Was tun? (3): Bis Mitte Juni …

... finden vier Veranstaltungen statt, auf denen es um Metapolitik, Politik und Aktion geht - letztlich also um die Frage, ...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

wel­ches Gewicht Über­zeu­gun­gen und Grund­sät­ze auf Fel­dern haben, auf denen fle­xi­bel, klug, tak­tisch, berech­nend, kun­gelnd und hin­ter­fot­zig agiert wird. Die AfD und die Iden­ti­tä­ren prä­sen­tie­ren sich, das Com­pact-Maga­zin und unser Insti­tut deu­ten die Ereignisse:

1. Som­mer­fest des AfD-Flü­gels am 6. Juni auf dem Kyff­häu­ser: Die­ses Tref­fen ist das ers­te Zusam­men­tref­fen der “grund­sätz­lich” aus­ge­rich­te­ten AfD-Mit­glie­der, die unter der Füh­rung Björn Höckes (Lan­des­chef Thü­rin­gen), And­re Pog­gen­burg (Lan­des­chef Sach­sen-Anhalt) und Alex­an­der Gau­land (Lan­des­chef Bran­den­burg) mit der Erfur­ter Reso­lu­ti­on Mit­te März an den Grün­dungs­im­puls der AfD erin­ner­ten: an den Anspruch, inner­halb des par­tei­po­li­ti­schen Rah­mens die eng gesetz­ten Gren­zen die­ses Rah­mens auf­zu­spren­gen und den Spiel­raum des Spre­chens und Han­delns zum Woh­le Deutsch­lands auszuweiten.

Das Instru­ment der Erfur­ter Reso­lu­ti­on ist die Initia­ti­ve derfluegel.de – eine Inter­net­prä­senz, auf der sich unauf­ge­regt die­je­ni­gen  prä­sen­tie­ren, die für die ursprüng­li­che Grund­sätz­lich­keit der Par­tei ste­hen und die an Spal­tun­gen oder dem Par­tei­aus­tritt bis­her noch füh­ren­der Köp­fe kein Inter­es­se zeigen.

Das ist dann auch der gro­ße Unter­schied zu den hek­ti­schen und undurch­dach­ten Gegen­re­ak­tio­nen der flue­gel-Geg­ner: Deren “Deutsch­land-Reso­lu­ti­on” war auf Kon­fron­ta­ti­on und Denun­zie­rung ange­legt – sie ist geschei­tert, die Unter­zeich­ner­zah­len waren zuletzt nach oben gemo­gelt wor­den, und seit dem 7. April ruht die Inter­net­prä­senz wie eine Pfütze.

Geschei­tert sind auch der von Bernd Lucke ange­sto­ße­ne Mit­glie­der­ent­scheid (das Bun­des­schieds­ge­richt der AfD ver­warf ihn als nicht sat­zungs­kon­form) und – halb­wegs – sein “Weck­ruf 2015”, der ins Werk setzt, was die Flü­gel-Leu­te um Höcke dezi­diert nicht mach­ten: eine Art Par­tei in der Par­tei zu grün­den, einen Ver­ein als Neben­struk­tur zu instal­lie­ren – ver­bun­den mit der Dro­hung eines Mas­sen­aus­trit­tes, mit­hin einer Spaltung.

Es geht also am 6. Juni auf dem Kyff­häu­ser mit­nich­ten um einen Gegen­satz zwi­schen natio­nal­kon­ser­va­ti­ven auf der einen und libe­ra­len Kräf­ten auf der ande­ren Sei­te, son­dern um die Fra­ge, wozu es eine Par­tei wie die AfD eigent­lich geben soll­te und gibt – um ein selbst­be­wuß­tes Zei­chen also.

Anmel­den kön­nen sich Par­tei­mit­glie­der auf der Flügel-Seite.

2. Iden­ti­tä­re Demons­tra­ti­on in Wien am 6. Juni: Unter der Feder­füh­rung der Wie­ner Iden­ti­tä­ren und ent­lang der Hand­schrift Mar­tin Sell­ners läuft in Öster­reich seit Wochen eine Groß­kam­pa­gne. Sie hat das Ziel, auf den “Gro­ßen Aus­tausch” der Bevöl­ke­rung hin­zu­wei­sen und zugleich die­sen von Renaud Camus gepräg­ten Begriff ins Bewußt­sein zu heben.

“Gro­ßer Aus­tausch” meint ja mehr als Über­frem­dung. Er zielt in einer dop­pel­ten Rich­tung nicht nur auf das Pro­blem der mitt­ler­wei­le völ­lig unge­brems­ten Mas­sen­ein­wan­de­rung, son­dern hat zugleich die demo­gra­phi­sche Kata­stro­phe des öster­rei­chi­schen und deut­schen Vol­kes vor Augen.

Daß sich die­se bei­den Lini­en ins Geis­ti­ge hin­ein ver­län­gern las­sen, ist der Sub­text: Die Dyna­mik der meist männ­li­chen, jun­gen Zuwan­de­rer hat etwas von Erobe­rung und Erobe­rer­men­ta­li­tät an sich, der Rück­zug unse­rer Völ­ker offen­bart eine inne­re Ver­tei­di­gungs­schwä­che. Bei­des machen die Iden­ti­tä­ren in Wien nun kenntlich.

Die Demons­tra­ti­on in Wien wird ein Ereig­nis, ich ken­ne Dut­zen­de jun­ger Leu­te, die kom­men­de Woche dort­hin auf­bre­chen, und ich kann das nur emp­feh­len. Das Mobi­li­sie­rungs­vi­deo ist sehr gut gelun­gen, die theo­re­ti­sche Unter­füt­te­rung der Kam­pa­gne ist im bes­ten Sin­ne iden­ti­täts­stif­tend, und zu hof­fen bleibt, daß der Wie­ner Impuls auf die deut­sche iden­ti­tä­re Bewe­gung ausstrahlt.

3. Podi­ums­dis­kus­si­on “AfD – wie wei­ter?” am 9. Juni in Ber­lin: Jür­gen Elsäs­sers com­pact-Maga­zin lädt zu die­ser inter­es­san­ten Fra­ge­stel­lung, der Ter­min ist geschickt gewählt, er liegt nach dem Flü­gel-Tref­fen und vor dem ent­schei­den­den Bun­des­par­tei­tag der AfD in Kas­sel (13./14. Juni).

Wenn man die Macht­ver­schie­bun­gen inner­halb der AfD über die letz­ten Mona­te nach­zeich­net, kommt man zu erstaun­li­chen Ergeb­nis­sen, und kein Mensch kann vor­her­sa­gen, mit wel­chen Boli­den oder zer­beul­ten Autos das Spit­zen­per­so­nal die­ser Par­tei ins Ren­nen gehen wird. Sol­che Pha­sen sind Hoch­zei­ten für Per­so­nal­tak­tie­rer, Par­tei­arith­me­ti­ker und Intri­gan­ten, und ich habe den Ein­druck, daß kennt­lich wird, was nicht nur mir am Her­zen liegt:

Daß näm­lich die beson­ders Schlau­en, die Rechen­schie­ber und Mehr­heits­bast­ler in ihrer gan­zen Inhalts­lee­re demas­kiert sind, wäh­rend die weni­ger fle­xi­blen, grund­sätz­li­che­ren Köp­fe wie Höcke an ihrer Unlust zur macht­ver­ses­se­nen Fle­xi­bi­li­tät erkannt werden.

Wenn meta­po­li­ti­sche Vor­bil­dung im poli­ti­schen Raum einen Sinn hat, dann jenen: Wer Grund­sät­ze ver­in­ner­licht hat, wird sie nicht ver­let­zen, auch wenn ihn das per­sön­lich wei­ter­bräch­te. Es gibt Über­zeu­gun­gen, Auf­ga­ben, einen Dienst am Gan­zen, Not­wen­dig­kei­ten, die grö­ßer sind als das Ich. Der­lei gibt es von links, von rechts und viel­leicht sogar unter Libe­ra­len. Meta­po­li­tik ist das Hal­te­seil gegen den Absturz in den ver­lo­cken­den Abgrund des gut geschmier­ten Apparats.

In Ber­lin dis­ku­tie­ren Jür­gen Elsäs­ser, Hans-Tho­mas Till­schnei­der und ich. Der Ver­an­stal­tungs­ort ist zen­tral gele­gen, hat aber nur 200 Plätze.

4. Und dann gibt es da noch den Staats­po­li­ti­schen Kon­greß des Insti­tuts für Staats­po­li­tik in Schnell­ro­da, er fin­det am 13. und 14. Juni statt und ist fast aus­ge­bucht. Wir wer­den mit 150 Teil­neh­mern eine grund­sätz­li­che Ana­ly­se der poli­tisch-meta­po­li­ti­schen Lage vor­neh­men, unter ande­rem hält Thor v. Wald­steins einen Vor­trag über Meta­po­li­tik und Par­tei­po­li­tik: “Wie der Fisch im Was­ser? – über Chan­cen und Gren­zen meta­po­li­ti­scher Arbeit”.

Der Kon­greß wird Raum für Gesprä­che, Mög­lich­kei­ten der Wei­ter­ent­wick­lung des Insti­tuts und Ver­net­zun­gen geben. Man soll­te dabei­sein – nicht zuletzt, weil wir auch den Film prä­sen­tie­ren, den wir im März über die Win­ter­aka­de­mie dre­hen lie­ßen. Die­se Aka­de­mie war mit über 80 Teil­neh­mern über­füllt – ein Zei­chen für die Bedeu­tung der Insti­tuts­ar­beit und für den Bedarf an Ori­en­tie­rung. Wenn oft bedau­ert wird, daß die­se Aka­de­mien nur einem jun­gen Publi­kum offen­ste­hen: Der Kon­greß ist die Mög­lich­keit für älte­re Semes­ter, Schnell­ro­da ken­nen­zu­ler­nen oder wie­der ein­mal aufzusuchen.

Mel­den Sie sich hier an, neh­men Sie an die­ser Zusam­men­füh­rung unse­rer fünf­zehn­jäh­ri­gen Auf­bau­ar­beit teil!

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (28)

Andy

28. Mai 2015 11:14

Freut mich das zu lesen!

W. Wagner

28. Mai 2015 12:46

Lieber Herr Kubitschek, ich möchte Sie darauf hinweisen, dass der Widerstand in Italien dazu führt, dass ganze Gemeinden sich der Aufnahme von Flüchtlingen verweigern, etwa vorgesehene Unterkünfte besetzen ... . Das ganze wird im Fernsehn ohne grosse Aufregung gebracht, immer wieder und wieder. Leider reicht mein Italienisch noch nicht, um alles genau zu verstehen, aber es handelt sich dabei um Bürger aller Schichten und jeden Alters. Vielleicht haben Sie jemanden der da mit Italienisch bessere Informationen bringen kann. Wie gesagt, im Fernsehn ist fast jeden Tag irgendeine Sendung damit beschäftigt.

Harald de Azania

28. Mai 2015 13:18

Na, es tut sich was !

Viel Erfolg.

besonders auf den 6.Juni in Wien, meiner Heimatstadt bin ich neugierig.

Interessant dasz die Kulturnihilisten in Stadt und land und in allen parteien bis jetzt nicht hysterisieren und denunzieren ...

An der kulturpolitischen Debatte nehmen wir hier auch via 'facebooki' teil >>> Harald Sitta

HdeA

Holzfäller

28. Mai 2015 13:25

...sondern hat zugleich die demographische Katastrophe des österreichischen und deutschen Volkes vor Augen.

Ein österreichisches Volk gibt es nicht und die Deutschösterreicher sind Teil der deutschen Nation, wobei mir natürlich bewußt ist, das die IBÖ allein schon aus taktischen Gründen auf dieses Thema verzichtet. Österreichische Identität ist demnach Musikantenstadl, DJ Ötzi, Doris Knecht und Conchita Wurst. Dann darf man sich konsequenterweise aber auch nicht auf Grillparzer, Schubert, Mozart, Nestroy, Wittgenstein usw.usf. berufen.

Märchenwaldzwerg

28. Mai 2015 19:25

Man möchte nur noch weinen. Der alte Augstein wird sich im Grab umdrehen. Heute bringt der Spiegel-Ableger Spon eine Schlagzeile wie diese :

Krise im Mittelmeer: Handelsschiffe retten zehnmal so viele Flüchtlinge wie Frontex

Gibt es keine Journalisten mehr ? Sind die schon so weit unten ? Haben wir keinen ebenbürtigen Gegner mehr ? Ist der Autor der Schlagzeile der, der morgens leider so oft neben mir in der S-Bahn fährt und Gespräche führt wie "Ich dann so....und dann er dann so...und dann ich dann so" etc.pp.

Um irgendwie die Kurve zum Punkt "Was tun" zu bekommen. Offensichtlich gebiert die korrekte Hydra in den letzten Jahren begabungsbefreite Autisten mit schulstatistisch gewünschten Abschlüssen ( ohne dass ich hier die Autisten beleidigen wollte ). Es wird im Gegenzug in Zukunft darauf ankommen, aus dem Elfenbeinturm der vernünftig Gebliebenen in ihren metapolitischen Seminaren herauszukommen und vor allem die genannten journalistisch Andersbegabten - aber auch ihre Esel - selbstverständlich gewaltfrei auf jeder - wirklich jeder ! - politischen Ebene durchaus mit ihren eigenen Herrschaftsmitteln anzugreifen. Hierzu sollten die Metapolitischen aus dem Olymp steigen und die Nähe der Weltlichen suchen, was anscheinend ja hier und da auch schon parteipolitisch in dem einen oder anderen östlichen Landstrich passiert.

Grüße !

Hartwig

28. Mai 2015 20:28

Was tun?
G.K hat die Termine benannt.
Darüber hinaus: Ich bleibe bei meinen Flugblättern und Aufklebern. Nicht dass ich da wirklich etwas bewirken würde; es dient mir hin und wieder zum "Luftablassen".
Wirkliche Arbeit kann man bei den eigenen Kindern leisten. Und bitte kein Gejammer über die staatliche Schule etc. Mit Arbeit meine ich, sich Gedanken zu machen, wie und was man entgegensetzen kann, wenn es denn nötig wird. Die Wahl der Schule; das Stärken oder Schwächen der entspr. Lehrer; der eigene Einfluss auf die Kinder; ergänzende oder revidierende Informationen etc. Kann anstrengend sein. Erfolg nicht zwingend gewiss.
Und wenn man jetzt den ganz großen Bogen spannt ... eigene Kinder zeugen, wenn man denn noch keine hat ... bis Mitte Juni ;-) noch sind wir im Wonnemonat ;-)

jack

28. Mai 2015 20:42

Ein interessanter Artikel, wie mir scheint:
"Es gibt ein Leben nach Lucke" von Renate Sandvoß
https://journalistenwatch.com/cms/es-gibt-ein-leben-nach-lucke/

Irgendwie beruhigend, dass es solche Journalistinnen gibt. Finde ich.

Reichsvogt

28. Mai 2015 22:17

Zum "Großen Austausch" ein knackiges Robert-Hepp-Zitat: "Nach der Lage der Dinge ist die "Idee" einer "multikulturelle" und "polyethnischen" Gesellschaft weniger ein Zeichen besonderer "Offenheit" und "Toleranz" als eine Ausrede für das Unvermögen, sich in seiner Eigenart zu behaupten, und für die Sehnsucht, sich im Nirwana der Geschichte zu verlieren, eine Notlüge der Impotenz." ("Die Endlösung der Deutschen Frage" in: "Handbuch zur Deutschen Nation" Bd 2, S. 500, Hrsg. Bernard Willms, Tübingen 1987)

Harald de Azania

29. Mai 2015 06:05

@ Maerchenwaldzwerg

"begabungsbefreite Autisten mit schulstatistisch gewünschten Abschlüssen" Brilliant :-)

Genau das ist es! "Nihilistisches Abiturentenproletariat" wie Bismarck sagte ...

HdeA

Rumpelstilzchen

29. Mai 2015 06:25

Diese Lied braucht auch mal einen neuen Text:

https://m.youtube.com/watch?v=jji3H-igdGo

Bernhard

29. Mai 2015 07:24

Die "Austausch"-Kampagne ist eine gute Sache. Klarer kann man es nicht ausdrücken. Ein eindeutiges, kurzes Schlagwort, dazu ein gutes Symbol mit dem Lambda. Fehlen nur ausreichend Aktivisten, die es propagieren und in die Öffentlichkeit tragen.

Das ist der Knackpunkt: Die Konservativen werden jedenfalls kaum etwas dazu beitragen. Sie genießen lieber ihr Luxusleben und schauen aus der Ferne zu. Nicht zu vergessen: Sie kritisieren alle Aktionen, alle Organisationen, alle Aktivisten, sie grenzen sich ab und wissen alles besser. Finanziell könnten sie viel tun, aber auch hier halten sie sich zurück.

kommentar kubitschek:
tut mir leid, aber ich weiß mit derlei verdikten nicht viel anzufangen. ich kenne eine menge konservativer, die dort, wo sie sind, das ihre tun und projekte fördern. nicht jeder ist aktivist, nicht jeder zeigt in dieser zeit ohne weiteres sein gesicht und so mancher - schreibt lieber unter pseudonym. ich würde sagen: sellner und seine leute zeigen, was möglich ist. und: es könnte sein, daß noch viel mehr möglich ist.

Carabus violaceus

29. Mai 2015 09:12

Werter Herr Kubitschek, was ist eigentlich mit dem Pegida-Fest am 07.06.? Werden diesbezüglich noch Informationen bekannt gegeben? Sie sagten ja, es könnten sich verschiedene Initiativen vorstellen.

antwort kubitschek:
dieses fest wird an diesem termin nicht stattfinden, trotz mehrfacher bestätigung durch lutz bachmann nach mehrfacher nachfrage meinerseits. das ist sehr schade. ob es nachgeholt wird, weiß ich nicht.

Alexey

29. Mai 2015 11:31

Wie stehen die Identitären zur FPÖ? Die Partei ist doch gar nicht marginal (eigentlich die drittstärkste Partei Österreichs, wenn ich mich nicht irre).

von Espenfeld

29. Mai 2015 13:30

Danke für die Infos zu den Veranstaltungen. Recht interessant , was sich
derzeit tut in deutschen Landen. Hoffentlich mit Fortsetzungseffekt.

ulex

29. Mai 2015 14:30

@#12:

"antwort kubitschek:
dieses fest wird an diesem termin nicht stattfinden, trotz mehrfacher bestätigung durch lutz bachmann nach mehrfacher nachfrage meinerseits. das ist sehr schade. ob es nachgeholt wird, weiß ich nicht."

Naja, zu verkünden, dass Pegida ausgerechnet am Tag der Wahl aufhört / in die Sommerpause geht, was dann von allen Dresdner Zeitungen begierlich aufgegriffen wurde unter dem Tenor "Pegida am Ende" ist bei allem Respekt ja auch selten dämlich...

Büchner

30. Mai 2015 10:25

AfD und Pegida stehen vor dem Ende. Spaltung und Untergang.

Was tun?

Die Zeichen der Zeit verstehen. Das Internet als Chance begreifen. Mehr Menschen erreichen.

1. Youtube

CompactTV, RT Deutsch, aber auch viele junge "Youtube" aus ihren Kinderzimmern heraus, haben vorgemacht, wie man viele Menschen erreichen und binden kann..
Ferner Traum: Eine "alternative Tagesschau"

2. Huffington Post

Eine offene Plattform für konservative Autoren, Journalisten und Blogger.
Mit diesem Konzept wurde in den USA der Print-Markt revolutioniert.
In Deutschland ist die HuffPost leider weit links positioniert.
Eine konservative HuffPost muss her.

Raus aus der intellektuellen Nische!

der vom Weltende

30. Mai 2015 14:01

-> Büchner:
Bitte nicht ohne Intellektualität! Die Dummheit ist leider ohnehin unsterblich.
Das Problem ist nicht die Nutzung von youtube usw.,
sondern:
Die Leute zu erreichen, die nicht bereits freiwillig 'böse' Seiten anklicken und 'böse' Gedanken pflegen,
die zu erreichen, die den herrschenden Denkverboten weiter blind folgen,
vor allem auch Nietzsches 'letzte Menschen' zu erreichen, die überhaupt keinem politischen Denken mehr folgen wollen und außer für sex, fun, wellness, shoppen sich für überhaupt nichts mehr interessieren - die alle eine erhebliche, vermutlich bis auf weiteres bei uns weiter wachsende Menge darstellen, und alle wahlberechtigt sind oder wären.

Wir brauchen U-Boote in den Lügenmedien, Kindergärten, Schulen, Hochschulen. Und natürlich eine luckefreie konservative Partei in den Parlamenten nebst Erweiterung von Möglichkeiten zu Volksentscheiden.
Und natürlich -> Hartwig
möglichst eigene Kinder und deren entsprechender Erziehung, wozu es freilich des Auffindens einer passenden Frau sowie gewisser materieller Grundlagen bedarf.

-

Peter

31. Mai 2015 06:21

Wer das längst Richtige
"Raus aus der intellektuellen Nische!"
mit
"Bitte nicht ohne Intellektualität! Die Dummheit ist leider ohnehin unsterblich."
beantwortet, der illustriert nur den gerechtfertigten Vorwurf
"Die Konservativen werden jedenfalls kaum etwas dazu beitragen. Sie genießen lieber ihr Luxusleben und schauen aus der Ferne zu. Nicht zu vergessen: Sie kritisieren alle Aktionen, alle Organisationen, alle Aktivisten, sie grenzen sich ab und wissen alles besser."
Diese Illustration liest man hier zu oft.

Die Konservativen haben Deutschland längst verloren und ich bin mir sicher, dass dies nicht nur an den Gegnern lag. Vom Stübchen in Elfenbeinturm ist halt schlecht einzugreifen, in die Kämpfer auf der Ebene.

chris

31. Mai 2015 12:32

"Our doors are open, not closed. There is no anti-American agenda and no Fortress Europe, as I continue to read in some media."

https://europa.eu/rapid/press-release_SPEECH-15-5072_en.htm

der vom Weltende

31. Mai 2015 13:39

-> Peter
Damit Sie sich jetzt über meinereinen voll bestätigt, aber dann heftig enttäuscht sehen, ein kleiner Verweis auf einen Nobelpreisträger und Freund von Heidegger (ja, die Kombination war mal möglich): Werner Heisenberg, Das Naturbild der heutigen Physik (1955) 37f. zum Verhältnis Humanistischer Bildung und Abendland - oder: Intellektualität und antikommunistischer Straßenkampf 1918.

Versuchen Sie sich ggf. in blindem Aktionismus - aber ich verspreche Ihnen, daß Sie genau dadurch
- die Zahl der Freunde des echten Konservatismus nicht vergrößern, im Gegenteil
- mit hoher Wahrscheinlichkeit vor die Wand oder durch offene Tore in die Wüste rennen.

Oder, wenn Sie es schön handfest haben wollen:
Wer ohne Visiereinrichtung treffen will - der kann höchstens alles mit der Wasserstoffbombe platt machen.

Ich bin eher auf der Suche nach einem Erfolgsmodell.

Carl Sand

31. Mai 2015 20:10

@Weltende

Dem Bürger fliegt der spitzen Kopf der Hut,
und an den Küsten - liest man - steigt die Flut,
die meisten Menschen haben einen Schnupfen...

Erfolgsmodelle sucht er noch? Ich persönlich bin auf der Suche nach einem Georg Elser.

Oder auch nur nach einem anonymen Eddingbeschmierer oder Dienstlimousinenbespucker. Aber man hat ja stets etwas zu verlieren, nicht wahr?

Daher ist die Misshandlung der eigenen Gesundheit, anders als das hier stets zu lesende mens sana in corpore sano-Lalla, mittels deutschen Schnappes, französischer Zigaretten und ostasiatischer Prostituierter doch auch neben dem Spaßfaktor eigentlich recht empfehlenswert.

Tja, auch wenn wir als Volk wahrlich nichts mehr zu verlieren hat - wir haben fertig - so steigt man in unseren Kreisen doch erst in den Schützengraben zum Sterbenlassen, wenn es in dreifacher Ausfertigung mit ordnungsgemäßem Stempel kommt. Dafür aber noch für den letzten Dreck, wenn's seine Ordnung hat...

Also, wenn schon Untergang, dann doch wenigstens der Persönliche.

der vom Weltende

31. Mai 2015 22:27

-> Carl Sand

Vielen Dank für die literarische Untermauerung meines Pseudonyms, auf die ich aber gar nicht rekurriere. So ätherisch bin ich gar nicht.

Aber:
Der heutige Zeitgeist bietet sich leider nicht zu Pferde wie Napoleon
oder läßt sich zur Hinrichtung herausbitten wie Kotzebue
oder am Zapfhahn in die Luft sprengen wie Adolf.
Er ist auch nicht bloß eine Hydra, der sofort die Köpfe nachwachsen.
Er ist eher wie ein wabbeliges, erstickendes Gel über allem.

Sie werden da wenig zu erdolchen finden.
Ersatzweise wollen Sie daher mit Graffiti die Dekadenz bekämpfen? Drogenartiger Kreativrausch zum Zwecke der Domestizierung des umgebenden Chaos, auf das Wabbelgel draufgesprüht? Eine wahrhaft farbenprächtige Form des Kopf-in-den-Sumpf-steckens.

Ja, WIR (ich darf noch so schreiben?) sollten in der Tat stets etwas zu verlieren haben - nämlich genau die Wahrung des Geordneten, insofern Sinnvollen, insofern Zukunftsfähigen, über das sich Konservatismus definiert.

Selbstverständlich steht Ihnen als Ihre ultimative Option das persönliche Martyrium durch Versumpfen frei, gewiß in einfacher Auflage und ohne Stempelpapier.
Ich sehe nur nicht so ganz, wo sich das vom Christopher-Street-Day unterscheidet, außer im andersgeschlechtlichen Lustobjekt.
Aus dieser Perspektive heraus sollten Sie dann aber auch Ihre Zeit nicht mehr mit Lektüre und Schreiben im Netz verplempern, sondern jetzt gleich final in die Vollen gehen.
Ich fürchte aber, daß Sie damit auf Antifanten keinerlei bekehrende Wirkung ausüben.

Natürlich - wenn wir alle Ihrer lustgefüllten Rezeptur folgen würden, wäre das Problem auch irgendwie 'gelöst', weil dann niemand mehr die party der rotgrünbunten Dekadenzlinge mehr stören würde.
Bedaure, auch hier nicht folgen zu wollen.
Bei Selbstmord bleiben stets die Falschen übrig.

Konservativer

31. Mai 2015 23:06

Der von mir sehr geschätzte Günter Maschke hat bereits vor gut 30 Jahren das Dilemma der Konservativen herausgearbeitet und zugleich einen Ausweg aufgezeigt, wie sie aus diesem Dilemma herauskommen können:

"Doch kann die Aufgabe ja nur so groß sein, wie die Niederlage vollständig und der Mangel an Bewußtsein über die Lage unter dem neuen Super-Versailles gravierend. Der erste Schritt ist die geistige, ja, die psychische und affektive Lösung vom Unternehmen Bundesrepublik, der zweite der Versuch zu gründlichem Denken. Mit den konservativen Ängstlichkeiten und Bedenklichkeiten, mit diesem vermeintlich realistisch-an-den-Dingen-kleben ist nichts mehr auszurichten. Wie überall kommt auch hier das Große nur aus dem Überschuß, der im konservativen Denken knapp war und heute der Zwangsbewirtschaftung unterliegt.

...

Die Konservativen, die mehr als ein Jahrhundert lang ihre Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellten und dabei immer die Geprellten waren, blinde, halb- blinde oder sehende, weshalb sollte es ihnen nicht gelingen, sich zu opfern, indem sie sich endlich als Konservative abschaffen, um als Nationalrevolutionäre wieder aufzuerstehen? Trotz allem sind sie wohl diejenigen, die die Verkommenheit der gegenwärtigen Gesellschaft noch am besten begreifen, die ihr gegenüber die stärksten Affekte haben. Zum erstenmal haben sie eine reelle Chance: Avantgarde zu sein."

(aus Günter Maschke - "Das bewaffnete Wort", 1997)

https://phinau.de/jf-archiv/archiv98/088aa16.htm

Andreas Walter

2. Juni 2015 06:02

Oh mein Gott, "Rechte Denkfabrik"

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/alternative-fuer-deutschland-afd-vorstaende-suchen-naehe-zu-rechter-denkfabrik/11854516.html

Darf man jetzt bei euch eigentlich noch Kommentare schreiben ohne dadurch den Rest seines Lebens bis zum Tod verwirkt zu haben? Landen ab jetzt die guten Ideen und Kommentare die hier zum Besten gegeben werden direkt auf den Schreibtischen der Geheimdienste in Ost, Mitte und West? Gibt es eigentlich noch eine grössere Hysterie, eine noch größere Furcht in der Welt als die vor einem souveränen Deutschland? Dann kann es nur dort lang gehen, kann nur das der Weg in die Zukunft sein. Denn wo die Furcht ist geht's lang, nur dort ist Entwicklung möglich. Weil Furcht der Dieb aller Träume ist. In dem Fall unserer Träume. Von einer schönen, einer lebens- und liebenswerten Heimat, unserem Zuhause. Das absolut Gleiche also, was sich auch jeder Amerikaner, jeder Russe, jeder Franzose und auch jeder Engländer für sich und die Seinen wünscht. Das ist eben das, was auch uns zusteht. Ohne Einschränkung und ohne auch nur den leisesten Hauch eines Zweifels.

Carl Sand

2. Juni 2015 13:54

@Weltende

Ich meinte eigentlich zynisch, dass mancher "konservativer" wohl Krebs im Endstadium haben müsste, um endlich sowenig zu verlieren zu haben, dass er einen Edding in die Hand nähme, um "Gegen den Volkstod" auf eine Kloinnenwand schreiben zu können.

Selbstmord? Nein, mir geht es um's Bestrafen!

Mir geht's gesundheitlich blendend - und das bleibt die ca. nächsten 30-40 Jahre auch noch so.

Gerade weil es eine Hydra ist. Und rudelbestiales Mitlüfergewabbel. Allerdings ghat die Hydra durchaus auch einen Hals.

Aber selbst mit Endstadium würde ich einen Teufel tun, hier öffentlich dazu aufzurufen, George Sorros zu staufenbergisieren.

Was ist also Strafe?

Wutschnauben der wabbeligen Systemlinge ist zwar noch lange nicht Strafe genug -

Aber immerhin ein Anfang.

der vom Weltende

2. Juni 2015 15:22

-> Carl Sand

Aha, wir kommen uns doch noch näher, Ihr letzter Beitrag klingt nicht mehr ganz so wie der letzte Appell auf der Klippe mit der entsicherten Handgranate ...

Jedenfalls sollte eher vor als neben dem Martyrium die Klugheit walten. Sie mag gelegentlich Feigheit kaschieren - aber vor allem kann sie Sinnlosigkeit und Ineffizienz vermeiden helfen. Wird ja gerade oben zu dem Beitrag des APO-Neulings diskutiert.
Von Graffiti halte ich generell nichts. Sie sind häßlich, und wirken können sie auch allenfalls als der letzte Tropfen, der das Faß überlaufen läßt. Also für uns noch lange nicht.
Auch das Wutschnauben der anderen Seite ist für sich allein noch nicht wünschbar - es ist meist der willkommene Adrenalinstoß der Selbstbestätigung, unsereinen nur noch radikaler zu drangsalieren. Anders sähe es nur aus, wenn die Anderen nicht das Oberwasser hätten.

Ich suche eher in Richtung Generieren von Zwickmühlen - das Loch so gestalten, daß die Anderen hineinfallen MÜSSEN.
Viel bewährt im Leben hat sich bei mir auch die Rolle des scheinbaren Vollidioten, den als solchen niemand groß beachtet, der aber im entscheidenden Augenblick exakt dosiert und gnadenlos zuschlägt (nicht körperlich, wohlgemerkt) - und danach wieder die Idiotenrolle mimt, aber nach solchem Ereignis mit gehörigem Respekt umschifft wird, solcherart eine gewisse Macht und zugleich Immunität gewonnen hat. Für weitere Aktion.
Das geht aber nur ohne die große Heldenpose aus dem letzten Akt!

Mögen Sie gesund bleiben! Aber seien Sie sich als Konservativer auch hier der grundsätzlichen Gefährdetheit des Menschen bewußt, ich habe schon mit 16 einen scheinbar kerngesunden Klassenkameraden verloren ...
Skepsis und Vorsicht helfen alleine sicher nicht zum Sieg, aber sie können den sinnlosen Untergang vermeiden helfen.
Selbstverständlich bleibt die richtige Dosierung schwierig.

Carl Sand

9. Juni 2015 17:40

"(...)klingt nicht mehr ganz so wie der letzte Appell auf der Klippe mit der entsicherten Handgranate …"

Öhm. Doch.

Und auf der Klippe stehen wir alle. Wir sind die letzte Generation.

Aber keine Bange, die Rollstuhlnummer aus "Breaking Bad" steht aufgrund meiner Pferdenatur und der Tatsache, dass ich bisher nicht zum Lagebericht in die Wolfschanze beim George vorgeladen bin noch lange nicht an.

Solange befleißige ich mich in Vandalismus. Nazfinder sozusagen. Jeden Tag eine böse Tat.

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