit. Ich fra­ge mich, war­um der­lei in der JF erschei­nen kann – einer Zei­tung, in der Redak­teu­re und freie Mit­ar­bei­ter tätig sind, die Ver­an­stal­tun­gen des Frei­bunds besu­chen oder ihre Kin­der in Grup­pen­stun­den, auf Fahrt und Lager die­ses Bun­des schi­cken – und die wie ich sicher sein kön­nen, daß es dort nie­mals um völ­ki­sche Rein­heit gehe (wie Wehl es in sei­nem dum­men Arti­kel suggeriert).

Mich inter­es­siert auch die Posi­ti­on Karl­heinz Weiß­manns zu Wehls Arti­kel: Weiß­mann hat des öfte­ren beim Frei­bund refe­riert und hat immense theo­re­ti­sche Kennt­nis­se über die Bün­di­sche Jugend und sei­ne Nach­kriegs­ab­le­ger ange­häuft (sie­he nicht zuletzt die Sezes­si­on-Aus­ga­be “Jugend”, von der noch ein paar Exem­pla­re zu haben sind).

Durf­te Wehl ein Müt­chen küh­len? Das wäre kata­stro­phal und fahr­läs­sig. Soll sein Arti­kel eine Abbit­te für den Umstand sein, daß Die­ter Steins Anwe­sen­heit auf dem Lud­wig­stein zu einem Poli­ti­kum wur­de? Das wäre schlei­mig. Schäd­lich ists auf alle Fälle.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (43)

Nils Wegner

7. November 2014 12:04

Danke für die klaren Worte. Dieses elende Geseier unter dem normativen Titel »Kein Platz auf der Burg« zeugt insbesondere von einer selbstzugemessenen Wirkmacht, die mit der Realität schwer in Einklang zu bringen sein dürfte. Gottseidank, muß ich hinzufügen.

Andererseits ist auffällig, wie oft in der aktuellen Ausgabe Bezüge zur Jugendbewegung hergestellt werden, selbst bar jeglichen Kontextes (etwa als Bildunterschrift bei einem Foto von Mauerspechten). Cui bono?

Albert

7. November 2014 12:16

Der Artikel von Roland Wehl hat auch mich erschüttert. Das ist Antifa-Duktus, Verdachts-Prosa und Kollektivschuld-Rhetorik. Wehl fordert ohne Not die Burg Ludwigstein auf, die Kinder und Jugendlichen des "Freibund" künftig zu diskriminieren und auszuschließen.

Der Freibund - das sind mehrere Dutzend junger Leute, die sich mühen, in ihrer Freizeit ein ansprechendes, bündisches Lagerleben auf die Beine zu stellen, und wer mal dabei war, weiß, wie mühsam das ist. Wer einmal beim Freibund war, weiß, daß die Freibündler mehrheitlich damit beschäftigt sind, Fahrten zu planen, Kohtenbahnen zu trocknen, Spielabende vorzubereiten und Zeltplätze zu finden, als sich um Politzeugs zu kümmern. Wir wollen mal die Kirche im Dorf lassen: die meisten Freibündler sind zwischen 10 und 20 Jahren alt und diskutieren nicht stundenlang die politischen Implikationen jedes einzelnen Liedermachers. Obendrein: Hans Baumann und sein schönes, unpolitisches Lied "Nur der Freiheit gehört unser Leben" sind Ikonen der Jugendbewegung, die man nicht einfach mal so aus zeitgeistigen Verirrungen fallen läßt. Dieser retrospektive Säuberungswahn hat schon richtig stalinistische Züge.

Der Artikel von Roland Wehl ist unnötig und schadet einfach nur ein paar jungen, idealistischen Leuten. Was soll das? Wozu? Wem ist damit gedient?

Wehl bezeichnet jeden Deutschen indirekt als Täter. Und so was erscheint in der "Jungen Freiheit"? Sagt mal, geht's noch? Hätte ich das JF-Abo nicht bereits vor einiger Zeit gekündigt, ich würde es jetzt tun.

Auch mir und einigen anderen ist Roland Wehl 2007 durch seine seltsamen Zwischenrufe beim IfS-Kolleg in Berlin negativ aufgefallen. Ich würde mich freuen, von ihm mal dargelegt zu bekommen, was er eigentlich will und worum es ihm im Grunde geht.

t.gygay

7. November 2014 12:30

Freibund? Es ist über ein Jahrzehnt her, da war ich als Gastreferent (über Friedrich Schiller) , obwohl ich ein völlig Außenstehender und Unbekannter
war , von einer jungen Freibund Mitarbeiterin (sie studierte Sozialarbeit) zu einem Lager eingeladen worden. Ich erlebte ganz aufgeschlossene, musisch interessierte, nachdenkliche junge Leute zwischen 14 und 20 Jahren. Es gab eine gute und lebendige Gesprächsatmosphäre und ein paar Sachen, die halt zur bündischen Jugend gehören. Es war eine gute Erfahrung- und wenn ich das vergleiche mit anderen "Formen " der Jugendarbeit, die ich von Anbeginn an kenne und selbst erlebt habe, dann nimmt der Freibund zumindest nach dem, was ich dort erlebte, einen hohen Stellenwert ein. Wie gesagt, das ist viele Jahre her, aber warum die JF jetzt plötzlich gegen den Freibund ist, das ist völlig verwirrend.

eulenfurz

7. November 2014 12:49

Selbstlegitimation durch Diffamierung des Anderen? Diese Denunzierungswellen haben ganz offen stalinistische Züge.

Wird der Freibund eigentlich auch dann diskreditiert, wenn er bündische Lieder singt, die dem NS-Widerstand zugeordnet werden - muß man ihn dann als linksextremistisch klassifizieren? Mein Gott, ich habe auch schon einmal die Moorsoldaten und die Internationale intoniert, oder andere Stücke, vom Oktoberklub etwa, wenn es mitreißende Lieder sind. Und ich schäme mich nicht einmal dafür und hate mich trotzdem nicht für linksextrem.

Aber es gab immer wieder Zeiten, in denen man Lieder heimlich summte. Am Ende gilt aber doch: "Wo man singt ..."

Martin (CPD)

7. November 2014 12:53

Ich habe den Freibund bei verschiedenen überbündischen Terminen kennengelernt und konnte dessen Stellvertreter in der aktuellen Diskussion auf der Burg Ludwigstein erleben.
Hier zeigte sich offensichtliches und (meiner Meinung nach) ehrliches Interesse an einer offenen Zusammenarbeit und bündischen Entwicklung. Im Gegenteil waren viele Freibünder für mich auf Veranstaltungen wie bspw. dem Beräunertreffen ein positives Aushängeschild für die "bündische Szene", die sich dort größtenteils in Alkoholexzessen erging.
Auch zeugen die Statements des Bundes von einer tiefgreifenden Entwicklung in den letzten 20 Jahren.

Wie kommt denn nun ein Herr Wehl dazu, derart undifferenziert und in bester Antifa-Manier, offensichtlich ohne weitere Kenntnisse über den Freibund außer dem Bundeslied, darauf aufbauend ein solches Verdachtspamphlet zu veröffentlichen?
Ich habe diese Lied schon häufig gehört, u.a. bei mir im Bund (Christliche Pfadfinderschaft) wird es in einigen Gruppen gerne gesungen. Es gäbe viele schöne und häufig gesungene Lieder, die dann auf den Index müssten. Ich nenne sie lieber nicht, damit nicht Herr Wehl und die Junge Freiheit demnächst einen neuen Lied-Index veröffentlichen.

Traurig, dass die JF sich nun auf der Seite der Ausschließer und Agitatoren einspannen lässt in einen Konflikt, den ihr Chefredakteur durch seine Anwesenheit auf dem Meißner 2013 doch selbst mitprovoziert hat.

Stil-Blüte

7. November 2014 12:54

Soeben Roland Wehls Lebenslauf auf seiner Seite gelesen: Dieser schwankende Boden, auf denen sich die Kinder der Vertriebenen-Generation befinden und, Heimat, Verwurzelung suchend, von links nach rechts, hin- und hergeworfen werden, nirgendwo Halt findend. Dort - wo er Roland Wehls (r)einigermaßen 'Friede sei mit Euch' findet, ist - im 'Kohlenkeller'. Sehr symbolisch. Das ist kohlenschwarze Tragik - durch und durch deutsches Schicksal.

Noah

7. November 2014 13:14

Der Artikel ist provokant. Doch wer heute nicht provoziert, findet meist kaum noch Gehör. Lauwarme Kritik nimmt niemand mehr ernst. Der Artikel bietet die Chance zu einem Einstieg in einen fruchtbaren Diskurs. Wenn man denn an einem Diskurs Interesse hat und bereit ist, ideologische Scheuklappen abzulegen und bereit ist, die eigenen Werte und Geglaubtheiten immer wieder zu hinterfragen.
Wehl spricht etwas immens wichtiges an, ein Thema, daß beispielsweise auch bei studentischen Verbindungen, insbesondere den Burschenschaften und Landsmannschaften, nach wie vor eine ungeklärte Frage ist. Der Widerspruch zwischen völkisch und volklich, die Frage "biologische Herkunftsgemeinschaft" vs. "geistige Überzeugungsgemeinschaft". Das ist auch die eigentliche Kernfrage dieses Artikels und weniger das Baumann-Lied, und diese Frage harrt nach wie vor einer Klärung im „rechten Lager“.
Ich halte es für legitim, daß die JF auch kontroverse Artikel veröffentlicht, die vermeintlich erstmal nicht ins typische Lagerdenken gehören. Damit positioniert sich die Zeitung ja nicht und ist auch nicht „gegen den Freibund“ wie hier gleich wieder jemand vermutet. Nur ein offener Diskurs ist ein guter Diskurs. Wagenbaumentalität ist da fehl am Platze...

Wehl war übrigens lange Jahre Redakteur der Zeitschrift für Nationale Identität, der „Wir selbst“. Wer diese leider nicht mehr existierende Zeitschrift kennt oder sich einmal mit ihr beschäftigt, wird die Motivation hinter dem Wehl Artikel eher verstehen.
https://www.wir-selbst.de/

kommentar kubitschek:
kennen Sie den unterschied zwischen debatte und denunziation? zwischen frage und antwort und suggestiver klageschrift? "wir selbst", klar, las man, aber fragen Sie mal bei bublies nach, ob er auch nur ein gran verständnis hätte für diesen ton.

Weltversteher

7. November 2014 13:16

Vor allem gehören nicht die schmierigen Pfoten von Journalisten in die Bünde hinein, zumal nicht jener, die arg bedrängt werden; warum auch immer.
Es mag das Ziel der Qualitätspresse sein, jedes keusche Pflänzchen unserer Welt der geifernden Masse zu Gesicht zu zerren. Für Menschen mit Anstand kommt das nicht in Frage.

Das besagte Lied ist ein Teil "unserer" Welt. Ich empfinde diesen Angriff als einen Fahnenraub.

Rumpelstilzchen

7. November 2014 14:04

Freiheit ist das Feuer
Ist der helle Schein
So lang sie noch lodert
ist die Welt nicht klein

Ich kenne den Freibund nicht, aber ich kenne dieses Lied.
Das ist wie ein déjà vu, besser déjà entendu Erlebnis. Ich habe dieses Lied mit Inbrunst in frühester Jugend gesungen. Und zwar nicht als ein Nazilied, sondern als ein politisch völlig unverdächtiges Freiheitslied. In der katholischen Jungschar.
Es ging mir den ganzen Vormittag nicht aus dem Sinn. Ich sang beim Putzen und Kochen.
Daß Freiheitssehnsüchte missbraucht werden können, erzählte und damals schon die Jungscharleiterin. Die Zwangseingliederung der Jugendbünde in die HJ war durchaus ein Thema bei der katholischen Jugend.
Wir sangen diese Lieder mit Stolz. Diese Unbefangenheit ist leider dahin.

Ich bin es inzwischen leid, diese Distanzierungsbemühungen. Und den Typus des Bestimmers und Gesinnungskontolleurs gibt es nicht nur bei den Linken, es ist einfach ein Typ Mensch, den es überall gibt.
Wo sich schwaches Selbstbewusstsein mit Hang zur Macht paart.
Heute morgen im Bundestag hätte ich mir ein paar mehr Freiheitslieder gewünscht. War nur ein kleines Flämmchen, das da loderte.

Ich werde mir morgen beim Samstagseinkauf die JF nicht kaufen und die 4 Euro einem Bettler meiner Wahl spendieren !

Ganz nach dem Motto: Ich lese Junge Freiheit - und bin Hooligan !

christophers weed day

7. November 2014 14:17

Ich glaube einfach, Stein hat zwei seltsame Seiten an sich. Zum einen die eines trotzigen Kindes. Als er mit der Zeitung angefangen hat, da konnte er nicht fassen, was ihm da an Böswilligkeit entgegengekommen ist. Deshalb hat ers dann durchgezogen. "Ums den anderen zu zeigen". Gelungen ist das ganze durch jahrzehntelanges Wohlwollen von Konservativen und Rechten, die durch ihre Spenden Steins Lebensentwurf überhaupt erst möglich gemacht haben. Seit ein paar Jahren, so ca. seit 2008, soll ja die JF nun schwarze Zahlen schreiben. Jetzt hat Stein mit Hilfe der Konservativen seinen Lebensentwurf zum Erfolg geführt - nun braucht er sie ja nicht mehr und kann ihnen getrost ins Gesicht spucken. Das ist eine ziemlich eckelhafte, undankbare und ich würde sogar sagen charakterlose Seite an ihm. Scheinbar will er sich jetzt dem Mainstream anbiedern und auch mal mitspielen dürfen und nicht mehr immer der böse Bube sein. Oder kommt Dieter "Stone" Stein einfach etwas verspätet in die Pubertät und will sich jetzt endlich von den Leuten freistrampeln, die ihm viele Jahrzehnte zur Seite standen? Who knows and who cares? Der Bayernkurier (das langweiligste Blatt des Erdkreises) ist mittlerweile sowieso spannender als die JF.

Nils Wegner

7. November 2014 14:21

@ Noah:
Bei soviel scheinbar vorherrschender Ahnung dürfte Ihnen auch bekannt sein, daß seinerzeit insbesondere die Zusammenarbeit (durch Inserate et al.) zwischen wir selbst und dem Freibund bzw. dessen Zeitschrift na klar!, die übrigens im Gegensatz zur ws bis heute überlebt hat, sehr intensiv und fruchtbar war. Also bitte, Ihre Expertise: Wie geht das zusammen? Ist vielleicht auch ein ehemaliger "Mann aus der Szene" nicht vor philisterhaftem Treiben gefeit?

Hartwig

7. November 2014 14:29

Herr Kubitschek, Sie hatten von Anfang an recht. Die AfD erkannten sie als Kantenschere, als auf Ihrer Seite von den Kommentatoren noch gejubelt wurde.
Die JF positioniert sich, genauso wie die AfD(-Spitze) innerhalb des Diskurs-Konsenses der BRD. Um das auch allen nachdrücklich Kund zu tun, tauchen in der JF immer öfter auch Artikel auf, bei denen der Autor gewissermaßen über das Ziel hinausschießt, so dass man sich in der FR oder taz wähnt. Ein solcher Links-Touch scheint redaktionell geduldet zu werden, erfüllt er doch die Aufgabe, die JF aus ihrer offiziellen Rechtsverortung zu lösen. Es ist augenscheinlich, dass in der JF-Redaktion keine Feindbestimmung (mehr?) stattfindet. Ein klares Zeichen dafür, dass man gefährliches Terrain verlassen hat, oder verlassen zu haben glaubt; desgleichen Zeichen für Ein- und Unterordnung im o.a. Sinne.
Das Ziel scheint demnach zu sein, eine normale Zeitung mit Nähe zu einer normalen Partei (AfD) zu werden. Und "normal" steht selbstverständlich für Westbindung, Amerikanisierung, Verleugnung der Geschichte, Kulturverlust, Einwanderungsland, Dahingabe alles Völkischen und Nationalen u.s.w.

D

7. November 2014 14:53

Was ich nicht begreifen kann: Einige Autoren, die seit Jahren prominent für die JF schreiben, tun dies doch auch aus einem Idealismus heraus, denn sie haben sich damit ja oft bessere Karrieremöglichkeiten anderswo verspielt. Wo ist dieser Idealismus nun hin? Die Leute, die viel für die Sezession schreiben und bei Antaios Bücher veröffentlicht haben oder sich sogar hier in den Kommentaren beteiligen, müssten doch mindestens aufbegehren, wenn nicht beschließen, dass sie eben nicht mehr für die JF schreiben. So wie einige Leser offensichtlich ihr Abo ja schon gekündigt haben.

Und die Redakteure: Kann Stein einfach so die Richtung seiner Zeitung ändern, und kein Redakteur wehrt sich?

Ein gebürtiger Hesse

7. November 2014 14:58

In der Tat wäre es von größtem Interesse - und gerade auch dem seiner eigenen Leser -, zu erfahren, was Karlheinz Weißmann über Verleumdungsartikel wie den genannten und überhaupt den ganzen Distanzierung-von-Rechts!-Kurs der JF dieser Tage denkt. Womöglich, nein, mit gehöriger Sicherheit sogar, liest er diese Worte. Vielleicht mag er, wenn er das Für und Wider noch einmal bedacht hat, sich doch zu einer Stellungnahmme an dieser Stelle entscheiden. Man würde es sich wünschen.

Heinrich Brück

7. November 2014 15:18

"In dem Streit auf der Burg Ludwigstein - 25 Jahre nach dem Fall
der Mauer - geht es nicht vorrangig um Lieder oder Liederbücher,
sondern um Fragen eines gemeinsamen Geschichtsverständnisses - und
um das Selbstverständnis der heutige bündischen Jugend." Zitat Ende.
Die "nationale Frage" eines Roland Wehl: "Welches Fundament braucht
eine für Zuwanderer offene Gesellschaft, die sich solidarischen und
demokratischen Zielen verpflichtet fühlt?"
Eine nichtoffene Erziehung ist unfrei und verkrüppelt die Seelen. Man
könnte es auch banaler formulieren: Wer keinen Hitler mehr in Kauf
nehmen möchte, wird auch auf einen Beethoven verzichten müssen. In
diesem Sinne ist Religion gleich Freiheit, alles andere gottlose Unfreiheit.
Die Welt braucht keine Deutschen, wenn es nicht wirklich Deutsche sind.
Das "gemeinsame Geschichtsverständnis" fehlt wirklich.
Die Deutschen sind halt nicht Herr im eigenen Haus; was
den Freiheitsbegriff, von Anfang an kulturell ad absurdum führt.

Bernhard

7. November 2014 15:32

Vor etlichen Jahren habe ich einem Freibund-Mitglied prophezeit, daß der Freibund sich nicht genug abgrenzen kann, um die Gnade der Linken, der Medien, kurz: aller systemrelevanten Organisationen, zu finden.

Wer nicht links steht, steht nun mal rechts. Da nützt wirklich nichts. Wozu also immer abgrenzen? Für mich war das nur eine Frage der Zeit, wenngleich überraschenderweise aus dem angeblich gleichen Lager.

Mir reicht es langsam mit dieser JF. Auch ich werde die aktuelle Ausgabe nicht am Kiosk kaufen. Vielleicht sollte man sich doch ganz von ihr trennen.

Ich brauche keine JF. Wenn diese aber Leser braucht, muß sie weltanschaulich kompatibel sein. Im übrigen bin ich ein bekennender "Völkischer".

gernot

7. November 2014 15:40

Man kann nur ehrlich hoffen, dass es sich bei solchen Artikeln (der aktuelle gegen den Freibund, in der Vergangenheit der im Antifastil gegen den Zwischentag etc.) um Ausrutscher handelt. Ich möchte die JF weiter als konservatives, rechtes Blatt mit einer deutlichen Abgrenzung zum trotteligen BRD-Mainstream schätzen können.

rautenklause

7. November 2014 16:02

@ Gernot

Ich möchte die JF weiter als konservatives, rechtes Blatt mit einer deutlichen Abgrenzung zum trotteligen BRD-Mainstream schätzen können.

Und ich möchte gerne, daß Hazy Osterwald wieder auf Tournee geht! Mit dem JF-Lied ...

https://www.youtube.com/watch?v=xEX6XdRqUw0

... und daß Cliff McLane uns vor den Frogs rettet

https://www.youtube.com/watch?v=hobEAZ5N3L4

Rainer Gebhardt

7. November 2014 16:54

Große Traurigkeit, das muß ich zugeben, ob dieses JF Artikels. Ich hatte auf FB die Hoffnung geäußert, die JF werde zu diesem Thema demnächst wohl die Gegenrede publizieren. Andernfalls könne sie sich nicht Wochenzeitung für Debatte nennen. Nach Lektüre von GK's Beitrag schwindet diese Hoffnung. Die Befürchtung beschleicht mich, daß am Hohenzollerndamm bald Leute aufschlagen, die das bis dato so kantige Profil dieser Zeitung systematisch rund lutschen werden.
Ich weiß nicht, ob ich da zu schwarz sehe, aber der JF möchte ich die Haltung eines Mannes ans Herz legen, der in größeren Kämpfen gestanden hat, als Herr Wehl. Der Mann heißt Antoine de Saint-Exupéry:

„Da ich ein Teil von ihnen bin, werde ich niemals die Meinen verleugnen, was sie auch tun mögen. Ich werde nie vor jemand anderem gegen sie predigen. Wenn ich für sie eintreten kann, werde ich es tun. Wenn sie mich mit Schande bedecken, werde ich diese Schande in meinem Herzen verschließen und schweigen. Was ich dann auch über sie denken mag, ich werde nie gegen sie Zeugnis ablegen. Ein Mann geht nicht von Haus zu Haus, um selber seine Nachbarn davon zu unterrichten, dass seine Frau eine Dirne sei. So wird er seine Ehre nicht retten. Denn seine Frau ist ein Teil von seinem Heime. Er kann sich nicht besser gegen sie machen.
Die Niederlage spaltet. Die Niederlage zerteilt, was ganz war. Darin liegt eine tödliche Drohung. Ich werde nicht zu dieser Spaltung beitragen, indem ich die Verantwortung für das Unglück auf diejenigen abwälze, die anders denken als ich."

Thomas

7. November 2014 16:58

Ich beobachte diese Distanzeritis der JF auch mit Sorge und Unverständnis. Viele hier vermuten ja, dass Stein und Konsorten sich dadurch sozusagen "reinwaschen" wollen, um im Mainstream-Diskurs mitmischen zu können, nachdem sie dort - Gnade ihrer Abgrenzung - demnächst aufgenommen werden.

Und wahrscheinlich tun sie dies ja auch aus lauteren Motiven, nämlich der festen Überzeugung - die man durchaus teilen kann - dadurch mehr bewirken zu können als beim Beharren auf Postionen, die durch die linke Dominanz in Medien, Kultur und Politik lediglich zum totalen Außenseitertum und Nicht-Gehört-Werden führen.

Ich fürchte allerdings, Stein ist hier gehörig auf dem Holzweg, falls er glaubt, dies könne gelingen - offenbar im Rausch den der Aufstieg der AfD in ihm verursacht hat und ihn wohl zum Irrglaube verleitete, man könne eben doch etwas verändern in diesem System - mittels dessen Institutionen und Mitteln.

Denn eines, geschätzter Herr Stein, wird zu Ihren Lebzeiten - leider! - nie mehr geschehen: dass Sie jemals in einer Talkshow-Runde der System-Medien sitzen, dass Sie jemals zu einer Podiumsdiskussion mit System-Vertretern geladen werden oder dass Sie mal für auflagenstarke System-Medien schreiben werden. Nicht einmal zum Interviewpartner taugen Sie dort noch. Sie werden in diesen Medien, Zirkeln und System-Institutionen zeitlebens ein Paria bleiben, den man aus dem Weg geht. Gehen Sie mal in sich und schminken sich diese Illusionen ab - und ziehen daraus dann die richtigen Schlüsse.

Machen Sie doch auch mal den Lackmustest, Herr Stein: Stellen Sie einen Aufnahmeantrag in ihre geliebte AfD! Und sehen Sie dann zu, wie dieser entweder - unter Verweis auf Ihre Vergangenheit und Ihr publizistisches Wirken - gar nicht erst angenommen wird oder aber sofort wieder zurückgenommen wird, sofern der erste Mainstream-Journalist oder Antifa-Schreiberling dies öffentlich macht ..

Dann lernen Sie übrigens auch wieder das bittere und ohnmächtige Gefühl kennen, das die Abgrenzerei in den Verstossenen - und Beobachtern - hervorruft ..

Weltversteher

7. November 2014 17:00

Die JF positioniert sich...

Hinterfotzig ist, daß sie dabei Einblicke benutzt, die sie bei Menschen gefunden hat, die ihr mal vertrauten. Das ist für eine Weile ihr Bonus, mit dem sie sich Wohlwollen kaufen kann.
Spätestens heute ist dieses irrtümliche Vertrauen wohl vorbei, aber es ist zu befürchten, daß weiter hinten in der Provinz noch auf Monate widerständische Menschen glauben, die JF wäre auf ihrer Seite.

Birne Helene

7. November 2014 17:09

Es gab Zeiten, da las ich die JF von der ersten bis zur letzten Seite, erwartete sie sehnsüchtig. War das in einem anderen Leben? Ich kaufe mir heutzutage noch hier und da die JF, vielleicht 3 oder 4 Mal im Jahr. Ich will da auch nicht drumherumreden. Meistens langweilt mich die JF, wenn ich sie denn mal in der Hand habe. Leute wie Wehl sind meiner Zeit und Gedanken nicht wert. Es gibt auch im rechten Umfeld diese Leute, die man nicht braucht. Dass die JF nun diesen ein Forum gibt, wundert nicht...

Birne Helene

7. November 2014 17:13

JF- Jedes ABO eine konserative Revolution.
Was gibt es heute vergleichbar Originelles als Marketing-Gag oder Positioniertung von der JF?
Kennt jemand etwas?

Loisl

7. November 2014 18:28

Die Internetseite von diesem Roland Wehl hinterlässt den Eindruck eines Profilneurotikers ohne Profil. Selten so ne unnötige Webpage gesehen. Vielleicht sollte er sich lieber in seinen tollten Kohlenkeller setzen, sich nackt ausziehen, eine Unterhose auf den Kopf ziehen und dann mit Sinti und Roma-Broschüren um sich werfen anstelle die Welt mit seiner Einschätzung irgendwelcher Jugendbünde zu belästigen.

Berliner

7. November 2014 18:37

Das Abonnement der JF habe ich nun beendet. Das liberal-konservative Blatt langweilte mich in den vergangenen Monaten immer mehr. Aufmerksam gelesen habe ich nur noch die hervorragenden Beiträge von Thorsten Hinz. Möge das Blatt zur Hauspostille der liberal-konservativen AfD werden und via Parteienfinanzierung etwas Staatsknete abgreifen. Es sei der JF gegönnt, aber ich will nichts mehr damit zu tun haben.

Arkanthus

7. November 2014 19:25

Den Mao- oder Ho-Chi-Minh-Groupies von einst wird ihre Vergangenheit als Verirrung verziehen, wenn sie sich denn überhaupt mal distanziert haben. Bei weit über fünfzig Millionen Opfern. Die schämen sich auch kein Stück, weiter sozialistische Kampflieder zu hören, die Idee war ja gut.

Hier hat sich jemand vom Naziterror losgesagt und das Lied ist nun wirklich nicht NS-affin. Freiheit ist also keine gute Idee ? Und das in der JF ? Erbärmlich !

Wolfgang Dvorak-Stocker

7. November 2014 19:36

@Gernot
"Man kann nur ehrlich hoffen, dass es sich bei solchen Artikeln (der aktuelle gegen den Freibund, in der Vergangenheit der im Antifastil gegen den Zwischentag etc.) um Ausrutscher handelt."

Derartige "Ausrutscher" gibt es mittlerweile so viele, dass man schon den Rhythmus erkennt, nach dem dieser Tanz geht...

@Birne Helene
"JF-Jedes Abo eine Konservative Revolution."

Ein wirklich schöner Werbespruch. War mal. Vielleicht irgendwann sogar ehrlich gemeint.

Ein Fremder aus Elea

7. November 2014 20:00

Hab' mich auch mal auf Wehls Seite umgesehen und diese lustige Passage gefunden:

Für richtige „Völkische“, die am liebsten Köpfe vermessen, eine grauenvolle Vorstellung.

Lustig, da Günther ja das Ideal eines reinrassigen Staates im Sinne der Aufspaltung der bestehenden Völker nach ihren verschiedenen Rassen (Nordisch, Westisch, Ostisch, Dinarisch, Ostbaltisch, Fälisch) vertreten hat - etwas, was selbstverständlich auch im Dritten Reich völlig unrealistisch war.

Nun ja, aber was das Thema als solches betrifft: Es ist nicht wirklich eines, denn unter den bestehenden politischen Verhältnissen ist die Wirkmacht, mit welcher Menschen kulturell zusammengeschweißt werden können, SO klein, daß bereits weit geringere Störungen als biologisch bedingte die Einbingung Fremder verhindern.

Ich meine, die Menschheit migriert, um im Zielland fest in die bestehende Wertegemeinschaft eingebunden zu werden, was?

Ha, ha, ha!

Nein, das Ziel ist selbstverständlich die offene Gesellschaft, welche sämtliche Widersprüche der Menschheit IN SICH aushält und austrägt, anstatt sie zwischen verschiedenen geschlossenen Gesellschaften auszutragen.

Das ist natürlich wieder nur so ein dummer Spruch. In Wirklichkeit ist die offene Gesellschaft schlicht das Vehikel zur Abschaffung freiheitlicher Demokratien.

Nun ja, wären die politischen Verhältnisse andere, so würde ich auch nicht alles integrieren wollen, was sich biologisch machen läßt, was übrigens auch eher viel als wenig ist, dbzgl. gibt es falsche Vorstellungen, sondern nur, was keine größeren Reibungen verursacht, schließlich hat man ja auch nicht unendlich Kraft...

Andererseits muß man Günther auch wieder in Schutz nehmen, aus verschiedenen Gründen, aber insbesondere, weil er es gewagt hat, sich zu fragen, wer die Menschen sind. Und wenn man nur den unsinnigen Gedanken aufgibt, daß eine Gemeinschaft umso stärker sei, je weniger unterschiedliche Charaktere sie enthält - unsinnig, da die Überbrückung innerer Spannungen wesentlich für die Stärke menschlicher Gemeinschaften ist - kann man anhand von Kopfvermessungen schon recht gute Prognosen für die "Machbarkeit von Völkern" abgeben - ein Gedanke, welcher sich übrigens auch schon bei Ludwig gefunden hat.

Nur... praktisch brauchen tun wir's nicht. Wir sind ja keine Götter, welche mit ein paar Barbaren, welche wir im Wald eingefangen haben, herumspielen, indem wir passende Paare bilden und ihnen ihrem Wesen angemessene Sprachen unterrichten.

Meine Güte... was kann man sich bloß darüber beunruhigen!

Sicher, der uniforme Weltstaat wird daran scheitern. Schlimme Sache. Insbesondere, da es ja niemand verdient, ein Mensch zu sein, den seine Lehre nicht erfreut.

Aber andererseits... der Herr mit dem Hexagramm auf seinem weißem Hut dürfte nicht wirklich überrascht von dieser Wendung der Dinge sein.

Loisl

7. November 2014 20:01

Aber was ist der Schluß, den wir draus ziehen dürfen? Brauchen wir ein neues Wochenzeitungsprojekt? So, dass sich die Konservativen zu der neuen Wochenzeitung schlagen und Stein mit seiner WfD die rhenanisch-merkurianische Verödung endgültig beschreiten kann?

Ein Fremder aus Elea

7. November 2014 20:14

Rumpelstilzchen,

Daß die Heimat den Frieden soll finden
suchen wir nach dem Feind
Keiner soll sein Garben hier binden
der es falsch mit uns meint.

Da hätte ich wohl schon mit 5 Jahren verstanden, was das wirklich heißt.

Aber egal... spezifisch nationalsozialistisch ist das nicht. Das hätte man in der DDR oder vielleicht auch im katholischen Bereich... ?

Wie auch immer.

Nun ja, ironischerweise jetzt Wehl, welcher den Reim befolgt.

Man verklagt den Denunzianten, weil er ein Lied moniert, welches zur Denunziation auffordert.

Großes Theater.

Martin

7. November 2014 20:18

Aber was ist der Schluß, den wir draus ziehen dürfen? Brauchen wir ein neues Wochenzeitungsprojekt?

Zeitungen sind doch eh fast vom Aussterben bedroht. Irgend ein anderes Blatt würde, selbst wenn es das Startkapital zusammenkratzen könnte, doch noch vor der ersten Ausgabe pleite. Ein Internetportal wie pi, mit im sicheren Ausland stehenden Servern, nur eben mit anderen Inhalten, wäre nicht schlecht. Es gab früher mal die Internetseite "Gesamtrechts", welche dann, als sie zum "Deutschlandecho" wurde, Ärger mit dem Copyright bekommen hat und dann eingestellt wurde (bzw. werden musste). Da war zwar die NPD dahinter bzw. waren da viele NPDler am Start, dennoch hatte das brauchbare Ansätze und punktuell auch mal gute Artikel, insbesondere in den Anfängen, als es sich noch Gesamtrechts nannte und versuchte, Strömungen zu bündeln.

Thomas

7. November 2014 20:57

Obwohl ich - siehe oben - der aktuellen Distanzeritis der JF auch kritisch gegenüber stehe, halte ich eine Abbestellung (wie sie hier einige ins Spiel brachten bzw. schon taten) für übertrieben und kontraproduktiv.

Denn nach wie vor ist die JF das einzige regelmässig erscheinende Blatt in Deutschland, das den Finger in die Wunde legt und z.B. den krassen Asylmissbrauch, sonstigen Sozialmissbrauch durch Ausländer wie auch die damit einhergehende Überfremdung thematisiert.

Hierzu nur ein Beispiel: bis vor kurzem wusste ich - da die Systempresse diesen höchst skandalösen Vorgang so gut wie komplett totschweigt und stattdessen Nebenthemen wie "Pussy Riot", sehr vereinzelte Übergriffe von Wachpersonal in Asylantenheimen und dergleichen aufbauscht und so Schein-Nachrichten und Schein-Themen produziert - gar nichts davon, dass derzeit bereits 150.000 (!!) Asylbewerber, die endgültig und rechtskräftig abgelehnt wurden, sich weiterhin im Land aufhalten (da sie nicht abgeschoben werden) und so weiterhin enorme Kosten produzieren (neben denen, die ihr abgelehnter Asylantrag und Aufenthalt bis dahin schon verursachte!). Nur dank JF wurde ich z.B. darauf aufmerksam.

Wer die JF nicht (mehr) liest, dem entgehen derartige Nachrichten aus dem Realsatire-Staat BRD.

Th.R.

8. November 2014 14:15

Die JF läßt bekanntlich in regelmäßigen Abständen verlautbaren, dass sie ihre Auflage steigern konnte.

Hmm. Also ehrlich, irgendein mißtrauisches Unterbewußtsein in mir möchte solchen Meldungen keinen echten Glauben mehr schenken. Ich meine, wer ließt dieses langweilige Blatt eigentlich noch und warum? 2008/2009, als ich die letzten JFs in den Händen hielt, wurde ich ein ums andere Mal aufs Neue aufgrund des lächerlich geringen Mehrwerts an Information enttäuscht, der den Kaufpreis von 3 Euro (?) damals schon nicht mehr rechtfertigten konnte.

Wenn man mich fragen würde, was bei der JF schief gelaufen ist, würde ich vor allem diese Einschätzung äußern wollen:

Stein hätte so gegen 2008/2009 den Chefposten an einen anderen abgeben sollen.

Ja, gewiss, die JF ist zweifelsohne SEIN Projekt. Es aus dem Nichts zu solcher Höhe hervorgebracht zu haben, das ist sein Verdienst.
Der Aufstieg der JF ist ein gehöriges und beachtenswertes Zeugnis seiner Lebensarbeit durch Ausdauer, Zähigkeit, Disziplin und Entbehrung, das wirklich außergewöhnlich ist und anerkannt gehört.

Als Außenstehender bzw. als ein Teil jener Zielgruppe, die von der JF einst mit Erfolg angesprochen wurde, würde ich jedoch auf die Beobachtung hinweisen wollen, dass es bei der JF seit einigen Jahren einen merklichen Verlust an Substanz gegeben und sich eine Ideenlosigkeit breit gemacht hat. Das Alleinstellungsmerkmal ist verblast. Alles, was in der JF geschrieben steht, finde ich so irgendwo auch im Internet, meist inhaltlich ausführlicher und vor allem schärfer formuliert.

Vielleicht wäre es heute um die JF besser gestellt, wenn Stein die Führung vor einigen Jahren an einen anderen Kopf abgeben hätte. Er wird wohl selber zugeben müssen, dass in all den Jahren des Kampfes gegen die Widerstände, ein Stück weit von der einstigen Kreativität auf der Strecke geblieben ist. Wir sind schließlich alle keine Supermenschen, auch Stein nicht. Es ist keine Schande, sondern eher eine Tugend, sich selber einzugestehen, dass man das für die Sache getan hat, was man nach seinen eigenen Kräften tun konnte. Eingestehen auch, dass es andere Personen gibt, die andere Qualitäten haben, um die Sache über das bestehende Maß voranzubringen.

Vielleicht ein hartes Urteil, gut. Trotzdem denke ich, realistisch zu urteilen, denn:

Mir kann keiner sagen, dass das publizistische Potential von rechts, das in diesem Land größtenteils brach liegt, voll ausgeschöpft ist oder dass das Bedürfnis im Volk, aus einer rechten Perspektive berichterstattet zu werden, heute annähernd befriedigt ist.

Vorbild ist für mich die "Daily Mail", ein rechtes englisches Massenblatt, aber trotzdem mit Niveau. (Im Vergleich zur BILD zeichnet sich die DM durch deutlich mehr Niveau sowie durch die Abwesenheit von Zionismus und etablierter Arschleckerei aus. Und auch inhaltlich steht sie viel weiter rechts.)

Der JF war, denke ich, die Chance gegeben, eben diesen Weg zu gehen, den die Daily Mail heute mit größtem Erfolg geht: Die DM ist heute das Sprachrohr des geschundenen englischen Volkes. Das ist ihr Alleinstellungsmerkmal.

Mit Herrn Stein jedoch, so jedenfalls meine Einschätzung, ist dieses Konzept auf die JF so nicht übertragbar. Dazu fehlt ihm die Aggressivität.

otto

8. November 2014 14:17

@Ein Fremder aus Elea

so weit ich weiß, singt der Freibund gerade diese Strophe nicht, sondern nur die andern drei.

Habe mich darüber mal mit Freibündern unterhalten. Man konnte sich nicht erinnern, dass diese im Bund jemals gesungen wurde.

Es bestand auf deren Seite Einigkeit, dass das Weglassen richtig sei, weil man Kinder und Jugendliche gerade nicht so erziehen wolle.

Wenn man den Artikel liest, wird Wehl wohl auch das wissen...

Liest man das Lied mit diesem Wissen, ist seine Kritik noch unverständlicher.

Weltversteher

8. November 2014 19:59

Damit vielleicht selbst Leute vom Geiste Wehls verstehen, wie absurd seine Empörung ist, ein Vergleich:
"Vorwärts, vorwärts..." ist ja auch nach dem Kriege z. B. in der WJ gern gesungen worden, in "legalisierter" Form. Kommt dann so'n Blitzmerker, auweia: Gedichtet vom Reichsjugendführer, Fahnenlied der HJ, böse Worte drin, nur umgewandelt - da könnten wahrscheinlich auch ernsthafte Menschen lieber Abstand nehmen, man müßte schon glauben, die wollen NS.

Trotzdem ist das Bedürfnis zeitgeistiger Bünde nach Abgrenzung, und damit Aufspaltung der Jugendbewegung, nicht leicht zu verstehen. Natürlich ist eine politische Haltung nicht der Sinn bündischen Gemeinlebens. Andererseits gehört zur Jugend das Ideal, für das sie, oft schwärmerisch übers Ziel schießend, ihre Kraft geben will. Wenn sie in diesen Zeiten trotzig an Volk und Heimat festhält, ist das nicht die menschenverachtende, staatsdoktrinäre Geste vermeintlicher früherer Zeiten; eine Parallele zu ziehen daher abwegig.

Findling

8. November 2014 21:50

Ein Leserbrief von 2011, den die JF nicht veröffentlichte:

Am Grabmal des unbekannten Damaskuserlebnisses

Wir, die Deutschen, so sagen unsere Diskursoberen, seien für sämtliche Folgen der Hitlerära verantwortlich. Wir alle hätten sein Buch „Mein Kampf“ vorab lesen können. Er habe seine Verbrechen angekündigt. Trotzdem hätten wir ihn gewählt, gewissermaßen in voller Absicht. Da gäbe es keine Entschuldigung, keine Entschuldung (ja, da müssen wir auch die durch Einwirkungen der Alliierten entstandenen deutschen Opfer stark relativieren, vielleicht sogar annullieren), obgleich die Verbrechen Hitlers noch in der Zukunft lagen, als die Schuld dieser ersten Entscheidung geboren wurde.
1966 entflammte die chinesische „Kulturrevolution“ ein Feuer der Begeisterung auch bei uns. Man ging zu den Roten Garden. Der „Kommunistische Bund Westdeutschland“ und andere ließen sich inspirieren. Da lagen die meisten Verbrechen dieses Regimes schon viele Jahre zurück, waren aber weder gesühnt, noch beendet. Das Buch „Der begeisterte Selbstmord“ hatte ich schon 1964 gelesen. Es war auch bereits damals bekannt, wie die „Roten Speere“ beispielsweise an die 2 Mio Großbauern in den eroberten Dörfern zu Tode folterten, wobei nicht selten den noch Lebenden das Herz aus der Brust geschnitten wurde. Das ganze Dorf hatten sie um die Marterpfähle zusammengetrieben. Keiner konnte sagen, er habe von nichts gewusst, außer deutsche Politiker, die uns heute noch teilweise die Ehre geben. Der spätere Chefberater eines Berliner Ministers besuchte Pol Pot noch Monate nachdem ein Jesuit in Paris in "Le Monde" die ersten Berichte über den Genozid veröffentlicht hatte. Er habe von nichts gewusst, sagte er (Schmierer) später. Das ist ein verbrannter Spruch - aber nur für die politische Unterklasse. So sollte ein früherer Mitarbeiter der „Jungen Freiheit“ später Kultusminister werden. Da erschäumte der Tsunami der Empörungsindustrie. Sie sieht die roten Balken im eigenen Auge nicht.
Unsere Ex- Revolutionsgarden-Politiker müssten erklären, was sie damals an den Monstern so faszinierte, vor allem aber, wann und wo sie ihre Bekehrungserlebnisse hatten. Hatten sie?

JF-Abonnent von Anfang an

9. November 2014 20:35

@Weltversteher:

Hinterfotzig ist, daß sie (die JF, respektive jener Niedermach-Artikel von Roland Wehl) dabei Einblicke benutzt, die sie bei Menschen gefunden hat, die ihr mal vertrauten.

Sehr richtig. Irgendwie hinterrücks ist das! „Kein Platz auf der Burg“ (so die große Artikel-Überschrift, auf die Jugend des Freibunds gemünzt). Ein publizistischer Dolchstoß aus den eigenen Reihen! Das tut weh. So eine Sau! möchte man sagen. Mein eigener Jahrgang. Man schaut sich die Visage auf dem Autorenbild neben dem Artikel erneut an und die rechte Hand ballt sich zur Faust.

Wenn schon, Herr Stein, lieber einen dezidierten Antideutschen von der taz vom Leder ziehen lassen. Das wäre zwar auch nicht nötig, aber erträglicher und vielleicht sogar ein bisschen interessant. Zum Beispiel der Artikel von dem Broder-Freund namens Hamed Abdel-Samad über Islam und Islamismus, ich hatte ihn zuerst bewusst überblättert, aber der war echt gut und aufschlussreich. Ein Gewinn an Information.

Trotzdem, wir sollten nicht gleich das Kind mit dem Bade auskippen! – Die JF ist nun mal kein jakobinisches Revolutionsblatt. Oder vielleicht gerade jetzt eben doch? Zwar nicht mit der Guillotine, sondern mit der berüchtigten „Kantenschere“!?

Beurteilen wir künftig die JF hauptsächlich nach ihrem journalistischen Mehr- und Nachrichtenwert. Und da ist sie als Wochenzeitung noch immer unschlagbar in der Präsentation eines öffentlichen Raumes, in dem missliebige Themenaspekte, die in den Mainstream-Medien systematisch ausgeblendet werden, verständlich und übersichtlich strukturiert ihren Niederschlag finden. Vergessen wir auch nicht die vielen hervorragenden Redakteure und Autoren. Mir würde was fehlen.

Aber vielleicht werde ich demnächst mein JF-Förder-Abo in ein normales umwandeln.

Ach ja

9. November 2014 23:35

Wehl? Wehl? Wehl? Hm, da war doch was... Ach ja, ich erinnere mich noch gerade so. Hat der nicht 1998 im ehemaligen SED-Zentralorgan "Neues Deutschland" eine Debatte eröffnen "dürfen" zur Frage "Was ist rechts?", eine Einlassung, auf die damals unmittelbar eine gewisse Ellen Brombacher von der Kommunistischen Plattform der PDS antwortete? Erinnert sich noch jemand? Durchaus lesenswert. Und was war mit Wehl dazwischen, in den immerhin 16 Jahren?

Reichsvogt

10. November 2014 12:55

Wäre es nicht sinnvoll, die Protagonisten der beiden Seiten (JF/Konservative Bibliothek und Sezession/IfS) würden sich zu Gesprächen treffen, damit die Situation nicht weiter eskaliert und sich nur unsere Gegener über die Selbstzerfleischung freuen? Es gibt doch einige gute Leute die eine vermittelnde Position einnehmen könnten (z.B. Mag. Wolfgang Dvorak-Stocker, de Benoist?). Es kann ja wohl nicht sein, dass man sich jetzt gegenseitig mit dem A. nicht mehr anguckt und die Leser sich entscheiden sollen mit wem sie es halten wollen.

Reichsvogt

10. November 2014 12:59

Ich übersah, daß Wolfgang Dvorak-Stocker sich schon eindeutig hier positioniert hatte...Dann gibt es vielleicht andere Personen (Hinz? Schreibt in beiden Blättern).

Richard Cobden

10. November 2014 15:45

Jetzt, wo manche es hier auch erwähnen, fällt mir auf, dass ich die JF schon seit Jahren nicht mehr gekauft oder gelesen habe. So ca. um 2009 war meine Begeisterung verflogen. Es kann sein, dass die JF es nicht geschafft hat eine kompromisslose libertäre und konservative Position zu vertreten, die mir zusagen würde. Irgendwie ist mir die JF auch zu "christlich"...Zuletzt musste ich einen Kommentar von Stein lesen (gratis, am Bahnhofskiosk) in dem er sich beschwerte, dass Facebook seinen weiblichen Angestellten ermöglicht ihre Eizellen einzufrieren, weil das zu einer "Brave New World" führe. Der Mann ist eindeutig technikfeindlich, sogar dann wenn sie für unsere Belange von Vorteil ist: Wohlhabenden Menschen mit hohen IQ's wird ermöglicht über die biologischen Grenzen hinaus Kinder zu bekommen und in einer normalen Famlie aufwachsen zu lassen.

Götz Kubitschek

13. November 2014 13:57

Dieter Stein hat sich mittlerweile zu Wort gemeldet: https://jungefreiheit.de/kolumne/2014/eine-schmerzhafte-debatte/

Dazu eine Korrektur: Auf dem zitierten Berliner Kolleg war ein Gespräch mit ihm über die Zukunft seiner zeitung vorgesehen. Nach meiner ersten Frage zog Stein ein Referat aus der Tasche und änderte das Thema. Vielleicht hätte ich ihn im Rahmen des Gesprächs noch auf die NPD angesprochen, aber ihm war das so wichtig, daß er gleich selbst die Agenda diktierte.

Über den Tenor seines nun veröffentlichten Erklärungsversuch äußere ich mich nicht, die Gegenseite hat Wehls Artikel ja bereits am vergangenen Donnerstag ganz im Sinne Wehls aufgegriffen: https://rechte-jugendbuende.de/?p=2337. Das Kind liegt also bereits im Brunnen.

Götz Kubitschek

13. November 2014 14:00

und damit ist die debatte auch beendet.
gruß aus schnellroda. kubitschek

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.