Kulturkritik III – Vermenschung und: Einladung nach Schnellroda!

Am Freitag beginnt in Schnellroda die 15. Sommerakademie des Instituts für Staatspolitik. Wir sind ausgebucht und konnten,...

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

dank eini­ger Umbau­ar­bei­ten und Erwei­te­run­gen im Rit­ter­gut, dies­mal auch noch eini­gen Nach­rü­ckern die Teil­nah­me ermög­li­chen. Außer­dem laden wir für den Sonn­tag zu einem offe­nen Vor­trag und einem Aus­stel­lungs­be­such ein!

Unse­rem The­ma “Kul­tur­kri­tik” haf­tet im ers­ten Moment etwas Nost­al­gi­sches an: Die grund­sätz­li­che Infra­ge­stel­lung unse­rer Kul­tur ist schon lan­ge mit einem Vor­wurf behaf­tet, der sol­che Posi­tio­nen als ille­gi­tim stig­ma­ti­siert. Also wagt sich kaum jemand vor.

Daß die­se Zurück­hal­tung falsch ist, wird durch einen glück­li­chen Umstand ver­deut­licht. Im Früh­jahr sind die ers­ten Bän­de der soge­nann­ten Schwar­zen Hef­te von Heid­eg­ger erschie­nen, nach­dem sie mehr als 75 Jah­ren unter Ver­schluß geblie­ben waren. Dar­in notiert Heid­eg­ger um die Jah­res­wen­de 1938/39 folgendes:

„Kul­tur“ – als Vor­ge­nom­me­nes und Ein­ge­rich­te­tes hat zur Vor­aus­set­zung die Ver­menschung des Men­schen. […] Das ein­zi­ge Volk, das kei­ne „Kul­tur“ hat­te, weil es noch im Sein stand und ihrer nicht bedurf­te, sind die Grie­chen des 6. vor­christ­li­chen Jahr­hun­derts. – Jetzt aber trieft Alles von „Kul­tur“.

Es ist ein schma­ler Grat, auf dem sich Heid­eg­ger hier bewegt und der zum Miß­ver­ständ­nis ver­lei­tet. Wer 2500 Jah­re abend­län­di­scher Kul­tur in Anfüh­rungs­stri­che setzt, bezieht not­wen­di­ger­wei­se eine Posi­ti­on, mit der es kei­nen Kom­pro­miß geben kann. Wenn dann noch von der „Ver­menschung des Men­schen“ in nega­ti­ver Absicht spricht und damit den Huma­nis­mus als Domes­ti­ka­ti­on cha­rak­te­ri­siert, der kann nur üble Absich­ten haben.

Daß sich die Sache ganz anders ver­hält, wird die Aka­de­mie zei­gen. Ich hal­te den Abschluß­vor­trag zum The­ma “Heid­eg­gers Schwar­ze Hef­te”. Für die­sen Vor­trag (Beginn: 11 Uhr) öff­nen wir aus­nahms­wei­se ein­mal die Türen: Wer für die­sen Sonn­tag anrei­sen möch­te, ist herz­lich will­kom­men. Er wird sich mit rund fünf­zig Stu­den­ten und Schü­lern ins Audi­to­ri­um set­zen, Vor­trag und Dis­kus­si­on genie­ßen und hin­ter­her im Gast­hof am abschlie­ßen­den Mit­tag­essen teil­neh­men kön­nen. Unkos­ten­bei­trag: 15 €.

Hin­zu kommt eine wei­te­re Pre­mie­re: Ab Sams­tag wird im Rit­ter­gut die Tafel-Aus­stel­lung “Die Geschich­te der Kon­ser­va­ti­ven Revo­lu­ti­on in Deutsch­land” gezeigt, in der die­se für uns so wich­ti­ge Denk­strö­mung vom wohl bes­ten Ken­ner der Mate­rie, Karl­heinz Weiß­mann, auf ihr Anknüp­fungs­po­ten­ti­al hin auf­be­rei­tet ist.

Wer also am Sonn­tag anrei­sen möch­te (dafür gilt kei­ne Alters­be­gren­zung!), mel­de sich bit­te unter redaktion(at)sezession.de an.

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

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