Die Schuhe des Fischers (2) – Von Anthony Quinn zu Jean Raspail

So manche der aktuell um Papst Franziskus I. herumwimmelnden Vorstellungen und Erwartungen erinnern mich...

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

an einen 45 Jah­re alten ame­ri­ka­ni­schen Film und an einen 40 Jah­re alten fran­zö­si­schen Roman. Zuerst der Film: “In den Schu­hen des Fischers” (In the Shoes of the Fisher­man, 1968) nach einem Roman von Mor­ris L. West war und ist eine in all ihrer Absur­di­tät auf­schluß­rei­che libe­ra­le Phantasie.

Es lohnt sich, die­sen Film gera­de jetzt wie­der anzu­se­hen – sei­ne Ideen sind nicht abwe­gi­ger als jene, die heu­te im Wes­ten eine all­um­fas­sen­de Hege­mo­nie innehaben.

Die Hand­lung: In der nahen Zukunft ste­hen Chi­na und die Sowjet­uni­on an der Schwel­le zu einem ver­hee­ren­den nuklea­ren Krieg. Die­se Kri­se wur­de durch eine Hun­ger­not in Chi­na aus­ge­löst, die wie­der­um auf das Kon­to der, wie es im Film heißt, “kapi­ta­lis­ti­schen” Poli­tik des Wes­tens, nament­lich der USA geht. Am Desas­ter ist also indi­rekt die Gier des Wes­tens schuld, des­sen poli­ti­sche Ver­tre­ter im Film selt­sa­mer­wei­se nicht auftreten.

Um die Kata­stro­phe abzu­wen­den, sieht der ver­zwei­fel­te, am Ende sei­ner Weis­heit ange­lang­te sowje­ti­sche Staats­chef (Lau­rence Oli­vi­er) kei­nen ande­ren Weg mehr, als aus­ge­rech­net einen seit Jahr­zehn­ten in einem sibi­ri­schen Arbeits­la­ger inhaf­tier­ten Quasi-“Heiligen”, den ukrai­ni­schen Erz­bi­schof Kiril (Antho­ny Quinn), zu befrei­en und in den Vati­kan zu schleusen.

Dort hat man einen Mann von sei­nem For­mat vom “ande­ren Ende der Welt” (ähn­lich wird nun auch Berg­o­glio titu­liert) sehn­süch­tig erwar­tet. Er wird flugs zum Kar­di­nal ernannt, und gewinnt durch sei­ne “Ein­fach­heit”, “Beschei­den­heit” und “Demut” rasch die Her­zen der Kurie. Als der Papst über­ra­schend stirbt, wird Kiril eben­so über­ra­schend zu sei­nem Nach­fol­ger gewählt. Die “Avant­gar­de” der Wäh­ler bil­den die far­bi­gen Kar­di­na­le, die die ande­ren schließ­lich mit sich reißen.

Kiril nimmt die Wahl nur zöger­lich und mit beschäm­ten Stirn­fal­ten an; er gibt indes­sen auch gleich eine Kost­pro­be sei­ner “Beschei­den­heit”, indem er sei­nen eige­nen Tauf­na­men wählt, als “Ers­ter” natür­lich, was seit ca. 1000 Jah­ren in der Kir­che nicht mehr üblich und daher eben eben kein Aus­druck von “Beschei­den­heit” mehr ist.

In einem Gespräch mit den Kar­di­na­len äußert er recht unor­tho­do­xe, quasi-“befreiungstheologische” Ansichten:

Kiril: Der Mar­xis­mus in Ruß­land ist sehr kon­ser­va­tiv, die Revo­lu­ti­on taugt heu­te allen­falls für den Export. Wir soll­ten die authen­ti­sche christ­li­che Revo­lu­ti­on bewerk­stel­li­gen: Arbeit für alle, Brot für alle, Wür­de für alle.

Ein Kar­di­nal: Aber ohne Gewalt!

Kirill: Ent­schul­di­gen Sie bit­te, aber Gewalt ist eine Reak­ti­on gegen eine Situa­ti­on, die uner­träg­lich gewor­den ist.

Er erzählt, daß er im Lager Brot gestoh­len, und ein­mal bei­na­he eine Wache getö­tet hät­te, als es dar­um ging, einen Mit­häft­ling zu schützen.

Kar­di­nal: So hät­ten Sie als Bischof den sozia­len Auf­ruhr befürwortet?

Kiril: Ich wäre womög­lich gezwun­gen gewe­sen, ihn als Preis für sozia­le Ver­än­de­rung in Kauf genom­men. … Wir leben in einer bru­ta­len Welt, und wenn wir die Kin­der Got­tes beschüt­zen und kämp­fen müs­sen, dann wer­den wir auch kämpfen.

Die­ser ehe­ma­li­ge GULag-Häft­ling ist also am Ende ein radi­ka­le­rer Kom­mu­nist als sei­ne Pei­ni­ger. Gegen Ende des Films kommt es zu einem Tref­fen Papst Kirils mit den Füh­rern Chi­nas und der Sowjet­uni­on. Vor dem Tref­fen legt er sei­ne wei­ße Papst­tracht ab und klei­det sich in Hemd und Kra­wat­te. Auch die­ser Akt wird als Ges­te der “Beschei­den­heit” hin­ge­stellt: “Wir wer­den uns bes­ser inein­an­der ein­füh­len kön­nen, wenn wir ähn­lich aussehen.”

So erscheint der Papst im Out­fit eines ame­ri­ka­ni­schen Prä­si­den­ten zum Tref­fen mit den Füh­rern zwei­er rie­si­ger kom­mu­nis­ti­scher Impe­ri­en. Auch der Rus­se trägt einen Anzug, wäh­rend der chi­ne­si­sche Par­tei­vor­sit­zen­de in grau­er Mao-Uni­form erscheint und einen gera­de­zu erpres­se­ri­schem Ton­fall anschlägt. Er ver­langt ein Opfer, einen grund­le­gen­den Ein­satz von Kiril.

Und nun das Ende des Films: nach der in allem ihrem kino­taug­li­chem Pomp und “eye can­dy” aus­führ­lich gezeig­ten Wei­he­ze­re­mo­nie emp­fängt Kiril auf der Bene­dik­ti­ons­log­gia die Papst­kro­ne. Er nimmt sie eigen­hän­dig vor den Augen der Mas­sen am über­füll­ten Peters­platz ab, und erklärt, daß er sich als der obers­te Schatz­meis­ter der Kir­che all ihres Gel­des, “all unse­rer Besitz­tü­mer und Län­de­rei­en, all unse­rer Gebäu­de und gro­ßen Kunst­wer­ke” ent­le­di­ge, “um unse­ren hung­ri­gen Brü­dern zu helfen”.

Gerührt ver­fol­gen die chi­ne­si­schen und sowje­ti­schen Staats­chefs die­sen Über­ga­be­akt auf rie­si­gen Bild­schir­men; gerührt über den jäh ein­set­zen­den Jubel der Mas­sen und sei­nen eige­nen Edel­mut ist nun auch der Papst selbst,  und in der mit pathe­ti­scher Musik unter­leg­ten Groß­auf­nah­me sieht Antho­ny Quinn Hei­ner Geiß­ler wie aus dem Gesicht geschnit­ten ähn­lich. Zuvor haben ihn die Kar­di­nä­le gewarnt, daß sein Vor­ha­be ruch- und ver­ant­wor­tungs­los sei – er gra­be der Kir­che die mate­ri­el­len Res­sour­cen ab, die wich­tig für ihren Erhalt seien.

Der Film ist, wie gesagt, vor allem wegen sei­ner wir­ren, aber offen­bar schier unwi­der­steh­li­chen Ideen bemer­kens­wert.  Der Papst han­delt in Wirk­lich­keit gera­de in dem Moment, in dem er die Tia­ra eigen­mäch­tig ablegt und sich über sein Amt hin­weg­setzt, unend­lich hoch­mü­tig, qua­si-pro­tes­tan­tisch und gar bol­sche­wis­tisch. Die Besitz­tü­mer des Vati­kans, die ihm nicht gehö­ren, sol­len nun also offen­bar kur­zer­hand nach Chi­na geschickt wer­den, um die Hun­gers­not abzu­wen­den, um den Atom­krieg abzu­wen­den. Damit ist die gan­ze Exis­tenz der Kir­che als Insti­tu­ti­on dau­er­haft aufs Spiel gesetzt, ohne daß damit die Armut ins­ge­samt dau­er­haft aus der Welt geschafft wäre.

Die Mas­sen wie­der­um jubeln ähn­lich uner­war­tet und unglaub­wür­dig wie bei Char­lie Chap­lins Schluß­re­de im “Gro­ßen Dik­ta­tor”,  fei­ern ein mate­ri­el­les Opfer, das sie nicht selbst erbrin­gen müs­sen und des­sen Ertrag sie selbst nicht nötig haben. (Aber wür­den sich Aber­mil­lio­nen Katho­li­ken nicht ver­las­sen füh­len, wenn die Kir­che sich als Insti­tu­ti­on abschaf­fen, ihre Dome und Kathe­dra­len schlie­ßen, ihre Kunst­wer­ke ver­äu­ßern wür­de? Ver­eh­ren Sie den Papst wirklich,wei er ein Mensch “wie alle ande­ren” ist? Wären Sie nicht zutiefst ent­täuscht, wür­de sie ihren Pomp able­gen, um durch einen Akt der Ferns­ten­lie­be Men­schen am ande­ren Ende der Welt zu füt­tern, die mor­gen und über­mor­gen wie­der Hun­ger haben werden?).

Wie gesagt, hier ist nicht der Platz, um die Fra­ge nach der Armut theo­lo­gisch zu erör­tern oder die uner­meß­li­che mate­ri­el­le Not auf der Welt zu erör­tern.  Die Armut Chris­ti und sei­ner Jün­ger wie die des aus einer wohl­ha­ben­den Fami­lie stam­men­den Franz von Assi­si war jeden­falls nach dem über­lie­fer­ten Zeug­nis eine selbst­ge­wähl­te und hat­te den Zweck der aske­ti­schen Züch­ti­gung und Aus­rich­tung auf Gott und sein Reich, das “nicht von die­ser Welt” ist.

Die Abga­be des Reich­tums hat im Neu­en Tes­ta­ment nie­mals den Sinn einer “gerech­ten Umver­tei­lung” oder ähn­li­cher sozia­ler Wohl­tä­tig­keit (dies wird expli­zit als ein Irr­tum des Judas gekenn­zeich­net). Im Zen­trum des Gleich­nis­ses vom from­men rei­chen Jüng­ling, den Jesus auf­for­dert, all sei­ne Besitz­tü­mer abzu­ge­ben, steht pri­mär nicht das leib­li­che Wohl der Armen, son­dern das See­len­heil die­ses einen Rei­chen. Hier wäre zu fra­gen, wie sich Fran­zis­kus I. sei­ne “arme Kir­che für die Armen” kon­kret vor­stellt – mit dem Hin­weis auf den schil­lern­den katho­li­schen Ber­ser­ker Léon Bloy wird die Fra­ge nicht geklärt sein.

In unse­rem Zusam­men­hang aber noch wich­ti­ger ist die Fra­ge, wie sich die ihm applau­die­ren­den Mei­nungs­ma­cher nun die­se “arme” Kir­che “für die Armen” denn vor­stel­len. Von ihnen selbst ist jeden­falls anzu­neh­men, daß sie sich wie der rei­che Jüng­ling ent­täuscht abwen­den wür­den, wenn sie selbst dazu ver­pflich­tet wür­den, ihren Wohl­stand den Ver­damm­ten die­ser Erde zu opfern.  In Wahr­heit träu­men sie einen bür­ger­li­chen Traum von einer glo­ba­len Umver­tei­lung, in der am Ende alle den glei­chen Wohl­stand genie­ßen, sie selbst als Hohe­pries­ter die­ser Mensch­heits­ord­nung und “Welt­ge­mein­schaft” aller­dings womög­lich mehr als andere.

 

All die­se Fra­gen beschäf­tig­ten auch Jean Ras­pail in sei­nem 1973 erschie­ne­nen Roman “Das Heer­la­ger der Hei­li­gen”, eine düs­te­re Pro­phe­tie um die grau­sa­me Rea­li­tät glo­ba­ler Ver­tei­lungs­kämp­fe zwi­schen “ers­ter” und “drit­ter Welt”, in der die “christ­li­chen Nächs­ten­lie­be” sich nicht nur “als ohn­mäch­tig erwei­sen wird” (Ras­pail), son­dern gera­de­zu zur men­ta­len Todes­fal­le wer­den kann.

In die­sem pro­phe­ti­schen Buch, das viel­leicht sogar teil­wei­se als sar­kas­ti­sche Ant­wort auf “In den Schu­hen des Fischers” kon­zi­piert wur­de, ließ er einen Papst namens Bene­dikt XVI. auf­tre­ten; die­ser hat aller­dings grö­ße­re Ähn­lich­keit mit dem aktu­el­len Fran­zis­kus I.

Auch er stammt aus Süd­ame­ri­ka, in die­sem Fall aus Bra­si­li­en, und auch er wünscht eine “arme Kir­che” . Ein Vor­ha­ben, mit der er radi­kal ernst macht. Er ver­kauft sei­ne Tia­ra und “sei­nen Cadil­lac”, ver­äu­ßert die Besitz­tü­mer des Vati­kans, führt ein ärm­li­ches, beschei­de­nes Leben. Bald sitzt er im “Dach­ge­schoß des Vati­kans”, ver­zehrt “mit einer eiser­nen Gabel eine Büch­se Ölsar­di­nen”: “Ein sym­pa­thi­scher Papst, der sei­ne Zeit für sich gewon­nen hat­te. Und eine gute Titel­fi­gur für die Zei­tun­gen!”  Was mich an eine Bemer­kung Alex­an­der von Schön­burgs in der Welt erinnert:

Für einen Bou­le­vard­jour­na­lis­ten (wie mich) ist der neue Papst ein Got­tes­ge­schenk. Die Sym­bo­lik des von ihm gewähl­ten Namens, der ihn in die Nach­fol­ge des größ­ten Revo­luz­zers der Kir­chen­ge­schich­te stellt! Der Ver­zicht auf die auf ihn nach sei­ner Wahl war­ten­de Mer­ce­des-Limou­si­ne und dann die Fahrt im Auto­bus mit­samt den Kar­di­nä­len! Tags dar­auf die über­ra­schen­de Ges­te, selbst im Wohn­heim “Domus Pao­lo VI.” auf­zu­tau­chen, dort sein Gepäck abzu­ho­len und die Rech­nung zu zah­len! Die Wei­ge­rung, bei der Hul­di­gung durch die Kar­di­nä­le in der Six­ti­ni­schen Kapel­le auf dem “Papst­thron” zu sit­zen und die Glück­wün­sche statt­des­sen ste­hend ent­ge­gen­zu­neh­men … Sei­ne Ges­ten – das macht ihn schon jetzt zum Pop­star – sind foto­gra­fisch lücken­los doku­men­tiert und haben via Face­book und Twit­ter (#papa­bus) längst mil­lio­nen­fach den Glo­bus umrundet.

Als im apo­ka­lyp­ti­schen Fina­le des Romans die hung­ri­gen, leprö­sen und rach­süch­ti­gen “Ver­damm­ten die­ser Erde” einen mor­bi­den und phy­sisch wie psy­chisch wehr­lo­sen Wes­ten über­schwem­men, ver­schwin­det er, und mit ihm das Paps­t­um, still und lei­se von der Bildfläche:

Man erzählt sich, er habe sich, ins Gebet ver­sun­ken, frei­wil­lig in sei­ne Woh­nung unter den Dächern des Vati­kans ein­ge­schlos­sen und sei nie wie­der erschienen.

Eine Haupt­fi­gur des Buches, ein fran­zö­si­scher Pro­fes­sor, erin­nert ihn kurz vor der Inva­si­on so:

Der Pro­fes­sor hat­te vor eini­ger Zeit sei­ne Schrän­ke und Tru­hen, sowie Kel­ler und Spei­se­schrank abge­schlos­sen. Er erin­ner­te sich noch sehr gut dar­an, da am glei­chen Tag der Papst den Vati­kan geleert hat­te. Tre­so­re, Biblio­thek , Bil­der, Fres­ken, Tia­ra, Möbel und Sta­tu­en hat­te er unter dem Bei­fall der Chris­ten ver­kauft, von denen die­je­ni­gen, die vor Rüh­rung am meis­ten ergrif­fen und wie von einer Epi­de­mie befal­len waren, sich frag­ten, ob sie ihn nicht nach­ah­men und arm wer­den soll­ten. Mit einer gera­de­zu lächer­li­chen Ges­te ange­sichts der Ewig­keit hat­te der Papst alles in ein Faß ohne Boden gewor­fen. Mit dem Ergeb­nis hat­te man noch nicht ein­mal den Land­wirt­schafts­etat von Paki­stan aus­glei­chen kön­nen. Mora­lisch gese­hen hat­te er nur sei­nen Reich­tum ent­hüllt. Die Drit­te Welt mach­te ihm daher auch schnell Vor­wür­fe, und er ver­lor jede Glaubwürdigkeit.

Seit­dem war Sei­ne Hei­lig­keit infol­ge selbst gewähl­ter Mit­tel­lo­sig­keit in Ihrem öden, schä­bi­gen Palast her­um­ge­irrt und schließ­lich in einer lee­ren Woh­nung auf einem eiser­nen Bett­ge­stell zwi­schen einem Küchen­tisch und drei Stroh­stüh­len wie ein armer Land­pfar­rer gestorben.

Die “selbst­lo­se” Auf­ga­be der Kir­che führt aber auch zur Auf­ga­be von Chris­tus selbst. An einer ande­ren Stel­le läßt Ras­pail den “Mist­kä­fer”, einen “halb­nack­ter Paria” aus einem indi­schen Slum, “Berufs­kot­fah­rer, Kot­stamp­fer und For­mer von Kot­bri­ketts” auf­tre­ten, der sich zum End­zeit­pro­phe­ten der hun­gern­den Mas­sen erho­ben hat und eine arm- und bein­lo­se Miß­ge­burt auf den Schul­tern trägt. Er erzählt fol­gen­de Parabel:

“Bud­dha und Allah” – die Men­ge brumm­te – “Schi­wa, Wisch­nu, Garu­da, Krisch­na, Par­ta­wi, Indra, Deru­ga, Suri­ja, Bhai­raw, Rawa­na und Kali haben bera­ten und besuch­ten den klei­nen Gott der Chris­ten. Sie haben ihn vom Kreuz her­un­ter­ge­holt, haben ihm das Gesicht getrock­net und ihn mit hei­li­gem Bal­sam gepflegt. Sie haben ihn geheilt und zwi­schen sich gesetzt. Sie haben ihn begrüßt und zu ihm gesagt: Jetzt ver­dankst Du uns Dein Leben, was gibst Du uns dafür?”

“Öku­me­ni­scher als der Papst”, dach­te Ballan (ein fana­ti­scher athe­is­ti­scher Phi­lo­soph. ‑M.L.), der eif­rig zuhör­te. “Der Kot­samm­ler schlägt die Chris­ten auf ihrem eige­nen Feld. Er hat die Öku­me­ne der gan­zen Erde.”

Der Mist­kä­fer fuhr fort: “Dann rieb der klei­ne Gott ohne Kreuz sei­ne stei­fen Glie­der, beweg­te Arme und Bei­ne, dreh­te mehr­mals sei­nen Kopf und sprach: ‘Es ist wahr. Euch ver­dan­ke ich mein Leben, daher schen­ke ich Euch mein Reich. Die Zeit der tau­send Jah­re erfüllt sich. Jetzt ver­sam­meln sich die Völ­ker an den Enden der Erde. Ihre Zahl ist so groß wie der Sand am Meer. Sie wer­den auf die Brei­te der Erde her­auf­zie­hen und das Heer­la­ger der Hei­li­gen und die gelieb­te Stadt umringen…”

“Schau mal an”, dach­te Ballan, “das ist doch unglaub­lich. Das ist ja die Offen­ba­rungs­ge­schich­te, Kapi­tel 20, Vers 8 und 9!”

Trotz einer am Ufer des Gan­ges dicht gedrängt sit­zen­den Men­ge von fünf­hun­dert­tau­send Men­schen, zu denen auf allen Zugangs­stra­ßen zum Hafen noch wei­te­re hin­zu­ström­ten, war es unglaub­lich still, als der Mist­kä­fer sei­ne Rede fortsetzte.

“So sprach der klei­ne Gott der Chris­ten. Dann führ­ten ihn Allah und Bud­dha, Schi­wa, Kali, Krisch­na und Wisch­nu um das lee­re Kreuz her­um. Hier­auf mach­ten sie sich zusam­men an die Arbeit. Mit dem Holz aus dem Kreuz bau­ten sie ein gro­ßes Boot, das Mee­re und Ozea­ne befah­ren konn­te. Und sie sam­mel­ten ihre Hals­ket­ten ein, ihre Dia­de­me, Arm­bän­der und Rin­ge und sag­ten zum Kapi­tän: ‘Es ist ange­bracht, daß Du bezahlt wirst. Nimm das alles, und da Du die See­we­ge der Welt kennst, so füh­re uns heu­te ins Paradies.’

Als das Schiff die offe­ne See erreicht hat­te, gefolgt von Tau­sen­den von wei­te­ren Schif­fen, lief der klei­ne Gott der Chris­ten auf sei­nen wei­ßen, unge­schick­ten Bei­nen am Ufer ent­lang und rief: ‘Und ich! Und ich! War­um habt ihr mich im Stich gelas­sen?’ Bud­dha und Allah ant­wor­te­ten ihm durch ein Sprach­rohr: ‘Wenn Du Got­tes Sohn bist, dann lau­fe über das Was­ser und kom­me zu uns.’ Mutig betrat der klei­ne Gott das Was­ser. Als es ihm bis zum Mund und dann zu den Augen ging, ertrank er.

Die Rei­se war lang und gefähr­lich. Vie­le star­ben unter­wegs. Neue Men­schen wur­den gebo­ren und ersetz­ten jene. Dann hör­te die Son­ne auf zu bren­nen. Die Luft wur­de mild und schmei­chelnd, als das Para­dies im Wes­ten auf­tauch­te. Man sah Brun­nen, aus denen Milch und Honig flos­sen, sah fisch­rei­che Flüs­se und Fel­der, die bis zum Hori­zont über­rei­che Ern­ten ver­spra­chen. Aber man ent­deck­te kei­ne Men­schen, was nicht ver­wun­der­lich schien, da der klei­ne Gott der Chris­ten gestor­ben war.”

Der Traum vom Para­dies gebiert Mons­tren und das Fie­ber der Uto­pie. Die­se heischt ab einem bestimm­ten Punkt immer nach Blut; die Vor­stel­lung von “fried­li­chen Umver­tei­lun­gen” wird immer eine Illu­si­on blei­ben. Der Koran sagt es deutlich:

Wis­set, daß das Para­dies im Schat­ten der Schwer­ter liegt!

Bilder:“In den Schu­hen des Fischers”, USA 1968.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (13)

Biobrother

22. März 2013 09:49

Evita Peron meinte einmal sinngemäß, dass sie sich gerade für ihre Armen in Diorkleider hülle. Bei der katholischen Kirche und ihrem Pomp ist das vermutlich ähnlich: auch sie wendet sich wohltätig den Armen zu, behält dabei aber - als Institution - bewusst ihren auch optisch herausgehobenen Status bei. Vermutlich ist das auch gerade das, was die Armen von ihr erwarten: Eine mächtige Institution, die sich ihnen leutselig und wohlmeinend zuwendet, ohne sich dabei aber insgesamt auf ihr Niveau herab zu begeben. Außerdem soll diese Form des „Eye Candy“ (hübsches Wort) ja nicht nur Macht und Tradition versinnbildlichen, es soll auch ein „Abglanz des Himmels“ sein. Würde die katholische Kirche ihr in der Tat nicht unbeträchtliches Vermögen weggeben, würde sie damit höchstens sehr begrenzt und kurzfristig helfen können, vielleicht sogar noch den Zorn der Armen auf sich ziehen („So reich ist diese Kirche also gewesen“) und hätte sich aller Symbolik und zukünftigen Gestaltungsmöglichkeiten beraubt. Dass das kein zukunftsweisendes Konzept wäre, hat ja schon Esther Vilar in ihrem faszinierenden Buch "Die Antrittsrede der amerikanischen Päpstin" dargelegt. Insofern dürfte bei dem neuen Papst trotz seiner Sympathie für die Armen auch ein Stück wohldosierter Pose dabei sein. Dass die katholische Kirche zukünftig auf ihre Besitztümer und allen offiziellen Prunk verzichten wird, ist insofern wohl eher nicht zu erwarten.

Rumpelstilzchen

22. März 2013 10:22

Eine geniale Synopse, Herr Lichtmesz.

Dann hoffen wir mal, daß Franziskus die Kirchengüter nicht verschleudert (siehe Zypern), um den Euro zu retten und zur EU-Sozialunion beizutragen.

Die andere Vision:
1. der Jesuit Bergoglio bezieht sich auf die katholische Soziallehre des Jesuiten Oswald von Nell-Breuning und nicht auf die Vorstellung einer friedlichen Umverteilung.
2. Der Guardini Leser Bergoglio schafft Europa nicht ab, sondern will, dass
"Europa werde".
3. Der Buntschuh-Verweigerer Bergoglio hat wirklich das Gemüt eines italienischen Landpfarrers.
4. Der Frauenküsser Bergoglio umarmt Erdogans Frau Emine in Konstantinopel. Diese wirft daraufhin ihr Kopftuch ab und trocknet dem Papst die Füße.

Usw. Usw.

M.L.: 5. Der Verkünder der alleinseligmachenden Lehre Franz I. pilgert wie weiland sein Namenspatron höchstpersönlich zu den Sarazenen, um sie zu bekehren oder sich den Kopf abschlagen zu lassen... DAS wäre mal wirklich revolutionär!

Hesperiolus

22. März 2013 13:44

Zweifellos unterliegt die Demut in der großen Geste ihrer Deklaration einem performativen Widerspruch. Sollte Franziskus tatsächlich die Mozetta mit den Worten zurückgewiesen haben, daß der Karneval vorbei sei (https://www.faz.net/aktuell/politik/die-wahl-des-papstes/papst-franziskus-kraft-und-zaertlichkeit-12121010.html), wäre das eine grandiose Taktlosigkeit, gegenüber seinem Vorgänger und anmaßend gegenüber altehrwürdiger Tradition. Eine typisch "westliche" Ignoranz und gradezu Verächtlich- und Lächerlichmachung zeremonieller Ausdrucksformen, die als ein zeitwiderständiges Kulturerbe doch genauso wie die gefällig im Munde geführte "Ökologie" und "Natur/Schönheit" bewahrenswert sind. Muß der über die rote Beschuhung des Papstes feixende Spiegel- oder Focus-Leser zum Weltmaßstab gemacht werden? Ein gebildeter Japaner sähe das schon ganz anders, unvorstellbar, daß der sich über vergleichbare Details eines Shinto-Rituals solchermaßen borniert mokieren würde. Nicht hollywoodträchtige Anbiederungs-Bescheidenheit an die Weltmedien wünsche ich mir von einem Papst, sondern existenzielle Demut, mit der er nicht zuerst, aber möglicherweise doch zuletzt auch den vatikanischen Symbolschatz vor seinen effeminierten Schranzen rettet. Statt eitler Demut, das auch in der Gestalt einer Mozetta demütig getragene Amtsjoch! Wenn er dann den homophilen Klüngel, sollte es ihn geben, hinausfegt und meinetwegen Cristina Fernández de Kirchner mehr als herzlich küsst, hätte er meine volle Sympathie.

Joseph von Sternberg

22. März 2013 22:14

Der Wahnsinn geht weiter - Gründonnerstag nicht in der Stationskirche, sondern im Knast!

https://kath.net/news/40642

Stil-Blüte

23. März 2013 01:38

Eine hervorragende Analyse!

Spielt Franziskus den Film nach? Hat er wirklich gesagt, dass der 'Karneval' nun ein Ende hat?

Ist die Entwertung, die 'Verweltlichung' - wie Benedikt sagen würde - der katholischen Heiligtümer nicht schon ein seit langem eingesetzter (eingeleiteter?) Prozess? Der Tourismus mit dem Aufblitzen der Handys in der Dämmerung der Gotteshäuser, die Übereignung sakraler Gegenstände, Bilder, deren Kostbarkeit nicht mehr verortet im Sakralen, sondern im Materiellen gesehen wird, in die museale Aufbewahrunganstalten der zu Museen mutierten Kirchen. Wer einmal Marienstatuen, Chorgestühl, Altarkelche in Museen auf einem Haufen gesehen hat, weiß um die Inflationierung. Die Entmachtung des Heiligen und Deklarierung zum Kunstgegenstand., ein permananter Auflösungsprozess.

Das 2. Vatikanische Konzil hat es vorgegeben. Seitdem schreitet die Sekularisierung des Katholischen unbarmherzig voran und hat nun auch den Papst selbst erreicht. 'In den Schuhen des Fischers' - als sei der Film die Vorlage für Franziskus I.

Die gesellschaftsfähige Tugendhaftigkeit der Französischen Revolution als Recht der Schwachen ohne das persönliche Ritual von Beichte, Buße, Reue, Trost fällt mir ein. Die Assoziation zu Heiner Geißler ist naheliegend.

Distelherz

23. März 2013 08:41

Mir mißfällt die Vehemenz, mit der einige führende rechtskonservative Publizisten wie die sonst von mir außerorderntlich geschätzten Lichtmesz und Kleine-Hartlage vorverurteilend Gericht über den neuen Papst halten. Geben Sie dem Mann doch erst einmal eine Chance. Ich kann Mosebachs Begeisterung über Franziskus bislang jedenfalls durchaus teilen und hoffe inständig, daß ich mich nicht täusche.

M.L.: Ich halte kein "Gericht" über den Papst, und ob ich ihm eine "Chance" gebe, kann ihm und dem Vatikan ja auch leidlich egal sein. Ich versuche nur, Dinge zu beschreiben, die ich sehe, und die, wie mir scheint, andere übersehen. Und ich bin eben auch gerade dank Mosebach feinspürig für die "Häresie der Formlosigkeit" (Franz ist angeblich ein Feind der lateinischen Messe -ob M.M. davon schon erfahren hat?). Wohin die Reise geht, und was wirklich hinter den Kulissen geschieht, kann ich nicht wissen. Alles was mir zur Verfügung steht, ist der Kaffeesatz der Medienberichte. Wenn ich mich täusche - umso besser.

Rumpelstilzchen

23. März 2013 09:42

@ML
Punkt 6
Ich dachte es doch, dieser Papst ist tollkühn

Der chaldäische Patriach hat den Papst in den Irak eingeladen. Franz ist erschüttert von der Verfolgung der Christen.
Der Exorzist Gabriele Amorth hat Franziskus vor einem schnellen Tod gewarnt.

@ Stilblüte
Die Entwertung der katholischen Heiligtümer geht in Frankreich und Deutschland schon lange voran. Massenhaft Profanierungen von katholischen Kirchen. Das ist trotzdem kein Grund zur Besorgnis:
"Vielleicht ist Gott unserer frostigen Zeit näher als dem Barock mit der Pracht seiner Kirchen, dem Mittelalter mit der Fülle seiner Symbole, dem frühen Christentum mit seinem jungen Todesmut; nur empfinden wir es nicht. Er aber erwartet, daß wir nicht sagen: >wir fühlen keine Nähe, also ist kein Gott> - sondern daß wir Ihm durch die Ferne hin die Treue halten. Daraus könnte ein Glaube erwachsen, nicht weniger gültig, ja reiner vielleicht, härter jedenfalls, als er in den Zeiten des inneren Reichtums je gewesen ist." (Romano Guardini)

ene

23. März 2013 10:37

Der Unterschied zwischen deutschsprachiger und italienischer Presse ist bemerkenswert.

"Vom Tag seiner Wahl an läßt Papst Francesco keine Gelegenheit aus, an seinen "verehrten Vorgänger" zu erinnern. Völliger Gleichklang zwischen beiden.
Aber die Medien konstuieren einen Gegensatz."---

(Für Interessierte: Il Blog degli amici di Papa Ratzinger).

Rumpelstilzchen

23. März 2013 16:54

@ Distelherz @ ML

Einen sehr feinen Beitrag zum neuen und alten Papst findet man in kathnet.
Das Kompositionsprinzip von Gottes Römischer Symphonie
von Andreas Püttmann
Er beschreibt sehr anschaulich, wie Kontrast verbindet und Wiederholung trennt.
Sozusagen eine Synthese der hiesigen Beiträge. Lesenswert.
Schönen Palmsonntag.

Rumpelstilzchen

23. März 2013 17:23

"Auch dieser Papst, wenn er nur lange genug regieren kann, wird es den Deutschen schließlich wieder nicht recht machen können, weder den immer nur fordernden Protestanten, noch den Atheisten und auch nicht den zeitgeistsynchronisierten „Reformkatholiken“. „Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter“, wird die Schar der Treuen sich sagen müssen und erleichtert sein dürfen, dass der „graue Nörgelton“ (Heinz-Joachim Fischer) nun wenigstens nicht mehr aus dem Heimatland des Papstes kommt. Die Argentinier zeigen uns, wie man mit einem Kirchenoberhaupt aus den eigenen Reihen umgeht. Ihre Präsidentin Cristina Kirchner, deren Canossagang nach Rom zu den erbaulichen Nebeneffekten dieser Papstwahl gehört, wird sich hüten, den Papst und Landsmann öffentlich zu maßregeln wie einst Kanzlerin Angela Merkel.

Franziskus aber wird in den Schuhen des Fischers ebenso unbeirrbar von jeglichem Störfeuer wandeln wie Benedikt XVI. Dessen Vision einer „entweltlichten“ Kirche wird er konkretisieren, zum Verdruss des deutschen Funktionärskatholikenbiotops ebenso wie zum Unbehagen mancher Konservativer, die die Substanz der Frohen Botschaft leicht aus den Augen verlieren vor lauter kirchlichem Statusdenken, liturgischem Ästhetizismus, selbstgerechtem Ordnungsdenken und höfischem Getue um Bischofsstühle herum. " Andreas Püttmann, kathnet

Carolus

23. März 2013 19:05

Zur Info: https://www.katholisches.info/2013/03/22/bnai-brith-gedenkliturgie-in-kathedrale-von-buenos-aires-mit-kardinal-bergoglio/

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23. März 2013 19:18

Ich finde es durchaus angebracht, daß die Vorgänge in und um den Vatikan in den letzten Wochen, gerade von rechter/konservativer/reaktionärer/traditonaler Seite, aus einer anderen Warte zur Sprache gebracht werden, als dies in den meisten öffentlichen Artikeln in diversen Organen zuletzt der Fall war. Von daher sind die beiden bisherigen Beiträge Martin Lichtmesz` wichtig.
Mir war da in den vergangenen Wochen eher zu viel schnell dahergesagter ,,Respekt`` und Verständnis rund um den epochalen Papst-Rücktritt zu vernehmen. Eine katechontische Funktion, wie von einem Diskutanten ausgeführt, kann bei Benedikt XVI nun wahrlich nicht mehr ausgemacht werden - eine sehr subjektive Entscheidung des Kämpfers gegen den Relativismus. Die Spekulationen über den vermeintlichtlich unmäßigen Durck außer- und innerkatholischer Kreise auf seine Person als Grund des Rücktritts, empfinde ich in Anbetracht der existentiellen Nöte und Gefährdungen diverser Vorgänger als reichlich grotesk.
Finde diesen Vorgang viel einschneidender, als z.B ein kirchenrechtliches Ende des verpflichtenden Zölibats. Der Schritt war menschlich, ja allzu-menschlich. Wie sich diese Kriterien allerdings auf eine transzendente Brückenfunktion (oder steht man nur noch symblisch mit einer Überwelt, hier einem persönlichen Gott, in einem wie auch immer gearteten Kontakt?), des angetretenen Amtes übertragen lassen, bleibt mir schleierhaft.
Die Fülle, sicherlicher relativ profaner, Traditionsbrüche durch Franziskus, rechtfertigt durchaus die prüfend-kritische Betrachtung Lichtmesz`. Das bisherige Erscheinungsbild des neuen Papstes (sehr extrovertierte Bescheidenheit), samt Rhetorik in der Nähe der Armutspornographie, gibt auch zu diversen Fragen Anlaß. Und zum heutigen medial inszenierten Gipfeltreffen in Brüderlichkeit erübrigt sich jeder Kommentar. Die nächsten Twitter-Botschaften kommen bestimmt.

Stil-Blüte

23. März 2013 19:34

@ Rumpelstilzchen
Da geisterte ein Foto durch alle Medien: Franz hat ein Kind in Augenhöhe emporgehoben und es brüllt ihn vor Entsetzen an. Ungerührt lächelt Franz zurück. Gut gemacht, kleines Kerlchen, denn was will der Fremde von dir. Das ist das Gegenteil - und läuft für mich unter 'falscher Flagge' - von 'Lasset die Kindlein zu mir kommen...'. 'Dieses Kind-empor-Heben erinnert mich an die 'unreine' Herrschergeste im Totalitarismus, die sich volksnah gibt. Franz benutzt unbekümmert dieses Symbol, entleert, ja entehrt es aber zugleich, sagt mir das Foto. Sollte das 'reiner vielleicht, härter jedenfalls', also evtl. auch unreiner, schmutziger, jedenfalls aber brutaler, gnadenloser sein?

Was ist ein 'Funktionärskatholikenbiotop'?
Gibt es eine zerstrittenere Katholiken als in unserem Land?

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