Gefährliche Bürger? – Müdes Zwischenstück

Das hat wirklich etwas Rührendes an sich: Während die Bürgermeister, Ordnungskräfte und Verwaltungsfachleute paralysiert ...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

auf den kom­men­den Win­ter star­ren und in ihrem Macht­be­reich auf jede heiz­ba­re Bude die Hand legen, derer sie hab­haft wer­den kön­nen, stol­pern beim Han­ser-Ver­lag zwei Publi­zis­ten aus der vier­ten Liga in die Kreisklasse:

Lia­ne Bednarz und Chris­toph Gie­sa haben “Gefähr­li­che Bür­ger” vor­ge­legt, ver­su­chen seit­her bei Twit­ter und Co. so etwas wie einen Hype aus ihrem Buch zu machen – und wer­den spä­tes­tens nach der Frank­fur­ter Buch­mes­se ein­ge­se­hen haben, daß man einen Flop einen Flop nen­nen darf. Die “gefähr­li­chen Bür­ger” sol­len wir (AfD, JF, Com­pact, eigen­tüm­lich frei, Sezes­si­on, Antai­os, IfS, Höcke, Stein, Elsäs­ser, Licht­schlag, Licht­mesz, Kubit­schek, Kositza, Leh­nert) sein, aber selbst der VS-Zuar­bei­ter und Berufs­auf­pas­ser Armin Pfahl-Traugh­ber hat dem Buch eine glat­te 5 erteilt.

Ich blät­ter­te eben müde vom Tag dar­in, nach­dem es im Ver­lag die Run­de gemacht hat­te, und bit­te: Kauft es nicht, noch nicht ein­mal der Voll­stän­dig­keit hal­ber oder der Neu­gier wegen – es ist vor allem des­halb so schlecht, weil es zusam­men­ge­pin­selt ist, also: recher­chefrei, null luzi­de, noch nicht ein­mal mit ordent­li­chem Angriffs­schwung unter­wegs, son­dern der rasche, dümm­li­che, durch­sich­ti­ge Ver­such, über das Nazi-geht-immer-The­ma ein Quent­chen Pro­fil sich zu ver­schaf­fen. Daß Han­ser sich dafür hergibt!

Wer klü­ge­re Geg­ner­bei­trä­ge über uns lesen will, soll­te zu den Ana­ly­sen von Kel­lers­hohn grei­fen, hier etwa. Der mag uns nicht, wir ihn auch nicht, aber er liest gründ­lich, sieht etwas, alte lin­ke Schu­le halt, und man lernt doch immer dazu. Und natür­lich: Wir selbst sind mit “Tris­tesse Droi­te” recht plas­tisch gewor­den und geben mal einen Hin­weis: bald vergriffen.

Bednarz und Gie­sa hin­ge­gen: Pokalaus in der 1. Run­de. Trotz Han­ser, trotz super­coo­len Netz­werk-Freun­den, trotz etli­cher Rezen­sio­nen – bloß Platz 15000 bei ama­zon, und sau­mä­ßig schlech­te Wertungen.

Hin­ge­gen – nur mal zum Bei­spiel – unse­re Neu­über­set­zung von Ras­pails “Heer­la­ger der Hei­li­gen”: vor­hin Platz 560 bei ama­zon, obwohl die­ser Saft­la­den unse­re Bücher ja gar nicht mehr anbie­tet, son­dern nur Zweit­ver­käu­fer am Start sind, und obwohl noch kein Main­stream-Blatt eine Bespre­chung gemacht hat.

Die 2. Auf­la­ge ist schon zur Hälf­te weg, und weil die­ser Roman tat­säch­lich das Buch der Stun­de ist (800 000 Ein­wan­de­rer lan­den dar­in mit einem Schlag an der Süd­küs­te Frank­reichs!) und ich auf wei­tes­te Ver­brei­tung hof­fe, mache ich allen gefähr­li­chen Bür­gern fol­gen­des Ange­bot: Wer zwei “Heer­la­ger” bestellt (eines behal­ten, eines ver­schen­ken, näm­lich: jeder bring­ts einem mit, oder?), bekommt ein Exem­plar von Licht­mesz’ “Ich bin nicht Char­lie” oder die Stu­die “Berei­che­rungs­my­thos” obendrauf.

Sagen wir mal: 200 Pake­te sind ver­füg­bar, hier online bestel­len oder aber tele­fo­nisch unter 034632–90941 (8.00 bis 16.00 Uhr). Bit­te dabei die Wahl der Drein­ga­be unbe­dingt angeben!

Ich hab ja noch eine Pro­gno­se, aber das läuft jetzt als Geheim­wet­te mit Kositza. Wer­de das spä­ter preisgeben.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (34)

Isarpreiß

2. September 2015 23:32

Liane Bednarz hat doch selber Dreck am Stecken! Im November 2013 moderierte sie eine Lesung mit Birgit Kelle in München, die ja der Sezession fast zur gleichen Zeit ein Interview gab... Sehr bedenklich, Frau Bednarz, Ihre Kontakte in die Szene!

Und den bösen Klonovsky, der auch im Publikum saß, begrüßte sie sogar persönlich!

Übrigens war Bednarz bei der Lesung voll auf Kelles Seite hinsichtlich Gender und Frauen usw., oder sie hatte nicht den Mut, der ungleich erfolgreicheren Kelle zu widersprechen, falls sie doch anders gedacht hat... Passt ja zu diesem Typus.

Gert H. Köster

3. September 2015 01:40

Hab's schon einmal. Krieg ich die Dreingabe (B.-Mythos) auch, wenn ich nur e i n weiteres Exemplar ordere?
G.H.K.

Als guter Kunde: klar. Bitte dazuschreiben oder -sagen, daß Sie schon mal zugegriffen haben. Aber: Vielleicht kennen Sie ja ZWEI, denen Sie eins mitbringen können ...

donna_alta

3. September 2015 06:48

Ich erlebte gerade eine sehr frühe Diskussion mit einer Freundin aus alten Zeiten: Gymnasiallehrerin, der Gatte Arzt, zwei studierende Töchter - alle richtig blond! Durchaus kritikfähig. Sie schrieb von der großen Angst, die ihr der braune Mob macht und verlinkte zu einem "Ausbruch" von Oliver Kalkofe!
Ich wusste fast nichts dazu zu sagen, so sehr war ich erschüttert und bin es immer noch. Einzig der Link zum "Heerlager der Heiligen" war meine Antwort. Ich glaube, ich schenke es ihr.
Übrigens wurde die neue Ausgabe sogar in einer Thalia-Buchhandlung gesichtet! Aber ich bestelle natürlich bei antaios!

Sternenfrau

3. September 2015 08:04

Ich habe Freund und "Feind" mit dem Heerlager (5 Stück) beschenkt.
ALLE hat es betroffen und nachdenklich gemacht.

Roman

3. September 2015 08:36

Eine Lachnummer von Bednarz und Giesa, man kann es nicht anders ausdrücken.

Rumpelstilzchen

3. September 2015 08:47

Ich erlebte gerade eine sehr frühe Diskussion mit einer Freundin aus alten Zeiten: Gymnasiallehrerin, der Gatte Arzt, zwei studierende Töchter – alle richtig blond! Durchaus kritikfähig. Sie schrieb von der großen Angst, die ihr der braune Mob macht und verlinkte zu einem „Ausbruch“ von Oliver Kalkofe.

Hatte meine linksgrüne-alternative Freundin bis vor kurzem noch Angst vor dem braunen Mob, hat sie jetzt Angst vor d e m braunen Mob:

https://www.pi-news.net/2015/09/budapest-allahu-akbar-germany-germany/#more-479826

Ich werde ihr das Buch schenken. Als Geheimtip.
"Das Heerlager" ist das Buch der Stunde ! Mal gespannt, wie lange die MSM und der Buchhandel es noch ignorieren können.

Der Gutmensch

3. September 2015 09:15

Nicht zu früh gefreut, liebe Leute - wir treten gerade erst in die gefährlichste Phase ein (auch wenn die Nennung in "Gefährliche Bürger", ich hab vor einigen Tagen schon bei Amazon reingelesen, bereits morgen eine ganz andere Konnotation haben kann, also - Danke Liane Bednarz, dass Sie sich der Mühe der Dokumentation der real existierenden Denkschemata unterzogen haben).

Wer gestern MDR gesehen hat (so er Fernsehen überhaupt noch erträgt, ich bin nach knapp einer Viertelstunde geflohen), konnte nur zu einem Schluss gelangen, nämlich dass unter uns Menschen weilen, die außer Rand und Band geraten sind. Selbst Tillich und der sachsen-anhaltinische MP wirkten streckenweise verängstigt angesichts der Inquisition, der sie von Seiten der Moderation ausgesetzt waren!

Mich hat es an der Stelle vertrieben: Einer der MDR-Moderatoren beklagte sich über "deutschtümelnde" Zuschriften. Beim MDR! Wovon hat er doch gleich geredet? Von den Dankesbriefen der Omas für die vielen bunten Volksmusiksendungen (die es, wenn mich nicht alles täuscht, jetzt kaum noch gibt?)

Als nächstes muss er sich wohl über deutsche Zuschriften beklagen, das ist die einzige noch denkbare Steigerungsform, sofern der Sender überhaupt noch auf Zuschriften wert legt. Und seiner ernsten (tragischen!) Miene und den verängstigten MPs zufolge gedenken er und seine Freunde auf dem Weg dorthin auch noch ordentlich Kollateralschäden zu hinterlassen. Hoffe da bloß niemand auf weiße Fahnen.

Bewaffnet Euch mit Kunst und mit Zitaten, vermeidet bekannte "Stichwörter", verkauft Euch jetzt bloß nicht einen Pfennig zu billig.

Der Gutmensch.

Peter Niemann

3. September 2015 09:25

Tolles Angebot! Ich bestelle mir die zwei Bücher (neben anderen) und verschenke sie, alles leider bloß so kleine Gesten und Schritte. Heute wieder gehört wie eine (blonde) Bekannte nur knapp einer Massenvergewaltigung entging, mußte heute früh vier Ausländer von der Straße hupen weil sie diese wie ihren Besitz einnahmen, stellte Deutschlandfunk ab als wieder die Flüchtlings"debatte" (natürlich pro-Flüchtlungsaufnahme) begann usw. usf. Könnte ich nicht jeweils 10.000 x menschliche Klone von Kubitschek, Kositza, Lichtmesz, Klonovosky, Westpreuße, Grambauer, Rumpelstilzchen (pars pro toto genannt - im Prinzip ist jeder einzelne hier, auch im Kommentarbereich, nennenswert) bestellen?!

nörgler

3. September 2015 10:29

@donna_alta
Sie haben defintiv die falschen Freunde,Madam.
@Sternenfrau,etc.
Wünsche weiterhin angenehme Träume,gnä Frau, Gott hab Sie selig.Jemand ,der mitdenkt,wird es vermeintlich nicht tun.Verzeih'n sie Madam,aber das musste einfach mal gesagt werden.

Arminius Arndt

3. September 2015 10:41

Da die "Bild"-Zeitung heute groß mit dem Bild eines toten Jungens aus Syrien aufgemacht hat - ein Bild, welches keinen "kalt" lassen kann - und hier erneut das Werk Raspails beworben wird, möchte ich folgendes anmerken:

Raspail war sicher Visionär, was seine Beschreibungen der Reaktionen in Europa auf die Ankunft der Zuwandererwelle angeht, hinsichtlich der Ursachen für diese große Flucht nach Europa liegen die Ursachen aber heute anders als in Raspails Werk beschrieben. Es ist (noch) nicht die aufgrund der steigenden Überbevölkerung und der Armut ohnehin vorhersehbare Zuwanderung eingetreten, nein, es ist eine von Menschen initiierte und gemachte Zuwanderung.

Wer hat den Afghanistan destabilisiert und kaputt gebombt bis zum geht nicht mehr?
Wer hat den Irak, bei dem es eine bestehende Ordnung zumindest gab, zerschlagen, besetzt und als man nicht mehr weiter gewusst hat, im Stich gelassen?
Wer hat die bestehende Ordnung in Libyen zerstört und damit das Tor nach Afrika weit geöffnet?
Wer hat schlussendlich den Krieg in Syrien geschürt und am Leben gehalten?
Und in wessen Interesse lag all diese Schaffung von Chaos?

Das Menschen zu uns kommen, ist keine Apokalypse und auch kein Vorbote einer solchen - Es ist das Ergebnis einer grundfalschen Politik und die meisten dafür Verantwortlichen kann man klar benennen, wenn man denn will. Ich denke, dass bspw. aus Syrien kaum dermaßen viele Menschen und Familien mit Kindern fliehen würden, wenn nicht gewisse Kreise auf Biegen und Brechen den Sturz Assads vorantreiben - diese sind auch dafür verantwortlich, wenn in Folge Kinder auf der Flucht ertrinken, denn ohne Flucht, keine Gefahr, dabei umzukommen.

Hartwig

3. September 2015 11:13

"Gefährliche Bürger" - immerhin, noch Bürger.

In der DDR schwang immer und an jeden gerichtet folgende Frage mit:
"Bist du für uns oder gegen uns?" Beantwortung wurde eingefordert.

Für die Jugend wurde das in einem Song aufbereitet, den jeder in der DDR kannte und mitsummen konnte: "Sag mir wo du stehst ... und welchen Weg du gehst." Hier also gar nicht mehr als Frage verpackt sondern auffordernd.
https://www.youtube.com/watch?v=VBQLcqXevMM

Seid gewappnet! Diese Frage, in repressiver Absicht von der Nomenklatura gestellt, kommt auf alle zu.
Vielleicht als Hell oder Dunkel.
Und ein entsprechend gepushter Song zur Entscheidungshilfe würde mich heute auch nicht mehr überraschen.

Buch wird geordert und weitergereicht. Ich weiss auch schon, an wen.

Albrecht

3. September 2015 12:30

An den Autor:

Ich verschenke grundsaetzlich kein Buch das ich nicht selbst vorher gelesen habe. Daher wuerde ich erst einmal 1Buch kaufen. Gilt die Regel der Nachbestellung (siehe Beitrag Koester) auch fuer mich/andere?

Sternenfrau

3. September 2015 17:05

@nörgler

Also wenn Sie mir schon etwas mitteilen wollen, dann bitte so, dass ich es verstehen kann.
Das ist mir nun doch zu wirr, was Sie da so nörgeln.

Hans Faber

3. September 2015 17:46

Ich werde gleich nach meinem Urlaub das Raspail-Buch bestellen - und eine CD mit Mozarts "Requiem". Passt doch, oder...?

Sascha

3. September 2015 17:55

Ich betätige mich als als Übersetzer eines Zitats aus https://naspravdi.info/analitic/2463 Kontext sind Gespräche mit Flüchtlingen in der Nähe der serbischen Grenze. Gesprächspartner ein Libyer, Chirurg.

"Ich habe kein Problem mit Serben. Bisher. Aber Griechenland, Ungarn, Slowakei, Kroatien - die sind NATO-Mitglieder. Ja, sie haben nicht selbst bombardiert, aber zahlen die denn keine Gelder in NATO-Budgets? Haben die etwa keine Soldaten nach Afghanistan und Irak geschickt? Sie werden ihrer Strafe nicht entgehen. Die NATO hat den ganzen Nahen Osten in Blut getränkt. Und jetzt wird das schwache Europa, das sich dem Satan USA unterworfen hat, vernichtet. Unsere Frauen werden Kinder gebären. In fünf Jahren wird sich das Gesicht Europas völlig verändern. Ich bin nicht froh darüber. Ich habe hohe Achtung vor der europäischen Kultur, und will nicht, dass hier statt Kirchen Minarette stehen. Aber das wird kommen. Das ist die Rache. Inschalla."

Querdenker

3. September 2015 18:34

P.S.

Bednarz ist CDU Mitglied, hat (mutmaßlich) einen gut dotierten Vertrag bei der Konrad Adenauer Stiftung
Bednarz lobt ständig Peter Tauber in den Himmel:

Der steht für:
CDU 2.0 – jünger, weiblicher, bunter
Einstimmig bringt der CDU-Parteivorstand das Reformpaket „Meine CDU 2017“ auf den Weg – mit nur kleinen Änderungen. Die Partei soll jünger und weiblicher werden. Die Südwest-CDU sieht sich dabei als „Avantgarde“.

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.taubers-parteireform-cdu-20-juenger-weiblicher-bunter.74d0ce85-2a69-4b8c-8bff-9af566883d2b.html

Ziel: Die junge, bunte, weibliche und homosexuelle CDU 2.0 des Peter Tauber nach "neurechts" abzugrenzen.

Als "neurechts" gelten wohlgemerkt auch Birgit Kelle oder Hedwig von Beverfoerde (beide CDU Mitglied) und einfach nur Vertreter traditioneller Familien....

Grau

3. September 2015 19:12

Wie soll man auch etwas erfolgreich "gefährlich" schreiben, was im Systemmaßstab noch nicht einmal ernsthaft lästig ist?
Da leuchtet den Damen und dem Apparat dahinter wohl langsam das ersonnene Feindbild als Realität durch die Schädelkalotte (hoffentlich ist nichts ernsthaft defekt) und erst am Verkaufstresen merken alle, dass sie in ihrem Wahn ziemlich allein sind. Da riecht nach Schulausgaben aus der Erstauflage.

Gardeleutnant

3. September 2015 20:09

Zu L.B.: die war doch schon als Lebensschützerin aktiv, da bekämpft jemand den Feind in sich selbst, die eigene Frage als Gestalt. Etwas weniger bürgerlicher Konformitätsdruck und sie stünde in unserem Lager, kein Zweifel. Wer am lautesten heult, wäre am liebsten dabei.

zum "Heerlager": jeder sollte das Buch bei Antaios bestellen, weil der Verlag so am meisten verdient. Was aber jeder hier darüber hinaus tun kann:
1. zur Buchhandlung seiner Wahl gehen, am besten zu einer dieser schrecklichen, kitschig eingerichteten Buchsupermarktketten wie Thalia, wo es mehr Nippes als Bücher gibt.
2. zwei Minuten unschlüssig (aber sichtbar für hilfsbereite Verkäuferinnen) vor den Romanen, v.a. dem Regal mit den besten 10 oder 20 Kassenschlagern stehen. Dann auf Nachfrage ("kann ich helfen?") etwas zaghaft-höflich, aber keinesfalls schamvoll fragen: "Haben sie denn nicht dieses Buch über die Asyldebatte, wovon jetzt alle reden? Irgendwas mit "Heerlager" von "Raspay" oder so?"
3. Der Verkäufer wird das Buch bei KNV bzw. in einer internen Datenbank suchen und - hoffentlich (G.K., Ihre Bücher sind doch beim Grossisten gelistet, oder?) - finden. Sie fragen, ob Sie das Buch zur Ansicht bestellen können.
4. Wenn das Buch da ist, wird es ausgiebig durchgeblättert und schließlich mit einer Erklärung, die das Buch selbst in kein schlechtes Licht taucht, zurückgegeben: "Ach, gibt es das nicht als Taschenbuch?" oder "es ist mir im Moment etwas zu teuer" oder "Sehr interessant, aber auch sehr dick" oder "ich überlege es mir nochmal". (Falls es ein kleiner, unabhängiger Buchhändler ist, kann man es auch kaufen und weiterverschenken, sofern man ein paar Kröten schon in Schnellroda gelassen hat...)
5. Der Händler wird mit überwiegender Wahrscheinlichkeit das Buch, wo es schon einmal im Laden ist, nicht ans Grosso zurückschicken, sondern dabehalten und in die Auslage stellen. Dort finden es dann die interessierten Stöberer... und sobald es einer von denen kauft, wird er vermutlich nachbestellen.

Sigrid

3. September 2015 20:55

@Donna-alta
Würde mich interessieren, in welcher Thalia-Buchhandlung Sie das "Heerlager" gesehen haben?
Und es ist natürlich gut, daß Sie bei antaios bestellen, und der Verlag freut sich über das einträglichere Direktgeschäft. Aber, damit auch eine Antwort zu Rumpelstilzchen:
Wenn Sie in Ihrer Stammbuchhandlung, sofern Sie eine haben, immer wieder nach antaios-Titeln fragen und gegebenenfalls auch bestellen, wird Ihr Buchhändler - wenn er was taugt - hellhörig, nimmt den Verlag zur Kenntnis und nimmt den einen oder anderen Titel auch ans Lager, oder ordert zumindest für Sie schon mal vor. Einfaches Angebot und Nachfrage-Prinzip.
Und auch wenn das nicht der Fall ist; in einer mittelgroßen Buchhandlung wird eine Kundenbestellung vom Auspacken bis zum Kassiervorgang von mindestens zwei bis drei Buchhändlern in die Hand genommen. Und neugierig wie wir sind, werfen wir immer einen Blick drauf und manchmal sogar rein - also auch eine Möglichkeit den Bekanntheitsgrad zu steigern.

@Rumpelstilzchen
Zu den MSM kann ich nichts sagen, aber die meisten Buchhandlungen ignorieren das "Heerlager" oder den Verlag nicht willentlich - sie kennen sie einfach nicht.
Gerade zu einem "Buch der Stunde" würde sich ein mailing oder Rundfax anbieten, mit ein paar Stichworten zur Brisanz und Aktualität etc. - mit direkter Bestellmöglichkeit und interessanten Konditionen.

Und als zweite Idee, besser gesagt Anregung: Bei mir ist das Buch zweimal über die Theke gegangen, beides mal auf meine Empfehlung hin, und ich habe auch meine Mitarbeiter darauf hingewiesen. Aber die uninformierten und unbefangenen Kunden, die es so in die Hand genommen haben, legten das Buch wieder hin: auf dem Klappentext ist keinerlei Hinweis auf Thema oder Bezug zu Lage, schade! Und leider nehmen sich die wenigsten die Zeit und blättern rein.

Und übrigens: das Buch von Frau Bednarz und Herrn Giesa taugt wirklich nicht. Man fühlt sich fast versucht, ein paar Hilfestellungen zur Recherche zu geben. Ist natürlich nicht am Lager...

Andreas Kammnagel

3. September 2015 21:04

Ich bin ernsthaft fasziniert von Giesa, wie er sich immer wieder mit Anlauf selbst dumm macht, und danach wie ein Sieger herumstolziert. Ich erinnere mich da an den unterhaltsamen Streit zwischen ihm und Klonovsky Ende letzten Jahres. Dieser Typ ist einfach krass. Übelst krass.

Frenchman

3. September 2015 21:46

Alle, die das Altexemplar haben, sollten sich die Neuausgabe zulegen und ihr Altexemplar an einen Abgeordneten oder die Lokalzeitung senden.

Don

3. September 2015 21:53

Seh bezeichnend finde ich folgenden Ausschnitt:

"Liane Bednarz und Christoph Giesa appellieren an die Zivilcourage ihrer Leser, sich im alltäglichen Gespräch platte Ressentiments zu verbitten, ein "Man-wird-ja-wohl-noch-sagen-dürfen..." mit einem "Nein,-man-darf-nicht!" zu kontern."

Das ist doch sehr unreflektiert. Die Wendung "wird ja noch sagen dürfen" verdeutlicht den Widerspruch mit dem der einzelne steht, dessen Erfahrungswelt nicht in den ideologischen Überbau passt und repressiv diskursverhindernd ist. Im Satz offenbart sich ein Unbehagen, und eine für Liberale erschreckende Offenheitshürde.

Wenn das Signal "wird ja noch sagen dürfen" mit "man darf nicht" gekontert wird, haben wir den Salat. Eine "man" aus dem normativen Off bestimmt was sagbar ist. Um so erschreckender, wenn das als Kampf für die offene Gesellschaft missverstanden wird.

Natürlich ist die Wendung falsch, sie ist falsch, weil es diesen Überbau nicht geben darf, den die Autoren zementieren wollen. Natürlich leitet die Formulierung die Druckentladung ein, die wahrscheinlich platt und ressentimentgeladen ist, aber wie kann man disputieren, wenn man nicht disputieren kann.

Das Ressentiment gegen "platte Ressentiments" hinterlässt die Menschen mit einem Alpdruck.

Wie Pornographie die Leidenschaft der Verklemmten ist, ist das platte Ressentiment die Entladung des verhinderten Gesprächs. Bedenklich...

Andreas Walter

3. September 2015 22:28

Hier, Herr Kubitschek. Fast alles das, wovor auch schon PEGIDA gewarnt hat und die AfD fordert. Kam gestern nacht leider erst um 23 Uhr im Fernsehen.

https://www.youtube.com/watch?v=UVOSUuuJIoc

Roman

4. September 2015 08:00

München hat ja ein riesiges, fast nicht mehr lösbares Problem mit der Unterbringung von Flüchtlingen. Jetzt stelle ich mir die Frage, ob wohl die Gutmenschin Liane Bednarz schon zumindest einen Flüchtling bei sich zuhause aufgenommen hat. Denn Bednarz wohnt ja in München.

Der Gutmensch

4. September 2015 10:32

@Don

„Liane Bednarz und Christoph Giesa appellieren an die Zivilcourage ihrer Leser, sich im alltäglichen Gespräch platte Ressentiments zu verbitten, ein „Man-wird-ja-wohl-noch-sagen-dürfen…“ mit einem „Nein,-man-darf-nicht!“ zu kontern.“
Das ist doch sehr unreflektiert.

Ist es das? Nicht, dass Sie mich falsch verstehen; mir ist schon klar, dass das das Ende jedes freien Austausches ist.

Ich frage mich nur - und zwar ernsthaft - ob Frau Bednarz (ob nun bewusst oder unbewusst, ich kenne die Frau nicht und sie interessiert mich auch nicht) damit nicht bloß den status quo dokumentiert hat? Oder würden Sie noch unbefangen, auf der Arbeit oder sonstwo, wo es ggf. darauf ankommt, entsprechend Ihrer Überzeugung argumentieren? Ich hätte Bedenken, mich gegenüber ausgewiesenen Pionierleitern (war Dutschke nicht auf dem Weg zu einem solchen, bevor er rübermachte?) als jemand zu outen, der den Standpunkt des Klassenfeindes vertritt. Fünf vor zwölf ist immer der blödeste Zeitpunkt dafür.

Der Gutmensch.

800.000

4. September 2015 12:24

Die Zahl <800.000> scheint eine schicksalhafte Bedeutung bei dem Thema zu haben.

- Heerlager der Heiligen – 800.000 Einwanderer

- Turner's Tagebücher – 800.000 Waffenbesitzer werden festgenommen

- Deutschland 2015 – 800.000 Asylanten erwartet….

Der Gutmensch

4. September 2015 14:46

Nachtrag:

Ich hab nun auch noch gelesen, was der oben verlinkte "Berufsaufpasser" dazu geschrieben hat. Ich kenne das Buch zwar nicht. Aber es ist schon ungewöhnlich, dass die Linken sich untereinander in der Form kritisieren; gewöhnlich spielen sie mit Wonne "Niveaulimbo" (was von rechts immer als Einigkeit fehlinterpretiert wird).

Was mich aber auf ganz und gar trübsinnige Gedanken bringt: Vielleicht und möglicherweise haben die Autoren ja doch eine Bestandsaufnahme der letzten Reste aktiven intellektuellen Widerstands in Deutschland vorgenommen? Kann das denn sein? Das es wirklich niemanden sonst mehr gibt?

Was sagt uns das über ein Land, wenn seine Führungsschicht in der Öffentlichkeit faktisch nicht mehr satisfaktionsfähig kritisiert wird? Nicht mal mehr aus dem sicheren Ausland durch dort ansässige deutsche Emigranten?

"Nicht satisfaktionsfähig" beschreibt die Sachlage deshalb, weil das Niveau der Entgegnungen auf "die Gefährlichen" durch die Autoren offenbar auch ganz gut zusammengefasst wurde: "Nein, darf man nicht!" So als ob man sich nicht mit Menschen auseinandersetzt, sondern irgendwelche Köter dressiert: "Pfui, aus, böser Fiffi!"

Wenn es sich wirklich so verhält, dann sind das m. E. schlimmere Nachrichten als die Ströme von Asylbewerbern.

Der Gutmensch.

Harald de Azania

4. September 2015 20:02

Verehrter GK!

Nobles amuesement mit der notwendigen desinvoltuere fein formuliert!

"Journalisten und Publizisten Liane Bednarz und Christoph Giesa "

Beide Berufsbezeichnungen sind gesetzlich nicht geschuetzt, also "vogelfrei'....

Non commento noncommendablum ( Kuechennlatein , ich weisz!)

Leider, ihr lebt in einer ver-rueckten Welt!

Kopf und Gewehr hoch!!

HdeA

Monika

4. September 2015 22:25

"Ist das "Heerlager" nun ein christlicher,gar ein katholischer Roman ? Was dagegen sprechen könnte, ist weniger die Absenz von guten Taten und vorbildhaften Figuren, die dieser Roman in der Tat nicht enthält, die aber auch viele andere katholische Bücher von Bloy über Bernanos bis Péguy nicht enthalten. Vielmehr ist es die abgrundtiefe Einsamkeit seines Tonfalls, seine Verachtung der Innerweltlichkeit und seine radikale Unangepasstheit, die ihn für heutige Katholiken zu einer schwierigen Lektüre machen. Es gibt aber auch nicht wenige, die genau das von einem Katholizismus erwarten, der sich dazu entschieden hat, das Zeitalter der Beliebigkeit zu überleben. Für sie hat Jean Raspail das " Heerlager der Heiligen" geschrieben.

So heißt es in einer sehr guten Besprechung der Neuübersetzung im Vatican magazin , HEFT Juni-Juli 2015

Reklof

6. September 2015 13:56

Erschreckend ist wirklich das nirgendwo, aber auch wirklich nirgendwo in den Mainstream - Medien nach dem Ende der Fahnenstange gefragt wird ! Als gäbe es eine eine stille Übereinkunft einen stummen Befehl. Wann ist endlich Schluß ? Bei 1 Mio., bei 2 Mio. 10 Mio. ? Was wenn 20 Mio. Chinesen einen Asylantrag stellen weil Ihnen die 1- Kind Politik nicht paßt ? Egal bauen wir halt für die Chinesen eine Stadt ! Die Merkel schenkt den Chinesen eine Stadt. Das freut die Wirtschaft ! Ich schlage vor in der Niederlausitz oder in der Eifel, da ist eh nichts los.
Im Bekannten und Familienkreis rät man mir: " Halt den Mund, du verbrennst dir den Mund, warte ab, sei kein Märtyrer ! Es dankt Dir keiner. Das Selbstbild und Selbstbewußtsein der Deutschen ist durch zwei Diktaturen, zwei verlorene Kriege und Umerziehung nahezu zerstört ! Alle haben Angst sich den Mund zu verbrennen. So muß es im dritten Reich angefangen haben. Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. Und dabei gibt es heute noch nicht mal KZ s und Gestapo oder Folter. Feige, Feige bis zum Erbrechen. Die meisten Leute stehen hinter der Gardine und verfolgen mit Schauder was in Ihrer EIGENEN Stadt passiert. Die Freiwilligen Helfer - mein Gott, glauben Die man dankt es Ihnen. Wenn die ISIS kommt: Aber Sie haben doch von uns ein Schaukelpferd bekommen und die billige Geflügelwurst vom Aldi, bitte tun Sie uns nichts. Wie erbärmlich ! Und die Refjutschies Welkamm - Leute. Was versprechen Sie sich davon. Die Frauen vielleicht ein Afrikanisches Abenteuer- vollkommen unverständlich - naiv. In München: Welcome ! Meine sachlichen Fragen an Abgeordnete werden grundsätzlich nicht beantwortet. Wir existieren nicht mehr für die "hohen" Politiker - Innen ! Sie basteln sich ein neues Volk und wir bezahlen die Rechnung. Kommt hinter den Tastaturen hervor, oder ist hier auch nur die Rollatorfraktion vertreten ? Wenn wir in diesem Jahr keinen Wechsel herbeiführen ist die Messe gesungen, der Fisch geputzt. Die gehen nur so weit wie wir sie lassen. Guckt Euch doch die Politiker an, feige fette unsichere Gestalten. Ohne Personenschutz und Chauffeur finden die meisten nicht mal das Klo. Frau Merkel traut sich nur mit zehn Wagen Begleitschutz in die deutsche Provinz.

Lichtung

6. September 2015 18:24

Wer zwei “Heerlager“ bestellt (eines behalten, eines verschenken, nämlich: jeder bringts einem mit, oder?) ...

Holla, ein Lichtenberg-Kenner:

"Wer zwei Paar Hosen hat, mache eins zu Geld und schaffe sich dieses Buch an."
Georg Christoph Lichtenberg

Cicero

12. September 2015 15:36

Impressionen aus Hamburg, 12.09.2015, mittags:

"Tag der Patrioten", rechtsextreme Demonstration von NPD-Milieu und Hooligans (mit denen will keiner etwas zu tun haben - ich auch nicht) bleibt per Eilbeschluss des BVerfG verboten, die Gegendemos finden natürlich trotzdem statt. Ich fahre hin, um mir von den Teilnehmern der Gegendemos ein Bild zu machen.

Hauptbahnhof: "Bündnis gegen Rechts", d.h. Antifa:
Überwiegend jung, männlich, biodeutsch, viele Gesichtspiercings, gewaltbereit, enttäuscht, dass die großen Krawalle mit den Rechten ausfallen ("da sind wir ja für nix hergekommen"). Unterteilung in 2 Gruppierungen möglich:
1. leicht runtergekommen (eher noch als Attitüde), gutmenschlich überzeugt,
2. deutlich runtergekommen bzw. schon verkommen, Punks, Hardcore-Prolls, Ringe durch die Nase gezogen, trotz der Jugend schon verlebt, versoffen und desillusioniert. Diesem harten Kern geht es m. E. nicht um Politik, sondern um Rache an der Gesellschaft. Bei der ersten Gelegenheit werden die plündernd durch die Stadt ziehen. In Hamburg gibt es größere Milieus dieser Art bereits in mehreren Stadtteilen.

Vom Hauptbahnhof dann Richtung Rathausmarkt zur offiziellen Hauptdemo "Hamburg bekennt Farbe". Veranstaltung ist gerade zu Ende gegangen, die Massen strömen mir entgegen. Die Gutmenschen tragen Plakate und Fähnchen: "Hamburg bleibt bunt", "Kein Mensch ist illegal, Bleiberecht überall", "No Nation, no border", "Kein Platz für Nazis" etc. Strahlend zufriedene Gesichter, man hat wieder Gesicht gezeigt gegen Nazis und für das Gute. Auf einer Bühne neben dem Rathausplatz noch eine laute Agitatorin, die entspannt mit Zigarette in der Hand von den Polizisten fordert, endlich zu bekennen, auf welcher Seite sie stehen. Ob sie "schon wieder" die Faschisten schützen und unterstützen wollen oder an der Seite der Antifaschisten für Menschlichkeit eintreten wollen. Beifall aus der Menge.

(Fast) Alle Hamburger Radiosender spielen zeitgleich um 12.00 h "Imagine" von John Lennon (Nach meiner Erinnerung sagte Lennon einmal selbst über den Song: "Das ist gesungener Kommunismus mit ein wenig Zuckerguß.") Die Hamburger werden aufgefordert, ihre Fenster zu öffnen und laut mitzusingen (macht aber keiner).

Kurzes Telefonat mit einem Parteifreund, der gerade für die AfD in einem anderen - bürgerlichen - Stadtteil Flyer gegen den Asyl-Wahnsinn verteilt. Reaktion der Passanten: Fast durchgängig negativ, es wird zwar nicht gepöbelt, aber offene Ablehnung, Verachtung in den Augen, kaum einer bleibt stehen. Falls doch, Bemerkungen wie "die armen Flüchtlinge", "wie könnt ihr nur" etc. Das Dauergetrommel der Hamburger Medien für praktisch unbegrenzte Gewährung von Asyl zeigt Wirkung. Eine solch massive Medienpropaganda hätte ich noch vor kurzer Zeit nicht für möglich gehalten. Das hätte in der DDR auch nicht besser organisiert worden sein können.

Zum Schluss eine Tasse Kaffee in einem netten Bistro. Zwei Männer um die sechzig begrüßen sich. Mensch, tolle Aktionen hier in Hamburg. Klasse, wie die Hamburger sich bekennen etc. Fünf Minuten später - sehr leise - 800.000 Flüchtlinge dieses Jahr und keine Ende abzusehen. Das schaffen wir doch nicht. So viele Moslems. Die sind ja bald mehr als wir....

Nur ein paar Impressionen, so ist die Situation hier. Da frage ich mich doch allmählich: Warum sich noch dagegen wehren? Für wen denn noch?

Anja

13. September 2015 00:38

@Cicero "Warum sich noch dagegen wehren? Für wen denn noch?

Für Sie oder Ihre Kinder!

Lassen Sie sich nicht in die Irre führen vom momentanen Augenschein und der aggressiven Propaganda.

Wer die DDR erlebte, so wie ich, dachte auch, daß die meisten Leute politisch konform sind und durch und durch antifaschistisch gesinnt.

Wie die Geschichte bewiesen hat, war das eine optische Täuschung...

Nur Mut, - etwas anderes bleibt uns ohnehin nicht übrig, denn es gibt keinen Weg daran vorbei! Wir alle sind Kinder dieser Zeit und da müssen wir durch.

Cicero

14. September 2015 14:40

@Anja. Vielen Dank für die Ermutigung!

Normalerweise lasse ich den Mut nicht sinken, aber was hier in den letzten Wochen an Propaganda in den Medien gelaufen ist - offenbar auch mit Erfolg, wenn man das von mir geschilderte Geschehen am Sonnabend betrachtet -, hat mich doch fassungslos gemacht. In der angesehenen überregionalen - hamburgischen - Wochenzeitung DIE ZEIT wurden AfD und Pegida gerade als "Hassorganisationen" bezeichnet, die "zusammen mit echten Neonazis" fremdenfeindliche Stimmung gegen die "Flüchtlinge" machen (Jens Jessen, Seite z.Zt. nicht aufrufbar, daher kein wörtliches Zitat).

Zum einen trauen sich die Leute nicht mehr offen zu sprechen, um nicht in die rechte Ecke geschoben zu werden. Zum anderen - und das scheint mir die Mehrzahl zu sein - ist den meisten überhaupt nicht klar, was gerade geschieht. Man kümmert sich um seinen eigenen Kram und macht sich keine großen Gedanken. So eine Art "Unerträgliche Leichtigkeit des Seins". Oder wie ein Freund neulich anmerkte: Solange die drei F (eins steht für Fußball) noch gewährleistet sind - frei übersetzt "Brot und Spiele" -, kommen die Leute auch nicht vom Sofa hoch. Ein schwacher Trost bleibt: Die Medienpropaganda kann nicht mehr wirksam gesteigert werden. Es hängt jetzt schon allen zum Hals raus.

SPD-Gabriel spricht jetzt schon von 1 Million "Flüchtlingen" für dieses Jahr; Einführung von Grenzkontrollen. Es soll jetzt aber wohl nur etwas der Fuß vom Gas genommen werden. Etwas "geordneter" eben.

Aber ich bleibe natürlich trotzdem am Ball und trage meinen Teil zum Widerstand bei.

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