Merseburg stellte sich quer

Gestern bin ich in eine Demonstration geraten. Durch Zufall, als Zuschauer, ein höchst merkwürdiges Zwischen-den Fronten-Erlebnis.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Mit Aus­nah­me einer jour­na­lis­ti­schen Stipp­vi­si­te nach Dres­den bin ich voll­kom­men demo­abs­ti­nent. Ich bin nie im Leben für den Erhalt eines Bahn­hofs, gegen Flug­lärm, für oder gegen sonst­was auf die Stra­ße gegan­gen. Liegt mir nicht. Ich hät­te immer das ungu­te Gefühl, ver­wech­selt zu werden.

So kam´s: Nor­ma­ler­wei­se reist mei­ne Toch­ter allein mit der Bahn nach Mer­se­burg zu ihren dor­ti­gen Ter­mi­nen. Ges­tern sag­te man ihr: Lie­ber nicht mit dem Zug kom­men, der Bahn­hof dürf­te wegen einer Demons­tra­ti­on blo­ckiert sein. Nach ihren Infor­ma­tio­nen hät­ten „Rech­te“ eine Gegen­ver­an­stal­tung zu einer lin­ken Demo geplant. Wit­zi­ger Gedan­ke, sie beharr­te dar­auf. Ich ver­gaß zu recher­chie­ren, wir haben kei­ne loka­le Zeitung.

Am Mer­se­bur­ger Schloß hat­te ich zwei Stun­den War­te­zeit, ich blieb im Auto, um end­lich das 700minütige In Stahl­ge­wit­tern-Hör­buch zuen­de zu hören. Es war so plas­tisch, ich war so ver­sun­ken, daß ich die Kriegs­ge­räu­sche zu hören glaub­te, obwohl es kein Hör­spiel, son­dern nur eine Lesung ist. Erst mit Ver­zö­ge­rung merk­te ich, daß der Lärm von drau­ßen kam, Hub­schrau­ber, kra­chen­de Mikro­phon­stim­men. (Der Schloß­hü­gel liegt etwas vom Bahn­hof entfernt.)

Das woll­te dann doch ange­schaut wer­den! Die Paro­le der Gegen­de­mons­tran­ten lau­te­te „Mer­se­burg stellt sich quer“, einem Info­blatt ent­nahm ich, daß sich ein „brei­tes Bür­ger­bünd­nis“ einer Neo­na­zi-Kund­ge­bung wider­set­zen woll­te. Die Neo­na­zis, so erfuhr ich, hät­ten jah­re­lang in Hal­le den 17. Juni für „ihre Zwe­cke“ instru­men­ta­li­siert. Seit ein paar Jah­ren hät­ten sie dann von Hal­le nach Mer­se­burg ver­legt. Mer­se­burg gäl­te als „brau­nes Nest“.

Kei­ne Ahnung. Mer­se­burg ist eine ein­zi­ge Tra­gö­die. Das Dom-und-Schloß-Are­al ist für mich einer der schöns­ten Plät­ze welt­weit, ich ken­ne hier jede Zin­ne, jeden Baum im Schloß­park, und die vie­len Raben, die zur Däm­me­rung im Ange­den­ken an ihre bei­den in der Volie­re befind­li­chen Freun­de die Schloß­tür­me umkrei­sen. Den Rest der Stadt ken­ne ich mehr vom Weg­gu­cken. Das Bür­ger­tum ist weit­ge­hend geflo­hen, geblie­ben ist eine mensch­li­che Rest­ge­sell­schaft in Jog­ging­an­zü­gen, auf­ge­stockt durch Zuge­zo­ge­ne aus ande­rer Her­ren Län­der. Ein Freund, der aus beruf­li­chen Grün­den in die Gegend zie­hen muß­te, sag­te, von der Stadt als Wohn­ort sei er schnell abge­kom­men, weil ihn die Vor­stel­lung graus­te, sei­ne Freun­din tag­täg­lich die­sen Bahn­hof mit dem dort sich her­um­trei­ben­den Gesin­del pas­sie­ren las­sen zu müs­sen. (Und er mein­te kei­ne „rech­ten“ Nichtsnutze.)

Gut. Ich stieß also zum soge­nann­ten brei­ten Bür­ger­bünd­nis, das durch Poli­zei­trup­pen von den soge­nann­ten Neo­na­zis getrennt war: Mäd­chen mit bun­ten Haa­ren, gro­ße Jungs mit viel Metall und schwar­zem Plas­tik in Nasen, Ohren und Augen­brau­en, ein paar klas­si­sche Punks mit auf­wen­dig gestyl­ten Iro­ke­sen. Ein paar Män­ner sind fast ver­mummt: gro­ße Son­ne­bril­le, Müt­ze und Kapu­ze, Roll­kra­gen bis zur Lip­pe gezo­gen. Nackt nur die täto­wier­ten Finger.

Bunt statt braun? Ich sehe nur schwarz. Es gibt die Visa­gen mit dyna­mi­schen Zügen und die mit den ganz wei­chen, hängenden.
Letz­te­re, geschätzt ein Drit­tel der viel­leicht zwei­hun­dert­fünf­zig Anti­fas, sind sol­che Typen, die schwer Freund­schaf­ten schlie­ßen dürf­ten an der Schu­le und an den Unis. Sie zäh­len zu denen, die von der Grund­schu­le an gehän­selt wur­den. Sie sind moto­risch lahm, vom gan­zen Habi­tus unge­schickt und nach zeit­ge­mä­ßen Kri­te­ri­en nicht eben cool, sie ahmen und äffen nach und schei­nen nach Krei­sen gesucht zu haben, wo sie wenigs­tens qua ange­leg­ter Ideo­lo­gie Auf­nah­me finden.

Vier jun­ge Men­schen sind, anschei­nend um die „Rech­ten“ beson­ders extrem zu pro­vo­zie­ren, in Tele­tub­by-Kos­tü­me geschlüpft. Ihre alle­samt dick bebrill­ten Gesich­ter haben Kir­chen­tags­an­mu­tung, weich, klas­sen­spre­cher­haft. Die ers­te erwach­se­ne „Bür­ge­rin“ mache ich an einem Neben­schau­platz aus, eine kurz­rot­haa­ri­ge Frau um die fünf­und­fünz­ig, Typ Stadt­rä­tin oder Kreis­tags­ab­ge­ord­ne­te. Sie steht an der Stadt­bü­che­rei, hun­dert­fünf­zig Meter vom Bahn­hof ent­fernt. Von dort aus wer­den ein Dut­zend ver­spä­tet ange­reis­ter „Rech­ter“ zum Ver­samm­lungs­ort eskor­tiert. Die Zahl der Poli­zis­ten dürf­te die 500 über­schrei­ten, man sieht schnell – und wird durch diver­se Abzei­chen bestä­tigt -, wer von den Uni­for­mier­ten von „hier“ kommt (bäu­chig, schwe­res Kinn) und wer von wei­ter ent­fernt ein­ge­setzt (drah­tig, wacher Blick) wurde.

Die rot­haa­ri­ge Dame jeden­falls kann es nicht fas­sen, daß die jun­gen Lin­ken sich nicht der Eskor­te in den Weg stell­ten: „Und ihr wollt Anti­fa­schis­ten sein?! Und laßt sie ein­fach pas­sie­ren?!“, gellt ihr Ruf über die Stra­ße. Ihre Stim­me über­schlägt sich, sie fuch­telt enga­giert mit den Armen, bis ihr ein männ­li­cher Beglei­ter beru­hi­gend die Hand auf die Schul­ter legt. Der zwei­te Bür­ger­li­che vor Ort.
„Wis­se­ne­tril­le?“ Noch eine Bür­ger­li­che, jeden­falls eine lachs­far­ben gewan­de­te Frau im gesetz­ten Alter, eher auf die 70 zuge­hend. Sie meint: „Möch­test du eine Tril­ler­pfei­fe?“, ich über­set­ze das rasch und wun­de­re mich, woher wir uns ken­nen? Ich zöge­re mit der Ant­wort, weil ich mir die Auf­schrift der Pap­pe durch­le­sen will, die sich die Frau neben einem Beu­tel mit Tril­ler­pfei­fen umge­hängt hat. Auf der Pap­pe hat sie hand­schrift­lich das bekann­te Niem­öl­ler-Poem notiert:

Als die Nazis die Kom­mu­nis­ten hol­ten, habe ich geschwie­gen; ich war ja kein Kom­mu­nist, [etc. pp,] Als sie mich hol­ten, gab es kei­nen mehr, der pro­tes­tie­ren konnte.

Also: Sie meint es wirk­lich gut, sie befürch­tet ihre Abho­lung, ich habe kei­nen Grund, die­se sub­jek­ti­ve Angst zu bezwei­feln, und ich bin ein biß­chen trau­rig, als ich mich dan­kend ableh­nen höre.

Die Lin­ken machen jetzt Musik. Schö­ne Musik, Tuba, Quer­flö­te, Trom­pe­te und Trom­mel. Sie wol­len damit zei­gen, daß ihr Wider­stand hei­ter ist und sich vom Grimm der ver­sam­mel­ten und ein­ge­kes­sel­ten mut­maß­li­chen Neo­na­zis unter­schei­det. Die ste­hen nun schon eine Stun­de am Bahn­hof, rund 150 Mann und etwa zehn Frau­en. Vor ihnen steht eine Rei­he Poli­zis­ten. Ich gucke eine Wei­le nach links und rechts, wenig tut sich, dann fra­ge ich freund­lich eine gemüt­lich rau­chen­de Poli­zis­tin, wor­an die Demo eigent­lich schei­te­re: an der lin­ken „Spon­tan­de­mo“ oder an der Poli­zei­front. Und wie es wohl weitergehe?

Die Rau­che­rin reagiert aggres­siv. „Hal­ten Sie Abstand!“ Ihre Kol­le­gin sekun­diert freund­li­cher: „Betriebs­ge­heim­nis. Wir dür­fen nichts sagen.“ Ich ver­ste­he und blei­be dort ste­hen, wo ich eine Vier­tel­stun­de lang schon stand. Die Rau­che­rin sagt: „Ich habe gesagt, hal­ten Sie Abstand von uns. Und ich wer­de es kein zwei­tes Mal sagen.“ – „Aber hier ste­hen doch ein Dut­zend Leu­te, was habe ich denn mit mei­ner Fra­ge bei Ihnen aus­ge­löst?“ – „Stel­len Sie sich woan­ders­hin, ich wer­de es kein drit­tes Mal sagen.“

Da krieg ich Angst. Mir fällt ein, daß mei­ne Toch­ter schon war­ten wird! Tut sie. Es drängt uns zurück an den Ort des Gesche­hens. Die Toch­ter ist ver­zückt. Sowas wird auf dem Lan­de nicht gebo­ten! Sie liest mir Pul­li-Auf­schrif­ten vor und sagt mir, daß eine älte­re Pres­se­da­me „die Kositza“ geraunt hät­te. Wir wer­den dut­zend­fach pho­to­gra­phiert, wir ste­hen auf der rich­ti­gen Sei­te, die natur­ge­mäß stets die Fal­sche ist. Ein quir­li­ger Typ ruft per Mega­phon den immer noch war­ten­den „Neo­na­zis“ diver­se scha­den­fro­he Bot­schaf­ten zu. Er beschimpft sie als arm­se­li­ge Ham­pel­män­ner, und das ist noch das Gerings­te. Jubel kommt auf unter den Lin­ken, Stamm­tisch­mot­to „End­lich sagt’s mal einer!“

Mitt­ler­wei­le sind es etwa fünf­hun­dert „Bun­te“ gegen 160 „Brau­ne“, was eine sehr unkor­rek­te Anga­be ist, weil andert­halb Dut­zend Afri­ka­ner sich unter das bun­te Volk gemischt haben. Die Brau­nen wer­den ein­zeln und per osten­ta­tiv freu­di­gem Hand­schlag begrüßt.
„Wenn du mal rech­nest: etwa drei­hun­dert herz­haf­te Hand­schlä­ge pro Afri­ka­ner: Daß muß doch weh­tun“, lei­det mei­ne Toch­ter mit. Wir haben eine kur­ze Aus­ein­an­der­set­zung, wer uns von den Leu­ten auf „unse­rer Sei­te“ noch am sym­pa­thisch­ten sei. Die Afri­ka­ner, meint die Toch­ter. Ich ver­su­che, einen Teil der Anti­fas in Schutz zu neh­men: „Die füh­len sich viel­leicht wirk­lich als eine Art Geschwis­ter Scholl, als Wider­ständ­ler.“ Die Toch­ter schüt­telt den Kopf: „Ja, aber nur die wirk­lich geis­tig Behin­der­ten. Ich mein: das Ver­hält­nis ist doch eins zu vier!“

Es wird lang­wei­lig. Wir schlen­dern zu einer offi­zi­el­len, ange­mel­de­ten Büh­ne. Es gibt Tanz­ein­la­gen und schwa­che, wenn­gleich hoch­enga­gier­te Chö­re gegen rechts und für Tole­ranz. Mit uns sind es exakt sieb­zehn Zuschau­er. Auf den Boden haben jun­ge Men­schen mit Pas­tell­krei­den nach­denk­li­che Sprü­che auf­ge­schrie­ben. Zum Bei­spiel das „Spinner“-Zitat von Joa­chim Gauck. Es fin­det auch eine mit rot­wei­ßen Farb­bän­dern abge­grenz­te Holi-Akti­on statt. Wir sehen Nebel und hören Schreie. Ich reagie­re erschro­cken. Wie jetzt, „Holi“? Das ist doch wohl kei­ne Ver­nied­li­chungs­form für den –caust? Den Leu­ten ist alles zuzu­trau­en. Die Toch­ter beru­higt mich. Sie hat von dem aus Indi­en adap­tier­ten Ritu­al schon gehört. Es geht um auf­plat­zen­de Farb­beu­tel. Wer teil­nimmt, wird ganz bunt. Es geht um „Far­be beken­nen“. Rich­tig: uns begeg­nen ein Dut­zend pas­tel­lig über­stäub­te Jugendliche.

Wir keh­ren zurück zum Bahn­hofs­platz. Just kommt jähe Bewe­gung auf. Die Rech­ten mar­schie­ren los! In unge­ahn­te Rich­tung! Fah­nen wehen. „JN“, „Die Rech­te“. Zwei‑, drei­hun­dert Bein­paa­re set­zen sich in Bewe­gung. Sie müs­sen die Neo­na­zis ja stop­pen! Wir ren­nen mit. Die „Rech­ten“ ste­cken in einer Sack­gas­se. Sie durf­ten bis zum acht­zig Meter ent­fern­ten Bus­bahn­hof mar­schie­ren. Dort ste­hen sie jetzt. Ihre geplan­te und ange­mel­de­te Rou­te kön­nen sie ver­ges­sen. Es gibt kei­nen Ver­such sei­tens der Poli­zei, das Demons­tra­ti­ons­recht durchzusetzen.

Wir ste­hen nun fast Aug in Aug mit den gebrems­ten Rech­ten. Hin­ter uns ste­hen die lin­ken Scharf­ma­cher. Vor uns ist eine Rei­he städ­ti­sches Grün und eine Lage Poli­zei. Hin­ter uns wer­den Paro­len skan­diert: „Deutsch­land, du alte Schei­ße“, ist die mar­kan­tes­te. “Arsch­ge­sich­ter” ist eine wei­te­re, dann for­dert der bereits bekann­te quir­li­ge Mega­phon­trä­ger sei­ne Meu­te zum Hüp­fen aus, weil alles ja beschwingt und äußerst mun­ter wir­ken soll. Alle hüp­fen. Wir nicht. Wir ste­hen zwi­schen den Fron­ten. Mei­ne Toch­ter sagt: „Das ist der, der die andern vor­hin als Ham­pel­män­ner beschimpft hat! Er ist doch der Ham­pel­mann! Wie pein­lich! Guck mal, die­se böse Scha­den­freu­de! Wie die sich vorkommen!“

Mei­ne Toch­ter redet immer lau­ter, ich muß sie hef­tig in die Sei­te sto­ßen. Es ist Fein­des­land! Ich ver­ach­te die selbst­emp­fun­de­nen Bun­ten. Ich ver­ste­he den Impuls nicht, er ist mir jen­seits jeder poli­ti­schen Erwä­gung fremd. Wer auch nur den Hauch eines Gewis­sens hat, grölt nicht gegen eine über­deut­li­che, offen­kun­dig in jeder Hin­sicht nie­der­ge­schla­ge­ne Min­der­heit! Ja,wie kom­men die sich vor? Wir kön­nen die soge­nann­ten Neo­na­zis jetzt genau betrach­ten. Es sind zu zwei Drit­teln unschö­ne Men­schen. Fer­ti­ge Leu­te. Klar, das ist Loo­kism. Es sind letzt­lich Men­schen, die ein Unbe­ha­gen spü­ren, und es nicht anders zu arti­ku­lie­ren wis­sen als im Ruf „natio­na­ler Sozia­lis­mus jetzt!“ Bür­ger­li­che Gestal­ten feh­len hier völ­lig. Es ist eine Art Rest.

Ich habe Mit­leid. Wer dort foto­gra­fiert wird, hat jede Aus­sicht auf eine Anstel­lung in Ämtern oder auch nur nor­ma­len Ver­hält­nis­sen ver­wirkt. Dort ste­hen die, die nichts mehr zu ver­lie­ren haben. Ich sehe unse­ren alten Schorn­stein­fe­ger, den berüch­tig­ten Lutz Batt­ke. Net­ter, ziem­lich ver­rück­ter Typ. Er sieht mich win­ken. Ich füh­le mich komisch dabei. Er nickt zurück, biß­chen irri­tiert. Die tun mir wirk­lich leid. Es ist ein trau­ri­ger Mut, aber es ist doch Mut, wahn­sin­ni­ger Mut. Acht, zehn Typen sehen aus, als könn­ten sie was in der Bir­ne haben. Man weiß es nicht. Vor allem weiß man nicht, was genau.

Man steht zwi­schen den Grä­ben und freut sich, als kurz eine Art sports­män­ni­scher Geist auf­kommt: Die Lin­ken grö­len etwas, die Rech­ten grö­len im Chor zurück. Und noch mal, es wirkt, als stün­de irgend­wo ein Diri­gent, es ist wie ein Ein­ver­neh­men, ihr dort, wir hier, es klingt fast schön, es wirkt hei­ter, eingespielt.

Kur­zer Tru­bel, als ein Anti­fa­schist an mei­nem Ohr vor­bei­grölt: „Xy, wo ist dei­ne Fah­ne?“ Xy rührt sich aus dem „rech­ten“ Block, wie von der Taran­tel gesto­chen. Ord­ner müs­sen ihn besänf­ti­gen. Hin­ter uns wird mit Erobe­rerstolz erzählt, daß man die „Nazis“ in Hal­le aus dem Zug geprü­gelt und eine Fah­ne kas­siert habe. „Das Land ist so krank, so krank“, sagt mei­ne Toch­ter. Dabei ist es hier grad mal quick­le­ben­dig. Aber wir ste­hen falsch. Wir gehö­ren weder hier- noch dort­hin. Wir ver­drü­cken uns.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (73)

Carsten

23. Juni 2014 09:51

Beide Seiten sind Darsteller in einem völlig sinnentleerten Ritual. Karneval mit Gewalt. Die Antifanten sind die, die zu mickrig und zu feige waren, um Hells Angels oder Hools zu werden, um ihr männliches Kriegererbe auszuleben. Der Witz ist, dass die Nationalsozialisten bei diesem Ritual die einzigen sind, die angesichts der Gewaltverhältnisse echte "Zivilcourage" beweisen. Wie hohl dieser Zirkus ist, wird man sehen, wenn die Sozialkassen leer sind und die gesellschaftlichen Bruchlinien entlang der ethnischen Kanten verlaufen werden statt nach "bunt" oder "nazi".

Luise Werner

23. Juni 2014 10:42

Sehr geehrte Frau Kositza, meine Mutter, Jahrgang 1937, wurde im zarten Kindesalter samt ihrer Familie aus Schlesien vertrieben. Wenn sie von ihren allerersten Erinnerungen erzählt, so ist bei ihr haften geblieben, dass sie "die Russen" für Tiere hielt. Nicht etwa für Tiere in Menschengestalt, sondern für wahrhaftige wilde Tiere, mit Fell und Reißzähnen. Unter dem damals wohl gegenwärtigen "Die Russen kommen!" hatte sich dieses Kind eine Meute Raubtiere vorgestellt.
Eine vergleichbare Beobachtung konnte ich erst vor Kurzem machen; nicht das gleiche aber doch vergleichbar, als ein mir bekanntes Kind von etwa 9 Jahren während eines Filmbeitrages einen tierquälenden Jugendlichen als NAZI betitelte. Der Begriff kam wie aus der Pistole geschossen und ein ausgestreckter Zeigefinger wies dabei ebenso stringent wie eine Schusswaffe auf den Bildschirm. Ruf und Geste ließen mich die Gelegenheit ergreifen, den ohnehin wertlosen Film abzuschalten. Doch der Nazi als Sinnbild für den Unmenschen, den Nichtmenschen, blieb.

Konservativer

23. Juni 2014 10:50

Ich persönlich halte es mit Günter Maschke, der sich im Jahr 2.000 in einem Interview folgendermaßen äußerte;

"Ich lehne es ab, mich innerhalb der Rechten von irgendwelchen Leuten öffentlich zu distanzieren. Den Luxus können wir uns gar nicht leisten. Das habe ich auch in der Linken kaum gemacht. Am besten schweigt man. Etwas anderes sind Gewalttaten gegen mißliebige Personen bis hin zum Mord. Das ist eine Sache des Strafrechts.
...
Dieses Land kämpft darum, seine eigenen Interessen nicht mehr formulieren zu dürfen. Der Widerstand dagegen könnte sich ausweiten und intelligenter werden, wobei ich allerdings mit Blick auf das verfügbare Potential skeptisch bin. Deshalb müssen schon die Ansätze rasiert werden. Und deshalb wird man denen auch ganz anders auf‘s Haupt schlagen als den 68ern. Und ich werde mich deshalb auch nicht abgrenzen. Nicht weil es keine Unterschiede gebe, sondern weil die falschen Leute dazu auffordern und man das außerdem nicht vor den Ohren des gemeinsamen Feindes tut.
..."
Quelle: https://jungefreiheit.de/service/archiv/?www.jf-archiv.de/archiv00/350yy22.htm

Holzfäller

23. Juni 2014 11:25

Hier gibt es eine Bildergalerie, inklusive der drei Teletubbies. https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/sets/72157644878528868/

Mädchen mit bunten Haaren, große Jungs mit viel Metall und schwarzem Plastik in Nasen, Ohren und Augenbrauen,

Wobei diese Beschreibung heute auch auf viele der sogenannten "deutschen Rechtsradikalen" zutrifft.

Inselbauer

23. Juni 2014 11:39

Hässlicher als die Antifa sind diese Leute auch nicht. Sie könnten sich von ihren verkrampften, überalterten und subventionierten Führern lösen einen Nationalbolschewismus nach eigenem Gusto improvisieren. Hammer und Schwert sind doch o.k., am besten gefällt mir die einfache Fahne mit der Aufschrift "Halle/Saale". Das ist die Territorialmacht der Zerstörten. Mehr ist auch gar nicht notwendig. Alles Gute!

John Haase

23. Juni 2014 11:57

Die Sozialkassen werden noch eine ganze Weile voll genug sein, und ich bin mir ehrlich gesagt nicht mehr so sicher, ob die gesellschaftlichen Bruchlinien wirklich entlang der ethnischen Grenzen verlaufen werden, sollte eines Tages doch der letzte bundesdeutsche Cent irgendwo verfressen worden sein. Als Mitglied der Identitären Bewegung habe ich mittlerweile einigen politischen Kontakt mit den gemeinhin als "gewöhnliches Volk" titulierten Menschen gehabt, und das Ergebnis war zwar oft positiv (Senioren, arbeitende Schichten, manche Schüler) aber auch oft genug niederschmetternd: gerade die jungen Leute, die in mittlerer bis naher Zukunft dieses Land führen werden sind derart gehirngewaschen, daß einem trotz Erfahrung immer wieder der Atem stockt. Beispiel: als ich letztens einer guten Freundin von mir von der Identitären Bewegung (IB) erzählte und nach einigen Wochen mal nachfragte war sie sehr besorgt. Ich könne ja wohl ihren Freund dann nicht mögen (Engländer, aber höchstens besseres Schulenglisch, deutscher Paß) und müsse außerdem ihren Hund verachten - er ist ein Mischling. Es ging dann weiter mit der altbekannten Diskussion.

Zu viele Einwanderer verändern zwangsläufig die Aufnahmekultur - warum ist das schlimm -
weil die Sachen mitbringen, die dir auch nicht gefallen würden, zum Beispiel Beschneidung von Frauen -
aber die machen die hier ja nicht, ist ja verboten -
interessiert die nicht, warum sollte sich ein Mensch ändern, nur weil er eine Staatsgrenze überschreitet -
weil wir das Grundgesetz haben -
glaubst du, wenn 40 Millionen Neger einwandern interessiert die dieses Stück Papier -
was ist denn daran so schlimm, die passen sich an -
an was sollen sich denn 40.000.000 Neger anpassen, an unsere dekadente, versiffte Gesellschaft etc. etc etc

Man kann solche Leute praktisch kaum erreichen. Es reicht nicht aus, einfach dieses oder jenes Wort nicht zu verwenden oder geschickt zu argumentieren. Die Ideologie des internationalen Weltzeckentums ist so tief in sie eingestanzt, daß sie gar nicht anders können, als bestimmte Gedanken und Äußerungen als "nazi" anzusehen, völlig egal, was der Sprecher sich dabei gedacht oder selbst, was er eigentlich gesagt hat. Es ist wirklich zum Mäusemelken. Ich glaube nicht, daß unser nachwachsendes Bürgertum bei Verschlechterung der Verhältnisse plötzlich seine deutsche Seite entdeckt, ich fürchte eher, das Ergebnis werden gated communities und ähnliche Arrangements sein.

Es gibt in unserem Volk einfach keinen politischen Willen mehr. Selbst wenn in der Stunde Null plötzlich alle von jetzt auf gleich wieder deutsch würden - wie weitermachen? Die "Gegeneliten" von denen auf der Rechten immer phantasiert wird, wird es nicht geben, kann es nicht geben, weil wirkmächtige Eliten mit Zugkraft nicht im Verborgenen erschaffen werden können, sondern sich im politischen Kampf herausformen und bewähren müssen.

Politischen Willen gibt es wirklich nur noch bei Einzelnen. Selbst politische Bewegungen wie Antifa, Kameradschaften, IB etc. bestehen zur Mehrzahl aus Leuten, die die Spaßgesellschaft, die sie eigentlich vorgeben zu bekämpfen, tief verinnerlicht haben:

"Boah hey, ich hab gerade mal ne Stunde Zeit vorm Fußball, ich glaub ich mach mal was für/gegen Deutschland."
"Boah, mieses Wetter draußen, wird wohl nix mit grillen, und auf Counterstrike hab ich irgendwie auch gerade keinen Bock, ich glaub ich mach mal was für/gegen Deutschland auf Facebook"

Mit solchen Leuten kann man nicht nur nicht gewinnen, man kann nicht einmal kämpfen, ja eigentlich nicht einmal zum Kampf antreten. Politische Arbeit gleicht heute dem Versuch, aus einem Haufen losen Sand eine Marmorstatue zu machen.

Heinrich Brück

23. Juni 2014 12:41

Diesem "Staat" geht es nicht um Ästhetik, sondern um
die Verwertbarkeit im System.
Das System.
Holocausterziehung und Hitlerindoktrination von klein auf;
Ergebnis die Selbstverachtung der Wertlosigkeit, also Kampf
dagegen (statt dafür).

Marcus Junge

23. Juni 2014 14:01

"„Das Land ist so krank, so krank“, sagt meine Tochter."

Bester Satz des Artikels.

Ein alternativer Titel für solche Veranstaltungen wäre "Dummheit trifft auf Verbrechertum", darf sich jeder selber aussuchen, was da auf wen zutrifft.

Trefflich auch diese Polizistin, die sich wohl 1 zu 1 auf der linken oder rechten Seite (keine politische Ortsbestimmung!) der Polizeikette hätte einreihen können, vom gefühlten IQ her. Vom typischen Verhalten der Polizeiführung ganz zu schweigen. Grundrechte gelten halt nicht für jeden in der BRD.

Hartwig

23. Juni 2014 14:49

@ Marcus Junge

Ich schätze Ihre Beiträge im Allgemeinen. Und ich weiss um die berechtigten Aversionen der Identitären gegenüber dem NW. Aber mit "Dummheit trifft Verbrechertum" hauen Sie komplett daneben. Nein, da trifft Behauptungswille und Mut auf etwas, was ich als organisierten Volkszorn bezeichne. Heute so wenig Volk- wie damals, als man vom "spontanen oder berechtigten Volkszorn" sprach.

gerdb

23. Juni 2014 16:26

Ich glaube wenn Männern die Kriegserfahrung fehlt (töten/getötet werden)
werden sie einfach nicht mehr erwachsen.

Windwärgut

23. Juni 2014 16:52

"Acht, zehn Typen sehen aus, als könnten sie was in der Birne haben."
Das kann man erkennen?
Erstaunlich und in der praktischen Anwendung hat solche hubris oft genug eine überreiche Fehlerquote.
Da kann man noch so für die drahtigen Typen mit dem kantigen Kinn schwärmen und dickbebrillte Gesichter abtun, jede Folgerung ist reine Geschmackssache und es ist z.B. für blonde Mädchen in eher altmodischen Klamotten mit uncoolen Brillen ganz gut, dass die Erscheinung eben kein tauglicher Maßstab für die Einschätzung des Birneninhalts eines Gegenüber ist.

Kositza:Naja, ich hatte mich ja im Text als Lookistin bekannt. Eine gewisse Lebenserfahrung führt dazu, daß man in Kategorien denkt. Über eine Steigerung meiner Fehlerquote freue ich mich stets so sehr, daß Sie sichs kaum vorstellen können. Wenn bei der schwammigen Frau mit weißblond getöntem Haar und Nikotinanhaftung an der Supermarktkasse plötzlich ein kleines Trakl-Bändchen aus der Tasche lugt, bin ich tagelang begeistert. Oder neulich an der Autobahnraststätte: der Typ war stiernackig, seine Jeans fleckig, seine Augen standen eng und er roch verbraucht. Vielleicht ein Brummifahrer. Aber oho: Er pfiff den Liebestod aus Tristan und Isolde. Wunderbar!
Aber wenn Sie sich ein bißchen weniger dumm stellen und lang genug hinschauen, können auch Sie aus acht Metern Entfernung abschätzen, ob einer eventuell was in der Birne hat.

Marcus Junge

23. Juni 2014 19:26

Hartwig

Bitte nicht eine Sichtweise von 2 beteiligten Parteien anlegen. Auf den ersten Blick waren da schon 3 Parteien anwesend, JN, Antifa und Polizei. Auf den 2. Blick waren es sogar mindestens 5 Parteien, da im Hintergrund das Justizsystem steht, welches solche Schauspiele zuläßt und die Systemparteien, welche die Antifa als Handlanger verwenden, was diese entweder nicht bemerken will oder es stört sie nicht.

Wir haben also die staatlichen Kräfte, welche nach Kräften Rechtsbruch begehen, weil es der "guten" Sache dient. Die ausführenden Polizisten sind dabei nur die Idioten für die Drecksarbeit, weshalb ich auch von Polizeiführung schrieb. Die Justiz läßt das immer wieder zu, weil nie nennenswerte Strafen für die Blockaden und die folgende Untätigkeit der Polizei verhängt werden und die Parteien trommeln noch die Antifa zusammen, damit diese genau das macht. Eindeutiges Verbrechertum für mich. Purer Missbrauch des Gewalt- und Machtmonopols.

Dann sind da die "Anti"Faschisten, die bei solchen Auftritten praktisch immer außerhalb des Rechts agieren, mag auch die ursprüngliche "Gegen"-Demo rechtmäßig begonnen haben. Sie machen Handlangerdienste für die, die sie anderer Stelle vorgeben zu bekämpfen und lassen sich von diesen auch noch per Kampf gegen Rechts bezahlen. Geht's dümmer und krimineller?

Am Ende stehen da die, nennen wir sie mal so, "Verlierer" des deutschen Volkes. Schau ich mir die Leute auf den Bildern an, nicht nur bei der Sache in Merseburg, dann will ich mich da ganz sicher nicht einreihen. Was bei den Äußerlichkeiten beginnt, setzt sich nahtlos bei der großen Weltsicht fort. Ich gebe mal ein Beispiel, ich verteidige zwar Le Pen und FN aus Frankreich, weil sie gegen die EU sind, jenes Megamonsterübel, will aber ganz sicher nicht von solch national-französischen Sozialisten regiert werden wollen. Nur weil man 60% richtig macht, können einen die anderen 40% doch kräftig abstoßen. So ist es auch bei der NPD und deren Zielsetzungen. Keine wirkliche Alternative, aber ein probates Mittel die Lügen und Grenzen des Systems zu zeigen, viel mehr als per AfD.

Das ist alles Teil des Spieles, wie könnten die "Guten" die Guten sein, wenn es keine "Bösen" gäbe, im Zweifelsfall sorgt der VS dafür (oder wie war das, 25% der NPD haben da "Nebeneinkünfte"). Die allmächtige Propaganda der Medien sorgt bei den Massen der Leute dann für die entsprechende Lenkung und Diskreditierung der Ziele der "Nationalen". Vom braunen Hauch und diversen Filmen der Parteigrößen mit eindeutigen Aussagen (auf dem Kiewer Maidan wäre man damit lupenreiner Demokrat), ganz zu schweigen. Hier wird also "Ihr streitet, wir herrschen" aufgeführt. Dummheit nenne ich es, sich in solchen Inszenierungen zu verheizen. Gut gemeint (ich unterstelle es einfach mal), ist nicht gut gemacht, sondern das Gegenteil davon.

Wenn es Ihnen mehr gefällt, statt Dummheit kann man, zumindest teilweise, von Verblendung und Unwissenheit sprechen. Ändert nur nichts am Endergebnis.

Tom Nässbjer

23. Juni 2014 19:48

Die europäische Länder sind so krank, so krank.
Auch Schweden, mein Land, krank.

Hartwig

23. Juni 2014 21:35

@ Marcus Junge
Was Sie da schreiben ist im Großen und Ganzen nichts Neues, und im Wesentlichen richtig. Aber ich schrieb nicht von Klugheit oder Stil, nicht von Strategie, und schon gar nicht von politischen Zielen. Ich schrieb vom Behauptungswillen und Mut. Das diese Jungs sich dort verheizen, steht dioch ganz außer Frage.
Aber möglicherweise werden sie die einzigen Bilder eines Widerstandes des deutschen Volkes überliefern; nämlich dann, falls die Klugen und strategisch Denkenden der deutschen Rechten versagen sollten und mit ihren Schriften keine (oder eben nur sehr wenige) Gesichter verbunden werden; einfach weil sie nicht gezeigt werden.

Gustav Grambauer

23. Juni 2014 21:49

Die Lebenslüge der "BRD"-Zivilcourage-Spießer ist schon eine Delikatesse für ganz besondere Kafka- und Gogol-Fans.

Aber der Clou ist ja, daß mit DEREN Steuern in der Ukraine gerade ein abgestuftes System von "Filtrationslagern", "Inhaftierungslagern" und womöglich "Vernichtungslagern" gebaut wird, der Bericht dazu hat nur 2.000 Aufrufe (klar, es läuft Fußball ...).

https://www.youtube.com/watch?v=CSAtDmgCz5E

Wo liegt der gemeinsame Nenner?!

Sie werden keine Ruhe geben bis auch das einst stolze, prächtige Kiew so aussieht wie der "verlorene ("bereicherte") Ort" Merseburg heute mit seiner jämmerlichen Al-Capone-Bar in der immer noch nach König Heinrich benannten Straße. Ob die "lachsfarben gewandete Dame Typ Stadträtin" auf die Idee käme, daß das Hakenkreuz bei 2:34 sicher aus einer von ihren Steuern bezahlten Sprühdose kommt?!

https://www.youtube.com/watch?v=J8ebZHg86cg

Dieses Land ist ein Irrenhaus!!!

- G. G.

jack

24. Juni 2014 00:24

Eine Demonstration intellektueller Rechter auf der Strasse wird es auch nicht geben. Pharisäer erheben sich über gepiercte und tätowierte Unterschichtler die nichts mehr zu verlieren haben.
Ich vermute, dass gerade die es sein werden, von denen eines fernen Tages Impulse ausgehen werden, selbst wenn man es sich anders wünschte.
Leider finde ich einen älteren Artikel zu diesem Thema im "Korrektheiten" Blog nicht mehr.

Langer

24. Juni 2014 00:35

Abseits davon, Frau Kositza: Gibt (oder gab es) Ihres Eindrucks nach einen Unterschied zwischen West- und Ostdeutschen Maennern? Falls ja - welchen?

Kositza: Lieber Langer, entweder Sie verwechseln meine Rolle hier mit der Rolle Alice Schwarzers, die auf der Emma-Seite seit ein paar Monaten auch als Briefkastenonkel fungiert, oder Sie spielen schelmisch auf einen uralten Langartikel von mir an, den ich mal vor vielen, vielen Jahrzehnten für die "Wir selbst" geschrieben habe über die (höchst unterschiedlichen) Männer der "rechten" Szene in Ost und West. Falls letzteres: Ich kann das nicht aktualisieren. Allenfalls eine ganz grob gerasterte Einschätzung: Ossis fehlt der Horizont, Wessis die Erdung.

neocromagnon

24. Juni 2014 01:24

Auf den Schwächeren draufhauen ist jetzt nicht soo neu.
Aber egal was es für Menschen sind, wo da der Mut steht ist offensichtlich, und vermutlich macht gerade das die anderen so wild.

neocromagnon

24. Juni 2014 01:47

@Luise Werner
Achten Sie mal auf die bildlichen Darstellungen zum Thema in der Mainstreampresse.
"Nazis" werden fast ausnahmslos (selbst in der FAZ) entmenschlicht dargestellt, als Glatzen von hinten oder als Stiefel. Sie haben kein Gesicht, es sind keine Menschen, sie haben keine Rechte und es ist nicht schade drum. Es ist Abfall, alles Böse wird auf sie übertragen und einigen Menschen wird dieses Schild dann umgehängt.
Wobei niemand definieren kann, was ein "Nazi" eigentlich ist, der Begiff ist fließend, mit der historischen Relaität hat er nichts zu tun.
Und ich denke, die wissen schon was sie da tun, sie haben es ja gelernt.
Das läuft auch nicht unterschwellig, sie machen es ganz offen. Und es gibt in den Redaktionen offenbar keinen Widerstand. Alle machen mit.
Lüge, Täuschung, Verleumdung, Hetze, es schreit geradezu nach Feuer.

Martin

24. Juni 2014 10:15

Ich glaube wenn Männern die Kriegserfahrung fehlt (töten/getötet werden)
werden sie einfach nicht mehr erwachsen.

Als unmittelbar im Umfeld von WK II Teilnehmern groß gewordener (alle noch lebenden männlichen Verwandte - ein nicht geringe Anzahl durfte gar nicht erst richtig Erwachsen werden dank dieses Ereignisses, so dass ich sie leider nie kennen lernen durfte - sowie Nachbarn etc.) habe ich keinen einzigen kennen gelernt, der nicht dankend auf diese Erfahrung in seinem "Reifungsprozess" zum "Erwachsenen" verzichtet hätte. "Nie wieder Krieg" war keine linke Propaganda im unmittelbaren Nachkriegsdeutschland sondern vielmehr die Auffassung der weit überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung. Vom Kriegstrauma hat sich Deutschland bis heute nicht erholt.

Wenn ich mir dann noch Herrn Grambauers links zu russischem Propagandamüll oder Herrn Worch betrachte, der auf den Bildern der Merseburger Demonstration gut zu erkennen war und der etwas von Sozialismus faselt, obwohl er selber nur deshalb dies so ungeniert tun kann, da er selber Kapitalist ist bzw. vom Kapital lebt und keinen Strich realer Arbeit in seinem Leben verrichten muss (so zumindest nach dem, was allgemein über ihn kolportiert wird), dann wundert es mich nun gar nicht mehr, warum ein BVerfG dem Herrn BuPrä die Spinner-Formulierung hat durchgehen lassen.

In der Tat, wir leben in einem Irrenhaus, aber vom grassierenden Wahnsinn sind offenbar alle politischen Richtungen mehr oder weniger befallen. Ostentative Glaubensbekundungen via Demonstrationen erfüllen im Übrigen nur den selben Zweck, den Sekten auch bei ihren Mitgliedern bewirken wollen, wenn sie sie auf Straßenmission schicken ("Wir" im Land des "Bösen").

Unke

24. Juni 2014 10:27

Interessanter Bericht. Mein Ding ist es nicht, obwohl ich Respekt vor all jenen –den Stürzis, Uckermanns, den namenlosen „nationalen Aktivisten“- habe, die ihren Hintern hochbekommen. Das sind ja weniger Karrieristen als Verzweifelte, die sich bewusst bzw. der Auffassung sind, dass das Leben zu kurz ist als dass man es nur als (faulen) Kompromiss bestreiten könne.
Wobei ich mich frage: was wäre, wenn es die „(Straßen-)Nazis“ nicht gäbe? Wenn ich das richtig sehe sind das ja auch in Mitteldeutschland inzwischen derart wenige dass es sich um eine Art gesellschaftliche Konstante handelt – weniger wird man nicht hinbekommen, dass wussten schon die DDR- Oberen. Sie eignen sich außerdem wunderbar als Projektionsfläche – in der DDR 1.0 wie auch 2.0, wie dem Bericht ja auch zu entnehmen ist; sie sind damit staatstragend und halten die auxiliarii (die Hilfstruppen des Systems zur Unterdrückung unerwünschter Meinungen, d.h. die Antifa) für wichtigere Aufgaben in Übung.
.
Eine Anmerkung zu

Wer dort fotografiert wird, hat jede Aussicht auf eine Anstellung in Ämtern oder auch nur normalen Verhältnissen verwirkt.

Dem muss ich widersprechen. Für den öffentlichen Dienst bzw. den staatsnahen Bereich gilt white men need not apply, Bewerbungen sind reine Zeitverschwendung. Quoten für alles Mögliche außer eingeborenen Männer führen dazu, dass dort Männer nur dann genommen werden, wenn im wahrsten Sinne des Wortes Not am Mann ist – z.B. IT Netzwerke oder Datenbanken am Laufen gehalten werden müssen-, also (sich lediglich den Hintern breit sitzende) Damen (ausnahmsweise) nicht gebraucht werden.
Kurz: ob man nun an gute Jobs „nicht“ oder „erst recht nicht“ kommt ist ziemlich irrelevant, nicht?
.
Eine letzte Anmerkung: solle nur niemand glauben, der Kelch des Bevölkerungsaustausches gehe an Mitteldeutschland vorüber. Länder und Kommunen werden alles daran setzen, ihre (verbleibende) Infrastruktur mit wem-auch-immer auszulasten. Ist erst einmal ein Siedlungskern –sozusagen eine kritische Masse- von (homogenen) Zuwanderern geschaffen, geht der Rest von selbst. Damit ist die Einwohnerzahl stabilisiert und die Zuweisungen öffentlicher Mittel sichergestellt.
Darum geht’s doch. Richtig?
.
P.S.
Merseburg kenne ich. Habe auf der Rückreise von Dresden vor knapp 5 Jahren Halt beim Dom gemacht. Liegt auf einem Hügel (der Dom), nicht?
Gastronomie: die übliche ostdeutsch-unfreundliche Abzocke, war auch sonst kein Betrieb, bin somit nicht lange geblieben und weitergefahren.

Rainer Gebhardt

24. Juni 2014 13:31

@ Holzfäller

Die Fotostrecke auf flickr ist interessant: Während die Gesichter der Antifanten sorgsam verpixelt wurden, sehen wir die Rechten in Portraitqualität. Ich gehe nicht davon aus, daß der Fotograf (Presseservice Rathenow) die Einwilligung jeder einzelnen abgelichteten "rechten Person" eingeholt hat. Für die Veröffentlichung wäre das aber zwingend notwendig gewesen, denn das Recht am eigenen Bild ist eine Ausprägung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts. Man scheint nicht nur davon auszugehen, daß "Rechte" keine Persönlichkeitsrechte haben - dem Betrachter werden diese Fotos wie Steckbriefe präsentiert.

eulenfurz

24. Juni 2014 14:40

Ich glaube wenn Männern die Kriegserfahrung fehlt (töten/getötet werden)
werden sie einfach nicht mehr erwachsen.

Da hülfe das Eingebundensein von Kindern in Verpflichtungen, das auch heute noch durch eine gute Erziehung zu bewerkstelligen wäre. Vor Dekaden war es die Feldarbeit, das Aufpassen auf Geschwister, eine frühe Heirat, der gesamte Komplex an Regularien, den man als gegeben hingenommen hat und in den man hineingewachsen ist und der den Menschen zu einem ethisch handelnden Menschen formte.

Heute gilt in der Schoßhundgesellschaft das Prinzip Prinz_Eßchen unter der Kuratel einer Pätschwürgfamilie oder der staatlichen Verwahranstalt, andressierte Identitäts- und Bindungslosigkeit, die Selbstverständlichkeit, von der "Scheiß-Gesellschaft", alles in den A.... geschoben zu bekommen, Studium und andere Betreuungsangebote inklusive, und die Anmaßung, immer und überall die Sau rauslassen zu können. Daraus entstehen zwangsläufig diese selbstgerechten Herrenmensch_innen, welche ihr Mütchen an Minoritäten von "Hampelmännern", "Spinnern" und anderen Untermenschen kühlen.

Dieses verhetzte Kleinbürgertum, das heute auf den Universitäten randaliert, ist gefühlskälter und erbarmungsloser als selbst die vertrockneten alten Herren, die wir zu bekämpfen haben: wenn diese Jungen einmal ihre Talare anziehen, werden unsre Kinder etwas erleben. Ihr Mangel an Rechtsgefühl ist vollkommen.

Die Lage ist nie hoffnungslos: Wenn das letzte Betreuungsangebot fällt, weil der Wirt tot ist, werden die Parasiten in der Realität aufwachen!

Thomas Wawerka

24. Juni 2014 15:48

Respekt vor Ihrem Fräulein Tochter! Hat die Afrikaner als die Sympathischsten bezeichnet ... dazu schweigen die Ausländerfeinde geflissentlich.

gerdb

24. Juni 2014 17:05

@Martin

dieser Hinweis auf Heiner Müller( Krieg als letztes Refugium des sogenannten Humanen) war keinesfalls als Lösungsvorschlag gemeint.
Aber mit dem von Ellen Kositza angesprochenen Lookism präsentieren sich die Leute doch als das was sie sind.

noch etwas Heiner Müller:

AUS DEM LEBEN EINES MANNES
Erinnerung an eine Panzerschlacht
Mein Gang durch die Vorstadt Ich
Zwischen Trümmern und Bauschutt wächst
DAS NEUE Fickzellen mit Fernheizung
Der Bildschirm speit Welt in die Stube
Verschleiß ist eingeplant Als Friedhof
Dient der Container Gestalten im Abraum
Eingeborene des Betons Parade
Der Zombies perforiert von Werbespots
In den Uniformen der Mode von gestern vormittag
Die Jugend von heute Gespenster
Der Toten des Krieges der morgen stattfinden wird....

Aus "Landschaft mit Argonauten"

Julius

24. Juni 2014 17:24

@ Rainer Gebhardt
Man scheint nicht nur davon auszugehen, daß „Rechte“ keine Persönlichkeitsrechte haben – dem Betrachter werden diese Fotos wie Steckbriefe präsentiert.
Interessante Beobachtung. Es trifft wohl auch zu: sie haben keine. Wenn ein "Rechter" versuchen sollte, in einer solchen politischen - also nicht in einer rein "privaten" - Angelegenheit Persönlichkeits- oder andere Rechte gerichtlich durchzusetzen, würde er vermutlich scheitern. Das Gericht wird darlegen, dass in diesem besonderen Fall irgendein Interesse von FDGO, ABC und XYZ überwiegt. Dem Beamten (Richter) bleibt auch garnichts anderes über, sonst ist er der nächste. Es gab ja schon Fälle, in denen Medienkampagnen gegen Richter losgetreten wurden, zB:
https://derstandard.at/2703723
https://www.czernin-verlag.com/buch/der-ausgebliebene-skandal?PHPSESSID=1jnvdqq12c9q3g6ttf886agk67
Schon in einem anderen Zusammenhang habe ich geschrieben: In allen Bereichen, die von (meta-) politischer oder ideologischer Bedeutung sind, ist der Staat nicht nur mit Gesetzen, sondern "von unten", also bereits über Vollziehung und Rechtsprechung weitgehend rechtsfortbildend und folgt dabei dem Meinungs-Hauptstrom aus „gesellschafts- und politikwissenschaftlichen“ und medialen Vorgaben. In solchen Fragen auf den Rechtstaat, die Grundrechte, die Verfassung (zB richterliche Unabhängigkeit) o.ä. zu vertrauen wäre naiv. Der Staat wird so handeln, wie es jene, die ihn erbeutet haben, wünschen.

Langer

24. Juni 2014 17:39

Die Strassennazis sind der rechten Bewegung weitaus abtraeglicher als alle linken Stadtraetinnen und Arschbreitquetscherinnen zusammen. Die Rechte sollte alle (Gegen-)Demonstrationen solange einstellen, bis sich Leute auf die Strasse getrauen, die sich mit ihrem Aussehen nicht sofort selbst disqualifizieren.

Rautenklausner

24. Juni 2014 18:12

Zum Eulenfurz:
Genau, wir brauchen endlich afghanische Verhältnisse in Deutschland!

Martin

24. Juni 2014 21:02

@gerdb

Danke für die Aufklärung und den Hinweis auf Heiner Müller (auch für das zitierte Gedicht).

eulenfurz

24. Juni 2014 21:20

@Rainer Gebhardt
Die einschlägige Rechtssprechung handhabte es bislang so, daß derartige Ablichtungen von Personengruppen, die in der Öffentlichkeit auftreten, auch bei Demonstrationen, veröffentlicht werden dürfen. Das Persönlichkeitsrecht KÖNNTE erst dann verletzt werden, wenn Einzelne der Gruppen kenntlich gemacht werden, etwa durch Bildunterschriften usw. KÖNNTE deshalb, weil die Zulässigkeit wiederum davon abhinge, ob es sich um eine absolute oder relative Person der Zeitgeschichte handelt.

@Rautenklausner
Die über Jahrhunderte und Jahrtausende auf deutschem Boden bewährten sittlichen Verhältnisse wären für die Deutschen passender und könnten sie auch vor dem Untergang bewahren.

Ein Fremder aus Elea

25. Juni 2014 00:49

Sehr geehrter Herr Haase,

ich habe Ihren Kommentar gerne gelesen und würde ihn selbst auch gerne wieder kommentieren.

Zu viele Einwanderer verändern zwangsläufig die Aufnahmekultur – warum ist das schlimm –
weil die Sachen mitbringen, die dir auch nicht gefallen würden, zum Beispiel Beschneidung von Frauen –

Nein, schon falsch. Damit sagen Sie doch selbst, daß Kultur nicht mehr ist als eine Geschmacksfrage.

Der Einstieg ist auch sehr abstrakt, sehr hoch, vielleicht nicht der beste. Das Problem der Massenimmigration ist die Zerstörung der Möglichkeit zu vertrauen. Eine Gesellschaft funktioniert nicht nach dem Buchstaben des Gesetzes. Wir sind keine Roboter.

Allerdings ist in diesem Zusammenhang die Staatsaffinität von zentraler Bedeutung. Derjenige, für wen der Staat glaubhaft die Interessen des Landes vertritt, vertraut ihm - und der Rest ist ihm egal.

Die Leistung des Staates wird aber nicht an Kleinigkeiten gemessen, sondern an der Gesamtlage.

Verschlechtert sich die, entsteht ein Bedürfnis nach anderen Vertrauensbeziehungen, vorher nicht.

Jede Vertrauensbeziehung ist teils ideologisch und teils gemeinsamen materiellen Interessen geschuldet, so auch beim Staat.

Fällt der weg, so bleiben beispielsweise Religion und Volk, um die Großen zu benennen, wobei die beiden aber auch nicht unabhängig von einander sind.

Alternativ wird "der Staat erobert". Durch Wahlen. Oder es kommt schon vorher zu Korrekturen.

Allerdings interessieren den Staat alternative Vertrauensbasen nicht. Er hält sich für mächtiger als Volk und Religion und würde sich am liebsten unabhängig von ihnen machen, was, vor dem Hintergrund seiner Bindung, auch verständlich ist, schließlich möchte ein Staat nur seine Vorteile verfolgen und nicht die einer Religion oder eines Volkes.

Das ist durchaus systemimmanent.

Nun, und damit wird das Ganze jetzt wirklich sehr schwierig, denn ob man sich in dieser Situation gegen den Staat stellen soll oder nicht, hängt davon ab, wie groß man seine Macht einschätzt.

Eine Staat ist eine Organisationsform, welche vorgibt, einen Glauben zu besitzen, aber in Wirklichkeit keinen hat.

Ich bin von der Hinfälligkeit solcher Organisationsformen überzeugt, aber das ist keine leichte Erwägung.

Mit anderen Worten, eine "Eroberung des Staates" durch Wahlen brächte rein gar nichts, wenn sich das Selbstverständnis des Staates dabei nicht änderte.

Ehrlich gesagt, ich halte Korrekturen im notwendigen Ausmaß für ausgeschlossen, heute wie morgen wird man stets zu spät zu wenig tun. Man wird sich anpassen - auf seine Weise. Es ist heute schon die falsche Weise. Wie wenn ein Mörder anfängt, Zeugen zu ermorden, um nicht verurteilt zu werden.

Aber all das bleibt nicht folgenlos. Es beschreibt lediglich die Art des Endes.

Das ist selbst gewählt, selbst erkannt und auch selbst rechtfertigt.

Außerdem findet diese politische Entwicklung nicht in einem Vakuum statt, sondern innerhalb spezifischer zivilisatorischer Umstände, welche sehr weitreichende Bedingungen stellen.

Hier und da gibt es Irrtümer, wie den Glauben, die friedensstiftende Kraft des Christentums läge in der Feindesliebe.

Nun ja, ganz falsch ist das nicht, aber es ist auch nur auf sehr spezifische Weise richtig. Die Art von Feindesliebe, auf welcher die Stabilität Europas beruht, ist die Trennung von Soldat und Zivilist. Seit Napoléon wird aber dran genagt, seit Hitler heftig. Die Feindesliebe dabei ist erstens die Verschonung der gegnerischen Zivilisten und zweitens der Verzicht darauf, die eigenen Zivilisten zu Soldaten zu machen.

Aber auch dieses Arrangement hat wieder vielfältige Voraussetzungen.

Es ist also wirklich überflüssig, dieses ganze Willkommensgetue. Wem an Stabilität liegt, der sollte andere Dinge beherzigen.

Nun ja. Es gibt also durchaus politisch sinnvolle Ziele, nämlich die Ausräumung von politisch schädlichen Irrtümern durch politische Arbeit.

Aber letzten Endes... eine verblendete Gans mehr oder weniger... Gänse werden eh geschlachtet, ob sie nun ein Fuchs holt oder nicht... Verzeihung... obwohl... "Alles ist nach seiner Art. An ihr kannst du nichts ändern." Wahrscheinlich sind die Gänse am Ende froh, wenn sie ein Fuchs erwischt. Äh... egal.

Hmm... das war auch zu individuell gedacht. Gesamtgesellschaftlich sind politisch schädliche Irrtümer durchaus schädlich. Sie führen zu Gansfehlsteuerungen, welche unnötige Widerstände erzeugen.

Nun ja, Einsicht ist immer gut. Und Politik kann ihr im begrenzten Maße dienlich sein, allerdings nur dann, wenn es ein öffentliches Interesse an der Beseitigung von Unsinn gibt.

Möglicherweise könnte man die Leute gar überzeugen, daß sie lieber vorsichtig sein sollten und hin und wieder was vom Staat verlangen, was der nicht gerne tut.

Aber das wohl eher nicht, realistisch gesehen.

Also... abwarten und die Zeit nutzen, um die Freiheit, welche man hat, produktiv für die antizipierte Zukunft zu verwenden.

Olaf

25. Juni 2014 05:36

Nur 10 Frauen bei den Rechten? Frauen lieben den Mainstream und die scheinbare Harmonie, früher wollten sie ein Kind vom Führer, heute von Renate Künast oder von Mr. Lampedusa. Erst viel später merken sie oft, dass das nicht so clever war.

Frankstein

25. Juni 2014 09:08

Niemand lebt auf einer Insel. Das sollten sich die Merseburger auch ins Gedächnis schreiben. Erinnert es mich doch an die atomwaffenfreien Zonen, derart putzige Schilder schmückten in den 90ern noch manchen verschlafenen Vorort. Manche der alternden Revoluzzer schmücken ihre Wohnstraßen noch mit selbstgebastelten = Achtung spielende Kinder! Soll heißen, wir spielen und alle haben gefälligst Rücksicht zu nehmen. Das ist die Weltsicht von Infanten und deshalb nennt man sie infantil. Diese " Erwachsenen" sind auch als die Pampers-Generation bekannt. Gezuckerte Alte-Kotz und gezuckerte Pampers können lebenslange Inkontinenz bewirken. Wobei es heute schick ist, für jedes Gebrechen öffentliche Anerkennung zu heischen. Dabei sind die analfixierten heute längst inkludiert.
Im Grunde sind das nur Versuche öffentliche Anerkennung zu haschen, nicht jeder Ort hat historisches Vermögen, von dem er zehren kann. Oder eine Agenda, die es zu schützen gilt.
Obwohl Merseburg, da war doch was ? Ob Otto wohl die Sümpfe trockengelegt hätte, wenn er das Treiben der heutigen Hominiden geahnt hätte?

Gustav Grambauer

25. Juni 2014 09:11

Martin

"... Links zu russischem Propagandamüll ..."

Aber der ukrainische sogenannte "Verteidigungsminister" Kowal sagt es doch selbst in aller Offenheit und Öffentlichkeit - und es paßt auch nur zu dem sonstigen Gebaren der (N)ATO in den östlichen Landesteilen.

Eulenfurz

"Vor Dekaden war es die Feldarbeit, das Aufpassen auf Geschwister, eine frühe Heirat, der gesamte Komplex an Regularien, den man als gegeben hingenommen hat und in den man hineingewachsen ist und der den Menschen zu einem ethisch handelnden Menschen formte."

Und der Militärdienst, siehe:

https://www.20min.ch/schweiz/news/story/Zivildienstler-koennen-jetzt-im-Zirkus-auftreten-23323712

- G. G.

Julius

25. Juni 2014 10:23

@Langer

Die Strassennazis sind der rechten Bewegung weitaus abtraeglicher als alle linken Stadtraetinnen und Arschbreitquetscherinnen zusammen.

Völlig richtig. Das zielt auf den Kern und gäbe Anlaß zu verschiedensten Überlegungen. Der Haltung Günter Maschkes (oben zitiert von Konservativer) ist ja im Grundsatz zu folgen, doch ich brauche mich auch garnicht von den "Straßennazis" zu distanzieren: Mit diesen Leuten habe ich - und das meine ich ganz nüchtern und nicht polemisch - nichts gemein.
Von aller Diskussion über die Obsoleszenz der politischen Links-Rechts-Dichotomie abgesehen: Bei diesen Leuten erlaube ich mir schon ganz ernsthaft und ohne Ironie die Frage aufzuwerfen, ob das wirklich "Rechte" sind. Ich persönlich würde das prinzipiell abstreiten. (Es spricht ja übrigens bekanntlich auch einiges dafür, den historischen NS zumindest teilweise links einzuordnen. Im Werk von Erik von Kuehnelt-Leddihn ist das beinahe ein Topos.) Sicher schwingen da auch - sicher wenig durchdacht - "rechte" Einstellungen mit. Ich kann mich aber nicht des Eindrucks erwehren, daß es diesen Leuten auch ganz wesentlich um die innere Gruppensolidarität eines subkulturellen Milieus geht, das sich durch größtmögliche Provokation von der Außenwelt abgrenzt. Das ändert aber natürlich nichts daran, daß genau diese Gestalten das Bild prägen, das die linken Polit- und Kulturhegemonen samt Medien vom "rechten" Popanz herstellen.

Anna

25. Juni 2014 12:13

@ Konservativer
Ich sehe das auch so mit dem Distanzieren. Klar, von den Sezessionslesern wird wohl keiner bei der Demo dabei gewesen sein, und schöner und schlauer als "die" sind wir auch.
Aber: Müssen Sie sich wirklich entscheiden zwischen einem Deutschen mit niedriger Bildung und nochweniger Interesse und einem schlauen schönen Ausländer??
Die ganzen linksgrünen Studierten, die natürlich nur in den deutsch dominierten Vorstädten wohnen, sehen schließlich auch null Widerspruch zwischen Einwanderung und dem Milieu, in dem ihre Kinder auf die Schule gehen sollen. Diese passen ja schließlich auch vom Milieu nicht zu den Armutzugewanderten.

@John Haase
Sie sprechen mir aus der Seele, ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht und rede deshalb kaum noch über Politik, bzw. nur mit Gleichgesinnten. V. A. Frauen sind mir da leider auch oft zu doof (unsachlich). Sonst natürlich nicht ;-)

Biobrother

25. Juni 2014 14:13

"Lookisten" (ist das nicht im Grunde jeder von uns?) liegen zum Glück nicht immer richtig. Recht häufig aber natürlich schon.

https://www.youtube.com/watch?v=oVjvnW3-lKY

F.H.

25. Juni 2014 14:15

@Julius
"... ich brauche mich auch garnicht von den „Straßennazis“ zu distanzieren: Mit diesen Leuten habe ich – und das meine ich ganz nüchtern und nicht polemisch – nichts gemein."

Doch. Die Strassennazis schreiben "gar nicht" auch meistens zusammen.

Kositza: Och, kommen Sie, F.H.! Wenn Sie das so streng sehen, entgegne ich: Wer Straße mit ss schreibt, der macht auch jede Mode mit.

Rüdiger Happ

25. Juni 2014 14:46

> daß der Fotograf (Presseservice Rathenow) die Einwilligung jeder einzelnen abgelichteten „rechten Person“ eingeholt hat. Für die Veröffentlichung wäre das aber zwingend notwendig gewesen, denn das Recht am eigenen Bild ist eine Ausprägung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts. Man scheint nicht nur davon auszugehen, daß „Rechte“ keine Persönlichkeitsrechte haben

Irrtum: Bei öffentlichen Veranstaltungen darf man fotografieren und die Bilder auch unverpixelt veröffentlichen. Oder haben Sie schon mal verpixelte Fernsehaufnahmen vom Rosenmontagszug oder von der 1.-Mai-Kundgebung gesehen? Eben.

cromagnon

25. Juni 2014 15:54

@Martin
Mein Opa war als Artillerie Zieleinweiser in Stalingrad, dann verwundet ausgeflogen, dann in den Ardennen, dann in US-Kriegsgefangenschaft. Der hatte schon einiges erlebt. Nie hat er etwas derartiges berichtet. Er hat erzählt, wie er in den USA mit anderen deutschen Kriegsgefangenen in einer Ketchupfabrik arbeiten musste und wie sie tote Ratten in den Ketchup geschmissen haben. Er hatte unter der Niederlage Deutschlands gelitten. Er hatte ein Eisernes Kreuz für besondere Tapferkeit. Gebrochen hat ihn die Missachtung zuhause und vor allem die Ablehnung durch seinen Sohn.

Hartwig

25. Juni 2014 15:57

"Die Strassennazis sind der rechten Bewegung weitaus abtraeglicher als alle linken Stadtraetinnen und Arschbreitquetscherinnen zusammen."
"Mit diesen Leuten habe ich – und das meine ich ganz nüchtern und nicht polemisch – nichts gemein."

Da sind wir von der Solidarität innerhalb des Lagers aber weit entfernt. Das der Kampf gegen rechts Radikalität auf beiden Seiten befördert (beabsichtigt), sollte Ihnen bekannt sein. Man muss doch mit diesen Leuten "nichts gemein" haben. Und doch stehen sie diesseits einer Linie. Das von E.K. erwähnte Niemöller-Poem sollten sich hier einige mal durchlesen.
Dafür, dass "diese Gestalten zum rechten Popanz hergestellt werden", können sie nichts! Ich kann mir nicht helfen, aber so etwas hier von @Langer und @Julius zu lesen, dieses arrivierte Gehabe; womöglich mit Brandy und Zigarre, "man müsse sich gar nicht erst distanzieren" - um es dann aber laut und deutlich in die Welt hinaus zu schreiben. Mann oh Mann! Was haben denn diese Demonstranten schreckliches gemacht?? Sie haben friedlich demonstriert, ein paar Plakate gezeigt und ein paar Slogans skandiert; aller Wahrscheinlichkeit nach gesetzeskonformen Inhalts. Und hier müssen sich diese Leute sagen lassen, ihr Tun sei abträglicher als das jener Stadträte, die eben diesen (und uns allen) die bürgerlichen Grundrechte streitig machen.

Langer

25. Juni 2014 17:51

Kositza: Lieber Langer, entweder Sie verwechseln meine Rolle hier mit der Rolle Alice Schwarzers, die auf der Emma-Seite seit ein paar Monaten auch als Briefkastenonkel fungiert, oder Sie spielen schelmisch auf einen uralten Langartikel von mir an, den ich mal vor vielen, vielen Jahrzehnten für die „Wir selbst“ geschrieben habe über die (höchst unterschiedlichen) Männer der „rechten“ Szene in Ost und West. Falls letzteres: Ich kann das nicht aktualisieren. Allenfalls eine ganz grob gerasterte Einschätzung: Ossis fehlt der Horizont, Wessis die Erdung.

Ja, doch, genau darum geht es mir! Ich kenne den Artikel nicht, aber Sie muessen doch einen Eindruck von der Mentalitaet hier wie dort gehabt haben. Und jetzt wohnen Sie im Osten ("Mitteldeutschland", oder anders herum). :)

Also: Genau solche Eindruecke sind die interessantesten! Plaudern Sie aus dem Naehkaestchen, Ostmaenner, Westmaenner - und es darf ruhig ausfuehrlich sein! Machen Sie aus dem Rechts-, Links-Dualismus mal einen Artikel lang einen Mann-, Frau-Dualismus!

Ich

25. Juni 2014 21:25

Hmm, ganz ok geschrieben.
Aber ich finde die Erwähnung, dass bei den Rechten "unschöne" Leute bei sind, vielen man die Dummheit ansieht und es wenig Frauen dabei sind.
Sonst so objektiv und dann so ...

Kositza: Also, Frauen waren es objektiv wenige. Aber wenn ich die Photostrecken ansehe: mehr als ich dachte. Was ich im übrigen nicht als Argument gegen Ihre Leute/Ihr Anliegen ansehe!

Erstmal ich gehöre zu dieser Randgruppe. Vielleicht nehme ich es deshalb leicht persönlich.
Die Optik finde ich nicht so interessant, wenn es um politisches geht.
Ich bin nicht hässlich, aber wenn ich mich mit jemanden politisch auseinander setze, ist mir egal wie er aussieht.

Kositza: Ja, in Ordnung. Aber man sieht ja nicht nur irgendwie aus (das fällt in die Verantwortung des Herrgottes oder der Gene), man stellt sich ja auch dar. Mit Haartrachten, Ringlein, Steckern, Klamotten. All das ist doch auch eine Aussage!

Ich bin auch ganz gut gebildet und mein Freundeskreis auch. Und wir haben auch Frauen, die auch ihre Meinung dazu haben, manche wie wir, manche ähnlich. Aber in der Familie gehts ja auch nicht immer um Politik.
Sicher gibts bei den "Rechten" genug Holzköpfe und Mitläufer, aber das hat wohl jede Klientel/Richtung. Und den Frauen bei uns ist's oft zu heikel auf Demos, da sie meist Arbeit im Öffentlichen Bereich oder mit Menschen haben. Und wir wissen, was da die Antifa immer macht, wenn sie Einen kennt.
Trotzdem gute Darstellung Ihrer Sicht.

Sascha

25. Juni 2014 21:27

Die Antifas in Deutschland hüpfen? Niedlich.

Fehlt nur noch der Spruch der ukrainischen Faschisten dazu: "Wer nicht hüpft der ist ein Russe. (Im Original "Moskal" - ein ukrainisches Schimpfwort für Russen) .

Frankstein

26. Juni 2014 09:36

"Die Antifas in Deutschland hüpfen? Niedlich. "
Ich liebe diese Blogs, schärfen sie doch die Wahrnehmung und die Erkenntnisfähigkeit. Jetzt weiß ich, warum mir viele Zweibeiner suspekt sind. Es sind Hüpfer ! Kleine Hüpfer sind ja noch niedlich, sie wirken ein wenig unorganisiert. Große Hüpfer sind nur noch peinlich, sie wirken desorientiert, unbeholfen und nicht lebensfähig. Bei Kindern nennt man das heute wohl ADHS. Hervorgerufen durch Gen-Schädigung, die auf ungezügelten Rauschmittelgenuss der Erzeuger zurückgeführt wird. Dies ist die Brut der Bekifften und Besoffenen. Absolut erziehungs- und bildungsresistent sind sie zu einem Leben in staatlicher Fürsorge verurteilt, arme Geschöpfe. Nur vermehren sich diese Untüchtigen rasant, auch weil die Treibjagd verboten und die Zucht abgeschafft wurde. So wird dieses Gewimmel Straßen und Plätze erobern und die Aufsicht darüber. Warum nur beschleicht mich ein kalter Schauer bei dieser Vorstellung ?

Julius

26. Juni 2014 10:34

@Hartwig

Da sind wir von der Solidarität innerhalb des Lagers aber weit entfernt.

Es ist ja die Frage, ob das wirklich ein einziges Lager ist. Ich bin mir nämlich sicher, daß Leute, die einen "nationalen Sozialismus" propagieren, meiner Welt feindlich gesinnt sind. Vielleicht irre ich mich auch, ich kenne nämlich persönlich keinen „Straßennazi“. Eine Gemeinsamkeit vermeint der gefinkelte F.H. ja schon herausgefunden zu haben.

Natürlich haben diese Demonstranten nichts Schreckliches gemacht. Ich bin sogar sicher, daß sie sich gesetzeskonform verhalten haben, sonst wäre nämlich die Polizei sofort eingeschritten und es stünde in allen Zeitungen. Darum geht es ja überhaupt nicht. Ich bin der Auffassung, daß solche Aufmärsche derzeit der Sache - sowohl der eigenen als auch der anderer Nichtlinker - mehr schaden als nützen. Der Vergleich mit der Schädlichkeit linker Stadträtinnen, der ursprünglich nicht von mir stammt, ist zugegebenermaßen überzogen.

Sie haben auch recht: Dafür, daß „diese Leute zum rechten Popanz hergestellt werden“, können sie nichts. Auch darum geht es mir nicht. Es geht um taktische und strategische Fragen. Das hat eben auch - von inhaltlichen Fragen einmal abgesehen - viel mit Stil (mir fällt im Moment kein besseres Wort ein) zu tun. Mir persönlich liegen (Auf-) Märsche und öffentliche Kundgebungen überhaupt nicht, aber die Veranstaltungen der Burschenschafterszene in Wien (der ich nicht angehöre), von deren Folgen Martin Lichtmesz regelmäßig hier berichtet, halte ich für tadellos. Sicher: Es ist ein Skandal, daß es für den Polit- und Medienmainstream kaum erwähnenstwert ist, wenn Antifanten marodierend und zerstörend durch Innenstädte ziehen und Gewalt gegen Polizei und vermeintliche "Rechte" verüben, während der ruhige, friedliche und völlig gesetzeskonforme Auftritt von "Rechten" überall größte Empörung auslöst. Das ist aber derzeit Tatsache und muß einkalkuliert werden.

Es ist eben sicher kein Zufall, daß diese „Straßennazi“-Szene zumindest in Teilen offenbar enge Kontakte zu Verfassungsschutzbehörden hat und auf diesem Weg sogar staatlich mitfinanziert wird. Cui bono?

F.H.

26. Juni 2014 10:49

Kositza: Och, kommen Sie, F.H.! Wenn Sie das so streng sehen, entgegne ich: Wer Straße mit ss schreibt, der macht auch jede Mode mit.

Als Strassennazi im Geiste kann ich zum Glück schreiben wie ich will. Bürgerliche Attitüden sind mir reichlich vergangen.

Langer

26. Juni 2014 11:28

@Hartwig

Was sie gemacht haben? Sie halten bestaendig das Klischee vom rohen, am Leben gescheiterten, potentiell gewaltbereiten Neonazi am Leben, welches den Linken das bestaendige Feindbild liefert, was bekaempft werden darf. Wenn ich solche Strassennazis sehe, empfinde ich wohl prinzipiell dieselbe Art von tiefem Unbehagen, das die Linken vereint.
Die meisten unbedarften Menschen denken wahrscheinlich an genau solche Bilder, wenn sie "Rechts" hoeren. Und das ist eben ein immenser Schaden. Vergleichen Sie das mal mit den oeffentlichen Auftritten von Herrn Kubitschek.
Solche Leute gehoeren an die kurze Leine genommen, von der Oeffentlichkeit abgeschottet, um die Menschen erst mal aus diesen negativen Assoziationen herauszuholen.
Und ganz ehrlich: Wenn ich an eine bessere Zukunft fuer Deutschland denke, dann kommen die meisten dieser Demonstranten darin nicht vor. Ich kann mir eben nicht vorstellen, dass die mal Traeger einer hoeheren Kultur werden sollen.

Langer

26. Juni 2014 11:31

Und nebenbei: Ich halte es fuer einen Fehler, zu glauben, dass die Rechte Bewegung jeden braeuchte. Im Gegenteil: Sie braucht die richtigen Leute. Und man sollte sehr argwoehnig sein, wen man in seine Reihen stellt.

Langer

26. Juni 2014 12:01

Noch was: Die Strassennazis arbeiten (bewusst oder unbewusst) den Linken in die Haende, indem sie einfach schon so wirken, wie das, was man ihnen unterstellt. Gleichzeitig tragen sie zur Rechten Bewegung nichts bei. Denn wer schliesst sich ihnen nach solchen Vorstellungen an? Niemand. Im Gegenteil, es haelt redlichere Leuten geradezu davon ab, oeffentlich Gesicht zu zeigen, denn man will ja mit sowas nicht in eine Schublade gesteckt werden.

Wenn die alle mal aufhoeren wuerden, in Erscheinung zu treten und das oeffentliche Bild der Rechten so zu verzerren, dann haette die Linke mangels oeffentlicher Zielscheibe zum einen Probleme, weiter ihre Auflaeufe zu inszenieren, zum anderen wuerde nach einiger Zeit vielleicht die Luft rein genug fuer all diejenigen, die derzeit lieber die Fuesse still halten.

Thomas Wawerka

26. Juni 2014 12:17

"Da hülfe das Eingebundensein von Kindern in Verpflichtungen, das auch heute noch durch eine gute Erziehung zu bewerkstelligen wäre. Vor Dekaden war es die Feldarbeit, das Aufpassen auf Geschwister, eine frühe Heirat, der gesamte Komplex an Regularien, den man als gegeben hingenommen hat und in den man hineingewachsen ist und der den Menschen zu einem ethisch handelnden Menschen formte.

Ja, aber wer von uns geht noch zur Feldarbeit? - Das vielleicht wichtigste Regularium war die Gruppe. Die Kinder haben sich zum Spielen auf den Straßen und Plätzen getroffen. In der Gruppe gabs eine Hackordnung, jeder hatte seinen Platz ... "natürliche Sozialisation". Das gibts heute nicht mehr. Selbst wenn viele Familien nahe beieinander wohnen: Jedes der Kinder hat ein anderes Nachmittagsprogramm. Treffen müssen immer zwischen den Eltern ausgemacht werden, meistens fahren die Eltern ihre Kinder zu den anderen und holen sie wieder ab. Die Kinder sind einsamer heutzutage, und sie bekommen Rückmeldung auf ihr Tun und Denken hauptsächlich von Erwachsenen, nicht von anderen Kindern.


Heute gilt in der Schoßhundgesellschaft das Prinzip Prinz_Eßchen unter der Kuratel einer Pätschwürgfamilie oder der staatlichen Verwahranstalt, andressierte Identitäts- und Bindungslosigkeit, die Selbstverständlichkeit, von der „Scheiß-Gesellschaft“, alles in den A…. geschoben zu bekommen

Das ist ungerecht den Kindern gegenüber. Es wird viel von ihnen verlangt, gerade in einer Patchwork-Situation. Die Beziehungen zu regulieren ist da viel schwerer, zumal in den meisten Fällen auch eine in psychoemotionaler Hinsicht folgenreiche Trennung von einem Elternteil vorausgegangen ist. - Auch in der Schule wird viel von den Kindern verlangt. Dennoch sind die Bildungsleistungen der Kinder schlechter als früher. D.h., dass die heutigen Kinder entweder durchschnittlich dümmer sind (wofür sie nichts könnten), oder dass das Bildungssystem schlechter ist (wofür sie ebenfalls nichts könnten), oder dass sich das gesellschaftliche Grundgefüge so verschoben hat, dass trotz gleicher Intelligenz und halbwegs funktionierendem Bildungssystem bestimmte Transferprozesse nicht mehr gelingen. Meine Tochter liest sehr viel, aber die Bücher, die ich in ihrem Alter gelesen habe, versteht sie einfach nicht (etwa Kiplings "Dschungelbuch"). Da scheint irgendein Transferprozess einfach nicht zu funktionieren.
Und von wegen der Anmaßung, alles in der A*s*h geschoben zu bekommen: 2 Kor 12,14. Es scheint sich also um keine moderne Verhaltensweise zu handeln ... Aber ich versteh schon, was Sie meinen. Jeder kennt solche Jugendlichen. Schlaff, ohne innere Spannung, ohne jeglichen Biss, nicht in der Lage, etwas durchzuziehen oder wenigstens auszuhalten. Andererseits: Ist es nicht gerade die "Gesellschaft", die solche Jugendlichen hervorbringt, indem sie Umstände schafft, in denen sich keiner mehr beweisen muss, in denen es sinnlos ist, für oder um etwas zu kämpfen? Der Pampersstaat schleift jeden durch. (Ich verfolge gerade die Diskussion um Thomas Hartung, weil ich ein ähnliches Beispiel aus der Nähe kenne: Eine schwer behinderte Schülerin wird "integriert", d.h. die gesamte Klasse und das gesamte Lehrerkollegium haben sich nach ihr zu richten. Ziel der Mutter, die ihre Lebensaufgabe scheinbar darin sieht, im Namen der Würde ihrer Tochter einen nicht enden wollenden Feldzug gegen das "System" zu führen ist es, der Tochter ein Medizinstudium zu ermöglichen. Sie will Ärztin werden. - Sie kann sich nicht einmal mitteilen, aber unser Staat garantiert ihr ein Recht darauf, um sie nicht zu diskriminieren. Jetzt versetzen Sie sich mal in die Haut eines gesunden Mitschülers: Wie soll der denn auf den Gedanken kommen, Eigeninitiative zu entwickeln?)


Studium und andere Betreuungsangebote inklusive, und die Anmaßung, immer und überall die Sau rauslassen zu können.

Das ist vielleicht auch eine Art von Protest. Was bleibt so einem Jugendlichen denn übrig, wenn jeglicher Raum, in dem er zur Individuation und Reife gelangen könnte, schon besetzt ist?


Daraus entstehen zwangsläufig diese selbstgerechten Herrenmensch_innen, welche ihr Mütchen an Minoritäten von „Hampelmännern“, „Spinnern“ und anderen Untermenschen kühlen."

Reden Sie von der linken Szene oder der Bourgeoisie? Die Leute aus den linken Szene habe ich einzeln als umgänglich, gemütlich, meist etwas bärig, versonnen-versponnen erlebt. Es sind in der überwiegenden Mehrheit durchaus keine Leute, die sich eine Agenda verordnet haben. Mit denen kann man nach Feierabend gut zwei oder zehn Bier trinken, über Gott und die Welt reden ... nur als Mob sind sie unerträglich. Da scheinen sie von Dämonen besessen. Da sind sie nicht sie selbst, sondern "selbstlose", wenn auch vielleicht willfährige Instrumente. - Und die Bourgeoisie, nun ... die folgt wie eh und je dem, was opportun und politisch korrekt ist. Das ist völlig normal, siehe Precht: "Die Kunst, kein Egoist zu sein. Warum wir gerne gut sein wollen und was uns davon abhält".

E-Ward

26. Juni 2014 12:21

Aber: Müssen Sie sich wirklich entscheiden zwischen einem Deutschen mit niedriger Bildung und nochweniger Interesse und einem schlauen schönen Ausländer??

Eine "Entscheidung" welcher Art muß man hier denn treffen?

Ich will nicht ausschließen, daß für mich ein zweistündiges Kneipengeplauder mit einem "schlauen" und "gebildeten" türkischen, chinesischen oder afrikanischen Studenten unter Umständen angenehmer verläuft und größeren Gewinn hat als die Unterhaltung mit einem Deutschen, der nichts oder nur Scheiße in der Birne hat.

Gerade über politische Dinge kann man nach meiner Erfahrung mit Ausländern und gerade mit Nichteuropäern oft offenherziger sprechen als mit den meisten Deutschen, die dank der guten Abrichtung in diesem Staate nicht nur dann, wenn es sich um ausgekochte Antifanten handelt, sehr betreten bis abwehrend werden, sobald das Gespräch auf bestimmte Fragen und Gegenstände zusteuert.

Das ändert nicht das geringste daran, daß auch der dumme, ungebildete, häßliche (oder was immer den Abscheu hervorruft) Deutsche mein Landsmann oder – diesen Helmut-Kohl-Sprech einmal gleich beiseite gelassen – "Volksgenosse" ist und der noch so schlauste, schönste, sittsamste und gebildetste Türke, Chinese oder Afrikaner dies nicht.

Und auch die dummen, ungebildeten, häßlichen Deutschen haben kraft Geburt und Volkszugehörigkeit das Recht, in Deutschland zu leben und, sofern wir nicht gerade von wirklich gemeinschaftsschädlichen Elementen reden, irgendwo als Glied des Volksganzen oder meinetwegen der "Gesellschaft" ihren Fähigkeiten entsprechend ein Dasein zu führen, und sei es nur, daß sie Getränkekästen im Supermarkt stapeln (dergleichen Tätigkeiten muß irgendwer ja auch verrichten, ein Volk, das nur aus lauter superschlauen, hochgebildeten "Akademikern" besteht, ist kaum überlebensfähig).

Dagegen stellt sich beim Ausländer, mag er auch noch so schlau, schön und gebildet und noch so ein feiner Kerl sein, grundsätzlich sehr wohl erst einmal die Frage, was der Mensch hier überhaupt macht und was er hier will und ob der Seinen nicht längst zu viele in diesem Lande sind, so daß es in einem gefährlichen Grad überfremdet ist.

Wenn einer mein "Volksgenosse" ist, heißt das auch durchaus nicht notwendig, daß er mein Freund ist oder ich mich mit ihm gut verstehen oder mit ihm ein Bier trinken oder irgendwelche hochgeistigen Unterhaltungen führen muß. Ich muß gar nicht mit jedem gut Freund sein, mit dem mich aber sehr wohl eine Grundzusammengehörigkeit und Grundsolidarität bestehen kann, indem wir beide – ohne eigenes Tun, sicherlich – als Angehörige und Glieder einer räumlich-geschichtlich-kulturellen Abstammungs- und Schicksalsgemeinschaft in die Welt geworfen sind. Vielleicht trinke ich mit dem dummen, ungebildeten und häßlichen Deutschen am Ende dann auch doch lieber das Bier als mit dem dummen, ungebildeten und häßlichen Türken, Chinesen und Afrikaner.

Es ist auch so: Wenn angeblich dumme, ungebildete, häßliche, sich irgendwie unwürdig darstellende "Gestalten" von der Gegnerseite zum "rechten Popanz" aufgeblasen würden und in der allgemeinen Wahrnehmung all die schlauen, gebildeten, schönen Rechten, die doch da seien, überschatteten und an den Rand drängten, mag hier schon ein wirkliches Problem vorliegen. Wenn jedoch dieser Popanz immer noch ganz wunderbar seine Wirkung tut, dann sind die schlauen, gebildeten, schönen Rechten entweder doch zu wenige, oder sie lassen sich nicht auf "der Straße" blicken, oder sie verfügen nicht über den gesellschaftlichen Einfluß und die Medienmacht, sich darzustellen, oder es ist dies alles zusammen.

Dann ist aber der Tatbestand im Augenblick eben einfach der, daß in dieser Gesellschaft kein "vorzeigbares" "rechtes Milieu" vorhanden ist, das gefestigt ist, in der Zahl ausreichend ins Gewicht fällt und über Wirkungsmacht verfügt. Und dann muß halt jeder selbst schauen, was er dazu beitragen kann, damit sich das ändert, oder er läßt es bleiben, aber dann braucht er auch nicht den Popanz zu beklagen und die ach so häßlichen und unwürdigen Straßenrechten zum Objekt seiner Verfluchungen und Verwünschungen zu machen.

Ihr hauseigenes "Gesocks" haben die Linken mit Punks und Genossen jedenfalls auch, ohne daß man dort darin jetzt das große Ding sähe (und Punks und Spießgesellen kommen "nach meinem Dafürhalten" auch weitaus asozialer daher als der angebliche "Pöbel" der rechten Straßendemos, der im Vergleich dazu zurückhaltend, züchtig und gesittet wirkt – den "klassischen", als orkähnliche Gestalt gezeichneten Skinhead der linken Wahnphantasie und Propaganda sehe ich wirklich sowieso kaum irgendwo umherwandeln).

Irgendwelche Appelle an die "Unwürdigen", das Auf-die-Straße-Gehen doch in Zukunft gefälligst zu unterlassen, sind jedenfalls genauso ein Schmarrn (wer genau sollte da wem den einen "Befehl" erteilen?) wie das gelegentlich zu hörende flehentliche Bitten an die stramm rechtsfeindlichen Medien, um der "Wahrheit" willen oder wenigstens der Abwechslung wegen doch auch mal die "vorzeigbaren", die schlauen, gebildeten, schönen Rechten ins Bild zu setzen. Werden sie nicht machen. Nie. Solange die Rechte ein Wurm ist, den der Gegner treten kann, wird sie von ihm getreten. Kuschen wird der Gegner nur vor einem Drachen.

Hartwig

26. Juni 2014 13:56

@ E-Ward
Vielen Dank. Sie ersparen mir damit eine Antwort an @Langer. Hätte es ähnlich, wenn auch kürzer und böser ausgedrückt. ... Denn auf Zitate wie "Solche Leute gehoeren an die kurze Leine genommen, von der Oeffentlichkeit abgeschottet, um die Menschen erst mal aus diesen negativen Assoziationen herauszuholen." fällt mir einfach nichts Mildes mehr ein.

rautenklause

26. Juni 2014 14:02

Zu dieser ganzen unerquicklichen Debatte erlaube ich mir, ein sprachmächtiges und tiefsinniges Gedicht von Kipling ins Feld führen ... und ich finde es wunderbar, wie man langwierige, verschwurbelte Diskussionen poetisch auf den Punkt bringen kann

The Stranger

The Stranger within my gate,
He may be true or kind,
But he does not talk my talk--
I cannot feel his mind.
I see the face and the eyes and the mouth,
But not the soul behind.

The men of my own stock,
They may do ill or well,
But they tell the lies I am wanted to,
They are used to the lies I tell;
And we do not need interpreters
When we go to buy or sell.

The Stranger within my gates,
He may be evil or good,
But I cannot tell what powers control--
What reasons sway his mood;
Nor when the Gods of his far-off land
Shall repossess his blood.

The men of my own stock,
Bitter bad they may be,
But, at least, they hear the things I hear,
And see the things I see;
And whatever I think of them and their likes
They think of the likes of me.

This was my father's belief
And this is also mine:
Let the corn be all one sheaf--
And the grapes be all one vine,
Ere our children's teeth are set on edge
By bitter bread and wine.

P.S. Kubitscheks Diktum, "die Rechten" wären in vielen Fällen für Literatur unempfänglich kann und muß in puncto Lyrik noch verschärft werden ... ein Fall für die Edition Nordost?

Kositza: Gut gemeint. Aber Lyrik verkauft nicht sich nicht mal, wenn ein Riesenverlag dahintersteht. Meines Wissens kommen nur solche Lyrik-Editionen auf wenigstens 3-, 400 verkaufte Exemplare pro Band, wenn es eine hochengagierte Mitarbeit durch Medien gibt, die dann schreiben/senden: "... kleiner, aber feiner Verlag... leidenschaftliche Büchermenschen... waches Interesse für das Unerhörte..." etc. pp.

Nils Wegner

26. Juni 2014 14:51

Wie grotesk albern hier so manches ist.

"Die rechte Bewegung" braucht irgendwen nicht, andere dafür umso mehr? Das scheint aber ein sehr dringliches Bedürfnis zu sein, angesichts der vollkommenen Unsichtbarkeit dieser ominösen "Bewegung". Das einzige, was sich "bewegt", sind ebensolche Demonstrationen, ob man sie nun lieber ausblenden und weiter Kommentarspaltenritter spielen möchte, oder nicht.

Und in der Vision einer "besseren Zukunft für Deutschland" kommt irgendwer nicht vor? Hui, da hat aber jemand einen mächtigen Schluck dieses ganzen volksspaltenden Unsinns verinnerlicht. Solange die Motivation noch so hoch ist, aus der vollen Ohnmacht heraus schon einmal in vorauseilendem Gehorsam die guten von den bösen Deutschen zu scheiden, geht's uns wahrlich noch viel zu gut. Aber meinen Glückwunsch dazu, offensichtlich über eine reichliche Reserve an "Trägern einer höheren Kultur" *pruuust* zu verfügen. Wenn ich den ÖPNV nutze, begegnen mir zumindest keine – ungeachtet irgendeiner persönlichen Gesinnung. Und das war in allen Städten so, die ich bislang bewohnt oder besucht habe.

Angesichts solcher und anderer Borniertheit kann ich persönlich vollkommen nachvollziehen, weswegen dieses "Milieu" trotz empirischer Überlegenheit weder anziehend wirkt, noch irgendeinen Einfluß hat.

Martin

26. Juni 2014 15:57

Mal halblang:

Wenn es die Straßennazis nicht gäbe, die das Luder für die Antifa oder den "Goldstein" für den wöchentlichen 2-Minuten-Haß der Gutmenschen liefern würden (evtl. wird ja der eine oder andere dafür sogar bezahlt, wer weiß ...), würde das System sicher nicht den "Kampf gegen rechts" beenden, da das Element des Bösen oder die Hexe einfach existentiell gebraucht wird. "Wer rechts oder Nazi ist, bestimmen immer noch wir" und seien wir uns doch alle, die wir hier schreiben, darüber bitte im Klaren, dass unsere IP-Adressen, unsere Herkunft, sprich alles längst gespeichert und bekannt ist und wenn dann mal einer vorgeführt werden muss, dann klopfen sie eben an unserer Tür. Seien wir uns ferner alle klar darüber, dass wir im Zweifelsfalle die nächsten sind, auch wenn man es sich so schön im Kopf zurecht gelegt hat, warum man denn "ganz gewiss" kein Nazi ist und diese ablehnt sondern eben nur deutscher Patriot, Konservativer, Rechtsliberaler oder was auch sonst immer ... die Freiheit der Straßennazis ist auch unsere Freiheit.

Ein Fremder aus Elea

26. Juni 2014 17:30

Meine Tochter liest sehr viel, aber die Bücher, die ich in ihrem Alter gelesen habe, versteht sie einfach nicht (etwa Kiplings „Dschungelbuch“). Da scheint irgendein Transferprozess einfach nicht zu funktionieren.

Interessant, Herr Wawerka.

Das Dschungelbuch ist mein liebstes Jugendbuch.

Es geht um Einsamkeit. Ihre Tochter ist nicht einsam. Seien Sie froh. Oder traurig. Wie Sie wollen. Ich könnte natürlich Schopenhauer zu dem Thema zitieren, aber das wäre sein Biß und nicht meiner. Mich persönlich beißt Gewöhnlichkeit nicht, also muß ich auch nicht zurückbeißen.

Langer

26. Juni 2014 21:00

@E-Ward

Doch! Denn das Deutschsein ist kein Selbstzweck! Das Deutschsein ist alleinig Symbol! Fuer das, was es hervorgebracht hat! Das Ziel ist das Hervorgebrachte, nicht die Hervorbringer, denn die Hervorbringer sind wechselhaft! "Einst die, bald die!"

Am Symbol muss festgehalten werden, nicht an den Traegern!
Die Strassennazis machen mir Angst! Repraesentieren sie Gerechtigkeit? Wuerde ich meine Familie und mich in ihrer Gegenwart sicher waegen? Wohl kaum. Wohl kaum!
Man sollte sich von deren Darstellungen endlich distanzieren!

Eine Demonstration gegen die Strassennazis UND die Linke! :) :) :)

Langer

26. Juni 2014 21:09

@Hartwig

(Geil, ich spalte das Rechte Lager!)

-> JA, RICHTIG SO! Die Rechte ist nicht "Eins"! Da gibt es Hoehen und Tiefen - und das ist doch unser Prinzip: Wir sind nicht EINS! Wir sind differenziert! Wir sehen die Nuancen! Denn erst die Differenzierbarkeit erlaubt die Selektion! Und an die Evolution glauben wir! Denn ihre Beweise stehen so hart gegen uns und unseren idealisierten Blick!

Also: Den Rechten DARF sich nicht jeder anschliessen! Denn nicht JEDER gehoert ihnen an! Nur diejenigen, die Bereicherung fuer sie sind! :) Dieses Prinzip verallgemeinert und man hat ein objektives Mass.

Turmkönig

26. Juni 2014 22:15

Deutschsein ist für den Langer also nur, was des Langers Symbol ist. Hä? Wenn ein 76Jähriger einen Tag lang in Deutschland Urlaub macht und sich schwarz-rot-gold an den Unterschenkel tätowiert, dann verkörpert er Deutschland - oder was?

Ohnehin ist es sehr wohltuend, daß der Langer mit seinen "Strassennazis" so oder so in einen Topf geworfen wird. Da kann er sich noch so schick abgrenzen. Den Typen an den Schalthebeln interessiert das ungefähr 0,0, und sie erfinden einfach irgend etwas für den Langer, das ihn als "nazihaft" ausweist.

Nils Wegner

26. Juni 2014 22:29

Ahhh, jetzt, wo's um den Famebonus geht, wird also doch wieder_ein_ "Rechtes Lager" [sic!] bemüht. Keine weiteren Fragen mehr. Vorher schon nicht.

Waldgänger aus Schwaben

27. Juni 2014 07:32

... und scheinen nach Kreisen gesucht zu haben, wo sie wenigstens qua angelegter Ideologie Aufnahme finden

Anfang / Mitte der 80'er Jahre - Nato-Doppelbeschluss und Friedensbewegung - gab es in einem konservativen Blatt einen Kommentar zu den Demostranten, in dem herrlich über deren auffallende Hässlichkeit gelästert wurde. Die gesamte rot-grüne Presse erregte sich furchtbar über diese "faschistoide Sicht auf (Unter-)Menschen".

Ich habe mir damals. vom Straßenrand aus, eine solche Demo angeguckt - und der Autor hatte recht.

Manches scheint konstant zu sein...

t.gygax

27. Juni 2014 07:54

Demo für alle am Samstag , den 28.Juni 2014 in Stuttgart.
Widerstand gegen die Bildungspläne der rot-grünen Regierung in Baden-Württemberg.
Rednerin: Birgit Kelle , Autorin von " Dann mach doch die Bluse zu", einem Buch gegen die Gender-Ideologie.

Bitte nicht dem glauben, was die Medien nachher über diese Demo berichten. Bisweilen scheint mir, die haben schon vorgefertigte Texte, die je nach Bedarf angepasst werden........

Hartwig

27. Juni 2014 07:57

Ich möchte zum Abschluss nicht auf unser "Befinden" im "rechten Lager" eingehen. Stattdessen zitiere ich mich selbst aus einem anderen Blog. Es ging darin um Jugendbanden ausländischer Herkunft.
"
“... Lieber ein paar trainierte Neonazis im Stadtbild als südländische Jugendbanden.” – der Spruch so oder ähnlich geprägt in Ostdeutschland in den 90er Jahren. Die Folge der Ausländerfeindlichkeit (tatsächlicher oder nur beleumundeter) war ein geringer Zuzug von Einwanderern. Selbst bei der Kontingentierung von Asylbewerbern wurde das Phänomen berücksichtigt. Auch nachdem die Welle ausländerfeindlicher Attacken abebbte, wirkte der Ruf manch ostdeutscher Gegend nach.
Was ich sagen will: Das Gegenteil einer Willkommenskultur ist eine Kultur der Ablehnung mit allen Facetten. Weiter will ich das nicht ausführen. Gegenden mit einer solchen Kultur halten Einwanderungsströme zwar nicht auf, lenken sie aber wohl um die Gegend herum, zumindest teilweise. ...
.... dass Einwanderer auch nur Menschen sind, die sich gern dort niederlassen, wo sie willkommen sind. ... Zur Kultur der Ablehnung gehören allerdings auch die o.a. “trainierten Typen im Stadtbild”.
"
Ende des Zitats

Nein, ich will hier Gewalttaten gegen Ausländer nicht lobpreisen oder auch nur entfernt billigen. Ich möchte nur auf die Bandbreite aufmerksam machen, die es in jeder politischen Bewegung gibt und die losgelöst voneinander wirkt. Deshalb halte ich diese Distanziererei für ein Ritual, was weit und breit angewandt wird. Am Denken in der Freund-Feind-Kategorie ändert das in der Regel nichts. Wahre Überzeugungsdistanzierer sind sehr selten. Das merken Sie spätestens, wenn Sie sich mal mit 'nem Politiker der "Linken" unterhalten haben.

Raskolnikow

27. Juni 2014 08:35

Eigenartige,

aber kurzweilige Diskussion um einen Gegenstand, der mir nicht ganz klar ist. Nur weil die Zeitgenossen von NPD und "Die Rechte" auf eine geheimnisvolle Weise der (ganz) groben Schußrichtung unserer Batterien folgen, muss ich doch nicht mit ihnen Bridge spielen, Würstel essen oder in die Sauna gehen ...

Vielleicht teile ich ja den Weingeschmack eines Joachim Gauck, Claudia Roths Meinung zu Vergewaltigungen oder gar Guido Westerwelles Kunstvorlieben ... Das alles zwänge mich doch nicht zu einer allgemeinen Verbrüderung mit dem genannten Gesindel, oder etwa doch?

Und trotzdem muss auch mir als frisch zum Allerwelts-und-Jedermanns-Nazi konvertierten Sprachlosen (Alles was man zu Deutschland heute noch sagen/schreiben kann, wird zwingend zu einer Leck-mich-am-Arsch-Paraphrase!) gestattet sein, Fragen zu stellen:

Warum werden nationale Symbole von sogenannten "Nationalen" durch den Kakao gezogen? Eiserne Kreuze an Ketten über Schmerbäuchen; Führerbärte unter Laura-Brennigan-Frisuren; Germanenspruchnickies über männlichen Busen ... Oder verstehe ich die Ironie nicht?

Among the creatures of the night,

R.

Thomas Wawerka

27. Juni 2014 09:54

@ Fremder aus Elea:
Schade, ich mag Zitate. - Aber "Einsamkeit" ... hm, liegt auf der Hand, aber so hab ichs nie gesehen.

@Langer:
Ich möchte auch nicht unter Straßenschläger geraten. Ist doch rille, mit welchen Symbolen die sich schmücken. Verstehe die Diskussion nicht.

Julius

27. Juni 2014 10:28

Gibt es wirklich ein „rechtes Lager“ oder besteht das nur in der Phantasie linker Stadträtinnen und der Schmiergel-Journaille? Wohl eher letzteres, was aber keineswegs unbedeutend ist. Im Gegenteil. Der rechte Popanz wird aufgerichtet, um das ganze angebliche Lager zu diskreditieren und den Spießer auf- und abzuschrecken. Das ist die Lage, die man berücksichtigen muß. Es geht um taktische und strategische Fragen und hat eben auch – von inhaltlichen Fragen einmal abgesehen – viel mit Stil (mir fällt im Moment kein besseres Wort ein) zu tun.

Es ist nun mal Tatsache, daß es für den Polit- und Medienmainstream kaum erwähnenswert ist, wenn Antifanten zerstörend durch Innenstädte ziehen und Gewalt gegen Polizei und vermeintliche „Rechte“ verüben, während der ruhige, friedliche und völlig gesetzeskonforme Auftritt von „Rechten“ (ob nun gewissen ästhetischen Ansprüchen genügend oder nicht) überall größte Empörung auslöst. Auch das gehört zur Lage, die man berücksichtigen muß.

Rumpelstilzchen

27. Juni 2014 11:51

Die elitäre, intellektuelle Rechte grenzt sich ab von den "Straßennazis" wie diese sich von den bösen Ausländern.
Da sind Ähnlichkeiten:
https://www.der-postillon.com/2011/04/studie-abschiebung-von-nazis-wurde.html

Diese Abgrenzung macht die Rechte nicht sympathischer für die Linke.

Die Linke wird Abgrenzung bis zur Unkenntlichkeit einfordern. In einem Interview fordert eine Claudia Janssen von der EKD ( These: Paulus ist ein früher Gender-Theologe) Birgit Kelle auf, sich von rechten Strömungen abzugrenzen und meint damit die wirklich betuliche Junge Freiheit .

https://www.kath.net/news/46343

Wichtig erscheint mir der Satz von Martin:
"Die Freiheit der Straßennazis ist auch unsere Freiheit"

Eine " gepiercte, tätowierte Unterschichtlerin" kann einen behäbigen selbstzufriedenen Stadtrat aufmischen. Nachzulesen auf facebook.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article129228482/Der-unheimliche-Erfolg-der-NPD-auf-Facebook.html

Das " Spiel mit den Schmuddelkindern" bewahrt diese möglicherweise vor Schlimmerem. Das gilt vielleicht auch für die sog. Salafisten.

Thomas Wawerka

27. Juni 2014 13:01

Eine ähnliche Diskussion findet übrigens gerade auf ZON statt:
https://www.zeit.de/2014/27/dresden-landtag-rechtsextreme-asyl

Martin

27. Juni 2014 13:31

Das alles zwänge mich doch nicht zu einer allgemeinen Verbrüderung mit dem genannten Gesindel, oder etwa doch?

@Raskolnikow:

Niemand muss sich mit irgendjemandem verbrüdern - Nur muss einem Bewusst sein, dass am Ende Sie und wir alle ohnehin in ein und den selben Topf geworfen werden. Selbst die erkennbar liberale AfD kämpft in dieser Abgrenzerei ihr härtestes Gefecht. Das ist doch die Masche: Stigmatisiere ohne Kontur und Ausmaß und Du disziplinierst die Gedankenverbrecher, die sich in bürgerlicher Fallhöhe bewegen, gleich mit. Sehr überspitzt formuliert und ohne die Absicht, irgendetwas relativeren zu wollen oder sich gar auf die selbe Stufe stellen zu wollen: Damals hat es Juden am Ende auch nichts gebracht, sich vor Generationen getauft haben zu lassen oder im WKI mitgekämpft zu haben ...

E-Ward

27. Juni 2014 16:59

Hätte es ähnlich, wenn auch kürzer und böser ausgedrückt. … Denn auf Zitate wie „Solche Leute gehoeren an die kurze Leine genommen, von der Oeffentlichkeit abgeschottet, um die Menschen erst mal aus diesen negativen Assoziationen herauszuholen.“ fällt mir einfach nichts Mildes mehr ein.

Der Punkt bei der ganzen Sache ist ja auch: Einerseits will man als Edelrechter mit den so roh und ungeschlacht auftretenden "Straßennazis" auf gar keinen Fall in einen Topf geworfen werden und distanziert sich mit Nachdruck von diesen Leuten, die sowieso alles verkappte Linke und Sozialisten seien. Im gleichen Atemzug erteilt man den rauhen Gesellen jedoch Ratschläge und Belehrungen, wie sie sich sittsam darzustellen und zu gewanden hätten, oder fordert sie gar auf, sich doch bitteschön in Zukunft überhaupt nicht mehr auf der Straße blicken zu lassen, damit sie durch ihr Treiben das Bild der Rechten nicht beschmutzten.

Das ist jetzt gar nicht auf einen bestimmten Beitrag oder Schreiber in diesem Faden hier gemünzt. Aber das sieht man bei diesen Diskussionen immer wieder.

Sonderlich schön oder stilvoll finde ich es ja auch nicht, wie sich ein großer Teil der sogenannten "Straßennazis" darstellt und kleidet. Rohe, rauhe und wilde Deutsche, die überhaupt so etwas wie eine "nationale" Einstellung haben und "ein Zeichen setzen" gegen Linksherrschaft und Überfremdung, sind mir aber immer noch lieber als solche, die von Volk und Nation überhaupt nichts mehr wissen wollen oder gar geschworene Feinde dessen sind.

Den Linken und Überfremdungsextremisten bereitet es auch keine schlaflosen Nächte, wie rauh und wild ihre "Kampfbrigaden" auftreten, die deutschen wie die nichtdeutschen, oder ob deren Erscheinungsbild bürgerlich-züchtig ist. Diese sind denn auch die Herren auf deutschen Straßen.

Sicherlich ist die "nationale Einstellung", die man hier vorfindet, vielfach roh, unausgeformt oder auch fehlgelenkt. Was erwartet man anderes, wenn sich das "rechte" oder "nationale Lager" (oder was auch immer) überhaupt bis auf einige letzte Trutzburgen als eine kahle Wüste zeigt, ausgedünnt und zerrieben, zu einer Randerscheinung gemacht? Will man den einzelnen "Straßennazi" mit unklarer "rechter Gesinnung" verdonnern, Mohler zu lesen, auf daß er seine Gedankenwelt in Ordnung bringe? Ist doch Kokolores. Natürlich wäre alles viel besser, wenn es so etwas wie eine reiche "rechte Kultur" mit Ausstrahlung und Einfluß gäbe, die auf natürliche Weise auch das "Fußvolk" formen und "erziehen" würde, und das ohne Theorie- und Lektüreseminare, die immer etwas für die "Elite" waren und sein werden. Dann würde auch die Spreu besser vom Weizen getrennt.

Doch! Denn das Deutschsein ist kein Selbstzweck! Das Deutschsein ist alleinig Symbol! Fuer das, was es hervorgebracht hat! Das Ziel ist das Hervorgebrachte, nicht die Hervorbringer, denn die Hervorbringer sind wechselhaft! „Einst die, bald die!“ Am Symbol muss festgehalten werden, nicht an den Traegern!

Volles Deutschtum ist in der Tat mehr als biologisch verstandene Volkssubstanz. Volles Deutschtum will auch ich nur das nennen, was in Jahrhunderten an fortgesetzter Kulturarbeit geschaffen wurde, und die hochkulturell-geistigen Hervorbringungen, die großen Werke der Kunst, Musik, Literatur, Philosophie, wie sie immer nur herausragende Einzelne eines Volkes schaffen können, sind die Krone des Deutschtums.

Aber das Deutschsein "alleinig" als "Symbol"? Ein Zeichensatz, von seiner lebendigen Grundlage, dem wirklichen Menschenschlag, der das Deutsche geschichtlich geschaffen, getragen, fortentwickelt, ihm den Stempel seines Wesens aufgedrückt hat, abgelöst? Völlig von dem Gesicht, das dieses Volk wirklich durch die Zeiten zeigte, "abstrahiert"? Das hieße, daß Sie sich eine Bevölkerung, die sich überwiegend, ja folgerichtig sogar: ganz, zu hundert Prozent, aus Menschen asiatischer und afrikanischer Herkunft zusammensetzte, ebensogut als Träger des Deutschen denken könnten, oder verstehe ich Sie hier falsch?

Wenn es so weiterläuft wie jetzt, könnten Sie sogar recht haben, und es wird sich in zwei- oder dreihundert Jahren "deutsch" wirklich eine in diesem Lande siedelnde Bevölkerung nennen, worin die, die man heute so abschätzig wie gleichwohl treffend "Biodeutsche" nennt, bis zur Unkenntlichkeit aufgelöst worden sind. Eine solche Namensübertragung wäre auch ein Vorgang, den man in der Geschichte häufig findet: Die heutigen Türken, Russen, auch Franzosen haben ihren Volksnamen von verhältnismäßig kleinen Erobererscharen bekommen, und "lateinisch" nennen wir in Südamerika eine europäisch-indianisch-afrikanische koloniale Hybridkultur, von der nur dünne Fäden zurück zum Rom eines Marius und Sulla reichen.

Dann ist das Deutschsein alleinig aber nicht Symbol, sondern alleinig leerer Name ... Schall und Rauch.

Die Strassennazis machen mir Angst! Repraesentieren sie Gerechtigkeit? Wuerde ich meine Familie und mich in ihrer Gegenwart sicher waegen? Wohl kaum. Wohl kaum!
Man sollte sich von deren Darstellungen endlich distanzieren!
Eine Demonstration gegen die Strassennazis UND die Linke! :) :) :)

Ob die sogenannten "Straßennazis" "Gerechtigkeit repräsentieren", weiß ich nicht. Aber in ihnen zeigt sich trotz allem Wenn und Aber, das man gegen sie vorbringen kann, eine gewisse, letzte (?) Wehrhaftigkeit von Deutschen gegen die Zumutungen des antideutschen Programms, so nutzlos und unfruchtbar das ohnehin längst zum Ritual erstarrte Treiben von "nationalen" Kundgebungen und Gegenkundgebungen vielleicht sein mag.

Sie würden sich fürchten, in ihrer Mitte zu stehen? Gewiß nicht, weil die Gefahr da wäre, daß Ihnen diese Leid zufügten. Selbst Staat und Polizei räumen immer wieder ein, daß die Gewalt bei diesen Kundgebungen mitnichten von den schrecklichen "Rechten" ausgeht, sondern regelmäßig von den Gegen-"Demonstranten". Angesichts dessen, was da jedesmal auf sie einprasselt, wenn sie von der Polizei eingekesselt die Angriffe des entfesselten linken Mobs über sich ergehen lassen müssen, verhalten sich die "Straßennazis" sogar überaus schicklich und diszipliniert.

Aber mal ehrlich: Sie haben Angst vor "Nazis"? Ich habe eher Mühe, überhaupt irgendwo mal welche in der Wirklichkeit zu sichten. Und nachts in deutschen Städten ist es in dunklen Straßen alles mögliche, was man fürchten muß, aber ganz bestimmt sind es keine "Nazis". Auch wenn uns die Gegen-rechts-Propaganda beharrlich das Gegenteil erzählen will ...

Anmerkung Netzredakteur: Da ich bei jedem seitenlangen Koreferat erneut überlege, ob ich mir jetzt wirklich die Mühe mache, das alles zu lesen - und vor allem weil eine Diskussion nicht dadurch besser wird, daß die Beiträge immer länger werden - wolle man sich hier bitte auf etwas knapperen Austausch von Argumenten beschränken. Sonst werte ich die Textflut als Erschöpfungszeichen und schließe die Diskussion.

Ein Fremder aus Elea

27. Juni 2014 18:21

Thomas Wawerka,

ohne buchstäbliche Gewähr, aber in etwa:

"Man sollte sich nicht zu sehr darüber freuen, wenn die eigenen Kinder viele Freunde haben - es kündigt Gemeinheit an."

Das ist aber wirklich ein Spruch, welcher eine Haltung ausdrückt, welche ich nicht teile.

Rumpelstilzchen,

was die Salafisten in Deutschland angeht... die haben einfach nicht den Koran gelesen, denn da wird von "diesen Spielen" ausdrücklich abgeraten, ich zitiere:

Kahf, die Höhle, Vers 13-22 (Damaskios ist damit offiziell der Erfinder der Metapher der "Schläferzelle")

We relate to thee their story
In truth: they were youths
Who believed in their Lord,
And We advanced them In guidance:

We gave strength to their hearts:
Behold, they stood up
And said: "Our Lord is
The Lord of the heavens
And of the earth: never
Shall we call upon any god
Other than Him: if we
Did, we should indeed
Have uttered an enormity!

"These our people have taken
For worship gods other
Than Him: why do they
Not bring forward an authority
Clear (and convincing)
For what they do?
Who doth more wrong
Than such as invent
A falsehood against God?

"When ye turn away
From them and the things
They worship other than God,
Betake yourselves to the Cave:
Your Lord will shower
His mercies on you
And dispose of your affair
Towards comfort and ease."

Thou wouldst have seen
The sun, when it rose,
Declining to the right
From their Cave, and when
It set, turning away
From them to the left,
While they lay in the open
Space in the midst
Of the Cave. Such are
Among the Signs of God:
He whom God guides
Is rightly guided; but he
Whom God leaves to stray,—
For him wilt thou find
No protector to lead him
To the Right Way.

Thou wouldst have deemed them
Awake, whilst they were asleep,
And We turned them
On their right and on
Their left sides: their dog
Stretching forth his two fore-legs
On the threshold: if thou
Hadst come up on to them,
Thou wouldst have certainly
Turned back from them in flight,
And wouldst certainly have been
Filled with terror of them.

Such (being their state),
We raised them up (from sleep),
That they might question
Each other. Said one of them,
How long have ye stayed (here)?"
They said, "We have stayed
(Perhaps) a day, or part
Of a day." (At length)
They (all) said, "God (alone)
Knows best how long
Ye have stayed here…
Now send ye then one of you
With this money of yours
To the town: let him
Find out which is the best
Food (to be had) and bring some
To you, that (ye may)
Satisfy your hunger therewith:
And let him behave
With care and courtesy,
And let him not inform
Any one about you.

"For if they should
Come upon you, they would
Stone you or force you
To return to their cult,
And in that case ye would
Never attain prosperity."

Thus did We make
Their case known to the people,
That they might know
That the promise of God
Is true, and that there can
Be no doubt about the Hour
Of Judgment. Behold,
They dispute among themselves
As to their affair. (Some) said,
"Construct a building over them":
Their Lord knows best
About them: those who prevailed
Over their affair said,
"Let us surely build a place
Of worship over them."

(Some) say they were three,
The dog being the fourth
Among them; (others) say
They were five, the dog
Being the sixth,—doubtfully
Guessing at the unknown;
(Yet others) say they were
Seven, the dog being the eighth.
Say thou: "My Lord
Knoweth best their number;
It is but few that know
Their (real case)." Enter not,
Therefore, into controversies
Concerning them, except
On a matter that is clear,
Nor consult any of them
About (the affair of) the Sleepers.

Ellen Kositza

27. Juni 2014 22:00

Okay, es hätte mich gereizt, noch eine Sure auf polnisch zu ergänzen. Lassen wir´s. Danke an alle Diskutanten!

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