Europa oder Tod?

von Philip Stein

Der eine oder andere Leser dieses Netz-Tagebuches wird es kennen: Das intensive Lesen, Studieren...

eines wirk­lich guten Buches führt zumeist an einen Punkt, der das noch inten­si­ve­re Ein­stei­gen, das gera­de­zu mani­sche Ver­tie­fen in The­ma und Umge­bung der Lek­tü­re unwei­ger­lich nach sich zieht. Lite­ra­tur­emp­feh­lun­gen wer­den ange­schafft, ein­füh­ren­de Auf­sät­ze gele­sen und schlu­ßend­lich beschäf­tigt man sich über Mona­te, viel­leicht Jah­re mit den blei­ben­den Ein­flüs­sen und Nach­we­hen jener eins­ti­gen Lektüre.

Vie­le The­men, die so lei­den­schaft­lich beackert wur­den, keh­ren nach einer Zeit der Ver­ges­sen­heit wie­der in das eige­ne Bewußt­sein und Leben zurück, tau­chen wie ein alt­be­kann­ter musi­ka­li­scher Ohr­wurm wie­der auf und sind plötz­lich all­ge­gen­wär­tig. Es ist ein the­ma­tisch-lite­ra­ri­sches Déjà-vu, das sich auf die­se Wei­se ereig­net. Bei mir ereig­net sich der­zeit ein sol­ches, ein euro­päi­sches Déjà-vu – ange­sto­ßen durch die drin­gen­de Not­wen­dig­keit und den Wahn­sinn die­ser Tage.

Im Som­mer 2013 ver­öf­fent­lich­te ich zusam­men mit Felix Men­zel die kur­ze, 100seitige Schrift Jun­ges Euro­pa. Sze­na­ri­en des Umbruchs, die in Deutsch­land sowohl rechts als auch links für Unbe­ha­gen sorg­te. Die ande­re Feld­post­num­mer wit­ter­te „faschis­ti­sche“ und „völ­ki­sche“ Euro­pa­kon­zep­tio­nen, das eige­ne Milieu hält den von uns kri­ti­sier­ten Natio­nal­staat wei­ter­hin für die ein­zig denk­ba­re Hei­mat und wehr­haf­te Bas­ti­on eines Vol­kes. Ange­sichts der nahe­zu end­los erschei­nen­den Amei­sen­stra­ße, die tag­täg­lich jun­ge Afri­ka­ner an unse­re Gren­zen beför­dert, klam­mert sich die deut­sche Rech­te mit aller geis­ti­gen Vehe­menz und Über­zeu­gung an den Traum eines sou­ve­rä­nen und wehr­haf­ten Nationalstaates.

Vom „Euro­pa der Vater­län­der“ ist dann oft die Rede, von not­wen­di­gen Volks­ab­stim­mun­gen im Rah­men der demo­kra­ti­schen Selbst­be­stim­mung. Nach zwei Jah­ren, in denen mich unser „Jun­ges Euro­pa“ durch ver­schie­de­ne Staa­ten hat rei­sen las­sen, kann ich fel­sen­fest kon­sta­tie­ren: Die euro­päi­sche Rech­te ist uns – min­des­tens – einen Schritt vor­aus. Denn in ihrem Den­ken ist bei der fran­zö­si­schen, spa­ni­schen und ita­lie­ni­schen Rech­ten bereits seit Jah­ren ein Licht auf­ge­gan­gen, das in vie­len Deut­schen – wenn über­haupt – nur als klei­ne Flam­me lodert.

Allen­falls die Iden­ti­tä­re Bewe­gung (IB) hat die­sen Gedan­ken ver­in­ner­licht („Euro­pa – Jugend – Recon­quis­ta“). Gemeint ist hier ins­be­son­de­re die selbst­be­wuß­te und vor allem selbst­ver­ständ­li­che kul­tu­rel­le Bewah­rung und wehr­haf­te Ver­tei­di­gung eines gemein­sa­men euro­päi­schen Erbes, das von der grie­chi­schen Anti­ke über Karl den Gro­ßen, Rem­brandt, Goe­the, Höl­der­lin, Heid­eg­ger bis in unse­re heu­ti­ge Post­mo­der­ne aus­strahlt. Ganz klar ist: Die übri­gen Split­ter unse­rer euro­päi­schen Ver­gan­gen­heit ver­schwin­den mit jeder ver­strei­chen­den Stun­de mehr und mehr im Orbit des gro­ßen west­li­chen Kon­sum- und Gleichheitsstrudels.

Der Unter­schied zwi­schen uns und denen, also der erwähn­ten euro­päi­schen Rech­ten, wird dann deut­lich, wenn es um die Kon­se­quen­zen geht. Wäh­rend wir Deut­schen das Wort „Euro­pa“ ledig­lich im Mund füh­ren, wenn es um die Euro­päi­sche Uni­on geht, nicht sel­ten mit einem unter­schwel­li­gen Ekel und einer Ver­ach­tung von der euro­päi­schen Idee als sol­cher spre­chen, gibt es in der euro­päi­schen Rech­ten tat­säch­lich gewich­ti­ge und erfolg­rei­che Kräf­te, die fest und vor allem ehr­lich an ein gemein­sa­mes Euro­pa glau­ben. Das ist hier­bei der zen­tra­le Punkt: Die euro­päi­sche Kri­se wirkt zwar als mobi­li­sie­ren­de Klam­mer für eine ernst­li­che Zusam­men­ar­beit, doch im Kern geht es um die ehr­li­che, dahin­ter­ste­hen­de Über­zeu­gung, daß Euro­pa als Raum gemein­sa­mer kul­tu­rel­ler und intel­lek­tu­el­ler Bezug­nah­men zwin­gend zusam­men­ge­hört. Und somit auch gemein­sam ver­tei­digt wer­den muß.

Euro­pa exis­tier­te his­to­risch nie als ein­heit­li­che Wirt­schafts­ge­mein­schaft oder ganz­heit­li­cher Staa­ten­ver­bund. Auch obliegt es der Wahl der Defi­ni­ti­on, wie Euro­pa geo­gra­phisch über­haupt zu fas­sen ist. Doch Euro­pa exis­tier­te zwei­fel­los stets als Ent­wick­lungs- und Kon­ser­vie­rungs­raum gemein­sa­mer Wer­te und Nor­men, prä­gen­der Ideen, Gedan­ken­strö­mun­gen und Phi­lo­so­phien. Ein Netz von gegen­sei­ti­gen intel­lek­tu­el­len und kul­tu­rel­len Bezug­nah­men war es, das Euro­pa einst aus­mach­te. Der fran­zö­si­sche Publi­zist Vic­tor Hugo for­mu­lier­te bereits 1849 in sei­ner Eröff­nungs­re­de zum Pari­ser Frie­dens­kon­greß eine kla­re Vision:

Ein Tag wird kom­men, wo Ihr, Frank­reich, Ruß­land, Ita­li­en, Eng­land, Deutsch­land, all ihr Natio­nen des Kon­ti­nents ohne die beson­de­ren Eigen­hei­ten Eurer ruhm­rei­chen Indi­vi­dua­li­tät ein­zu­büs­sen, Euch eng zu einer höhe­ren Gemein­schaft zusam­men­schlie­ßen und die gro­ße euro­päi­sche Bru­der­schaft begrün­den werdet.

Pierre Drieu la Rochel­le, einer der bekann­tes­ten Ver­tre­ter des gesamt­eu­ro­päi­schen Gedan­kens im „Zeit­al­ter der Extre­me“ (Eric Hobs­bawm), ver­ein­te als radi­ka­ler Befür­wor­ter des euro­päi­schen Bun­des­staa­tes sei­ner Zeit vie­le kri­ti­sche Stim­men auf sich. Er for­mu­lier­te fol­gen­de Zei­len in sei­nem Werk Die Unzu­läng­li­chen:

Was war Euro­pa, wie soll­te es wer­den? Ver­schie­de­ne Mäch­te müs­sen mit­ein­an­der ver­bun­den wer­den, ohne dabei eine zu ver­let­zen, jede muß respek­tiert und ihr Eigen­le­ben muß erhal­ten blei­ben. […] Die Natio­nen müs­sen sich zusam­men­tun unter einem umfas­sen­den Begriff, einem Zei­chen, das die Auto­no­mie aller Quel­len – der jeweils beson­de­ren und uni­ver­sel­len – garantiert.

Für Drieu war als „Euro­fa­schist“ die „Sehn­sucht nach einem Euro­pa, das die ein­zel­nen unfrucht­ba­ren Natio­na­lis­men über­stieg“ einer der zen­tra­len Punk­te, um Euro­pa zukünf­tig vor den Gefah­ren von außen und innen zu schützen.

Die­se Über­zeu­gung hat über­lebt und mani­fes­tiert sich heu­te etwa in einem euro­pä­isch aus­ge­rich­te­ten Insti­tut aus Paris – dem „Insti­tut Ilia­de“. Zuletzt haben dort Ver­tre­ter aus ver­schie­de­nen euro­päi­schen Natio­nen vor einem beein­dru­cken­den Publi­kum von rund 900 Per­so­nen über die gemein­sa­me euro­päi­sche Tra­di­ti­on und Geis­tes­ge­schich­te dis­ku­tiert. Mit dem Titel „Das ästhe­ti­sche Uni­ver­sum der Euro­pä­er“ hat­ten die Ver­an­stal­ter den Rah­men bewußt kul­tu­rell angelegt.

Doch das Signal der Ver­an­stal­tung war fern­ab der kul­tu­rel­len Prä­gung ganz deut­lich: unkon­trol­lier­te Mas­sen­ein­wan­de­rung, der dar­aus resul­tie­ren­de „Gro­ße Aus­tausch“, der Ver­fall jed­we­der natür­li­cher Sit­ten und Nor­men, ja schlu­ßend­lich die unum­kehr­ba­re kul­tu­rel­le und eth­ni­sche Ver­nich­tung der Völ­ker betref­fen alle Euro­pä­er glei­cher­ma­ßen. Denn wer eine gemein­sa­me Kul­tur erhal­ten und schüt­zen will, muß sich wehr­haft gegen jene wen­den, die sie zu zer­stö­ren ersuchen.

Domi­ni­que Ven­ner, zu des­sen Andenken das „Insti­tut Ilia­de“ gegrün­det wur­de, hat die­se Zusam­men­ge­hö­rig­keit einst so formuliert:

Euro­pa ist nicht das Pro­dukt der Ver­trä­ge des spä­ten zwan­zigs­ten Jahr­hun­derts. Es stammt viel­mehr von jenen Brü­der­völ­kern her, wel­che zwi­schen der Ost­see und der Ägä­is im Ver­lauf von meh­re­ren tau­send Jah­ren eine ein­zig­ar­ti­ge gemein­sa­me Kul­tur her­vor­ge­bracht haben. Euro­pa kann daher als eine sehr alte Kul­tur­tra­di­ti­on defi­niert wer­den, wel­che ihren Reich­tum und ihre Ein­zig­ar­tig­keit den hier leben­den Völ­kern und deren geis­ti­gem Erbe verdankt.

Frank­reich ist hier­bei das geis­ti­ge und immer mehr auch orga­ni­sa­to­ri­sche Zen­trum der euro­päi­schen Bewe­gung. Bereits im Novem­ber steht mit dem eher natio­nal­re­vo­lu­tio­när aus­ge­rich­te­ten „Con­grès Euro­pé­en“ (Titel: „Euro­pe. La Cau­se des peu­ples“) eine wei­te­re, expli­zit euro­pä­isch aus­ge­rich­te­te Ver­an­stal­tung auf dem Pro­gramm. Ver­an­stal­ter ist der akti­vis­ti­sche Bund Grou­pe Uni­on Défen­se (GUD) um Logan Dji­an. Zusam­men mit Arnaud de Robert vom fran­zö­si­schen Mou­ve­ment d’Ac­tion Socia­le (MAS) und der Casa­Pound Ita­lia (CPI) orga­ni­sie­ren ver­schie­de­ne rech­te euro­päi­sche Grup­pen und Insti­tu­te regel­mä­ßig her­vor­ra­gend besuch­te und welt­weit ver­netz­te Ver­an­stal­tun­gen. Eine Tren­nung zwi­schen „Kon­ser­va­ti­ven“, „Rech­ten“ und ver­meint­lich „Extre­men“ gibt es hier nicht. Die aus Deutsch­land bekann­ten Distan­zie­run­gen spie­len kei­ne Rol­le. Das Ziel ist Euro­pa. Wer mit­re­den kann jen­seits von Nost­al­gie und ideo­lo­gi­schem Wahn, der ist willkommen.

Über den letzt­ge­nann­ten Akteur, Casa­Pound Ita­lia, wur­de im Umfeld der Sezes­si­on bereits viel­fach berich­tet. Das größ­te Ver­dienst die­ser non­kon­for­men Orga­ni­sa­ti­on ist ver­mut­lich ihre Wir­kungs- und Strahl­kraft, also die moti­vie­ren­de Vor­bild­funk­ti­on, die seit Jah­ren spür­bar von ihr in ganz Euro­pa aus­geht. Nach­dem in Rom durch CPI eine eigen­stän­di­ge und jugend­li­che Kon­tra­kul­tur geschaf­fen wer­den konn­te, sind mitt­ler­wei­le auch in Paris, Madrid und vie­len ande­ren euro­päi­schen Städ­ten eige­ne Sub­kul­tu­ren ent­stan­den, die sowohl rech­te Kunst, Musik, Lite­ra­tur, Maga­zi­ne, Fern­seh- und Radio­sen­der, Knei­pen, Cafés, besetz­te Häu­ser als auch poli­ti­sche Aktio­nen und Demons­tra­tio­nen umfas­sen. Eine Rea­li­sie­rung und Eta­blie­rung die­ser erfolg­rei­chen Kon­tra­kul­tu­ren ist nur vor dem gemein­sa­men euro­päi­schen Hin­ter­grund denkbar.

Das bedeu­tet in aller Deut­lich­keit: Eine euro­päi­sche Zusam­men­ar­beit kann frucht­bar wir­ken. Vie­le rech­te euro­päi­sche Orga­ni­sa­tio­nen und Grup­pen arbei­ten bereits zusam­men. Den Traum von einem star­ken Natio­nal­staat als Boll­werk gegen den west­li­chen Libe­ra­lis­mus und sei­ne über­all spür­ba­ren Aus­wir­kun­gen haben sie längst ad acta gelegt. Denn auf demo­kra­ti­sche Gesell­schaf­ten ist kein Ver­laß mehr.

Ich, für mei­nen Teil, glau­be an die Mög­lich­keit eines Bun­des der natio­na­len Völ­ker Euro­pas auf repu­bli­ka­ni­schen Grund­la­gen – ergo an einen euro­päi­schen Bun­des­staat, sofern er denn ledig­lich dafür Sor­ge trü­ge, daß wir Euro­pä­er als kul­tu­rel­le Ein­heit über­le­ben und dar­über hin­aus als eigen­stän­di­ge Völ­ker eine Zukunft haben. Die Zeit der Natio­nal­staa­ten mag wie­der­keh­ren, doch die aktu­el­len, ein­zig­ar­ti­gen und stür­mi­schen Zei­ten ver­lan­gen nach einer neu­en, einer ande­ren Lösung. Aber­tau­sen­de aus Afri­ka klop­fen jeden Tag an unse­re Tore. Wo kön­nen sie abge­wehrt wer­den, wenn nicht an den Gren­zen einer gesamt­eu­ro­päi­schen Festung?

Ein gemein­sa­mes Euro­pa, ein wahr­haf­ti­ger euro­päi­scher Bun­des­staat, steht dabei kei­nes­falls syn­onym für eine Auf­wei­chung der eth­ni­schen Homo­ge­ni­tät oder den Ver­lust der natio­na­len Tra­di­tio­nen und Wer­te. Er bil­det ledig­lich den nöti­gen staat­li­chen Rah­men, um den Ver­fall Euro­pas zu stop­pen und die inhä­ren­ten Völ­ker zu schüt­zen. Über eine Aus­ge­stal­tung die­ser euro­päi­schen Idee – etwa demo­kra­tisch oder auto­ri­tär – muß an die­ser Stel­le aus Platz­grün­den geschwie­gen werden.

Oswald Mos­ley hat unter ande­rem in sei­nen Wer­ken Ich glau­be an Euro­pa und Die Alter­na­ti­ve bereits inter­es­san­te – auf­grund der damals herr­schen­den, zeit­spe­zi­fi­schen Ver­hält­nis­se: auto­ri­tä­re – Denk­an­stö­ße gelie­fert. In der bereits erwähn­ten Schrift Jun­ges Euro­pa fin­den sich über­dies demo­kra­ti­sche Vari­an­ten. Erscheint eine Syn­the­se denkbar?

Der Ber­li­ner Pro­fes­sor Nor­bert Bolz bemüht jeden­falls Carl Schmitt und einen an ihn ange­lehn­ten „Kat­echon Euro­pa“, um die­se euro­päi­sche Hoff­nung zu formulieren:

Für Schmitt war klar, daß nur noch ein Kat­echon Euro­pa ret­ten kann. Ein ver­zwei­fel­ter Gedan­ke, den man aber durch eine klei­ne Wen­dung sehr frucht­bar machen kann – indem man näm­lich Euro­pa als kat­echon­ti­schen Begriff faßt. Die wah­ren Gren­zen Euro­pas, heißt das, wer­den gegen die Evo­lu­ti­on der Welt­ge­sell­schaft erfragt.

Wer die­se euro­päi­sche Visi­on von Her­zen ablehnt, der soll die­ser Tage wei­ter­hin auf den Allein­gang des Natio­na­len hof­fen. Doch die Zeit für Kai­ser-Roman­tik ist vor­bei. Tho­mas Schmidt hat uns die dro­hen­de Alter­na­ti­ve aufgezeigt.

Und Pierre Drieu la Rochel­le for­mu­lier­te bereits 1922 in einem Essay:

[…] Euro­pa wird einen Staa­ten­ver­band bil­den, oder es wird sich selbst ver­schlin­gen, oder es wird ver­schlun­gen werden.

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Kommentare (47)

Ein Fremder aus Elea

24. Juli 2015 11:51

Die Form der historischen Einheit Europas heißt Christentum, vertieft Katholische Kirche.

Seit der französischen Revolution gibt es Bestrebungen diese Einheit in laizistischer Form wiederherzustellen, und in der heutigen Lage ist der Gedanke eines europäischen Bundes in einer zunehmend durch Großmächte bestimmten Welt durchaus naheliegend, indes gerade ahistorisch und akulturell, denn er negiert die koloniale Phase und die in ihr erfolgten Besiedelungen anderer Kontinente.

Warum sollte sich das Vereinigte Königreich, beispielsweise, Frankreich näher fühlen als Kanada, Australien und Neuseeland?

Warum sollten sich Spanien und Portugal von Lateinamerika lossagen?

Und Frankreich betrachtet den afrikanischen Kontinent quasi als sein Eigentum.

All das steht der Idee eines europäischen Bundes im Wege.

Yvonne

24. Juli 2015 12:17

Europa, ja sicher. Aber wie würde ein europäischer Bundesstaat uns helfen? Warum sollten wir so dem Flüchtlingsstrom besser Herr werden? Wie wollten wir dabei unsere kulturelle und völkische Identität bewahren („lediglich“)? Stein „glaubt“ es, und der und der hat schon mal sowas gesagt, doch es findet sich in diesem Text keine einzige Begründung dafür!
Welche Handlungsspielräume haben Staaten heute, wovon hängen sie ab, werden sie genutzt?
Vermutlich wird es ja so kommen, dann sprechen wir uns wieder.

JensN.

24. Juli 2015 15:05

" Die Zeit der Nationalstaaten mag wiederkehren, doch die aktuellen, einzigartigen und stürmischen Zeiten verlangen nach einer neuen, einer anderen Lösung. Abertausende aus Afrika klopfen jeden Tag an unsere Tore. Wo können sie abgewehrt werden, wenn nicht an den Grenzen einer gesamteuropäischen Festung?"

Gibt es denn überhaupt diese Tore überhaupt noch, oder wurden diese nicht schon längst demontiert? Weiterhin: Das Problem des ungezügelten Zustroms an Schwarzafrikanern KANN man auf europäischer Ebene lösen, muss man aber nicht. Indem jeder europäische Staat dem Vorbild Australiens folgt, das seine Tore - sinnbildlich gesprochen - geschlossen hat. Europäische Solidarität würde für mich bedeuten, das die europäischen Länder zusammen ein tragfähiges Konzept entwickeln die südliche Grenze Europas (also den Mittelmeerraum) besser zu sichern und die Afrikaner dorthin zurück zu schicken, wo sie hingehören: Nach Afrika. Und nicht wie es jetzt ist, einen Shuttle- Service einzurichten, der den Schleusern noch ihre Arbeit abnimmt:-)

Wie auch immer, um das politisch einzurichten, muß innerhalb Europas ein fundamentaler Bewusstseinswandel stattfinden. Zuviele Leute sind satt und selbstzufrieden, politisch desinteressiert, teilnahmslos und/oder zu ängstlich. Ob auf europäischer oder nationalstaatlicher Ebene müssen sich endlich Mehrheiten bilden, die das "alte Europa" und mithin die Vielfalt der Nationalstaaten erhalten wollen. Das es dabei einer Zusammenarbeit zwischen den europäischen Staaten bedarf, ist ohne jeden Zweifel. Die Frage die sich sich seit jeher stellt (vor allem in Deutschland) : WIE bekommen wir die Leute dazu zu erkennen, das die derzeitigen Machtstrukturen in Europa gerade die vielbeschworene Vielfalt nicht erhalten wollen?! Wie schon oft genug festgestellt wurde gibt es eine Vielzahl von Phrasen und politischen Kampfbegriffen, die das genaue Gegenteil von dem meinen, wofür sie eigentlich stehen.

Gustav Grambauer

24. Juli 2015 15:12

Die nationale Perspektive ist obsolet, schon Rheinbund & Zentrum haben zu viel verdorben, vor allem zuletzt eine "ansteckende Geisteskrankheit, ein höchst mächtiges, beinahe mit Bewußtsein ausgestattetes, teuflisches Mem" wie neulich jemand hier geschrieben hat: wenn mir jemand sagt, er komme aus Bremen, dann gehen bei mir die Alarmglocken an, die meisten müßten bei mir erstmal in die geistige Quarantäne.

Das gilt erst recht z. B. für Holländer in ihrer Mischung aus faulenden Calvinismus und postkolonialem Selbsthaß. Man muß auch nichts von den Kulturepochen lt. Steiner wissen um einzusehen, daß die lateinische Welt im Untergang ist und die Musik von nun an im Osten spielt. Reden wir nicht vom Mackinder-Denken etwa der Briten, das sich tief in die Seelen eingefressen hat. Tiefes, tiefes Mißtrauen!!! Selbst mit Iren bin ich eher vorsichtig. Und ich kenne keinen Italiener, der nicht auf irgendeine Art ein Hollodri wäre. (Klar füllen Hallodris mit ihren Shows ganze Säle, aber da ist mir jede deutsche Ein-Mann-Kaserne mehr wert ...)

Für mich ist - als Teil des Ostens i. w. S. - Mitteldeutschland die Keimzelle des Widerstands, Frau Kahane weiß genau was sie sagt, warum und warum gerade jetzt. Ebenso z. B. die Südtrioler, ebenso auf eine andere Art die Schweizer.

Aber "Netzwerken" ist immer gut. Macht mal, Kinder ...

- G. G.

Andreas Walter

24. Juli 2015 15:16

Nein, wird es nicht. Es sei denn man steht auf Imperialismus, Totalitarismus und Zentralismus. Rom war ja bereits Europa. Doch wo ist Rom jetzt? Weg. "Hitler" war beinahe Europa, doch wo ist Hitler jetzt? Weg. Die EU ist jetzt Europa, doch auch sie wird zerfallen. Früher, oder später. Gefühlt früher.

Was an Kultur, Geschichte und Sprache liegt, denn das ist es was Identität stiftet. Die Unterschiede sind viel grösser als man glaubt. Oder ihr schafft in Europa auch den Geschichtsunterricht ab und verbrennt darüber alle Bücher, verordnet eine Sprache an allen Schulen und schaltet alle Medien gleich.

Der Preis für Europa ist Hitlers posthumer Triumph über die Welt. Damit dann eben aber auch der Deutschen, solange die Deutschen weiterhin mit Hitler gleichgesetzt werden. Ist ein Propagandaproblem. Nicht "vermittelbar".

Propaganda ist eben ein Bumerang. Nur die Wahrheit währt ewig. Im Fussball nennt man so etwas ein Eigentor. Späte Rache für die Verteufelung auch des Deutschen Volkes. Das sollte sich kein Deutscher noch mal an tun (lassen).

Gerhard Vierfuß

24. Juli 2015 18:25

Gute Gedanken von Philip Stein. Werde das Junge Europa in meine nächste Bestellung aufnehmen. Es liegt nahe, daß die europäischen Rechten - also diejenigen, die sich in der europäischen Kultur oder einer nationalen Kultur, die Teil der europäischen Kultur ist, verwurzelt sehen und daraus ihre Identität beziehen - bei der Verteidigung dessen, was ihnen gemeinsam ist und von außen bedroht wird, zusammenarbeiten. Auch ist es selbstverständlich sinnvoll, gedankliche und sonstige Anstöße aus anderen europäischen Ländern aufzunehmen und geistigen Austausch zu pflegen. Schließlich ist es unbedingt erforderlich, der Politik der Spaltung und der Beförderung von Zwiespalt und Haß, die von den herrschenden Cliquen der Eurokraten betrieben wird, eine Idee der Freundschaft unter den Völkern Europas entgegenzusetzen. Bis hierhin also völlig d'accord.

Warum aber ein europäischer Bundesstaat? Was soll der besser können als ein Nationalstaat - in einem Staatenbund Europa?

Denn auf demokratische Gesellschaften ist kein Verlaß mehr.

Wo ist die argumentative Verbindung zu der Präferenz des europäischen Bundesstaates? Vor allem aber: Warum sollte die Lösung des Problems der Masseneinwanderung auf staatsorganisatorischer Ebene zu finden sein? Es ist doch wie JensN. schreibt: Entscheidend ist, einen Bewußtseinswandel herbeizuführen. Solange die Menschen mit den Herrschenden einer Meinung sind, daß Einwanderung Vielfalt bringt und diese Vielfalt gut ist, kann sich nichts ändern. Es muß also weiter Aufklärungsarbeit betrieben werden, identitär, kontrakulturell, metapolitisch. Und nach meiner bescheidenen Meinung auch: parteipolitisch.

Habicht

24. Juli 2015 18:58

Der Gedanke eines "Bollwerks Europa" hat etwas romantisches, realpolitisch ist er jedoch nicht durchdacht. Angenommen, es würde zu einem militärischen und politischen Zusammenschluss gegen die fremdländischen Invasoren kommen, wird es von Natur aus Staaten geben, die Vorteile daraus ziehen wollen. Im äußersten Fall wäre dies die Besetzung eines anderen europäischen Landes bzw. einer Region desselben (Stichwort: polnischer Chauvinismus). Schließlich vertritt jeder souveräne Staat eigene außenpolitische Interessen und diese werden sich nicht mit jenen eines „Bollwerkes Europa“ decken. Ein „Bollwerk Europa“ (wie man sich das auch politisch vorstellen möge) wird deshalb nie dem Nationalstaat hierarchisch übergeordnet sein. Ein temporäres Zweckbündnis, zur Verteidigung der europäischen Außengrenzen ist möglich, mehr nicht. Wahrscheinlich nicht mal das, wenn man z.B. an die Polen denkt.

Weshalb die Franzosen und Italiener an dieser gesamteuropäischen Idee hängen, ist angesichts deren Lage auch einleuchtend. Alleine schaffen sie es nicht mehr, der Situation Herr zu werden, weshalb es die anderen Europäer, allen voran die Deutschen, richten sollen. Und die Deutschen glauben in ihrer Herzensgüte an diese Idee. Typisch Deutsch eben.

Waldgänger (e.B.) aus Schwaben

24. Juli 2015 22:57

Ja! Ja! Ja!

Der Autor hat so was von Recht. Aber was ändert's?

Die Nomenklatura hat uns die Idee "Europa" geklaut, um jetzt Europa anheim zu geben.


Kurswechsel: Merkel unterstützt Pläne für Einwanderungsgesetz

Und alle Debatten, alles Jammern, alle blogs werden daran ändern.

Um dem Koloss die tönernen Füße zu zerschlagen, braucht es Taten nicht Worte.
Was aber sind diese tönernen Füße?


Derzeit sonnt sich Deutschland in seinem Wohlstand. Wirtschaftliche Krisen wie in Südeuropa, ein Krieg wie in der Ukraine – all das scheint vielen Deutschen weit entfernt. Man genießt die Ruhe und macht sein Kreuz bei Merkel.

Nicht Terror oder andere Verbrechen sind dazu notwendig. Es ist für jeden Patrioten das Gebot der Stunde, ohne Freiheit und Leben zu risikieren, im Rahmen geltenden Gesetze natürlich, diesem Staat so wenig Geld wie möglich zukommen zu lassen und ihm so viel wie möglich zu entziehen.
Ein Beispiel:

Letztens erklärte ich einem Rumänen, dass er Kindergeld für seine drei Kinder in Rumänien beantragen könne. 558 Euro im Monat! Er konnte es nicht fassen. Ich bat ihn mir die Geburtsurkunden für seine Kinder zu bringen udn half ihm den Antrag auszufüllen.

Ein echt patriotische Tat!

Andreas Walter

25. Juli 2015 07:54

Hier noch ein weiterer beeindruckender Versuch eines geeinten Europas, den ich vorhin vergessen habe zu erwähnen, der auch nicht die Geschichte überdauert hat:

Das erste Kaiserreich des Napoléon Bonaparte.

https://en.wikipedia.org/wiki/Napoleon#/media/File:Napoleoniceurope.png

https://de.wikipedia.org/wiki/Erstes_Kaiserreich#/media/File:French_Empire_on_World_1812.png

Die wenigen Beispiele mehr oder weniger funktionierender Nationalstaaten mit starker ethnischer Durchmischung sind in der neuen Welt entstanden, am grünen Tisch, in anfangs sehr dünn besiedelten Gebieten, und haben dafür dann trotzdem noch 500 Jahre gebraucht. Brasilien und die VSA. Allerdings auch nicht ohne Gewalt. In Südafrika passiert jetzt sogar das Gegenteil. Die Verdrängung einer Ethnie, die sich sogar bereits etabliert hatte. Beides fand und findet mit Gewalt statt. Auch am Beispiel Palästina lässt sich erkennen, dass Multikulti eher die Ausnahme als die Regel, eben nur ein frommer Wunsch ist fernab jeder Lebenswirklichkeit. Grosse Teile der Welt wie das restliche Afrika, aber auch der Nahe und Mittlere Osten wie auch Asien sind sogar noch nie mit echtem Multikulti konfrontiert worden der über eine kleine Schicht von Kolonialherren und eventuell ein paar Juden hinausging. Auch die zunehmenden Rassenunruhen in jüngster Zeit in den VSA oder die Vorfälle in Ruanda 1994 und auch die in anderen afrikanischen Staaten heute sind ja alles nicht unbedingt der Beweiss dafür, dass Multikulti funktioniert.

Es gibt daher kein einziges "positiv" Beispiel mehr ausser Brasilien, doch auch da ist die Kriminalität in den Grossstädten mittlerweile enorm hoch.

Man kann daher sagen: Die Vereinten Nationen sind gescheitert und damit auch alle Ideen und Hoffnungen, die jemals damit verbunden waren, negative Entwicklungen auf der Welt gegen die ja gekämpft wurde noch aufzuhalten. Es ist daher schon alles ausser Kontrolle und damit Zeit für Plan B. Selbstverteidigung, Eigensicherung. Mir ist sogar selbst gerade erst bewusst geworden, dass es bereits angefangen hat, dass das gerade der Anfang von dem ist, was ich in meiner Diplomarbeit vorausgesagt habe. Vor 10 Jahren. Das sind die Massen an Kinder die schon damals auf der Welt waren und von denen ich gesprochen habe das sie bald volljährig und auf der Suche nach Geld, Arbeit und Brot sein werden. Israel und Australien tun das einzige Richtige, wir sind in dem Fall gerade die Idioten die noch nicht begriffen haben, was die Stunde geschlagen hat. Es geht ums nackte Überleben. Deutschland wird sich jetzt sehr schnell extrem verändern, dass kommt jetzt Schlag auf Schlag. Da werden einige erstmal Panik kriegen, weil sie es automatisch mit den alten Geschichten in Verbindung bringen. Genau das ist es auch, was die meisten gerade lähmt. Sie erkennen nicht den Unterschied das es damals Propaganda war, was den Deutschen als Gefahr verkauft wurde. Um sie zu Einen. Die Gefahr jetzt ist aber echt. Übel.

Peter

25. Juli 2015 08:09

Ich würde ja gerne an eine Zukunft Europas, auch jenseits von Nationalstaaten, glauben. Aber dann schaue ich wieder auf die Wirklichkeit und sehe bei den Europäern die Kraft am Ende: Verloren ist die Sinnhaftigkeit die Lebenskette weiterzugeben, die hoffnungsvolle Perspektive des Christentums ist für die meisten dahin. Wo sollen die überalterten und schwindenden Völker die Widerstandskraft gegen die neuen Völkerwanderungen denn hernehmen? Und wir werden mit Themen wie Homo-Ehe und Rente mit 63 beschäftigt.

EnochP

25. Juli 2015 08:52

@JensN.

Ich denke, dass die Politik die gegenwärtige Situation nutzt um Fakten zu schaffen, was den Zuzug von 50 Millionen "Lohnsklaven" aus Afrika nach Europa betrifft
https://www.express.co.uk/news/uk/65628/Secret-plot-to-let-50million-African-workers-into-EU

Mr. Kurtz

25. Juli 2015 09:50

Jeder, der in einem "bunten" Stadtteil lebt, kann auch im Alltag nachvollziehen, was Philip Stein mit der europäischen -früher sagte man abendländischen- Identität meint. An den vielen kleinen kulturellen Selbstverständlichkeiten, die Ausdruck gemeinsamer Werte und Normen sind. Interessanterweise gilt dies auch für die Unterschichten.
Es gibt eine klare Trennungslinie zwischen europäischen Migranten und außereuropäisch/islamisch geprägten Einwanderergruppen. Das ist auch ohne den Rekurs auf die großartige europäische Kulturgeschichte mit Händen zu greifen, auch für Menschen, die außer dem Telefonbuch, kein Buch in die Hand nehmen. Kein Abendland ohne Selbstvergewisserung und Abgrenzung vom Morgenland.
Ob der deutsche Nationalstaat, der (anders als die Nation) 1945 aufgehört hat, zu existieren, heute noch ein Bezugspunkt sein kann, ist zweifelhaft. Insofern gilt das Wort von Fjordman: Europa verteidigen.

Waldgänger

25. Juli 2015 12:37

Welche Machtfaktoren, welche Motive von Einflussgruppen und welche erwarteten Entwicklungen sprechen dafür, dass das im Artikel vorgestellte Konzept umsetzbar sein könnte?

Vergessen wir nicht, dass die Umsetzbarkeit oder zumindest eine gewisse Wahrscheinlichkeit von Umsetzbarkeit der entscheidende Punkt ist, der den Bereich des "Türmers" im Elfenbeinturm mit seinen Wünschen und schönen Vorstellungen von der Realität trennt ...

F451

25. Juli 2015 17:16

Der Haken der bleibt: es gibt unter Europäern keine echte Solidarität! Es wird immer die geben, die sich in ihrer US-Vasallenrolle zu gut gefallen und sich davon Vorteile versprechen. Im Moment sieht man bereits welche Verwerfungen eine wirtschaftspolitische Krise hervor ruft, wie würde das wohl bei einer echten sicherheitspolitischen aussehen? Egal wie man die UKR Krise beurteilt, kein Westeuropäer wäre bereit für Osteuropäer den Kopf hinzuhalten. Die Osteuropäer hingegen verachten (zurecht) in großen Teilen die liberalen, westlichen Werte und die Regionalmacht Frankreich liebäugelt heute schon eher mit der Idee einer Mittelmeerunion, als mit der einer Festung Europa.

Im Moment sieht es eher nach einer neuen, europäischen Spaltung aus, als nach mehr Zusammenhalt. Doch egal wie es ausgeht, von den politisch impotenten BRDeutschen kann man sowieso keine innovative Geopolitik mehr erwarten. Deren einzige Sorge ist ihr "Wirtschaftsstandort" und sie besitzen überhaupt keine Fähigkeiten mehr die europäischen Traditionen und kulturellen Werte zu verteidigen.

Matt Hern

25. Juli 2015 17:59

Ich befinde mich gerade in Indien und ich kann nur sagen: allen Vorurteilen den Bremern oder Holländern zum Trotz: Nur ein gemeinsames Europa, wie hier von Philip Stein beschrieben, bietet die einzige Chance, dass wir als Kultur und Völker überleben. Regionalpatriotismus, so sehr ich ihn schätze, ist ein Luxus, den wir uns nicht leisten können. Es ist bereits nach 12, und die Stunde hat geschlagen. Europa, Do or Die!

Legionär

25. Juli 2015 18:56

„Ein gemeinsames Europa, ein wahrhaftiger europäischer Bundesstaat, steht dabei keinesfalls synonym für eine Aufweichung der ethnischen Homogenität oder den Verlust der nationalen Traditionen und Werte.“
Dem stimme ich zu, vorausgesetzt, dieser Bundesstaat hat dann auch das Durchsetzungsvermögen, kulturfremde Kriegsflüchtlinge und Armutsmigranten aus dem Orient und Afrika abzuweisen, auch dann wenn die linken Gutmenschen angesichts von toten Bootsflüchtlingen wieder auf die Tränendrüse drücken.

„ Eine europäische Zusammenarbeit kann fruchtbar wirken. Viele rechte europäische Organisationen und Gruppen arbeiten bereits zusammen."
Ja das stimmt, so auch auf höchster politischer Ebene, im EU-Parlament. Dort gibt es seit kurzem die Fraktion mit dem Namen.Europa der Nationen und der Freiheit ( unter anderemFront National, Partij voor de Frijheit (Wilders), FPÖ, Lega Nord, einer UKIp Abgeordneten und auch einer polnischen Partei. die AFD fand hierzu nicht den nötigen Mut, nach Äußerungen von Petry zu urteilen ist da wohl leider zumindest in nächster Zeit keine Kehrtwende zu erwarten.
" Den Traum von einem starken Nationalstaat als Bollwerk gegen den westlichen Liberalismus und seine überall spürbaren Auswirkungen haben sie längst ad acta gelegt. Denn auf demokratische Gesellschaften ist kein Verlaß mehr.“
Auf die “sogenannte demokratische Gesellschaften“ müsste man wohl der Genauigkeit halber sagen. Wenn Rechte nur noch eingeschränkt ihre Meinung äußern dürfen, rechte Parteien von staatlicher Stelle in Ihrer Arbeit behindert werden, das staatlich finanzierte Fernsehen völlig einseitig berichtet und das Demonstrationsrecht nur noch eingeschränkt – zumindest von Rechten – möglich ist, kann man das kaum mehr als echte Demokratie bezeichnen. Ich spreche hier nicht nur von dem kränksten Patienten in Europa, von Deutschland, sondern auch von Zuständen in unseren europäischen Nachbarstaaten. Es ist an der Zeit europaweit an einer neuen Ordnung zu arbeiten, einer die die europäischen Völker schützt, anstatt sie im Namen der Humanität schrittweise abzuschaffen.

Siggi

25. Juli 2015 19:35

Hochinteressante Momentaufnahme: Politisch unauffällige und unverdächtige Durchschnittsbürgerin berichtet über ihre Beobachtungen aus dem Umfeld ihrer Gemeinde mit der "Flüchtlingsproblematik" als gezielte Sinnbewirtschaftungsmaße sinnentleerter verblendeter zugezogener Gutmenschen https://bit.ly/1OFlb2n.

Andy

25. Juli 2015 19:40

Europa ist das Abendland, nicht wahr?

Letzten Endes ist ein Europa der Völker als Bollwerk gegen den Kapitalismus der Globalisierung zu definieren. Die Menschenimporte sind rein instrumentell zum Schleifen des Widerstands, divide et impera. Sie sollen das eigene verunklaren. Das ist leicht verständlich. Man braucht darauf gar nicht einzugehen und kann einfacher in das ideologische Zentrum zielen.

Andreas Walter

25. Juli 2015 20:13

Wobei allerdings ein grosse Chance besteht, dass dies was wir jetzt erleben einschliesslich der Befürchtungen für die Zukunft nur ein vorübergehender Zustand, der first impact ist. Wer kommt denn jetzt hierher, wie ist derjenige gerade drauf und wie wird ihn allerdings auch der Kontakt mit unserer Welt auch verändern? Vom Bewusstsein her betrachtet. So wie das ursprünglich durch den Katholizismus geprägte Europa durch die Reformation, den Kapitalismus und den Sozialismus verändert wurde, ist es jedoch nichts davon in Reinkultur geworden, sondern etwas ganz anderes, komplexeres.

Früher bauten die Menschen Stadtmauern, um Orte mit einer besonderen Kultur, besondere Systeme, eigenständige Gesellschaftsformen zu schützen, doch auch die verschwanden irgendwann. Später gab es dann nur noch die Landesgrenzen. Auch die sind jetzt verschwunden. Der nächste Schritt wird wieder durch eine Verbesserung der Identifizierbarkeit, Kontrolle und Ortbarkeit der einzelnen Individuen mit sich bringen. Wenn das gelingt. Denn sonst hat man offene Systeme, die sich jeder Kontrolle und Regelung entziehen. So etwas aber ist nicht regierbar, entzieht sich jeder Steuerung. Ausser, wenn alles Privateigentum ist. Dann erfolgt die Finanzierung von allem wofür es eine Nachfrage gibt eben direkt.

Denn wir Deutschen können ja auch alle unsere Papiere wegwerfen und behaupten, ich bin Mehmet. Und dann? Mache ich dann jedes Jahr, zahle nie steuern, verantworte mich für nichts. Und dann kommt der Gentest, RFID Chip, Nummer auf dem Unterarm oder Barcode auf dem Po und Abschaffung des Bargelds.

Erst schafft man das Problem, dann bietet man die Lösung, die vermeintliche Rettung an. Totale Kontrolle ab da ein Kinderspiel. Von Mohamed und Andreas. Die neue Mosche, Kopftuchmädchen, hier und da mal ein Bombenanschlag wird dann euer kleinstes Problem sein. Im Grunde ein genialer Plan. Wenn man zu den Erbauern gehört. Wer das ist? Jeder, der das mitmacht. Mitmachen muss, weil er Kinder zu ernähren hat, eine besserer Schule für sie will, was immer.

Ein Kredit für den Bau ihres Hauses? Wer sind sie denn? Sie wollen bei uns arbeiten? Ein Moment bitte. Sie brauchen eine Versicherung? Ich schau mal. Wollen ein Buch veröffentlichen, eine Reise machen, Politiker werden, Diplomat, zum Fernsehen, in meinem See baden, bei mir einkaufen, meine Strasse, Flugzeug, Bahn benutzen? Sie kommentieren bitte wo? Sezession?

Siggi

25. Juli 2015 20:28

Auch noch hörenswert:
https://bit.ly/1DFhhA8
https://bit.ly/1gVoWWa
https://bit.ly/1SHLpBW

Urwinkel

25. Juli 2015 21:38

Die Abkopplung von der Realität, wie Sie es nennen, Waldgänger, ist ein Geisteszustand, der heute allgegenwärtig und Usus ist. Sehen Sie es den Türmern nach, wenn sie verzweifeln und danach etwas großspurig um die Ecke kommen. Von Umsetzbarkeit redet doch hier Keiner. Das sind Hirnhunde, die, wenns nach mir ginge schon unter Artenschutz fielen. Das beste daran ist: Jener Schutz wird nicht aus dem Turm verordnet und schon gar nicht sich selbst, sondern von untern, von der Basis aus. Die einen sagen, vergammelt dort oben; die anderen: macht weiter, seid fleißig, bleibt auf dem Weg, verlauft euch nicht. Aber mit euch reden, oder euch gar nach Handlungsoptionen fragen? Das geht hier nicht, ohne selber zum Hirnhund zu werden.

Siggi

25. Juli 2015 22:00

Die Zahl der von Asylbewerbern begangenen Straftaten ist nach einem Zeitungsbericht deutlich gestiegen. https://www.merkur.de/politik/bericht-kriminalitaet-asylbewerbern-steigt-zr-5290064.html

Gonzague de Reynold

25. Juli 2015 22:59

Ich bin mit dem Gesagten an sich absolut einverstanden, keine Frage. Letztendlich sprechen wir von der notwendigen Errichtung einer föderalen, den Gedanken und Vorstellungen eines (beispielsweise) Drieu la Rochelle entsprechenden "europäischen Eidgenossenschaft", welche aus geopolitischen resp. -strategischen Gründen vom Atlantik bis zum Ural reichen muss. Als einzige und wahrscheinlich letzte Chance vor dem definitiven "aus". So einfach wäre es ... .

Ich muss in diesem Zusammenhang jetzt aber doch einmal die Frage in die Runde werfen - im obigen Beitrag von Herrn Grambauer ist die Thematik einmal mehr erwähnt worden - weshalb, um alles in der Welt, wird die Schweiz (ich darf zitieren:

"Keimzelle des Widerstands", ... ebenso auf eine andere Art die Schweizer"

jenseits des Rheines mit schöner Regelmässigkeit als, wie auch immer geartetes, Vorbild angepriesen ? Woher diese verträumte Vorstellung, hierzulande würden Milch & Honig fliessen ? Aufgrund des vielgepriesenen Zusammenhaltes zwischen den Sprach- / Kulturgruppen ? In der heutigen Verfassung, im Wortsinne, existiert dieser Bundesstaat exakt seit 1848. Somit, im geschichtlichen Rahmen betrachtet, wahrlich keine lange Zeitspanne. Und selbst innerhalb dieses sehr überschaubaren Rahmens gab es mehr als nur eine Krise, die eben diesen Zusammenhalt auf eine harte Probe gestellt hat. Mit Glück und Verstand hat's gehalten. Ich würde sagen; als Referenzmodell somit ausgeschieden. Davor ? Nun ja, wie das eben so ist, mit "Einigkeit", "Brüderlichkeit" etc. pp. usw. . Mal mehr, mal weniger. Meist eher weniger ...

Weshalb also ?

(Und ich bin Schweizer, glaube also zu wissen, wovon ich rede. Zumindest kenne ich die hiesigen Zustände zur Genüge.)

Albrecht

26. Juli 2015 04:15

Andreas Walter:

...Grosse Teile der Welt wie das restliche Afrika, aber auch der Nahe und Mittlere Osten wie auch Asien sind sogar noch nie mit echtem Multikulti konfrontiert worden der über eine kleine Schicht von Kolonialherren und eventuell ein paar Juden hinausging....Es gibt daher kein einziges „positiv“ Beispiel mehr ausser Brasilien, doch auch da ist die Kriminalität in den Grossstädten mittlerweile enorm hoch....

Multikulturelles Asien: Indien, Vietnam, Malaysia, Indonesien. Ich besuchte all diese Laender und befinde mich gerade in Indonesien. Fuer mich ein multikultureller Musterstaat. Konflikte sind die absolute Ausnahme nicht die Regel. Dabei gibt es dort einen Mix aus unterschiedlichsten Religionen und Ethnien. Die freundlichsten Menschen auf die ich nach 5 Monaten Asienreise bisher antraf: Indonesische Muslime. Kopftuchfrauen senken nicht den Kopf wie bei Arabern oder Tuerken, sondern begruessen einen mit einem strahlenden Laecheln, wie es hirzulande nur noch Kinder vermoegen; und der Ehemann muss ein Foto machen, waehrend die Frau sich ganz nah zu dem Boule (Weissen) stellt. Gleichzeitig wird jedoch der Ramadan beachtet und die Moscheen sind Abends voll. Wie ueberall in Asien studieren und arbeiten die Frauen hier auch.. Sie muessen aber gar nicht soweit fahren um einen funktionierenden multikulturellen Staat zu besichtigen; naemlich die Schweiz.

Gustav Grambauer

26. Juli 2015 08:09

Gonzague de Reynold

"... weshalb, um alles in der Welt, wird die Schweiz ... Aufgrund des vielgepriesenen Zusammenhaltes zwischen den Sprach- / Kulturgruppen ? In der heutigen Verfassung, im Wortsinne, existiert dieser Bundesstaat exakt seit 1848. ..."

In Zeiten des Zivilisationsabsturzes kann man mit Vergleichskriterien nicht sehr wählerisch sein. Was ich geschrieben habe, ist nicht aus dem historischen sondern aus dem geographischen Vergleich heraus gemeint.

Ich habe weder die 1848er Freimaurer-Farce noch die Zerfressenheit vom Liberalismus noch den "Kleinen Tito" noch den einlullenden Wohlstand im Sinne (die allesamt dem Land noch um die Ohren fliegen werden).

Vielmehr hat die Schweiz noch sehr viel althergebrachte identitäre Substanz, vor allem in den Sonderbundskantonen, aber sogar dort wo es bunt zugeht. Der Erhalt dieser Substanz verdankt sich der Alpen-Lage und der Verschonung durch Kriege. Zusätzlich wird sie Tag für Tag mit einem Mahl mit dem Teufel erkauft, mit welchem das Schweizer Juste Milieu allerdings wiederum mit dem ganz langen Löffel speist.

Nehmen Sie einige Auffälligkeiten:

Selbst in der Zürcher (!) S-Bahn legt der nach dem Recht des Stärkeren domestizierte Araber eine Zeitung unter seine Schuhe wenn er sie auf dem gegenüberliegenden Sitz parkiert. Unvorstellbar selbst in Hamburg, Deutschlands reichster und einst stolzester Stadt. Heißt, daß das Immunsystem immer noch einigermaßen intakt sein muß. Die süffisante und zugleich verbissene Linksextremismus-Sympathie wie sie etwa der Mehrheit der Deutschen, Franzosen oder Italiener eigen ist treffen Sie hier nur in der Berner Reitschule oder in der Zürcher Roten Fabrik an, und oft nur augenzwinkernd-kokkettierend. Der Selbsthaß wie in (West-)Deutschland muß hier auf viel kleinerer Flamme geköchelt werden, es zählen immer noch Stabilität und Kontinuität. Selbst das für Schweizer Verhältnisse hochdekadente Basel ist nahezu graffitifrei. Die Schweizer Grünen wahren strikte Distinktion gegenüber den "BRD"-Grünen, vor denen sie sich nur ekeln. Und klar hat Sebastian recht, zum Glück!!!:

https://www.blick.ch/news/schweiz/hass-attacke-von-bachelorette-sebastian-sind-schweizer-frauen-wirklich-so-schlimm-id3769009.html

Anfrage an Sender Eriwan: "Kann man den Kommunismus auch in der Schweiz aufbauen?" Antwort: "Im Prinzip schon, aber es wäre schade drum."

- G. G.

Gustav Grambauer

26. Juli 2015 08:51

Nachtrag:

Hatte noch übersehen, daß die Schweizer Journaille bis tief in Tamedia und Ringier hinein linksextrem versifft ist, bei der Weltwoche wird darauf in regelmäßigen Abständen mit Champagner angestoßen:

https://www.weltwoche.ch/ausgaben/2013-07/der-radikale-herr-strehle-die-weltwoche-ausgabe-072013.html

- G. G.

Carabus violaceus

26. Juli 2015 11:21

Das ist ein sehr wichtiger Denkanstoß! Ich halte eine wirkliche europäische Einigung aber erst nach dem Lossagen von den Yankee´s möglich. Wie Carl Schmitt dies in seiner legendären Schrift skizzierte, ist unsere Aufgabe die Schaffung einer "Großraumordnung mit Interventionsverbot für raumfremde Mächte".

Allerdings bedarf es zu dessen Verwirklichung zunächst möglichst souveräner Nationalstaaten. Denn wer sonst sollte geeignet sein, Reformationen und Maßnahmen zu ergreifen, wenn nicht der souveräne Nationalstaat? Wer wäre sonst in der Lage den über den großen Teich reichenden Filz aus Banken, Finanzen, atlantischer Think Tanks usw. zu zerschlagen? In der Folge müssten dann freilich die egoistischen Klein-Nationalismen überwunden werden, dies steht außer Frage.

Siggi

26. Juli 2015 12:54

https://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=53136

Zitat: "Die deutschen Behörden haben ein Problem damit, Abschiebungen tatsächlich durchzuführen. In einem internen Papier einer vom Bundesinnenministerium initiierten Arbeitsgruppe warnen sie vor dem Kollaps des deutschen Asyl-Systems. Die Adressaten ihrer Kritik:

- die deutsche Politik
- die deutsche Justiz
- die deutschen Medien."

https://www.welt.de/politik/ausland/article143186475/Das-naechste-grosse-Schlachtfeld-ist-Europa.html

https://www.welt.de/politik/ausland/article144443061/Europa-sollte-weiter-den-Europaeern-bleiben.html

Siggi

26. Juli 2015 15:47

Wüßten all die Generationen, die jahrtausendelang unsere Heimat besiedelt haben und der Grund dafür sind, daß wir existieren, was uns – ihren Nachfahren – blüht, würden sie wohl aus ihren Gräbern auferstehen und uns zur Hilfe eilen: Karl der Große, Goethe, Schiller, Kant und alle anderen!

Ganz offenkundig ist unsere Generation in die Zeit des "Großen Austauschs" (Deckname "Einwanderung") gesetzt, und hat daher eine besonders große Verantwortung für den Fortbestand unseres Volkes zu tragen, um all das zu retten, was jahrtausendelang vor uns mit Blut, Schweiß und Tränen entstanden ist, hart erkämpft wurde, und durch vieler Hände Arbeit und denkende Geister geschaffen.

Schauen wir weiter dem Austausch tatenlos zu wie hypnotisierte Kaninchen, und lassen unser Land niedergehen – nur das wäre wirklich ein Grund zum Schämen! Wir sind vielleicht die Ersten, die ihr legitimes WIDERSTANDSRECHT in Anspruch nehmen müssen!

Man kann mit Fug und Recht behaupten: Wir haben einen Auftrag zu erfüllen! Diesem Schutzauftrag ihrer Heimat sind letztlich alle Generationen vor uns in Würde nachgekommen. Aber so feige, faul, verzagt und träge war wohl keine davon! Nicht nur, was die "Demografie" angeht.

Andreas Walter

26. Juli 2015 15:51

@G.G.

Das hat etwas mit Selbstachtung und Achtung zu tun, Herr Grambauer, nicht unbedingt mit Kapitalismus. Die Deutschen besitzen keine Selbstachtung.

Die Ostdeutschen allerdings immer noch wesentlich mehr als die ehemaligen Westdeutschen. Dreimal dürfen Sie raten, woran das liegt. Selbstverachtung und Verachtung ist aber eine alles zersetzende Säure, Gift für die Seele.

Es sind oft auch Minderheiten, die dieses Gift in sich tragen, verbreiten. In den VSA sind es auch die Schwarzen, in kapitalistischen Gesellschaften auch die Armen. Ein Identifikationsproblem, was alle (von etwas) Ausgegrenzten haben.

Das Antidot dazu heisst "wir", und "ich bin OK, du bist OK. Wir sind OK".

In der Individualpsychologie existiert das Problem jedoch auch und ist dort als Schattenbildung, Abspaltung bekannt. Auch da ist sie natürlich graduell, beziehungsweise spezifisch, doch ich möchte mich nicht jedes mal im Detail verlieren wenn ich ein grundsätzliches Problem, Konzept erörtern möchte.

@Gonzague de Reynold

Stimmt, die Schweiz ist auch nur bedingt ein Vorbild. Wobei die Vorteile eines Nummernkontos nicht zu verachten sind, je nachdem wer man ist und was man damit treibt. Das denke zumindest ich, warum ihr so oft verschont bleibt.

Der Gutmensch

26. Juli 2015 17:04

Man kann nicht auf Dauer gegen den Willen des Volkes regieren, das wissen auch die Politiker. Man muss sich dann bewegen: Nach oben - oder man wird beiseite gewischt.

Kommen wird in Deutschland wohl zunächst einmal das „Durchregieren“. Immerhin beschreibt auch der focus online schlimme Zustände. Lange kann und wird das der Innenminister nicht mehr ignorieren - und dann läuft die Maschine an, ihre letzte Arbeit zu verrichten. Je nachdem, wie es dann gerade bei unseren europäischen Nachbarn aussieht (wir arbeiten ja eifrig an der Synchronisation), kommt danach vielleicht sogar der Europäische Bundesstaat - dann hätte man sich politikerseits jedenfalls erfolgreich nach oben bewegt und schwelgt in einer extraordinären Legitimation - statt einer regulären (wen interessieren denn schon Demokratie und Deutschland, wenn man Ausnahmezustand und Europa kriegen kann).

Der Gutmensch.

Der Gutmensch

26. Juli 2015 19:29

Ergänzend direkte Kritik an dem Artikel:

Nicht die Nationalstaaten haben vor dem Asylansturm versagt - sondern vielmehr europäische Regularien (Barcelona-Abkommen) haben diesen ins Mittel gesetzt und europäische Verordnungen (Dublin) wurden nicht eingehalten - und das ist völlig unbestritten.

Es war auch nicht die griechische Volkswirtschaft als solche nicht überlebensfähig - sondern die Tatsache, dass die Stellschraube der eigenen Währung wegfiel, trug entscheidend zum Problem bei und führte die Griechen in die fatale Abhängigkeit (übrigens nicht nur von den Europäern! Sondern auch noch vom IWF; also auch von den USA). Auch das ist völlig unbestritten; im übrigen gab es ja bereits 15 Jahre vor dem Euro bereits einen faktischen „Nordeuro“. Die beteiligten Länder haben ihre Leitzinsen aufeinander abgestimmt; behielten aber ihre eigenen Währungen, so dass man sich bei unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklung auch ohne Probleme wieder hätte trennen können.

Und nicht die EU generierte Frieden, gegenseitigen Respekt und Zusammenarbeit in Europa; die gab es doch schon immer, das belegt ja sogar der Artikel selber!

Mit Victor Hugo ausgerechnet einen sentimentalen Freund der französischen Revolution zu bejubeln und gleichzeitig Sätze zu schreiben wie: „Denn auf demokratische Gesellschaften ist kein Verlaß mehr.“ mutet auch etwas seltsam an. Überdies wirft es die bange Frage auf: Wen oder was hält der liebe Autor denn nun statt des Souveräns als verlässliche Ersatzautorität parat, verschweigt uns denselben aber aus „Platzgründen“? Muss ja etwas oder jemand ganz und gar Extraordinäres sein, wenn die „Gesellschaften“ dabei am besten kein Wort dabei mehr mitreden dürfen!

Und was heißt hier überhaupt: „Gesellschaften“? Ich kenne in dem Zusammenhang ja bloß Völker. Pardon - das Völkerrecht und ich kennen Völker und sogar ein Selbstbestimmungsrecht derselben. Das klingt also danach, als ob die Völker am besten selber entscheiden sollten - demokratisch nämlich, denn Demokratie bedeutet „Volksherrschaft“ - wie sie sich gerne organisieren möchten! Im übrigen kennt das Völkerrecht auch die Souveränität der Staaten; also: wenn sich ein Volk (oder mehrere gemeinsam) denn mal entschieden haben (meinetwegen dann auch für eine Monarchie, damit man nicht ständigen Entscheidungsstress (=Wahlen) hat), dann ist das zu respektieren (im Fadenkreuz dieses Zielkonfliktes kracht es regelmäßig)! Es wäre also schon ein Wunder .... oder vielmehr ein gewaltiger Putsch vonnöten, um sämtliche souveränen Nationalstaaten Europas auf einmal von der Landkarte zu tilgen und den internationalen Konsens und das Völkerrecht mitsamt der Souveränität der Nationalstaaten UND dem Selbstbestimmungsrecht der Völker vom Platz zu fegen wie ein paar kalte Kippen, gelle? Denn was, bitte, käme am Ende dabei heraus? Also jedenfalls kein REGULÄRER europäischer Staat. Denn ein Staatsvolk, dass sich eben nicht als solches verstehen will, sondern sich weiterhin bockig als Franzosen und Deutsche und Italiener sieht - jetzt vermutlich noch mehr als vor dem Euro, der sie allesamt so unglücklich in Konkurrenz zueinander setzte und ihnen die ganzen Ärgernisse einer Zwangsgemeinschaft so deutlich vor Augen führte?! So etwas soll gut gehen, das soll auch nur „gut gemeint“ sein? Mit wem denn eigentlich? Also - wovon schwärmen wir (schwärmt der Autor kraft seiner Jugend und romantischen Ader) hier? One world, no borders - diesmal von rechts?

Nicht, dass Sie mich noch falsch verstehen: Es mag gut sein, dass Sie am Ende recht behalten; das hatte ich ja oben geschrieben. Aber es wäre eben ganz außerordentlich ... sagen wir mal: irregulär! Egal, was Ihre europäischen Kumpels dazu sagen.

Der Gutmensch.

ConservativeInTraining

26. Juli 2015 19:34

Nur 4 von 25 Kommentaren lassen sich als volle Zustimmung zur These des Artikels lesen. In Frankreich wird der Front National schon die Richtlinien der Politik bestimmen, bevor die deutsche Rechte überhaupt über eine Partei, ein Programm und Fraktionen in allen Parlamenten verfügt.

Arminius Arndt

26. Juli 2015 22:22

Nur 4 von 25 Kommentaren lassen sich als volle Zustimmung zur These des Artikels lesen.

Das ist alles andere als überraschend. Gerade die konservativen Patrioten Deutschlands verfügen alle über ein brauchbares Geschichtswissen und ein Elefantengedächtnis, wenn es um Kränkungen, Schmähungen, Verrat, in den Rücken fallen, intrigieren bis offener Hass seitens seiner europäischen Nachbarn gegen Deutschland geht. Als Zahlmeister geliebt, als vermeintlicher Zuchtmeister verhasst. Und ewig sind wir im Zweifel die Nazis, selbst bei den vermeintlichen Verbündeten, den Patrioten der anderen EU-Staaten. So sieht´s aus. Von einem freundlichen Empfang bei irgendeinem Kongress, einer angenehmen Gesprächsrunde Abends bei Essen und Wein etc., darf man sich nicht blenden lassen - Als Deutscher wird man selbstverständlich mit Respekt behandelt, aber immer, sobald man den Rücken zu dreht, misstrauisch beäugt. Auch die Leute vom Front National neiden Deutschland wohl eher ausnahmslos seinen wirtschaftlichen Erfolg und haben die alte Skepsis gegenüber einem starken Deutschland im Herzen Europas.

Machen wir uns nichts vor, ohne die UdSSR und ohne USA hätte es eine Wiedervereinigung nie gegeben. Will Deutschland beim Euro die pace setzen, dann kommen die Knüppel aus Frankreich, Italien und Co. zwischen die Beine, durchaus auch mit Zustimmung aus den jeweiligen "rechten" Kreisen. Die Beispiele lassen sich beliebig verlängern.

Von daher wundert es mich nicht, wenn es hier eine Europa Skepsis gibt.

Andreas Walter

27. Juli 2015 01:38

Na, wer sagt's denn. Zufällig eben entdeckt:

"Wenn derlei aber verlangt wird von Versicherungen, Arbeitgebern oder Staaten – Kuweit hat am 1.Juli dieses Jahres im Rahmen der Terrorbekämpfung flächendeckende DNA-Tests angekündigt –, was dann?"

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/code-fuer-netzbasierten-rassismus-bei-github-13718836.html

Terrorismusbekämpfung als Rechtfertigung für totale Überwachung und Kontrolle aller Völker und Menschen auf der Erde. In Echtzeit und ein Leben lang. Denn seine DNA kann man nicht andern, so wie den Namen. Allerdings geht es in dem Artikel um noch mehr als die DNA, wozu man allerdings wissen muss, was elektronische Profile, digitale Fingerabdrücke sind. Bin mal gespannt, wer und ob überhaupt jemand Kuwait dafür an den Pranger stellen wird. Allerdings kann man auf sehr einfache Art und Weise an die DNA aller Bürger kommen. Zumindest an die in allen modernen Ländern der Welt mit flächendeckender Gesundheitsversorgung. Wir brauchen nur für eine gewisse Zeit den Ausnahmezustand, wie auch Der Gutmensch schreibt.

Niemand hat die Absicht, den Ausnahmezustand auszurufen.

Menschenversuche jedoch gibt es unterschiedlicher Art. Bei manchen erkennt man ihre Grausamkeit und Monstrosität erst Jahrzehnte oder Jahrhunderte später. Dazu zählen auch Propaganda und das Minenfeld Religion (beides Massenpsychologie). Schon Hobbes hat vor dem Leviathan gewarnt. Auch Luhmann glaube ich. Es gibt sogar Menschen die es so deuten, warum auch "das Tier" eine Zahl hat. Eine zugegeben rätselhafte Passage der Bibel, die auch einem Mystiker oder Kommunikationsforscher diverse interessante Interpretationsmöglichkeiten eröffnet. Zahl ist Zuordnung, ermöglicht eindeutige Identifizierung, jedoch dadurch auch absolute Vereinzelung. Wie auch die DNA (selbst bei Eineiigen Zwillingen, und zwar um so leichter, je älter sie sind):

https://www.welt.de/wissenschaft/article123213400/Der-kleine-Unterschied-von-eineiigen-Zwillingen.html

Wörter und Begriffe, Vorstellungen wie Identität aber auch Identitätsfindung bekommen dadurch eine ganz neue Bedeutung. Wie auch das grosse Wir in jeder Weltreligion oder Nation. All das ist dann überflüssig, regiert das Tier, sind wir wie das Vieh.

rautenklause

27. Juli 2015 13:53

Heute morgen im DLF erklärte die evangelische Pfarrerin i.R. Angelika Obert, daß Abraham in erster Linie Migrant war, bei seinen Personenangaben schummeln durfte, denn:

"Gott ist kein Freund von Garten- und Grenzzäunen. er ist nicht Wächter über den Besitz von Seßhaften"

DAS muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Irgendwie schon cool, die evangelische Kirche ...

https://static.evangelisch.de/get/?daid=_TyEGPSRv7VpbaIpCXLxo6TH00111098&dfid=download

Etwas OT, aber ein schon fast identitärer Ansatz zu Glaube und Kultur aus dem Mund von Benedikt XVI:

An dieser Stelle möchte ich einen Gedanken vorbringen, der mich in letzter Zeit immer mehr beschäftigt, je mehr die verschiedenen Kulturen und Religionen miteinander in Beziehung treten. Es gibt große Literatur, große Architektur, große Malerei, große Skulpturen in den verschiedensten kulturellen und religiösen Räumen. Überall gibt es auch Musik. Aber Musik von der Größenordnung, wie sie im Raum des christlichen Glaubens entstanden ist – von Palestrina, Bach, Händel zu Mozart, zu Beethoven und zu Bruckner – gibt es in keinem anderen Kulturraum. Die abendländische Musik ist etwas Einzigartiges, ohne Entsprechung in anderen Kulturen. Dies muß uns zu denken geben.

https://de.radiovaticana.va/news/2015/07/04/die_ansprache_von_benedikt_xvi_-_volltext/1156064

Gustav Grambauer

27. Juli 2015 16:12

rautrenklause

"Die musikliebenden Engel der christlichen Mythologie werden im Paradies der Progressiven durch Sportlehrer ersetzt."

- Dávila, Aphorismen

Der Gutmensch

27. Juli 2015 18:13

Herr Walter,

der Bausparer hat hier neulich erwähnt, dass man offiziell jedenfalls keine Bürgerkriegsszenarien durchspielt. Ich deute das so, dass man sich nicht auf revolutionäre Szenarien einrichtet, die mich - bei der Wahl zwischen Teufel und Beelzebub - womöglich noch mehr verdrießen könnten als ein regelrechter Putsch. Denn Revolutionen haben die unangenehme Eigenart, stets die feistesten und verlogensten Schranzen (die aus der zweiten Reihe, die sich aus der sicheren Deckung heraus tapfer um die Revolution verdient machten) nach oben zu spülen. Putsche hingegen gehen von Leuten aus, die die Geduld mit den Speichelleckern endgültig verloren haben und ihre Zeit nicht mehr mit Gesabber zu vergeuden wünschen, sondern auf eigene Rechnung einen Standard zu setzen gedenken (Mag sein, Sie sehen die Spezies der "Gutmenschen" in Zukunft kritischer. Angezeigt ist das in jedem Fall!)

Mich graust also nicht so sehr vorm Leviathan; auch wenn ich die von Ihnen genannten Umstände ebenfalls als höchst beunruhigend empfinde.

Der Gutmensch.

Andreas Walter

28. Juli 2015 01:03

@Albrecht

Dann ist ja alles super. Ich habe 15 Jahre in Mexiko gelebt (bin weiss), 1 Jahr in diversen Ländern Südamerikas und insgesamt über die Zeit 1 Jahr Urlaube in den VSA und Kanada verbracht. Kenne auch ein paar Länder Europas, einschliesslich der Schweiz. Mein Vater hat auch mal in Indonesien gearbeitet und ich sollte da auch hinkommen, was dann aber nicht eingetroffen ist.

Trotzdem war Tunesien für mich bisher das befremdendste Land, was ich je erlebt habe. Ob ich in Asien klar kommen würde weiß ich nicht, doch davon habe ich ja auch gar nicht gesprochen. Minderheiten sind selten ein Problem, auch wenn es das auch gibt. Heikel wird es doch immer erst, wenn sich grosse Volksgruppen (Ethnien) und Religionen/Religionsrichtungen gegenüberstehen. Das sieht man doch sogar bei den Parteien. Die Kleinen belächelt man.

Mein bester Freund hat allerdings ohne zu übertreiben 3/4 der Welt bereist, und zwar nicht als Diplomaten-Söhnchen. Den frage ich noch diese Woche über seine Erfahrungen in Indonesien. Dem vertraue ich, Sie kenn' ich nicht.

Und gerade fällt es mir wieder ein. Was war eigentlich los in Bali, 2002?

https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/vertretungen-und-reisehinweise/indonesien/reisehinweise-fuerindonesien.html

@ Der Gutmensch

Ich denke, weder Revolution, Bürgerkrieg noch Putsch stehen bei uns auf der Agenda. Das sind alles Methoden aus dem letzten Jahrhundert, die man heute nur noch in Schwellenländern und weniger kultivierten Staaten anwendet bzw. zu befürchten hat. Den stetig zunehmenden Konflikten auf der Strasse wird man lediglich mit immer mehr Polizei begegnen und anderen Mitteln der Bürgerüberwachung und -kontrolle. Wie auch in den VSA und seit diesem Jahr auch in Frankreich. In Spanien und in Gross Britannien wurde ja auch schon einiges verändert. Nach Anschlägen. Doch auch davor graut mir. Denn von immer mehr Polizei zum Polizeistaat ist es dann nur noch ein kleiner Schritt. Lohnt sich mal genauer zu schauen, wer hinter 23andMe steckt und mit wem die so zusammenarbeiten. Mich erinnert das Ganze fatal an IBM und Hollerith.

Andreas Walter

28. Juli 2015 13:48

@Albrecht

So, ist sogar schon früher passiert als ich erwartet habe, das Gespräch auch über Indonesien. "Von allen muslimischen Ländern, Andreas, ist Tunesien das liberalste". O-Ton meines weltgereisten Freundes. Was ich auch erstmal gar nicht glauben wollte. Über seine Reise 2002 durch Indonesien: "Da gibt es unter den diversen Volksgruppen jede Menge Spannungen, nirgendwo sonst habe ich so viele ausgebrannte und zerstörte Kirchen und Moscheen auf dem Land gesehen wie dort".

Das mag sich jetzt, 2015, ein wenig beruhigt haben, was ich den Menschen dort sehr wünsche. Doch die Frage ist auch immer, um welchen Preis wieder Ruhe und Ordnung herrscht und ob es unter dem Deckel trotzdem weiter brodelt. Als privilegierter Weisser bekommt man das meistens gar nicht mit, was oftmals allein schon an der Sprache und ihrer Beherrschung scheitert.

Darum möchte ich der Fairness halber und auch wissenschaftlichen Akkuratesse wegen auch hier noch mal daran erinnern, dass es bei dem Thema Erfahrung und Erkenntnis, also dem vermeintlichen Wissen, auch immer den Faktor Zeit gibt, den jedoch viele Menschen nicht berücksichtigen, schlicht übersehen. Denn auch Länder, Staaten, Nationen, Völker unterliegen dem Wandel der Zeit, sind zu einem Zeitpunkt Y nicht automatisch identisch mit dem Land zu einem Zeitpunkt Z oder X. Das wird oft vergessen, auch bei der persönlichen Kommunikation. Nur Frage ich mich was das wohl in Deutschland auslösen würde, wenn demnächst Kirchen, Synagogen und Moscheen brennen würden. Als reinigendes Feuer möchte ich das nicht bezeichnen. Eher als frakasales scheitern von Multikulti auf ganzer Linie. Träume vom Paradies und der Wunsch nach Erlösung scheinen also auch Sozialisten und Kommunisten nicht völlig fremd zu sein, denn genau als das bezeichne ich deren Weltfremdheit.

Denn natürlich gehört Reibung zum Leben, dass wissen auch gute Eltern über die Kindeserziehung. Reibung gehört zu jeder Entwicklung, sowohl zur persönlichen im kleinen und bei den Kleinen, wie auch im Grossen. Die Frage ist nur wie viel. Mir ist das gerade zu viel und da bin ich nicht der Einzige. Habe allerdings auch persönlich darunter gelitten und zwar richtig übel. Persönlich bekommen die meiste Reibung nämlich die Deutschen ab, die selbst oft gerade mit dem Überleben ringen, nicht die feinen Damen und Herren in Berlin oder die in den oberen Etagen ganz unterschiedlicher Institutionen und Gotteshäuser. Privilegierte haben leicht reden, über teilen und geben, solange es nicht das eigene letzte Hemd ist.

Der Gutmensch

28. Juli 2015 15:07

Nun, Herr Walter,

die Errichtung eines Polizeistaates in Deutschland wäre ja faktisch das Ergebnis eines Putsches. Die Bundespolizei dürfte es eigentlich gar nicht geben; der Bundesgrenzschutz hatte andere Aufgaben. Auch die Möglichkeit zur Auflösung des Bundestags sind ganz sachte erweitert worden. Wir sind also schon mittendrin; nur weil das alles in Zeitlupe abläuft, ist das schwer zu sehen. Lassen Sie sich also nicht blenden von untauglichen und absichtsvoll angelegten Kategorien wie: " das stammt alles aus dem letzten Jahrhundert". Die Antriebskräfte und Mechanismen haben sich nicht geändert, nur die Methoden sind vielleicht raffiniertere als früher.

Der Gutmensch.

Albrecht

28. Juli 2015 17:54

@Walter,

ich haette spezifischer sein sollen: Bisher habe ich Sumatra, Java, Bali und Lombok besucht. Ueber Flores, Sulawesi, Kalimantan, Sumbawa und Sumba kann ich aus erster Hand keinen Informationen geben. Ich bin seit ca. 6 Wochen im Land und war nicht nur an Touristenorten: Genereller Eindruck: je weniger Touristen, desto freundlicher die Menschen. Man wird wie ein Star behandelt. Habe viel mit Einheimischen, anderen Touristen und Europaern die hier leben gesprochen: sie bestaetigten mir was ich sah: keine Probleme zwischen Hindu, Muslim und Christen. Eine aeltere Kopftuchfrau mit sehr guten Englisch (habe diesen Typus oefter angetroffen) auf die Frage ob sie in Java auch Gebiete mit Shariah haetten wie in Aceh (Sumatra): "Nein, nein, wir sind hier moderat" grenzte sie sich ab. Das war fuer mich keine leere Phrase. Die Frau war HR-Managerin eines Komzerns. Aceh, in Nordsumatra ist vielleicht die Ausnahme, aber ansonsten eine sehr offene und angeheme Atmosphaere in allen Gebieten wo ich war. Vor allem der Umgang mit Frauen ist genauso wie in anderen ostasiatischen Laendern. Sehe grosse Unterschiede im Verhalten gegenueber Muslimen in Nahost und stattdessen starke Gemeinsamkeiten mit der Metakultur anderer nichtmuslimischer Laender Suedostasiens: Religioeser Pragmatismus: animisitischer Geisterglaube, Ahnenkult und Islam wird gleichzeitig praktiziert; naive Faszination fuer alles Westliche, man versucht zu kopieren (sinnbildlich die Frau mit Kopftuch in amerikanischen Nationalfarben). Das ist natuerlich alles selbstredend nur ein subjektiver Eindruck. Man sollte auch nicht vergessen, dass seit ca. 10Jahren eine verstaerkte Islamisierung unter massiver Unterstuetzung und Druck Saudiarabiens passiert. Zuvor wurden zum Beispiel in groesseren Staedten kaum Kopftuecher getragen. Wenn Sie das Thema weiterhin interessiert, kann ich Ihnen gerne ein paar Bilder hochladen - das Laecheln dieser Menschen sollte selbst hartgesottene PI-Anhaenger erweichen. ;-) (das soll keine Anspielung sein)..

Andreas Walter

29. Juli 2015 04:07

@Albrecht

Ich will auch nicht "moderat". Das hier ist Deutschland, eine seit vielen Jahrhunderten christlich geprägte Kultur. Selbst 1, 0,25 oder 0,1 Prozent Juden ist für mich noch kein Anlass, schon von jüdisch-christlicher Kultur zu sprechen, selbst wenn das in manchen Kreisen Usus ist. Was ich eh seltsam finde. Die Gründe dafür sind mit allerdings bekannt. Der Anteil der Muslime wird derzeit auf 6% geschätzt. Der Rest sind zu je einem Drittel entweder katholisch, evangelisch (begann vor 500 Jahren) oder konfessionslos (begann vor 100 Jahren).

Ich wüsste nicht, warum sich das ändern sollte, ändern muss. Welchen Vorteil das haben soll, immer mehr Muslime in Deutschland zu haben. Von allen abrahamitischen Religionen halte ich die Christliche heutzutage für die fortschrittlichste und humanistischste. Auch aus anderen Gründen halte ich die Reduktion der Bevölkerung Deutschlands für zeitgemäss. Zum Einen aus ökologischer Sicht, grössere Fläche pro zu ernährende Person und zum Andern als Anpassung an das immer geringere Arbeitsangebot aufgrund stetig zunehmender Automatisierung, Roboterisierung und Computerisierung.

Es ist nicht Aufgabe Deutschlands und liegt auch ausserhalb unserer Macht die in weiten Teilen der Welt über Jahrzehnte begangenen Entwicklungsfehler auszugleichen, aufzufangen. Wer das glaubt verkennt die Verhältnismäßigkeit und Grössenordnung der Problematik. Das Gleiche gilt schon für die EU.

Andreas Walter

29. Juli 2015 05:44

Man kann eben nicht beides haben, heile Welt und ausser Kontrolle geratenes Bevölkerungswachstum. Das Gleiche gilt für unkontrollierte Migration.

https://img.welt.de/img/wissenschaft/crop132395627/3569737860-ci3x2l-w540/DWO-WS-Bevoelkerung-Statistik-Aufm.jpg

https://img.welt.de/img/ausland/crop101053001/7169733332-ci3x2l-w540/Weltbevoelkerung-DW-Politik-BERLIN.jpg

https://www.20min.ch/wissen/news/story/24968954

Die letzte Hoffnung gebildete Frauen? Warum kommen dann überwiegend junge Männer (80%) jetzt nach Europa, werden "gerettet"? Heißt es nicht Frauen und Kinder zuerst? Ganz einfach. Weil es gar keine Flüchtlinge sind, sondern Migranten, Wirtschaftsflüchtlinge. Billige Arbeitskräfte für CDU, CSU und FDP und der Traum von Multikulti und für manche auch Verdrängung der Ureinwohner für SPD, PDS, Juden, Linke und Grüne. Pauschal gesprochen. Ein Riesenbetrug am deutschen Volk im Gewand humanitärer Hilfe. Oder sind es desertierte Soldaten, "Kämpfer" auf der Flucht vor dem IS, die Frauen und Kinder schutzlos zurückgelassen haben? Na grossartig. So oder so.

Andreas Walter

29. Juli 2015 13:26

@ Der Gutmensch

"Die Antriebskräfte und Mechanismen haben sich nicht geändert, nur die Methoden sind vielleicht raffiniertere als früher."

Richtig. Meine allerdings auch. Für raffiniertere, also damit neue Methoden fehlt uns häufig noch die Sprache. Wobei der Überbegriff Massenmanipulation schon sehr alt ist und wie man jetzt an Presse, Funk und Fernsehen sieht bis heute funktioniert. Die kluge Jugend bewegt sich deshalb im Netz. Denn auch Subversion ist ein schon sehr alter Begriff, auch schon so alt wie die Menschheit. Subversion ist die Methode der Jüngeren, die Macht der Alten und Etablierten zu brechen, und findet seine psychologische Entsprechung im Ödipus- bzw. Elektrakomplex, der jedem Menschen innewohnt. Daher auch die schon lange Tradition. Mark Zuckerberg weiß das womöglich allerdings auch. Oder Google. Oder 23andMe. Oder YouTube. Und die NSA. Schade nur, dass man dort auch so viele Juden antrifft. Das kann man bei Kritik all dieser Projekte dann ja auch wieder als Antisemitismus auslegen. Angesichts aber auch der potentiellen Gefahren nehme ich das darum gerne in Kauf. Denn ich habe niemand dieser Damen und Herren dazu gezwungen das zu tun was sie tun. Diese Entscheidung haben sie einzig und allein selbst getroffen. Sich allerdings der Jugend bedient haben auch schon viele, die die Welt verändern wollten. Nicht unbedingt immer zum besseren. Diese Gefahr jedoch muss ich in der Lage sein ausschliessen. Denn Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Den Iranern vertraut man ja auch nicht. Oder neuerdings den Russen.

Siggi

29. Juli 2015 14:30

Man muß die Frage andersrum stellen: Würde jermand, der Wert auf den Schutz seiner Bevölkerung legt und deren geschaffene Werte nicht gefährden will, sich ein System plus eine "Regierung" wie die der BRD zulegen? Wenn diese System, das Fremdes bevorteilt und Eigenes verachtet, nicht dem Wunsch des deutschen Volks entspricht, wessen Vorstellungen entspricht es dann? Wie lautet die Frage, auf die die "Bunte Republik" die Antwort ist, und wer außer den "Siegermächten" hat sie überhaupt jemals gestellt?

Götz Kubitschek

30. Juli 2015 22:27

feierabend.
gruß aus schnellroda!
kubitschek

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