Nach Brüssel: Adnote zum dümmsten Satz unter vielen dummen

Der dümmste Satz: "Ich habe Angst. Nicht vor dem Islam, nicht vor Terror -...

son­dern vor der rechts­po­pu­lis­ti­schen Het­ze, die fol­gen wird.” – Iri­na Stud­hal­ter, Grü­ne aus der Schweiz, ges­tern auf Twit­ter, hat den Zugang mitt­ler­wei­le gesperrt.

Adno­te: Gegen das Böse läßt sich pro­tes­tie­ren, es läßt sich bloß­stel­len, es läßt sich not­falls mit Gewalt ver­hin­dern, das Böse trägt immer den Keim der Selbst­zer­set­zung in sich, indem es min­des­tens ein Unbe­ha­gen im Men­schen zurück­läßt. Gegen die Dumm­heit sind wir wehrlos:

Weder mit Pro­tes­ten noch durch Gewalt läßt sich hier etwas aus­rich­ten; Grün­de ver­fan­gen nicht; Tat­sa­chen, die dem eige­nen Vor­ur­teil wider­spre­chen, brau­chen ein­fach nicht geglaubt zu wer­den – in sol­chen Fäl­len wird der Dum­me sogar kri­tisch -, und wenn sie unaus­weich­lich sind, kön­nen sie ein­fach als nichts­sa­gen­de Ein­zel­fäl­le bei­sei­te­ge­scho­ben wer­den. Dabei ist der Dum­me im Unter­schied zum Bösen rest­los mit sich selbst zufrie­den; ja, er wird sogar gefähr­lich, indem er leicht gereizt zum Angriff übergeht.

Daher ist dem Dum­men gegen­über mehr Vor­sicht gebo­ten als gegen­über dem Bösen. Nie­mals wer­den wir mehr ver­su­chen, den Dum­men durch Grün­de zu über­zeu­gen; es ist sinn­los und gefährlich.

Um zu wis­sen, wie wir der Dumm­heit bei­kom­men kön­nen, müs­sen wir ihr Wesen zu ver­ste­hen suchen. Soviel ist sicher, daß sie nicht wesent­lich ein intel­lek­tu­el­ler, son­dern ein mensch­li­cher Defekt ist. Es gibt intel­lek­tu­ell außer­or­dent­lich beweg­li­che Men­schen, die dumm sind, und intel­lek­tu­ell sehr Schwer­fäl­li­ge, die alles ande­re als dumm sind. Die­se Ent­de­ckung machen wir zu unse­rer Über­ra­schung anläß­lich bestimm­ter Situa­tio­nen. Dabei gewinnt man weni­ger den Ein­druck, daß die Dumm­heit ein ange­bo­re­ner Defekt ist, als daß unter bestimm­ten Umstän­den die Men­schen dumm gemacht wer­den, bzw. sich dumm machen lassen.

Wir beob­ach­ten wei­ter­hin, daß abge­schlos­sen und ein­sam leben­de Men­schen die­sen Defekt sel­te­ner zei­gen als zur Gesel­lung nei­gen­de oder ver­ur­teil­te Men­schen und Men­schen­grup­pen. So scheint die Dumm­heit viel­leicht weni­ger ein psy­cho­lo­gi­sches als ein sozio­lo­gi­sches Pro­blem zu sein. Sie ist eine beson­de­re Form der Ein­wir­kung geschicht­li­cher Umstän­de auf den Men­schen, eine psy­cho­lo­gi­sche Begleit­erschei­nung bestimm­ter äuße­rer Ver­hält­nis­se. Bei genaue­rem Zuse­hen zeigt sich, daß jede star­ke äuße­re Macht­ent­fal­tung, sei sie poli­ti­scher oder reli­giö­ser Art, einen gro­ßen Teil der Men­schen mit Dumm­heit schlägt. Ja, es hat den Anschein, als sei das gera­de­zu ein sozio­lo­gisch-psy­cho­lo­gi­sches Gesetz.

Die Macht der einen braucht die Dumm­heit der ande­ren. Der Vor­gang ist dabei nicht der, daß bestimm­te – also etwa intel­lek­tu­el­le – Anla­gen des Men­schen plötz­lich ver­küm­mern oder aus­fal­len, son­dern daß unter dem über­wäl­ti­gen­den Ein­druck der Macht­ent­fal­tung dem Men­schen sei­ne inne­re Selb­stän­dig­keit geraubt wird und daß die­ser nun – mehr oder weni­ger unbe­wußt – dar­auf ver­zich­tet, zu den sich er geben­den Lebens­la­gen ein eige­nes Ver­hal­ten zu finden.

Daß der Dum­me oft bockig ist, darf nicht dar­über hin­weg­täu­schen, daß er nicht selb­stän­dig ist. Man spürt es gera­de­zu im Gespräch mit ihm, daß man es gar nicht mit ihm selbst, mit ihm per­sön­lich, son­dern mit über ihn mäch­tig gewor­de­nen Schlag­wor­ten, Paro­len etc. zu tun hat. Er ist in einem Ban­ne, er ist ver­blen­det, er ist in sei­nem eige­nen Wesen miß­braucht, miß­han­delt. So zum wil­len­lo­sen Instru­ment gewor­den, wird der Dum­me auch zu allem Bösen fähig sein und zugleich unfä­hig, dies als Böses zu erken­nen. Hier liegt die Gefahr eines dia­bo­li­schen Miß­brauchs. Dadurch wer­den Men­schen für immer zugrun­de gerich­tet wer­den können.

Aber es ist gera­de hier auch ganz deut­lich, daß nicht ein Akt der Beleh­rung, son­dern allein ein Akt der Befrei­ung die Dumm­heit über­win­den könn­te. Dabei wird man sich damit abfin­den müs­sen, daß eine ech­te inne­re Befrei­ung in den aller­meis­ten Fäl­len erst mög­lich wird, nach­dem die äuße­re Befrei­ung vor­an­ge­gan­gen ist; bis dahin wer­den wir auf alle Ver­su­che, den Dum­men zu über­zeu­gen, ver­zich­ten müssen.

In die­ser Sach­la­ge wird es übri­gens auch begrün­det sein, daß wir uns unter sol­chen Umstän­den ver­geb­lich dar­um bemü­hen, zu wis­sen, was »das Volk« eigent­lich denkt, und war­um die­se Fra­ge für den ver­ant­wort­lich Den­ken­den und Han­deln­den zugleich so über­flüs­sig ist – immer nur unter den gege­be­nen Umstän­den. Das Wort der Bibel, daß die Furcht Got­tes der Anfang der Weis­heit sei (Psalm 3,10), sagt, daß die inne­re Befrei­ung des Men­schen zum ver­ant­wort­li­chen Leben vor Gott die ein­zi­ge wirk­li­che Über­win­dung der Dumm­heit ist. Übri­gens haben die­se Gedan­ken über die Dumm­heit doch dies Tröst­li­che für sich, daß sie ganz und gar nicht zulas­sen, die Mehr­zahl der Men­schen unter allen Umstän­den für dumm zu hal­ten. Es wird wirk­lich dar­auf ankom­men, ob Macht­ha­ber sich mehr von der Dumm­heit oder von der inne­ren Selb­stän­dig­keit und Klug­heit der Men­schen versprechen.”

Diet­rich Bon­hoef­fer, 1943 aus: Wider­stand und Ergebung

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Kommentare (76)

Milarepa

23. März 2016 11:34

Kann ich nur bestätigen.
Selber in jungen Jahren in der autonomen Szene aktiv.
Mein Gott, war ich dumm.

M. M.

23. März 2016 12:00

Alles richtig, aber ich bevorzuge die angelsächsische Klarheit und Kürze George Orwells:

Crimestop means the faculty of stopping short, as though by instinct, at the threshold of any dangerous thought. It includes the power of not grasping analogies, of failing to perceive logical errors, of misunderstanding the simplest arguments if they are inimical to Ingsoc, and of being bored or repelled by any train of thought which is capable of leading in a heretical direction. Crimestop, in short, means protective stupidity.

Bei Heine oder Schopenhauer wird sich Entsprechendes finden, heiter oder prägnant - dies ist jetzt rhetorisch vonnöten, man kann im Grabenkampf dem Gegner nicht ständig Vorträge halten, seine Aufmerksamkeitsspanne ist kurz, s. o.

btw: Adnote? wtf? Ad notam?

Chris Benthe

23. März 2016 12:21

Das inspiriert mich zu der Überlegung, dass die Enttarnung der Dummheit für einst schlau gehaltener Machthaber zur Erweckung aus dem Dämmerschlaf bei den Für-dumm-Gehaltenen führt. Es ist eine Art böses, aber auch befreiendes Erwachen, das keine Illusion übrig lässt bei denen, die man lange für zu dumm hielt, um die Selbsttäuschung der Machthaber zu durchschauen. Eine Selbsttäuschung, die darin besteht, der Für-dumm-Gehaltene erkenne niemals die immer dreister werdenen Rosstäuschermethoden nicht, die in Wahrheit immer dieselben sind. Und damit den Für-dumm-Gehaltenen nachgerade die Zeit schenken, zum Denken zu kommen. In so einer Zeit leben wir, in der die scheinbar strahlend Obsiegenden in Wahrheit die großen Selbsttäuscher sind, die schon morgen von ihren Sockeln gestoßen werden. Sie selbst arbeiten fleißig an ihrem eigenen Umsturz. Es ist der Lauf der Welt, dass alle diese Pseudosieger irgendwann stürzen - auch du, mein Sohn Brutus ? - auch deswegen, weil sie nicht in die dokumentierte Geschichte schauen. Die Dynamik der Für-dumm-Gehaltenen wird verkannt.

Thomas Wawerka

23. März 2016 12:36

Ein Abschnitt, den ich immer wieder lese und meditiere!

Morbrecht

23. März 2016 12:44

Möglicherweise ist die junge Dame tatsächlich nicht die begabteste Denkerin, aber ich bezweifele, dass es am mangelnden Intellekt liegt, dass sie so etwas von sich gibt. Ich vermute, dass sie sich gar nicht so sehr für die größeren Fragen und Zusammenhänge interessiert und es ihr vor allem um soziale Anerkennung im eigenen Umfeld geht. Ihr Intellekt reicht auf dieser Ebene immerhin weit genug um zu erkennen, was sie von sich geben muss, um sich von dieser Seite Anerkennung und Beifall sicher sein zu können.
Untersuchungen v.a. im Marketingbereich zeigen, dass gerade unter jungen Frauen, von denen sie Gesellschaft häufig mehr Selbstbewusstsein fordert als sie innerlich aufbringen können, die Suche nach Bestätigung und Zustimmung ein sehr wichtiges Motiv ist. Von dem daraus resultierenden Wunsch, äußerlich zu zeigen dass man dazugehört, leben ganze Industrien. Letztlich ist vermutlich auch Irina Studhalter wohl nur ein ganz normales Mädchen, das mit seinen Verkleidungen und Posen Bestätigung sucht.

Pit

23. März 2016 12:49

Lösungsansatz: ein Instrument schaffen, das es den Leuten ermöglicht, ihr Interese zu erkennen. Ich denke dabei an ein rein quantifizierendes Werkzeug, vermutlich in der Art von ratings, Bewertungen: es soll so dem Einzelnen in jeder Situation möglich sein, durch Ablesen der Bewertungszahl sein Interesse zu erkennen.

Denn der Beschiß funktioniert dadurch, daß es den Leuten unmögliich gemacht wird, den Ursache - Wirkungs - Zusammenhang herzustellen: das wird bewußt verschleiert, vor allem mit dem Komplexitätstrick, d.h. Dinge werden künstlich und unnötig komplex und kompliziert gemacht; und natürlich einfach durch Lügen.

Also: es möglich machen, den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung zu erkennen. Auf diese Weise auch ermöglichen, Leute zur Verantwortung zu ziehen, daß es ihnen nicht möglich ist, sich herauszureden, sie hätten nichs verursacht, sie wären also nicht schuld.

Es ist also m.E. Lösung möglich, wir sind nicht hilflos gegenüber dem Ozean der Lügen: wir müssen nur ein Instrument schaffen, das es ermöglicht, Lügen zu entlarven.

Zadok Allen

23. März 2016 13:00

Der Mangel an Urteilskraft ist eigentlich das, was man Dummheit nennt, und einem solchen Gebrechen ist gar nicht abzuhelfen.

(Kant, KdrV, Von der transzendentalen Urteilskraft überhaupt)

Recht hat er: Die Urteilskraft ist das Vermögen, Einzelnes unter Begriffe zu subsumieren (bestimmende Urteilskraft) oder allgemeine Begriffe zu Einzelnem zu finden (reflektierende Urteilskraft).

Man muß dankbar dafür sein, daß der Brei im Kopf dieser Frau Studhalter oder wie sie heißt nicht sichtbar ist.

Rucki

23. März 2016 13:02

Also bis zum Schluss dachte ich, das wäre ein aktueller Essay eines anonymen Kommentators bei Sezession.

Der passt ja wie die Faust aufs Auge.

Der angegebene Psalm müsste jedoch Psalm 111, 10 sein, dann passt es.

Klausbärbel Methgethen

23. März 2016 13:36

Hervorragend. Wobei man sagen muss: Dies kann auch vom Dummen dem Freien entgegengehalten werden, ohne dass dies aus seiner Sicht zu Widersprüchen führen würde. Wer ist also der Dumme?

Da es sich bei den Fragen, deren kollektive Beantwortung in besonderem Maße unter der Dummheit leidet, wohl stets um große, schicksalhafte und damit zukunftsbezogene handelt, sind abweichende Urteile hierzu ex ante nicht überprüfbar. Womit sich genügend Variabilität zur Aufrechterhaltung der Dummheit ergibt, wer immer es denn nun auch am Ende gewesen sein wird.

Bonnhoeffer schließt daher aus meiner Sicht völlig richtig, dass die Lösung nur in der äußeren ‚Befreiung‘ des Dummen liegen kann, durch die im besten Fall dann auch eine ‚innere‘ werden kann (Gottesfurcht).

Wobei ich es unbefriedigend finde, keine andere Idee daraus zu entwickeln, als dass die äußere Befreiung wohl den abschließend klärenden Eintritt von Tatsachen bedingt.

Aufschlussreich für günstigere Lösungen ist die durch meine persönliche Erfahrung nur zu bestätigende Beobachtung, dass „abgeschlossen und einsam lebende Menschen diesen Defekt seltener zeigen als zur Gesellung neigende oder verurteilte Menschen und Menschengruppen.“

Der überzeugend als „soziologisch-psychologisches Gesetz“ bezeichnete Treiber hinter dem Defektverhalten tritt also dort weniger auf, wo Menschen weniger auf ihren Status innerhalb einer ‚Power-Group‘ bedacht sind, entweder weil sie darauf nicht angewiesen sind oder weil sie ohnehin keinen entsprechenden besitzen.

Umgekehrt heißt das, dass die hier diskutierte Art der Dummheit eigentlich eher ein symbolisch-rituelles Zugehörigkeitsbekenntnis ist im Sinne eines gruppendynamischen Selbstbestätigungs-Zirkelbezugs. So ein Verfahren hat gar nicht den Anspruch auf Erkenntnis sondern allein auf Statusvergewisserung.

Das ist insbesondere dann gar nicht ‚dumm‘, wenn man sich die Risikobilanz des Handelns jedes Einzelnen mit ‚Status‘ in der Power-Group vor Augen führt: Solange ich mich inmitten einer mächtigen Gruppe anerkannt und sicher weiß, birgt eine kollektive Fehlentscheidung zu schicksalhaften Fragen dieser Gruppe für mich immer noch das kleinere Risiko, als wenn ich mich bereits vor Eintritt ihrer Auswirkung aus der Gruppe heraus bewege. Denn ‚untergehen‘ tun mit der großen Gruppe auch die, die davor gewarnt haben und dafür verfemt wurden. Das Untergangs-Risiko ist also auf beiden Seiten gleich groß, so lange es eine dominierende Gruppe gibt: Ich gewinne nichts durch Absetzung von ihr.

Das dem entgegensehende Nicht-Untergang-Risiko unterscheidet sich jedoch erheblich je nach eingenommener Position, denn wenn es irgendwie gelingt, mit der großen Gruppe zu überleben, habe ich innerhalb von ihr maximalen Erfolg, während ich in diesem Fall auf Seiten der Verfemten weiterhin komplett leer ausgehe bzw. bestraft werde.

Ferner drohen mir außerhalb der Gruppe unabhängig vom Ausgang der Geschichte ohnehin nur Nachteile, es gibt also keinen rationalen Grund, nicht der ‚Dummheit‘ zuzustimmen. Ist das also wirklich ‚dumm‘?

Diese spieltheoretische Selbstoptimierung ist evolutionsbiologisch eine robuste und effektive Strategie, weswegen sie völkerübergreifend zu finden ist.

Es ergeben sich hieraus jedoch mehrere Ansätze, um die Dummheit auch vor Eintritt der Fehlerauswirkungen zu überwinden:

1. Statusverunsicherung des ‚Dummen‘ trotz ‚Singen des richtigen Liedes‘ innerhalb seiner Powergroup

2. Verunsicherung des ‚Dummen‘ hinsichtlich des Status seiner Powergroup = Schaffung aussichtsreicher Alternativgruppen

3.Veränderung der Auszahlungsbilanzwahrscheinlichkeiten für zukünftige falsch/wahr-Konstellationen

Zu 1: Hier wären Verfahren denkbar, bei dem die Powergroup des ‚Dummen‘ gezielt durch Freie Agenten unterwandert wird, die unter Wahrung der eigenen Tarnüberzeugung Loyalitätskrisen innerhalb der Gruppe erzeugen und einzelne Mitglieder gezielt in die Verzweiflung treiben – mit dem Ergebnis, dass das Treuebekenntnis in seiner Form an Eindeutigkeit und Sicherheit verliert

Zu 2: Ausbau der Freien Netzwerke auch in wirtschaftlich gegenseitig absichernder Hinsicht, die ein risikoärmeres Agieren in ihnen ermöglichen und hierdurch mutigere Breitenwirkung entfalten

Zu 3: Aufzeigen von Wegen, die im Szenario ‚Untergang‘ eine höhere Auszahlung außerhalb der Powergroup wahrscheinlich machen, z.B. Zielbeschreibung des Austritts überlebensfähiger Insel-Regionen und deren Anschluss an europäisch-handelnde Verteidigungsbündnisse. Gleichzeitig gilt es für das Szenario ‚Nicht-Untergang‘ die intuitive Eintrittswahrscheinlichkeit geringer erscheinen zu lassen und selbst im Eintrittsfall den ‚Schaden‘ auf Seiten der Freien aber Verfemten zu minimieren (z.B. durch die Netzwerke in 2.) aber auch den ‚Erlös‘ der Dummen zu schmälern (z.B. durch Klarstellung der Folgen im ‚Best Case‘, die immer noch drohen würden)

Zugegeben, dies ist in Maßnahmen noch nicht zu Ende gedacht, aber immerhin meine Hoffnung, die Notwendigkeit der ‚äußeren Befreiung‘ unserer Dummen noch abwenden zu können.

Hanns

23. März 2016 13:42

Dummheit. Immanuel Kant bemerkte zu dieser Problematik:

"Die Art des gütigen Gefühls, welches zwar schön und liebenswürdig, aber noch nicht die Grundlage einer wahren Tugend ist, ist die Gefälligkeit, eine Neigung, anderen durch Freundlichkeit, durch Einwilligung in ihr Verlangen und durch Gleichförmigkeit unseres Betragens mit ihren Gesinnungen angenehm zu werden. Dieser Grund einer reizenden Geselligkeit ist schön und die Biegsamkeit eines solchen Herzens gutartig. Allein sie ist so gar keine Tugend, dass, wo nicht höhere Grundsätze ihr Schranken setzen und sie schwächen, alle Laster daraus entspringen können."

Hanns

23. März 2016 13:50

Mein unerschütterliche Glaube an die Dummheit des Tieres Mensch hat mich nie enttäuscht und ist mir im Lauf des Lebens oft zustatten gekommen.
(Arthur Schopenhauer)

Johannes Konstantin Poensgen

23. März 2016 13:53

Was Bonhoeffer beschreibt, und mit Dummheit tituliert, ist der ganz normale Formierungsprozess sozialer Normen. Die funktionieren bei allen Weltanschauungen ähnlich und gerade große kollektive Leistungen werden immer mir einem Verlust an Individualität bezahlt. Der Mensch ist weder reines Individuum, noch bloßer Teil des größeren Ganzen, sondern schwankt zwischen beidem, nähert sich je nach Situation mal dem einen, mal dem anderen an. Was Bonhoeffer beklagt ist:

A: Dass der Mensch kein reines Individuum ist, dass aus der inneren, angeborenen Vernunft heraus lebt.

B: Dass die herrschenden Normen zu jener Zeit nicht die christlichen waren.

Es ist ein leidiges Phänomen, dass der Kampf gegen als falsch empfundene Normen so oft seine Zuflucht zur Aufklärung und zum Individualismus sucht, nur weil sich damit tolle Sprüche klopfen und der Gegner als dumm verhöhnt werden kann, wobei der Anhänger der herrschenden Weltanschauung hier automatisch der Dumme ist, einfach deshalb weil sie herrscht und der Widerständler qua Widerstand zu den Klugen und Selbständigen zählt.

Wie weit es mit der Selbständigkeit tatsächlich her ist zeigt der letzte Absatz. Bonhoeffers "innere Befreiung" ist die Unterwerfung unter ein anderes Normensystem. An sich ist das nicht schlimm, aber der 'Dummheit' ist damit nicht abgeholfen. Diese Dummheit ist eine notwendige Eigenschaft jedes Menschen, der nun einmal nicht im leeren Raum existiert.

PS: Und der Satz der Frau Studhalter ist keineswegs dumm. Für die open society und ähnlich löchrige Konstruktionen ist der europäische Rechtsruck zumindest kurz- bis mittelfristig gefährlicher als der Islam, der bisher nur einzelne Viertel und Parallelgesellschaften okkupiert, aber - in Europa - nicht das System als ganzes infrage stellt.

Chrishna

23. März 2016 14:14

Beim Lesen hatte ich ein Deja vu: Das Bonhoeffer-Buch wurde während der NVA-Zeit unter den Bausoldaten rumgereicht und war Grundlektüre. Ein Höhepunkt dabei, für einige sogar DER Höhepunkt: der Abschnitt über die Dummheit

Als ich mich in jener Zeit schriftlich beschwerte, dass wir jeden Morgen vor dem Schild "Der Sozialismus ist allmächtig, weil er wahr ist. Lenin" antreten mussten, wurde ich zum Politoffizier bestellt:
"Dieser Spruch ist kein Widerspruch. Denn er ist vom Politbüro beschlossen! Sie haben hier nichts zu kritisieren, Genosse (!) Bausoldat! Wegtreten!"

Ich trat weg und kritisierte hinfort nicht mehr. Um meine Gedankenwelt nicht zu verunreinigen - mit gequirltem Schwachsinn.

Hugo Brandenburger

23. März 2016 14:15

Man sollte mehr dazu übergehen das Dumme zu ignorieren. Es ist der Reiz-Reaktion-
Effekt, welcher den Dummen bestärkt es zu wiederholen. Er vernimmt eine Reaktion auf seine Handlungen und Äußerungen, bekommt somit Aufmerksamkeit. Dies erweckt das Gefühl der Anerkennung, welches für ihn Status bedeutet.
Doch wer ist dumm und ab wann ist man dumm? Wer definiert das Dumme? In einer Gesellschaft wird es auf das Subjekt immer These und Antithese geben.
Doch selbst der Menschen welcher gesellschaftlich das intellektuelle Stereotyp bedient, z.B. der Professor kann in verschiedenen Bereichen unfähig sein (Schiller schrieb schon damals vom Bruchstückmenschs). Leider wird auch der intellegent Denkende oftmals in der dummen Masse gelähmt, bewusst und unbewusst.

Waldgänger

23. März 2016 14:18

Absolut lesenswerter Beitrag!!
Danke für die Veröffentlichung.
Gewisse Wahrheiten sind eben zeitlos.
Und auch die Dummheiten wiederholen sich.

Es scheint so, dass das Bonhoeffer-Zitat bereits mit diesem Satz beginnt:
"Weder mit Protesten noch durch Gewalt läßt sich ... "
Ist das zutreffend? (Es fehlen nämlich die Anführungszeichen.)

Außerdem:
@ Morbrecht
Ich glaube, Sie haben die Ursache der Dummheit bei dieser jungen Frau sehr richtig skizziert.

Monika

23. März 2016 14:54

Der Knoten

Als ich in Jugendtagen
Noch ohne Grübelei,
Da meint ich mit Behagen,
Mein Denken wäre frei.

Seitdem hab ich die Stirne
Oft auf die Hand gestützt
Und fand, daß im Gehirne
Ein harter Knoten sitzt.

Mein Stolz, der wurde kleiner.
Ich merkte mit Verdruß:
Es kann doch unsereiner
Nur denken, wie er muß.

W.B.

Als ich den Text las, kam er mir so bekannt vor. An der Stelle :
Dummheit - Soviel ist sicher, daß sie nicht wesentlich ein intellektueller, sondern ein menschlicher Defekt ist, dachte ich:
Da hat der Gastautor von SiN aber irgendwo abgeschrieben. Aber woher kenne ich diesen Text ?
Bis dann die Auflösung kam.
Das ist eine tolle Idee. Und könnte fortgeführt werden.
Vielleicht als Rätsel...

Der_Jürgen

23. März 2016 15:09

Als man Jean-Paul Sartre in den fünfziger Jahren nach den sowjetischen Konzentratonslagern frage, sagte er: "Ich finde diese Lager genau so unannehmbar wie Sie, aber noch unannehmbarer finde ich, dass die bürgerliche Presse diese Lager ständig ausschlachtet."

Unsere "Progressiven" haben nichts erfunden. Die hier geschilderte Reaktion der einschlägigen Dame ist archetypisch.

Nachdem ich mit Sartre einen Linken zitiert habe, erlaube man mir, auch noch einen Rechten zu zitieren, einen Italiener (ich weiss nicht mehr, wie er heisst oder hiess), der in den siebziger Jahren wegen Unterstützung der faschistischen Organisation Ordine Nuovo in die Schweiz flüchten musste. Er sagte damals: "Das Beste wäre, wenn die Kommunisten und wir gemeinsam das System stürzen und dann um die Macht kämpfen würden. Männer gegen Männer, nicht Männer gegen Würmer."

Wir Rechten/Identitären/Nationalisten/Konservative haben keine Gegner, die wir achten können. Unsere Widersacher innerhalb des Establishments sind Würmer. Dies ist ein besonders trostloser Aspekt der heutigen katastrophalen Lage. Oder kann jemand die Dame achten, die den oben zitierten pyramidalen Unfug von sich gab?

Wenn der IS in Europa die Macht übernähme, könnten die europäischen Nationalisten und die Islamisten unter sich ausschiessen, wer Anspruch auf den Sieg hat. Dann stünden, jenseits aller ideologischen Lichtjahre, die uns von den Islamisten trennen, wenigstens Männer (und auf unserer Seite Frauen) Männern gegenüber und keinen Würmern.

Gustav

23. März 2016 15:09

Der Kobold

In einem Häuschen, sozusagen –
(Den ersten Stock bewohnt der Magen)
In einem Häuschen war's nicht richtig.
Darinnen spukt und tobte tüchtig
Ein Kobold wie ein wildes Bübchen
Vom Keller bis zum Oberstübchen.
Fürwahr, es war ein bös Getös.
Der Hausherr wird zuletzt nervös,
Und als ein desperater Mann
Steckt er kurzweg sein Häuschen an
Und baut ein Haus sich anderswo
Und meint, da ging es ihm nicht so.
Allein, da sieht er sich betrogen.
Der Kobold ist mit umgezogen
Und macht Spektakel und Rumor
Viel ärger noch, als wie zuvor.
Ha, rief der Mann, wer bist du, sprich!
Der Kobold lacht: Ich bin dein Ich.

Wilhelm Busch

Paule

23. März 2016 15:18

Entschiedener Widerspruch!
Zwar ist der Zustand treffend beschrieben aber das gegen die Dummheit kein Krautgewachsen ist, ist defätistisch und eines deutschen Philosophen nicht würdig.
Wer dagegen kämpfen will und nicht nur Räsonieren, muß die Frage nach der Ursache der Dummheit bzw. der mangelnden Urteilskraft finden.

Es ist die pure Abwesenheit des Selbstvertrauens die das ganze Volk befallen hat.
Wer die eigenen Fähigkeiten, die eigene Kraft nicht kennt, wer nie die Gelegenheit erhalten hat diese zu erproben, wer nie von den eigenen Eltern, Freunden, Kampfgefährten Zuspruch für das eigene Handeln erhalten hat und wer dazu seine eigene Interessen nicht kennt, wird nie den Mut aufbringen sich selbst zu vertrauen.
Es ist die Unaufgeklärtheit.

Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen.
Immanuel Kant (1724 - 1804), deutscher Philosoph

Zwei weitere Zitate:

„Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung frei gesprochen (naturaliter maiorennes), dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es Anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich die Diät beurteilt, u.s.w., so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen. Ich habe nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann; andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich übernehmen. Daß der bei weitem größte Teil der Menschen (darunter das ganze schöne Geschlecht) den Schritt zur Mündigkeit, außer dem daß er beschwerlich ist, auch für sehr gefährlich halte: dafür sorgen schon jene Vormünder, die die Oberaufsicht über sie gütigst auf sich genommen haben. Nachdem sie ihr Hausvieh zuerst dumm gemacht haben und sorgfältig verhüteten, daß diese ruhigen Geschöpfe ja keinen Schritt außer dem Gängelwagen, darin sie sie einsperrten, wagen durften, so zeigen sie ihnen nachher die Gefahr, die ihnen droht, wenn sie es versuchen allein zu gehen. Nun ist diese Gefahr zwar eben so groß nicht, denn sie würden durch einigemal Fallen wohl endlich gehen lernen; allein ein Beispiel von der Art macht doch schüchtern und schreckt gemeinhin von allen ferneren Versuchen ab.“

Und:

Daher gibt es nur Wenige, denen es gelungen ist, durch eigene Bearbeitung ihres Geistes sich aus der Unmündigkeit heraus zu wickeln und dennoch einen sicheren Gang zu tun.
...
Daß aber ein Publikum sich selbst aufkläre, ist eher möglich; ja es ist, wenn man ihm nur Freiheit läßt, beinahe unausbleiblich. Denn da werden sich immer einige Selbstdenkende sogar unter den eingesetzten Vormündern des großen Haufens finden, welche, nachdem sie das Joch der Unmündigkeit selbst abgeworfen haben, den Geist einer vernünftigen Schätzung des eigenen Werts und des Berufs jedes Menschen selbst zu denken um sich verbreiten werden.

Aus: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? https://gutenberg.spiegel.de/buch/-3505/1

Also seien wir die aufgeklärten „Vormünder des großen Haufens“.
Machen wir den Menschen bewusst dass sie ein „großer Haufen“ Unfreier und damit Sklaven sind.
Last uns unserem Volk den Zuspruch und das Vorbild geben, damit es seine Fähigkeiten entdeckt und den Mut zum Selberdenken und damit zum Selbstbewusstsein zur Befreiung aus seinem Sklavendasein.

Matth. 7: Hütet euch für den falschen Propheten, die zu euch kommen in Schafskleidern etc. Wo Propheten sind, da sind Kirchen, darin sie lehren. Sind die Propheten falsch, so sind die Kirchen auch falsch, die den Propheten glauben und folgen.

Gruß Paule

Caroline

23. März 2016 15:22

Das Gemeine an der Dummheit ist, dass sie so wohlfeil als Totschlagargument beider Seiten zu gebrauchen ist.
Im Moment treffen krass zwei inkommensurable Erzählungen über die politische Welt aufeinander.
Ich habe viele Freunde, die das Böse bei mir verorten, statt da wo es ist ("Deine Nazis haben sich ja jetzt im Mainstream durchgesetzt" - zu Afd, Grenzschließungen, Sloterdijk ...).

Die einen (rechts) durchschauen Zusammenhänge, erkennen Manipulation, die Realität der Massenmedien, und verzweifeln einsam daran, dass die anderen es einfach nicht begreifen können, dass sie DAS AUGENSCHEINLICHE NICHT SEHEN!!!???

Die anderen (links) glauben, wenn man sich ausgewogen informiert (ja keine einseitige Meinung haben!), immer demokratisch und humanistisch denkt, Verschwörungstheorien verwirft, die "unheimlichen Nachbarschaften" der historischen Bezugsgrößen der Rechten aufspürt, und erkennt, womit sich die Rechten gemein machen, dann wäre man gegen Dummheit gefeit.

Ich frage mich schon länger, woher ich die Gewissheit nehme, zu "durchschauen". Und wie der Standpunkt begründet wird, die Dummheit der anderen zu erkennen. Alle als manipuliert und gehirngewaschen zu betrachten, klingt schlau, hilft einem in seiner Verzweiflung sich aufzurichten, ist aber als Argument billig.
Da helfen Bonhoeffers Kriterien doch sehr.
Es ist eine Frage des Mainstreams vs. des Einzelnen.
Nur - wenn meine Freunde recht behielten, und sich rechtes Denken tatsächlich durchsetzen würde als Mainstream, wer wäre dann der Dumme?

Harald de Azania

23. März 2016 15:23

Aus beiden Backen Bloedheit blasender Meinungsexhibitionismus, gestaerkt durch die moralisierende Pose und die technischen Moeglichkeiten, Bla-Bla blitzschnell zu verbreiten....

Twittern = zwitschern. Sagt alles!

"Meinungen sind wie Haemoriden des Geistes, nur die Hausmeister sind andauernd von etwas ueberzeugt: ( Heimito von Doderer)

Die Welt heute: voll von voll ueberzeugten Hausmeistern mit vollem Zugang zu allen Tratschmedien.......

Schall und Rauch wabern alles zu.

Verbloedung durch maximale beschallung und Zwitscherdichte.

Therapie: demonstratives Schweigen ???

HdeA

Curt Sachs

23. März 2016 15:34

Mir ging es wie Rucki. Seltsam, dass Bonhoeffer von Psalm 3 spricht. Darin findet sich die Stelle, die er anführt tatsächlich nicht, sondern, wie Rucki schreibt, in Psalm 110 (111), Vers 10: Initium sapientiæ timor Domini. (Derselbe Spruch findet sich auch in Ecclesiasticus, Buch Jesus Sirach, 1,16.)

H. Meier

23. März 2016 15:58

Dieser über siebzig Jahre alte Textabschnitt des evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer (* 4. Februar 1906 in Breslau; † 9. April 1945 im KZ Flossenbürg) beschreibt treffend die heutige geistige Situation. Die Art von Dummheit, mit der man es allenthalben zu tun hat, ist „nicht wesentlich ein intellektueller, sondern ein menschlicher Defekt“ (DBW 8, S. 26). Eine Belehrung dieser Dummen ist nach Bonhoeffer zwecklos, eine Befreiung hingegen notwendig, wobei eine äußere Befreiung der inneren meist vorausgehen muss (Vgl. DBW 8, S. 28).

Der vom angeführte Abschnitt (die Adnote) ist Teil eines auch als Ganzen äußerst lesenswerten Essays, das den Titel „Nach Zehn Jahren“ trägt. Dietrich Bonhoeffer hat es zu Weihnachten 1942 verfasst. Er legt sich und seinen Weggefährten darin Rechenschaft ab an der Wende zum Jahr 1943 über Erfahrungen und Erkenntnisse angesichts von zehn Jahren nationalsozialistischer Herrschaft in Deutschland seit der Machtergreifung am 30. Januar 1933.

In dem Essay mit 17 Zwischenüberschriften spricht er dabei Tugenden an (bzw. indirekt, indem er die gegensätzlichen Untugenden thematisiert), die zur Zeit des Nationalsozialismus im Widerstand kennzeichnend und notwendig sind, die ebenso notwendig für den folgenden Neuanfang nach dem Ende des Nationalsozialismus sein werden. Der besagte Abschnitt trägt die Zwischenüberschrift „Von der Dummheit“.

Nicht nur dieser Abschnitt, sondern das gesamte Essay zählt für mich zu den starken Texten Bonhoeffers. Liest man ihn und wendet ihn an, indem man aktuelles Geschehen (mit Hilfe Bonhoeffers!) konservativ interpretiert, entfaltet Bonhoeffer eine andere Wirkung, als kirchlicherseits oftmals beabsichtigt ist, wenn man ihn dort gerne bemüht (Stichwort „Kampf gegen Rechts“).

Das ganze Essay findet man in der Dietrich-Bonhoeffer-Werksausgabe (und sicher auch online im Netz), hier die vollständige Quellenangabe: Dietrich Bonhoeffer (1942). Rechenschaft an der Wende zum Jahr 1943: „Nach zehn Jahren“. In: Widerstand und Ergebung. Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft. Hrsg. von Christian Gremmels, Eberhard Bethge und Renate Bethge in Zusammenarbeit mit Ilse Tödt, S. 19-39. Christian Kaiser Verlag, Gütersloh, 1998. Achter Band aus der Reihe „Dietrich Bonhoeffer Werke“, abgekürzt DBW 8.

Klaus

23. März 2016 16:32

Irina Studhalter:
https://www.jungegruene.ch/personen/irina-studhalter

Trouver

23. März 2016 16:40

“Ich habe Angst. Nicht vor dem Islam, nicht vor Terror – sondern vor der rechtspopulistischen Hetze, die folgen wird.“

Ggf. ist es keine Dummheit, es ist klare und bewusste Parteiergreifung für den Terror.

Nicht durch Apologie zwar, aber durch die Bevorzugung.

Ulli

23. März 2016 16:50

Es ist in der Tat schwer erträglich, nach jedem (vorhersehbaren) Ereignis in einer Kette logischer Abfolge auf zigtausendfach importierten Terror die reflexartig erwartbaren Relativierungen, Verharmlosungen und Verdrehungen der Dummheit zu vernehmen, die schier sprachlos macht ob ihrer rotzfrechen Penetranz.
Da hat man nicht Sorge vor Terror, sondern vor der AfD, die diesen benennt. Man sorgt sich nicht vor Kriminalität, sondern vor deren Veröffentlichung in der Zeitung. Man empört sich lauhals über Bürgerproteste, die zu rechtsradikalen Großereignissen aufgeblasen werden und vertuscht gleichzeitig massivste Gewalt linker "Aktivisten" gegen besorgte Bürger. Der Farbbeutel auf das Linkenbüro ruft den Staatsschutz auf den Plan, der mit Eisenstangen halbtot geschlagene Rentner und die dutzendfach abgefackelten Autos nach der Pegidademo sind kaum eine Zeile wert. Denunziantentum und Spitzellei erleben Blütezeiten beim Durchforsten einschlägiger Internetportale, eine Äußerung eines Mittelständlers über den aktuellen Wahnsinn führt zu dessen Existenzerstörung und gesellschaftlicher Ächtung.
"Breite Bündnisse" der geballten Linksfront setzen als rote SA "Zeichen gegen Intoleranz" und "Fremdenfeinlichkeit". Lüge, Hetze, Demagogie und Hass gegen alles Normale erklimmen tagtäglich neue Spitzenwerte. Man hält es kaum noch aus.

Marc_Aurel

23. März 2016 16:59

Die Frage die hier aufgeworfen wird, warum also manche Menschen gerade bei politischen Themen offenbar ein dickes Brett vor dem Kopf haben, ist bei näherer Betrachtung gar nicht so leicht zu beantworten.
Das Attribut "dumm" trifft es nicht, denn nicht selten gehören besonders beflissene Systemkonformisten eher der intellektuellen Kaste an. Vielleicht gibt es auch keine einfache Antwort, sondern ganz vielfältige Gründe, warum sich jemand so verhält.

Morbrecht hatte soziale Anerkennung und Desinteresse an politischen Themen angeführt. Man könnte ergänzen: Karriereorientierung, die nun mal eine gewisse Stromlinienförmigkeit erfordert. Bequemlichkeit, Mangel an Mut, Existenzangst, "Gruppenzwang". Ich habe auch schon Zeitgenossen kennengelernt, die die Illusion einer schönen heilen Welt benötigen, damit sie ruhig schlafen können. Die Vorstellung, dass zum Beispiel die eigene Regierung gegen ihre Interessen arbeiten könnte und zwar nicht nur zufällig, finden sie schlicht unerträglich und schieben das Thema, nicht zuletzt aus Gründen des Selbstschutzes, von sich weg.

Es gibt auch solche, deren Welt sich hauptsächlich um irgendwelche Freizeitvergnügen dreht und die keine Verwendung haben für Erkenntnisse, welche die Feierstimmung trüben könnten.

Das könnte man jetzt noch einen Weile fortführen…

…es bleibt zum Schluss die Erkenntnis, für den der sich als „politischer Aufklärer“ oder „Helfer zur Selbsthilfe“ sieht, dass das Problem nicht nur in „schlechten Informationen“ oder Wissenslücken im Kopf des Gegenübers besteht, sondern mitunter vielschichtiger ist und tiefer hinabreicht.

limette

23. März 2016 17:05

Es ist nun wichtiger, dass wir unsere Ziele erreichen und Taten vollenden als uns über das ohnehin bekannte -immer wiederkehrende Geseier der Herrschenden zu ereifern. Wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren, dann werden wir erfolgreich sein und nicht die Impulse der anderen -siehe oben- zum Anlass der Beschäftigung nehmen. Nur wenn die AfD und auch das mitdenkende Umfeld der Sezession und auch anderes Umfeld nicht über die Stöckchen der Etablierten springt, wird es gelingen den letzten verbleibenden Machtfaktor, DAS VOLK, zu mobilisieren.

Außer aus propagandistischen Gründen haben wir uns nicht mehr mit diesem Unsinn der oberen Dame auseinanderzusetzen. Wer heute nicht weiß, was die Etablierten, wie diese Dame, denkt und will und sich heute noch darüber empört, hat sich als ernsthafter Akteur im Kampf um Deutschland sowieso verabschiedet.

Westpreuße

23. März 2016 17:05

Über die Dummheit wäre ja nun wirklich viel zu sagen und zu schreiben. Arthur SCHOPENHAUER hat intensiv über sie nachgedacht und ist zu folgendem Ergebnis gekommen:

"Daher kommt, wie unser moralischer, so auch unser intellektueller Wert nicht von außen in uns, sondern geht aus der Tiefe unsers eigenen Wesens hervor, und können keine Pestalozzische Erziehungskünste aus einem geborenen Tropf einen denkenden Menschen bilden:
nie: er ist als Tropf geboren und muß als Tropf sterben."
--------------------------------------------------------------------
(Schopenhauer: Aphorismen zur Lebensweisheit, Kapitel VI,
Vom Unterschiede der Lebensalter).
Im Zorn, Verzeihung..., habe ich auch schon mal jemanden als Tropf bezeichnet. Kommt aber eher selten bei mir vor. Die Wirkung zumindest ist durchschlagend. Mal ausprobieren...

Das für mich umfangreichste und äußerst lesenswerte Buch über die Dummheit in all ihren Erscheinungsformen stammt von Professor Horst Geyer (1907-1958), Psychologe und Neurologe:
"Über die Dummheit. Ursachen und Wirkungen der intellektuellen Minderleistung des Menschen."
Sozusagen eine Kulturgeschichte der Dummheit, durch die Zeiten, in all ihren Facetten, höchst vergnüglich zu lesen:
Ein Aha-Erlebnis nach dem anderen...
Zumindest noch antiquarisch günstig zu erwerben...

Die oben erwähnte junge Dame ist eine Politik - Aktivistin der JUNGEN GRÜNEN in der Schweiz, ja...?! 22 Jahre (?), studiert noch (?), möchte die Welt verändern und aus den Angeln heben. Irgendwo las ich über sie:
Irina Studhalter ist: Jungpolitikerin, Campaignerin, Politikwissenschaftlerin// feministisch, idealistisch, optimistisch...
aus Luzern.
Wollen wir hoffen, daß das Fräulein irgendwann auch einen Butter-und-Brot-Beruf hat. Allerdings: Braucht sie den denn noch, als grüne Jung-Politikerin?
: Grüße aus Thorn an der Weichsel

Valjean72

23. März 2016 18:19

Schliesse mich "Rucki" an. Auch ich dachte bis zum Schluss, es handle sich hier um einen aktuellen Beitrag.

Gut gewählt, danke dafür!

Der Gutmensch

23. März 2016 18:25

Hm, also - die andere Seite des Hauses erklärt milde, es sei nicht nur Dummheit, sondern Wunschdenken, wahnhafter Glaube an das gesellschaftliche perpetuum mobile.

Auf dieser Seite des Hauses ist man eher argwöhnisch und grollt, dass der Mensch eben Vorwände ersinnt, seit er Intrigen spinnen kann und ihm im übrigen das Querulieren gegen den Verstand der anderen ein Gefühl der Macht verschafft.

Bonhoeffer wiederum nutzt lediglich die wohlfeile Gelegenheit (die Qual der anderen), um geschickte Werbung für seinen eigenen Verein anzubringen.

Kein Konsens, wohin man auch schaut. Nur darüber, dass sich die anderen leider meistens dumm aufführen. Famos!

d. G.

Westpreuße

23. März 2016 18:31

"...was 'das Volk' eigentlich denkt..." (Bonhoeffer)

Es gibt richtige Texte zur richtigen Zeit. Ganz herzlichen Dank an die Redaktion von sezession. Da muß man erst einmal drauf kommen:
Die verschütteten Quellen der Nation und des Volkes wieder in Erinnerung rufen. DAS kann ruhig häufiger geschehen...

https://www.youtube.com/watch?v=wsGu1vjSr3M
Limburger Domsingknaben - "Von guten Mächten" (2:45 Min.)

Ich mag die eher "strengen" Versionen des Liedes. Häufig kommt es mir etwas zu "verkitscht und süßlich" rüber. Bonhoeffer setzte sein Leben ein...
Text: Dietrich Bonhoeffer. Melodie: Siegfried Fietz.
: Grüße von der Weichsel

Tommy

23. März 2016 19:42

Nach meiner Erfahrung (u. a. auch auf Twitter) ist das Überzeugen des "Dummen" nicht unmöglich. Man wird ihn zunächst nicht dazu bringen, die Wunde einzugestehen; hat man ihn aber (in aller Freundlichkeit) erst einmal an einem Punkt, an dem seine rein begriffliche Argumentation logisch am Ende ist, beendet er die Diskussion. Und dann - zumal bei häufigerem Geschehen - beginnt es in seinem Kopf zu rattern, warum er Diskussionen nicht (mehr) gewinnt, nicht mehr das letzte Wort hat. Denn das ist nun mal ein ganz unangenehmes Gefühl.

Voraussetzung ist, daß man sich nicht selbst durch dieses Begriffs-Dropping von der logischen Argumentation abbringen läßt und sie bis zum Ende durchzieht. Gutes Beispiel ist Ann Coulter.

Unke

23. März 2016 20:19

Dieses "am Wichtigsten ist jetzt, dass wir nicht den Rechten in die Händen spielen" geht quer durch die deutschen Medien, auch dabei -natürlich!- die FAZ.
Die Unbarmherzigkeit, mit der die indigenen europäischen Völker in Armut, Dezimierung und (Bürger-)Krieg getrieben werden überrascht denn doch immer wieder.
Und noch etwas: Gewalt wirkt! Erinnert sich noch jemand an die Anschläge in Madrid? Damals, 2004? Die spanische Armee stand zu diese Zeitpunkt im Irak (oder war es Afghanistan?). Im Gefolge der Anschläge zog Spanien (bzw. die neue spanische Regierung) ihre Truppen zurück. Die Koinzidenz war natürlich eine rein zeitliche, nicht wahr...?

niekisch

23. März 2016 20:23

"die innere Befreiung des Menschen zum verantwortlichen Leben vor Gott die einzige wirkliche Überwindung der Dummheit ist."

Da besteht allerdings die Gefahr, daß von einer Dummheit in die andere Dummheit geschliddert wird.

Karl

23. März 2016 21:41

Ebenso habe ich es letztlich in meiner Firma verlautbart: "Es gibt nichts schlimmeres auf der Welt als dumme Menschen. Die Bösen machen halt ihr Ding, das war schon immer so, die sind halt so. Das schlimme sind die Dummen, die darauf hereinfallen, die es den Bösen erst ermöglichen, ihr Werk zu verrichten."

Guten Abend,
Ihr Karl

P.S. Ich habe jetzt im Übrigen nicht den ganzen Eintrag gelesen, aber bzgl. der Aussage, dass die Dummheit ein menschlicher Effekt sei - ich glaube nicht. Sonst wäre die Menschheit bereits durch die Natur beseitigt worden. Ich glaube nicht, dass es ein menschlicher Effekt ist, sondern ich glaube vielmehr, dass es Kräfte gibt - eben die dunklen - die bewusst die Dummheit unter den Mensch suchen zu mehren und zu fördern. Denn der "gesunde Menschenverstand" ist grundsätzlich bei den Menschen vorhanden (sonst wären sie wie gesagt bereits aus der Evolution ausgeschieden bzw. hätten sich gar nicht erst entwickelt).

Deswegen findet - jedenfalls in dem System, in dem wir heute leben - ein dauernder Angriff auf eben diesen Verstand statt, und wer es wagt, diesem gesunden Verstand Ausdruck zu geben, wird regelmäßig mit allerlei (tatsächlich oder vermeintlich schändlichen) Adjektiven und Attributen belegt, die dazu dienen sollen, diesen Verstand zu unterdrücken und bestenfalls zu beseitigen.

Ich denke, Sie von der Sezession dürften selbst mit am besten verstehen, wovon ich rede.

Mathias

23. März 2016 22:07

Bei diesem Textabschnitt steckt in meiner Bonhoefferausgabe ein Lesezeichen, er stammt aus der faszierenden kleinen Schrift "Nach zehn Jahren" von 1943, die auf dem Dachboden seines Elternhauses versteckt wurde. Ist es Dummheit oder Bosheit, ist heutzutage die Frage. Bei vielen Mitläufern ist es sicher Dummheit, bei anderen eher Bösartigkeit. Aber auch dazu schreibt Bonhoeffer etwas Kluges: " Die große Maskerade des Bösen hat alle ethischen Begriffe durcheinander gewirbelt. Daß das Böse in der Gestalt des Lichtes, der Wohltat, des geschichtlich Notwendigen, des sozial Gerechten erscheint, ist für den aus unserer tradierten, ethischen Begriffswelt Kommenden schlechthin verwirrend; für den Christen, der aus der Bibel lebt, ist es gerade die Bestätigung der abgrundtiefen Bosheit des Bösen" (BonhoefferAuswahl Band 4, S.213 , hg. v.Gremmels und Huber, Gütersloh).
Ist das nicht eine sehr zutreffende Beschreibung des Merkelismus?

Klackto

23. März 2016 22:07

Soviel sei hier nur mal am Rande vermerkt: Wenn alles nichts mehr hilft, dann ist Dummheit in der Regel immer noch roher Gewalt zugänglich.

Dumm sollten aber auch diejenigen nicht sein, die nicht in der Gefahr stehen, in die Abgründe unheilbaren Hasses auf das eigene Volk abzugleiten, so wie diese Grüne Studhalter. Was an dem unsäglichen Leid, was die Islamisten in unseren Breiten über lange Jahre hinweg angerichtet haben, nämlich nicht mehr ignoriert werden kann, das sind diejenigen Ziele, die die Terroristen während dieser ganzen Zeit ausgelassen haben. Eine führende Kriegstreiberin wie Merkel etwa, die als Oppositionsführerin zur Schröderzeit in die USA fuhr, um sich für die Nichtteilnahme an der Irak-Invasion zu entschuldigen, wäre mit ihren regelmässigen Auftritten in der Öffentlichkeit für Selbstmordbomber ein leichtes Ziel. Ähnliches gilt für eine lange Reihe kriegstreibender Intellektueller von den amerikanischen Neocons, Ex-Politikern wie Rumsfeld und Blair, Vetretern einschlägiger Medien und und und. Die wenigsten von denen haben Personenschutz und selbst wenn, dann ist der gegen Selbstmordattentäter i.d.R. viel zu schwach. Es sollte auch den Islamisten, von denen rein intelligenzmässig manche nicht mal zu den Dümmsten gehören, inzwischen aufgegangen sein, wie viele der direkt Verantwortlichen für die westlichen Interventionen in der mohammedanischen Welt frei und praktisch ungeschützt wie die Vögel seit langen Jahren durch die Weltgeschichte stolzieren. Trotzdem wurde auch nicht einem davon jemals nur ein Haar gekrümmt. Und wenn, dann ist das Missverhältnis immer noch kolossal.

Die Nicht-Dummen unter uns sollten sich fragen, wie das zu erklären sein könnte.

Grobschlosser

23. März 2016 22:19

Studhalter & Co. ächten und isolieren ; Anbiederungsversuche abwehren ; diese Leute haben sich ihre Zukunft in einer bereicherten Vorhölle verdient . ( Bereicherungsschulen für die Kinder , laute Nachbarn , Dreck und ganz viel Stress im Alltag ) .

Rainer

23. März 2016 23:56

Es ist für mich inzwischen fast unerträglich mit eigenen Augen zu sehen, wie sich Menschen, die ich einmal für halbwegs gebildet und intelligent gehalten haben, in totale Vollidioten und völlig verstrahlte Willkommensjubler verwandelt haben, die ihre gesamte Freizeit für die sogenannte "Flüchtlingsbetreuung" aufbringen, die nicht mal nach den Ereignissen von Köln und Brüssel die leisesten Zweifel in ihr Tun bekommen, sondern sich im Gegenteil nur noch stärker gegen Kritik abschotten, sich immer tiefer in ihre Selbstgerechtigkeit hineindrehen und sich in ihre Unterwürfigkeit in dieses offen verbrecherische System hineinsteigern. Die sich über einen Furz von Seehofer oder einen Tweet von Fr. v. Storch mehr aufregen als über mehr als 30 ermordete Menschen, denen völlig alle menschlichen und moralischen Maßstäbe abhanden gekommen sind. Ich hätte so etwas früher nie für möglich gehalten, es zerreißt alle halbwegs verständnisvollen Gefühle, die ich früher noch gegen diese Menschen gepflegt habe. Es gibt keine Verständigung mehr mit diesen Leuten, weder jetzt noch in Zukunft für mich, sondern nur noch Verachtung.

Der einzige Trost für mich ist es gelegentlich jemanden zu treffen, der ähnlich denkt wie ich, aber es sind leider viel zu wenige. Das Meer der Dummheit, das mich umgibt, ist so groß wie nie zuvor und es sieht nicht so aus, als ob es irgendwo und irgendwann enden würde.

Poströmische Dekadenz

24. März 2016 01:57

@Zadok Allen
Mittwoch, 23. März 2016, 13:00 (URL)

Der Mangel an Urteilskraft ist eigentlich das, was man Dummheit nennt, und einem solchen Gebrechen ist gar nicht abzuhelfen.
(Kant, KdrV, Von der transzendentalen Urteilskraft überhaupt)

Dummheit ist ein mentales Defekt – Unfähigkeit zum realistischen / kritischen Denken.
Solche Personen können die Realität nicht richtig erfassen und ersetzen sie mit den kruden Theorien der anderen.
Eine besonderes fortgeschrittene Unterart der Dummen - GUTMENSCHEN sind sogar so weit, dass sie offensichtliche Gefahren ignorieren und linksgrüne, rein emotionale Halluzinationen für real halten.

Weder Bildung noch gute materielle / soziale Lage schützen vor Dummheit – sie ist also ein BIOLOGISCHES PHÄNOMEN.
Praktische Folge daraus: es ist absolut sinnlos z.B. mit Gutmenschen zu diskutieren.
Selbst wenn sie von der Realität brutalst eingeholt werden, lernen sie meistens nichts daraus.

Zu beobachten ist auch, dass manchmal die Zahl der Dummen in der Gesellschaft erheblich steigt – mit fatalen Folgen für die Gesellschaft.
Das ist z.B. in den Spätphasen der Ethnie der Fall (siehe z.B. der Niedergang des weströmischen Reiches oder heutige BRD / West-Europa).

Poströmische Dekadenz

24. März 2016 02:17

“Ich habe Angst. Nicht vor dem Islam, nicht vor Terror – sondern vor der rechtspopulistischen Hetze, die folgen wird.“ – Irina Studhalter, Grüne aus der Schweiz, gestern auf Twitter, hat den Zugang mittlerweile gesperrt.

Diesmal sind die Reaktionen der etablierten Politik / Lügenmedien auf Terror etwas anders als bisher.

Es wird nicht mehr penetrant gepredigt, dass es mit Islam / Flüchtlingen nichts zu tun hat – diese Wörter werden überhaupt weitgehend vermieden. Auch sind die vom Generalverdacht beleidigten Sprenggläubige nicht zu sehen.
Offensichtlich haben selbst die bunten Idioten kapiert, dass es ihnen keiner mehr abnimmt.

Der Schwerpunkt der Volksverdummung diesmal:
vor Terrorismus kann man in einem „offenen“ Gesellschaft nicht sicher sein – das ist quasi der Preis für „unsere“ wunderbarer bunte Werte (*kotz*).

Die Kernfrage, warum Europa überhaupt mit potenziellen Terroristen überflutet werden soll, wird aber immer noch nicht gestellt.

Fazit: Lügenmedien boykottieren.

Poströmische Dekadenz

24. März 2016 02:43

“Ich habe Angst. Nicht vor dem Islam, nicht vor Terror – sondern vor der rechtspopulistischen Hetze, die folgen wird.“ – Irina Studhalter, Grüne aus der Schweiz, gestern auf Twitter, hat den Zugang mittlerweile gesperrt.

Das ist kein Wunsch, sondern nur eine reale Möglichkeit in Europa, das nicht ganz dicht ist:
Irina Studhalter wird zufällig selbst Opfer eines islamistischen Terroranschlages, überlebt aber.

Wird sie ohne Beine im Rollstuhl sitzend, den Satz wiederholen?

Thomas Schramm

24. März 2016 07:16

Das "Böse" ist wie die "Dummheit" ist ein soziologisch-biologisches Problem das durch psychologische Muster auf "Schienen" geleitet wird.

Kryptokonservativer

24. März 2016 07:55

"Ich habe keine Furcht vor Sturm und Hagel, sondern nur vor dem Versicherungsvertreter, der mir eine Unwetterversicherung verkaufen will."

Was auf den ersten Blick wie Dummheit daherkommt, ist aufs hoechste Maas zynisch kalkulierte Propaganda.

"...duerfen den Rechten nicht in die Haende spielen..." Europaeer, die auf ihr Selbstbestimmungsrecht pochen, sind die wahren Verbrecher.

"...sollten weitermachen wie bisher..."
Passiv und einfaeltig sein ist unsere Tugend.

"...Fluechtlinge weiterhin willkommen heissen..."
Stellen wir den zukuenftigen Moerdern Tisch und Bett und Messer bereit!

Gab es nicht einen klugen Philosophen, der eine solche Weltsicht als "Sklavenmoral" bezeichnet haette?

Rüdiger

24. März 2016 08:41

Ein ganzer SiN-Artikel mit einem tiefschürfenden Bonhoefferzitat!

Ziemlich viel der Ehre für diese Irina Studmater, ein braves, von der herrschenden rotgrünen Ideologie in die Irre geleitetes Schweizer Mädel!

Die Dummheit, die Bonhoeffer in seinem Text meint, ist offenbar keine mit IQ messbare, sondern Mitläufertum. Hinsichtlich IQ haben unsere Gegner uns statistisch angeblich ein paar Punkte voraus, wie sie uns immer wieder gerne aufs Butterbrot schmieren. Und ich bin geneigt, das einmal nicht für eine Lüge zu halten: es bedarf nämlich keiner besonderen Intelligenz, die Welt so zu sehen, wie sie ist. Wohl aber muss man einige Gedankenakrobatik betreiben, um sich die Fakten ideologiekonform zurecht- oder wegzulügen. Der Lügner ist im Schnitt schlauer als der Ehrliche.

Grundsätzlich führt es nicht weiter, seinem Opponenten Dummheit oder gar psychische Krankheit vorzuwerfen. Das gilt allerdings nur für rationale Diskussionen. Irina Studmater spricht aber über persönliche Gefühlspräferenzen (sie hat nicht Angst vor A oder B, sondern vor C). Wenn es sich überhaupt lohnt, darauf einzugehen, dann wohl nur auf der psychologischen Ebene: als Hinweis, dass ihr dieses Gefühl, die Angst vor C, von der herrschenden Ideologie nur eingeredet wird.

Hans

24. März 2016 10:00

"Nur – wenn meine Freunde recht behielten, und sich rechtes Denken tatsächlich durchsetzen würde als Mainstream, wer wäre dann der Dumme?"

Toleranz existiert auf keiner Seite. Sie kann ja auch nicht existieren, da es sich um einen Machtkampf handelt, der sich nicht durch eine Sezession beenden lässt, weil das Volk in seinen unterschiedlichen Meinungen und Ausrichtungen wild durcheinder gewürfelt lebt und wohnt.
Der Begriff der "Dummheit" verschleiert, dass sich jede Seite in einem Krieg gegen die andere befindet, und jede Begrifflichkeit recht ist, die eigene Deutungshoheit zu untermauern.
Kann es eine friedliche Lösung dieses kulturellen Konflikts gegen? Wie sollen sich Deutsche, die unter Deutschen leben wollen mit Multikultigläubigen einigen? Seit der "Flüchtlingskrise" tritt dieser Konflikt stärker hervor. Die konkreten Probleme und negativen Auswirkungen lassen sich nicht so leicht mehr unter den Teppich kehren.
Die "Globalisten" behaupten, es handle sich nur um eine Übergangsphase, bis die Integration gelungen sei. Gegenbeispiele werden nur als Ansporn für stärkere Bemühungen gesehen. Hier tritt dann die "Dummheit" in Form von Anpassung an die Gruppe und den Mainstream auf. Daneben funkt auch das Helfersyndrom mit bzw. der in meiner Sicht naive Glaube an die Integration von Millionen in wenigen Jahren.
Realistischere Einschätzungen der Rechten werden relativiert und mit der Moralkeule bearbeitet. Der Reflexionsrahmen wird so gewählt, dass es humaner erscheint, einem Syrer in Deutschland zu helfen als zehn oder mehr in grenznahen Lagern im Nahen Osten. Die Todesopfer auf der Flucht kümmern nicht, die steigende Kriminalität ebenso wenig.
Diese "Dummheit" ist auch Ausfluss der inneren Not, als Volk so stark auf die Täterschaft fixiert zu sein. Hauptsache endlich gute Bilder, endlich der Retter sien, anstatt pragmatisch möglichst vielen Menschen zu helfen. Und diese Erleichterung darf nicht mehr in Frage gestellt werden, ansonsten fühlen wir uns wieder wie Täter, egal was die Fakten sagen.

Der Ausweg? Ich sehe nur einen lang andauernden Konflikt, der die Verschlechterung der Lebensbedingungen bestenfalls verlangsamt - was ja auch viel wert ist! - aber mich auch traurig macht. Kein Volk, dass pragmatisch an einem Strang zieht, sondern eine tiefe Spaltung. die etwas von einer Selbstzerfleischung hat.

Gustav

24. März 2016 10:32

Diese irrwitzige Geisteshaltung ist endemisch geworden. Deutsche mit erhaltenem Denkvermögen fallen aus dem Rahmen.

Durch gezielte Indoktrination zur rechten Zeit sind ganze Funktionsbereiche des folgerichtigen Denkens einschließlich angeborener, arterhaltender Verhaltensweisen außer Betrieb zu setzen
mit dem Ergebnis, daß die Betroffenen sogar wider die eigenen, bestanderhaltenden Anliegen handeln.

Es handelt sich um die den Psychiatern wohlbekannte Methode des gezielten Irremachens durch geistige Beeinflussung.

Das eingepflanzte Irresein hat wenig mit Intelligenz, viel aber mit dem teilweisen Aussetzen des folgerichtigen Denkens durch gezielte, geistige Beeinflussung zu tun. Das traurigste Beispiel unserer Zeit ist das deutsche Volk in all seinen staatlichen Erscheinungsformen.

"Bei genauerem Zusehen zeigt sich, daß jede starke äußere Machtentfaltung, sei sie politischer oder religiöser Art, einen großen Teil der Menschen mit Dummheit schlägt."

Nach Bonnhoeffer waren die Deutschen also dumm, weil sie sich gegen die Vereinnahmung durch die "liberalen Demokraten" wehrten, denn die Machtentfaltung bezieht sich doch sicher auf die Nationalsozialisten.

Nun, was haben wir denn heute, wo die BRD auf äußere Machtentfaltung, also souveräne Außenpolitik verzichtet?

Sie richtet ihre Machtentfaltung nach innen, verdummt bewußt das eigene Volk, ist fremdbestimmt, mißachtet die fundamentalsten Interessen der Bürger und des Landes, verfolgt und vernichtet Andersdenkende, macht also genau das, was sie ihren Gegnern und der Vergangenheit vorwirft, und das dem eigenen Volk gegenüber!

donna_alta

24. März 2016 10:52

Es gibt für mich keine Erklärungen mehr und ich habe es aufgegeben, mit der Gegenseite (meine ehemals beste Freundin und ihre komplette Familie, meine eigene Tochter!, meine Geschwister und Familien, ein einst naher Kollege...) DARÜBER zu reden. Der Riß ist unüberwindbar. Jedes Wort erzeugt ein umso agressiveres Gegenwort. Die Spirale dreht sich weiter.
Vor allem bei meinem eigenen Kind schmerzt das sehr, macht aber deutlich, wie schicksalhaft diese Entwicklungen sind. Ich war und bin nicht in der Lage, sie aufzurütteln!

Alle genannten Personen haben Kinder und auch schon Enkel - außer meiner Tochter -, was doch genügen müsste, um sich Gedanken um deren Zukunft in Deutschland zu machen. Doch die Gedanken, die spätestens an der Stelle bei uns beginnen, uns zu beunruhigen, sind im gegnerischen Lager nicht vorhanden. Und man kann sie ihnen nicht aufzwingen. Es ist vergebliche Mühe. Es ist wie immer im Leben, was wir im Innersten aufkeimen spüren und was wir wachsen lassen, ist in der Lage, uns zu Höchstem zu treiben.
Wir sollten den Dingen Zeit zum Aufkeimen geben. Mehr können wir nicht tun. Das ist opferreich, dessen bin ich mir bewusst. Aber ich bin überzeugt, dass es keinen anderen Weg gibt und uns auch die Suche nach Erklärungen für die Dummheit der Andersdenkenden nicht viel weiter bringt.

Ein Fremder aus Elea

24. März 2016 11:26

Bonhoeffer schreibt "Dummheit" und meint "Feigheit".

Helgi Knartr

24. März 2016 11:34

“Ich habe Angst. Nicht vor dem Islam, nicht vor Terror – sondern vor der rechtspopulistischen Hetze, die folgen wird.“ – Irina Studhalter, Grüne aus der Schweiz.

Da möchte man doch glatt dem verängstigten Mädchen tröstend zurufen: "Gefahr erkannt - Gefahr gebannt!"

Hanns

24. März 2016 12:08

@Poströmische Dekadenz "Das ist kein Wunsch, sondern nur eine reale Möglichkeit in Europa, das nicht ganz dicht ist:
Irina Studhalter wird zufällig selbst Opfer eines islamistischen Terroranschlages, überlebt aber.

Wird sie ohne Beine im Rollstuhl sitzend, den Satz wiederholen?"

So verbistert und verblödet wie sie ist: JA!

Hanns

24. März 2016 12:09

@Rainer

Du sprichst mir aus der Seele!

Rainer Möller

24. März 2016 14:13

Bonhoeffer - ein charmanter und unbeständiger Wirrkopf - diskutierte in seiner Haft vorwiegend mit Kommunisten und lehnte sich an deren Auffassungen an: sein "religionsloses Christentum" z.B. ist ein Entwurf, wie man das Christentum in eine künftige DDR einpassen kann.

Auch die hier vorgetragene These "Wir sind die Klugen; jeder, der uns widerspricht, ist dümmer als wir; und wir müssen ihn darum erst durch unsere äußere Machtergreifung von den falschen Einflüssen "befreien", damit er uns dann zustimmen kann" - das ist zentral das traditionelle linke Denken von den Jakobinern bis zu den Kommunisten.

Wogegen die Liberalen immer der Auffassung waren, dass auch die Gegenseite recht haben könnte und dass man daher einen Zustand anstreben muss, bei dem keine Seite eine allzu große Übermacht hat. Eine Unterscheidung, die bei Bonhoeffer völlig fehlt!

Rainer Möller

24. März 2016 14:16

Um die vorgetragene These noch einmal genauer auf Bonhoeffers Formulierung zuzuspitzen:
„Wir sind die Klugen; jeder, der uns widerspricht und der uns nicht glaubt, ist dümmer als wir; und wir müssen ihn darum erst durch unsere äußere Machtergreifung von den falschen Einflüssen „befreien“, damit er uns dann zustimmen kann“

Stefanie

24. März 2016 16:34

Diese Sorte Dummheit hat einen schon fast religiösen Unterbau. Diesem Denken liegt ein Dogma zugrunde (Alles Böse kommt von rechts), dass sich rational nicht anfechten lässt. In ähnlichen Variationen kommen diese Dogmas auch bei den Klimaschützern (derCO2 verursachte Klimawandel ist bewiesen), bei vielen Vegetariern, fast allen Veganern und natürlich bri Gläubigen vor. Wobei Gläubige den Vorteil haben, zu wissen, dass sie Glauben und nicht wissen. Ein anderer Zweig dieses Phänomens sind diverse sozialistische oder anderweitig Fortschrittliche Ideologien, denen irgendwelche Pseudowissenschaften zugrunde liegen (Hisorismus, Genderstudies). Also: nichts Neues unter der Sonne. Wie isr man früher mit solchen Verblendungen fertiggewirden?

Caroline

24. März 2016 16:39

@ Hans - danke für dieses Weiterdenken ... seh ich genauso. Ich würde liebend gern mal etwas über diesen kulturellen Krieg schreiben!

panther rei

24. März 2016 18:03

Bonhoeffers Text überzeugt mich nicht. Bei jedem zweiten Satz dachte ich, dass es grad so gut umgekehrt sein kann.

Mir gefallen die Anmerkungen der Kommentierer, die finden, dass Bonhoeffer nicht Dummheit beschreibt, sondern Mitläufertum. (War der nicht Theologe? Passt. Die schmeißen ja ständig alle Definitionen durcheinander.)

Cairdis

24. März 2016 18:41

Darf man Dietrich Bonhoeffer um ein Zitat von 1972 ergänzen? Auch wenn es nicht gerade hoffnungsfroh macht.

Der entscheidende Schritt zur Bildung einer Doktrin im engeren Sinne des Wortes aber besteht darin, daß zu den beiden eben besprochenen, die Theorie zur Überzeugung festigenden Faktoren noch die allzugroße Zahl ihrer Anhänger kommt. Die Verbreitungsmöglichkeiten, die heute einer solchen Lehre durch die sogenannten Massenmedien: Zeitung, Radio und Fernsehen, geboten ist, führt leicht dazu, daß eine Lehre, die nicht mehr als eine unverifizierte wissenschaftliche Hypothese ist, nicht nur zur allgemeinen wissenschaftlichen, sondern sogar zur öffentlichen Meinung wird.
Von da an treten unglücklicherweise alle jene Mechanismen in Tätigkeit, die zum Festhalten erprobter Traditionen dienen und von denen im VI. Kapitel ausführlich die Rede war. Die Doktrin wird nun mit derselben Zähigkeit und derselben Affektbetontheit verteidigt, die am Platz wäre, wenn es gälte, die wohlerprobten Weisheiten, das durch Selektion geklärte Wissen einer alten Kultur, vor der Vernichtung zu bewahren. Wer mit der Meinung nicht konform geht wird als Ketzer gebrandmarkt, verleumdet und nach Möglichkeit diskreditiert. Die höchst spezielle Reaktion des „Mobbing“, des sozialen Hasses wird auf ihn entladen.
Eine solche, zur allumfassenden Religion gewordene Doktrin gewährt ihren Anhängern die subjektive Befriedigung einer endgültigen Erkenntnis von Offenbarungscharakter. Alle Tatsachen, die ihr widersprechen, werden geleugnet, ignoriert oder aber, was am häufigsten vorkommt, im Sinne Sigmund Freuds verdrängt, das heißt unter die Schwelle des Bewußtseins verbannt. Der Verdrängende setzt jedem Versuch, das Verdrängte wieder bewußt zu machen, einen erbitterten, aufs äußerste affektbesetzten Widerstand entgegen, der um so größer ist, je größer die Änderung wäre, die dies in seinen Anschauungen erheischen würde, vor allem in jenen, die er über sich selbst gebildet hat. „Wann immer Menschen mit widersprechenden Doktrinen aufeinandertrafen“, sagt Philip Wylie, „entstand stärkster Widerwille auf jeder Seite, jede war überzeugt, die andere sei in Irrtum befangen, heidnisch, ungläubig und barbarisch und bestehe überhaupt aus räuberischen Eindringlingen. Damit begann dann regelmäßig der heilige Krieg.“
Dies ist oft genug geschehen, wie Goethe sagt: „Zuletzt bei allen Teufelsfesten wirkt der Parteihaß doch am besten bis in den allerletzten Graus.“
Konrad Lorenz, Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit

Poströmische Dekadenz

24. März 2016 22:39

@Thomas Schramm
Donnerstag, 24. März 2016, 7:16 (URL)

Das „Böse“ ist wie die „Dummheit“ ist ein soziologisch-biologisches Problem das durch psychologische Muster auf „Schienen“ geleitet wird.

Weder Bildung noch gute materielle / soziale Lage schützen vor Dummheit (siehe unsere lieben Gutmenschen / „Eliten“).
Auch Propaganda bewirkt bei gesunden Menschen nicht viel, wenn sie im erkennbaren Widerspruch mit der Realität steht.
„Soziologisch“ / „psychologisch“ kann man also getrost streichen.

Thomas Wawerka

24. März 2016 23:07

Dietrich Bonhoeffer war ein konservativ-patriotischer Christ, der sein Land und sein Volk liebte. Er wird besonders von linksliberal orientierten Christen immer wieder gern in Anspruch genommen - zu Unrecht: Lebte er heute, wäre er auf unserer Seite.
Kein anderer Theologe hat mich während meines Studiums und darüber hinaus so inspiriert wie er. Die "Ethik" und "Widerstand und Ergebung" lese und meditiere ich immer wieder.
Was die Wenigsten wissen: Er hat seinen Nietzsche gelesen und verstanden. Nietzsches Spuren finden sich subkutan überall. Meines Erachtens hat Bonhoeffer als Einziger Nietzsches z.T. berechtigte Kritik des Christentums verstanden und überwunden. Leider wurde er nach seinem Tod institutionell vereinnahmt.
Er war ein neuzeitlicher Prophet.

Matthäus 23: Christus:
29 Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr errichtet den Propheten Grabstätten und schmückt die Denkmäler der Gerechten
30 und sagt dabei: Wenn wir in den Tagen unserer Väter gelebt hätten, wären wir nicht wie sie am Tod der Propheten schuldig geworden.
31 Damit bestätigt ihr selbst, dass ihr die Söhne der Prophetenmörder seid.

enickmar

25. März 2016 07:03

Hinsichtlich IQ haben unsere Gegner uns statistisch angeblich ein paar Punkte voraus, wie sie uns immer wieder gerne aufs Butterbrot schmieren. Und ich bin geneigt, das einmal nicht für eine Lüge zu halten: es bedarf nämlich keiner besonderen Intelligenz, die Welt so zu sehen, wie sie ist. Wohl aber muss man einige Gedankenakrobatik betreiben, um sich die Fakten ideologiekonform zurecht- oder wegzulügen.

Was der Spiegel-Artikel auch gleich wunderschön belegt. Diese Überschrift dürfte man dort jedenfalls nicht lesen: „Intelligenz und Evolution: Afrikaner haben geringeren IQ“

Von der r-Strategie ganz zu schweigen ...

Chris

25. März 2016 11:18

Ich verstehe Euch nicht. Was ist daran dumm.

Es ist vollkommen unrealistisch Angst vor dem Terror zu haben, da uns Terror nie betreffen wird. Angst gibt dem Terror die Macht. Es ist hasenfüßig sich vom Terror beeindrucken zu lassen.

Dem Islam gibt man auch Macht über sich, wenn man ihn überschätzt-

Rechtspopulismus ist tatsächlich die Macht, die wächst, Wenn man dem politisch entgegengesetzt ist, dann ist es konsequent und realistisch ihn ernster zu nehmen als den Terror.

JensN.

25. März 2016 13:49

Viel wichtiger ist doch: Wem nützt der Terror? Was kann man im Fahrwasser des "Terrors" an Bürgerrechten abbauen, welche Vollmachten sich aneignen? Es ist natürlich von aussen immer schwierig, genaue Aussagen über die staatliche Vorgehensweise zu treffen; und dennoch: Genau wie die USA im Jahre 2001 einen Vorwand brauchten um Afghanistan zu überfallen, genauso halte ich es heute für möglich - eigentlich sogar für sehr wahrscheinlich - das die EU einen Vorwand braucht, um staatliche Übertritte in die Privatsphäre auszubauen, die Freiheit eines jeden Einzelnen einzuschränken und es ihr somit ermöglicht, ihre Gegner besser zu bekämpfen. Nach dem Motto:

"Liebe Bürger, angesichts der Bedrohung die von Terroisten für unsere Sicherheit und Demokratie ausgeht, habt ihr doch sicher nichts dagegen, wenn wir die Gesetzeslage dahingehend verändern, um euch effektiver vor Gefahren zu schützen. Es dient doch nur eurer Sicherheit".

Die Gegner wären dann später höchstwahrscheinlich keine "Terroristen" mehr, sondern EU- Kritiker. Es ist nur ein Gedankenspiel von mir und es kann auch gut möglich sein, dass ich mich irre. Mir fällt eben nur auf, dass selten die wirklichen Ursachen bekämpft werden. Merkels Politik der offenen Grenzen ist auf Seiten der EU- Vertreter kaum oder gar nicht auf Kritik gestossen, obwohl klar sein sollte, das offene Grenzen die Gefahr eines erneuten Anschlags nicht gerade verringern. Es kam nichts. Gerade nach den Anschlägen von Paris im November 2015 mit 130 Toten hätte man eine radikale Politikumkehr erwarten können und müssen. Aber das Gegenteil passiert und auch Merkels Türkei- Deal kann nicht darüber hinwegtäuschen, das nach wie vor hunderte oder tausende Fremder tagtäglich auf unseren Kontinent strömen. Halten wir fest: Aus Sicht der EU ist nicht der "islamische Terror" die größte Gefahr, sondern die Separationsbestrebungen der europäischen Völker und das damit einhergehende Erstarken patriotischer Parteien.

Thomas Wawerka

25. März 2016 13:59

Immanente Gerechtigkeit

Es gehört zu den erstaunlichsten, aber zugleich unwiderleglichsten Erfahrungen, daß das Böse sich - oft in einer überraschend kurzen Frist - als dumm und unzweckmäßig erweist. Damit ist nicht gemeint, daß jeder einzelnen bösen Tat die Strafe auf dem Fuße folgt, aber daß die prinzipielle Aufhebung der göttlichen Gebote im vermeintlichen Interesse der irdischen Selbsterhaltung gerade dem eigenen Interesse dieser Selbsterhaltung entgegenwirkt. Man kann diese uns zugefallene Erfahrung verschieden deuten. Als gewiß scheint jedenfalls dies aus ihr hervorzugehen, daß es im Zusammenleben der Menschen Gesetze gibt, die stärker sind als alles, was sich über sie erheben zu können glaubt, und daß es daher nicht nur unrecht, sondern unklug ist, diese Gesetze zu mißachten. Von hier aus wird uns verständlich, warum die aristotelisch-thomisische Ethik die Klugheit zu einer der Kardinaltugenden erhob. Klugheit und Dummheit sind nicht ethisch indifferent, wie uns eine neuprotestantische Gesinnungsethik hat lehren wollen. Der Kluge erkennt in der Fülle des Konkreten und der in ihm enthaltenen Möglichkeiten zugleich die unübersteigbaren Grenzen, die allem Handeln durch die bleibenden Gesetze menschlichen Zusammenlebens gegeben sind, und in dieser Erkenntnis handelt der Kluge gut bzw. der Gute klug.
Nun gibt es gewiß kein geschichtlich bedeutsames Handeln, das nicht immer wieder einmal die Grenzen dieser Gesetze überschritte. Es ist aber ein entscheidender Unterschied, ob solche Überschreitung der gesetzten Grenze prinzipiell als deren Aufhebung aufgefaßt und damit als Recht eigener Art ausgegeben wird, oder ob man sich dieser Überschreitung als vielleicht unvermeidliche Schuld bewußt bleibt und sie allein in der alsbaldigen Wiederherstellung und Achtung des Gesetzes und der Grenze gerechtfertigt sieht. Es braucht keineswegs Heuchelei zu sein, wenn als das Ziel des politischen Handelns die Herstellung des Rechtes und nicht einfach die nackte Selbsterhaltung ausgegeben wird. Es ist einfach in der Welt so eingerichtet, daß die grundsätzliche Achtung der letzten Gesetze und Rechte des Lebens zugleich der Selbsterhaltung am dienlichsten ist, und daß diese Gesetze sich nur eine ganz kurze, einmalige im Einzelfall notwendige Überschreitung gefallen lassen, während sie den, der aus der Not ein Prinzip macht und also neben ihnen ein eigenes Gesetz aufrichtet, früher oder später - aber mit unwiderstehlicher Gewalt - erschlagen. Die immanente Gerechtigkeit der Geschichte lohnt und straft nur die Tat, die ewige Gerechtigkeit Gottes prüft und richtet die Herzen.

Thomas Wawerka

25. März 2016 14:01

(Dietrich Bonhoeffer, "Nach zehn Jahren")

Paule

25. März 2016 15:02

Auch wenn ich kein kluger und überaus gebildet, mit Zitaten Nebel verbreitender Mensch bin, so kann ich doch sagen, wer als geistig gesunder Mensch solchen Unsinn verbreitet verfolgt einen Zweck.
Das trifft für beide Zitate des Artikels zu.

Bei Beiden ist die Feigheit und die Angst vor der Anstrengung die Ursache.
Die Angst davor den Preis für die Umsetzung der eigenen Erkenntnis zu zahlen.
Den das Leben als selbstständig denkender Mensch, als Aufgeklärter, zuführen hat einen Preis.

Den Wohlgeschmack des Apfels der Erkenntnis bezahlt man mit der Vertreibung aus dem Paradiese.
Ganz praktisch mit Ablehnung der Gläubigen (den um solche handelt es sich), der Mühe der Suche nach dem rechten Weg und die Drangsal der eigenen Entscheidung und der der Pflicht zur Aufklärung des geliebten Unaufgeklärten (Volkes).

Ein Mensch der diesen Weg nicht geht ist selber schuld so er denn dazu fähig wäre.

Und beide Zitierten gehen ihn nicht, der eine nicht weil er seine Pfründe verliert der andere sein Selbstgewissheit und beide den Glauben.

Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.

Es ist Zeit für uns alle!

Hochachtungsvoll
Paule

Poströmische Dekadenz

25. März 2016 15:21

Der dümmste Satz: “Ich habe Angst. Nicht vor dem Islam, nicht vor Terror – sondern vor der rechtspopulistischen Hetze, die folgen wird.“ – Irina Studhalter, Grüne aus der Schweiz, gestern auf Twitter, hat den Zugang mittlerweile gesperrt.

Es geht noch viel dümmer:

https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/papst-franziskus-trifft-fluechtlinge-selfies-und-gekuesste-fuesse/13367476.html

Papst Franziskus trifft Flüchtlinge
Selfies und geküsste Füße

Franziskus macht die Angela. Nach dem Füßewaschen ist der Papst auch für ein Selfie mit einem Flüchtling zu haben. Foto: Reuters

Mit dem Gründonnerstagsgottesdienst hat Papst Franziskus in Rom die Osterfeierlichkeiten eröffnet. Am Abend feierte er in einer Asylunterkunft das Gedenken an das Letzte Abendmahl Jesu. In Anlehnung an eine Geste Jesu an seine Jünger wusch er Flüchtlingen die Füße, unter ihnen drei Frauen aus Eritrea und drei Muslime aus Syrien, Pakistan und Mali.

Trouver

26. März 2016 04:24

PARIS afp | Dutzende Jugendliche haben am Freitag zwei Pariser Polizeireviere attackiert, um den tätlichen Angriff eines Beamten auf einen Gymnasiasten zu rächen. Die teils vermummten Jugendlichen bewarfen die Polizeiwachen mit Steinen und schlugen mit Stangen auf die gepanzerten Scheiben ein, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten.

Die Angreifer rissen auch Absperrungen ein und beschmierten die Fassaden der Gebäude mit polizeifeindlichen Sprüchen. Die Polizisten verschanzten sich im Inneren der Kommissariate, bis die Jugendlichen wieder abzogen.

https://www.taz.de/Nach-Polizeigewalt-gegen-Schueler-in-Paris/!5290833/

Der Gutmensch

26. März 2016 11:36

Also - mir machen auch Leute wie Chris und Irina Angst.

Gewiss ist es nicht hilfreich, unserer Lebensart ohnehin ablehnend gegenüber stehende Menschen noch zusätzlich zu reizen - zu fragil sind unsere Sicherheitsmaßnahmen - es ist überhaupt selten empfehlenswert, andere in Bausch und Bogen und aus Prinzip abzulehnen. Aber wenn man sich freiwillig darauf reduziert, ist ja eben auch kein Leben möglich, sondern dann überlebt man nur - mit Glück ...

Max

26. März 2016 14:13

Ich denke nicht, dass das, was Bonhoeffer Dummheit nennt, Feigheit ist, oder Kriecherei, Ausgerichtetheit auf Karriere oder so. Es gibt ihn durchaus, diesen Typ, der der herrschenden Ideologie ehrlich glaubend hinterherläuft, der bereit ist, für diesen Schrott zu kämpfen, sogar zu sterben.

Und den zu überzeugen versuchen einfach sinnlos ist.

Hans-Uwe

26. März 2016 15:37

Wie funktioniert Gehirnwäsche?

Positive Verstärkung
Man motiviert die Person zu einer prinzipiell positiv besetzten, „harmlosen Aktivität“, karitative Aktivitäten, Bürgerengagement, auch Demonstrationen für „hehre Prinzipien“ etc. und gibt dabei massive positive Verstärkung, Rückkopplung, viel Lob und Zuspruch. Positive Verstärkung wirkt dabei auf einer sehr primitiven, biochemischer Ebene durch Freisetzung von „Glückshormonen“, deren Wirkung lässt natürlich nach einiger Zeit wieder nach und erzeugt den Wunsch dieses Erlebnis zu wiederholen. Leider lässt die Stärke der Wirkung der Belohnung mit jeder kurzfristigen Wiederholung nach, was den paradoxen Effekt hat das die betroffene Person immer kurzfristiger und häufiger versucht das einmal empfunden Glücksgefühl wiederzuerlangen. So funktionieren Suchtkrankheiten, näheres bei B.F. Skinner.

Kognitive Dissonanz
Es ist natürlich so das der vom Helfersyndrom betroffene “Gutmensch” nicht vermeiden kann die negative Aspekte seiner Tätigkeit zu erfahren und zu erkennen. Die Objekte seiner Tätigkeit verhalten sich vielleicht nicht so wie man es von Hilfsbedürftigen erwarten dürfte, teilweise negative Emotionen kompensieren zum Teil die Gewünschten. Es ergibt sich ein Dilemma, das zum Abbruch des gewünschten Verhalten führen könnte.

Investition
Die Person hat aber bereits erheblich Emotionen, Zeit, Arbeit und Geld in die “harmlose Tätigkeit” gesteckt, dass ein Eingeständnis dass dies ein Fehler war, die Investition verloren ist, mit starken negativen Empfindungen verbunden ist, wie eine Bestrafung in die Gegenrichtung wirkt, mit dem ausbleiben der so gewünschten „Glückshormone“.
Die negative Emotion wäre um so größer je größer man den Fehler einschätzt den man begangen hätte, je größer der Schaden wäre den man sich eingestehen müsste.

Mehr positive Verstärkung
Die Kognitive Dissonanz in die gewünschte Richtung aufzulösen, erreicht man indem man der Person einen intellektuellen Ausweg bietet, die Diskrepanz zwischen Ideal und Wirklichkeit überbrückt und sie weiter positiv verstärkt für eine Fortsetzung des bisherigen Verhaltens.

Im Gegensatz zu den „minderkomplexen“, „Leugnern“, „Phobischen“, „Feinden“ und „Hassern“ weiß der „Gutmensch“ natürlich dass natürlich „nicht alle“ Objekte seines Helfersyndroms sich vorbildhaft verhalten, es „Einzelfälle“ gibt, dies hebt in über die Kritiker die zu solcher Differenzierung natürlich intellektuell nicht in der Lage sind und einfache Lösungen propagieren, von den „man aber weiß dass es sie nicht gibt“.

Man kombiniert also weitere externe positiver Verstärkung des gewünschten Handelns, mit dem inneren Wunsch nicht falsch gehandelt zu haben. Mit jeder Wiederholung vergrößert sich natürlich die Investition in die Sache und die emotionale Barriere das Verhalten zu ändern und umzukehren.

Negativer Verstärkung und Bestrafung
Indem man Gegenargument zum gewünschten Verhalten unterdrückt und lächerlich zu machen versucht ergibt sich eine gewisse negative Verstärkung, da damit auch die Kognitive Dissonanz bei der zu beeinflussenden Person verringert wird, gleichzeitig werden Abweichler bestraft, das soll nur indirekt und entfernt gegen die zu beeinflussenden Person wirken, Drohung gegen den Abfall sein, hauptsächlich aber verhindern, dass die Opposition den Effekt der positiven Verstärkung für sich nutzen kann, man sie zum Schweigen zwingt.

„Hinsichtlich IQ haben unsere Gegner uns statistisch angeblich ein paar Punkte voraus, …“

Siehe Dunning–Kruger

Desprecio

26. März 2016 21:09

@ "Klackto" 23.03.16, 22:07

Bemerkenswerte Gedanken !

Wundere mich seit langem, daß die Tatsache, daß die eigentlich kriegstreibenden Politiker, die für die großen Umwälzungen unse-
rer Zeit verantwortlich sind, immer wieder unbehelligt bleiben, nir-
gendwo in den Medien, die die Diskurshoheit für sich in Anspruch
nehmen, Erwähnung findet.

Während zahllose Unschuldige bei Anschlägen in Europa ihr Leben
oder zumindest ihre körperliche Unversehrtheit verlieren, erfreuen
sich die, die für dieses, bereits seit Jahrzehnten andauernde Chaos
die Verantwortung tragen, bester Gesundheit und körperlichen Wohl-
befindens.

Vielleicht können unsere Gedanken dazu ein Anstoß sein, in dieser
Richtung weiter zu denken und möglicherweise weitere Ungeheuer-
lichkeiten aufzudecken ?

Keine noch so sehr als Verschwörungstheorie erscheinende Beschrei-
bung der Verhaltensweisen verantwortlicher Politiker in der BRD, Europa oder der Welt kann in Anbetracht dessen, was an Schweine-
reien verantwortlicher Politiker, oft hinter dem Deckungsschild der
sie unterstützenden Parlamente, bereits aufgedeckt wurde, ohne ent-
sprechende Aufklärungsarbeit außerparlamentarischer Organisatio-
nen oder auch Einzelpersonen als von vorne herein unmöglich oder
gar als absurd eingestuft werden. Zahllose sogenannte ehemalige
Verschwörungstheorien haben sich gerade in jüngster Vergangenheit
bereits als in jeder Hinsicht belastbare Tatsachen herausgestellt.

Aufklärungsarbeit, gleichwohl von wem, wird unsere verantwortungs-
losen "Volksvertreter" und Politiker vielleicht ein wenig davon abhalten,
uns immer mehr Sand in die Augen zu streuen und ihnen immer weni- ger das Gefühl geben, uns widerstandslos auf die Schlachtbank führen
zu können.

Wenn wir Politikern wie Merkel das Gefühl vermitteln könnten, daß
all das, was sie mit uns vorhaben, auch Ihnen "zugute" kommen könn-
te, dürften sie ihre langfristigen Planungen möglicherweise nochmals
überdenken.

Das Gros der Deutschen Michel schläft zwar immer noch, aber eine immer größer werdende Zahl derer, die von den Regierenden noch
als "Schlachtschafe" angesehen werden, wacht auf, reibt sich die Au-
gen und beginnt, über Erste-Hilfe-Maßnahmen oder gar Rettungsmaß-
nahmen nachzudenken. Dabei kommt uns, denen das Denken noch
nicht vollkommen abhanden gekommen ist, zugute, daß man seit
September 2015 seitens der Verantwortlichen den Bogen wohl über-
spannt hatte.

Dieser intellektuell stark limimitierten BRD-Regierung können wir,
wenn wir nur wollen, jeden Tag unsere diesbezugliche Überlegenheit
vorführen. Sie hat dann zwei Möglichkeiten : Sie beachtet und achtet
uns als ernstzunehmenden Gegner oder sie tut das, was intellektuell
unterlegene Gegner immer tun. Sie setzen auf Gewaltanwendung,
die dann immer weitere Gesetzesverstöße gegen ihre politischen Geg-
ner nach sich ziehen werden. Dies jedoch kann in einer international
vernetzten Weltgemeinschaft nicht mehr unter den Tisch gekehrt wer-
den. Es wird immer schwieriger, Verbrechen, in diesem Falle Regie-
rungsverbrechen, zu vertuschen.

Länder wie Russland und China, denen von unseren BRD-Empörungs-
beauftragten immer wieder "Menschenrechtsverletzungen" vorgehalten
werden, werden nur darauf warten, unserer Gutmenschenregierung
entsprechende Vorhaltungen machen zu können.

enickmar

27. März 2016 03:31

Dem Islam gibt man auch Macht über sich, wenn man ihn überschätzt-

Genau. Manche begreifen es eben nie. Es gibt keine Islamisierung, keine Überfremdung, keine Parallelgesellschaften, keine täglichen Übergriffe, keinen Alltagsterror. Selbst wenn: einfach nicht beachten. Alles ist gut.

Der Gutmensch

28. März 2016 11:30

Alles schon mal dagewesen, lieber enickmar, zu Ostern also das hohe Lied auf den kalten Krieg:

Bewaffneter Friede /Wilhelm Busch

Ganz unverhofft, an einem Hügel,
Sind sich begegnet Fuchs und Igel.
»Halt«, rief der Fuchs, »du Bösewicht!
Kennst du des Königs Ordre nicht?
Ist nicht der Friede längst verkündigt,
Und weißt du nicht, daß jeder sündigt,
Der immer noch gerüstet geht? -
Im Namen Seiner Majestät,
Geh her und übergib dein Fell!«
Der Igel sprach: »Nur nicht so schnell!
Laß dir erst deine Zähne brechen,
Dann wollen wir uns weitersprechen.«
Und alsogleich macht er sich rund,
Schließt seinen dichten Stachelbund
Und trotzt getrost der ganzen Welt,
Bewaffnet, doch als Friedensheld.

d. G.

Alexander

4. April 2016 16:54

Hervorragender Artikel der die Sachlage letzten Endes mit dem Nagel auf den Kopf trifft.

"Die Macht der einen braucht die Dummheit der anderen. Der Vorgang ist dabei nicht der, daß bestimmte – also etwa intellektuelle – Anlagen des Menschen plötzlich verkümmern oder ausfallen, sondern daß unter dem überwältigenden Eindruck der Machtentfaltung dem Menschen seine innere Selbständigkeit geraubt wird und daß dieser nun – mehr oder weniger unbewußt – darauf verzichtet, zu den sich er gebenden Lebenslagen ein eigenes Verhalten zu finden."

Genial...

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