Armin Nassehi und die “ethnische Homogenität”

Ein Klassiker unter den sich ungeheuer schlau und witzig dünkenden Schmähungen von linker Seite...

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

ist der hämi­sche Ver­weis auf die “undeut­schen” Nach­na­men man­cher Rech­ter (ein naher Ver­wand­ter ist der berüch­tig­te  “Tele­fon­buch­schmäh”).

Ellen Kositza hat unlängst apro­pos des Kul­tur­zeit-Bei­trags auf 3sat die jüngs­ten Per­len aus die­sem Gen­re in unse­rem Kom­men­tar­be­reich gezählt:

Das bes­te zuerst: 9 Ein­läs­se mit unge­fähr dem Wort­laut: „Har­har, Typen mit voll­sla­wi­schen Nach­na­men wie Kubi­zec, Kositz­ka und Licht­mesz bemü­hen sich um das Wohl des deut­schen Vol­kes. Ich lach mich schlapp. Bleibt wo ihr hingehört!“

Die Schlapp­la­cher und Schen­kel­klop­fer gehen offen­bar auto­ma­tisch davon aus, daß jeder, der mit posi­ti­ver Bezug­nah­me vom “deut­schen Volk” spricht, ein ger­ma­no­ma­ni­scher Ras­sen­rein­heits­fa­na­ti­ker sei, der dar­über­hin­aus zu blöd ist, anhand sei­nes eige­nen Fami­li­en­na­mens zu erken­nen, daß sich wohl irgend­wann ein paar Sla­wen in den teu­to­ni­schen Stamm­baum gemischt haben.

Die­se weit­ver­brei­te­te Vor­stel­lung beruht sowohl auf his­to­ri­schem Halb- bis Gar­nicht­wis­sen als auch auf lin­ker Pro­pa­gan­da, die alles, was mit dem deut­schen Volk und sei­nem Natio­nal­staat zu tun hat, mit dem Natio­nal­so­zia­lis­mus und sei­ner Ras­sen­ideo­lo­gie ver­knüp­fen oder gar gleich­set­zen will. Und wie alle Vor­stel­lun­gen, die noch dem letz­ten Tropf die Illu­si­on des Schlaus­eins ermög­li­chen, ist auch gegen die­se kaum ein Kraut gewachsen.

Das Nach­na­men-Argu­ment hat nun einen etwas geho­be­ne­ren Ver­wand­ten, des­sen der­zeit pro­mi­nen­tes­ter Ver­tre­ter der aktu­el­le “Neue-Rech­te-Ver­ste­her” Armin Nas­sehi ist. Auch er kam im besag­ten 3sat-Bei­trag zu Wort, und hat dabei eini­ge Behaup­tun­gen wie­der­holt, die nicht unwi­der­spro­chen blei­ben dürfen.

Der Kern der rech­ten Posi­ti­on sei die Annahme,

daß eine angeb­lich homo­ge­ne Gesell­schaft, ein angeb­lich homo­ge­nes Volk etwa durch Migra­ti­on von Außen, durch Flücht­lin­ge, aber wahr­schein­lich ist auch soet­was gemeint wie plu­ra­lis­ti­sche groß­städ­ti­sche Lebens­for­men, in Gefahr gerät, und das ist auch der argu­men­ta­ti­ve Hori­zont, mit dem man sich auch durch­aus aus­ein­an­der­set­zen muß.

Oder anders formuliert

… die Kri­tik an einer plu­ra­lis­ti­schen Gesell­schaft, von der Rech­te tat­säch­lich glau­ben, von der Rech­te tat­säch­lich glau­ben, daß sie, wenn sie kul­tu­rell und eth­nisch homo­gen wäre, die Kom­ple­xi­täts­pro­ble­me, um die es geht, kei­ne Rol­le spie­len würden.

Die dar­aus resul­tie­ren­de For­de­rung, “daß sich moder­ne Gesell­schaf­ten auf so etwas wie kul­tu­rel­le und eth­ni­sche Homo­ge­ni­tät bezie­hen sol­len”, bezeich­net Nas­sehi als “rück­wärts­ge­wandt”.

Ver­hiel­te es sich tat­säch­lich so, dann wäre die­se Idee von “iden­ti­tä­rer Homo­ge­ni­tät” aller­dings “naiv”, wie Nas­sehi am Ende sei­nes Rede­bei­trags for­mu­liert. Indes wür­de mich inter­es­sie­ren, aus wel­chen Tex­ten Nas­sehi denn die­se Erkennt­nis­se desti­liert hat. Aus Kubit­scheks, Weiß­manns, Klei­ne-Hart­la­ges oder auch mei­nen Tex­ten? Oder anders for­mu­liert: Wo sind die Bele­ge für sei­ne Behaup­tun­gen? Ich für mei­nen Teil ken­ne kei­nen ein­zi­gen ernst­zu­neh­men­den Rech­ten, der allen Erns­tes glaubt, daß in einer “kul­tu­rell und eth­nisch homo­ge­nen” Gesell­schaft die “Kom­ple­xi­täts­pro­ble­me, um die es geht, kei­ne Rol­le spie­len wür­den” oder sonst­wie eine rund­um hei­le Welt anbräche.

Nun ist mir frei­lich auch nicht ganz klar, was Nas­sehi kon­kret mit “Kom­ple­xi­täts­pro­ble­men” meint, aber mir scheint, daß er hier gleich meh­re­re Stroh­män­ner auf ein­mal auf­ge­baut hat, die dem “Nachnamen”-Argument nicht unähn­lich sind. Aus die­sem Anlaß ein paar grund­sätz­li­che Bemerkungen.

  • “Eth­ni­sche Homo­ge­ni­tät” bedeu­tet nicht zwangs­läu­fig, daß alle Men­schen in einem Gemein­we­sen, sei es ein Dorf, ein Staat­vier­tel, eine Regi­on oder ein Natio­nal­staat die glei­che eth­ni­sche Her­kunft und kul­tu­rel­le Prä­gung haben. Wenn von “eth­ni­scher Homo­ge­ni­tät” die Rede ist, dann kann damit selbst­ver­ständ­lich nur eine rela­ti­ve Homo­ge­ni­tät gemeint sein, die indes nur eine bestimm­te Ebe­ne der Homo­ge­ni­tät bezeich­net. Eine “eth­nisch homo­ge­ne” Gemein­schaft kann zur glei­chen Zeit aus äußerst hete­ro­ge­nen Ele­men­ten bestehen, was etwa Klassen‑, Standes‑, Bildungs‑, Reli­gi­ons- und Ein­kom­mens­un­ter­schie­de oder auch gene­ti­sche und phy­sio­gno­mi­sche Typen betrifft.
  • Eine “eth­nisch und kul­tu­rell homo­ge­ne” Gesell­schaft ist kei­nes­wegs zwangs­läu­fig eine unter­kom­ple­xe oder weni­ger kom­ple­xe Gesell­schaft, um eine Lieb­lings­vo­ka­bel von Nas­sehi zu bemü­hen. Japan ist bei­spiel­wei­se ein Land, des­sen Bevöl­ke­rung gene­tisch und kul­tu­rell äußerst “homo­gen” ist, jedoch käme wohl nie­mand auf die Idee, zu behaup­ten, es hand­le sich dabei um ein unter­kom­ple­xes, unmo­der­nes Land oder ein Land ohne “Kom­ple­xi­täts­pro­ble­me”.
  •  Die Gren­zen sämt­li­cher euro­päi­scher Natio­nal­staa­ten sind mehr oder weni­ger nach die­sem Prin­zip gezo­gen. Wo man sie nicht ein­deu­tig zie­hen konn­te, kam es im 20. Jahr­hun­dert mit­un­ter zu blu­ti­gen Kon­flik­ten und gewalt­sa­men Bevöl­ke­rungs­trans­fers – man den­ke etwa an die Tsche­cho­slo­wa­kei, Polen, Grie­chen­land und Jugo­sla­wi­en. Die Kom­bi­na­ti­on aus “ius san­gui­nis” und “ius solis” als Grund­la­ge für die Staats­bür­ger­schaft war bis vor kur­zem noch eine Selbst­ver­ständ­lich­keit, um zu defi­nie­ren, wer einem Volk oder einer Nati­on ange­hört und wer nicht. Wenn Nas­sehi die­se Vor­stel­lung für “rück­wärts­ge­wandt” hält, dann impli­ziert er damit auch, daß er den euro­päi­schen Natio­nal­staat in sei­ner jet­zi­gen, noch bestehen­den Form für “rück­wärts­ge­wandt” hält.
  • Das geht durch­aus kon­form mit der gän­gi­gen Vor­stel­lung, daß sei­ne Über­füh­rung in eine post-natio­na­le, mul­ti­kul­tu­rel­le Gesell­schaft, etwa durch außer­eu­ro­päi­sche Mas­sen­ein­wan­de­rung und dem weit­ge­hen­den Ver­zicht auf Assi­mi­la­ti­ons­druck, “vor­wärts­ge­wandt” oder irgend­wie “pro­gessiv” sei. Die gän­gi­ge Rede von der “Viel­falt” und “Bunt­heit” (=Hete­ro­ge­ni­tät), die Deutsch­land angeb­lich immer noch feh­le, setzt logi­scher­wei­se vor­aus, daß man eine gewis­se eth­ni­sche und kul­tu­rel­le Homo­ge­ni­tät als gege­ben annimmt. Die For­de­rung nach “eth­ni­scher und kul­tu­rel­ler Homo­ge­ni­tät” ist dage­gen kei­ne Uto­pie, die es zu ver­wirk­li­chen, son­dern eine Grund­la­ge, die es aus ver­schie­de­nen Grün­den zu bewah­ren gilt.
  • Eine eth­nisch und kul­tu­rell homo­ge­ne Gesell­schaft oder Nati­on ist, wie gesagt, weder zwangs­läu­fig unter­kom­plex noch kon­flikt­frei. Neh­men wir etwa als Bei­spiel ein kom­ple­xes his­to­ri­sches Gebil­de, wie den heu­ti­gen deut­schen Natio­nal­staat namens Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, der direkt auf die Bismarck’sche Reichs­grün­dung von 1871 zurück­geht. Deutsch­land war in sei­ner Geschich­te ein noto­risch gespal­te­nes, viel­fäl­ti­ges und zer­ris­se­nes Land; den­noch wird wohl nie­mand behaup­ten, daß sowohl die von Bis­marck gezo­ge­nen als auch die heu­ti­gen Gren­zen will­kür­lich wären. Ich zitie­re ein wei­te­res Mal mich selbst:

    Die Behaup­tung, eth­ni­sche Homo­ge­ni­tät und »Viel­falt« wür­den ein­an­der aus­schlie­ßen, ist blan­ker Unsinn, es sei denn man redu­ziert den Begriff unzu­läs­sig aufs Eth­nisch-Ras­si­sche, wie es gera­de die Anti­ras­sis­ten stän­dig tun. In einer ein­zi­gen grö­ße­ren Fami­lie kann eine erheb­li­che »Viel­falt« an Cha­rak­te­ren, phy­si­schen Kon­sti­tu­tio­nen, sozia­len Kon­stel­la­tio­nen und Her­kunfts­un­ter­schie­den auf­ein­an­der­pral­len. Nicht anders ist es mit einer gan­zen Nati­on, die unter ihrem Dach eine gro­ße Zahl kom­ple­xer Struk­tu­ren ver­sam­meln kann. Dies haben nun aus­ge­rech­net die Deut­schen ver­ges­sen, deren kom­pli­zier­te Nati­on, »von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt«, immer schon aus­rei­chend »mul­ti­kul­tu­rell« war und einen unge­heu­ren und nicht immer unpro­ble­ma­ti­schen Reich­tum an phy­sio­gno­mi­schen Typen, Tem­pe­ra­men­ten, Mund­ar­ten, Men­ta­li­tä­ten, Land­schaf­ten und his­to­ri­schen Kon­ti­nui­tä­ten umfaßte.

  • Damit wäre auch ein wei­te­rer Stroh­mann abge­räumt: Nein, ein Gemein­we­sen, das sich durch eine rela­ti­ve “eth­ni­sche und kul­tu­rel­le Homo­ge­ni­tät” aus­zeich­net, ist selbst­ver­ständ­lich kei­ne hei­le Welt, in der alle Pro­ble­me, “Kom­ple­xi­täts­pro­ble­me”, Kämp­fe, Kri­sen und Kon­flik­te gelöst wären. Gera­de auf eine sol­che Idee wird ein Kon­ser­va­ti­ver oder Rech­ter, der sich der Geschich­te bewußt ist, kaum kom­men. Das wäre genau­so naiv, wie die Vor­stel­lung man­cher libe­ra­ler Islam­kri­ti­ker, daß die west­li­che Welt kei­ne schwer­wie­gen­den Pro­ble­me hät­te, wenn der Islam aus Euro­pa ver­schwän­de. Die Welt ist kein Para­dies und wird nie eines sein. Es gilt die Maxi­me von Riva­rol: “Die zivi­li­sier­ten Völ­ker sind der Bar­ba­rei so nahe wie das best­ge­schlif­fe­ne Eisen dem Rost.”  Grün­de, sich gegen­sei­tig die Schä­del ein­zu­schla­gen, fin­det die Mensch­heit zu allen Zei­ten genug. Aber eben­so wird der Kon­ser­va­ti­ve oder Rech­te davon aus­ge­hen, daß rela­tiv homo­ge­nen Gesell­schaf­ten der Vor­zug gegen­über stark hete­ro­ge­nen zu geben ist, die eine ungleich grö­ße­re Gefahr in sich ber­gen, sich zu spal­ten und zu zer­fal­len. Wenn wir heu­te die Not­wen­dig­keit und den Wert einer kul­tu­rell und eth­nisch rela­tiv homo­ge­nen Nati­on beto­nen, dann ist das in ers­ter Linie eine Ant­wort auf das von der Lin­ken als auch dem Kapi­ta­lis­mus unter­stütz­te glo­ba­lis­ti­sche Pro­jekt, eben die­se rela­ti­ve Homo­ge­ni­tät, die vor den gro­ßen Ein­wan­de­rungs­wel­len seit den sech­zi­ger Jah­ren der Nor­mal­fall war, auf­zu­lö­sen – aus wel­chen Grün­den auch immer. Damit steht aber nichts weni­ger als das Über­le­ben unse­res Vol­kes auf dem Spiel. Es droht ein irrepa­ra­bler Bruch mit unse­rer his­to­ri­schen und kul­tu­rel­len Kon­ti­nui­tät. Das ist der Hori­zont, vor dem sich die­se Fra­ge stellt.
  • Eine ande­re Fra­ge wäre es, inwie­fern es “naiv” ist, anzu­neh­men, man kön­ne in den Zei­ten der Glo­ba­li­sie­rung  “moder­ne” Gesell­schaf­ten eth­nisch und kul­tu­rell rela­tiv homo­gen hal­ten. Das scheint mir eine Fra­ge zu sein, die dem Slo­gan “Mau­ern hal­ten kei­ne Men­schen auf” ver­wandt ist. Mei­ne Ant­wort ist: natür­lich kann man das, wie das Bei­spiel Japan zeigt. Eine Gegen­fra­ge wäre, wozu es die­nen soll, eine Poli­tik zu for­cie­ren, die dar­auf abzielt, die rela­ti­ve eth­ni­sche und kul­tu­rel­le Homo­ge­ni­tät der euro­päi­schen Natio­nen (und um die allein geht es) aggres­siv auf­zu­lö­sen, wie es der­zeit durch Grenz­öff­nun­gen und Mas­sen­ein­wan­de­rung geschieht. Die Gefah­ren, die die­se Poli­tik mit sich bringt, sind man­nig­fal­tig: von der Gefähr­dung des inne­ren Frie­dens über die Ent­wur­ze­lung und Ver­mas­sung sowohl der auto­chtho­nen als auch der zuge­wan­der­ten Bevöl­ke­rung bis hin zum durch­aus mög­li­chen Gespenst der Vor­herr­schaft einer isla­mi­schen Mono­kul­tur, die wei­te Tei­le von Euro­pa in einen unter­kom­ple­xen und kul­tu­rell regres­si­ven Zustand ver­set­zen wird.

Dies soll­te erst­mal genü­gen, um auf­zu­zei­gen, daß Nas­sehis Defi­ni­ti­on des Kerns des rech­ten Den­kens gehö­rig kom­ple­xi­täts­re­du­ziert ist. Er prä­sen­tiert eine nai­ve, ver­ein­fach­te Ver­si­on die­ser Gedan­ken­gän­ge, die er dann der Rech­ten unter­schiebt, um ihre Posi­tio­nen pau­schal als naiv zu bezeich­nen. Und da macht er es sich zu einfach.

Nicht nur der lau­fen­de demo­gra­phi­sche Bevöl­ke­rungs­aus­tausch ist eine Gefahr für die Iden­ti­tät Euro­pas; es spricht alles dafür, daß mit der fahr­läs­si­gen Ver­mi­schung von stark hete­ro­ge­nen Bevöl­ke­rungs­grup­pen auf dem­sel­ben Raum ein wah­res Pul­ver­faß gestopft wird. Zu Beginn schwin­den der sozia­le Zusam­men­halt, die gesell­schaft­li­che Soli­da­ri­tät, das wech­sel­sei­ti­ge Ver­trau­en, am Ende ste­hen Gewalt, Blut­ver­gie­ßen und Bürgerkrieg.

Die­se Pro­gno­se läßt sich durch­aus auch wis­sen­schaft­lich begrün­den. Zum Abschluß noch eine Lis­te von eng­lisch­spra­chi­gen, vor­wie­gend aus dem aka­de­mi­schen Bereich stam­men­den Links, die ich einer Samm­lung des ame­ri­ka­ni­schen Blog­gers Hear­tis­te ent­neh­me – sei­ne For­mel: “Diver­si­ty + Pro­xi­mi­ty = War” (“Viel­falt + Nähe = Krieg”).

– Das wech­sel­sei­ti­ge sozia­le Ver­trau­en wird durch eth­ni­sche Viel­falt nega­tiv beein­flußt, laut einer däni­schen Lang­zeit­stu­die, die sich über einen Zeit­raum von bei­nah vier­zig Jah­ren erstreckt.

– Eth­ni­sche Homo­ge­ni­tät und pro­tes­tan­ti­sche Tra­di­tio­nen haben einen posi­ti­ven Ein­fluß auf indi­vi­du­el­les und gesell­schaft­li­ches sozia­les Vertrauen.

–  “Ein Zuwachs an Ein­wan­de­rung führt zum Schwin­den des gegen­sei­ti­gen sozia­len Vertrauens.”

– Ein­wan­de­rung unter­mi­niert den mora­li­schen Impe­ra­tiv all jener, die am nach­hal­tigs­ten für einen Wohl­fahrts­staat für die Bedürf­tigs­ten eintreten.

– Der nega­ti­ve Effekt hete­ro­ge­ner Gemein­schaf­ten auf den sozia­len Zusam­men­halt ist ver­mut­lich kau­sal bedingt.

– In der Schweiz wird der sozia­le Frie­den zwi­schen den ein­zel­nen Bevöl­ke­rungs­grup­pen nicht durch eine inte­grier­te Ko-Exis­tenz, son­dern durch star­ke topo­gra­phi­sche und poli­ti­sche Gren­zen gewähr­leis­tet, die die Grup­pen von ein­an­der tren­nen und ihnen dadurch hin­rei­chen­de Auto­no­mie ermöglichen.

–  “Unse­re Ana­ly­se stützt die Hypo­the­se, daß Gewalt zwi­schen den Grup­pen durch phy­si­sche und poli­ti­sche Grenz­li­ni­en ver­hin­dert wer­den kann.”

– Hete­ro­ge­ni­tät scha­det der Koope­ra­ti­on zwi­schen Grup­pen, sowohl auf der indi­vi­du­el­len als auch auf der kol­lek­ti­ven Ebene.

– Die größ­te Chan­ce auf Frie­den hät­te Syri­en durch bes­se­re Grenz­zie­hun­gen, die an die geo­kul­tu­rel­len Regio­nen ange­paßt sind und grö­ße­re Stam­mes­au­to­no­nie ermöglichen.

– Daten aus US-Staa­ten zei­gen, daß es eine nega­ti­ve Kor­re­la­ti­on zwi­schen eth­ni­scher Pola­ri­sie­rung und gegen­sei­ti­gem Ver­trau­en gibt.

– In Aus­tra­li­en ver­min­dert eth­ni­sche Hete­ro­ge­ni­tät den sozia­len Zusam­men­halt und för­dert das “Eigen­bröt­ler­tum”, was Put­nams auf die USA bezo­ge­ne The­sen stützt.

– In Deutsch­land redu­ziert die Hete­ro­ge­ni­tät der Anrai­ner das Ver­trau­en in die Nach­barn, wäh­rend umge­kehrt auch das Ver­trau­en der Ein­wan­de­rer redu­ziert wird, aller­dings aus ande­ren Gründen.

– Wach­sen­der sozia­ler Plu­ra­lis­mus kor­re­liert mit der Gefahr eines Anstiegs von kol­lek­ti­ver Gewalt.

–  Eth­ni­sche Hete­ro­ge­ni­tät erklärt 55% der ver­schie­de­nen For­men sozia­ler Kon­flik­te, eine Ana­ly­se, die auf 187 unter­such­te Län­der zutrifft… die Bil­dung von eth­ni­schen Netz­wer­ken, die ihre Grup­pen­in­ter­es­sen ver­fol­gen, ist ein allen Kul­tu­ren gemein­sa­mer Fak­tor, der die The­se unter­stützt, daß eth­ni­sche Kon­flik­te in der Welt solan­ge bestehen wer­den, wie es eth­nisch gespal­te­nen Gesell­schaf­ten gibt.”

– Die “Gene­ti­sche Ähn­lich­keits-Theo­rie” (Gene­tic Simi­la­ri­ty Theo­ry (GST)) könn­te erklä­ren, war­um hete­ro­ge­ne Grup­pen, die in unmit­tel­ba­rer Nach­bar­schaft leben, zu eth­ni­schem Kon­flikt und eth­ni­scher Vet­tern­wirt­schaft neigen.

– Gene­ti­sche Hete­ro­ge­ni­tät hat in den letz­ten fünf­zig Jah­ren signi­fi­kant zu der Häu­fig­keit von eth­ni­schem Kon­flikt zwi­schen Bür­gern, der Inten­si­tät sozia­ler Unru­hen und öko­no­mi­scher Ungleich­heit beigetragen.

– Von Sozi­al­wis­sen­schaft­lern erho­be­ne Daten und Com­pu­ter­si­mu­la­tio­nen stüt­zen die The­se, daß der Ver­such, Gemein­we­sen zu schaf­fen, die sich sowohl durch Hete­ro­ge­ni­tät als auch sozia­len Zusam­men­halt aus­zeich­nen, ver­geb­lich ist.

– Zah­len und gene­ti­sche Unter­schie­den fal­len ins Gewicht. Min­der­hei­ten, die eine kri­ti­sche Mas­se errei­chen, und die kul­tu­rell von der Mehr­heits­ge­sell­schaft weit ent­fernt sind, zie­hen sich in frei­wil­li­ge Segre­ga­ti­on zurück, trei­ben die Spal­tung der Gesell­schaft vor­an und ver­hin­dern die Zusammenarbeit.

– Daten aus Kopen­ha­gen bele­gen, daß die Dänen dazu nei­gen, die Schu­len ihrer Kin­der zu wech­seln, wenn der Ein­wan­de­rer­an­teil 35% über­schrit­ten hat.

– Im libe­rals­ten Teil der USA, in San Fran­cis­co und sei­nen Vor­städ­ten, ten­die­ren wei­ße Eltern dazu, die Schu­len ihrer Kin­der zu wech­seln, wenn der Anteil der asia­ti­schen Mit­schü­ler steigt.

– Erzwun­ge­ne Ras­sen­in­te­gra­ti­on in den Schu­len ändert nichts an den Leis­tungs­un­ter­schie­den zwi­schen den Gruppen.

– Ras­si­sche Hete­ro­ge­ni­tät för­dert Part­ner­schafts­su­che nach ras­si­schen Kriterien.

– Der Anstieg von Hete­ro­ge­ni­tät för­dert eine gruppen/stammesbetonte Politik.

– “Viel­falts­ma­nage­ment” in einer Fir­ma hilft weder Min­der­hei­ten noch Frau­en, son­dern führt zur psy­cho­lo­gi­schen Dis­kri­mi­nie­rung von wei­ßen Männern.

– Grö­ße­re Hete­ro­ge­ni­tät im Klas­sen­zim­mer und in der Nach­bar­schaft ver­stärkt die Bil­dung von Freund­schaf­ten mit Ange­hö­ri­gen der eige­nen eth­ni­schen Gruppe.

– Eine Längs­schnitt­stu­die über den Ein­fluß von “Viel­falt” in der Nach­bar­schaft belegt, daß der Anstieg von Hete­ro­ge­ni­tät die ansäs­si­gen Ein­woh­ner unglück­li­cher macht und ihr Gefühl von sozia­ler Iso­la­ti­on verstärkt.

– Der Zer­fall des urba­ni­sier­ten India­ner­stamms der Caho­kia wur­de eher durch eth­nisch, sozi­al, poli­tisch und reli­gi­ös beding­te inne­re Spal­tun­gen geför­dert, als durch Zer­stö­rung der Umweltbedingungen.

– Immer weni­ger Ame­ri­ka­ner mel­den sich zu frei­wil­li­gen sozia­len Arbei­ten. Zur glei­chen Zeit, und wohl nicht zufäl­lig, ist die ras­si­sche Frag­men­tie­rung Ame­ri­kas wei­ter fortgeschritten.

– Die sub­jek­tiv emp­fun­de­ne Lebens­qua­li­tät eines Ortes hängt stark von dem dort herr­schen­den sozia­len Zusam­men­halt ab.

– Unser Bedürf­nis nach der Gesell­schaft von Men­schen, die eine ähn­li­che Gesin­nung haben wie wir, ist tief verankert.

- Über die “Evo­lu­tio­nä­re Domi­nanz eth­no­zen­tri­scher Kooperation”

 

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (129)

Tobias

16. März 2016 07:58

Armin Nassehi gehört zu der Sorte Mensch, die unsere Vorstellungen/Denkansätze/Ideen nie verstehen kann, da diese Menschen in keiner objektiven Haltung an die Sache herangehen.

Europa besitzt eine so einzigartige Vielfalt, die von Menschen, die sich heute gerne als "Linke" bezeichnen... vollständig geleugnet wird. Diese Vielfalt wird schon an den verschiedenen indo-europäischen und finno-ugrischen Sprachen ersichtlich. Und aufgrund eines gemeinsamen Vorfahren (dem Neandertaler, der Einzug in das Erbgut der europäischen Menschen hatte), wird auch auf biologischer Ebene deutlich, dass hier Unterschiede zu anderen Menschen (zum Beispiel aus der Sub-Sahara-Region) bestehen.

Mir ist es egal, ob mein Nachbar slawische oder germanische Vorfahren hat, ob er zu den Samen gehört... oder Baske ist. Dieser (Kultur-)Kontinent heißt Europa und er zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Menschen aus, die ihre Herkunft diesem Flecken Erde entnehmen. Vielfalt gab es in Europa daher schon immer, jemand der Menschen nicht-europäischer Herkunft in großen Gruppen einwandern lassen möchte, um eine "Diversity" in die Gesellschaft zu bringen (der eigenen Auffassung nach), verkennt die bereits existierende Vielfalt und liquidiert diese.

Wir sollten in der heutigen Gesellschaft... verstärkt darlegen, dass die... die sich als (EU-)Europäer bezeichnen, die größten Feinde... für die Europäer sind, die das Europäer-sein... nicht von einem künstlichen Staatenverbund abhängig machen, sondern von ihrem ethno-kulturellen Hintergrund/Erbe.

Eine Auseinandersetzung mit Herrn Nassehi wird daher immer ins Leere gehen, da er diesen feinen Unterschied nicht zu erkennen vermag.

Arminius Arndt

16. März 2016 08:03

Der argumentative Kniff bei Leuten wie Nassehi liegt u.a. darin begründet, dass sie sich als die ultimativen Checker komplexester Lagen darstellen, also als ausgewiesene Experten und all die anderen können natürlich nur in simplen Strukturen denken, was ja schon das Wort "Homogenität" irgendwie zum Ausdruck - nach der Lesart von Nassehi & Co. - bringen soll.

Unterm Strich wird damit aber noch mehr simplifiziert und sich der Komplexität des realen Lebens verweigert, als bei klassischen, rechten Anschauungen. Statt des vermeintlichen Simplicissimus "ethnische Homogenität" wird nun eben die größtmögliche aller Vereinfachungen, der platte Mensch gesetzt. Diese Komplexitätsverweigerung seitens der Universalisten ist uralt bzw. hat einen langen Bart. Schon de Maistre wusste dazu folgendes zu sagen:

Nun existiert der Mensch nicht auf der Welt. In meinem Leben habe ich Franzosen, Italiener, Russen usw. gesehen ...; aber was den Menschen betrifft, erkläre ich, ihm nie in meinem Leben begegnet zu sein; existiert er, so ist es ohne mein Wissen.

Verfechter eines echten Europas stehen daher für eine Pluralität, für ein Pluriversum der Menschheit. Für eine Vielfalt der göttlichen Schöpfung.

Die Linken und Kapitalisten dagegen wollen wahre globale Homogenität weil sie der Auffassung sind, dies würde das Zusammenleben der Menschen vereinfachen oder zumindest den weltweiten Warenaustausch. Die Realitätsverweigerung und die Naivität liegt damit klar bei den Linken und den Globalisierungsanhängern.

Die Linken können jedem x-beliebigen Yanonami Völkchen mehr Empathie entgegenbringen, als ihrem eigenen. Europa war immer Vielfalt (davon gingen selbst die Nazis aus. siehe unten) und diese gilt es gegen den großen Einfall zur Schaffung der Einfallt zu verteidigen. Eigentlich Binsenweisheiten und eben gerade keine Komplexitätsverweigerung.

Dank an M.L., dies mit vielen Belegen noch einmal klar heraus gestellt zu haben.

PS: An alle vermeintlichen "Rechtsüberholer" in Sachen Nachnamen: Die Slawen galten unter dem NS als Arier, vgl.

https://jungefreiheit.de/kolumne/2012/arier/

Winston Smith 78699

16. März 2016 08:36

Juhuu! Ich finde die Stoßrichtung bzw. den Hintergrund dieses Artikels genau richtig. Der Themenkreis zur Komplexität (in diese Richtung wollte ich mit meiner Erwähnung von Leibniz) ist nicht einfach. Gerade daher aber bietet er vielfältige Anknüpfungpunkte für neue Mitdenker, etwa aus Biologie, Informatik, Mathematik, Psychologie und so weiter. Insofern liegt da auch Wirrwarr in der Luft, aber das sollte nicht abschrecken, gerade auch der Außenwirkung wegen, daß hier der integrative Diskurs stattfindet. Ich bin gespannt.

Gustav Grambauer

16. März 2016 09:20

Ein Bild

https://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-und-hillary-clinton-siegen-bei-vorwahlen-am-super-tuesday-a-1082528.html

sagt mehr als tausend Worte.

Man sieht rechts eine Weiße, die ein Plakat mit dem hausbacken-selbstgemalten "Slogan" "Fighting for US" über sich hebt. Sie sieht die Welt durch eine Brille. Ihr Gesicht ist von ihrem eigenen Plakat überschattet. Das "S" von "US" ist von einer gespiegelten U.-S.-Kriegsflagge

https://www.youtube.com/watch?v=gV973WhuuMY

teilweise und zugleich wider mit einem Schatten verdeckt, bei welcher man die Ausrichtung der Sterne nicht erkennt. Die Frau ist klein. Sie ist unten. Sie ist rechts. Noch weiter rechts außen neben ihr steht ein Mann in einem blauen Hemd mit einem Headset.

Clinton klatscht in die Richtung deren Lagers. Nur in diesem Lager findet man die Farbe Rot.

Links im "blauen" Lager ist im Hintergrund ein Schwarzer zu sehen, der unter einem offiziellen und professionell gemachten Banner "Fighting for us" (kleingesschrieben) steht. Hinter ihm steht verdeckt und kaum zu sehen ein Weißer oder eine Weiße, so daß von dessen oder deren Gesicht nur ein Halbmond zu sehen ist. Das gleiche Banner ist nochmals hinter dem Banner "Fighting for US" zu sehen, so daß man in einem Zug "Fighting for Fighting for US" lesen könnte.

Das Bild ist eines von den vielen wie sie mir heute früh bei meiner elektronischen Zeitungsschau untergekommen sind. So ließe sich über die Homogenitäts- / Heterogenitäts-Thematik hinaus JEDES andere Agenturbild durchleuchten.

Mancher kann sich vielleicht nicht den Ekel vorstellen, den ich schon beim Ansehen dieser Art Bilder - bei denen niemals auch nur das kleinste Detail dem Zufall überlassen wird - zu überwinden habe. Es ist genau der Ekel vor dem, was Nassehi mit dem Orwellismus "Komplexität" bezeichnet. Ob er das eigentlich weiß oder nicht: N. ist nämlich nur ein Rädchen (hier gegenüber uns: der "Good Cop") in einundderselben gigantomanischen Manipulations-Maschinerie, und als solches sollte er auch von uns angefaßt werden.

- G. G.

Monika

16. März 2016 09:31

Es ist müßig, sich ernsthaft mit diesen Platitüden auseinanderzusetzten.

Die daraus resultierende Forderung, „daß sich moderne Gesellschaften auf so etwas wie kulturelle und ethnische Homogenität beziehen sollen“, bezeichnet Nassehi als „rückwärtsgewandt“.

1. Auf was soll man sich denn beziehen ?
gestern lief auf arte " Verlorene Welten" , ein Beitrag über die Zerstörung des Kulturerbes im Mittleren und Nahen Osten. Deutsche Archäologen suchen die Zerstörung zu dokumentieren und das Erbe wenigstens digital zu erhalten. Ein Archäologe sprach vom Verlust der Identität der Völker, wenn ihr Erbe vernichtet wird.
Diese alten Kulturen waren kulturell nicht homogen, aber jetzt werden sie vom IS homogen gemacht.
https://www.arte.tv/guide/de/065306-000-A/verlorene-welten
2. Meine Vorfahren haben allesamt urdeutsche Nachnamen wie Bischof, Wagner, Pabst. Darf ich es trotzdem wagen, mit positiver Bezugnahme vom "deutschen Volk " zu sprechen oder muß ich das Akif Pirinçci überlassen ? Oder Norbert Blüm ? Oder Bischof Marx ?
3. Die Flüchtlinge und Migranten wollen nach Germany und zwar zu den Menschen mit nichtslawischen Namen. Zu denen, die es schaffen. Warum wohl ? Sie verlassen sich blind auf die ethnische Homogenität der Deutschen. Manche sind schon ernüchtert. Ich persönlich verlasse mich immer weniger auf die ethnische Homogenität der Deutschen.
4 . Die Flüchtlinge und Migranten wollen auch nicht nach Italien, weil dort ethnische Lokale verboten werden sollen:
https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20160229/308157257/italien-verona-ethnische-kueche-verbot.html
Weshalb in deutschen Städten bald syrische, afghanische usw. Lokale wie Pilze aus dem Boden schießen werden. Die Deutschen waren schon immer über das Essen anzumachen und rumzukriegen.
5. Warum gibt es eigentlich noch die Gesellschaft für bedrohte Völker, die das Recht auf Heimat einfordert. Ab wann ist eigentlich ein Volk bedroht ?
6. Warum gibt es eigentlich noch die Volkshochschule, in der die Sprachkurse für Neubürger inzwischen das Hauptprogramm ausmachen ? Neben syrischen und bunten Kochkursen .
7. Welchen Bezug hat Armin Nassehi zu seinem eigenen Namen und zu seiner eigenen Herkunft. Zu seinen Wurzeln ? Und was macht das mit ihm ?
Wie es auf neudeutsch heißt.

Fragen über Fragen .....
War das jetzt komplex genug ?

Carsten

16. März 2016 09:36

In einer TV-Doku über US-Gefängnisse mussten die Insassen wegen Bauarbeiten vorübergehend in die Turnhalle umziehen, wo Feldbetten aufgestellt waren. Wie von Geisterhand separierten sich die Gefangenen ohne Anweisung von selbst nach Schwarzen, Weißen und Latinos. Innerhalb der Gruppen blieb es friedlich, nur an den Grenzen zum Nachbar-Bettenquadrat der Andersfarbigen gab es Reibungen.

Relative ethnische Homogenität ist ein Teil der kulturellen Identität, auf die jedes Volk der Welt ein Recht hat. Oder sind die Tibeter, die sich gegen den von der Pekinger KP gesteuerten Zuzug von Han-Chinesen wehren, auch alle böööhse Rassistennazis?

Fredy

16. März 2016 09:43

Komplexität und Komplexitätsreduktion ist nicht auf Nassehis eigenem Mist gewachsen. Der Typ verwendet diese Begriff im Sinne von Niklas Luhmann. D.h. er unterstellt rechten Theorien das Luhmannsche System der Komplexitätsreduktion um die Komplexitätsprobleme (im Prinzip alle wesentlichen Probleme moderner Gesellschaften) in den Griff zu bekommen. Teilweise ist da etwas dran, denn selbstverständlich sind viele Komplexitäten selbstverschuldet und könnten aufgelöst werden, wenn man politisch nur wollte. Andererseits, und das hat ML ja gut erkannt und herausgestellt, betreibt Nassehi selbst Komplexitätsreduktion, das allerdings an einer Stelle wo es sinnfrei und unzulässig ist, weil er mit seiner Herangehensweise (sicher, er darf auch nicht anders) das komplexe und durchaus heterogene Denken der Rechten gar nicht versteht und daher grob und holzschnittartig auf den homogenen NS-Rassisten herunterbricht. Da für diese tölpelhafte Vereinfachung nirgends Beweise zu finden sind, bedarf es dazu immer der gleichzeitigen Mimikri-Unterstellung.

hubschrauberpilot

16. März 2016 10:06

Nassehi ist ein Mann des akademischen Establishments, genau wie Münkler, Baberowski, Patzelt e tutti quanti - die genannten gehören zu den intelligenteren Vertretern der akademischen Funktionseliten, die ihr wissenschaftliches und menschliches Ethos noch nicht ganz verloren haben auf dem mühseligen Weg der Qualifikation und Etablierung. Sie sehen die Lage recht klar, doch gleichzeitig wissen sie um die gnadenlosen Ausschlussmechanismen des Establishments. Münkler will weiter in den Berliner Kreisen von Gauck & Co verkehren, Baberowski seine (gute) Forschung betreiben und ansonsten seine Ruhe haben, Nassehi möchte in der hippen Münchner academic community bleiben und gutbezahlte Vorträge hier & dort halten, Patzelt es sich nicht ganz mit dem CDU-CSU-Netzwerk in Sachsen und Bayern verderben. Das ist alles ganz banal. Und das sind die geistreichsten in der geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Universitäts-Bourgeoisie - man könnte mit old Mohler sagen, es sind deren Regenpfeifer. Sie merken, dass die Einschläge näher kommen, haben genug historisches Bewusstsein & Anstand, nicht auf gated communities hoffen zu wollen und erkennen die realen Verluste, die unser Gemeinwesen in rasender Schnelle verzeichnen muss. Dennoch werden sie auch nach aussen hin erst schonungslos sagen und schreiben, was ist, wenn sie a) unmittelbar betroffen sind, also etwa die eigene Tochter bereichert wurde, oder b) die Opposition so charismatisch geworden ist, dass man als Avantgarde kulturelles Kapital erwarten kann.

muotis

16. März 2016 10:09

Wie immer ein Hochgenuß, danke Herr Lichtmesz! Was ich bei diesen Diskussionen immer ein wenig vermisse, ist die Ursachenforschung. Die Frage lautet doch: warum wird Europa und nur Europa seit Jahrzehnten von Fremden überrannt, und seit wenigen Jahren in derart verstärkter Taktung? Der Wunsch vieler Fremder, nach Europa und insbesondere Deutschland zu gelangen, ist leicht nachvollziehbar, aber warum gelingt es NGOs, internationalen Organisationen und Drittweltstaaten diese Politik gegenüber unseren Nationalstaaten erfolgreich durchzusetzen? Und wo genau liegt ihr Interesse? Haben sie Hilfe? Von wem? Warum hat sich ein Herr Soros offenbar auf die Fahne geschrieben, die europäischen Völker zu vernichten? Wer kann ein Interesse daran haben, Europa in ein Bürgerkriegsszenario zu verwandeln und ist für diese Version bereit, sehr viel Geld und Macht in Anschlag zu bringen?

Kryptokonservativer

16. März 2016 10:27

Was Nassehi hier wiederkaeut, ist ja im Grunde genommen nichts weiter als eine neue Verschlagwortung des altbekannten Vorwurfs, die Rechte biete "einfache Antworten auf komplexe Fragestellungen".

Dabei frage ich mich, ob Nassehi und seine Epigonen noch nie etwas von Okhams Rasiermesser gehoert haben, oder zumindest dem gordischen Knoten ("komplexes Problem") und seiner Durchtrennung durch das Schwert Alexanders des Grossen ("einfache Loesung").

Im Grunde besteht ja die ganze Soziologie spaetestens seit Habermas in einer rhetorischen Verklausulierung und Verkomplizierung trivialer, widerspruechlicher und schlichtweg falscher Behauptungen; wodurch sich Leute wie Nassehi den Vorwurf gefallen lassen muessen, eben komplizierte Antworten auf einfache Fragen zu formulieren.

Heiko Sprang

16. März 2016 10:34

Herzlichen Dank, Martin Lichtmesz, daß Sie dieses zentrale Thema aufgreifen. Die Link-Liste ist absolut beeindruckend! Ich bin gespannt, was Prof. Nassehi, der hier sicher mitliest, gepackt von seiner akademischen Ehre, darauf antworten wird.
Die Massenzuwanderung bzw. der Multikulturalismus markiert einen historischen Bruch.
Bezüglich des Themas "Gewachsenes, Überliefertes, Kontinuität" versus "Brüche, Gesellschaftsklempnerei" ist es auch lohnend, zu den Quellen zu gehen, zu Edmund Burke beispielsweise "Betrachtungen über die Französische Revolution". Gibt es in einer sprachlich wunderbaren, hebenden zeitgenössischen Übersetzung von Friedrich Gentz.
Verkürzt auch bei Roger Scruton, es gab dazu mal einen Artikel hier bei sezession.

Der_Jürgen

16. März 2016 10:35

Armin Nassehi ist einer Liane Bednarz zwar intellektuell klar überlegen, doch ist auch er zu einer echten Debatte mit Menschen unserer Denkrichtung nicht in dr Lage. Um uns zu diskreditieren, baut er einen Pappkameraden auf und unterstellt uns Dinge, die keiner von uns gesagt oder geschrieben hat.

Es bedarf kaum der Erwähnung, dass jeder beliebige Staat Fremde, die den Einheimischen ethnisch und kulturell nahe stehen, sehr viel leichter integrieren kann als Angehörige fremder Ethnien und Kulturen. Die grösste Einwanderergruppe in Schweden stellen heute immer noch die Finnen, doch von einem "Finnenproblem" in Schweden oder von Spannungen zwischen Schweden und finnischen Immigranten hat kein Mensch je etwas gehört. Die verhältnismässig wenigen Ausländer, die in Japan leben, sind mehrheitlich Koreaner und andere Angehörige der gelben Rasse.

@Arminius Arndt
Danke für den Hinweis auf den Artikel des bedeutenden Historikers Stefan Scheil, der wieder einmal eine weitverbreitete falsche Vorstellung richtig stellt, nämlich die, den Nationalsozialisten hätten die Slawen ans "Nichtarier" oder gar "Untermenschen" gegolten. Dass Slawen, Germanen und Kelten drei Zweige ein und desselben ethnischen Typs sind, hat schon Houston Stewart Chamberlain in seinen "Grundlagen des 19. Jahrhunderts" klargestellt.

Die Polen, die früher zu Hunderttausenden als Arbeitsmigranten nach Deutschland kamen, haben sich dort rasch assimiliert; ihre Nachfahren sind nur noch an ihren slawischen Familiennamen zu erkennen. Dass sich Afrikaner und Orientalen ebenso reibungslos integrieren werden, kann nur der allernaivste linke oder liberale Traumtänzer glauben. (Dass es Ausnahmen gibt, bestreitet niemand.)

Es wäre interessant, ob Nassehi den logischen und fundierten Ausführungen von Martin Lichtmesz (übrigens kein slawischer Familienname, ihr neunmalklugen Kritiker!) etwas entgegenzusetzen hat. Vermutlich nicht.

Gustav

16. März 2016 10:38

Nassehi ist ein Knecht der Globalisten. Ein Wiederkäuer globalistischer Dogmen. Eigenes Denken ist im so fremd, wie einer Kuh das Schlittschuhlaufen, sonst wäre ihm schon aufgefallen, das Globalismus nichts anderes als Imperialismus ist.

„Je länger eine Bevölkerung von Sozialisten und Kommunisten regiert worden ist, desto dümmer ist sie.“

„Man stelle sich – in Anbetracht der geschichtlichen Erfahrungen – die realen Typen Politiker, Bürokraten und Geheimpolizisten des ökodiktatorischen Weltstaats der Armen vor, die für die Verteilung der Bezugsscheine und die Überwachung der Verteilungsgerechtigkeit zuständig wären und abweichende Bedürfnisse und Gedanken als antikommunistisch verfolgten. Auch alt zu werden, dürfte - logisch mit unausweichlicher Konsequenz - als ein unökologisches und damit antikommunistisches Bedürfnis definiert werden. Und gar die Aufbringung großer Mittel für die Heilung einer seltenen Krankheit oder der Folgen eines schweren Unfalls, wäre das nicht ein schwerer Verstoß gegen das Gleichheitsprinzip? Die rasche Entsorgung der Betreffenden ohne Sang und Klang nicht gerechter? Weder die Phantasie eines Gregorovius, Newte oder Orwell, noch die Realitäten der Großen Stalinschen »Säuberung« in der Sowjetunion, der »Kulturrevolution« in China und der Alltag in Nordkorea reichen aus, um der Gedankenwelt eines so tief überzeugten linken Intellektuellen gerecht zu werden. Jedes literarische Schreckensgemälde würde von der Realität noch weit übertroffen werden. Die Einheitsschule ohne Zensurgebung wäre in einem derartigen System zwar obligatorisch, aber um alle Einflüsse irgendeiner sozialen Herkunft auszugleichen, da müßte man sich schon mehr einfallen lassen.“
Volkmar Weiss, Der richtige Kommunismus kommt erst noch! Unser Wettlauf in die Armut, 2009

Helgi Knartr

16. März 2016 11:11

@ Carsten

Oder sind die Tibeter, die sich gegen den von der Pekinger KP gesteuerten Zuzug von Han-Chinesen wehren, auch alle böööhse Rassistennazis?

Darüber läßt sich nachdenken.

Zugleich läßt sich darüber nachdenken, wie rassistisch der Deutsche Bundestag vor Zeiten einmal war. 1996 verabschiedete er tatsächlich doch folgende Resolution betreffend die Unterdrückung Tibets durch die Chinesen und die damit verbundene Bedrohung der ethnokulturellen Substanz der Tibeter:

„Beginnend mit den unmenschlichen Militäraktionen seit dem
Einmarsch Chinas im Jahr 1950, dauert die gewaltsame
Unterdrückung Tibets und seines Strebens nach politischer,
ethnischer, kultureller und religiöser Selbstbestimmung bis
heute an. Die fortgesetzte Repressionspolitik Chinas in Tibet
hat schwere Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörungen
sowie massive wirtschaftliche, soziale, rechtliche und
politische Benachteiligungen der tibetischen Bevölkerung und
letztlich die Sinisierung Tibets zur Folge.“

Martin Lichtmesz

16. März 2016 11:11

Kurz gefaßt: Ethnisch-kulturelle Homogenität ist etwas Hochkomplexes!

Marc_Aurel

16. März 2016 11:18

Genau die Punkte aufgegriffen am Geschwafel von Nassehi, die mir auch am meisten aufgestoßen haben - Bravo!

der Verkäufer:
Für mich ist der Mann einfach nur ein weiterer "Agent" bzw. Propagandist, der mit dem Auftrag unterwegs ist, die von den Globalisten / dem Geldadel erstrebte neue Ordnung dem Volk als vermeintlich fortschrittliches Produkt zu verkaufen. Ein Vertriebsmitarbeiter in Sache Gehirnwäsche. Ob er sich dessen selbst voll bewusst ist, ob er vollumfänglich weiß was er da macht oder ob er selbst lediglich ein Opfer von Indoktrination ist, vermag ich nicht zu beurteilen - sein wirken ist aber in jedem Fall schädlich.

das Produkt - in knappen Worten verdichtet:
Bestimmte Kreise der westlichen Welt, wie auch immer man sie nennen mag (z.B. Globalisten/Geldadel/Hochfinanz/Oligarchen etc.), weltweit aktiv vorzugsweise aber im angloamerikanischen Einflussgebiet ansässig, streben nach globaler Marktbeherrschung, Machterweiterung bzw. -absicherung und in diesem Zusammenhang natürlich danach vom angestrebten Gebilde kräftig zu profitieren. (Natürlich gibt es auch in anderen Teilen der Welt solche Gruppen, aber die die uns betreffen, sind nun mal "die westlichen" Oligarchen)

Alles was diesem Ziel im Weg steht muss weg, alles was diesem Ziel den Weg ebnet wird gefördert.

Politische, religiöse, ethnische, moralische, humanitäre Aspekte spielen dabei als Triebfeder keine, bestenfalls kaum eine Rolle - es geht in erster Linie immer nur um den schnöden Mammon, wie es so schön heißt. Je nach dem was das Gesamtprojekt lokal besser voran bringt, wird mal auf dieses, mal auf jenes Pferd gesetzt.

So ist es auch erklärlich warum sich die Globalisten in Deutschland eher links gebärden und in der Ukraine eher rechts - das ist kein Widerspruch, sondern nur folgerichtig und legt die eigentliche Motivation offen. Nur so ist es auch zu erklären, warum man einerseits überhaupt kein Problem damit hat Angriffskriege oder "farbige Revolutionen" vom Zaun zu brechen, bei denen mal eben schnell 80.000 Tote billigend in Kauf genommen werden und man auf der anderen Seite dann monatelang dicke Krokodilstränen über angebliche Flüchtlinge vergießt. Die "Flüchtlinge" sind den Leuten doch in Wirklichkeit scheißegal, auf Deutsch gesagt und nur Mittel zum Zweck, wenn es, abhängig von der Lage, der Agenda dienen würde, könnten diese im Mittelmeer zu tausenden absaufen oder im Nato-Bombenhagel ihr Leben aushauchen und weder Spiegel noch Focus würden auch nur ein Wort darüber verlieren, so sieht's doch aus.

Wozu dient in diesem Spiel die angestrebte, angeblich so fortschrittliche, multikulturelle Gesellschaft?

Nun, wenn ich in einem Ort sagen wir 100 Leute wohnen habe, eine gewachsene Gemeinschaft so zu sagen, die zumindest weitestgehend ethnisch, religiös, kulturell, sprachlich, sozial usw. homogen ist, einen Ort in dem schon die Großväter der aktuellen Generation miteinander Fußball gespielt und gearbeitet haben, dann kann man sich an einer Hand abzählen, das sie Bereitschaft dieser Menschen gemeinsam auf die Straße zu gehen, wenn ihnen etwas nicht passt, relativ hoch ist.

Wenn sich die 100 Leute aber aus 2 Indern, 3 Afghanen, 4 Marokkanern, 5 Vietnamesen...sagen wir mal aus 40 völlig verschiedenen Gruppen (Ethnien, Religionen, Kulturen, Sprachen usw.) zusammensetzen, die durch irgendwelche Prozesse zusammengeschüttet wurden, dann ist es klar, dass jeder sein eigenes Süppchen kocht und die Wahrscheinlichkeit, dass diese Menschen gemeinsam für irgendwas eintreten, geht gegen Null. Man misstraut einander. Der kleinste gemeinsame Nenner ist in so einer Gesellschaft ist, welch glücklicher Zufall, das Geld.

Die Multikulturelle Ideologie heißt doch nichts anderes als das Prinzip der britischen Grenzziehungen auf die Gesellschaft zu übertragen: Aufsplitterung der politischen Ambitionen der Bevölkerung in tausende von Partikularinteressen, Schaffung eines permanenten Kampfes aller gegen alle und damit Verpuffung jeglichen Druckes, der sich gegen außen richten könnte, zum Beispiel also gegen die herrschende politisch Kaste.

Was alles aus Sicht der Oligarchen weg muss:
> Nationalstaaten und damit auch patriotische Bestrebungen
> Echte Demokratische Strukturen und Selbstbestimmung
> Gewachsene, weitestgehend homogenen Gemeinschaften
> Verbindende und stabilisierende Elemente, wie zum Beispiel klassische Familienstrukturen
> Recht und Ordnung, zum Bespiel auch Völkerrecht
> Meinungsfreiheit, meint auch eine wirklich freie Presse
> Gemeinschaftsorientierung des Einzelnen
> unabhängige Politiker, Journalisten, Experten
> Usw.

Was alles aus Sicht der Oligarchen gefördert werden muss:
> Intransparente, transnationale Gebilde, wie etwa die EU – vereinfacht die Kontrolle
> Scheindemokratie (hinter den Kulissen plutokratische Strukturen) – beschwichtigt die Naiven
> Heterogene Gesellschaft, maximale Durchmischung – schwächt den Widerstand
> Destabilisierende, zersetzende Lebens- und Gemeinschaftskonzepte (Gender Mainstream) – macht den Einzelnen instabil und damit anfälliger für Beeinflussung etc.
> Willkürherrschaft, Gummiparagraphen – ermöglicht Ausschaltung jeglicher Opposition
> Institutionen zur Meinungskontrolle und –zensur - verhindert Entstehung Gegenöffentlichkeit
> Ich-Orientierung des Einzelnen - schwächt den Gemeinschaftsgeist
> finanziell abhängige oder erpressbare Marionetten in allen Bereichen
> Usw.

So ungefähr sieht doch der rote Faden aus, an dem sich die politischen Entscheider, die Medien, die sogenannten „Experten“ (wie Nassehi) entlanghangeln, nur wenn man es so betrachtet, ergeben deren Aktivitäten Sinn.

Zadok Allen

16. März 2016 11:20

Er präsentiert eine naive, vereinfachte Version dieser Gedankengänge, die er dann der Rechten unterschiebt, um ihre Positionen pauschal als naiv zu bezeichnen. Und da macht er es sich zu einfach.

Ich denke, Herr Lichtmesz, daß Nassehi sehr wohl um die von Ihnen erschöpfend referierten Zusammenhänge weiß. Sie liegen ja auf der Hand, und dumm ist Nassehi nicht.

Seine Ausführungen im Interview klangen mir eher wie das Pfeifen im Walde; es war der Versuch, von den banalen Realitäten abzulenken, die sich anschicken, seine und die Arbeit seiner Gesinnungsfreunde zu Makulatur zu machen.

Ich habe von Nassehi den "Soziologischen Diskurs der Moderne" gelesen, ein schreckliches Buch: die eitle Selbstbespiegelung eines in verquastem Soziologensprech schwelgenden Mannes, mehr schlechte Lyrik als Wissenschaft. Aber, wie gesagt, dumm ist er nicht, er weiß mit Sicherheit, daß er Glasperlenspiele treibt.

Vielen Dank für die Verweise-Sammlung, welch eine Fleißarbeit! Der Namens- und Telefonbuch-Schmäh bezeugt übrigens, in welch mustergültiger Dialektik die Anwender dem vulgärnationalsozialistischen Rasse-Verständnis verhaftet sind.

Alemannischer Recke

16. März 2016 11:26

Bravo, mehr davon! Endlich ist mal ein Artikel mit entsprechenden Verweisen auf angesehene Fachzeitschriften erschienen. Die Evidenzen liegen ja zweifelsohne vor. Darauf sollten sich die Autoren hier stärker konzentrieren. Das gibt dem interessierten Leser und Diskutanten das geeignete Rüstzeug zur Hand um auch in brenzligen Situationen bestehen zu können.

Wo wir bei (hier anekdotischen) Evidenzen sind: wer das Gespräch mit sozialwissenschaftlichen Mitarbeitern sucht, welche Herrn Nassehi bereits auf Konferenzen erleben durften, wird unter Umständen hören, dass der Herr auch in akademischen Kreisen nicht den allerbesten Ruf genießt. Von einem meinerseits (wenngleich sehr linken) sehr geschätzten Doktoranden einer angesehenen Universität, welcher sonst in seinem Urteil recht vorsichtig daherkommt war gar zu vernehmen, dass man den Herren schon lange als "Dummschwätzer" entlarvt habe und sich auch in der Fachgruppe über diese Einschätzung auch einig war. Daher ein grandioser Beitrag von Lichtmesz (diesmal gar auf 4 Seiten beschränkt), welcher die fadenscheinige Argumentation von Herr Nassehi zerbröseln lässt.

Thomas Wawerka

16. März 2016 11:31

Komplexitätsreduktion ist etwas ganz Normales und Notwendiges. Ich kann ja nicht den lieben langen Tag mit dem Versuch verbringen, die Komplexität meiner Lebenswelt zu erkennen und zu verstehen und zu analysieren (es sei denn, ich wäre Philosoph und betriebe dieses Studium als Profession). Jeder reduziert die ihn umgebende Komplexität auf das Maß, das es ihm erlaubt, vernünftig zu arbeiten und zu leben. Von einem bedeutungsschwangeren Begriff wie "Komplexitätsreduktion" würde ich mich nicht erschrecken lassen.
Wie es im Kleinen ist, so auch im Großen: Politik ist Komplexitätsreduktion par excellence - die "Kunst des Machbaren". Im Zusammenhang mit der Zuwanderung kenne ich kaum eine größere Komplexitätsreduktion als das Gerede von "Bereicherung", "bunt" und "weltoffen" - das grenzt ja schon ans Infantile.
Auch "Homogenität vs. Heterogenität" ist eine arge Reduktion. Beides sind Konstrukte, um Ordnung zu schaffen - das eine gibt's nicht ohne das andere, zwei Seiten einer Medaille, und wer die Homogenität abschaffen möchte, schafft damit gleichzeitig die Heterogenität ab und umgekehrt. Gibt man einem Kind eine Schachtel Smarties, so stellt es Komplexitätsreduktion her bzw. schafft Ordnung, indem es die einzelnen Smarties nach Farbe sortiert (Homogenität) und einen Abstand zwischen den blauen und den gelben herstellt (Heterogenität). Homogenität und Heterogenität sind Ordnungsprinzipien, mit denen wir uns im Überkomplexen, für uns nicht fassbaren, nicht lebensdienlichen Chaos zurechtfinden und orientieren.
Angesichts dieser Sachverhalte müsste man Herrn Nassehi fragen, was er denn nun eigentlich an unserer Position kritisiert. Sollen wir a) den Gedanken der Ordnung an sich aufgeben, d.h. uns auf das weltweit erste soziale Experiment einlassen, in einem unüberschaubar komplexen Chaos zu leben? Vielleicht in der Hoffnung, dass dieses Chaos etwas ganz Neues hervorbringt, dass eine große Emergenz eine neue Gesellschaft, einen neuen Menschen, eine neue Welt schafft, oder einen "tanzenden Stern" gebiert, die "Geburtswehen des Messias" sozusagen? Oder wirft er uns b) vor, dass wir die Prinzipien für Homogenität und Heterogenität falsch wählen, dass wir statt der "rückwärtsgewandten" Ordnungsprinzipien modernere, dem Fa(k)tum der Globalisierung angemessenere Prinzipien wählen sollen?
Zunächst geht es uns ja darum, die realiter noch vorhandene Homogenität und Heterogenität zu bewahren und sie nicht achselzuckend dem Chaos zu überlassen. Die Idee des Nationalstaats mit seinen Grenzen mag "rückwärtsgewandt" sein - na und? Das ist die Idee des Rechts- und des Sozialstaates ebenfalls (und letztere gibt es nicht ohne den ersten), soll man sie deshalb für überholt erklären? Wenn Herr Nassehi der Meinung ist, dass diese Ideen keine angemessenen komplexitätsreduzierenden/ordnungschaffenden Prinzipien sind, dann müsste er sich mal die Mühe machen zu erklären, was er für besser hält. Selbstverständlich gibt es andere Prinzipien: Eine Religion schafft beispielsweise Homogenität zwischen Angehörigen aller Rassen und Ethnien, gleichzeitig aber wiederum Heterogenität, weil sie die Angehörigen anderer Religionen ausschließt (wenn sie sich selbst ernst nimmt). Unter Umständen genügt auch schlicht Macht, das Treuebekenntnis zu einem Kaiser oder Führer oder einer Partei, um Homogenität zu schaffen und damit zugleich auch Heterogenität. Wenn man Ordnung wählt, muss man sich für ein Prinzip entscheiden, und da spielt es keine Rolle, ob es "rückwärtsgewandt" ist oder "vorwärtsgewandt", es muss funktionieren.
Wenn ich Herrn Nassehis komplexe rhetorische Figuren reduziere, so bleibt für mich übrig: "Die Rechtskonservativen sind alle ein bisschen dumm, weil sie denken, durch ethnische Vereinheitlichung kriegen sie Probleme los, die ganz andere Ursachen haben." Naja ...

Trotz allem hat er einen sehr coolen Auftritt hingelegt.

Nero

16. März 2016 11:47

Aber aber... Herr Lichtmesz,

wenn dann endlich alle Völker vermischt sind, dann sind wir doch homogen und haben damit die Komplexitätsreduktion erreicht.
Warum wollen Sie denn dieses weltweite Friedensprojekt nicht unterstützen?

Die Welt soll eins sein.
https://www.youtube.com/watch?v=mDVOP0lEECk

La Raza Cósmica
Zu den wichtigsten Schriften Vasconcelos gehört La raza cósmica (1925). Hier postuliert er das Entstehen einer einzigen Weltrasse durch Vermischung der bestehenden Rassen. Er unterscheidet dabei vier ursprüngliche menschliche Rassen: Menschen mit weißer, schwarzer, gelber und roter Haut. Diese Rassen vermischen sich nach und nach und formen eine einzige Ethnie: die kosmische Rasse.

Vasconcelos vertritt die Ansicht, dass eine Rassenvermischung ein Fortschritt und die kosmische Rasse überlegen ist.
Vgl. Geschichte der Welt 1870-1945: Weltmärkte und Weltkriege
herausgegeben von Akira Iriye,Jürgen Osterhammel,Emily S. Rosenberg

Eine sehr gute Freundin von mir kommt aus Kolumbien.
Wenn wir über Frauen sprechen (mein Lieblingsthema) dann stelle ich immer wieder fest, wie besessen sie davon ist sich mit weißen Attributen zu schmücken. Sei es das Aussehen, die Kultur, die Ziele...
Sie gehört zu der Kategorie Ausländer die deutscher als deutsch sind.
Eines macht sie mir immer wieder deutlich: Ethnie spielt eine sehr große Rolle.

Stefan Schweigle

16. März 2016 11:51

Kennt noch jemand Albert H. Rausch?

Mag, wer im Eignen darbt, aus fremdem Sein
Sinn und Bewegung in sein Leben leiten:
Wir haben nicht das Recht, uns zu entäußern
Noch Rechenschaft vor Dritten abzulegen.
Wir sind! Und mehr und glühender als sie,
Die schlechte Menschensatzung für die Ordnung
Göttlicher Weisheit halten und die Flügel
Am nie durchbrochnen Gitter sich zerstoßen.
Wir wählen, ja! doch schonen das Verschmähte.
Sie aber schmähn, weil ihr Gehirn nicht faßt!

Aus. Albert H. Rausch: Gesänge an Aldo. Frankfurt am Main 1928.

Marc_Aurel

16. März 2016 11:54

Nassehi hat man doch nur in die vermeintliche "politische Kanalisation" hinab geschickt, damit man a) sagen kann, "Seht ihr wie hören ja doch zu und suchen den Dialog" und b) um dann nachher allen verkünden zu können "Ich habe es selbst geprüft, es stinkt da unten wirklich! Denn das was die da unten zu sagen haben, ist nur vordergründig logisch und hat bei näherer Betrachtung keine Substanz (einfaches, naives Weltbild, rückwärtsgewand usw.)". c) wäre dann vielleicht noch, um ein paar "schlimme Bilder" direkt von der Front mitzubringen, so zu sagen. Es würde mich nicht wundern, wenn es demnächst eine Talkshow gibt, in der er sich loben und feiern lässt, für seinen Mut mit Gummistifeln und Forscherdrang selbst in das "tiefste braune Tal" hinab gestiegen zu sein.

Aristoteles.

16. März 2016 12:29

Der BRD-Alltag wirkt auf den objektiven Beobachter ziemlich komplexitätsreduziert:
Wenn sich ein Türke in der BRD mit seiner türkischen Herkunft, Kultur und Ethnie identifiziert, ist er ein stolzer Türke.
Wenn sich ein Deutscher in der BRD mit seiner deutschen Herkunft, Kultur und Ethnie identifiziert, ist er ein Naazi, der in brauner Soße badet.

Gradmesser dieser Apartheidspolitk:
Die Deutschen dürfen keine Schulen einrichten, in denen deutsche Geschichte, Kultur, Religion und Ethnien konstruktiv gepflegt werden.

Erst mit der Möglichkeit einer Einrichtung solcher Schulen ohne mediale Ächtung und Ausgrenzung wäre ein Vertrauen in die BRD ansatzweise zurückzugewinnen.

Auch in anderer Hinsicht kann man die in der Wortfabrik der Quatschologie zusammengezwirbelte 'Komplexitätsreduktion' bedenkenlos anwenden und an Daniel Cohn-Bendits Feststellung erinnern:
"Die multikulturelle Gesellschaft ist hart, schnell, grausam und wenig solidarisch, sie ist von beträchtlichen sozialen Ungleichgewichten geprägt und kennt Wanderungsgewinner ebenso wie Modernisierungsverlierer; sie hat die Tendenz, in eine Vielfalt von Gruppen und Gemeinschaften auseinanderzustreben und ihren Zusammenhalt sowie die Verbindlichkeit ihrer Werte einzubüßen." - Daniel Cohn-Bendit und Thomas Schmid: Wenn der Westen unwiderstehlich wird. DIE ZEIT, 22. November 1991

Westpreuße

16. März 2016 12:42

Herr Lichtmesz,

eine wirkliche Fleißarbeit, im positiven Sinne!
Man kann ja von der Fülle der Belege ...zunächst...lediglich einen ersten Eindruck gewinnen.

Zu den Kommentaren:
Es gehört sich nicht, so empfinde ich es, Herrn Armin Nassehi persönlich zu verunglimpfen. Man mag anderer Meinung sein, aber doch nicht so. Es schwächt auch die eigene Position im Kommentar...

So, und nun zu den Slawen:
Selbstverständlich empfanden UND behandelten die Nationalsozialisten, die die "Vernichtungsarbeit" betrieben, die Slawen als "Untermenschen":

Heinrich Himmler in der ersten der beiden Geheimreden in Posen. Im Rathaus, nicht im Schloß, wie häufig angegeben. Vor der leitenden "Vernichtungs -Machtelite" der SS und anderen. Gehalten am 6. Oktober 1943.
Die Rede ist auf "Wachsschallplatten" erhalten; ebenso die von Himmler gegengezeichnete schriftliche Aufzeichnung:

Himmler begann damit, daß "Gemüt am falschen Platze sei", dann...:
"Wie es den Russen geht, wie es den Tschechen geht, ist mir total gleichgültig. Das, was an den Völkern an gutem Blut unserer Art vorhanden ist, werden wir uns holen, indem wir ihnen, wenn notwendig, die Kinder rauben und sie bei uns großziehen. Ob die anderen Völker in Wohlstand leben oder ob sie verrecken vor Hunger, das interessiert mich nur soweit, als wir sie als Sklaven für unsere Kultur brauchen, anders interessiert mich das nicht. Ob bei dem Bau eines Panzergrabens 10.000 russische Weiber an Entkräftung umfallen oder nicht, interessiert mich nur insoweit, als der Panzergraben für Deutschland fertig wird." (Erste Posener Geheimrede. Vollständig in Ton und Schrift erhalten).

Meine Familie bestand zu Beginn des Zweiten Weltkrieges aus etwa 40 Personen, verteilt lebend hier und dort in Ost- und Westpreußen. Nach dem Kriege, nachdem man eine "Bestandsaufnahme" machte, waren es noch etwa 15 Menschen...Teilweise ist ihnen Schreckliches angetan worden; ich habe es weder vergessen noch so richtig verziehen, aber:
Sowas kommt von sowas...(siehe oben)...
: Patriotische Grüße aus Posen

Direkte Aktion

16. März 2016 13:18

Die interessanteste Frage ist wirklich die, warum die Eliten, die Freimaurer, die "Wirtschaft" und die politische Linke so überaus vehement die ethnische Homogenität und den sog. Rassismus bekämpfen?

Was ist es was diese Leute sich von bunten vermischten nicht-rassistischen Gesellschaften versprechen? Wo soll da bloß der Zugewinn an Lebensqualität stecken?

Und genau das ist es, was mich an dieser ganzen Mehrheitsgesellschaft so verzweifeln lässt. Diese Leute können doch nicht ernsthaft glauben, dass durch die künstlich herbeigeführte Massenvermischung irgndetwas besser würde?

Aber vermutlich ist es doch gerade das:
seit 250 Jahren gibt es starke gesellschaftliche Kräfte (angefangen bei der Französischen Revolution und ihren Schlagworten von Freiheit, Gleichheit (!), Brüderlichkeit (!), pfui deibel - die ernsthaft glauben, es wäre etwas Gutes Rassen-Völker- und Religionsunterschiede einzuebnen und zu einem Welteinheitsmenschen mit Welteinheitskultur und für einen Übergangszeitrausm auch einer Welteinheitsreligion zu kommen (bis dann auch diese dem Götzen Mammon geopfert wird).

Vermutlich erhoffen sich diese Träumer und Utopisten, dass dann alle sich ganz doll lieb haben und Ringelreihen tanzen.

Das tatsächliche Ergebnis wird jedoch Bürgerkrieg, Tod, Gewalt und unvorstellbares Leid sein; womöglich auf gesamteuropäischer oder sogar weltweiter Ebene.

Aber immerhin erkennen unsere Gegener den Kern der Frage. Es geht eben nicht um bessere Kitas, bezahlbaren Wohraum, Chancengleichheit, Bildungsprogramme, weniger Steuern, Straßenausbau, Humanität, Geld und ähnlich sekundäre Themen weswegen die AfD so massiv gut abgeschnitten hat....sondern für die radikalisierte "Mitte", als auch für die AfD-Wähler im Kern darum, dass man Multi-Kulti ablehnt und sich so unvorstellbar tief und innig nach möglichst ethnischer Homogenität sehnt, und erkannt hat, dass die herrschenden Eliten genau das Gegenteil wollen.

Es ist der gleich Grund weshalb so viele Millionen weiße Amerikaner auf Donald Trump setzen; dort wie hier geht es um die Frage der Homogenität. Der Ekel vor dem Multikulturalismus treibt die Massen auf die Barrikaden!

Die Frage hinter der Frage ist aber - warum? Und man komme mir nicht mit ökonomischen Erklärungen. Auch Globalisten können unzählige Milliarden Dollar nicht ausgeben. Die Antwort wird im metaphysischen Bereich liegen. Sie ist für Freund und Feind der Schlüssel zum Verstehen der Welt.

Exmeyer

16. März 2016 13:31

"Sowas kommt von sowas"

Zeugnis der Charakterlosigkeit.

Coon

16. März 2016 13:39

Auf den Ihr-macht-es-Euch-zu-einfach-Vorwurf sollte man mit einer launigen Macht's-Euch-doch-mal-einfacher-Replique reagieren. Platitüden kann man nur mit Platitüden vergelten. Letztlich ist die vermeintliche Unterkomplexität rechten Denkens ohnehin nur eine Figur um bestimmte Argumente und Begriffe in der Auseinandersetzung zu marginalisieren oder gleich ganz zu verbieten. Ein gewisser Björn Engholm nutzte das in der politischen Auseinandersetzung in gut Habermascher Tradition seinerzeit für sich unter dem Begriff Diskursethik. In etwa: Immer wenn ich etwas höre, das mir nicht nützt, reklamiere ich Foul und drücke mir gleichzeitig pikiert mein parfümiertes Taschentuch unter die Nase während ich Mon Dieu murmele und durch mein mit solidem bildungsbürgerlichen Dünkel ausgestattetes Publikum auf den Rängen (Lehrer, Beamte) und in der Loge (die Herren Professoren) meinen Status als Oberchecker beifällig bestätigen lasse. Erbärmlich. Die gehen sofort zu Boden, sobald jemand wirklich die Machtfrage stellt.

Winston Smith 78699

16. März 2016 14:02

@ Monika

Warum gibt es eigentlich noch die Gesellschaft für bedrohte Völker, die das Recht auf Heimat einfordert.

Antwort:

„Die Gesellschaft für bedrohte Völker hat einen zentralen Platz unter den deutschen Menschenrechtsorganisationen gefunden. Ihre Aufrufe und Mahnungen mögen oftmals unbequem sein, sind aber unverzichtbar, wenn es um den Schutz und sogar häufig das Überleben von Völkern und Volksgruppen geht, die keinen anderen Fürsprecher finden.“

Joschka Fischer, Bundesaußenminister a.D.
Quelle: https://www.gfbv.de/de/ueber-uns/prominente-stimmen/

Geben Sie mal den Namen der wissenschaftlichen Gallionsfigur dieses Vereins in die dortige Suche ein und zählen Sie die Treffer. Diese Koryphäe hat sich indes schon längst geäußert:

https://www.scribd.com/doc/293933422/Irenaus-Eibl-Eibesfeldt-in-Der-Falle-Des-Kurzzeitdenkens-2000-1#scribd

https://www.focus.de/politik/deutschland/deutschland-sagen-sie-mal-irenaeus-eibl-eibesfeldt---_aid_158854.html

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7852002.html

Noch Fragen?

Aristoteles.

16. März 2016 14:10

@Westpreuße

Die Lída Baarová wurde wahrscheinlich auch als Sklavin für "unsere" Kultur gebraucht:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e8/1937_Lida_Baarova_im_Film_%27Patrioten%27.jpg/220px-1937_Lida_Baarova_im_Film_%27Patrioten%27.jpg

Auch die hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Russische_Befreiungsarmee

So - und nun zu den Germanen. Selbstverständlich behandelten die Alliierten die Germanen schon vor der Posener Rede als Untermenschen: Oder wie deuten Sie folgenden 'Geheimplan'?
https://de.wikipedia.org/wiki/Kaufman-Plan#.E2.80.9EGermany_must_perish.21.E2.80.9C

Siddharta

16. März 2016 14:10

Die Frage nach den "slawischen Nachnamen" bezieht sich nicht so sehr auf die ethnische Homogenität sondern in erster Linie auf Endogamie beziehungsweise Exogamie. Meine Kinder haben deutsche, hugenottische, thailändische und chinesische Vorfahren. Die Integration von Nachkommen aus bi-nationalen Eheschließungen ist etwas völlig anderes als die verloren gehende Homogenität durch eine illegale und weitgehend unkontrollierte Massenimmigration.

Georg Mogel

16. März 2016 14:15

Dieses Zeichen gebe ich euch: jedes Volk spricht seine Zunge des Guten und Bösen: die versteht der Nachbar nicht. Seine Sprache erfand es sich in Sitten und Rechten.

Friedrich Nietzsche,
Also sprach Zarathustra
(Vom neuen Götzen)

Westpreuße

16. März 2016 14:29

"Sowas kommt von sowas"
Zeugnis der Charakterlosigkeit.

@ Herr Exmeyer, Sie meinen mich.
Dann schreiben Sie es doch auch!

Nehmen Sie sich bitte die Zeit und lesen Sie meinen Kommentar noch einmal durch. Alles. Erkennen Sie...vielleicht...ansatzweise die "Lebensgeschichte dahinter"...?!
Ansonsten:
Nach Philon von Megara ein sehr schönes Beispiel der Implikation:
Wenn A (Sie) etwas über B (mich) aussagt, so sagt es "viel" über A aus...

: Patriotische Grüße aus Posen

Westpreuße

16. März 2016 14:34

@ Aristoteles

Kenn' ich alles...!
: Grüße aus Posen

Arminius Arndt

16. März 2016 15:33

@Westpreuße

lesen Sie doch bitte einfach einmal den oben von mir verlinkten Beitrag von Stefan Scheil. Der gibt doch das wesentliche, was man zu dem Thema wissen sollte, schön differenziert und klar wieder.

Jakob Altenburg

16. März 2016 15:41

Lieber Herr Lichtmesz,

Ihren wertvollen Ausführungen sei nur dies wenige hinzugefügt: Nach anfänglicher Neugier dürfte uns allen die Lust, Herrn Nassehi, der mittlerweile wie ein Schatten an fast jedem Bericht über die »Neue Rechte« hängt, zuzuhören und zuzuschauen, verflüchtigt haben. Seine diagnostischen Fähigkeiten scheinen erschöpft, denn das, was er im Radio und Fernsehen zum Thema und zu seiner Auseinandersetzung mit Kubitschek zu sagen hat, schnurrt jedesmal zusammen auf diesen einen Punkt der Homogenität, den er in grandioser Schlichtheit seinem metapolitischen Gegner unterstellt und in besagten Medien auf einem – wie ich es andernorts genannt habe – Molkerei-Niveau behandelt.

Dem homogenen Volk, in dem der Einzelne verschwindet wie das Fettkügelchen im Milchkarton (das ließe sich problemlos weiterdenken in Richtung Gleichmacherei, Gleichschaltung, Uniformität, Uniform und schlimmer!), stellt er dann eben die »Komplexität« der Moderne und der soziologischen Erkenntnis entgegen. Wäre er Politiker, würde er nicht anders als die Merkels, Stegners und Kretschmanns schlicht sagen »die Neue Rechte will einfache Antworten auf schwierige Fragen, aber die gibt es nicht etc.«

Nach Ihrer detailreichen Korrektur dürften wir das Molkerei-Niveau endgültig verlassen haben. Dafür herzlichen Dank!

bussard

16. März 2016 15:51

@ Marc_Aurel

Die neuen Kunden der Globalisten mit auf Uniformität getrimmten Ansprüchen:

Wenn sich die 100 Leute aber aus 2 Indern, 3 Afghanen, 4 Marokkanern, 5 Vietnamesen…sagen wir mal aus 40 völlig verschiedenen Gruppen (Ethnien, Religionen, Kulturen, Sprachen usw.) zusammensetzen, die durch irgendwelche Prozesse zusammengeschüttet wurden, dann ist es klar, dass jeder sein eigenes Süppchen kocht und die Wahrscheinlichkeit, dass diese Menschen gemeinsam für irgendwas eintreten, geht gegen Null. Man misstraut einander. Der kleinste gemeinsame Nenner ist in so einer Gesellschaft ist, welch glücklicher Zufall, das Geld.

Der Makler zwischen Globalisten und den neuen Kunden:

Für mich ist der Mann einfach nur ein weiterer „Agent“ bzw. Propagandist, der mit dem Auftrag unterwegs ist, die von den Globalisten / dem Geldadel erstrebte neue Ordnung dem Volk als vermeintlich fortschrittliches Produkt zu verkaufen.

Die ausschliesslich an Profit interessierten Globalisten:

Bestimmte Kreise der westlichen Welt, wie auch immer man sie nennen mag (z.B. Globalisten/Geldadel/Hochfinanz/Oligarchen etc.), weltweit aktiv vorzugsweise aber im angloamerikanischen Einflussgebiet ansässig, streben nach globaler Marktbeherrschung, Machterweiterung bzw. -absicherung und in diesem Zusammenhang natürlich danach vom angestrebten Gebilde kräftig zu profitieren.

So einfach funktioniert die Welt des Kapitals. Und weil es sehr vieler „Makler“ bedarf, die den „Menschen“ erklären müssen, WAS sie, im weitesten Sinne, alles zum „Glücklichsein“ dringend benötigen, darum gibt es immer mehr Aufklärer dieser soziologistischen Zunft.

@ Westpreuße

Zu ihrer zitierten Geheimrede gibt es sicher einen Link?

Gesprochenes Wort muss wie immer erst einmal gedacht werden. Um so schlimmer, wenn Taten folgen.

Was halten Sie von dem Hig Tech-Grenzzaun um Saudiarabien, der von Deutschland und EADS gebaut wurde und weiter wird? Um ihn bauen zu können, mussten erst einmal Dörfer weggebombt werden, weil die Anwohner nicht wollten, dass er gebaut wird. Deutsche Polizei wurde gleich „mitverkauft“.
Die BRD befindet sich nicht im Krieg, jedenfalls nicht, wenn man von der Leyen glauben kann.
https://www.dw.com/de/saudi-arabien-sichert-seine-grenzen/a-17409103
Es wurde „christlich“ gedacht und gehandelt!

Andreas Walter

16. März 2016 16:07

OK, diesmal bist du diesem Dr. Evil des "deutschen" Establishments auf den Leim gegangen, Martin, doch der Typ ist sogar noch leichter zu widerlegen als ihm womöglich sogar selbst bewusst ist.

Lasst den bitte in Zukunft links liegen, der soll euch/uns bloss von den wirklich wichtigen Dingen ablenken

M.L.: Das bekomme ich nun seit den letzten ca. fünf Artikeln regelmäßig zu hören... wird's langweilig?

mit seinen 3 mal (jedoch immer in die gleiche Richtung) um die Ecke Denken Theorien. Denn Clever ist er ja (oder er merkt es selbst nicht). Das er sich widerspricht, sich im Kreis, um sich selbst dreht.

Denn zu was führt zwangsläufig die Vermischung aller Ethnien. Auch zu ihrer Kreuzung. Theoretisch. Also zu Homogenität. Er strebt darum "das Gleiche" an (aus welchem Grund eigentlich? :) ), nur eben kommunistisch, also weltweit.

Stalin hat auch Millionen Menschen darum Zwangsumgesiedelt, jedoch nicht um Homogenität herzustellen, sondern der Vereinzelung, Isolierung wegen, Identitätsgruppengrössenreduktion. Drei mal dürft ihr raten, wozu das dient.

Denn unterschiedliche Ethnien vermischen sich nicht - und wenn überhaupt dann nur sehr langsam (500 Jahre? 1000? Brasilien, VSA), sondern sie bilden stattdessen Subkulturen, die dann sogar in Ghettos leben (eben unter sich).

https://graphics8.nytimes.com/packages/images/newsgraphics/2011/0123-nyc-ethnic-neighborhoods-map/nyt-2010-nyc-mosaic-map.png

Das wiederum ist gut für die herrschende Klasse, der lachende "Dritte".

https://www.youtube.com/watch?v=ezmGvFNkf58

Seine privaten Gründe (die psychologisch auch naheliegend sind) interessieren mich dabei nicht, warum er so etwas unterstützt, sondern nur, von wem er sich damit gleichzeitig bewusst oder unbewusst instrumentalisieren lässt.

Wirklich schade, dass es so ein Lied, dieses Lied noch nicht in Deutsch gibt.

https://www.tape.tv/public-image-limited/videos/warrior?hl=de

der demograph

16. März 2016 16:36

solche Artikel braucht man um sie als Referenz verwenden zu können!
Ein kleiner Zusatz: postmodern, Luhmann Systemtheorie folgend, könnte man auf solche Vorwürfe übrigens auch erwidern dass zur Komplexitätssteigerung innerhalb eines Systems die Komplexitätsreduktion durch die Bildung einer Grenze zur Umwelt des Systems nötig ist.

Westpreuße

16. März 2016 16:42

@ Arminius Arndt:
Ich lese seit über 20 Jahren die JF. Soweit zu Stefan Scheil.
Ein verdienstvoller Mann. Ihr freundlicher Hinweis hat sich also erledigt...
Aber: Sie spielen das "geschriebene Wort" (Stefan Scheil) gegen das in die Tat umgesetzte Wort (Heinrich Himmler) aus...
Ihnen ist also Ihre Gewichtung klar?

@ bussard:
Zu Ihrer Nachfrage. Hier:
https://www.youtube.com/watch?v=Ys01h-4fXAs
Der gewünschte link. Zwar nur ein kleiner Ausschnitt, aber trotzdem hörenswert...im Sinne eines Erkenntnisgewinns...
Ich weiß jetzt aber nicht, aus welcher der beiden Geheimreden der Ausschnitt stammt. Die erste Rede ist textmäßig etwa 60 Seiten lang. Himmler sprach frei, also lediglich an einer Stichwortliste entlang. Er hielt sie vor 92 SS-Offizieren. Die zweite Rede hielt er vor Gauleitern sowie weiteren Regierungsvertretern.
Die Unterlagen, Ton und Text, befinden sich im BUNDESARCHIV KOBLENZ.
Viel findet sich im Internet. Bißchen recherchieren. Seien Sie mir nicht böse, aber hier scheint die Sonne. Da ist man gerne draußen und möchte nicht recherchieren......
: Grüße aus Posen

M.L.: Ab jetzt aber bitte beim Thema bleiben!

Nero

16. März 2016 16:55

@Andreas Walter

Ich finde es schon wichtig, dass diese Themen hier zerlegt werden.
Zum einem ist es aktuell, denn schließlich geht es um die neue Rechte wie sie 3Sat dargestellt hat.
Zum Anderen werden sich wohl immer mehr neue Leute dieser Szene zuwenden und genau da ist es sinnvoll dieses Mantra der Linken öffentlich zu demontieren. Immer und immer wieder....

Und für mich ist die Sezession ein zweites Zuhause. Hier kann ich richtig entspannen. Am Wochenende musste ich mich wieder mit der Münchner Schickeria rumtreiben... nach Gesprächen mit diesen Leuten, brauche ich Medizin für die Seele.
Da tut so ein Artikel richtig gut.

Da Sie Brasilien erwähnt haben: https://brasilieninfo.ch/land-der-rassen-und-voelkermischung/

Trouver

16. März 2016 17:07

Dort, wo sich die Deutschen niederließen, enstand Deutschland: on in Ost-,
oder West-Afrika, in Asien oder auf den Südseeinseln. Wenn nicht die 14/18 Katastrophe das Ende brächte, wer weiß? wäre Rabaul zu Germanen-Miami worden, die Dynamik zeigte offenbar in diese Richtung.

Und wo sich die Afrikaner niederlißen, bzw., durch Weiße angesiedelt wurden, dort entstand das, was wir alle sehen können.

Visitor

16. März 2016 17:19

Schweden ist ein sprechender Beweis dafür, dass mit dem Verlust einer gewissen Homogenität der Gesellschaft sehr vieles auch verloren geht.

Visitor

16. März 2016 17:19

https://www.bayernkurier.de/ausland/11489-das-ende-der-willkommenskultur

Andreas Walter

16. März 2016 17:27

Ich hatte mal so einen Professor an der Hochschule und der hatte wirklich was auf dem Kasten, ganz ohne Frage. War echt eine Herausforderung, seinen komplexen Gedanken zu folgen, doch spätestens dann löste sich auch sein auf den ersten Blick "genialer" Ansatz eben in idealistische, weltfremde Theorie auf, was ich ihm dann auch gesagt habe (das ich ihn überhaupt verstanden habe hat ihn glaube ich auch schon angekotzt).

Ein wohlwollender Diktator sei die Lösung, und das von einem Professor der Ökologie. Das erklärt auch vieles über die Grünen (aber auch Kommunisten) und ich kann es ja sogar nachvollziehen, doch existieren erst einmal solche Strukturen, dann werden sie auch garantiert irgendwann missbraucht, weil eben die wenigsten Menschen mit absoluter Macht umgehen können.

Macht nicht missbrauchen können nämlich am ehesten Menschen, die selbst so eine Erfahrung nie gehabt haben, doch die eben zieht es auch nicht zur Macht.

Neulich hieß es doch zum Beispiel, dass jetzt Piloten und Copiloten öfter auf psychische Gesundheit überprüft werden sollen. Finde ich gut, aber wieso nicht gleich auch bei allen Anderen, die verantwortungsvolle Posten innehaben? Vom Politiker bis zum Banker, vom General bis hin zum Medienmogul, vom Professor bis zum Verbandsvorsitzenden? Denn sie alle haben so manches gemeinsam.

Trouver

16. März 2016 17:32

Das scheint mir eine Frage zu sein, die dem Slogan „Mauern halten keine Menschen auf“ verwandt ist. Meine Antwort ist: natürlich kann man das, wie das Beispiel Japan zeigt.

Und die USA? Sie halten den Überfluß dadurch fern, daß sie bloß keine Welfare zahlen! Die Siedler sind sich selbst überlassen, so, daß es keine Klintons und Obamas irgendwie abändern konnten.

Deshalb erscheint mir die Parallele von Hrn. Clooney, seine Altvorderen, die vor 150 Jahren aus Ireland nach Amerika kamen, wären wie die Geflüchteten von Heute (!) so albern und skurril, daß sie seiner Sache mehr schadet, als alle disputiven Bemühungen von uns.

Grobschlosser

16. März 2016 17:52

über die ethnische Homogenität wird von den europäischen Mädchen und Frauen entschieden - kann man überall beobachten .

wer sich allerdings gegen sein genetisches Erbe entscheidet darf dann auch mit den Folgen leben .

Ich rechne nicht damit , daß sich intelligente ( heute meinetwegen linksliberale ) Frauen für den Schwarzafrikaner entscheiden .

Ganz liebe AllesversteherInnen aus Hamburg Eppendorf reden zwar ihrem Prof nach dem Munde - bevorzugen in der Regel den nordischen Typ .

Natürlich gibt es Ausnahmen ; eine Bekannte hat zwei Kinder mit einem Schwarzafrikaner ( der zur Zeit eine längere Geschäftsreise in Afrika macht ) - und die Bürgerin beschwert sich über Ausgrenzungen .

Bleibt die Frage ob sie ( aktiv ) ausgegrenzt wird - oder ob sie sich für ein Leben am Rande der Gesellschaft entschieden hat - ich mache mir da nix vor : die Mehrheit lehnt derartige Paare ab . Egal ob es dem politischen mainstream passt oder nicht ,

Rainer Gebhardt

16. März 2016 18:23

Gut gegeben! Gehört zu den Beiträgen, die man schon mal kopiert.

Heterogenität vers. Homogenität. Ich hätte nicht vermutet, daß Nassehi ausgerechnet diese Schublade aufmacht, um das Phänomen neue Rechte darin verschwinden zu lassen. Schlimmer: Er versteht er den Zusammenhang dieser Begriffe nicht.

Faßt man den auf ein soziales Gebilde bezogenen Begriff Homogenität entwicklungsgeschichtlich, stellt sich heraus, daß homogene soziale Gebilde sich aus heterogenen Elementen zusammensetzen. Bestes Beispiel ist die Familie: ein aus heterogenen Elementen (die in sich aber auch wieder homogen sind) bestehender homogener Sozialverband. Homogenität ist also das Qualitätsmerkmal eines Systems, dem es gelingt, seine heterogenen Bestandteile in einer biologisch, sozial oder gesellschaftlich höheren Einheit zur Geltung zu bringen. Entscheidend ist die „Idee“, das „movens“, (man kann auch sagen: der Wille) unter denen sich ein Gebilde zu solch einer Einheit zusammenschließt.

Egal, ob es ein biologisches oder gesellschaftliches ist, selbst wo die disparatesten Elemente zusammengebracht werden, kann das System nur funktionieren, wenn es sie in einer höheren homogenen Einheit bindet. Das würde sogar für einen Weltstaat gelten, in dem das bunteste Multikultigemisch herumschwirrt: wo das EINE fehlt, das dieses Gemisch bindet, haben wir es mit einem chaotischen Zustand zu tun – Entropie, Auskühlen der Geschichte, der Gesellschaft. Nicht ein homogenes System ist unterkomplex, sondern ein System, dem das Ferment fehlt, die heterogenen Elemente zu binden.

Kultur ist so ein Ferment. Kultur kann man nicht lernen wie das Grundgesetz; sie wird weitergegeben, in alltäglichen Gesten, in informellen Übereinkünften, in einem Gedicht, einer Klaviersonate, wie wir den Löffel anfassen, in einem Blick schon, wenn wir jemandem in die Augen sehen. So mühevoll Kultur ist, sie ist das, was das Leben mühelos macht. Multikulti hin und heterogene Gesellschaft her - Kultur schafft jenen homogenen Raum, der immer die Voraussetzung dafür war, „daß man sich so mühelos einander verstand. Menschen die einander leicht verstehen, wissen, daß sie einander leicht verletzen können.“ Selbst dort, wo wir den Anderen ablehnen, ihn zum Speien finden, garantiert Kultur die Gefahrlosigkeit des Umgangs miteinander. Von daher die Sicherheit, mit der wir uns in dieser Gesellschaft noch immer bewegen.

Das alles bricht in der Multikulti-Gesellschaft auseinander. Man einigt sich bestenfalls auf abstrakte Werte wie Demokratie, Gleichheit – geht sich aber, wenn es heikel wird, aus dem Weg. Es könnte nämlich sein, daß das kulturell anders codierte Gegenüber einem die Argumente mit dem Messer widerlegt.
Man versteht die Bedeutung der Worte und Gesten und Handlungen nicht mehr. Da prallen nicht nur Welten aufeinander, sondern Menschen. Es genügt dann schon ein Blick, um den anderen in Wut zu versetzen. Der kleinste gemeinsame Nenner in so einer Gesellschaft ist jener Humanismus, der mit offenen Armen auf der Bühne steht und „Seid umschlungen Millionen“ singt, während hinter dem bunten Vorhang ein häßlicher Zwerg sitzt, der die Denunziationslisten schreibt und erkennungsdienstlichen Details der Verdächtigen zusammenträgt, die das Ganze für ein übles Experiment halten. Ein grausames Vergnügen, bei dem viele nicht ungeschoren davonkommen werden.

Arminius Arndt

16. März 2016 18:32

@Westpreuße,

ein kurze Antwort sei mir bitte erlaubt:

Scheil stellt in dem verlinkten Artikel mit keinem Wort irgendetwas von dem, was sie schreiben, in Abrede - im Gegenteil, er weist im letzten Absatz ausdrücklich darauf hin. Er stellt lediglich fest, dass Slawen per Definitionem der Gralshüter des Bösen eben Arier waren. Daraus ergibt sich für mich keinerlei Widerspruch angesichts von hunderttausenden, wenn nicht gar Millionen von Deutschen, die die Nazis in den KL geknechtet und umgebracht haben. Von den weiteren Verbrechen am eigenen Volk, wie Verheizen von Kindersoldaten etc., will ich gar nicht erst anfangen.

Paule

16. März 2016 19:09

Für alle die vergessen haben warum die Auflösung der Nationen, Völker und Staaten erfolgen soll zur Erinnerung: teile und herrsche.

Und zwar an der Grenze zwischen den Machteliten und dem (noch) Volk oder Völker.

Nichts Neues seit Menschengedenken, neu ist die Bildung einer weltumspannenden Elite und moderne Technik.

Die Eliten haben beschlossen weg mit dem Volk, Sklaven reichen. Und Sklaven brauchen keinen Glauben, Kultur oder Sprache, außer sie nutzt oder unterhält den Sklavenhaltern.
Und noch etwas für Machtelite gibt es viel zu viele Sklaven, da kann ausgedünnt werden am besten kann man dazu Sklaven gebrauchen.... Kinder unerwünscht, wie? Gender, Homos, Pedophile.
Fremde dazu schon ist Zwietracht gesät und das Schlachten beginnt.
Das ist besser als das Kolosseum in besten Zeiten!

Was bleibt übrig nicht eine neues Volk, da seih Gott vor, nein eine schwache vereinzelte Sklavenbevölkerung!

Gruß Paule

PS: Am Reichtag steht außen "Dem deutschen Volk" drinne steht der Bevolkerung und wenn sie in in ein Museum umwandeln schreiben sie drann "Der Weltelite!"
P.

Andreas Walter

16. März 2016 19:12

Hahaha, was war denn das Thema?

Das die afrikanischen Männer in Brasilien angeblich nur zugeschaut haben, während der Weisse Mann mit den exotischen Schönheiten Kinder gezeugt haben?

Wer soll denn das bitte glauben?

Sehr provokante Frage daher gleich hinterher:

Wenn sich die deutsche Frau dann tatsächlich noch für den Eroberer entschliessen sollte, soll der Deutsche Mann dann einfach zuschauen?

So komplex ist das Ganze doch gar nicht, wenn man es auf den Punkt bringt.

Trouver

16. März 2016 19:22

Daraus ergibt sich für mich keinerlei Widerspruch angesichts von hunderttausenden, wenn nicht gar Millionen von Deutschen, die die Nazis in den KL geknechtet und umgebracht haben.

Eher das Erstere, werter Arminius Arndt.

Um die 250 Tau. Deutschen wurden von NS-Regime durch Hinrichtung und Kz-Haft getötet, wobei, man soll ehrlich sein, es betraf vor allem politische Gegner und die Homosexuellen.

Hugo Brandenburger

16. März 2016 19:23

Armin Nassehi hin oder her, er hat etwas getan vor dem fast alle Soziologen zurückgeschrecken. Der Dialog mit G.K. in seinem Buch "Die letzte Stunde der Wahrheit" kam zu Stande. Doch wissen wir mit welcher Berechnung? Wollte er G.K. im verbalen Duell stellen und ihm eine intellektuelle Niederlage zufügen (was ihm sicherlich nicht gelungen ist). Hätte man eine Niederlage zur Diskreditierung des Spiritus Rector samt aller Bereiche genutzt? Wir wissen es nichts und wollen A.Nassehi nichts unterstellen.
Doch was wissen wir dann? A.Nassehi erlangte durch sein kontroverse Tat ( kontrovers in den Augen der brd-Moralisten) große mediale Aufmerksamkeit. Auf den Verkauf seiner Bücher sowie auf die Auflagenstärke des Kursbuches, um nur einen Teil zu nennen, wird es sich nicht negativ ausgewirkt haben. Zu guter Letzt, negative Berichterstattung spricht den Mensch stärker an wie positive Berichterstattung. Also last ihn (A.N.) schreiben, last ihn für uns indirekt werben, laust euch nicht aus der Reserve locken, denn dann hat man erreicht was man wollte. "Ein kernfester Leib ist notwendig zum Ringen mit dem kernfaulen Zeitalter" , sagte einst Friedrich Ludwig Jahn.

Schlesische Fachkraft

16. März 2016 19:31

https://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-sachsen-anhalt/afd-hochburg-querfurt-das-fremdenfeindliche-staedtchen-ohne-auslaender-14127708.html

Passt doch ausgezeichnet zum "Homogenitäts-Thema": Das Schundblatt der "Weltoffenen" kann den grandiosen AfD-Wahlerfolg in Sachsen-Anhalt immer noch nicht verkraften und hetzt gegen das "homogene" Städtchen Querfurt, wo jeder Dritte die AfD gewählt hat. Angeblich nur 100 Ausländer (darunter 20 Scheinasylanten) in Querfurt, dafür aber 11% Arbeitslose. Wären wohl mehr "Fachkräfte" da, dann wäre die Stadt wohl eine kunterbunte "blühende Landschaft"...

Als Kenner der lokalen Gegebenheiten fungieren, wie fast immer, die üblichen Verdächtigen von der SED und der Beck-Roth-Bande. Die müssen es doch wissen! Die fremdenfeindliche AfD, die habe die armen Leute hier ganz dreist über den Tisch gezogen! Die Frauen sollten sogar jetzt in Gebärmaschinen umfunktioniert werden...

Ich bin schon seit längerer Zeit der Meinung, dass "links" eigentlich keine politische Orientierung ist. Für mich ist das ein veränderter Bewusstseinszustand. Mit sachlichen Argumenten kann man bei den "Hippies" (egal ob in Latzhosen oder in Hosenanzügen) gar nichts erreichen. Alles was nicht in den linksgrünen Kram passt, ist sofort "krude", "diskriminierend", "unerträglich", "rechtsextrem" usw.

Rainer Walther

16. März 2016 19:44

Das Grundproblem ist:

Man kann mit 'Linken' garnicht diskutieren. Die übliche 'linke' Strategie besteht in der Dekonstruktion von Begriffen.

Das bedeutet, eine inhaltliche Auseinandersetzung Positionen findet überhaupt nicht statt. Begriffe wie 'Volk' oder 'Nation' werden stattdessen dekonstruiert mit dem ergebnis, dass es diese eigentlich überhaupt nicht gibt, sondern lediglich Ausdruck einer falschen, rückwärtsgewandten Weltsicht sind.

Die 'Linke' glaubt tatsächlich, dass Wirklichkeit erst im Gehirn durch die Verwendung, oder eben Nicht-Verwendung, von Begriffen entsteht. Eine Wirklichkeit außerhalb von Begrifflichkeiten exisitiert nicht. Sprache erschafft Realität, am Anfang war das Wort. So kann jeder etwas Gott spielen.

Erfolgreich ist diese Strategie durchaus, siehe Political Correctness.

Nur diskutieren kann man mit deren Vertretern nicht, man muss die destruktive Strategie entlarven und soll garnicht erst versuchen, inhaltlich zu argumentieren, denn die 'Linken' werden einfach immerfort die Begriffe diskreditieren, das erspart das Begreifen.

Klaus Kunze

16. März 2016 20:40

Man kann diesen Dekonstruktivismus auf die tragenden Begrifflichkeiten aller Ideologien anwenden. Sprachkritik ist für sich genommen weder rechts noch links. Sie taugt zur Abwehr jedweder Begriffsbildung. Ideologische Begriffsbildungen dienen der Stabilisierung von Machtansprüchen. Worte wie Sünde, Arbeiterklasse, Gesellschaft, Humanität et allii haben einen sachlichen Sinn immer nur innerhalb eines spezifischen Denkgebäudes. Darum ist der Kampf um Positionen und Begriffe der entscheidende Vorfeldkampf jeder politischen Auseinandersetzung.

Karl Brenner

16. März 2016 20:40

Wenn man sich anschaut, wie Demokratie tatsächlich Konsens erzeugt, dann sieht man, dass es einen gewissen gemeinsamen kulturellen, weltanschaulichen oder religiösen Hintergrund aller Beteiligen geben muss. Bei denjenigen, die sich erfahrungsgemäß im Durchschnitt integrieren wollen und auch lassen (aktiv und passiv!) geht es. Aber was da jetzt von CDU, SPD, Grünen und EU an Abermillionen kommt, damit haben andere Länder genug Erfahrungen gemacht.
Schweden und Frankreich zeigen, was passiert.
Die Gesellschaft wird gespalten und überfordert.
Das soll wohl auch der Sinn sein.

les brigandes en concert le grand remplacement
https://www.youtube.com/watch?v=f1eAWU1owRA

Erneuerung durch Zerstörung.
Eine typische Grüne/68er Losung.
Ein unglaublich schädliches und anstrengendes Verfahren.
Und wer sich anstrengen soll, dass sind dann nicht die Grünen.
Es ist der einfache Bürger.

Damit sind die Grünen und ihren Follower (.. bis hin zur Merkel) eine elitäre Clique, welche sich im Sinne eines faschistischen Ständestaates an die Spitze gesetzt hat, und die Bürger entgegen dem Sinn einer Republik unterdrücken.

Wie soll denn jemand, der aus Syrien oder den Kongo kommt, sich eine qualifizierte Meinung bilden? Der will Harz4. Das ist ihm genug.
Und damit wird die ganze Sache zu einem Austausch der Wähler. Und dass können sich die bisherigen Wähler, welche auch sonst maßlos enttäuscht sind, nicht gefallen lassen.

Der Nazi-Vorwurf von solchen, die nicht weniger agieren als die damaligen Nazis, ist das wohl der letzte letzte ultimative Rettungsanker vor dem Untergang.

Kryptokonservativer

16. März 2016 20:47

Im Uebrigen widerlegt sich der Telefonbuchschmaeh ja schon selbst: denn wenn die Konklusion gilt, dass es so etwas wie Volk gar nicht gibt, ist das Verfahren, Nachnamen im Wiener Telefonbuch als tschechisch (d.h. auf einen tschechischen Volkszugehoerigen in Abgrenzung zum "echten" Oesterreicher verweisend) zu identifizieren, absurd. Aus der Beobachtung der Differenz verschiedener Volksgruppen (die sich hier zumindest im Namen niederschlaegt), wird also abgeleitet, dass ebensolche Differenzen empirisch gar nicht vorkommen. Soviel zum Thema Linke und Logik...

Dekonstruktion ist nichts weiter als erkenntnistheoretische Fundamentalopposition, die ihre eigenen Voraussetzungen negiert und hierdurch im Grunde nichts aussagt. Sie ist hoechstens dann ueberzeugend, wenn sie so "komplex" ist, dass das Publikum diesen einfachen Sachverhalt uebersieht. (habe das Buch gerade nicht zur Hand, bin mir aber sicher, dass der gute Schopenhauer diesem einen seiner beruehmten Kunstrgriffe gewidmet hat). Bei Derrida & Co. regiert das plumbe Ressentiment,

Winston Smith 78699

16. März 2016 20:55

@ Rainer Walther

Die ‚Linke‘ glaubt tatsächlich, dass Wirklichkeit erst im Gehirn durch die Verwendung, oder eben Nicht-Verwendung, von Begriffen entsteht. Eine Wirklichkeit außerhalb von Begrifflichkeiten exisitiert nicht. Sprache erschafft Realität, am Anfang war das Wort.

... Und man mißbraucht dazu Errungenschaften, die eigentlich mal als Positionen sehr wertvoll waren und Dogmen zu hinterfragen halfen - in diesem Fall konstruktivistische Psychologie bzw. skeptische Erkenntnistheorie. Ich habe erlebt, wie so was billig und doktrinär mit Schlagwörtern verschachert wurde und die einen dem nicht widersprechen konnten, einfach weil sie nicht genug wußten, und die anderen sich nicht trauten. Ebenso habe ich erlebt, wie die Sprachkritik des späteren Wittgenstein und sogar (anhand von Gödel) die Kritik an der zweiwertigen Logik mit in dieser Vernebelungsmaschinerie verstrudelt wurden - von Leuten, die bestimmt selbst nicht wirklich überreißen, was diese Sachen wirklich bedeuten. Man glaubt mir das nur nicht so recht, aber doch: ich habe Systemschergen derartiges reden hören.

Klaus Kunze

16. März 2016 20:59

Wer Begriffe einer Ideologie dekonstruiert, negiert deren Voraussetzungen, nicht seine eigenen.

Exmeyer

16. März 2016 21:03

Linkssein ist kein Verbrechen sondern Hirnstarrkrampf. Behandelbar. Ein Pfund Backpfeifen - auf jeder Seite.

Wem ist das zu komplex?

M.L.: "Nur kein transzendentales Geschwätz, wenn alles so klar ist wie eine Watschen“. Ludwig Wittgenstein.

Tuonawa

16. März 2016 21:57

‚Nein, ein Gemeinwesen, das sich durch eine relative „ethnische und kulturelle Homogenität“ auszeichnet, ist selbstverständlich keine heile Welt, in der alle Probleme, “Komplexitätsprobleme“, Kämpfe, Krisen und Konflikte gelöst wären.‘

In der Tat. Jedoch leistet ethnische Homogenität wenigstens einen Beitrag zur Komplexitätsreduktion, indem sie zumindest all diejenigen Probleme beseitigt, die Lichtmesz am Schluss seines Textes beschrieben hat. Zu diesen meist theoretischen Argumenten möchte ich unter Verweis auf Brasilien und die USA noch zwei empirische beifügen: Beides sind ethnisch höchst heterogene Länder und mitnichten friedlicher strukturiert als z.B. das Schweden der Siebzigerjahre, welches ethnisch und kulturell sehr homogen war. Dies beweist zwar noch nicht die gegenteilige Aussage -nämlich dass nur homogene Gesellschaften auch friedliche sein können- stellt jedoch zumindest ein Indiz dafür dar. Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Faktoren, die für das Ausmass an Innergeschaftlichen Konflikten eine grosse Rolle spielen; zuvorderst natürlich das, was üblicherweise als Wohlstand bezeichnet wird, daneben aber auch die Kluft zwischen Arm und Reich und kulturell vermittelte Vorstellungen von Gewalt (letzteres ist beispielsweise in vielen islamischen Ländern ein Problem).

Abgesehen davon wird das ‚Homogenitätsbashing‘ der Linken ohnehin nur höchst selektiv -und damit widersprüchlich- angewandt. Geht es beispielsweise um irgendeinen Indiostamm am Amazonas, der seine traditionelle Lebensweise zugunsten der westlichen aufgibt, sind die Linken sofort zur Stelle um die Parole ‚Kulturimperialismus‘ auszugeben. Als wenn diesen Leuten ein GI mit durchgeladener MP im Nacken stünde und ‚drink coke‘ befehlen würde. Genau wie im ethnomasochistischen Deutschland sind es auch dort die Menschen selbst, die ihre angestammte Kultur aufgeben und sich in Erwartung des Heils einer fremden in die Arme schmeissen. Zweierlei ist an diesem Beispiel erkennbar; erstens, dass Homogenitätsbashing und Pseudodifferenzierung („was genau soll denn das sein ‚deutsche Kultur‘ ?“ ) nur vorgeschobene Argumente der Linken sind um den rechten Gegner mundtot zu machen, bzw. um eine vermeintlich höhere Rechtfertigung für Multikulturalismus und Ethnomasochismus zu erhalten (wobei letzterer pikanterweise auch wieder eine Form von kultureller Identität darstellt). Damit eng zusammenhängend beweist dieses Beispiel aber, zweitens, dass selbst Linke sehr wohl über eine Vorstellung von kultureller Identität verfügen. Wie sonst könnten sie die Wichtigkeit des Erhalts der Indiokultur begründen? Und weshalb fordern selbst die radikalsten unter ihnen nicht die Totalzerstörung sämtlicher mittelalterlicher Bauten, was immerhin Vorteile hinsichtlich der Energieeffizienz mit sich brächte? Auch beim Schutz der heimischen Fauna und Flora vor gebietsfremden Arten sind es bevorzugt Linke, die sich als Bewahrer der abendländischen Natur hervortun.

Es sind solche Widersprüche, wie sie im öffentlichen Diskurs ständig auftreten und ganz selbstverständlich übergangen werden, die für mich ein klarer Hinweis dafür sind, dass die Vernunft der ach so intellektuellen Linken nur eine korrumpiert instrumentelle ist, die einzig den Zweck der höheren Rechtfertigung ihrer gefühlsmässiger Zuneigungen verfolgt.

Franka Frey

16. März 2016 21:59

Was ich im Moment viel verstörender empfinde als die zunehmende ethnische Heterogenität, ist das gestörte wechselseitige soziale Vertrauen innerhalb meines eigenen Volkes.
Seit unsere Familie vor kurzem nach einer sehr überschaubaren "Merkel-muss-weg"-Demonstration von sieben Antifaschisten bis zum Auto verfolgt wurde, wo uns dann die Scheibenwischer abgerissen wurden, ertappe ich mich immer wieder dabei, meine Landsleute - vor allem wenn sie schwarze Hoodys tragen - mit der Hand in der Jackentasche am Pferrspray fummelnd abzuchecken.
In der hiesigen Kletterhalle des DAV, in der ich mich mehrmals wöchentlich aufhalte, hießen die Routen vor Wochen noch "Kafka am Strand" oder "Spätzlekante". Letzte Woche fand ich eine mit dem ausladenden Namen "Furcht führt auf die dunkle Seite. Sie gebiert Hasss und Hass gebiert Gewalt" - eine eindeutig politische Wahlkampfbotschaft. Jetzt bin ich komplett verunsichert: Welcher meiner Bergkameraden war das mit dem Titel? Ist er Antifaschist? Wird er mir das nächste Mal am Fels das Seil durchschneiden oder mich aus der Sicherung nehmen, wenn er auf Indymedia ein Foto von mir finden sollte? Mich gruselt es? Ehrlich, mir reicht die Komplexität meines eigenen Volkes auch wenn sie im Moment eine Entwicklung zum unterkoplexen Rechts-Links-Dichotomie einnimmt.

Monika

16. März 2016 22:17

Auch diese Form von Heterogenität ist äußerst befremdlich. Was sind die Hintergründe ? Woher der Hass ?
https://web.de/magazine/panorama/koelner-abi-krieg-wichtigsten-fragen-antworten-krawallen-31427218

Stil-Blüte

16. März 2016 22:23

@ Tobias

...an den verschiedenen indoeuropäischen Sprachen...

Gut gemeint, aber nicht richtig. Es gibt, und das hat nichts mit deutscher Anmaßung zu tun, nur das Indogermanische. Warum?

Es war der geniale Sprach- und Religionswissenschaftler, Universalgelehrter, Übersetzer von 50 Bänden 'Sacred Bocks of the East' ins Englische Friedrich Max Müller (1823 - 1900), immer im Austausch mit den Größen seiner Zeit (Schliemann, Fontane, Tagore, Humboldt...), der die vergleichende Sprachwissenschaft/Grammatik ins Leben rief und Gesetzmäßigkeiten des Germanischen aus dem Indischen herzuleiten vermochte, was heute noch als Fundament für ethnische und Sprach-Forschungen in aller Welt Gültigkeit besitzt.

Das Albanische, Kathalanische, Finno-Ugrische usw. sind (außer)europäische Sprachen, aber eben keine Indoeuropäischen. Am Friedrich Max Müller, übrigens der Sohn des sog. Griechen-Müller mit seinen vertonten Gedichten 'Die schöne Müllerin' und 'Winterreise' (das zum Volkslied gewordene 'Am Brunnen vor dem Tore' nicht zu vergessen), kann man sehr gut deutsche Gesinnung studieren: vorurteilsfrei.

Noch heute wird Friedrich Max Müller in Indien mehr verehrt als Goethe. Was zur Folge hat, daß die Goethe-Institute eigentlich 'Mueller-Institute' heißen. Das Sanskritwort 'Arier' stammt auch von ihm.

Müller stand im Dienste der englischen Kolonialmacht und ist in Oxford begraben. Er hat uns und der übrigen Welt die Fundamente der vergleichenden Religions- und Sprachwissenschaft geschenkt und alle zur damaligen Zeit auffindbaren großen religiösen schriftlichen östlichen 'Bibeln' ins Englische übersetzt. Seine -zig Tausende Seiten umfassenden Originalhandschriften hatte, so viel ich weiß, ein japanischer Sammler erworben, wo sie 1923 bei dem großen Erdbeben für immer verschwanden.

Müllers Wirken sagt mir mehr über uns Deutsche und Deutschland heute mehr als die Erbsenzählerei zwischen Österreichern und Deutschen. Wahrlich, es gibt mehr Überschneidungen und Verbindliches als nur die Sprache. (Auch wenn es schwerfällt zu begreifen, daß ein Kaiser aus dem Hause Habsburg 'Das Heilige Römische Reich deutscher Nation' zu Gunsten von Habsburg so leichtfertig aufgelöst hat.

Besinnen wir uns mehr auf unsere Köpfe in vergangenen Zeiten. Sie haben uns Werke hinterlassen, unser Fundus.

Eckesachs

16. März 2016 22:29

Noch zwei wichtige Feststellungen von Konrad Lorenz, ohne Link:

,,Je höher die Individuendichte, umso größer die innerartliche Aggression." (Lorenz)

Dieser einfache Satz gilt und ist unwiderlegt. Im Zusammenhang mit der ökologischen Tragekapazität eines Landes und den sozialen Bedingungen in der Gesellschaft wird er zu selten beachtet, zumal die BRD bereits überbevölkert ist. Die ökologische Tragekapazität ist ein starkes Naturschutzargument! Dieses Argument ist all jenen NabulinkengrünenProasyltypen an den Kopf zu werfen.

,, Ja, hören Sie denn nicht gern die Vöglein singen?" Dieser Satz machte Armin Mohler einst sprachlos. Wenn es einen Mann vom Kaliber Mohler paralysiert, warum verwenden wir diese Waffe nicht gegen einen viel schwächeren Gegner?

,,Persönliche Bekanntschaft hemmt Aggression." (Lorenz)

Selbst Affen geben sich zur Begrüßung als aggressionshemmende Maßnahme die Hand. Der Ritualbildung gehen allerdings komplexe und meist unbewußte Interaktionen voran, die eine genetische Ähnlichkeit voraussetzen.

Wer mir fremd erscheint, erregt mehr Mißtrauen als jemand, der mir ähnlich sieht.Je fremder das Aussehen und Verhalten, desto distanzierter. Das ist unser Neandertalprogramm. Wirksam und bewährt, durch Verstand modifizierbar.
Leider auch durch Indoktrination abschaltbar.

Winston Smith 78699

16. März 2016 22:36

@ Franka Frey

Ist er Antifaschist? Wird er mir das nächste Mal am Fels das Seil durchschneiden oder mich aus der Sicherung nehmen ...

Woran sich andeutet, dass der Begriff "Antifaschist" bereits in der Zerstörung begriffen ist. Werden dann Wörter wie "gut", "Flüchtling", "fair", "bunt", "vielfältig" und dergleichen sich irgendwann in den Giftschrank zu "heil", "rein" und "gesund" trollen müssen - und die Kinderaugen zur schwarzen Sonne?

(Übrigens: Sind das nicht die Kraxler die nur Grigri* können, weil sie eh nie in die echte Wand gehen? Gute Ausrede für den Fall.
*Berüchtigtes Sicherungsgerät für Faule mit Autoblockierfunktion und genau deswegen Fehlbedienungsrisiko.)

Thomas Wawerka

16. März 2016 22:47

Hugo Brandenburger: Armin Nassehi hin oder her, er hat etwas getan vor dem fast alle Soziologen zurückgeschrecken. Der Dialog mit G.K. in seinem Buch „Die letzte Stunde der Wahrheit“ kam zu Stande. Doch wissen wir mit welcher Berechnung? Wollte er G.K. im verbalen Duell stellen und ihm eine intellektuelle Niederlage zufügen (was ihm sicherlich nicht gelungen ist). Hätte man eine Niederlage zur Diskreditierung des Spiritus Rector samt aller Bereiche genutzt?

Die Antwort geben Sie selbst: Er hat etwas getan, was bisher keiner getan hat. Er hat den kairos erkannt, die Gunst der Stunde genutzt und sich in eine Wildnis vorgewagt, die bis dato keiner zu betreten wagte. Und das noch mit so legerer, selbstgewisser Geste: Jetzt ist er der Platzhirsch im Bereich "Feindkontakt". Jetzt ist er, und das will ich ihm gar nicht schmälern, ne coole Sau.

Rainer Gebhardt: Faßt man den auf ein soziales Gebilde bezogenen Begriff Homogenität entwicklungsgeschichtlich, stellt sich heraus, daß homogene soziale Gebilde sich aus heterogenen Elementen zusammensetzen. Bestes Beispiel ist die Familie: ein aus heterogenen Elementen (die in sich aber auch wieder homogen sind) bestehender homogener Sozialverband. Homogenität ist also das Qualitätsmerkmal eines Systems, dem es gelingt, seine heterogenen Bestandteile in einer biologisch, sozial oder gesellschaftlich höheren Einheit zur Geltung zu bringen.

Lieber Freund, in dir steckt ja ein Hegelianer!

Franka Frey

16. März 2016 23:02

@ Winston Smith

Ich versuche mich mehr schlecht als recht damit zu beruhigen, dass Antifaschisten von Grundsatz her (Es scheint dort so etwas wie eine Kampfethik zu geben) nur Gewalt gegen Sachen ausüben aber ein gekapptes Seil ist halt auch nur eine Sache...

(Das Grigri wird durchaus auch draußen in Klettergärten bei Einseillängen verwendet)

M.L.: Da täuschen sie sich, viele Antifanten sind durchaus auch gegen Personen gewalttätig. Von "Ethik" keine Spur...

Max Muster

16. März 2016 23:27

Ein Gruß an die Runde,
sehr schöner Beitrag von Herrn Lichtmesz, ebenso die Kommentare. Mein einziger Kritikpunkt -- wo sind die intelligenten und eloquenten Schreiber auf Facebook? Ich hab mich redlich abgemüht bei der Tagesschau, bis mein Profil wieder einmal gesperrt wurde.
Wo können Sie alle effektiv etwas verändern? Nicht hier, sondern beim "bullhorn of propaganda" wie der Tagesschau oder den hippen Comedy-Nullen. Dort vegetiert das Stimmvieh vor sich hin, um bei der ersten Regung "rechten" Gedankengutes, dem Pawlowschen Hund gleich, zuzubeißen. Das Problem ist das unterirdisch schlechte Dikussionsniveau auf beiden Seiten. Ein Beitrag meinerseits und der Thread war entweder gestorben, alles umschiffte die Argumente und Fakten (ich war praktisch Luft; war auch immer wieder amüsant dann weiter mitzulesen und Kommentare abzugeben) oder die "Helden" kamen mit ihren Lichtschwerter aus dem Spielwarengeschäft herbeigeeilt und wollten einen böse vermöbeln. Da wäre man meistens sogar mit rein rhetorischen Finten Sieger geblieben, aber mit Fakten war es sogar noch erstaunlicher, weil diese Jedi-Ritter vollkommen denkbefreit sind. Null Reflexion!
Was mir da fehlte, waren die potenten Mitstreiter. Ich weiß, das ist Strafarbeit, aber nichtsdestotrotz notwendige. Wir können es doch nicht zulassen, daß zum Beispiel bei den Gehirnwäschern vom Ersten entweder nur die linken Jubelperser die Diskurshoheit haben oder aber die richtig Gesinnten, aber auf einem bemitleidenswerten rhetorischen Niveau. Das macht nicht nur einen schlechten Eindruck, es impliziert auch, daß kein geistiger Unterbau dazu existiert.
Wo kann man denn nun potentielle neue Mitstreiter gewinnen? Auf Demonstrationen? Die dort hingehen haben sich ja schon aus ihrer Komfortzone begeben. In konservativ-rechten Biotopen? Welcher Held des politisch korrekten Tunnelblickes soll denn auf diesen "rechtsradikalen", "inakzeptablen", "menschenverachtenden" Seiten vorbeischauen? Dort ist reines Waffenschärfen und Ausarbeiten von zukünftigen Stoßrichtungen angesagt. Die meisten "zu Überzeugenden" dürften, ob der Masse, Breite und Tiefe der Argumente, Studien und Theorien, hilfeschreiend nach dem "panic button" suchen.
Ich glaube einen Einstieg in die Welt des Konservativen oder Rechten bekommt man nur unterschwellig vermittelt. Das überfordert den Gegenüber weniger. Sieht dieser nur klar formulierte Argumente und Fakten, ohne daß ihm, offensichtlich, der politische Impetus auf die Nase gebunden wird, kann er dem Gesagten eher zustimmen. Diese diffizile Vorgehensweise bedarf eines Schreibers, der potentielle "Dominosteine" nicht mit einem Holzhammer pulverisiert, sondern je nach Situation, offene Flanken und Bauernopfer präsentiert, um den Anderen im richtigen Moment anzuschubsen.
Vielleicht trag ich ja Eulen nach Athen, aber das waren meine 2 Cent.
Jetzt noch etwas in eigener Sache -- bitte Herr Kubitschek sehen Sie es mir nach und veröffentlichen sie es doch bitte heute: Fratzenbuch sperrt mich wieder einmal aus. Da ich mich mit SMS authentifizieren muß, aber partout anonym bleiben will, brauche ich eine hilfsbereite Person, die mir den, per SMS zugesandten, Zugangscode mitteilt. Ich schwöre hoch und heilig, daß ich kein Schindluder mit meinen Account treibe und nur der rechten Sache diene (nette Ambivalenz :).
Andere Hilfestellungen sind natürlich auch willkommen!
Ein interessierter Mitleser.

Fragezeichen-Nan-Ren

16. März 2016 23:49

Ein Idee die mir gerade kam:

Mag es sein, dass ein basaler Grund, warum einzig weiß bevölkerte Länder sich der Selbstdiversifikation durch Import Andersfarbiger verschrieben haben, in der hohen phänotypischen Diversität der Farbmorphen des weißen Menschen liegt?
Kann es sein, dass den Vietnamesen oder den Somalier ein instinktives Grausen überfällt, wenn er sich vorstellt, die Farbpalette seines Volkes zu vergrößern?
Der Europäer, zumal der Mitteleuropäer oder Anglo, wäre es dagegen gewöhnt, Menschen mit Augen von braun bis grau, Haaren von weißblond über rot bis schwarz und Häuten von kalkweiß bis braun als Seinesgleichen zu sehen und hätte daher eine geringere Hemmschwelle, auch Menschen aus anderen Erdteilen zu akzeptieren.
Die Unterscheidung der Menschen durch kulturelle Faktoren dürfte deutlich stärker als diese Tendenz gewirkt haben, aber könnte solch ein verstecktes Sentiment nicht durch das Ablegen der kulturellen Selbstbehauptung im Westen zu einer wirkmächtigen Triebfeder der derzeitigen Entwicklungen geworden sein?

Rainer Walther

17. März 2016 00:37

@ Fragezeichen-Nan-Ren

https://www.youtube.com/watch?v=7ZLD31C3cdE

Andreas Walter

17. März 2016 00:51

Hier übrigens die nächste "Brechstange", mit der die Linken uns auszuhebeln versuchen wollen:

"Zum Aufstieg der AfD und zu der heftigen Debatte um die Flüchtlingspolitik gehört auch, dass sich einige rechte Publizisten und Intellektuelle verbal radikalisieren. Die Pose des deutschen Widerstandskämpfer wird da zum beliebten publizistischen Handwerkszeug. Warum das so ist und mit welchen Mitteln diese Leute arbeiten, schildert Michael Angele in einem brillanten Artikel." Philip Grassmann, stellvertretender Chefredakteur von Der Freitag.

enickmar

17. März 2016 01:46

Jetzt hat Lichtmesz schon vorweggenommen, womit ich noch punkten wollte.
Wenn ich richtig folgen konnte, läuft der Kubitschek-Nassehi-Briefwechsel letztendlich auf einen Knoten hinaus: Das Gruppendenken.
Nun sei dieser Knoten unauflöslich bzw. die Lösung von der Perspektive abhängig war zu lesen. Jedoch kommt man wissenschaftlich an der anthropologischen Perspektive nicht vorbei. Gruppendenken ist eine anthropologische Konstante. Nicht nur unsere Erfahrung, sondern auch die Wissenschaft ist offenbar voll von Belegen dafür. Hier punkte ich nochmal mit einem „Klassiker“:

If the view put forward here is correct, then
human cultural diversity arises from two
main forces. One is the drive to secede from
larger groups whenever possible, the better
to control some defensible resource; this is
what gives rise to the geographical patterns
of diversity. The second set of forces is
social and behavioural. They maintain
cooperation within groups and create cultural
identity and coherence, causing barriers
to gene flow and meaning that vertical
cultural transmission dominates.
Putting these forces together, we get a
picture of humans as a highly social and
group-focused species.

Link.

Inselbauer

17. März 2016 01:54

Ich habe ein wenig Bauchschmerzen (keinen Herzkasper) bei der Aussage:

Eine „ethnisch homogene“ Gemeinschaft kann zur gleichen Zeit aus äußerst heterogenen Elementen bestehen, was etwa Klassen-, Standes-, Bildungs-, Religions- und Einkommensunterschiede oder auch genetische und physiognomische Typen betrifft.

Genau dort liegen die Probleme. Massive Klassen- bzw. Einkommensunterschiede, die zur gesellschaftlichen Heterogenität führen, sind ein großes Problem. Und so wenig ich eure PI-Anhängerschaft fresse: Äußerst heterogene religiöse Einstellungen sind auch ein Problem. Wenn nicht überhaupt das Beten selber ein furchtbares Laster ist, das uns ins Unglück treibt.
Man kann natürlich die k.k.-Tradition und eine sehr aufgeklärte Sicht auf den Begriff des Volks vertreten, einen slawischen Namen (und bekannte slawische Vorfahren) haben und dann identitär argumentieren. Deutschnational sollte man dann aber nicht unbedingt argumentieren, denke ich, was Sie ja auch nicht machen. Die deutsche Volksgruppe in Österreich und Tschechien bzw. Slowenien ist ja recht klein.
Es ist eine offene Wunde.

Hans

17. März 2016 06:19

"Die Frage hinter der Frage ist aber – warum? Und man komme mir nicht mit ökonomischen Erklärungen. "
Dem großen Austausch liegt unsere ganz gewöhnliche, liebenswerte und selbstzerstörende menschliche Schwäche zu Grunde. Das Kartell steht, Propaganda und Gehirnwäsche in allen Medien, in jedem Alter und in allen Lebenslagen. Angst vor Ausgrenzung und Bedrohung des Arbeitsplatzes hält viele davon ab, außerhalb von Spenden und Wahlen tätig zu werden.
Wer hat schon den Charakter sich so frei zu machen und so zu positionieren wie die Protagonisten der Rechten?
Mehrere meiner "Asyl"- Diskussionsversuche führten zu Ausgrenzung, Verächtlichmachung, Kontaktabbruch.
Ich frage mich, will ich mir das mit jedem Bekannten und Freund zumuten. Schon durch die Familie geht hier ein Riss. Was bin ich bereit herzugeben für meine Überzeugung?
Zumal eine Konfrontation oft zu einer allergischen Reaktion der Gegenseite führt. Und das ist selten nur eine Erstverschlimmerung.
Wenn ich sehe, wie langsam ich herausgewachsen bin aus diesem BRD- Kokon, so ist es nur gerecht, dies auch dem Anderen zuzugestehen.
Allerdings war ich immer auf der Suche, habe ich die Widersprüche weiter verfolgt. Dazu gehört auch immer wieder einzuräumen, dass ich Dinge ausgeblendet hatte.
"Das kann ich nicht getan haben — sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich — gibt das Gedächtnis nach."
Ich sehe es als Frage des Charakters: ich möchte mich mittlerweile lieber kurz richtig schlecht fühlen, nachdem ich einen Fehler gemacht habe, als ihn lebenslang vor mir selbst und anderen zu verbergen oder schönzureden. Immer wenn ich danach handle, geht es voran. Im anderen Fall ziehe ich meine Umwelt in mein Lügengewebe hinein.
Und das sehe ich als menschlichen Faktor, den Grund für das "sowieso gefrierende Wasser", es ist wie eine Ansteckung, der man sich nicht immer entziehen kann.

Monika

17. März 2016 06:21

Bei den Flüchtenden geht es auch nicht ethnisch homogen zu. Wie die Sozialphotographie zeigt:
https://blogs.faz.net/deus/2016/03/16/wie-man-in-idomeni-eine-humanitaere-katastrophe-inszeniert-3223/

Danke an Stil-Blüte und Rainer Gebhardt für die interessanten Beiträge.

Friedhelm

17. März 2016 08:56

Bei Leuten wie Nassehi geht es wohl weniger um Argumente -- hier hat Lichtmesz Nassehi ja gekonnt widerlegt --, sondern um die moralische Überlegenheit. Alex Kurtagic hatte das ja in einem seiner Beiträge, die leider nur noch per Wayback Machine aufzufinden sind, dargelegt.

Einerseits streitet man nicht nur die Idee eines relativ ethnisch homogenen Staatsvolks, sondern sogar die Ethnie ab: "Euch gibt es ja gar nicht! Hähä!" oder "Wir sind alle Mischlinge!". Zusätzlich rückt man denjenigen in die Nähe Hitlers. Das ist dann deren Argument.

Ähnlich wie unter Geisteswissenschaftlern die Mathematik oft verhasst ist, so ist es durch alle Schichten hindurch -- vor allem aber bei den "Gebildeten" -- "chic", wenn man von biologischer Anthropologie keine Ahnung hat und das auch noch unter Beweis stellt, denn alles andere wäre ja nazi. Andreas Vonderach, Richard Lynn und Byron Roth sind rühmliche Ausnahmen.

Andererseits glaube ich, daß gute Argumente schon etwas anrichten können. Das ist dann auch der Grund, weshalb begabte Rechte kaum eingeladen werden, um Leute wie Nassehi ruhig und souverän zu widerlegen. Das könnte ja den Zuschauerr im schlimmsten Falle zum Denken anregen.

Stattdessen lässt man senile Schwätzer wie H. A. Winkler zu Wort kommen, der der Meinung ist, daß die osteuropäischen Länder nur noch nicht die "Chance" hatten, mit Fremden zusammenzuleben und stattdessen auf einen nationalen Egoismus zurückgreifen.

Wer glaubt denn ernsthaft, daß Winkler mit Schwarzen oder Moslems zu tun hat? Der lebt doch, wie die meisten Apologeten der Dritte-Welt-Einwanderung, in Distanz zu den fremden Massen (die ihn sowieso nicht verstünden).

eulenfurz

17. März 2016 09:11

Mich hatte das Fernsehinterview des Nassehi lediglich mit der Frage zurückgelassen, weshalb man diesem Menschen die höheren Weihen einer näheren Kontaktaufnahme mit seinem "Untersuchungsobjekt" zugesteht. Der Mann hat weder inhaltlich, noch in der Form mehr zu sagen, als Heerscharen Hunderter anderer Lohnsoziologen des Wissenschaftsbetriebes auch, außer vielleicht, daß ihm weniger pathologischer Geifer aus dem Mund schwappt und er einen verständnisvollen Psychotherapeuten zu mimen imstande ist, den Rechte dank ihrer sozialen Isolationshaft und ihrem induzierten Rechtfertigungsdruck so gern aufzusuchen bereit sind. Wenn das schon alles sein soll, das die Beschäftigung begründet, dann bliebe der Hinweis, daß man sich seine Zeit dennoch mit schöneren und weiterführenderen Dingen vertreiben kann.

Waldgänger aus Schwaben

17. März 2016 09:41

@Max Muster

Kaufen Sie bei Aldi oder Rewe für 5 oder 10 Euro eine sim-Karte, es muss kein Ausweis vorlegt werden.
Registieren Sie die Karte online auf ihren Namen und ihre Adresse, also z.B. Max Muster, Musterweg 8, 12345 Musterstadt *)
Nachdem die Karte frei geschaltet ist können SMSen empfangen.

*) Die Anbieter prüfen, ob es die Stadt und die Straße gibt, nicht jedoch die Hausnummer. Mit Hausnummern, die es sicher nicht gibt z.B. "Kurze Gasse 99" (google maps!) ist man auf der sicheren Seite. Denn der Fairness halber sollte zuvor immer geprüft werden ob es nicht eine natürliche Person an der angegebenen Adresse wohnt, die dann Ärger bekommen könnte.

So hat es bei mir letztes Jahr funktioniert.

Winston Smith 78699

17. März 2016 11:26

Ob nicht Nassehi zu jenen gehört, die sich in ihrem Treiben auf ankonditionierte Reflexe ihrer Opfer verlassen, noch während deren Wirksamkeit schwindet - Reflexe, deren Einpflanzung Jahrzehnte zurückreicht, was nochmal vielfältig zu denken gibt?

(Während des Höhepunkts des Mobilmachung etwa im September letzten Jahres postet irgendwo jemand, er sei "gay" und werde in Syrien verfolgt, wolle fliehen und brauche dazu Geld, ob nicht jemand ihm helfen wolle. Ich darauf, wieviel er denn schon habe und noch brauche. Er: 500 habe er schon, brauche noch 2000. Ich darauf, eigentlich im Scherz, ganz primitiv, um den Schwindel für jeden Deppen sichtbar zu machen: wenn er mir die 500 zukommen ließe, könnte ich in Germany was für ihn drehen und den Rest blabla. Keine Antwort. Jetzt kommt's: auf wen geht gleich der nächste Kommentator los, vor wem warnt er, wer ist der Betrüger? Beachte: äußerst überschaubare symmetrische Situation! Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen, und Typen wie Nassehi wissen das.)

quer

17. März 2016 11:41

Für mich als Preußen (aus dem Osten!) ist es selbstverständlich, einen slawischen (pruzzischen) Nachnahmen zu führen. Aus den Pruzzen (und damals ewigen Feinden Polens) wurden durch den Deutschen Orden die Preußen geformt. Namensgeber für einen großen Staat in Deutschland.

Rainer Gebhardt

17. März 2016 11:45

@Thomas Wawerka Lieber Freund, in dir steckt ja ein Hegelianer!

Und er läßt sich einfach nicht austreiben. Aber Du weißt ja, Hegel war der von M & E zu ihrem Vorläufer erkorene Meister. Um den kam man nicht herum. Ich war dem dialektischen Entwicklungsgedanken auch nie ganz abgeneigt; irgendwie muß es trotzt "Ewiger Wiederkehr" und sich aufeinander stapelnder Kulturkreis ja doch etwas geben,das NEU ist.

Chris

17. März 2016 11:50

Ich verstehe nicht, warum man Nassahi hier so antagonisiert. Statt dessen sollte man seinen Punkt ernst nehmen, und da wo er Karikatur wird, entgegenhalten oder seine eigenen Positionen schärfen.

"daß eine angeblich homogene Gesellschaft, ein angeblich homogenes Volk etwa durch Migration von Außen, durch Flüchtlinge, aber wahrscheinlich ist auch soetwas gemeint wie pluralistische großstädtische Lebensformen, in Gefahr gerät, und das ist auch der argumentative Horizont, mit dem man sich auch durchaus auseinandersetzen muß."

Homogenität ist natürlich kein Allheilmittel und schon gar nicht per se gesellschaftlich wünschenswert. Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Denn ethnische Spaltung wird nicht den Zusammenhalt in der Gesellschaft befördern. Und jenseits aller Ideologien und Selbstpositionierungen bestehen leider oder natürlicherweise Rassismen wie z.B. die Macher des (linken) Hipster-Dating-Portals OKcupid aufgezeigt haben:
https://blog.okcupid.com/index.php/race-attraction-2009-2014/
https://blog.okcupid.com/index.php/your-race-affects-whether-people-write-you-back/

Ich sehe das ein wenig wie mit dem Kuchen backen. Welche Zutaten, welcher Sauerteig (um mit Jesus zu sprechen) schafft positive Verhältnisse? Wie viel Salz braucht die Suppe?

Es geht ja gar nicht darum, Homogenität herzustellen, sondern um eine Ideologie, die ethnische, kulturelle usw. Diversifizierung ausdrücklich begrüßt ohne die Konflikte auflösen zu können, ständig neue Wunden in den Volkskörper reißt. Konflikte werden a priori geleugnet, weil sie nicht sein dürfen, genauer: weil sie nicht wünschenswert sind. Jeder ist da immer auch Akteur, also gilt der Kampf denjenigen, welche auf die Effekte der Abstoßungen hinweisen. Die Boten schlechter Nachrichten werden erschlagen.

Nun ist der Unterschied zwischen "links" und "rechts" eben nicht, ob man die Konflikte für wünschenswert hält, sondern ob sie für real vorhanden gehalten werden und damit eine Korrektur erfordern. Die Linke löst die Konflikte durch Repression gegnerischer Meinungen scheinbar auf. Oder: Der Rechten idealisiert das Volk wie es war, die Linken und der Neoliberalismus will sich ein Volk neuer Menschen schaffen und wittert im bestehenden Volke Gefahren, die sich im Widerstand gegen seine vernünftig angenomme Transformation oder gegen die neoliberalen Zumutungen artikulieren.

Im Stalinismus hat man verheerende Hungersnöte ausgelöst, weil die Natur der Pflanzen nicht den Wunschbildern entsprach. Sommergetreide liess sich nicht mal eben durch Abhärtung in Wintergetreide verwandeln wie der leitgebende Wissenschaftlicher postulierte. Der Mensch ist zum Willen fähig aber auch es ist keine Frage des Willens allein, sondern auch des sozialen Engineerings, der Organisation, ob ein Zusammenleben funktioniert oder nicht.

Man kann die Blutsbande für ganz unnötig und überholt halten, aber doch bestehen z.B. bei Adoptivkindern immer Differenzen, und bei offensichtlichen Adoptionen immer Bindungskonflikte. Natürlich werden herzige Adoptiveltern alles in ihrer Macht unternehmen, um das zu verhindern. Den Effekt leugnen darf man aber nicht. Zwischen Freund und Bruder bleibt ein Unterschied, den auch der Gesetzgeber als kaum rational begründbares Inzestverbot kennt.

Es macht kulturell einen Unterschied, ob ein Mensch einem Kulturkreis aufgepfropft oder beigeordnet, ist oder ob er Teil einer großen Geschichte ist, mit allen Brechungen und Irrungen. Deutschland hat es nie verstanden, einen verbindenden Nationalmythos zu schaffen, einst wohl am ehesten die Wehrpflicht, die Wehrgemeinschaft, der Versuch einer Blutsgemeinschaft mit Exklusionstendenzen als Irrrung, heute am ehesten der Shoa-Kult der Berliner Republik. als formatives Element deutscher "Besonderheit" und Eigenständigkeit als stereotype Täterrolle. Wie jede Nationaltheologie reizt sie den Intellektuellen zum Widerstand.

Aus Buntheit kann etwas wachsen. Das wird aber gar nicht versucht. An die Stelle der Schaffung europäischer Ordnung tritt Zerstörung nationalstaatlicher Ordnung. Wo neues Lebensgefühl noch nicht gewachsen war, vernichtet man schon mal vorsorglich historische Altstädte und Kirchen und baut standardisierte Wohnsilos und Konsumtempel (siehe zum Beispiel https://www.youtube.com/watch?v=Zf4wk51SbTQ). Wo der neue bunte Mensch noch nicht ist, geht es der Idee des Volkes schon mal an den Kragen. Die Destruktivität der modernistischen Agenda führt zum fröhlichen Ernten des Neoliberalismus auf entwurzelten Feldern und zur Reduktion des Politischen auf Feindbekämpfung (wie man an der jüngsten Anti-AfD-Bündnis Kampagne sehen kann, eine eigene linke Agenda ohne Feind gibt es gar nicht mehr) bei der Linken. Eben jene destruktiven Kräfte, an denen bereits der deutsche Faschismus vor der Geschichte gescheitert ist: Der Unfähigkeit der Feindfreiheit nach innen.

M.M. Hof

17. März 2016 13:25

Nassehi präsentiert sich uns als Trivial-Luhmannianer, der Luhmann (oder Parsons etc.) gründlich linksgewendet und durchideologisiert hat. Denn natürlich ist die "homogene Nation" (die außer Linksextremen sonst niemand im Vokabular hat) eine Komplexitätsreduktion. Aber jede moderne ausdifferenzierte Gesellschaft basiert auf der Reduktion eben der Komplexität, die sie selbst produziert bzw. die sie selbst ist. Eine nicht komplexitätsreduzierende, d.h. adaptierende Existenzweise gibt es genau so wenig wie nichtkonstruierte gesellschaftlich-politische Einheiten, egal ob "Nation" oder "Menschheit" (oder früher: "Proletariat"). Dieser eiskalte Funktionalismus war es schließlich der Habermas so gegen Luhmann revoltieren ließ. Denn 'Tradition' und 'Aufklärung' – für Progressivisten aller Schattierungen, wie Nassehi, normativ besetzt und teleologisch eindeutig sortiert –, sind hier letztlich beides nur Konstrukte, die der 'Abklärung' bedürfen, und keine Stationen einer Heilsgeschichte. Es geht hier nicht um richtige und falsche oder gar gute und schlechte Konstrukte, sondern nur um funktionierende und nicht funktionierende, um – 'konservativ' gesprochen – lebbare und nicht lebbare. Der Unterschied zwischen der "rechten" Konstruktion "Nation" (die bekanntlich ursprünglich eine "linke" Konstruktion war; so wie der Universalismus früher, d.h. im Mittelalter und der frühen Neuzeit, "rechts" und der Nominalismus "links" war und heute umgekehrt) und der "linken" (d.h. progressivistischen, globalistisch-imperialen) Konstruktion "Menschheit" (oder "Fortschritt" oder "EU" oder "Wertegemeinschaft" etc.) ist diesbzgl. schlicht, dass das eine Konstrukt sich offen als Konstruktion und Reduktion einer sonst nicht lebbaren Komplexität zu erkennen gibt und das damit – bei Willms steht das unter Rückgriff auf Hobbes bekanntlich im Mittelpunkt (www.sezession.de/53335/zwischen-hobbes-und-hegel-zum-25-todestag-von-bernard-willms.html, https://www.sezession.de/22759/plaedoyer-fuer-das-recht-auf-nation.html, https://www.sezession.de/7371/nationale-identitaet.html) – streng rational argumentiert und den neuzeitlichen, nominalistischen Individualismus nicht hintergeht, sondern die Individuen in einem Konstrukt "Nation", dem Hobbes'schen Leviathan, in aller Offenheit zu einer politischen Entität zusammenschließen will, ohne in die Extreme der Despotie und Anarchie zu verfallen.

Zeitgenössische Imperialisten wie Nassehi dagegen deklamieren nur und argumentieren nicht, da ihr universalistisches Ziel nur postuliert, rational aber nicht ableitbar ist. Deshalb sind sie vor-rational und fallen hinter den individualistischen Einschnitt der Neuzeit zurück, der nach den Bürgerkriegen in der Hobbes'schen Staatstheorie jegliches religiöse oder politische Postulat aus der vertragsrechtlichen Staatsbegründung ausgeschaltet wissen wollte. In ihren hypermoralischen Postulaten und Appellen stellen die antistaatlichen Imperialisten die 'liberty' des Einzelnen nun erneut aus einem essentialistischen und nur postulierten und nicht rational deduzierten Blickwinkel in Frage und ordnen sie diesem höheren Ziel unter. Damit negieren sie den dialektisch vermittelten Zusammenhalt von Freiheit und Einheit im Staat, d.h. in der Politik. Freiheit ohne Einheit ist jedoch nicht handlungsfähig, d.h. unpolitisch und den Machenschaften der potentesten Einzelinteressen ausgesetzt, und Einheit ohne Freiheit nur Despotie. Zeitgenössische Konstruktionen wie "Menschheit", "Frieden", "EU", "Menschenrechte" etc. verschleiern nun im direkten hypermoralisch-entgrenzten Appell ihren Konstruktionscharakter – und bewusst oder unbewusst (bei einem Apparatschik wie Nassehi darf man durchaus zweites annehmen) wird damit die einzige wirkliche Errungenschaft der abendländischen Neuzeit zerstört: die Wiederermöglichung von 'Politik' nach der (historisch notwendigen, d.h. in der damaligen Situation 'vernünftigen', weil eben nicht anders handhabbaren) imperialistischen 'Reduktion' derselben durch das Römische Reich.

Im Römischen Reich wurde ab einer gewissen Größe Politik – bis dahin mehr oder minder stadtstaatlich organisiert – unmöglich und durch orientalische Despotie und eine diese beglaubigende universalisierende Großraumphilosophie gleicher Provenienz ersetzt (Stoa, Neupythagoreismus, Neuplatonismus, östl. Mystik und schließlich Christentum als Synkretismus des ganzen). Erst nach der Neuorganisation des europäischen Raums durch die 'Konstrukte' der germanischen Großstämme der Franken, Alemannen, Goten etc. (die im Vgl. zu den ethnisch homogenen kleineren Stämmen der Arminiuszeit in der Tat Konstrukte, d.h. Zusammenschlüsse und Hybridstämme waren, mit reichlich nichtgermanischen Elementen) wurde 'Politik' wieder möglich in der langsamen und auch teilweise zufälligen Bildung der europäischen Nationen, die nie "homogen" oder rassisch "rein" gewesen sind – was aber auch nie jemand behauptet hat –, die aber basierend auf einem ethnischen Kern als einfachster und historisch 'vernünftigster' aller denkbaren Konstruktionsarten letztlich jene Entitäten generierten, in denen souveräne Politik und Selbstbestimmung im günstigsten Fall (wieder) machbar war, weil sich ein Demos über die engen Grenzen antiker abendländischer Stadtstaatlichkeit hinaus wieder bilden konnte. Die europäischen Nationen in ihrer letzten Ausgestaltung als rationaler Staat – den es so eben nur im Abendland mit seiner produktiven Spannung von Tradition und Innovation, Universalismus und Nominalismus gegeben hat – sind das genaue Gegenteil und staatsphilosophisch das Antidoton zum Imperium, ob in dessen orientalischer oder neuzeitlicher Ausprägung. Demokratie, Selbstbestimmung oder Freiheit kann es – offen und dialektisch mit dem staatlichen Zwang vermittelt (die 'Offenheit' ist hier das Thema Carl Schmitts, die 'dialektische Vermittlung' das von B. Willms) – nur in einem Nationalstaat geben. Alles andere ist nur eine neuzeitlichen Variante der imperialen Despotie, in der sich pressure groups, Stiftungen und Netzwerke hinter Konstrukten wie "Menschenrechten" oder "Weltgemeinschaft" verbergen und ihre nicht demokratisch legitimierten, hypermoralisch begründeten Partikularinteressen am noch vorhandenen, aber als politische Entität bereits entmachteten Demos vorbeidrücken.

Komplex und gleichzeitig im alltäglichen wie politisch-staatlichen Lebensvollzug diese Komplexität reduzierend aber sind beide politische Verfasstheiten, ob nationaler Staat oder internationales Imperium. Insofern sind Nassehis Einwände – auf die tatsächliche politische Dimension zurückgeführt – unterkomplex und schlicht banal. Entscheidend ist allein, wer die nicht hintergehbare, moderne Komplexität in der Argumentation und im Vollzug auf welche Weise reduziert: der nationalstaatlich verfasste Demos (der künstliche und sterbliche Gott, der Leviathan des Thomas Hobbes), der in eigener Souveränität und im Mit- und manchmal auch Gegeneinander mit anderen nationalstaatlichen Entitäten diese Komplexität organisiert, oder hinter dem pluralistischen Komplexitätsschleier des imperialen Hypermoralismus die Regenten und Despoten des neuen Universalismus. Die Frage lautet also: Wer organisiert die Komplexität? Wer treibt Politik? Das Imperium oder der (National-)Staat? Letzterer benötigt dazu eine hinreichende Homogenität, die oberflächlicher, d.h. linker, Kritik zum Angriffspunkt werden kann. Aber wenn etwas Faszinierendes an nicht linkem Denken zu konstatieren ist, dann, dass es hier keine einfachen Antworten gibt, dass also die Lösung nicht in einem von zwei denkbaren Extremen liegt, sondern in der Vermittlung beider. Der Staat ist nötig, so wie nationalstaatliche Politik nötig ist, und doch bleibt beides gefährdet und gefährlich und bedarf der vorsichtigen Handhabung. Jedoch ist nichts gefährlicher als eine moralisch aufgeladene Entgrenzung von Politik und Moral, die in Hypermoral und Hyperpolitik konvergiert und zum Fundament der imperialen Despotie wird. Nur Progressivisten wissen, dass hinter der Unübersichtlichkeit der Welt noch etwas liegen könnte, das der Opferung aller Rückwärtsgewandten wert wäre.

Und abschließend: "Soviel Betrug und Lüge auch im Staat wie in allem Menschlichen noch möglich ist, die phantastischen Dimensionen eines Welt und Menschheit umfassenden Universalbetrugs sind hier nicht möglich. In einer vom Gesetz des Pluralismus beherrschten geistigen Welt ist ein Stück konkreter Ordnung wertvoller als die leeren Allgemeinheiten einer falschen Totalität." (Carl Schmitt, "Staatsethik und pluralistischer Staat") Die Antwort auf die moderne Komplexität heißt also Pluralismus der Nationalstaaten, nicht Universalismus eines nur scheinpluralistischen Weltstaates.

Winston Smith 78699

17. März 2016 13:37

Ohne Überleitung: Es wird Zeit, dass John B. Calhoun's Rattenexperiment zur Überbevölkerung mal Erwähnung findet.

Darauf gekommen bin ich aber über den Trickbetrüger in meinem vorherigen Kommentar und die Frage, wie das Volk geleimt wird. Die Kanzlerin schafft es wohl als einzige, von "Es gibt kein Problem." übergangslos den Sprung zu "Es ist zu spät, finden wir uns damit ab." zu machen. Wie beim Trickbetrug braucht es aber doch normalerweise mehrere Akteure in verteilten Rollen.

Die Mäuse wollen den Kornvorrat leerfressen und den Bauern zu jedem Zeitpunkt suggestiv davon abhalten, etwas dagegen (letztlich sein Verhungern) zu tun.

Was sind Mäuse? // Es gibt keine Mäuse. // Ich sehe keine Mäuse. // Ein paar Mäuse hat jeder, das ist normal. // Das sind doch nur wenige Mäuse. // Die armen Mäuse. // Man sollte fair zu Mäusen sein. // Mäuse haben auch Rechte. // Einige Mäuse muß man aushalten. // Hier sind Mäuse, na und? // Was hast Du gegen Mäuse? // Mäuse sind so schön! // Es gibt keinen Zusammenhang zwischem Mäusen und Hungertod. // Wehe, du tust was gegen Mäuse. // Wehe, du sagst was gegen Mäuse. // Was soll's, das sind eben Mäuse. // Mäuse gab's immer wieder, beruhig dich. // Was soll man schon tun? // Jetzt ist es zu spät, es sind schon längst zuviele Mäuse. // Mäuse waren hier schon immer. // Welches Getreide? // Es gab nie eine Getreidekammer. // Was ist Getreide?

Das kann ja nicht aus ein- und demselben Mund kommen. Die Mäuse müssen verschiedene Agenten schicken. Bisweilen überlappen sich die Sprüche zeitlich, so dass der Bauer nahtlos von einer Suggestion in die nächste wechseln kann.

Ralf Kaiser

17. März 2016 14:22

Einige Behauptungen, die hier im Forum zu ethnolinguistischen Gegebenheiten geäußert wurden, bedürfen der Korrektur:

@ quer

Die Pruzzen waren keine Slawen, sondern Balten wie Litauer und Letten.

@Stil-Blüte

Die Auseinandersetzung, ob es Indogermanisch oder Indoeuropäisch heißen sollte, ist sinnlos. Zwar gehören nicht alle europäischen Sprachen zu dieser Familie, aber dasselbe gilt für Indien. Auch nicht alle indischen Sprachen gehören dazu, denn es gibt da noch die drawidischen.

Außerdem ist Ihre Aufzählung europäischer Sprachen, die nicht dazugehören, etwas seltsam. Albanisch und Katalanisch (meinten Sie vielleicht Baskisch?) sind sehr wohl indogermanisch/indoeuropäisch.

Der_Jürgen

17. März 2016 14:39

@Stil-Blüte

Es hat ja nichts mit dem Thema zu tun und mag mir als kleinliche Erbsenzählerei ausgelegt werden, aber wer den grossen Friedrich M. Müller kennt, müsste doch wissen, dass Katalanisch und Albanisch sehr wohl indoeuropäische Sprachen sind. Das Katalanische (das Sie vermutlich mit dem ebenfalls in Spanien und Frankreich beheimateten, in der Tat nicht indoeuropäischen Baskischen verwechseln) gehört zur romanischen Sprachfamilie; das Albanische ist ein selbständiger Zweig des Indoeuropäischen. Nichts für ungut!

Andreas Walter

17. März 2016 15:26

Kennst du diese Seite?

https://www.theoccidentalobserver.net/2016/03/roche-motel-revisited-the-comfort-of-an-atomized-society/

Klar, für deutsche Verhältnisse extrem, doch in Deutschland treibt dagegen der linke Extremismus schon wieder sehr befremdliche Blüten:

https://neue-rechte.net/#f83ae0220d6a170163d4422ea7e73ea1

https://neue-rechte.net/#

Exmeyer

17. März 2016 15:46

Es geht gar nicht anders, als daß man sich an den Gegner anpassen, ja bis zu einem bestimmten Maße sogar angleichen muß.

Das gilt eben auch für Anti-Gramscianer oder Anti-Wiesengrundianer.

Die Gramsciis wollen in Umkehrung des marx'schen Basis-Überbau-Verhältnisses (hoppla, das Bewußtsein bestimmt das Sein?) mittels psychologischer Kriegsführung das Aufrechterhaltene zerstören.
Nun gut, die einen meinen, damit sind sie sehr erfolgreich gewesen. Die anderen meinen, es ließe noch etwas retten, dabei sind die Institutionen, die da gerettet werden sollen längst zum Feind übergelaufen. Längst? Wahrscheinlich schon seit Jahrhunderten.
Zumindest zeigt es ein gutes Bauchgefühl an, wenn man sich instinktiv vor das stellt, was zumindest offensichtlich von den Feinden ins Visier genommen ist.
Ob es von allzuviel Verstand zeugt, nicht zu erkennen, daß die Bruchbuden sturmreif geschossen sind, steht auf einem anderen Blatt.

Ganz gleich: Es kommt darauf an, sich nicht mit denen wesensgleich zu machen. Denn darin liegt nicht der Sieg, sondern nur ein unbewegliches Patt in den Schützengräben.
Es muß Bewegung rein. Und die liegt darin, die Feindschaft, die in jeder Äußerung, in jeder realen Aktion steckt aufzuzeigen. Diese sei vorgeblich gegen den Kapitalismus gerichtet. Und doch handelte es sich immer nur um eine Feindschaft einer revolutionären ethnischen Minderheit gegen die europäische Mehrheit.
Ein Krieg, der nie direkt geführt wurde sondern über tausende von Umwegen und Bandenspielereien.

Jede Nationen steht einzeln einer erdrückenden Übermacht gegenüber, da jeder westliche Staat von einer Elite regiert wird, deren erste Loyalität dieser Minderheit gegenüber besteht.

Nur Zusammen können die Nationen ihre Feinde besiegen. Und nur darum kann es gehen.

Deshalb: Der Text ist eine Verteidigung, wo Angriff sinnvoller wäre.
Den Gegner bloßstellen! Die feindlichen Interessen herausstellen, anstatt sich in pseudointellektuellen Detailgefechten auf bloß einem von tausend Schalchtfeldern zu ergehen.
Dabei: Die Zaudernden, die sich selbst hier nicht trauen, deutschnational zu sein (und sich lieber hinter irgendwelchen historisierenden Deckmäntelchen verstecken) mitreißen!

Ja! Ein Gespräch mit dem Gegner ist ein Fehler. Und zwar ein entscheidender. Fehler kann man machen. Aber man sollte daraus lernen. Feind ist Feind. Daran ändert keine Diskussion etwas.

Rüdiger

17. März 2016 16:07

Vielen Dank für die lange Liste von Studien über die Vorteile ethnisch homogener Gesellschaften.

Man könnte sie noch mit dieser Aufstellung von "HeyRuka" zusammenführen:

https://www.youtube.com/watch?v=OS_U5-enDrg

Gegendarstellung.

17. März 2016 16:31

@ Stil-Blüte

Die Bewunderung von Max Müller ersetzt leider keine Kenntnisse. Und deshalb nochmals Erbsenzählerei.

Wir haben zu unterscheiden zwischen dem geographischen Gebiet, in dem eine Sprache gesprochen wird, und der Sprachfamilie, zu der sie gehört.

Es gibt die Familie der indoeuropäischen Sprachen, zu denen e.g. die germanischen Sprachen (darunter auch das Afrikaans und das Jiddische), aber eben auch die baltischen und iranischen Sprachen und andere mehr gehören. Die Einordnung des Katalanischen und Albanischen hat @Der_Jürgen dankenswerter Weise bereits erklärt.
Falls Sie mit »Kathalanisch« das Baskische meinen sollten: dies ist in der Tat keine indoeuropäische Sprache, sondern eine isolierte Sprache, ähnlich dem in Pakistan gesprochenen Burushaski.
»Das« Finno-Ugrische gibt es als solches nicht. Die finnischen Sprachen (wie e.g. Finnisch und Estnisch) und die ugrischen Sprachen (wie e.g. Ungarisch) bilden eine Unterfamilie der uralischen Sprachen.

Bei Fragen zu Sprachen, ihrer Verwandtschaft und Verbreitung hilft ein Blick auf ein im Internet verfügbares wissenschaftliches Werk: "The World Atlas of Language Structures Online":

https://wals.info/languoid

Und Max Müller in Ehren, aber das »Sanskritwort Arier«, das der deutsche Indologe Paul Thieme 1938 völlig richtig mit »Fremdling« übersetzte, ist als »arya« schon im Rgveda belegt, der etwa um 1500-1000 v. Chr. verfaßt wurde (vgl. Michael Witzel (2007: 427)). Max Müller müßte das schöne Wort dann in einer sehr lang zurückliegenden Inkarnation erfunden haben.

M.L.: Und nun zurück zum Thema!

Langsax

17. März 2016 18:32

@Eckesachs
Danke für die Erwähnung humanethologischer Gesetze. Man vergißt in diesen Diskussionen leider immer wieder, dass der Mensch ein "vorprogrammiertes Wesen" ist. Und egal wie sich die Ideologen in den letzten Hunderten Jahren auch mit der Erziehung des Menschen abgestrampelt haben, sie konnten den Menschen nur in den engen Grenzen, die uns die Gene setzen, beeinflussen.
Möchten allen Lesern und Diskutanten diesen Aufsatz zur Lektüre empfehlen: https://www.estelmann.com/private/eibl1.htm

Entweder wir Menschen bewegen uns mit unseren Ansichten auf dem Feld der Naturgesetze oder wir werden jämmerlich scheitern! (So wie der Kommunismus bei der Erziehung des kommunistischen Menschen gescheitert ist!)

Waldgänger

17. März 2016 19:19

Man hat gegen Linke eigentlich schon in dem Moment Oberwasser, in dem man sie dazu bringt, überhaupt einen rationalen Diskurs zu führen und nicht bloß einen moralischen.

Eben das erklärt die Furcht der Linken, sich auf einen echten Diskurs mit Rechten einzulassen: Intuitiv ahnen sie, dass sie jenseits ihrer für sakrosankt erklärten quasireligiösen Moral leicht widerlegbar sind.

Auch Nassehi merkt das und versucht sich nun - zurückrudernd - in seinem Lager mit einem Tricks wieder "ehrbar" zu machen:
Er unterstellt etwas, was nicht behauptet wurde und verharrt ansonsten in seinem Glaubenssystem.

Selbst wenn - bezogen auf den aktuellen Trend - Nationalstaaten veraltet oder gar "rückwärtsgewandt" sein sollten, so ist Nassehi ja völlig außerstande zu belegen, dass das Neue, das Nichtnationale etwas Besseres, Friedlicheres oder kulturell Fruchtbares ist.
Lichtmesz hat das mit gewohnter Brillanz analysiert.

Aristoteles.

17. März 2016 19:28

@Franka Frey

"Ich versuche mich mehr schlecht als recht damit zu beruhigen, dass Antifaschisten von Grundsatz her (Es scheint dort so etwas wie eine Kampfethik zu geben) nur Gewalt gegen Sachen ausüben"

Sie scheinen während Ihrer regelmäßigen Inanspruchnahme des REchts auf freie Meinungsäußerung noch nicht
- mit unauswaschbaren Farbbeuteln beworfen
- mit Spucke gedemütigt
- mit Fäkalientüten besudelt
- mit Urin bespritzt
- mit der Faust blutig geschlagen worden sein.

Aber natürlich, stimmt ja, was im lokalen Schmierenblatt tags darauf zu lesen ist: 'Zivilgesellschaft zeigt Gesicht gegen RÄÄÄÄÄÄÄchts'

Der Gutmensch

17. März 2016 19:34

Die Kanzlerin schafft es wohl als einzige, von „Es gibt kein Problem.“ übergangslos den Sprung zu „Es ist zu spät, finden wir uns damit ab.“

So?! Ich habe da so ein Rauschen im Ohr von wegen "Multikulti ist gescheitert" ... und "es können nicht alle hierbleiben, aber ich möchte das kleine Palästinensermädchen jetzt trotzdem mal in den Arm nehmen" etc.pp. Und wieso sollen wir denn eigentlich etwas "schaffen", wenn es doch keine Probleme gibt? - Naja, in Ihrem Ohr rauschen offenbar andere Dinge - wie sich an Ihrem nächsten Beispiel offenbart:

Nur, weil Kugeln Mensch & Tier gleichermaßen töten, Smith&Wesson, bedeutet das noch lange nicht, dass man das Verhalten von Mensch & Tier gleichsetzen kann. Der Mensch wird nicht nur von seinen Instinkten gesteuert. Auch nicht nur von Trickbetrügern. Mitunter trifft er Entscheidungen. Auch wenn er das lieber vermeidet, denn das Entscheiden ist eine ganz und gar lästige Sache.

Leugnen kann der Mensch die Existenz von Trickbetrügern und Instinkten indessen auch nicht, wenn er noch normal ist - insofern behalten Sie natürlich die Hosen an, Smith, wie Sie es vorhatten. Ich könnte Ihnen da eine Geschichte erzählen ... mein Instinkt rät mir indessen, schleunigst die Flucht anzutreten. Also gehen Sie woanders stänkern, kusch!

d. G.

Westpreuße

17. März 2016 19:47

"...der hämische Verweis auf die 'undeutschen' Nachnamen mancher Rechter..."

Es ist aber auch fernab jeglicher Theorie interessant, einfach mal rauszukriegen, wo denn die "Namensverwandten" leben ( relativ und absolut):

https://www.verwandt.de/karten/

Hier allerdings nur bezogen auf Restdeutschland. Allerdings kann man bei der Suche u.a. auch Österreich und Polen einstellen. Will man es ganz genau wissen, wo man...jenseits von Oder und Neiße...denn herkommt, wo sich die "Wurzeln" der Abstammungsfamilie / Herkunftsfamilie befinden, gibt es sehr genaue und weiterführende Archive und Suchforen.

Generell kann man sagen, daß der "normale Bürger" hinter den Dreißigjährigen Krieg kaum hinauskommt. Zwischen 1618-1648 wurden die deutschen Länder durch Krieg, Morderei, Krankheiten, Seuchen, Hungersnöte usw. nachhaltig entvölkert und dezimiert. Die deutschen Länder waren eine "Wüstenei"...
Die Kirchenbücher (Taufregister) waren vernichtet; es gab kaum verläßliche Aufzeichnungen. Wir haben lange drunter gelitten. Und haben uns wieder "aufgerappelt"; eben Deutschland als "Schicksalsgemeinschaft": In guten wie in schlechten Zeiten! Aber dieses Volks - Bündnis durch die Jahrhunderte wird ja gerade mit Nachdruck abgewickelt...
: Grüße von der Weichsel

Klaus Kunze

17. März 2016 20:35

Mal zum Eingangsthema: Aus historischer Neugier greife ich zum NS-halboffiziellen "Rasse-Günther" (Kleine Rassenkunde des deutschen Volkes, 1933). Herr Nassehi würde staunen. Von einer der damaligen Anthropologie von ihm zugeschriebenen Lehre einer "Rassenreinheit" steht da nichts, im Gegenteil schon in der Einleitung S.10 "Zum Begriff Rasse", daß "Rasse" einerseits ein angeborener körperlicher und geistiger Habitus sein soll, daß aber andererseits "mit kaum einer Ausnahme" Völker "Rassengemische" darstellen würden, ausdrücklich auch das deutsche. -
Ich klappe den "Günther" damit wieder zu; die Anthropologie ist heute um 80 Jahre weiter, es steht nichts in solchen alten Büchern, das uns heute irgendwie weiterbringt. Längst hat die genetische "Haplogruppe" die frühere "Rasse" abgelöst. Die moderne Genetik kennt keine Rassen mehr, und sie kann selbst mit dem Artbegriff (Spezies) nichts anfangen, aber das wäre eine andere Geschichte.

Hazmat Modine

17. März 2016 21:55

@M.M.Hof: Als Konstruktivist hat man hier keinen leichten Stand. Die Neue Rechte neigt doch sehr zum Essentialismus und vergibt sich viel dabei.
Der Denkfehler der Linken besteht im kleinen Wörtchen "nur" - das Volk sei ja "nur" ein Konstrukt. Was heißt hier "nur"? Es hat sich als das tragfähigste Konstrukt der Moderne erwiesen.
Außerdem besteht der Denkfehler darin, dass man Konstrukte aus dem Ärmel schütteln könnte wie ein Zauberer bunte Tücher. Konstrukte sind geistige Realien, die sich aufgrund einer materialen Geschichte bilden, wachsen, Form annehmen. Da kann man nicht einfach etwas Neues erfinden und es an die Stelle des Gegebenen setzen. Das ist so unsinnig wie eine neue Religion erfinden zu wollen.
Aber das ist die irrationale Hoffnung der Linken: Wir machen tabula rasa und erleben die Entstehung der neuen, besseren Welt. Gegen diese Hoffnung hilft kein Argument, kein Fakt, keine Tatsache, kein noch so begründeter Einspruch - das sind alles bloß Bremsklötze. Man kann den utopistisch infizierten Geist (womit ich allerdings nichts gegen das utopische Denken an sich sagen will, das ich für notwendig halte) nicht belehren oder überzeugen.
Man kann sich nur hinstellen, seine Stimme erheben wie ein alttestamentlicher Prophet und den Sturm über sich ergehen lassen. Sich selbst zum lebendigen Fels machen, zum Zeichen. Unweigerlich wird sich das Gefühl der Sinnlosigkeit einstellen.
Wir kämpfen nur vordergründig gegen den politischen Gegner oder um politische Positionen ... Wahlen und so. In der Tiefe ist es eine Auseinandersetzung mit einem manifesten Geist - etwas, das sich immer wieder inkorporiert, inkarniert, aber das seine Macht jenseits seiner Vergegenwärtigung hat. Er wird auch die AfD infizieren - hat sie bereits infiziert. Wenn ich über Frau Alice Weidel lese, dass sie in einer lesbischen Beziehung lebt und ein Kind hat, frage ich mich, worin das konservative Familienbild anders begründet sein soll als in Phrasen.
In der Kapitulation vor diesem Geist sehe ich das große Versagen der Kirchen, und das geht im Grunde bis zum 30-jährigen Krieg zurück. Keine andere Ordnungsmacht konnte und kann diesen Geist in die Schranken weisen. Die Kirchen haben diesen geistigen, geistlichen Kampf aufgegeben ... bis auf ein paar letzte Aufrechte vielleicht, aber es geht hier nicht um einzelne Personen, sondern die Macht einer Institution.
Es geht dabei immer um Grenzen. Akzeptiert man die Grenzen des Menschseins (die ja keine Konstrukte sind) und orientiert man daran ethisches und politisches Handeln, oder gibt man sich einer wahn- und rauschhaften Entgrenzungsillusion hin.
Bis auf weiteres haben die Konstruktzauberer und Entgrenzungsillusionisten gewonnen. Wir sind Partisanen, manchmal von donquijotehafter trauriger Gestalt. Dennoch sollten wir lachen, trinken, feiern, denn wir sind am Leben, und das Leben ist Lust. Bloß nicht dunkel werden, starr, felsig, eisig, freudlos, bitter-asketisch! Wie sagte Frau Kositza: "Wir sind die fröhliche Rechte!" - So ganz hab ich es ihr nicht abgenommen, aber als kollektive Selbstermunterung immerhin ein Anfang.

Hazmat Modine

17. März 2016 22:00

Partisanen ... Kosaken ...
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/73/Repin_Cossacks.jpg

Nero

17. März 2016 22:25

@ Hazmat Modine

Sind Sie ich?

Wie sagte Frau Kositza: „Wir sind die fröhliche Rechte!“ – So ganz hab ich es ihr nicht abgenommen, aber als kollektive Selbstermunterung immerhin ein Anfang.

Meine Rede.

Eckesachs

17. März 2016 22:47

@Klaus Kunze

"...die Anthropologie ist heute um 80 Jahre weiter, es steht nichts in solchen alten Büchern, das uns heute irgendwie weiterbringt. Längst hat die genetische „Haplogruppe“ die frühere „Rasse“ abgelöst. Die moderne Genetik kennt keine Rassen mehr, und sie kann selbst mit dem Artbegriff (Spezies) nichts anfangen, aber das wäre eine andere Geschichte."

Die immer moderne Nachbarin (Friseurmeisterin) färbt sich die Haare in grellen Farben, rasiert sich nächste Woche eine Kopfseite kahl und findet das in Ordnung, weil es modern ist.
Sie kennt keine Ästhetik mehr, selbst mit einem Spiegel kann sie nichts mehr anfangen. Ihr Übergewicht wäre eine andere Geschichte, das wollen wir hier lassen.
Sie ist nämlich schon 8o Jahre weiter als Tante Erna, von der konnte sie nie etwas lernen.
Sie hat sogar ein Büchlein geschrieben, welches vom Gemeindepfarrer vertrieben wird, in dem sie ihren längst verstorbenen Vater (einfacher Landser im zweiten Weltkrieg) schlimmer Verbrechen verdächtigt. In der SPD ist sie auch.

Jetzt gehe ich mit meiner Haplogruppe noch ein paar Aufkleber an mutprobenverdächtigen Stellen anbringen.

enickmar

18. März 2016 00:21

Längst hat die genetische „Haplogruppe“ die frühere „Rasse“ abgelöst. Die moderne Genetik kennt keine Rassen mehr, ...

Das ist insofern nicht ganz ganz richtig, als daß die moderne Genetik nachgewiesen hat, daß bestimmte Haplogruppen signifikant mit den auf „klassischen Rassen“ basierenden Konzepten korreliert sind.

Clustering of individuals is correlated with geographic origin or ancestry. These clusters are also correlated with some traditional concepts of race, …

Link.

Nero

18. März 2016 00:25

@ Klaus Kunze

man kann Wörtern auch selbst Bedeutung verleihen.
Wenn hier alles voller Türken/Araber/Tunesier etc. ist, dann hat das sehr wohl Bedeutung und bedeutet das Ende der Deutschen.
Auch wenn der Habitus deutsch sein sollte.

Natürlich ist Rasse keine materialistischer Begriff der sich nur auf den Phänotyp reduziert, schon klar. Nur umgekehrt kann es eben auch nicht sein, dass man das Deutschsein nur geistig mit sich trägt.
Es ist ein Verbund aus Attributen. Das macht einen Zellhaufen zu einer Rasse.

Ich finde den Passus in Renaud Camus' Buch Revolte gegen den großen Austausch sehr gut: In Europa haben Völker seit Jahrhunderten und Jahrtausenden gelebt und jetzt will man sie binnen ein paar Generationen wegwischen. Dagegen müssen wir uns wehren!

So ist es. Und ich lasse mir dieses Ziel nicht von Relativierern zerreden die mir erzählen wollen, die große Wissenschaft hätte herausgefunden, dass es uns nicht mal als Spezies geschweige denn als Volk gibt.
Wenn hier alles voller Mischlinge ist, also die kosmische Rasse wie ich einem Kommentar weiter oben ausführte, dann gibt es tatsächlich keine Rasse mehr.

Herr Nassehi würde staunen. Von einer der damaligen Anthropologie von ihm zugeschriebenen Lehre einer „Rassenreinheit“ steht da nichts, im Gegenteil schon in der Einleitung S.10 „Zum Begriff Rasse“, daß „Rasse“ einerseits ein angeborener körperlicher und geistiger Habitus sein soll, daß aber andererseits „mit kaum einer Ausnahme“ Völker „Rassengemische“ darstellen würden, ausdrücklich auch das deutsche. -

Die Rassengesetze kamen aber erst 1935. Was wollen Sie also mit einem Buch von 1933 beweisen?

Ich zitiere aus dem Gesetzt zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre:

Durchdrungen von der Erkenntnis, daß die Reinheit des deutschen Blutes die Voraussetzung für den Fortbestand des Deutschen Volkes ist, und beseelt von dem unbeugsamen Willen, die Deutsche Nation für alle Zukunft zu sichern [...]

Zusammen mit anderen Gesetzen sind das die Rassenschutzgesetze.
So steht es jedenfalls in meinem kleinen Büchlein von damals...
Es geht also erstmal um Blutreinheit, aus der dann die Rasse entstehen soll.

Eine reine materialistische Interpretation des Begriffs Rasse wurde zu Recht verworfen und kritisiert. Da gehört mehr dazu. Aber Ich sehe es halt in meiner Umgebung: es ist eben was anderes wenn ein Elternteil Belgier oder Däne ist, als wenn ein Elternteil türkisch oder marokkanisch ist.
Dem wohnt ein inhärenter Bruch inne. Genau DAS ist die kosmische Rasse. Nassehi ist selbst ein angehöriger des neuen globalen Menschen.
Daher weiß er nur zu gut wie sich das anfühlt.
Das ist ein europäisches Problem und wir müssen eine europäische Lösung finden. Ratschläge, Tipps oder Hilfen aus der Mischwelt sind nichts anderes als trojanische Pferde.

Wir sollten uns vor solchen Wesen aus der Zwischenwelt hüten.

Leo Naphta

18. März 2016 00:45

@ Aristoteles

"Geheimplan"? Das Haßpamphlet von Kaufmann war alles andere als geheim, es war ein Bestseller - und sein Verfasser sprach, außer für sich selbst, vielleicht noch für das Bevölkerungssegment, dem er angehörte, für die Regierung sprach er nicht.
Aber auch, wenn es sich anders verhielte, wäre nicht zu leugnen, daß Kaufmanns Sterilisierungs-Szenario weder in die Tat umgesetzt noch seine Umsetzung auch nur erwogen wurde. Wenn Sie Schrenck-Notzings berühmten Erstling gelesen haben, wissen Sie, warum die Fraktion der "Chaos Boys", deren Gedankenwelt in Kaufmanns Buch einen frühen und extremen Ausdruck fand, schon mit dem Übergang von Roosevelt zu Truman den Gipfel ihres Einflusses überschritten hatte.

Monika

18. März 2016 06:41

Um das Thema etwas zu verweiblichen:
https://jezebel.com/new-york-fashion-week-diversity-talks-but-white-faces-1522416724

Was seltener wird, wird kostbarer. Gilt auch hier der Verknappungseffekt ?
Warum bleichen Schwarze ihre Haut ?
Glätten ihre Haare ? Lassen Asiatinnen ihre Augen vergrößern ?
Ist ja auch ein Thema bei der Oscar-Verleihung gewesen .
White is beautiful ? Oder ist die weiße Klientel kaufkräftiger ?

Winston Smith 78699

18. März 2016 08:31

@ Nero

man kann Wörtern auch selbst Bedeutung verleihen. ... Natürlich ist Rasse keine materialistischer Begriff der sich nur auf den Phänotyp reduziert, schon klar. ... Es ist ein Verbund aus Attributen. ...

Nur eine Vermutung meinerseits: möglicherweise wird bei dieser Begrifflichkeit beim Fall ihrer Anwendung auf den Menschen aus verschiedenen Gründen so genau hingeschaut und werden so hohe Anforderungen formuliert, dass vielleicht nicht einmal mehr die übliche allgemeinere Anwendung der Begrifflichkeit in der Biologie solchen Standards gerecht werden könnte und überdies nicht einmal eine ontologisch-metaphysische Bestimmung derartig streng ist.

Wie wenn man nur bei einer Sorte Speiseeis (nehmen wir mal Schokoladeneis) ganz pingelig wird und sagt, das dürfe nicht Eis heißen und nicht Schokolade, weil ... und bei allen anderen Lebensmitteln nicht, weil man dann nämlich gar nichts mehr verkaufen dürfte.

Daher würde ich gerne diese beiden Artikel speziell auf den Fall hin durchgehen:

https://plato.stanford.edu/entries/species/
https://plato.stanford.edu/entries/natural-kinds/#NatKinBio

Aber alleine fang ich damit nicht an.

Hazmat Modine

18. März 2016 09:03

@ Nero: Nein ... "Ich ist ein anderer".

Heinrich Brück

18. März 2016 10:36

"Aber alleine fang ich damit nicht an."

Sie sind nicht alleine. Hier: https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/startseite/ Sie bekommen jede Menge Unterstützung.
Mit diesem Thema gewinnen Sie keine Kölner Silvesternacht - ganz bestimmt nicht.

Klaus Kunze

18. März 2016 10:38

Naturwissenschaftliche, geisteswissenschaftliche und umgangssprachliche Begriffe sind oft nicht kompatibel. Innerhalb der Naturwissenschaften selbst sind auch nicht mehr alle Begriffe kompatibel. Ein hergebrachter Grundsatz besagt: Was sich miteinander vermehrt, gehört zur selben Spezies. Aktuellen Berichten zufolge pflanzen sich derzeit Eisbären und Grizzlys fruchtbar fort, obwohl als "gute Arten" anerkannt. Homo sapiens und Homo neanderthalensis haben sich nachweislich vermischt, obwohl bisher als eigenständige Arten anerkannt. Die Geneteik hat für sich nicht nur den Artbegriff verabschiedet oder bis zur Irrelevanz relativiert, und den Rassebegriff schon lange. Gleichwohl behauptet sie nicht, Dackel und Pudel seien nichts phänotypisch Verschiedenes. Sie sind lediglich genetisch nicht signifikant verschieden.
Man sollte also in Kontroversen durch kluge Begriffsverwendung deutlich machen, wovon man spricht. Doppeldeutige und je nach Kontext angreifbare Worte wie Rasse sollte man vermeiden und mit ihr die prompt folgende -ismus-Keule.

Urwinkel

18. März 2016 10:58

@ Gutmensch,

Lassen Sie den Smith einfach in Ruhe. Das ist ein schlauer Kerl. Seine subversive Bloßstellung dieses wellenreitenden Online-Strichers war schon einen Lacher wert. Soviel Zeit und Muße für solchen Quatsch muß man erstmal haben. Tierversuchsvergleiche hinken bei näherer Betrachtung und Erfahrung und scheitern an der Realität. Da schleudert viel post-Romantik vom Edlen Wilden mit rein. Und schon wird es wirr.

@ Monika:

Warum bleichen Schwarze ihre Haut ?

Das weiß ich nicht. Aber mal andersrum: Warum gingen die urban-sozialisierten Autochtonen fast fanatisch und von unsichtbarer Kraft getrieben/angezogen in Bräunungsklitschen? Weil irgendwie "Black Beautiful" sei?" Dieser Trend der Bodymodifikation verliert seit Jahren an Attraktivität. Vor ungefähr 15 Jahren war es noch das Schönheitsideal des hauptsächlich weiblichen, aber auch männlichen Prekariats. Nächste folgerichtige Station derer war dann das Tatoo/Piercing-Studio und das Fitnesscenter. Diese Stationen mögen einzeln betrachtet vor sich hin-wirtschaften. Aber sie hängen bis in die, für sie werbeschaltende Lokalzeitungs/Radiokreise miteinander zusammen. Das nennt man dann Weltoffenheit unter der Chiffre hedonistischer Markteilnahme.

--

Ganz speziell zum Thema: Offensichtlich bi-nationale Partnerschaften (ein vernachlässigbarer Prozentsatz aller Partnerschaften) müssen z.Zt. im gesellschaftlichen Klima einiges aushalten und Spießrutenlaufen. Weiter oben klang das in einem Kommentar an -> Alltagsrassismus. Die Weiße mit zwei Mischlingskindern und der Afro-Partner auf "Geschäftsreise". Das ist bestimmt kein Spaß und zerrt an den Nerven ob der Prolls da draußen. Umgekehrt: Wohl dem Sugardaddy der sich solch ein Abenteuer körperlich wie finanziell leisten kann.

Nero

18. März 2016 11:07

Ich sehe die Rasse als ein Ideal.
Da haben Sie nicht ganz unrecht wenn Sie sagen, dass das eine strenge Bestimmung ist. Ideale sind zum Teil auch nicht erreichbar, geben dafür aber eine unveränderliche Richtung vor.
Zumal Rasse auch immer Zucht impliziert. Und Zucht hat ein Ziel: Ein Ideal.

Daher kann das Schokoladeneis kein Eis sein. Es ist auch keine Schokolade. Das ist dann eben so. Es wurde ja auch nicht daraufhin gezüchtet ein Eis oder eine Schokolade zu sein. Es entspricht einfach nicht der Klasse/Rasse des Eises oder Schokolade.

Wenn Sie in den Zoo gehen und sagen, Sie sind ein Krokodil, sind ´sie dann eines? Nein.
Wenn der Zoodirektor zu Ihnen kommt und Ihnen einen Zettel überreicht in dem er feierlich feststellt, dass Sie ein Krokodil wären, sind Sie dann eins? Nein.
Wenn Biologen feststellen, dass Menschen mit Krokodilen 98% der Gene gemein haben, sind Sie dann eines? Nein.
Wenn Sie sagen, dass Sie wie ein Krokodil gelebt haben und das schon immer, sind Sie dann eines? Nein.

Wenn alles zusammentrifft, dann sind Sie aber ein Krokodil.
Nein, natürlich nicht.

Drehen Sie jetzt alles um! Also ein Krokodil hat 98% der Gene mit Menschen gemein, ist es jetzt ein Mensch? Nein.
Ein Krokodil hat schon immer unter Menschen gelebt und kennt nichts anderes, also es ist menschlich sozialisiert. Ist es ein Mensch? usw...

Was soll ich da jetzt machen verehrter Winston? Sie sind kein Krokodil und Sie werden nie eines. Ein Krokodil gekreuzt mit einem Lurch ist eben weder ein Krokodil noch ein Lurch. Blicken wir der Wahrheit ins Gesicht und trennen uns von Wunschvorstellungen.

Nero

18. März 2016 11:11

Hoppla Anrede vergessen,

mein obiger Post geht an Winston Smith 78699

Hermann Karst

18. März 2016 11:13

Noch ein Wort zum Nebenkriegsschauplatz "indogermanisch".

Der Begriff "indogermanisch" bezweckt allein, verwandte Sprachen zwischen Indien im (Süd-)Osten und Germanen im (Nord-)Westen begrifflich zusammenzufassen; der Begriff stammt von Klaproth 1823.

Die Verwandtschaft von Sanskrit mit etlichen europäischen Sprachen wurde schon im 18. Jh. festgestellt, und zwar durch Jones 1788. Die Indogermanistik als wissenschaftliche Disziplin, wenn auch zunächst ohne diesen Begriff, wurde begründet durch Rask 1814, Bopp 1816, Jacob Grimm 1819.

In der deutschen Sprachwissenschaft ist der Begriff "indogermanisch" seitdem fest etabliert. Ich nenne einige Standardwerke: Pokorny, Indogermanisches Etymologisches Lexikon 1959; Rix u. a., Lexikon der indogermanischen Verben, 2001; Meier-Brügger, Indogermanische Sprachwissenschaft, 2002; Wodtko u.a., Nomina im Indogermanischen Lexikon, 2008.

Einige Foristen benutzen statt "indogermanisch" den Begriff "indoeuropäisch", wie er im nichtdeutschsprachigen Ausland benutzt wird (warum dort bevorzugt, darauf kann unschwer jeder selber kommen). Warum die Beflissenheit, die Germanen aus dem Begriff zu vertreiben?! Ich vermute allerdings, es ist eher Unkenntnis, denn man findet's ja auch so - z.B. in Schulbüchern. In vielen Geschichtsbüchern spielen die Germanen eine sichtlich untergeordnete Rolle, und wenn man die Germanen dann auch noch aus dem Begriff "Indogermanen" vertreiben kann (das Ausland macht's ja vor) - warum denn nicht?!

Dem muß man sich allerdings nicht anschließen. Jedenfalls nicht HIER.

HerrGott

18. März 2016 11:56

Ich bin Österreicher, hier geboren und mit deutscher Muttersprache aufgewachsen. Allerdings hab ich einen italienischen Familiennamen - man könnte ganz hart sagen, ich bin ein Immigrant der 4. Generation.

Das macht mich aber noch lange nicht zu einem Italiener (obwohl ich ein paar Brocken verstehe und bei Gott nichts gegen Italiener habe).
Nein, ich hab dt. Kinderlieder gesungen, dt. Märchen und Kinderbücher gelesen, alle meine Freunde waren deutschprachige (Österreicher).

Was ich sagen will: Trotz meines Namens ist die deutsche Kultur "meine" Kultur, fühle ich mich diesem Kulturkreis zugehörig und werde nichts über ihn kommen lassen.

Wenn ich auch als Österreicher natürlich auf "unsere" österreichischen Besonderheiten stehe - ich esse Topfen statt Quark, Grundbirnen oder Erdäpfel statt Kartoffeln und Sahne heißt bei mir Schlagrahm oder Obers. Soviel "Nationalismus" gönne ich mir ;)

Winston Smith 78699

18. März 2016 12:10

@ Heinrich Brück
Meinen Sie das?

https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/themen/schutz-vor-rassismus/begriff-rasse/

Der Hendrik Cremer ist ein Jurist und argumentiert grob gesagt nach dem Modell: weil man böse Sachen mit Kernenergie anstellen kann, darf die Formel E=mcc nirgends mehr stehen. Und dann bringt er noch irgendeine Referenz daher, dass Physik auch ohne die Formel gut funktioniert.

In Wirklichkeit könnte er natürlich zu den Gehirnwäschern gehören, aber dahingehend ist seine Forderung der Wortlöschung nicht besonders erhellend oder originell.

Wieso weisen Sie mich überhaupt darauf hin? Hab ich was übersehen und gibt es bei diesem Institut mit offensichtlicherer Agenda noch was anderes? Was haben die beiden Stanford-Artikel damit zu tun? (Einen über "Rasse" gibt es dort auch.)

Den letzten Satz in Ihrem Kommentar verstehe ich leider überhaupt nicht.

Fredy

18. März 2016 12:29

@Nero

Das hat schonmal jemand kürzer formulieren können: "Hausmaus zu Hausmaus, Feldmaus zu Feldmaus, und Fink zu Fink."

Ich für mich, und ich glaube ich spreche zudem nicht für wenige, möchte und werde kein Objekt irgendeiner Zucht sein, weder der rassereinen noch der rassevermischenden. Ich wähle die Freiheit eines freien Menschen von jeder knechtenden Ideologie, die mich und meinesgleichen zur Unmenschlichkeit zwingt. Der Mensch ist Züchter über Pflanzen und Getier, und wird er selbst zum Zuchtobjekt steht er auf derselben Ebene wie Letztere. Vom Herrgott will ich dabei gar nicht reden.

Leg Dir ein Hobby zu, Mäuse oder Hunde, da kannst Du innerhalb deines eigenen kurzen Lebens erfolgreich Zuchtspielchen betreiben.

deutscheridentitärer

18. März 2016 12:36

Was seltener wird, wird kostbarer. Gilt auch hier der Verknappungseffekt ?
Warum bleichen Schwarze ihre Haut ?
Glätten ihre Haare ? Lassen Asiatinnen ihre Augen vergrößern ?
Ist ja auch ein Thema bei der Oscar-Verleihung gewesen .
White is beautiful ? Oder ist die weiße Klientel kaufkräftiger ?

Also das ist ja wohl Unsinn ...

Die Weißen sind (noch) die sozial dominante Gruppe in der angelsächsischen Welt und die Minderheiten betreiben "White-Washing".

Ganz normal und plausibel.

Lange wird das wohl nicht mehr so sein.

Winston Smith 78699

18. März 2016 12:44

@ Nero

Danke für die Antwort. Obwohl ich mich wohl zu knapp und mißverständlich ausgedrückt habe und die Antwort in eine andere Richtung geht, ist diese an sich ja lesenswert, also nicht umsonst.

Ich versuch's mal anders: In den einschlägigen Wikipedia-Artikeln wird der Begriff "Rasse" natürlich lauthals abgelehnt, zugleich aber der Inhalt auf Begriffe wie "Subspezies" und "Population" verschoben. Pflückt man sich die Einzelinformationen aus den verschiedenen Unterkapitelchen zusammen, kommt für mich dabei raus, dass der Inhalt durchaus in der Biologie Anwendung findet und nur brav das böse Wort vermieden wird. Meinetwegen hat der Begriff auch eine inkonsistente Verwendungsgeschichte, aber welcher hat das nicht?

Mit den beiden vorgeschlagenen Artikeln wollte ich in die Richtung gehen, das Spektrum der vielen Möglichkeiten aufzuzeigen, mit denen Kategorisierungen vorgenommen werden können, wie Sie das ja auch angesprochen haben. Und dass eine Mischform durchaus nichts Ungewöhnliches sein könnte - weswegen die (auch bei Wikipedia vorgebrachte) Fixierung auf genetische Überinstimmung allein (wie war das noch mit der Kartoffelpflanze?) ein Schmu ist, der eventuell woanders in der Biologie auch nicht hält.

Im Klartext: der Begriff "Rasse" wird vielleicht auf verschiedene Weisen so kritisiert, wie andere nicht (welche das dann auch nicht überleben würden), während sein Inhalt im Prinzip unter anderem Namen weiterhin besteht. Das wäre die Verschleierung eines wissenschaftlichen Tabus, und um diese begründet aufzudecken und zu widerlegen, wollte ich eine Ebene abstrakter und allgemeiner rangehen.

(O Gott, jetzt gelte ich bestimmt bereits als Rassist.)

Hermann Karst

18. März 2016 13:05

"Rasse oder Nichtrasse, das ist hier die Frage."

Man kann ja eine Meinung zur Sache haben, unbenommen, und die auch äußern. Was aber nicht schlecht wäre: Sich durch neuere und vernünftige Literatur zum Thema fit zu machen. Ich empfehle einigen in der geschätzten Runde hier und jenen Kommentarlesern, die nach der Lektüre etwas ratlos zurückbleiben, aber nach Wissen dürsten, die Bücher von Andreas Vonderach (der hier ja kein Unbekannter ist).

Zurück zur Sache.

Zur Sache - das heißt zu Armin Nassehi. (Frage: Heißt der mit Vornamen tatsächlich ARMIN??)

enickmar

18. März 2016 13:23

Die Rassengesetze kamen aber erst 1935. Was wollen Sie also mit einem Buch von 1933 beweisen?

Ich zitiere aus dem Gesetzt zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre:
...
Zusammen mit anderen Gesetzen sind das die Rassenschutzgesetze.
So steht es jedenfalls in meinem kleinen Büchlein von damals…

Was soll das kleine Büchlein von damals beweisen ?

Urwinkel

18. März 2016 14:12

Vor kurzem ist ein belustigendes Video aufgetaucht (ohne konkrete Datierung). Das Thema ist OT. Man sieht darin eine typische Klassenbank-Szenerie, die fast jeder aus der vergangenen Schulzeit kennen dürfte. Der YT-Link dazu:

Titel:

"Hat Claudia Roth im Bundestag Drogen erhalten ?"

https://www.youtube.com/watch?v=LSOH_T9QuXQ&feature=youtu.be

Die gesamte Szene ist dermaßen witzig, um sich eine Bemerkung dazu zu erlauben: Es erinnert an harmlose Schulklassenclownerie. Aufgerollt: Der Streber neben der fast einschlafenden (auf die Augen achtend) Göring-Eckardt ist fleißig beim mitschreiben. Was da gerade hinter ihm passiert, pariert er mit gewohnter Lässigkeit - und - geht seiner Kandidtatur nach. Dieser Videoschnipsel möchte eine Drogenverschiebung nachweisen. Zu erkennen ist darauf gar nichts, was beweiskräftig wäre. Zu erkennen sind aber zwei Hühner, die sich wie ertappte Ladendiebe bei Entdeckung via Kamera verhalten.

Aufgedröselt: Die großmäulige Dicke links, schockt gar nichts; die verhuschte graue Streberin mit der Brille ist ist die ungeahnt durchtriebenste der ganzen Schulklasse. Nesthäkchen Görin-Eckardt schlummert mal wieder. Der daneben weiß davon nichts, interessiert ihn auch nicht.

So sieht es es aus in den Sitzungen. Wie früher in der Schule.

Unser Lehrer hatte immerhin noch so einen Entspannungs-Knetball zur Hand, den er auf Unaufmerksame oft ganz treffsicher losgefeuert hat. Der Getroffene mußte das das Geschoss dann aufsammeln und wieder zurück bringen. So kamen die betreffenden Schlafmützen wieder in Bewegung. Je nach Status hat es einige gekränkt, andere schlugen instinktiv Ruhm aus dem beabsichtigten Versuch, gedemütigt zu werden.

Die ungeklärte Frage bleibt aber: Was wirft sich das graue Gespenst neben Roth hektisch in Verlegenheitgeste ein? Eine Aufgabe für Verschwörungstheoretiker.

Desprecio

18. März 2016 15:16

@ "Klaus Kunze" / 18.03.2016

"Man sollte also in Kontroversen durch kluge Begriffsverwendung deut-
lich machen, wovon man spricht. Doppeldeutige und je nach Kontext
angreifbare Worte wie Rasse sollte man vermeiden und mit ihr die
promt folgende -ismus-Keule."

Immer wieder versuche ich, vor allem für mich selbst und mein rechts-
konservatives Selbstverständnis, neue Hoffnung zu schöpfen, daß es
sich wenigstens in diesem Forum herumgesprochen hat, daß man ne-
ben all den Widrigkeiten, denen man in diesem Lande aufgrund seiner
politischen Verortung ständig ausgesetzt ist, sich nicht auch noch seinen
Sprachgebrauch, die Deutungshoheit über angeblich zu verwendende
Begriffe unserer über alle Zweifel erhabene deutsche Muttersprache,
von unserem Gegenüber vorschreiben läßt, einem Gegenüber, das
nicht eher locker lassen wird, bis es jedem Einzelnen von uns neben
unserer Kultur und unseren Werten auch noch die in Diskussionen zu
verwendende Sprache diktiert hat.

Möglicherweise konnten Sie, im Gegensatz zu mir und vielen anderen,
schon feststellen, daß sich ein links-rot indoktriniertes Gegenüber da-
durch von Ihnen hat überzeugen lassen, daß Sie ihm möglicherweise
das Feld über den Sprachgebrauch und Begriffsdeutungen überlassen
haben ?

Ein Forist machte heute den meiner Meinung äußerst brauchbaren
Vorschlag, sich durch "neuere und vernünftige Literatur zum Thema
fit zu machen". Ich empfehle neben dem bereits genannten Andreas
Vonderach, noch Volkmar Weiss, Philippe Rushton, Christian Böttger,
Irenäus Eibel-Eibesfeldt u.v.a.

Angelesenes Wissen und dessen entsprechende Anwendung im Dis-
kurs mit Andersdenkenden verschafft einem meist das Selbstbewußt-
sein, selbst die Deutungshoheit zu übernehmen und das Gegenüber
etwas kleiner aussehen zu lassen ! Dies könnte eine Keule sein, die
die Wirkung einer "Nazi-Keule" bei weitem übertrifft.

Andreas Vonderach

18. März 2016 15:26

@klaus kunze

"Längst hat die genetische „Haplogruppe“ die frühere „Rasse“ abgelöst. Die moderne Genetik kennt keine Rassen mehr."

Die Haplogruppe, also der mtDNS oder Y-DNS-Genotyp, ist, da nicht sexuell rekombiniert und darum geschlossen vererbt, jeweils nur ein einziges Merkmal. Die Haplotypen mit Rassen oder Völkern gleichzusetzen, ist Quatsch. Genausogut könnte man das mit den AB0-Blutgruppen tun.

Sicher gibt es viele Genetiker und Anthropologen, die sich aus ideologischen oder opportunistischen Gründen vom Rassenbegriff abgewandt haben. An den Fakten ändert daß aber nichts. Man spricht heute am ehesten von Populationen. Und die morphologischen Rassentypen sind mit den genetisch unterscheidbaren praktisch identisch, was ja auch kein Wunder ist, denn die morphologischen Merkmale haben eine genetische Grundlage und sind in den gleichen Zeiträumen und geographischen Räumen evoluiert. Und auch die psychischen Merkmale gehen mit den morhpologischen und genetischen überein.

Übrigens können sich die Menschen anhand ihres eigenen Phänotyp sehr gut selbst einschätzung. Eine amerikanische Untersuchung ergab, daß die ethnische Selbstzuordnung (Weiße, Schwarze, Ostasiaten und Latinos) bei 99,86 Prozent der untersuchten Personen (über 1000) mit der genetischen Cluster-Zugehörigkeit (viele Merkmale, nicht nur die mtDNS- oder Y-DNS-Haplotypen) übereinstimmt.

Andreas Vonderach

18. März 2016 15:34

@Klaus Kunze

„Zum Begriff Rasse“, daß „Rasse“ einerseits ein angeborener körperlicher und geistiger Habitus sein soll, daß aber andererseits „mit kaum einer Ausnahme“ Völker „Rassengemische“ darstellen würden, ausdrücklich auch das deutsche."

Die psychischen Unterschiede zwischen den menschlichen Großrassen (Europäer, Schwarze, Asiaten) sind nach den Untersuchungen von Daniel Freedman genauso groß, wie die zwischen Hunderassen !

Auch innerhalb des deutschen Volkes gibt es psychosomatische Korrealtionen - Dunkelhaarige- und äugige sind extravertierter und kontaktfreudiger, Hellpigmentierte introvertierter und sachorientierter, die den europäischen Rassentypen entsprechen (Mediterranide und Nordide).

Günthers Beschreibung der europäischen Rassentypen ist im einzelnen sicher angreifbar (besonders was die Alpinen betrifft), stimmt im Großen und Ganzen aber mit der Wirklichkeit überein.

Der Gutmensch

18. März 2016 16:27

Also, Urwinkel

- der Mann kann sich alleine wehren, haben Sie mal keine Bange! Seien Sie lieber Gentleman und kümmern Sie sich um mich, bevor ich frustriert Etzels Saal anzünde (Nein, ich habe das nicht vor. Meine naturblonden Zeiten liegen hinter mir.) Aber das ist ja bei deutschen Männern nicht drinnen im Karton!

So, nun - bin bei der ersten Quelle bis zu diesem Satz gekommen: "So in the end, relational essentialism is not essentialism because it fails to satisfy a core aim of essentialism."

Dazu hat Kazuo Ishiguro einen phantastischen Roman geschrieben, nämlich "Never let me go" (die Verfilmung können Sie vergessen, ich glaube, der Regisseur hat nicht wirklich verstanden, worum es geht. - Oder ich habe es nicht verstanden, das halte ich für möglich! Vermutlich kann man auch die Übersetzung vergessen, aber das weiß ich nicht. Erfreulicher Weise schreibt Ishiguro jedenfalls ein sehr angenehmes Englisch.)

Soweit, so gut. Ich habe da meine eigene Theorie, aber ich nehme an, dass andere schon schneller waren. Oder einfach die letzten paar tausend Jahre Schleifendenken ausgesessen haben. Denn, offen gesagt, nehme ich an, dass Winstons Schlauheit eine uralte ist - was weder gegen sie, noch gegen ihn spricht.

Ach ja - und "An artist of the floating world" von Ishiguro ist, glaube ich, eher geeignet, ein paar Mechanismen von heute zu erklären. Und "When we were orphans" Obwohl - das ist teilweise nervig und ich würde es mir auch nicht geben, wenn ich nicht ausgerechnet aus - käme. Würde Ishiguro erklären, er würde ein Volk gründen, käme ich jedenfalls ins Grübeln. Aber das würde er nicht tun; vermutlich spart er eisern für eine einsame Insel oder besser gleich einen neuen Planeten und da ist er dann der letzte seiner Art.

d. G.

Klaus Kunze

18. März 2016 16:54

@Andreas Vonderach

Ok, das weiß ich ja alles. Hier geht es mir ausschließlich um die Warnung, nicht völlig unnötig in Kontroversen in begriffliche Messer zu laufen.

enickmar

18. März 2016 17:03

Die Haplogruppe, also der mtDNS oder Y-DNS-Genotyp, ist, da nicht sexuell rekombiniert und darum geschlossen vererbt, jeweils nur ein einziges Merkmal. Die Haplotypen mit Rassen oder Völkern gleichzusetzen, ist Quatsch. Genausogut könnte man das mit den AB0-Blutgruppen tun.

Ich glaube mit Haplogruppen ist hier die Haplotyp-Blockstruktur und die entsprechenden SNP-Marker als Organisationsprinzip des gesamten menschlichen Genoms gemeint.

Und diese Muster korrelieren, wie gesagt, durchaus mit dem traditionellen Konzept der Rassen.

enickmar

18. März 2016 17:31

Anhand des genetischen Profils, welches ja auf den „Haplotypen“ (SNP-Genotypen) basiert, lassen sich sogar Individuen bestimmten „Populationen“ zuordnen. Zeig mir deine Gene und ich sag’ dir wer Du bist:

At the same time, principal components analyses reveal discernible genetic differentiation among almost all identified populations in our sample, and in most cases, individuals can be clearly assigned to defined populations on the basis of SNP genotypes. All individuals are accurately classified into continental groups using a model-based clustering algorithm, but between closely related populations, genetic and self-classifications conflict for some individuals.

Link.

Martin Lichtmesz

18. März 2016 18:01

Karawane zieht weiter, Dank an alle!

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.