Feministisch Sprachhandeln jetzt!

Zuletzt hatte mich das Gender-Thema und seine Verstrickungen eher gelangweilt.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Mir schien, die Schlacht­ru­fe einer­seits sei­en nun ent­larvt, und ande­rer­seits auch alle Beden­ken dage­gen aus­ge­brei­tet. Was spe­zi­ell die soge­nann­te geschlech­ter­ge­rech­te Spra­che angeht: Ich hat­te mich dran gewöhnt, daß selbst bie­ders­te CDU-Land­rä­te in ihren lang­wei­li­gen Anspra­chen die frü­her gän­gi­ge Rede von „Bür­gern“ und „Schü­lern“ um die weib­li­che Form ergänzt haben und daß es am bes­ten statt „Stu­den­ten“ „Stu­die­ren­de“ hei­ßen soll (was bei den „Bür­gern und Bür­ge­rin­nen“ nicht so unkom­pli­ziert geht.)

Ich bin zudem zu dem Schluß gekom­men, daß es sich bei allen wei­ter­ge­hen­den Wün­schen und For­de­run­gen nach „nicht­dis­kri­mi­nie­ren­dem Sprach­han­deln“ um rand­stän­di­ge Ein­las­sun­gen han­delt. Oder, bes­ser gesagt: Selbst, wenn bereits die bür­ger­li­che Pres­se, wo sie von Leu­ten in MINT-Beru­fen han­delt, über „Inge­nieu­re, Maschi­nen­baue­rin­nen und Infor­ma­ti­ke­rin­nen“ spricht, als sei das ein geschlecht­lich selbst­ver­ständ­lich bunt durch­ein­an­der­ge­wür­fel­ter Hau­fen; selbst, wenn Frau­en­fuß­ball über Mona­te der­art gehy­pet wur­de, daß es eine Zeit­lang ein ech­ter Mode­sport zu wer­den schien – sicht­bar war doch, daß sich trotz des ideo­lo­gisch ver­däch­ti­gen Rum­mels nicht viel geän­dert hat. Wäre es anders, hät­ten jene Chips­tü­ten (Männerabend/ Mädel­abend) und die Über­ra­schungs­ei­er mit binä­rer Codie­rung nicht sol­chen Erfolg. Die Lego-Leu­te wür­den nicht bekla­gen, daß sie zuwe­nig Mäd­chen erreich­ten und hät­ten kei­ne rosa Traum­schlös­ser unter den neu­en Produkten.

Aber, ach, wer (wie ich) mein­te, mit den obli­ga­to­ri­schen -innen und der Rede­wei­se von „mensch“ (statt “man“) hät­te es sein Bewen­den, sieht sich getäuscht. Die Sach­la­ge ist viel kom­pli­zier­ter. Und kei­ner darf mehr unbe­dacht und in pole­mi­scher Absicht sagen, „kran­ke Hir­ne“ hät­ten sich die­se Sprach­re­ge­lungs­wut aus­ge­dacht, denn: die Gen­der­geis­ter lei­den höchst offen­kun­dig tat­säch­lich an mani­fes­ten psy­chi­schen Stö­run­gen. Über psy­chisch Kran­ke soll­te man nicht spot­ten, sie ver­die­nen ja unser Mit­leid. Neu ist, daß sie zu Ämtern und Pos­ten kommen.

Ein kras­ser Fall ist jener Pira­ten­mensch, der sich Kat­ri­na Rei­chert nennt. Rei­chert (die/der mit ihren/seinen sexu­el­len Umtrie­big­kei­ten und kran­ken Sui­zid­ge­dan­ken gern die Öffent­lich­keit sucht) erreg­te sich gera­de öffent­lich über das Gewin­ner des Euro­vi­si­on-Song-Con­test, Con­chi­ta Wurst. „Nehmt bit­te ein­fach zur Kennt­nis, daß ich als Trans­frau mich durch die ‘Kunst’ der Tra­ves­tie ver­arscht und ins lächer­li­che gezo­gen füh­le“, klag­te Rei­chert. Tra­ves­tie stellt für das Pirat eine „struk­tu­rell beding­te Dis­kri­mi­nie­rung von Trans­men­schen“ dar. Die Tex­te die­ser Per­son lesen sich erschütternd.

Von höhe­rem Pos­ten aus hin­ge­gen schreibt „Lann“ (eigent­lich Ant­je) Horn­scheidt, eine Per­son, die sich als Pro­fes­sx für Gen­der Stu­dies und Sprach­ana­ly­se ver­steht. Horn­scheidt ver­faßt neben­bei auch poe­ti­sche Tex­te, die ihre Dis­kri­mi­nie­rungs­er­fah­run­gen im All­tag und ihr (oft trau­ri­ges) Lie­ben als Dyke auf­ar­bei­ten. (Dykes sind männ­lich auf­tre­ten­de Les­ben, wie­wohl dies eine gewiß unkorrekte/unzulängliche Bezeich­nung ist.)

Pro­fes­sx Horn­scheidt hat nun gemein­sam mit einer „sta­tus­mä­ßig und in Bezug auf Dis­kri­mi­nie­rungs­zu­sam­men­hän­ge gemisch­ten“ Grup­pe (die der hete­ro­nor­ma­ti­ven Kli­schees unter­lie­gen­de Leser als Frau­en­grup­pe iden­ti­f­zie­ren will) eine Anlei­tung zum Femi­nis­ti­schen Sprach­han­deln verfaßt.

Wex (ich will pro­be­wei­se ver­su­chen, die Sprach­re­geln ein­zu­hal­ten) bis­lang dach­te, mit der „Bür­ger und Bür­ge­rin­nen“ ‑Anre­de sei einx aus dem Schnei­der, hat sich fein getäuscht. Es gibt zur Zeit zehn stan­dar­di­sier­te For­men, nicht dis­kri­mi­nie­rend zu spre­chen und zu schrei­ben. Die Grup­pe um Horn­scheidt fin­det sie alle (mehr oder weni­ger) okay.

Aber bit­te nicht Nen­nung per Schräg­strich („Bau­in­ge­nieur/-in“), denn das bedeu­te eine gra­fi­sche Unter­ord­nung der Frau. Und bit­te auch nicht „Bür­ger und Bür­ge­rin­nen“, denn die­se „Zweig­ende­rung“ tue so, als gäbe kein Dazwischen!

Und „mensch“ (statt „man“) geht auch nicht. Dis­kurs­ana­ly­ti­sche Unter­such­nun­gen haben gezeigt, daß mit „mensch“ nach wie vor der wei­ße, hete­ro­se­xu­el­le Mann asso­zi­iert werde.

Keinx rede mehr von „Lehr­kräf­ten“ an der Grund­schu­le! Die neu­tra­le Form „ent –nen­ne“ näm­lich die Tat­sa­che, daß an Grund­schu­len vor allem Frauen/frauisierte unter­rich­ten, und zwar auf schlech­ter bezahl­ten und psy­cho­so­zi­al gefähr­de­te­ren Stel­len als Lehrx an wei­ter­füh­ren­den Schulen.

Die furcht­erre­gen­de, weil exklu­die­ren­de Endung –er könn­te, ein wei­te­rer hier dis­ku­tier­ter Vor­schlag, auch durch –a abge­löst wer­den: Lehra, Mit­ar­bei­ta. Das sol­le man gern auch auf „kon­ven­tio­nell männ­lich asso­zi­ier­te“ Din­ge anwen­den: Com­pu­ta, Drucka.

Es ist wirk­lich kom­pli­ziert. Horn­scheidt & Co geste­hen das auch ein, hal­ten ihre Sprach‑, Sprech- und Schreib­ge­bo­te aber vor allem (neben dem eigent­li­chen Zweck, der Nicht-Dis­kri­mi­nie­rung) für span­nend und kreativ.

Die Unter­tei­lung in Män­ner und Frau­en wird in den meis­ten Fäl­len strikt abge­lehnt. Dem Spie­gel sag­te Pro­fes­sx Hornscheidt:

Auch in der Bio­lo­gie kön­nen Sie kei­nen ein­deu­ti­gen Schnitt machen. Bei wel­cher kör­per­li­chen Aus­prä­gung fängt eine Frau an? Wo ein Mann? Das sind immer sozia­le Konstrukte.

Als „dane­ben“ gilt fol­ge­rich­tig die Toi­let­ten-Tren­nung in „Her­ren“ und „Damen“ (weil sie vor­aus­setzt, daß sich jedx zuord­nen kön­ne.) Als dis­kri­mi­nie­rend gel­ten aber auch die gän­gi­gen Uni­sex-Toi­let­te für be-Hin­dertxs. Ein sol­ches Klo sug­ge­rie­re näm­lich, be-Hin­dertx hät­ten kein Geschlecht. Horn­scheidt & Co reden von be-Hin­der­ten, um den Sach­ver­halt (daß es einen geben muß, der dex Betreffex hin­dert) zu ver­deut­li­chen. Noch lie­ber reden sie von den Ablei­sier­ten (von engl. able), um jene her­vor­zu­he­ben und mal ins Ram­pen­licht des Beson­de­ren zu stel­len, „dex pri­vi­le­giert“, also nicht be-Hin­dert ist.

Der selbst­er­nann­ten Pro­fes­sx (sie wird auf der offi­zi­el­len Netz­sei­te der Hum­boldt-Uni tat­säch­lich unter die­ser Bezeich­nung geführt) und dex Mit­streitxs geht es dar­um, „dis­kur­si­ve Nor­men zu durch­kreu­zen“: Eine dis­kri­mi­nie­ren­de Norm sei es etwa,

„daß ich als ablei­sier­te, d.h. nicht beHin­der­te Dozen_tin im Gespräch mit einer stu­den­ti­schen Arbeits­grup­pe auf eine bestimm­te Stud_entin hin­wei­se und mich dabei nicht auf ihren inhalt­li­chen Bei­trag hin­wei­se, son­dern auf ihr_e Kom­mu­ni­ka­ti­ons­form – bspw. Gebär­den­spra­che – als sie cha­rak­te­ri­sie­ren­des Kri­te­ri­um. Und wobei ich Laut­spra­che nicht expli­zit als cha­rak­te­ris­ti­sches Kri­te­ri­um für die meis­ten ande­ren Stud_entinnen benenne.“

Der unge­wöhn­li­che Unter­strich, der hier ver­wen­det wird (bekannt ist ja Student_innen) wird „dyna­misch“ genannt. Er soll auf­rüt­teln und für die Pro­blem­la­ge sen­si­bi­li­sie­ren. Ob sich die beHin­der­te Stud_entin dabei als plum­per Was­ser­vo­gel ver­al­bert sehen könn­te, bezieht Pro­fes­sx nicht in ihre Über­le­gun­gen ein.

Dis­kri­mi­nie­rend kön­ne auch sein, Stud_enten zum Ver­fer­ti­gen einer schrift­li­chen Arbeit aufzufordern:

Wel­che Per­so­nen stel­le ich mir als ablei­sier­te und nicht-migran­ti­sche Dozentx in mei­nen Semi­na­ren vor, wenn ich die Teil­nehmxs bit­te, etwas Schrift­li­ches zu for­mu­lie­ren und nicht dar­über nach­den­ke, dass Per­so­nen auch unter­schied­li­che Bezü­ge, Ängs­te, Mög­lich­kei­ten und Zugän­ge für die Ver­wen­dung von Schrift­spra­che haben könnten?

Wich­tig sei überdies,

im Semi­nar dar­auf zu ach­ten, daß kei­ne ras­sis­ti­schen Dis­kur­se re_produziert wer­den. Etwa um zu ver­än­dern, daß ein wei­ßer Raum auch wei­ter­hin als selbst­ver­ständ­lich weiß gehal­ten und dadurch expli­zi­te und impli­zi­te ras­sis­ti­sche Bezugs­rah­men her­ge­stellt werden.

Auch Klas­sis­mus gilt es zu ver­mei­den. Klas­sis­mus ist hier etwas unprä­zi­se defi­niert. Es geht dar­um, den eige­nen sozialen/familiengeschichtlichen Hin­ter­grund und den dex Gegen­übex akzep­tie­rend ein­zu­be­zie­hen. Etwa durch Fra­gen ob dexen Eltern

„schon lan­ge an den Che­mi­ka­li­en gestor­ben sind, mit denen sie wäh­rend ihrer Arbeit auf den Plan­ta­gen die Bana­nen und Nel­ken für west­li­che Märk­te ein­sprü­hen mußten?“

oder ob die – in dem Fal­le noch lebenden-

„kran­ken Eltern (auch wenn ich sexua­li­sier­te Gewalt von ihnen mit­be­kam) von mir gepflegt wer­den oder von einer Per­son ohne Aufenthaltstitel?“

Ver­las­sen wir die engen Räu­me der Uni­ver­si­tät. Den­ken wir mit Horn­scheidt & Co an ein bei­spiel­haf­tes Schild mit der Auf­schrift Besu­cher errei­chen unser Büro über das Trep­pen­haus. Hier liegt ein Höchst­maß an Dis­kri­mi­nie­rung vor: Ers­tens, weil Geh­be­Hin­der­te aus­ge­schlos­sen wären, zwei­tens, weil anschei­nend Besu­che­rin­nen nicht erwünscht sind.

Gut, also: „Man kann unser Büro mit dem Auf­zug errei­chen“: Immer noch total dis­kri­mi­nie­rend: ers­tens wegen der Asso­zia­tiv­ket­te „Man“ = “Mann“, zwei­tens wegen der Per­so­nen, die Auf­zü­ge aus psy­chi­schen Grün­den nicht nut­zen wol­len, drit­tens, weil getan wird, als sprä­chen alle deutsch, vier­tens, weil davon aus­ge­gan­gen wird, daß alle Besuchxs die Schrift­spra­che beherr­schen, fünf­tens fehlt die Blin­dxsschrift. Sechs­tens ist nicht klar, was mit jenen Besuchxs ist, die sich auf­grund “chro­nisch-psy­chi­scher“ Erkran­kun­gen gar nicht gut in öffent­li­chen Räu­men auf­hal­ten können.

Für frag­wür­dig wird auch gehal­ten, wenn (wie in einer Wer­bung der Bun­des­re­gie­rung für „bar­rie­re­frei­es Rei­sen“) eine wei­ße roll­stuhl­nut­zen­de Per­son abge­bil­det wird. Die Tat­sa­che, daß stär­ker Pig­men­tier­te beHin­der­te even­tu­ell in Erman­ge­lung eines deut­schen Pas­ses eben kei­ne Rei­se­frei­heit genie­ßen, wer­de dabei völ­lig ausgeblendet!

Soll­te hin­ge­gen die roll­stuhl­nut­zen­de Per­son lie­ber eine Frau sein? Nein, ers­tens wür­de damit das soge­nann­te schwa­che soge­nann­te Geschlecht zusätz­lich geschwächt. Zwei­tens: wie? Frau? Für die Autorxs gibt es nur „frau­i­sier­te Personen“.

„Kei­ne Per­son ist ein­fach Frau, son­dern wird frau­i­siert oder frau­i­siert sich selbst.“

Soweit. Lachen oder wei­nen? Ich sag­te schon: Ich habe eine gewis­se Scheu, die­se Sachen und vor allem ihre Urhe­bxs bös zu ver­spot­ten, weil ich mir sicher bin, daß sich hier meh­re­re psych­ia­tri­sche Dia­gno­se­kri­te­ri­en erfül­len. Kran­ke haben kei­ne Häme ver­dient. Leicht beängs­ti­gend erschei­nen mir zwei Ant­wor­ten, die Horn­scheidt & Co in einem ihrem Rea­der bei­gefüg­ten Fra­ge/­Ant­wort-Spiel geben.

Ein­mal wei­sen sie eix Fragex, dex sich beklagt, daß in Semi­nar­ar­bei­ten femi­nis­ti­sche Spra­che oft rot ange­stri­chen wer­de, dar­auf hin, daß die Hum­boldt-Uni­ver­si­tät sich qua eige­ner Gesetz­ge­bung dar­auf ver­pflich­tet hat, geschlech­ter­ge­rech­te Spra­che zu ver­wen­den. Inso­fern könn­ten die in die­ser Bro­schü­re unter­brei­te­ten „Vor­schlä­ge“ womög­lich dem­nächst ver­pflich­tend werden.

Zum ande­ren beant­wor­ten die Autorxs die Fra­ge: „Ist denn das alles wis­sen­schaft­lich bestä­tigt?“ mit einem nahe­zu dik­ta­to­risch knap­pen: „Ja, ist es.“

Es besteht also Grund zur Annah­me, daß die hier amü­sant-absurd wir­ken­den Sprach­ge­bo­te durch­aus als Dro­hung zu begrei­fen sind. „Stell dir vor, es gibt x, und kei­ner macht mit ! – Dann kommt das x zu dir und mir…“

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (47)

Max Weyer-Lentz

20. Mai 2014 16:57

Nur völlig bedeutungsleere Sprache ist zuverlässig diskriminierungsfrei, denn jede inhaltliche Aussage impliziert ja u.a. die sprachliche Ausgrenzung und Herabsetzung des jeweiligen Gegenteils mit ein.
Echte Gleichheitssprache könnte etwa aus Formulierungen wie dieser bestehen: "xewe_efwß9df".

Kritisch könnte man anmerken, dass hier noch Buchstaben, Zahlen und Symbole in unterschiedlicher Reihenfolge und in unterschiedlicher statistischer Häufigkeit vorkommen, was Ungleichheit impliziert.

Auch bei Behebung dieses mangels wäre diese Formulierung noch problematisch, weil sie europäische Schrift verwendet. Eine noch weniger diskriminierende Formulierung müsste also nicht nur inhaltsleer, sondern auch interkulturell sein, z.B.
" مو*ق ع! لeلك圖تا ب_館ة ب'اdل書dعربي35f"

Allerdings bleibt auch diese Formulierung problematisch, weil "ableism" vorliegt, d.h. Sehbehinderte werden aufgrund der schriftlichen Form ausgegrenzt. Die ausgesprochene Form würde hingegen Hörbehinderte ausgrenzen.

Das Ideal der diskriminierungsfreien Sprache müsste vermutlich sowohl inhaltsleer sein als auch unausgesprochen und unniedergeschrieben bleiben. Ich empfehle den feministischen Sprachwissenschaftlern daher, künftig Diskriminierung zuverlässig zu vermeiden, indem sie auf jegliche Äußerungen verzichten.

P.S. Richtig spannend wird feministische Mathematik werden, die ja ohne Zahlen auskommen müssen wird, da in diesen schließlich die Konstruktion von Ungleichheit und Hierarchie im Kern angelegt ist.

nino

20. Mai 2014 17:17

???

Wie wäre es, wenn sich Frau X einmal für ein paar Monate auf einer Bananenplantage als selbsternannte Erntehelferinininx nützlich machen würde? Syngenta macht auch laufend Fortschritte: An den heutigen Spritzmitteln stirbt niemand mehr, jedenfalls kein menschliches Wesen, unabhängig davon, wie heftig es zwischen den Polen "männlich-weiblich" gerade oszilliert.

Nachteil: Frau Kositza könnte keine unleserlichen Texte mehr schreiben.

Vorteil: Frau Kositza müsste keine unleserlichen Texte mehr schreiben.

t.gygax

20. Mai 2014 17:32

Sprache und Herrschaft gehören zusammen. E.K. erkennt richtig, daß sich hinter den Sprachgeboten Drohungen verbergen. In der nächsten Stufe werden diejenigen, die nicht die richtige Sprache sprechen, zum Verstummen gebracht. Und zwar für immer.

Strogoff

20. Mai 2014 17:55

Da wird einem ja schwindelig beim lesen. Dieses Elfenturmstudienfach ist definitiv kreativ. Auf so einen Mist muss man nämlich erstmal kommen. Bei dem ganzen Bedenken ob der Möglichkeit andere durch seine Sprache oder Schrift zu diskriminieren kommt man ja gar nicht mehr zum arbeiten.
Da sitzen dann die Professx mit ihren Hilfskräften gemütlich beim Kaffee und sinnieren darüber wie schwer sie es als Frauen haben. So dreht man sich dann im Kreis und kommt vom hundersten ins tausendste.

Wenn doch nur endlich mal so ein richtiger Kerl bei den Mädels vorbei käme. So ein Typ Raimund Harmstorf mit Holzfällerhemd, nach langer Waldarbeit muskelgestählt.
Da würden wieder einige Augen leuchten und etwas Heiterkeit und Frohsinn die gramerfüllten weiblichen Herzen erfüllen.
https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=zmkqLWWANDA#t=136

Orwell

20. Mai 2014 18:30

Der Begriff "Bürgende" wäre in leichter Sinnanpassung an die Realität anstatt "Bürger und Bürgerinnen" angemessen.

Über den Genderunsinn kann man bei Sciencefiles täglich aufs Neue haarsträubendes (oft aber eher erheiterndes) lesen.

Es ist müßig sich mit derart pathologischen Fällen zu befassen.

Harald de Azania

20. Mai 2014 18:59

Verehrte gnaedige Frau,

Zuerst meinen Dank aus Suedafrika fuer Ihre immer interessanten und pointierten Artikel.

Vielen Dank fuer den Hinweis auf dieses Werklein aus der Humboldt-Universitaet. Eine Realsatire! Es ist absolut notwendig, richtig und "geziemend und heilsam", auf diesen eklatanten Unsinn hinzuweisen. Ich bewundere Ihre Kraft, sich diesem Mist zu stellen und noch zu analysieren ohne auszuflippen (was menschlich verstaendlich waere.

Die Frage ist, ob es angemessen ist, diesen LeuteInnen/aussen/*/x whatever einen "Huscher' (zur Erklaerung bei Martin Lichtmesz nachfragen) anzuhaengen.

Das liegt bei derartig querulatorischer Fanatik durchaus nahe, dennoch sollte mE dieses Argument vermieden werden:

1. Totalitaere Regime (zB Sowjetunion unter Breschnew) lieben es, Dissidenten fuer geisteskrank zu erklaren. Wir Konservativen sollten das nicht tun.

2. Im Rahmen der querulatorisch inspirierten ideologischen Fanatik sind diese Leutx - Sie sehen, ich lerne - durchaus rational. Es geht Ihnen um Macht, Deutungs- und Definitionshoheit.

3. Und schliesslich darum - Georg Orwell hat es in "1984" praezise vorhergesehen - dasz die Sprache schliesslich so geformt ist, dass ein Regimekritiker sprachlich gar keine Kritik mehr ausdruecken kann.

Nochmals vielen Dank fuer Ihre geistvollen und unermuedlichen Beitraege und "ein Handkuss" aus Suedafrika !

HdA

Kositza: Lieber Harald de Azania, Ihr Einwand, man möge - aufgrund der Parallele zu kommunistischer Handhabe - Dissidenten nicht für "krank" erklären, ist zwar bedenkenswert. Man sagt ja wirklich so schnell "das haben sich kranke Hirne ausgedacht", wenn man die Gegnerschaft/Unhaltbarkeit von Argumenten anderer markieren will. Das ist dann Polemik. Ich meinte es nicht polemisch. Und ich meine auch nicht, daß unsere feministischen Sprachhandlexs in irgendeiner Art Dissidenten-Status innehaben. Sie ackern ja durch gut bestellten Boden, sie sind vielleicht Avantgarde! Und: nein,. Leutx, da muß ich Sie schulmeistern (dies übrigens auch ein Ausdruck der "gar nicht geht", weil - meistern auf koloniale Bezüge verweist), ist nicht nötig "Leute" ist bereits unverfälscht ein passabler Ausdruck, er betoniert ja keine geschlechtliche Assoziation!

Gardeleutnant

20. Mai 2014 19:14

Ein paar Anmerkungen zu diesem wichtigen Text.
1. halte ich das (zumindest in den Lächerlichkeitsspitzen) für Satire. Seit ich in Harald Eias Dokumentation eine "Wissenschaftlerin" gesehen habe, die selbst gerade noch das Lachen über den eigenverzapften Unsinn unterdrücken konnte, glaube ich nicht mehr daran, daß die das (alle) ernstmeinen. Wenn man die Rahmenbedingungen heutiger akademischer Lehre betrachtet, dann haben Professoren erstens keine Zeit, sich hinreichend auch in die abstruseste unwissenschaftliche, aber dennoch eben viele Regalmeter produzierende Literatur einzuarbeiten, stehen zweitens unter massivem Zugzwang, viel zu veröffentlichen und zu sprechen (Vorträge und Vorlesungen), haben drittens ein großes Interesse daran, andere mit neuen, radikalen Ideen und unverständlichem Kauderwelsch zu überfordern/beeindrucken (Drittmittel! Druckkostenzuschüsse! Stipendien! Beiratsposten! Gutachten!...), sind viertens thematisch völlig von Modethemen und Aktualität abhängig und fünftens in der Gestaltung der unmittelbaren Arbeitsumgebung (Personalzusammensetzung, Arbeitszeit und -abläufe, Kontrollmechanismen) weitgehend sich selbst überlassen. All dies begünstigt gerade nicht eine Elfenbeinturmmentalität, wie wir sie klischeehaft noch mit Professoren verbinden, im Kopf die Bilder von völlig in ihre eigene Welt verrannten Zauseln aus dem 19. Jahrhundert, sondern ein Betrüger-, Täuscher- und Blenderverhalten. Wer so etwas schreibt wie dieses DozierendIn*, ist nach meiner Auffassung mit großer Wahrscheinlichkeit entweder ein thematisch wie geistig überfordertes Karrierewissenschaftlerchen, das Semester um Semester der Meute hinterherhechelte, weil es mußte (es gibt heute nur noch befristete Anstellungsverträge), und nun nicht aufhören kann; oder aber es ist ein so listiges wie unverantwortlich-nihilistisches Schelm_InX, das sich den Spaß seines Lebens macht. Beide Annahmen widersprechen der Unterstellung eines ideologisch gefestigten Überzeugungstäters.

2. beschreibt die o.g. Annahme noch die für Deutschland bzw. allgemein die Wohlfahrt der Welt in ihren verständigen Gliedern ungünstigere Variante. Wenn die das nämlich wirklich ernstmeinen sollten - dann hätten wir Anlaß zum jubeln. Sollte das heute an einer der führenden deutschen Universitäten als Forschung durchgehen, ohne daß öffentlich widersprochen wird und ohne daß die Studenten im Hörsaal anfangen zu lachen - dann ist das zugrundeliegende System begriffskontrollierender und "metapolitischer" Dogmatik sowie darauf aufbauender Herrschaft dem Ende nah. Man betrachte die Spätphase der DDR-Wissenschaft oder auch der NS-Wissenschaft. Wer in Themenauswahl und -behandlung so autistische und weltfremde Ergebnisse erzielt, der geht bald zugrunde (Stichworte: außerwestliche Konkurrenz, Finanzierungskrise, Entlassung von Studenten in eine Arbeitswelt, die mit dem Gelernten absolut nichts mehr anzufangen weiß).

3. sollte man in diesem Zusammenhang auch nicht das in den letzten Jahren herangezogene und -gewachsene Heer der in subproletarischen Verhältnissen lebenden Nachwuchswissenschaftler übersehen. Wir haben es hier mit eine sehr großen Zahl von graduierten Geistes- und Sozialwissenschaftlern zu tun, die sich von Viertelstelle zu Projektanstellung zu halber Vertretungsstelle ziehen, keine Perspektive haben und innerlich (zu einem gewissen Teil: sicherlich; trotz gegenteiliger Wahrnehmung sind bei weitem nicht alle links) zunehmend in Opposition geraten müssen.

4. und letztens sei noch das Offensichtliche ausgesprochen: wer sich so sehr zu Tode siegt wie die sexualverwirrten "Wissenschaftler", der hat augenscheinlich alle näherliegenden Hindernisse bereits beseitigt. Damit besteht nun endlich die Möglichkeit, den Spieß umzudrehen - die Mahner und Ankläger sind nun nicht mehr in der angreifenden, sondern in der normativ sprechenden und damit angreifbaren Position: warum ist das Professa weiß? Gibt es keinen mehrfachbehinderten jüdischen Professor aus Afrika, der für die Stelle viel besser geeignet wäre? Sollte ihr Fach nicht lieber von einem Trans#Irgendwas betreut werden statt von einer langweiligen frauisierten Lesbierin mit grauer Alt-69er-Pastorinnenfrisur? Wie stehts mit der Diskriminierung von Jüngeren - ist sie nicht schon zu alt? Von Älteren - ist sie nicht noch zu jung und agil? Und schließlich: beweist ihre Publikationsliste nicht schon die Diskriminierung aller weniger umtriebig/intelligent/fleißig/angepaßt arbeitenden Forscher?
Eine mittelalte weiße nicht-behinderte nicht-asylsuchende *Frau* ohne Einwanderungshintergrund und ohne offen sichtbare psychische Erkrankungen auf einem interdisziplinären Geschlechterirgendwaslehrstuhl - das ist so vielfachdiskriminierend und altbacken, ich rufe sofort meine Gleichstellungsbeauftragte an!

Kositza: Einwand zu Ihrer Vermutung, daß diese Ihnen satririsch anmutenden Spitzen universitär nicht ernstgenommen werden! Sie schreiben

"dann haben Professoren erstens keine Zeit, sich hinreichend auch in die abstruseste unwissenschaftliche, aber dennoch eben viele Regalmeter produzierende Literatur einzuarbeiten".
Sie (die Profs) müssen sich vermutlich auch gar nicht metertief einarbeiten. Denken Sie nur an die Regelung der Uni Leipzig, wo in amtlichen Verlautbarungen nun durchgehend die weibliche Form genannt wird. Oder denken sie an die ungezählten (113 waren es, als ich 2010 mal einen Artikel für die JF darüber schrieb) Lehrstühle für Genderstudies! Solche Entwicklungen hätte fünfzehn Jahre vorher kein Mensch für möglich gehalten. Zu meiner Studienzeit hat man feministische Linguistinnen wie Luise Ousch und S. Trömel-Plötz belächelt, heute sind deren Forderungen umgesetzt.Und wer heute als junger Dozent an der Universität die „Geschlechterfrage“ über einige Semester nicht in seine Seminare integriert hat, wird streng befragt werden, inwieweit er die Gender-Rahmenpläne der Hochschule inhaltlich umzusetzen gedenke.

Martin Lichtmesz

20. Mai 2014 19:20

Noch ist es ein Witz:

https://www.youtube.com/watch?v=QS5fmPkeITU

Tiber

20. Mai 2014 19:21

Gibt es noch eine andere Option außer Lachen, Hassen oder Verzweifeln? Dann doch lieber lachen, auch der Nachwelt wird es zum Amüsement gereichen.

Zadok Allen

20. Mai 2014 21:18

@ Gardeleutnant

Ihren so hellsichtigen wie ausführlichen Bemerkungen ist kaum noch etwas hinzuzufügen.
Die von Frau Kositza zusammengestellten neuerlichen Veitstänze der möchtegern-totalitären Sprachmanipulateure haben für mich etwas zutiefst Beruhigendes.

Hätten sie es beim Stand der Dinge um die Jahrtausendwende belassen, so hätte dies die ernstzunehmende Gefahr bedeutet, daß die intendierte Beschädigung der europäischen Sprachen, die sich naturgemäß nur als Zerstörung literatursprachlicher Standards hätte auswirken können, von Erfolg gekrönt gewesen wäre.

Sprache nämlich ist ihren Quellen nach transzendent und uns unverfügbar, weshalb auch in der Sowjetunion die herrschende Klasse nicht etwa die Sprache des neuen Menschen, sondern ein degeneriertes, vom für die klassische Literatursprache brennenden Volk verachtetes Gossenrussisch sprach.

Der innen- und enden-Wahn also hätte sich vielleicht durchsetzen können. Was die Verrückten nun aber an neuen Volten schlagen, erweist sich tatsächlich als autistisches Gestammel und könnte selbst vom gesinnungstüchtigsten Normalsprecher nicht mehr nachgeahmt werden, wenn er nicht "beruflich" in dieser Richtung zu tun hat.

Man darf insofern hoffen, daß die Überspitzung des sprachmanipulativen Grundgedankens nun auch auf die maßvollen, in der Offizialsprache der Herrschenden heute durchgesetzten Konventionen zurückschlägt. Es kann nichts Besseres geben als Kritik der "Gender"-Besoffenen an der innen-Sprachregelung.

Weltversteher

20. Mai 2014 22:25

Anmerkung:
Es heißt im Slang derer, die es tun, meist "Mädelsabend. Die haben schon noch Instinkt in den Knochen...

Monika

20. Mai 2014 22:37

So kommt die Sprache unter die Diktatur der Öffentlichkeit. Diese entscheidet im voraus, was verständlich ist und was als unverständlich verworfen werden muß.

Martin Heidegger, Über den Humanismus

Liebe Frau Kositza,
Ich gestehe, ich komme über die erste Seite nicht hinaus. Ich verstehe das nicht. Es ist eine Qual, diese "eigentümliche Diktatur der Öffentlichkeit " (Heidegger). Man spricht nicht mehr, sondern man beschäftigt sich mit der Sprache. Ich schrecke immer wieder zusammen, wenn ein Pfarrer
'Liebe Christen und Christinnen sagt' . Ich fühle mich nicht angesprochen.
Ich höre viel lieber: Liebe Brüder und Schwestern.
Wegen mir auch: Liebe warme Brüder und kalte Schwestern. Daß kalte Schwestern auch Dykes heißen, habe ich morgen vergessen.

Realist

21. Mai 2014 00:17

@Gardeleutnant

In der Tat. Es sollte jedem halbwegs wortgewandten Zeitgenossen ein leichtes sein, die werte Professx am Nasenring ihres eigenen Anspruchs durch die Arena zu ziehen.

Ich stimme Frau Kositza in dem Punkt zu, daß es sich wohl um eine traurige, getriebene, zerrissene Person handeln muß, die wohl eher Mitleid als Häme verdient hätte.

Dummerweise nur ist meine Sprache heiligste heimatliche Scholle, und auch angeschlagene Invasoren sind Feinde. Das einzige, worauf man bei einem geschwächten Gegner Rücksicht nehmen muß, ist der kleinere Vorhaltewinkel.

Trouver

21. Mai 2014 00:50

Asterix u. Obelix im landex v. Professxs u. Lerxxx.

Hammerx is es, einfach nur noch hammerxxx)

Trouver

21. Mai 2014 01:15

E.K. erkennt richtig, daß sich hinter den Sprachgeboten Drohungen verbergen. In der nächsten Stufe werden diejenigen, die nicht die richtige Sprache sprechen, zum Verstummen gebracht.

Ach was.

Würde derart Drohung einen Bushido, oder anderen Chabo seinen Schlages eine Sekunde lang in Angst versetzen?

Was diese Jungs von alledem halten mag man im "Stress ohne Grund" gelegentlich nachhören, mit Namen und Umgangsformen, je Forme pro Namen.

"Wie ein Golfplatz".

Magnus Göller

21. Mai 2014 02:16

Was diese GenderastInnixes anrichten, ist mönströs, und es ist von ganz anderer, höherer bis höchster Stelle her gewollt so. Sonst liefe dies systematische Verblödungsprogramm nicht.
Von daher kann ich der Autorin nicht zustimmen, dass sie als psychisch Kranke eher Mitleiden verdienten denn Spott und Verachtung.
Ich will solchen Leutx, zumal so gepäppelt, wie sie es sind, nicht einmal den Arzt mitbezahlen. Sie gehören vielmehr verbal so zerlegt, unzweideutig, wie es geboten, im Sinne des Wohles der Gesellschaft und zumal unserer Kinder.
Klar sind da Kranke dabei. Doch ist es auch eine Güterabwägung. Ich darf nicht jeden Kranken schonen, der Gesunde - auch noch im Auftrage - bei jeder Gelegenheit an der Gurgel nimmt.
Allerdings ist nach den Kräften dahinter zu fragen. Diese auszufinden, ist nicht schwer. Es sind die - manche sagen soziopathischen - Toleranztotalitären von der EU & Cie.
Für die gibt es von mir schon erst recht kein Mitleiden.

Stil-Blüte

21. Mai 2014 04:36

Anfrage an Sender Jerwan: 'Ist Hitler als Erster und Erste im Zuge auf die total geile Idee gekommen, das grammatische gegen das natürliche Geschlecht zu vertauschen?'

Antwort von Sender Jerewan: 'Im Prinzip ja, hat er doch seine Ansprachen an sein totales Volx stets mit 'Volxgenossen und Volkxgenossinnen*' eröffnet, aber doch noch nicht total genug, da in falscher Reihenfolge. '...-Genossinnen und ...-Genossen' galt bis vor kurzem total gendergerecht. Bis zu jenem Tag X, der in die Geschichte als 'Tag des anderen Geschlechts' eingehen wird, an dem die erste totale Ansprache an einer deutschen Universität lautete: Studierende Genossex, Genossinnen und Genossen...'

* Zitat historisch gesichert

Nordlaender

21. Mai 2014 06:42

"Es gibt zur Zeit zehn standardisierte Formen, nicht diskriminierend zu sprechen und zu schreiben."

Sprache IST Unterscheidung (lat. "discriminare"). Dieses wird über die sprachliche Zuweisung von jenem geschieden, der Busch vom Baum, die Ziege von dem Esel, das Kind vom Greise usw. usw.
Leben ist nichts anderes als geschieden (lat. "discriminare") zu sein, der Säugling von der Mutter, der Wahrnehmende von dem Wahrgenommenen, der Mensch von dem All-Einen. Ein nur sprachlicher Selbstmord reicht nicht aus, das Unterscheiden zu beenden. Die verschiedenen Schubladen (Kategorien) sind auch vor bzw. nach der Sprache nicht da. Es wäre schon das physische Ableben erforderlich,

Natürlich wären die geisteskranken Jakobiner an unseren Universitäten nicht überlebensfähig, wenn Sie nicht selber ständig unterschieden, z.B. ihren Kopf vom Laternenpfahl, ihre Freunde von denen, denen sie keinen Einlaß in ihre Wohnung gewähren.

Es geht darum, ein Unterscheidungsmonopol zu erringen. Selber als Schmarotzer von der Arbeitsleitung anderer zu leben, anständigen Leuten vorzuschreiben, welche Unterscheidungen sie noch vornehmen dürfen, welche jedoch nicht mehr.

Wer selber dem Virus "Diskriminierung" Einlaß in seinen Sprachgebrauch gewährt, spielt bei diesem Affentanz mit.

Ansonsten punktet die NWO. Jedes Stochern in diesem Kothaufen, an dem ich beim besten Willen nichts Witziges entdecken kann, kostet Zeit, bedeutet eine Stunde weniger, die sich der Bürger mit dem transatlantischen Freihandelsabkommen (TTIP) befaßt, mit dem bizarren Hollywoodstreifens des Verschwinden eines Fliegers (Malaysia Airlines) und mit dem bedrohlichen Szenario im Osten, den NATO-Aggressionen gegen Rußland.

Dinkie

21. Mai 2014 07:12

Vom christlichen Standpunkt haben Sie Recht, Frau K., Kranke verdienen Mitleid. Aber dies sind keine harmlosen Irren, sondern gefährliche, die nicht weniger wollen, als unsere Gesellschaft zu vernichten. Diese aggressive Störung ist Ausdruck eines projezierten Selbsthasses. Sie hassen alles Normale, weil sie sich dafür hassen, selbst nicht normal zu sein.

Harald de Azania

21. Mai 2014 08:22

Sehr verehrte gnaedige Frau,

Sie haben Recht: diese Mensch_xInnen sind Lichtjahre vom Niveau und Mut der echten Dissidenten entfernt. Auch - nichtpolemisch - stellt sich schon die Frage nach einer medizinischer Analyse von offenkundiger Querulanz und Verfolgungswahn.

Dasz die Sache, wie es "Gardeleutnant' meint, ein Schelmenstueck sein koennte, glaube ich nicht: Diese Typen sind von granitener Humorlosigkeit.

Aber dafuer haben wir Spasz >>> erbarmungslose Satire und unermuedliches "durch den Kaukau' ziehen ist angesagt. Wie es Max Meyer-Lentz hier tat. Ich kam aus dem Lachen fast nicht heraus.

No mpasaran? Han pasado!

! Viva y Arriba!

HdA

stechlin

21. Mai 2014 08:37

"Es gibt Dinge die verdoppeln sich durch Stirnrunzeln verdreifachen sich durch Verbote und sterben bei einem Lachen." (J. Fernau).

Alles niX neues, AsteriX und ObeliX sind schon uralt und PrachteXemplare der Männlichkeit. Ob ES das bedacht hat? :)

Inselbauer

21. Mai 2014 11:44

Meine Nachbarin zum Büro-Quartier ist eine witzige, ältere Lesbe, soziologisch "Cindy aus Marzahn", und sie wartet jeden Donnerstag auf ihre Freundin, die in Zwickau wohnt und mit dem Motorrad in schwarzem Leder angerollt kommt. Das sind nette Leute, die niemandem weh tun, die eine vollkommen normale Auffassung von der Realität und annehmbare politische Ansichten haben.
Die brauchen sicher keine Germanist_x mit vertrocknetem Hals, da bin ich mir sicher.
Der ganze Spuk ist zwar eine Lästerung, aber er wird verschwinden, die haben koch überhaupt keinen Rückhalt im Volk.

Granar Duriam

21. Mai 2014 12:42

"Bei welcher körperlichen Ausprägung fängt eine Frau an?" Bei Brüsten, einer Vulva und einem allgemeinen weiblichen Auftreten. Das erkennt doch ein gesunder Mensch auf Anhieb. Dafür brauch er auch keine Definitionsanleitung oder ein Handbuch. Gespür, Intuition und Instinkt sind harte Nüsse für Dekonstrukteure.

Auch interessant: Wo beginnt ein Stuhl und wo hört ein Tisch auf? Fragen, die auf eine innere Unsicherheit schließen lassen. Dadurch aber, dass jene vieles Tradierte imaginär dekonstruieren und damit tatsächlich eine gewisse reale Veränderung der Wirklichkeit bewirken, werden sie am Ende doch wieder erkennen, dass Verbindendes für Menschen notwendig ist. In ihrem Mikrokosmos ringen sie nämlich genauso um sprachliche und verhaltenstechnische Grundlagen, wie sie diese im Großen verneinen.

Aus dieser Haltung heraus wollen Begriffe wie Deutschland, Volk und Rasse nicht bejaht oder definiert werden. Weil an deren Rändern eine Unschärfe besteht, weigern sie sich deswegen panisch, einzugestehen, dass Augenscheinliches nicht nur konstruiert sein kann. Nur weil man trüb sieht, die Augen komplett schließen, ist keine praktikable Lösung.

Ich gehe jede Wette ein, dass es sich bei den Anhängern dieses Sprachhandelns weder um Handwerker noch um Sportler handelt.
Zwei Beispiele, die sich mir einprägten:
-in der linken "Konkret" schrieb eine Autorin einmal: Triathlon sei der unsympathischste Sport, den es gebe
-im Mitgliedschaftsantrag der Grünen Jugend hat man zu wählen zwischen "weiblich" und "nicht weiblich"

Diese Provokationen verstehe ich manchmal als Hilferufe an die "Normalen". Andererseits: Von den Grünen kenne ich welche und die sind nicht so schreckhaft und überhaupt nicht abgedreht wie diese "Wissenschaftlerin" es ist.

Ich bin auch fest davon überzeugt, dass, wenn Frau Hornscheidt an einem sonnigen, schönen Tag wie heute Wanderstiefel anzöge und in die Natur ginge, von solchen neurotischen Gedanken wenigstens zeitweilig abkäme.
Dass aber solche Menschen staatlich gefördert werden, hat hoffentlich die Funktion von unkrautartigen "Zeigerpflanzen" (Kubitschek), die dann eben zur rechten Zeit gezupft werden. Und ich schwöre bei Gott: Gestern habe ich wirklich Unkraut gejätet: Winden haben kleine Blätter wenn sie ohne Rankhilfe wachsen. Erst wenn sie in einem Träublestrauch emporwachsen, werden die Blätter groß. Ich kann das nun entflechten und reiße dabei auch Träubleblätter ab oder aber ich reiße am Boden den Versorgungsstrang ab und lass die Winden vertrocknen.
Dafür brauch man Einfluss und ihr seid wichtige Stichwortgeber.
Deshalb empfehle ich: Einen einträglichen Beruf zu ergreifen, wo man körperlich und geistig gefordert wird. Dann verliert man nie die Bodenhaftung und kann sich für den Fall eines "Scheiterns" später etwas zur Seite legen.

Weiter so Sezession!

Rainer Gebhardt

21. Mai 2014 13:41

Der von Ellen Kositza speziell für diesen Beitrag „gegenderte“ Text offenbarte den Irrsinn des Gendermainstreaming: Es ist eine hirnlose Orgie der Ununterscheidbarkeit. Als hätte man beschlossen, das Denken umzustrukturieren, um dem Wahnsinn, dem Verschwurbelten, dem Chaos des Ungesonderten und Ungeordneten die Türen zu öffnen.
Das ’X’ im gegenderten Wort ProfessX – eigentlich ist das kein Wort mehr, sondern der semantische Klon eines verkrüppelten Referenten – visualisiert einen terroristischen Akt: die Auslöschung der Unterschiede im Bezeichneten und den Abschied vom Unterscheiden können als Erkenntnisvermögen. Es ist eine Absage an das Denken und das Denken wollen.

„Unterschiedenes ist gut“ hat Hölderlins notiert. Wann war das? In welchem Jahrhundert hatte selbst ein umnachteter Dichter tausendmal mehr Grips als eine ProfessX?
Unterscheiden ist eine Funktion des Urteils, unterscheiden können – „Sagen, was ein jegliches sei“ (Hölderlin im nämlichen Notat) – ist ein Merkmal des Denkens. Das Denken selber unterscheidet, weil die Wirklichkeit ein Unterschiedenes ist. Unterscheiden heißt ausschließen, ein Vor-Urteil treffen.

Übrigens hat keine Geringere als Hannah Arendt (auf die sich die Gender- und Queer-"Denker" zu unrecht gern berufen) die gesellschaftsbildende Kraft des Unterscheidens, des Vor-Urteilens betont: “Es gibt eigentlich gar keine Gesellschaftsbildung, die nicht mehr oder minder auf den Vorurteilen beruht, durch die bestimmte Arten von Menschen zugelassen und andere ausgeschlossen sind.“

„Ich beginne immer alles, indem ich sage: A und B sind nicht dasselbe.“ Hat Ingeborg Bachmann mal gesagt. Das dürfte sie heute nicht mehr sagen, jedenfalls nicht an den Unis in Leipzig oder in Berlin. Was ahnen läßt, wohin die Reise geht und wer demnächst aus dem Bestand sortiert wird.

Also: Lachen oder weinen? Lachen, ja...doch...unbedingt...aber ich will ehrlich sein, das Lachen klingt schon ein wenig seltsam.. wie eine Übersprungsreaktion.

Es gab ja schon mehrere „Sprachkrisen“ in der Geschichte des menschlichen Denkens. Sie alle kreisten immer um die Frage, ob sprachliche Benennungen die Unterschiede in der Natur, in den Dingen tatsächlich abbilden bzw. abbilden können. Selbst wo Zweifel laut wurden, blieb vorausgesetzt, daß es diese Unterschiede gibt. Die Genderliesen „befreien“ uns von allen Prämissen: Weder in der Natur noch in den Dingen existierten Unterschiede, und wo sie existieren, seien sie kulturelle, also sprachliche Konstrukte. Dummheit oder politischer Terror? Beides! Denn so strunzblöd und verblasen diese „Theorie“ auch daherkommt, indem sie zur politisch sanktionierten Sprechanweisung wird, ist sie ein Anschlag auf den Intellekt. Es ist das Ende des Sprechens – nicht im Schweigen, sondern in einem endlosen Palaver des Wahnsinns. Und wenn nun selbst so ehrwürdige Universitäten wie die in Leipzig und Berlin sich zur offenen Psychiatrie erklärt haben - dann kann ich nur noch heulen.

ene

21. Mai 2014 14:12

Wer eigene selbstgenerierte Innenwelten in der Wirklichkeit verankern will, ist wohl ganz einfach verrückt.
Die die Idee einer "Verbesserung" der Sprache ist in dem Feld (Wahnideen) wohl gar nicht so selten.
Der Verrückte spricht eine Sprache, in der nur noch er allein zu Hause ist.

Ein Fremder aus Elea

21. Mai 2014 14:15

Der Schnitt in der Biologie ist die Fortpflanzungsfähigkeit.

Ich zitiere Parmenides aus "Über die Natur".

Denn wenn Mann und Frau der Liebe Keime mischen, formt die Kraft, die sie in den Adern aus verschiedenem Blute bildet, wenn sie die gleichmäßige Mischung erhält, wohlgebaute Körper. Doch wenn in dem gemischten Samen verschiedene Kräfte streiten und diese in dem gemischten Körper keine Einheit schaffen, so werden sie graunvoll das keimende Leben durch Doppelgeschlechtigkeit heimsuchen.

Im Übrigen darf es Männern völlig egal sein, was Frauen denken. Umgekehrt aber nicht. Computer und Drucker werden deshalb so genannt, weil Männer bei der Endung -er keine sexuellen Assoziationen haben, und die störten bei Computern und Druckern ja auch nur.

Mit anderen Worten "-er" heißt "Nicht draufspringen!".

Solche Hinweise sind wichtig!

So gesehen hat die Frau sogar Recht, wenn sie ihre Experimente spannend nennt.

Ich warte schon auf die ersten Druckamißbrauchsfälle.

Karl

21. Mai 2014 15:42

Der gegenwärtige Mainstream der Kulturschaffenden ergießt sich nicht nur in Hass und Häme auf alles den Alltag Überragende, sondern auch auf eben dieses kulturelle Eigene. Ausgerechnet Deutschland, das Land mit der einst größten kulturellen Vielfalt, wird zum gesichts- und geschichtslosen „Esperantoland“. Die Dekadenz der Sprache führe zur Dekadenz des Denkens, warnte George Orwell. Und die Verwüstung der Sprache geht mit dem Verfall des Gemeinwesens einher. Studenten können heute kaum noch Texte ohne massive Rechtsschreibefehler erstellen. Der Hochschullehrer Jörg Meuthen lieferte in einem Leserbrief an die „FAZ“ unter der Überschrift „Fiel vergnühgen!“ einige bemerkenswerte Kostproben studentischen Schaffens: „sesonal, konjungturell, struckturell, klasisch, Jugentliche, dem zu vollge, Vortschritt, resocenAllokation, Verzährung, verlohren, Produckte, Supventionen, kovertiebel, Roöl, Lockführer, stehts, supperiore suksesiv, Snopeffekt, Orinade, kaumm, Turismus, außländisch, akresiv, Eksgemente, teilweiße, gekliedert, Abfrackprämie, Insolfenz, Kriese, meißt, Grundgesetzt, expiliziet, Außnahme, emens, persöhnich, Dotzend, Rezission, vehärend, Befölkerung, Fertragsfreiheit, Reklement, Verschlächterung, provitieren.“

Die Parole „Schreib wie du sprichst“ ist nur ein Symptom für das Unwesen einer fragwürdigen Expertokratie, die sich dem Abwracken unserer Sprache verschrieben hat.

https://ef-magazin.de/2014/05/19/5353-deutsch-als-wissenschafts--und-kultursprache-fiel-vergnuehgen

ene

21. Mai 2014 21:35

@ Fremder aus Elea

Immerhin Sie wurden durch Frau Professor Hornscheidts Thesen inspriert - und wollen sie offensichtlich noch überbieten!

Einer Diskussion zwischen ihnen beiden über Sinn und Bedeutung der Endung -er würde ich ja gerne beiwohnen.

Ich sehe Berührungspunkte.

Nordlaender

21. Mai 2014 22:04

@ Rainer Gebhart

"Weder in der Natur noch in den Dingen existierten Unterschiede, und wo sie existieren, seien sie kulturelle, also sprachliche Konstrukte. Dummheit oder politischer Terror?"

Je nun. Der Signifikant "B_A_U_M" ist j in der Tat ein gesellschaftliches Konstrukt, nicht das gleiche, wie das Irgendetwas, gegen das man stößt, wenn man seine Augen beim Gehen nicht offenhält.

Auf Schwachsinn stoße ich immer dort, wo sich das unsägliche Mem verbreitet hat, daß ein gesellschaftliches Konstrukt per se etwas Negatives sei.

RL

21. Mai 2014 22:16

Das hat Mann davon, wenn Mann den Weibern gleiche Rechte zugesteht. Wäre dieses etwas mit kochen , putzen, Wäsche machen und Kinder hüten beschäftigt, hätte es keine Zeit zum Nachdenken und würde nicht solch abstrusen Mist von sich geben.

Kositza: Na, na! Kochenputzenwäschemachen läßt vielleicht grad mehr Zeit zum Nachdenken als ein Schreibtischjob bei der AOK oder der HU Berlin!

Rainer Gebhardt

22. Mai 2014 09:13

@ Nordländer

„Der Signifikant „B_A_U_M“ ist j in der Tat ein gesellschaftliches Konstrukt, nicht das gleiche, wie das Irgendetwas, gegen das man stößt, wenn man seine Augen beim Gehen nicht offenhält.“

So ist es. Doch es geht nicht darum, ob der Signifikant ein gesellschaftliches Konstrukt ist oder nicht. Die Frage ist, ob das, was er bezeichnet real existiert, ob die Differenz die bspw. mit den Worten Katze und Kater benannt ist, dem Bezeichneten objektiv zukommt, ob also den differenten Signifakten etwas entspricht, das im/am Bezeichneten selber existiert, in diesem Fall das Geschlecht – oder ob diese Differenz eben nur eine willkürlich konstruierte ist.

Um bei diesem Irrsinnswort ProfessX zu bleiben: Während ich ziemlich genau weiß, daß Professor einen Mann und Professorin eine Frau bezeichnet, ebnet der Signifikant „ProfessX“ diesen Unterschied ein, indem er das, worauf er sich bezieht, in die Unschärfe verlegt. Um Genaueres zu erfahren, müßte ich den/die/das ProfessX Müller/Meier/Schulze diversen Prozeduren unterziehen, sie z.B. bitten, mir ein Bild von sich zu schicken oder, um alle Zweifel auszuräumen, die Hosen runter zu lassen. Ich bin nicht geneigt, das, was ich dann sehe, für ein gesellschaftliches Konstrukt zu halten.

ene

22. Mai 2014 10:51

@ RL

Welches Geschlecht trägt wohl den Sieg davon, in der Weltgeschichte den meisten "abstrusen Mist" von sich gegeben zu haben -?

Bis zur Klärung dieser gewiß spannenden Frage sei hier zur Unterstützung von Frau Kositza - die auf die Grundbedingung jedes Nachdenkens verweist - nämlich Zeit und beobachtende Distanz - einmal ein Wort von Frank Sinatra zitiert:

"Eine Frau macht niemals einen Mann zum Narren, sie sitzt bloß dabei und sieht zu, wie er sich selbst dazu macht."

Nordlaender

22. Mai 2014 11:26

@ Rainer Gebhart

"Doch es geht nicht darum, ob der Signifikant ein gesellschaftliches Konstrukt ist oder nicht."

Denke schon, daß es wichtig ist, über das irreführende Mem "Konstrukt = pöhse" aufzuklären. Wo kämen wir denn hin, ohne all unsere sprachlichen Konstrukte?

"oder ob diese Differenz eben nur eine willkürlich konstruierte ist."

Grundsätzlich sind Bezeichnungen Willensäußerungen, es wird eine Wahl ("Kür") getroffen. Da ein Irgendetwas (z.B. das Geschlecht) Anstoß zu dieser Kür gibt, ist die Entscheidung, dem Kinde einen Namen zu geben, freilich nicht gänzlich beliebig, in dem Sinne, daß es denkbar wäre, Geschlechtlichkeit einfach zu übersehen.

Realität ist immer das, was die jeweils Herrschenden zu einer solchen erklären. Haben die Hohenpriester der Religion des Humanismus das Sagen, ist es eben einzig und allein wichtig, daß wir alle ausschließlich und nur sogenannte "Menschen" sind, allesamt eben Zweibeiner.

Umgekehrt wäre es natürlich denkbar, als Kür des Willens, dem Geschlecht eine hohe Bedeutung beizumessen. Das wäre dann ein intersubjektiver Eindruck, den man teilt. Es bedarf aber der Macht, um diese hohe Bewertung des Geschlechtes zur Realität zu erklären.

"Ich bin nicht geneigt, das, was ich dann sehe, für ein gesellschaftliches Konstrukt zu halten."

Konstrukte können Sie niemals sehen, den "B_A_U_M" ja auch nicht. In diesem Falle kommt nach der Enthüllung das Signifikat zum Vorschein.

"ebnet der Signifikant „ProfessX“ diesen Unterschied ein, indem er das, worauf er sich bezieht, in die Unschärfe verlegt."

Ja, schon, aber auch der Signifikant "Professor" reduziert jemanden auf seinen Beruf. Da werden jede Menge andere Seiten dieser Person, die vielleicht noch leidenschaftlicher Schachspieler ist, treusorgender Familienvater und alles Mögliche, einfach unterschlagen.

Carsten

22. Mai 2014 12:07

an Rainer Gebhardt:

"die Hosen runter zu lassen. Ich bin nicht geneigt, das, was ich dann sehe, für ein gesellschaftliches Konstrukt zu halten."

Großartig! Die perfekte Anmache für Gender-Weiber: Hey Süße, soll ich Dir mal mein gesellschaftliches Konstrukt zeigen? Hoa, hoa!

Ein Fremder aus Elea

22. Mai 2014 21:36

ene

Sie erkennen Sarkasmus nicht, wenn Sie ihn sehen.

Es gibt ja Sprachen ohne Unterscheidung des biologischen Geschlechts. Ich spreche sogar eine.

Vaata. Eesti keeles asi on selles, et pole selge kas keegi on mees või naine. Näiteks: Ma lõin teda. Ei keegi tea, kas ma lõin meest või naist. Ja see on ka parem nii. Või mitte?

Wiederum bitterböser Humor, bitte nicht zu ernst nehmen. Aber ein Funken Wahrheit ist dran.

Die Herausstellung des biologischen Geschlechts hat Schutz- und Tabufunktionen. "Ich habe sie geschlagen." mag ich noch nicht einmal denken. Im Finnischen und Estnischen habe ich das Problem nicht.

Ich denke schlicht: "Ich habe es geschlagen." Ich meine... "Es ist mir dumm gekommen, und ich habe es geschlagen." hört sich richtig edel an.

Im Türkischen gibt es diese Blockade übrigens auch nicht.

Wie gesagt, Sie erkennen Sarkasmus nicht, wenn Sie ihn sehen.

Was die Damen nur gegen indogermanische Sprachen und ihre Tabuisierung rohen Umgangs mit Frauen haben...

cromagnon

22. Mai 2014 22:03

Und da gibt es doch Leute die glauben, es gäbe den Teufel nicht.

cromagnon

22. Mai 2014 22:28

@Monika

Ich schrecke immer wieder zusammen, wenn ein Pfarrer
‚Liebe Christen und Christinnen sagt‘

Ich war dieses Ostern (seit langem wieder) in zwei katholischen Messen.
In der Ersten mußten wir für die Umweltschützer und die Flüchtlinge aus Afrika beten, obwohl die Schwachen, die diesen Weg nicht schaffen, viel Hilfsbedürftiger sind, und in der Zweiten, zur Osternacht, sprach der Pfarrer u.a. von der "heiligen Geistin", "der Schöpferin" und "Mutter und Vater im Himmel". Katholisches Bethanien Kinderdorf am Niederrhein. Natürlich durften auch hier die Flüchtlinge nicht fehlen. Für die in Massen abgetriebenen Baybs und den massenhaften Glaubensabfall in Deutschland wurde nicht gebetet.
Manchmal hat könnte man in der Tat den Eindruck bekommen, in einer Endzeit zu leben. Lange geht das jedenfalls nicht mehr gut.

Kim Laurenz

23. Mai 2014 00:11

Ganz ehrlich ... ist diese Geisteskrankheit, auch wenn Sie ein paar soziologisch interessante Resonanzen erzeugt, wirklich der Analyse wert? Das überlebt sich doch.
Und den armen (aehm) Menschx sei gesagt, mein Leben ist auch manchmal scheiße. Das mache ich dann mit mir selber aus.
Wer das nicht mehr schafft, weil ihm die Kraft fehlt: die kassenärztliche Vereinigung vermittelt Therapeuten, bei denen man nicht monatelang auf einen Termin warten muss. Missbrauchen Sie bitte die weitere Öffentlicheit nicht mehr als Halde für Ihren Seelenmüll.

C.

23. Mai 2014 08:32

:D

https://akuniwatch.wordpress.com/

ene

23. Mai 2014 10:52

Fremder aus Elea

- mit Ihrer Eingangsbemerkung mögen Sie recht haben...

Vielleicht können wir uns darin einig werden, daß - hätten jene "Wissenschaftlerinnen" mit ihren abstrusen "Verbesserungsvorschlägen"- Kenntnisse anderer Sprachen als nur der eigenen und des Englischen - nicht so... besinnungslos wären...

Schon bei unseren nächsten Nachbarn in West und Süd entdecken wir, daß die Sonne dort männlich (le soleil, il sole) , der Mond dagegen weiblich ist (la lune, la luna). Das hat Auswirkungen auf die Poesie. Das nenne ich Vielfalt!

Aber auch bei allerheftigster Anstrengung gelingt es mir weder, mir das "Geschlecht" des Mondes, noch eine "Geistin" (s.o.) auch nur ansatzweise vorzustellen.
Und ich muß leider sagen: wer sich so etwas vorstellt, da hat sie ("sie"??) wohl nicht alle...

Finnisch muß sehr apart und interessant sein. - Und zum "es": "Jetzt schlägt es aber 13!"
"Es regnet" Was wäre denn dieses es , was das regnet und schlägt -?
(Keine ernstgemeinte Frage, nur als Randbemerkung -)

Nordlaender

23. Mai 2014 12:10

@ C.

"Hier gehts zu den Antworten auf unsere Fragenkampagne an den Berliner Universitäten!

Auf dieser Seite kannst du …

… einen rassistischen Vorfall an deiner Universität melden.

… zu uns Kontakt aufnehmen, wenn du bei einer Intervention unterstützt werden möchtest."

Hatten wir das nicht schon mal in der Geschichte beim Uljanow ("Lenin"), Dschugashvili ("Stalin") und dem Kaganovich?

Den Humanismus in seinem Lauf
Hält weder Ochs noch Esel auf.
Na denn ....

@ ene

"Schon bei unseren nächsten Nachbarn in West und Süd entdecken wir, daß die Sonne dort männlich (le soleil, il sole) , der Mond dagegen weiblich ist (la lune, la luna)."

Du liebe Zeit, soviel Aufmerksamkeit für Geisteskranke, die noch nicht einmal wissen, daß der grammatikalische Genus nicht der Sexus ist.
DER Mensch: Auch Frauen können menschlich sein, manchmal jedenfalls.

Eckesachs

23. Mai 2014 22:25

Leute, die sich so etwas ausdenken, sind ganz gewiß beton - und asphaltsozialisiert.

Städter der schlimmsten Sorte.

Naturentfremdet und domestiziert.

Hätten sie als Kind nur am Graben spielen dürfen!

Diese neue Spielart einer totalitären Idee wird dann an Grenzen stoßen, wenn die Sprachregelung auf das Tier - und -Pflanzenreich übertragen wird. Dies wird geschehen.

Organisationen wie z.B. die ,,PETA" werden die Gelegenheit nicht versäumen, sich noch extremer zu positionieren.

Die ,,x" -Endung verleitet übrigens beim Lesen des Textes dazu, immer an ,,Sex" zu denken. Die Assoziation liegt nahe und ist vielleicht sogar erwünscht.
So wird die Sprache angenähert an das Primitive, Triebhafte.

Es hat wenig Sinn, sich mit Mitläufern zu unterhalten. Diese sind Knechte, wie es sie immer in jeder Diktatur gab und gibt.

Man muß sich den Rädelsführer greifen und ihn öffentlich und hart bloßstellen - ohne Gnade.

Der Holzhammer ist das Mittel der Wahl.

Sebastian

24. Mai 2014 00:34

Vor vielen Jahren habe ich mal ein Seminar bei Frau Hornscheidt besucht (und erfolgreich mit Schein abgeschlossen), in dem sie sich schon damals mit Genderthemen beschäftigt hat. So verwirrt wie heute war sie, meine ich, damals aber noch nicht. Ich denke, es ist nicht ausgeschlossen, dass die Psychose weiter fortgeschritten ist, weil sie nicht behandelt wurde. Es ist traurig, zu sehen, wie Menschen abdriften und kaputtgehen. :-(

Sebastian

24. Mai 2014 01:18

@ene: Frau Hornscheidt spricht durchaus mehr Sprachen als nur die eigene und Englisch. In dem von mir erwähnten Seminar ging’s zwar nicht um Estnisch, das der Fremde anführte, aber immerhin u. a. um Finnisch. Aber auch im Finnischen wird Geschlecht markiert und damit diskriminiert, wenn auch kaum morfologisch und nicht so deutlich wie bei uns.

Interessant ist es übrigens auch andersherum: Kein Mann fühlt sich als Mann diskriminiert, weil es die Person heißt, die Memme, die Regierung, die Waise, die Fachkraft usw. usf.

ene

24. Mai 2014 11:10

Fremder aus Elea

"die Herausstellung des biologischen Geschlechts hat Schutz- und Tabufunktion"

Ist doch schön, daß die Männlichkeit - weiblich ist (- huch?).
Ebenso wie die Entschlossenheit, die Tapferkeit, die Zähigkeit. (Und sogar die - Manneskraft --)

Was ist nun "weiblich" an der Männlichkeit?
Ganz einfach: Nomen mit der Endung -heit bzw. -keit sind im Deutschen "weiblich".

(Hilfreich für den, der die Sprache lernt.)

Frankstein

24. Mai 2014 14:37

Erfrischend, wie Realist das Problem sieht. Vor einigen Jahren sagte ich mal am Abend eines Seminars in die Runde = Hallo, Mädels ! Das war als Angebot für einen versöhnlichen Abend nach langen kontroversen Debatten gedacht. Die überwiegenden Damen sahen geflissentlich darüber hinweg, einige wenige Weicheier beschuldigten mich des Chauvinismus. Kurz darauf kam mein bester Kollege- groß/stark/breitbeinig/ dominierend und ein Prachtkerl- und grüßte lautstark ebenso. Wenig später war er Mittelpunkt der Mädelsschar und ich stand mit den Weicheiern alleine an der Theke. Merke, wenn zwei das Gleiche tun oder sagen, ist es nicht das Gleiche. Wir haben nicht genügend Prachtkerle an den Hochschulen und auch sonst sind sie Mangelware. Im Übrigen dringt dieser Unsinn schon in unsere Wohlfühlzone, ein Vorhaltewinkel erübrigt sich. Klotzen statt kleckern.

eulenfurz

27. Mai 2014 23:59

Wer sich das arme Geschöpf_in an schaut, dem vergeht der Spott, der fühlt nur noch tiefes Mitleid:

https://eulenfurz.files.wordpress.com/2010/05/gender-studies1.jpg

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