Armin Mohler. Eine politische Biographie

Heute wäre Armin Mohler 91 Jahre alt geworden. Ich konnte ihn Mitte der neunziger Jahre noch kennenlernen und habe meinen...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Ver­lag nicht zuletzt gegrün­det, weil Ellen Kositza, Karl­heinz Weiß­mann und ich im Jah­re 2000 Moh­ler zum 80. eine Fest­schrift über­rei­chen woll­ten. Es wird kei­nem Antai­os-Leser unbe­merkt geblie­ben sein, daß das Erbe Moh­lers und sein beson­de­rer Ton in Schnell­ro­da auf­find­bar und viru­lent gehal­ten werden.

Nun hat Karl­heinz Weiß­mann jah­re­lan­ge Arbei­ten in Form gebracht und legt Armin Moh­ler. Eine poli­ti­sche Bio­gra­phie vor. Weiß­mann ist der bes­te Ken­ner des Werks und der Denk­wei­se Moh­lers, hat auch Tei­le von des­sen Nach­laß über­neh­men kön­nen und in vie­len per­sön­li­chen Gesprä­chen Details erfah­ren und Zusam­men­hän­ge notiert, die nir­gends schrift­lich nie­der­ge­legt sind.

Weiß­manns Arbeit ist eine poli­ti­sche Bio­gra­phie, weil Moh­ler ein poli­tisch den­ken­der, stra­te­gisch und tak­tisch im Sin­ne einer moder­nen deut­schen Rech­ten agie­ren­der Kopf war. Man liest von der Nähe zur Macht (im Umfeld Josef Strauß’), erfährt, was in den sech­zi­ger und sieb­zi­ger Jah­ren an Debat­ten noch alles mög­lich war und ver­neigt sich vor der Prin­zi­pi­en­treue Moh­lers, der Respekt nie mit Undeut­lich­keit oder einer Schleim­spur verwechselte.

Dies zeigt sich deut­lich in den Groß­ka­pi­teln über Moh­lers Zeit als Sekre­tär von Ernst Jün­ger und über die Kon­tak­te mit Carl Schmitt: In kei­nem Fall war er so etwas wie Goe­thes Ecker­mann (am Kaf­fee­tisch sit­zend und glü­hend vor Glück die Gesprä­che notie­rend), son­dern ein Gesprächs- und Brief­part­ner auf Augen­hö­he, der sich ja zuletzt nicht scheu­te, Jün­gers Früh­werk gegen den Autor öffent­lich zu ver­tei­di­gen (was zum Bruch mit Jün­ger führte).

Dies alles brei­tet Weiß­mann in sei­ner Bio­gra­phie aus, und natür­lich auch all die ande­ren, für uns bis heu­te so wicht­gen Aspek­te: Moh­ler ret­te­te das Erbe der Kon­ser­va­ti­ven Revo­lu­ti­on, sezier­te die Mecha­nis­men der Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung, ver­faß­te elek­tri­sie­ren­de Essays – wir pfle­gen sein Erbe zurecht, und zurecht sind vie­le, die sich – dem Zeit­geist fol­gend – über ihn erho­ben und über ihn urteil­ten heu­te so rich­tig und ganz und gar vergessen …

+ Weiß­manns Moh­ler-Bio­gra­phie kos­tet 22 €, erschei­nen wird sie Mit­te, Ende Mai.
+ Von der drei­bän­di­gen Moh­ler-Aus­ga­be, die wir 2001 und 2002 auf­ge­legt haben, sind Res­te der Bän­de 1 und 2 noch erhält­lich. Wir bie­ten sie güns­tig im Dop­pel­pack für 24 € an (in Ein­zel­bän­den: 44 €).
+ Moh­lers Essay Gegen die Libe­ra­len (mit einem Nach­wort von Mar­tin Licht­mesz) wird der­zeit in 2. Auf­la­ge gedruckt.
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Götz Kubitschek

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