Götz Kubitschek: Pegida-Rede zum 3. Oktober

Die Staatsführung hat gestern in Dresden, am 26. Jahrestag der Wiedervereinigung, ein politisches Debakel erlebt. Während ...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

sich Bun­des­kanz­le­rin Mer­kel, Bun­des­prä­si­dent Gauck und vie­le wei­te­re Ver­ant­wort­li­che  zu mora­li­sie­ren­den Höchst­leis­tun­gen auf­schwan­gen, demons­trier­ten min­des­ten 8000 Pegi­da-Spa­zier­gän­ger gegen die hybri­de, expe­ri­men­tel­le Poli­tik die­ser Herrschaften.

Eine der Reden konn­te ich hal­ten, hier ist sie in vol­ler Län­ge als Video-Mit­schnitt und in Text­fas­sung dokumentiert:

pdf der Rede zum 3. Oktober.

Video-Mit­schnitt der Rede

Voll­stän­di­ger Text der Rede:

Wir bege­hen heu­te den Tag der Deut­schen Ein­heit als ein Volk, das in sich uneins ist. Wir sind uns dabei nicht auf die Wei­se unei­nig, die es in jeder ein­an­der zuge­hö­ri­gen Grup­pe von Men­schen gibt: Es gibt ja die­se recht harm­lo­se Art von Unei­nig­keit, die den CDU- vom SPD-Wäh­ler schei­det, oder die Unei­nig­keit, die in einer Fami­lie herrscht, wenn es Streit über das Ziel der som­mer­li­chen Urlaubs­rei­se gibt.

Sol­che Unei­nig­kei­ten sind aber dadurch gekenn­zeich­net, daß die einen die Mehr­heis­ent­schei­dung der ande­ren akzep­tie­ren kön­nen: Ob uns die CDU oder die SPD regiert – der Unter­schied ist nicht beson­ders groß, es war hin­nehm­bar, über­stimmt wor­den zu sein. Und die Fahrt in den Urlaub? Der­lei Kin­ker­litz­chen hat doch Mit­te der 90er ein Natio­nal­spie­ler mit einem legen­dä­ren Satz gül­tig geklärt: »Egal, ob Mai­land oder Madrid: Haupt­sa­che Spanien!«

Jedoch: Die Unei­nig­keit, die unser Volk am 26. Jah­res­tag der Deut­schen Ein­heit beherrscht, ist von ande­rer Qua­li­tät. Wir erken­nen sie dar­an, daß es für uns nicht mehr hin­nehm­bar ist, von der SPD, der CDU oder sogar den Grü­nen regiert zu werden.

Und für die Poli­ti­ker die­ser Par­tei­en ist es offen­sicht­lich nicht so ein­fach hin­nehm­bar, daß es vie­le Wäh­lern gibt, die sich von ihnen abwen­den, und zwar nicht hin zur Nicht­wäh­ler­grup­pe  – das wäre für die Alt­par­tei­en zu ver­schmer­zen -, son­dern hin zu einer neu­en poli­ti­schen Kraft.

Die­se Kraft, die AfD, wird beschimpft, lächer­lich gemacht, ver­leum­det und aus­ge­grenzt aus einem ein­zi­gen Grund: Sie hat den Ein­heits­brei der andern für inak­zep­ta­bel erklärt und nimmt lächelnd und grim­mig in Kauf, selbst der­zeit und zunächst für inak­zep­ta­bel zu gelten.

Und so ist es in der Tat! Die Unei­nig­keit in unse­rem Volk ist fun­da­men­tal, sie ist kaum über­brück­bar, und kei­ne Sei­te kann den Erfolg der ande­ren Sei­te ein­fach so hin­neh­men: Denn es han­delt sich um eine Aus­ein­an­der­set­zung, bei der sich nicht die Fra­ge nach ein biß­chen mehr Markt­wirt­schaft oder ein biß­chen mehr Sozi­al­staat stellt, son­dern eine Kern­fra­ge, eine exis­ten­ti­el­le Zukunftsfrage:

Wer­den wir Deut­sche in der nächs­ten, über­nächs­ten und allen wei­te­ren Gene­ra­tio­nen noch das ent­schei­den­de Staats­volk in Deutsch­land sein oder nicht?

Es gibt die Geschich­te von einem Schiff, das ein paar Jah­re lang über die Mee­re segel­te und im einen Hafen neue Segel, im nächs­ten neue Mas­ten, im drit­ten ein neu­es Ruder samt Steu­er­rad und im vier­ten schließ­lich einen Motor, eine Blech­ver­stär­kung am Rumpf und einen neu­en Kapi­tän bekam, bevor man zuletzt die Mas­ten umleg­te und durch ein paar Kano­nen ersetz­te. Als es zurück­kehr­te in sei­nen Hei­mat­ha­fen, hieß es immer noch MS Deutsch­land: Aber war es da noch das­sel­be Schiff? War es ein biß­chen ein ande­res, ein moder­ni­sier­tes Schiff? Oder war es ein ganz ande­res, ein umge­krem­pel­tes, ein nach und nach aus­ge­tausch­tes Schiff?

Ich wür­de die­se Fra­ge gern den hohen Reprä­sen­tan­ten unse­res Staa­tes stel­len, die sich heu­te in Dres­den auf­hal­ten. Ja doch: Die­se Fra­ge wäre so recht eine für die Bun­des­kanz­le­rin und den Bun­des­prä­si­den­ten, für Frau Mer­kel und Herrn Gauck: Ist die­ses Schiff noch das­sel­be Schiff? Ist Deutsch­land noch immer Deutsch­land, wenn das deut­sche Volk ersetzt und aus­ge­tauscht wird? Wenn es also nicht behut­sam ergänzt wird – und dadurch viel­leicht berei­chert – son­dern bin­nen zwei­er Gene­ra­tio­nen in man­chen Städ­ten zur Min­der­heit her­ab­sinkt und flä­chen­de­ckend viel­leicht in der zwei­ten Hälf­te die­ses Jahrhunderts?

Kurz: Bleibt Deutsch­land Deutsch­land, wenn es nicht mehr vor allem und vor­ran­gig das Land der Deut­schen ist, son­dern vor allem und vor­ran­gig das Land der viel zu zahl­reich und viel zu rasch und unter einem viel zu nied­ri­gen Anspruch Ein­ge­bür­ger­ten? Und noch­mals anders: Ist Deut­scher, wer sich hier auf­hält? Oder steckt viel­leicht doch mehr dahin­ter, ein Deut­scher zu sein oder einer gewor­den zu sein?

Lies­chen Mül­ler und Otto Nor­mal fällt die Beant­wor­tung sol­cher Fra­gen leicht, sehr leicht sogar. Dr. Lies­chen Mül­ler und Pro­fes­sor Otto Nor­mal tun sich da schon schwe­rer, sie sind stets ein wenig unzu­frie­den mit dem gesun­den Men­schen­ver­stand und wür­den ihn ger­ne durch eine kom­pli­zier­te Theo­rie erset­zen. Das klingt selt­sam und ein biß­chen lus­tig, aber es ist tat­säch­lich so.

Gar nicht mehr lus­tig ist es jedoch auf der Ebe­ne, auf der Frau Mer­kel und Herr Gauck ihre Ent­schei­dun­gen tref­fen, und es ist mir egal, ob die­se Ent­schei­dun­gen aus Dumm­heit, Bos­heit, aus ideo­lo­gi­schen Grün­den oder auf­grund von Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit so aus­e­hen, wie wir sie dann prä­sen­tiert bekommen:

Deutsch­land bleibt nur dann Deutsch­land, wenn es die Deut­schen sind, die sei­nen Lauf auch in Zukunft prä­gen wer­den, und die­se Deut­schen und ihr schö­nes Land kann man nicht ein­fach bas­teln oder umbau­en oder mal so und mal anders zurechtmachen:

Es gibt Deutsch­land wirk­lich und es gibt die Deut­schen wirk­lich, wir alle bewei­sen das Tag für Tag mit unse­rem gan­zen Leben, und wir kom­men dar­über zum Kern der Kata­stro­phe: Die gro­ßen poli­ti­schen Ent­schei­dun­gen der letz­ten Jah­re set­zen uns und unser gutes Land aufs Spiel, so, als sei das alles nichts wert, als sei es aus­tausch­bar, als hin­gen nicht unse­re zukünf­ti­gen All­ta­ge und die All­ta­ge unse­rer Kin­der und Enkel daran.

Die All­ta­ge unse­rer Kin­der aufs Spiel zu set­zen, genau­er: sie zu mani­pu­lie­ren, mit ihnen zu expe­ri­men­tie­ren – das ist nicht hin­nehm­bar, das ist inak­zep­ta­bel, und dar­aus her rührt nun mei­ne, unse­re Unver­söhn­lich­keit mit der gro­ßen Poli­tik unse­rer Zeit.

Uns wird das ver­kauft als Ver­häng­nis, als etwas, das kommt wie ein Natur­er­eig­nis, und im Grun­de sind wir da wie die Ange­hö­ri­gen eines stein­zeit­li­chen Stam­mes, die zit­ternd in ihren Höh­len sit­zen und dar­auf war­ten, was über ihnen die Göt­ter aus­brü­ten. Ges­tern der Zusam­men­bruch der Finanz­wirt­schaft, heu­te die Asyl­ka­ta­stro­phe, mor­gen der Kol­laps der Strom­ver­sor­gung, und alles läuft ab wie ein auf­zie­hen­der Orkan. Wir wer­den vor voll­ende­te Tat­sa­chen gestellt und haben für alles gradezustehen.

Ja wer sind wir denn? Bür­ger, die eine gro­ße Kul­tur wei­ter­tra­gen oder Kin­der, denen man den Latz umbin­den muß?
Wie kom­men wir also wei­ter? Wir kommt Bewe­gung in die Sache, in die ver­fah­re­ne Situa­ti­on, und zwar Bewe­gung in unse­rem Sin­ne? Zwei Hinweise:

Ich las zum einen die soge­nann­te Kamen­zer Rede des Schrift­stel­lers Jörg Ber­nig, der aus Wur­zen stammt und in Rade­beul lebt. Ber­nig hielt sei­ne Rede unter dem Titel »Habe Mut …!« vor einem knap­pen Monat. Ich zitie­re den Schluß die­ser Rede:

In wel­che Hän­de ist unser Land gera­ten? Immer noch hal­ten sich aber­tau­sen­de Migran­ten uner­kannt in unse­rem Land auf. Es gibt Ter­ror­an­schlä­ge, es gibt Über­grif­fe auf Frau­en und Mäd­chen, es zieht eine Isla­mi­sche Klei­der­ord­nung auf Stra­ßen und in Schu­len ein, die ein Aus­druck des Nicht-Dazu­ge­hö­ren-Wol­lens ist.

Man spricht von Isla­mis­ten, Unter­stüt­zern, Gefährdern.

Die Bun­des­kanz­le­rin wie­der­holt, gleich­sam als woll­te sie damit die alles ent­schei­den­de Geis­ter­ar­mee her­bei­be­schwö­ren, ihr Wir-schaf­fen-das. Wer ist ihr Wir? Und was will sie denn schaf­fen? Den Umbau der Gesell­schaft? Den Ein­griff in kul­tu­rel­le Zusammenhänge?

Die deut­sche Gesell­schaft ist gespal­ten, die euro­päi­schen Nach­barn haben sich von Deutsch­land abge­wandt. Der poli­tisch-media­le Kom­plex ver­tei­digt die Deu­tungs­ho­heit mit Into­le­ranz und Aggres­si­vi­tät. Das ist die Lage.

In Deutsch­land ist ein Rin­gen im Gang. Auf der einen Sei­te ste­hen die Inge­nieu­re des Gesell­schafts­um­baus, die Ver­dunk­ler und Ver­heim­li­cher, die Sprach- und Denk­kon­trol­leu­re, die Unter­mi­nie­rer von Auf­klä­rung und offe­ner Gesell­schaft. Auf der ande­ren Sei­te ste­hen die Ver­tei­di­ger der auf­klä­re­ri­schen Ver­nunft, des eigen­stän­di­gen Den­kens, der Geis­tes­frei­heit, der offe­nen Gesell­schaft, der Gleich­wer­tig­keit der Reli­gio­nen und der Geschlechter.

Soweit Jörg Ber­nig, sei­ne Rede kann im Inter­net und bald auch in gedruck­ter Form voll­stän­dig nach­ge­le­sen wer­den, und die­se Rede zeugt vom Mut des­sen, der sie hielt. Denn es ist für einen frei­en Schrift­stel­ler ganz und gar nicht selbst­ver­ständ­lich, die Auf­for­de­rung »Habe Mut!« aus­zu­spre­chen und sich vor allem selbst an die­sem Wort zu messen.

Auch der 2. Hin­weis zielt auf ein Dresd­ner Wider­stands­pflänz­chen: Der Rechts­an­walt Maxi­mi­li­an Krah ist vor eini­gen Wochen aus der CDU aus­ge­tre­ten. Krah for­dert nun sei­ne ehe­ma­li­gen Par­tei­freun­de auf, die­sen Schritt nicht nur zu ver­ste­hen, son­dern ihn eben­falls zu machen. Ich zitie­re aus sei­ner Begründung:

Nie­mand ist der CDU bei­getre­ten für eine Poli­tik der unbe­grenz­ten Zuwan­de­rung. Nie­mand für eine Finan­zie­rung der ita­lie­ni­schen Staats­schul­den durch die Euro­päi­sche Zen­tral­bank. Nie­mand für eine Ener­gie­wen­de, die über die Plä­ne von Rot-Grün hin­aus­läuft. Nie­mand hat je einen CDU-Auf­nah­me­an­trag gestellt, damit die Tür­kei EU-Mit­glied wird. Und erst recht hät­te sich nie­mand, der vor 2005 CDU-Mit­glied wur­de, je träu­men las­sen, dass die Par­tei, der er ange­hört, das alles aktiv betrei­ben würde.

Die Erkennt­nis der letz­ten Mona­te ist, dass es tat­säch­lich kei­ne Chan­ce gibt, den der­zei­ti­gen CDU-Kurs zu ändern. Mei­ne Zwei­fel began­nen mit dem gru­se­li­gen Bun­des­par­tei­tag in Karls­ru­he, zu dem ich Dele­gier­ter war. Neun Minu­ten stan­ding ova­tions für Ange­la Mer­kel waren ange­sichts der Situa­ti­on im Land mit damals über 100.000 ille­ga­len Ein­wan­de­rern je Monat eine Ver­höh­nung der Bür­ger. In ihrer Rede ent­fal­te­te sie die Visi­on eines Lan­des ohne Gren­zen, was immer auch ein Land ohne Sicher­heit, ohne Wohl­stand und ohne demo­kra­ti­sche Mit­spra­che für die ein­fa­chen Leu­te bedeu­tet. Es gab nichts zu Bejubeln.

Soweit also Maxi­mi­li­an Krah, sei­ne Begrün­dung ist in vol­lem Wort­laut eben­falls im Inter­net nach­zu­le­sen.

Ich habe die Äuße­run­gen des Schrift­stel­lers Jörg Ber­nig und des ehe­ma­li­gen CDU-Mit­glieds Maxi­mi­li­an Krah nicht vor­ge­tra­gen, weil sie neu und über­ra­schend sein könn­ten – ich ver­mu­te, daß kaum jemand, der hier heu­te auf dem Platz steht, die­se vor­sich­ti­gen und abwä­gen­den Sät­ze für beson­ders schnei­dig hält.

»Habe Mut!« – das muß man hier nicht äußern, das ist hier in Hül­le und Fül­le vor­han­den, und ver­mut­lich könn­ten die­je­ni­gen unter uns, die wei­ter­hin die CDU wäh­len wür­den, nach­her gemein­sam in einem VW-Golf nach Hau­se fahren.

Ich habe die Äuße­run­gen Jörg Ber­nigs und Maxi­mi­li­an Krahs aus einem ande­ren Grund zitiert: Als ich im Janu­ar 2015 mit mei­ner Fami­lie an den Pegi­da-Demons­tra­tio­nen neben zehn­tau­sen­den ande­ren teil­nahm, war ich mir sicher, daß die­se Mas­sen­de­mons­tra­tio­nen die Poli­tik ver­än­dern wür­den. Und als die AfD in Sach­sen-Anhalt mit 25 Pro­zent in den Land­tag ein­zog, war ich mir wie­der­um sicher, daß nun nicht ein­fach so wei­ter­re­giert wer­den könnte.

Jedoch: Den Gesell­schafts­in­ge­nieu­ren in Ber­lin war und ist bei­des herz­lich egal, mehr: Mit dem mora­li­schen Zei­ge­fin­ger kön­nen sie auf AfD und Pegi­da zei­gen und kön­nen bei­de Bewe­gun­gen als die Fein­de der guten, tole­ran­ten, welt­of­fe­nen Poli­tik markieren.

Was sind wir nicht alles: Die Stö­ren­frie­de, die Unzu­frie­de­nen, die Zukurz­ge­kom­me­nen, Deutsch­lands häß­li­ches Gesicht, die Bewoh­ner Dun­kel­deutsch­lands – und die­ses Dau­er­feu­er bleibt bei denen nicht ohne Wir­kung, die auch schon fast auf unse­rer Sei­te sind:

Wenn näm­lich hier auf dem Platz anschei­nend das häß­li­che Gesicht Deutsch­lands steht, dann fällt es jedem, der noch zögert, schwer, sich dazu­zu­stel­len. Und wenn die AfD nur von Schrei­häl­sen und Neid­ham­meln gewählt wird, dann fällt es den Wäh­lern schwe­rer, end­lich eine Wahl­ent­schei­dung für Deutsch­land zu treffen.

Kurz: Daß Leu­te wie Maxi­mi­li­an Krah die CDU ver­las­sen und Den­ker wie Jörg Ber­nig sich mutig äußern, ist ein Anzei­chen dafür, daß die Bewe­gung in die rich­ti­ge Rich­tung wei­ter­geht, daß sie sich aus­wei­tet. Wenn wir die ers­te Wel­le waren und sind, folgt nun eine zwei­te Wel­le – und wir soll­ten sie begrü­ßen. Die­se Leu­te wer­den nicht mor­gen auch hier ste­hen, aber das müs­sen sie auch gar nicht. Sie haben ande­re Mög­lich­kei­ten als wir, kön­nen noch­mals neu begin­nen, haben ihre eige­nen Fel­der und sol­len dort den Mut wecken und die Spra­che ver­än­dern. Auf die­se Wei­se kommt Bewe­gung in die Sache, und zwar in unse­rem Sinne.

Wel­che Auf­ga­be haben wir dabei? Ich will nichts vor­weg­neh­men, aber: Die Bür­ger­initia­ti­ve »Ein Pro­zent«, der ich ange­hö­re, hat neue For­men des Pro­tests durch­dacht und vor­be­rei­tet, und wäh­rend die einen damit begin­nen, muti­ge Reden hal­ten, die ande­ren aus der CDU aus­tre­ten, die drit­ten sich auf die Bun­des­tags­wahl, die vier­ten sich auf ihren 2. Geburts­tag vor­be­rei­ten und die jüngs­ten unter uns aufs Bran­den­bur­ger Tor klet­tern,  wird »Ein­Pro­zent« viel­leicht auf eine ganz eige­ne, neue Art und Wei­se Druck ver­stär­ken kön­nen. Es muß end­lich einen Durch­bruch für unse­re Sache geben!

Laßt uns also die Recht­fer­ti­gungs­rich­tung umkeh­ren: Einig­keit und Recht und Frei­heit als Staats­mot­to für den heu­ti­gen Tag? Frau Mer­kel, Herr Gauck – recht­fer­ti­gen Sie sich: Sie sind ver­ant­wort­lich für den Riß in unse­rem Volk, für eine neue deut­sche Tei­lung, für die Hem­mungs­lo­sig­keit und Unver­söhn­lich­keit der bei­den Tei­le, und Sie wer­den sich poli­tisch für die­ses Desas­ter ver­ant­wor­ten müs­sen: Die Einig­keit ist dahin, das Recht wird mit Füßen getre­ten und die Frei­heit zu kämp­fen und Wider­stand zu leis­ten für unser schö­nes Land, will man uns neh­men. Aber wir hal­ten sie fest, die­se Frei­heit, und kämp­fen weiter!

Wir sind vie­le, wir wer­den immer mehr, und unser Wider­stand ist längst in Ihren Rei­hen ange­kom­men, Frau Mer­kel. Rech­nen Sie mit uns!

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (99)

Langer

4. Oktober 2016 16:38

Bezueglich Merkel (und das schon seit laengerem): Gibt es denn ueberhaupt keine Ueberlegungen auf dieser Seite dazu, die von einer Merkel als Patriotin ausgehen? Dass sie das Beste aus der realen Situation macht, was zu machen ist? Weder boese, noch naiv, noch dumm? Sondern dass sie eine Anzahl von Parametern gleichzeitig jonglieren muss, die die meisten schwindelig betaeubt zurueckliesse? Der Einfluss fremder Regierungen auf Deutschland wird hier doch selten geleugnet - aber es wird wiederum kaum ueberlegt, welche Konsequenzen das politisch dann haben muesste. Was bliebe denn dann von Merkels Schuld? Wer wuerde anders verfahren? Wer koennte? Und als Wiederholung: Vielleicht war sie der Stein des Anstosses, der all das gelobte Aufbegehren erst hervorgebracht hat.

Henk Senster

4. Oktober 2016 16:39

Als ein etwas komisches deutsches Phenomen erscheinen mir die Israel-Flaggen auf rechte APO-Demos. Und auch innerhalb der AfD scheint es viele Israel-Anbiederer zu geben.
Als Niederländer hoffe ich dass dies kein Anzeichen dafür ist dass militärische Besetzung, Einverleibung und/oder Destabilisierung von Nachbarländer, zuhnehmend als akzeptabel betrachtet wird.

Kein Jubelperser für Merkel

4. Oktober 2016 16:45

3. Oktober, Tag der deutschen Teilwiedervereinigung, von den Herrschenden verherrlichend als „Tag der deutschen Einheit“ bezeichnet. Jedes Jahr zelebriert die Bundesregierung an diesem Tag eine „Einheitsfeier“. Doch so eine Einheitsfeier – man kann sogar noch weitergehen und sagen: so einen Tag wie diesen 3. Oktober – hat das Regime noch nicht erlebt.

Trotz strömenden Regens versammeln sich viele abertausende Demonstranten vor der Dresdener Frauenkirche, der Semperoper und in den Zufahrtsstraßen. Am Gottesdienst in der Frauenkirche und am zentralen Festakt in der Semperoper dürfen nur handverlesene Claquere teilnehmen, das Volk wird ausgeschlossen. Aber es findet andere Mittel und Wege, sich an diesem Tag Gehör zu verschaffen.

Überall, wo Politiker auftauchen, machen Protestierer auf sich aufmerksam: „Volksverräter!“, „Merkel muß weg!“, „Haut ab!“ hallt es durch die Straßen, dazu der Lärm der Trillerpfeifen. Plakate mit regimekritischen Losungen werden hochgehalten. Es kommt zu Rangeleien mit der Polizei, als Demonstranten die Zufahrtswege versperren wollen. Ob Merkel, Gauck, Lammert, die Ministerriege oder Politiker aus der zweiten Reihe: ausnahmslos alle kriegen sie den Zorn des Volkes zu spüren, das sie jeden Tag verraten und auf dessen Aussterben sie jeden Tag hinarbeiten. Die Frau des sächsischen Wirtschaftsministers bricht in Tränen aus. Ja, so ist das nun mal, wenn man jahrelang im Wolkenkuckucksheim lebt, sich in seinen Villen abschottet und jeglichen Kontakt zum Volk verloren hat. Dann, aber auch wirklich nur dann, kann man schonmal überrascht sein, daß das Volk einen nicht mit Blumen empfängt, sondern mit geballtem Haß.

Die Veranstalter der gescheiterten Feierlichkeiten waren da schon vorausschauender: 2.600 Sicherheitskräfte, darunter Scharfschützen und GSG 9 sorgen an diesem Tag dafür, daß kein Vertreter der herrschenden Politikerkaste eine handfeste Abreibung bekommt – oder gleich an der nächsten Straßenlaterne aufgehängt wird. Betonsperren werden errichtet, damit kein Irrer auf die Idee kommt, es dem Amokfahrer von Nizza gleichzutun und mit dem Lkw ein paar Politiker über den Haufen zu fahren. Panzer fahren auf – vorgeblich als Ausstellungsstücke, doch hinter vorgehaltener Hand wahrscheinlich auch als Einschüchterung.

Selbst die Lügenpresse schreibt von einem „Hexenkessel“, von einem „Spießrutenlauf“ für die Herrschenden. Die Demonstranten sind für die regimetreue Presse natürlich nur „Hetzer“ und „rechtsradikale Pöbler“. Das Regime gibt hilflose Erklärungen ab, wie „traurig“ und „beschämt“ man doch sei über das eigene Volk.

Merkel selbst meidet an diesem Tag jeglichen Kontakt zum Bürger. Sie läßt sich weiträumig von ihrem verhaßten Volk abschirmen, genauso wie fast alle anderen auch. Einzig Claudia Roth wagt sich zu den Demonstranten heran und kriegt auf die Frage „Warum sagen Sie ‚Hau ab‘?“ die passende Antwort: „Weil Sie eine Hetzerin sind, weil Sie die Vernichtung des Deutschen Volkes vorantreiben.“ Verwirrt verläßt sie unter Sprechchören die Szenerie.

Selbst den kurzen Weg von der Frauenkirche zur Semperoper trauen sich die Volksverräter nicht, zu Fuß zurückzulegen: Sie lassen sich mit Bussen die 700 Meter fahren und blicken aus den Fenstern auf die zornesroten Gesichter ihrer Untertanen.

Am Nachmittag ist der Festakt vorbei. Limousinen mit verdunkelten Scheiben und Panzerglas fahren vor, um die Bonzen zurück in ihre abgeriegelten Villen zu bringen. Der zeitgleich stattfindende Auftritt des Bundespolizeiorchesters geht in einem gellenden Pfeifkonzert unter.

Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, daß dieses Regime mit seinem Latein am Ende ist, an diesem 3. Oktober wurde er erbracht – ironischerweise auf den Tag genau 26 Jahre, nachdem es von Millionen damals noch naiver mitteldeutscher Landsleute frenetisch begrüßt wurde. Die BRD befindet sich im Endstadium.

Am Samstag den 15.10.16 kommt Merkel nach Paderborn. Wir werden ihr einen heißen Empfang bereiten, den sie so schnell nicht vergessen wird.
Die AfD hat für 11.30 Uhr eine Kundgebung in Paderborn vor dem Rathaus angemeldet. Kommt alle zum Volksprotest gegen Merkel!

der Gehenkte

4. Oktober 2016 17:04

Hab's mir live angeschaut - großartige Rede. Gleich der Eingangs-Topos über die zwei Arten der Entzweiung war ein rhetorisches Meisterwerk.

Habe aus lauter Euphorie gleich eine Großbestellung bei Antaios abgegeben, Kubitschek und Kositza inklusive.

Sehr spannend der Kontrast zum Vorredner Stürzenberger. Dort Propaganda, Aufpeitschen, Stimmungmachen ... hier ruhiges überlegtes, man kann fast sagen, kaltes Kalkül.

Und wie reagiert die Menge? Gaudistimmung beim Ein-Themen-Mensch, fast bedächtige Stille bei weit hergeleiteten Gedanken. Wenn die Stille doch einmal durchbrochen wird, dann durch eingeübte Verhaltensmuster einer scheinbar äußerungslimitierten Menge. Leer gewordene Parolen, Reflexe, abgestandene, routiniert wiederholte Sprüche ...

Aber - und das ist die Frage: Was bedeutet diese Stille? Ist es Ehrfurcht, ist es Lauschen? ... oder ist es Ergebnis einer Überforderung?

Anders gefragt: Geht durch die Bewegung nicht auch eine ganz andere Entzweiung? Und wenn ja: Wie sich dazu verhalten?

Ralf Beez Oberfeldwebel der Reserve

4. Oktober 2016 17:06

Die Bilder sprachen Bände und ich hoffe sehr, daß dieses Regime bald -
möglichst zusammenbricht, je eher, desto besser für das Deutsche Volk.
Danach gibt es noch mehr als genug Arbeit für uns alle, um diesen
gewaltigen Scherbenhaufen wieder aufzuräumen !

Mit kameradschaftlichem Gruß !

herr k.

4. Oktober 2016 17:13

...ich konnte der Rede durchaus etwas abgewinnen, spricht sie doch genau von der Spaltung, welche so allgegenwärtig ist. In Beziehungen, auf Arbeit, in der Freizeit, bei Nachbarn. Dieses Thema ist schlichtweg omnipräsent und wird dieses Land umwälzen, egal in welche Richtung. Aber ich hoffe das Staatsvolk zu bleiben. Dafür muss aber dem Souverän erklärt werden, dass nicht nur der Kaiser sondern auch er selbst nackt ist. Anders: die Wirtschaftsdaten halte ich für massiv getürkt (...), nach der Wahl 2017 kommt dann das "Erwachen". Wieviel Arbeitslose gibts denn nun wirklich? Erst dann kommt Bewegung ins Spiel.

Ich freue mich auf ein Wiedersehen in zwei Wochen in Dresden, es gibt etwas zu feiern: sächsische Widerborstigkeit, die mich regelmäßig an die besten Vorbedingungen für eine schweizerische Eidgenossenschaft erinnert. Und da wir schon eine eigene Schweiz haben...ich fände das Modell für die Zukunft doch recht erstrebenswert, wenn man bedenkt, wie die Schweizer jetzt dastehen.

Morbrecht

4. Oktober 2016 17:24

Die Hilflosigkeit, mit der das Politik-Medienkartell darauf reagiert, dass friedlich aber unüberhörbar Widerspruch geleistet wurde, zeigt, dass die Dinge in Bewegung geraten.
Es wurde in einer medialen Panikreaktion gar über "Ausschreitungen von Pegida-Anhängern" berichtet: https://www.sueddeutsche.de/news/politik/bundeslaender-pegida-ausschreitungen-dresdner-polizei-rechtfertigt-sich-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-161004-99-682409
Die blanke Lüge funktioniert als Propagandamittel erfahrungsmäß nur für sehr kurze Zeit, bevor der Glaubwürdigkeitsverlust dann umso stärker zuschlägt. Wer zu solchen Mitteln greift, muss bald zu harter Repression greifen, oder er ist am Ende.

Der_Jürgen

4. Oktober 2016 17:33

Eine sehr gute Rede von Götz Kubitschek, auch wenn der eine oder andere sie als zu bedächtig, zu mild im Tonfall kritisieren mag.

@Langer

"Gibt es denn überhaupt keine Überlegungen auf dieser Seite, die von einer Merkel als Patriotin ausgehen?"

Nee, die gibt es nicht. Aus dieser Person eine Patriotin zu machen, schafft kein Autor und kein Kommentator auf diesem Forum. Das mögen allenfalls Leute wie Franz Josef Wagner von der Bildzeitung schaffen, und an denen orientiert man sich hier nicht.

Ausländischer Druck, im Klartext Druck aus den USA? Ja, den gibt es ohne jeden Zweifel. Die Merkel war aber nicht gezwungen, ihm nachzugeben. Sie hätte notfalls ja einfach zurücktreten und in ihrer Rücktrittsbegründung Klartext reden können.

Bethmann

4. Oktober 2016 17:36

"Es muß endlich einen Durchbruch für unsere Sache geben!" Dieser Satz spricht mir aus der Seele. Deutschland kann sich eine solche EIinwanderungspolitik, wie sie nun seit beinahe zehn Jahren getrieben wurde, keine fünf Jahre mehr leisten. Und der Familiennachzug steht noch aus...

Caroline

4. Oktober 2016 18:06

Zitat Gehenkter:

Anders gefragt: Geht durch die Bewegung nicht auch eine ganz andere Entzweiung? Und wenn ja: Wie sich dazu verhalten?

Das ist die Frage nach dem Volk und den Intellektuellen: "ein Volk" (das deutsche Volk) und "das Volk" (das einfache Volk) zu unterscheiden ist riskant, wenn dadurch eine Entzweiung passiert. Soziologisch ist allerdings eine Gesellschaft (auch die moderne, funktional differenzierte) notwendig stratifikatorisch differenziert: es gibt immer Oben und Unten (arm/reich, dumm/klug, einflußreich/beeinflußt usw.).
Wer oben ist, z.B. reich oder klug oder wichtig, entwickelt rasch Neigungen zum Paternalismus ("Fürsprecher" derer da unten zu sein), oder Neigungen zum Statusabgrenzen ("die da unten" schaffen's eben nicht).

Die alte Linke hatte indes m.E. einen entschieden schlimmeren "Hänger" mit dem Volksproblem als die heutige Rechte: das Volk als Proletariat sollte das Subjekt der Geschichte sein, und wollte davon nun allerdings nix hören, sodaß man sich seiner Privilegien als Linksintellektueller auch noch zu schämen anfing.

Die heutige intellektuelle Rechte hat zu großen Teilen "das Volk" im Sinne des "einfachen" Volks auf ihrer Seite, wie Dresden eindrucksvoll zeigte, und zwar - so vermute ich - genau w e i l diesem Volk klar ist, daß wir e i n Volk sind.
Da wird das Fürsprechen dann gleich mal entschieden weniger paternalistisch im Gestus - es gibt da einfach nichts erst noch mühsam zu "befreien".

Rosenkranz

4. Oktober 2016 18:25

Sehr geehrter Herr Kubitschek, vielen Dank für die großartige Rede. Sie haben durch Ihren ruhigen Vortrag, auch die Demonstranten mal zur Ruhe kommen lassen. Ein fast stiller, stilvoller Protest.

Man darf den Herren Organisatoren dankbar sein, die Hauptfeierlichkeiten nach Dresden vergeben zu haben, und die Dresdner haben die Politiker würdig begrüßt. Da merkt man den tiefen Riß, die Unversöhnlichkeit beider Seiten. Aber wie man sieht, feiern unsere Politiker lieber an diesem geschichtsträchtigen deutschen Tag, mit den Neubürgern von der islamischen Gemeinde. Eine Schande.

Zwei Herren habe ich in Dresden vermißt, die Bundesminister Maas und Gabriel.

Gustav Grambauer

4. Oktober 2016 18:32

"2.600 Sicherheitskräfte, darunter Scharfschützen und GSG 9 sorgen an diesem Tag dafür, daß kein Vertreter der herrschenden Politikerkaste eine handfeste Abreibung bekommt."

Kein Jubelperser für Merkel

Da widerspreche ich. Weiter unten schreiben Sie selbst von einem "Hexenkessel". Sie hatten erwartet, daß die gleich an der nächsten Laterne aufgehängt werden, aber so etwas läuft subtiler und lief auch subtiler. Man kann vom Ansatz eines Putsches der Silowiki auf sächsischer und Bundesebene gegen die Willkommensführung sprechen. Die mußten ohne logistischen Grund auf halbem Wege aus den Autos raus und durch Spalier und Regen laufen. Unterschätzen Sie nicht die Macht des Personenschutzes (und der Kräfte hinter ihm), dem sind Politiker völlig ausgeliefert, siehe die Demütigung Obamas in Warschau vor zwei Jahren:

https://www.youtube.com/watch?v=6lAtn7rsToY

Bedenken Sie zugleich die Erfolgswünsche an Pegida und letztlich die in ihrer Härte und Konsequenz nie vergleichbar dagewesene Erklärung der sächsischen Polizei, so etwas nennen die Juden Chuzpe:

https://www.polizei.sachsen.de/de/45208.htm

Es knarzt nicht mehr nur im Gebälk, es lockern sich die ersten Balken.

Was mich stutzig macht: Die Frau des sächsischen Wirtschaftsministers ist in Tränen ausgebrochen - ja, was hatte die denn nach zwei Jahren Pegida erwartet? Die haben doch gewußt, was in Dresden auf sie zukommen würde, und daß de Maizière sie wieder ins offene Messer laufen lassen würde (der ja auch nur beim "Bürgerfest" dabei war, sich aber nicht bei den offiziellen Terminen neben Gauck und Merkel fotografiert sehen wollte). Die hätten ja auch im willkommensbunten Bremen oder meinetwegen im ruhigen Wiesbaden oder Potsdam feiern können. Gab es für Dresden womöglich einen Befehl von oben? Die Bilderberger hatten sich ja zuvor auch ausgerechnet Dresden ausgewählt ...

Und jetzt freue ich mich erstmal auf die Rede.

- G. G.

Karl Brenner

4. Oktober 2016 18:43

Es war eine gute Rede
Auch im Vortragsstil

Der Gutmensch

4. Oktober 2016 18:49

@Petrus Urinus Minor

Die Themen überschneiden sich, daher hier:

Es gab eine Verfassungsbeschwerde von einem Prof. Dr. Schachtschneider, die sich gegen die aktuelle Politik der Bundesregierung richtete. Diese Verfassungsbeschwerde ordnete die Verantwortung für die möglichen Folgen dieser Politik final zu, nämlich dem höchsten Verfassungsorgan der Bundesrepublik, dem BVerfG, welches entschied, dass es da nichts zu entscheiden gäbe.

Wer das nicht anerkennt und stattdessen immer wieder andere Verfassungsorgane verantwortlich zu machen versucht, ist nicht diszipliniert genug für irgendeine Art von staatlicher Ordnung, sondern taugt allenfalls für eine Bananenrepublik, in der man - wie die in der Wolle gefärbten Altnazis - alle Verantwortung auf eine Person abzuwälzen versucht.

Der Gutmensch.

Winston Smith 78699

4. Oktober 2016 18:59

Bernig:

... die Unterminierer von Aufklärung und offener Gesellschaft ...

Die "offene Gesellschaft" reklamieren also beide Seiten für sich. Bis das mal geklärt ist, sollten solche Begriffe vielleicht nicht schwammig bis zur Inhaltsleere gebraucht werden, so wie "gut" oder "frei". Sonst segeln da zwei Schiffe dieses Namens rum. (Was Herr Kubitschek uns verschwieg: man hat die angeblich so schlechten Alt-Teile des Theseus-Schiffs heimlich gesammelt und nach und nach zusammengebaut.)

Ulex

4. Oktober 2016 19:00

Zum Veranstaltungsort gibt es doch ne ganz simple Erklärung - die Feierlichkeiten finden stets und immer in der Hauptstadt des Bundeslandes statt welches grad den bundesratsvorsitz inne hat und dies ist nunmal diesmal und seit langem turnusgemäß vorgesehen Sachsen gewesen.

Monika

4. Oktober 2016 19:11

Auch das gehört zur Wahrheit über den Bürgerprotest dazu: So verständlich er angesichts der gescheiterten Asylpolitik der Bundeskanzlerin ist und so notwendig lautstarker Widerstand gegen die Deutschlandabschaffer, so schwer steuerbar ist doch zugleich dieser Volkszorn, der neben all seinen positiven Aspekten in der jetzigen Lage eben trotzdem eine destruktive Energie bleibt, der es nur gelingt, ein „Dagegen“ zu formulieren. Die Masse des Volkes so zu gewinnen, ist unmöglich. Rassistischen Schreihälsen will schließlich zu Recht kaum einer folgen.

Felix Menzel in " Der Mythos von Dresden "
https://www.blauenarzisse.de/index.php/anstoss/item/5723-der-mythos-von-dresden

Ein differenzierter und selbstkritischer Beitrag von Felix Menzel.

Ruhige und besonnene Reden überzeugen mehr als die "Einpeitscherreden" von Herrn Stürzenberger.

Ulex

4. Oktober 2016 19:18

@der gehenkte

Ich weiß nicht ob sie schonmal auf ner Peggy-Veranstaltung waren aber die Zuhörerschaft hat meist ein sehr feines Gespür wann man sich ein bisschen eventmässig mit Sprechchören besaßt, wann man mitleidig stille wird wenn der Redner aus dem volk rhetorisch langweilt oder wann man grummeln muss weil der Redner gnadenlos langweilt, überzieht oder sich vergaloppiert. Und eben wann man stille sein muss um zu lauschen. Dort steht eben keine pöbelnder Mob sondern die Mitte der sächsischen bevölkerung

Ulex

4. Oktober 2016 19:21

Und ansonsten:

Hier zeigt sich der fundamentale Vorteil einer parteiunabhängigen Bürgerbewegung gegenüber von Parteien gelenkten und initiierten Veranstaltungen.

Ob ein höcke wenn dies alles in thürigen stattgefunden hätte dazu aufgerufen hätte versammlungsverbote im Feierbereich einfach zu ignorieren und dort einfach eine rauchen zu gehen?

Da hat ne bürgebewegung einfach viel mehr Möglichkeiten flexibel zu agieren.

Ulex

4. Oktober 2016 19:25

@rosenkranz

Gabriel war statt dessen in theran und musste sich dort demonstrieren lassen dass man mit der gutmenschenpolitik der BRD im Ausland auch nicht einverstanden ist - sein Gesprächspartner hat den Termin ja abgesagt und er musste nach sightseeing wieder heimreisen. Insofern hat auch Gabriel seine Watschn bekommen.

Hans-Dieter Rakow

4. Oktober 2016 20:03

Lieber Herr Kubitschek,

ich möchte mich einfach nur für Ihre wunderbare, mutige Rede bedanken.
Genauso dankbar bin ich aber auch für Ihren Hinweis auf Jörg Bernig, den ich schon seit langem für seine wunderbare-und, wie ich finde-sehr deutsche Lyrik verehre.

H. M. Richter

4. Oktober 2016 20:05

@ Gustav Grambauer

"Gab es für Dresden womöglich einen Befehl von oben?"
__________________________________________

Nun ja, wenn, dann von ganz oben im Sinne von Vorsehung.

Dresden deshalb, weil seit 1990 die offizielle Feier zum Tag der Deutschen Einheit in der Landeshauptstadt des Landes stattfindet, das zu dem Zeitpunkt den Vorsitz im Bundesrat innehat.

Somit wehte der Mantel der Geschichte wieder einmal in Sachsen ...

Ansonsten - wie von G. G. gewohnt - einmal wieder excellente, an der Diktatur geschulte Einblicke von einem, der zu sehen vermag.

_______________________________________________

Und Dank an G. K. für eine richtige Rede zum rechten Zeitpunkt !

Petrus Urinus Minor

4. Oktober 2016 20:32

@Der Gutmensch

Äpfel =/= Birnen.

Eckesachs

4. Oktober 2016 20:40

@Kein Jubelperser für Merkel

,, Am Gottesdienst in der Frauenkirche und am zentralen Festakt in der Semperoper dürfen nur handverlesene Claquere teilnehmen, das Volk wird ausgeschlossen. "

Und hier wäre jetzt DER Moment für den alten Mann gewesen!

Der alte Mann, der nichts zu verlieren hat.

So geschehen im englischen Parlament, als Tony Blair den Irakkrieg schönreden wollte. Ein Mitglied des House of Lords, weit über 80 Jahre alt, Name vergessen, stand auf, ging zur Balustrade vor und rief mitten in die Rede Blairs : ,,NONSENS!"

Blair war verdutzt und verunsichert. Dazu muß man wissen, daß das Verhalten des Lords ganz unüblich war. Zwischenrufe gehören zu den Dingen, die man dort auf keinen Fall tut. Der Engländer ist zur Höflichkeit erzogen.

Blair fragte nach: ,,Wie bitte?"

,,I SAID : NONSENS!"

Daraufhin wurde der alte Mann von zwei Negerbouncern abgeführt. Gegen diese Schande wehrte er sich nachträglich durch eine spektuläre, von ihm persönlich durchgeführte Unterschriftensammlung, die einige Tage lang in den Medien präsent war.

Wo ist unser alter Mann? Der Mann, der schon lange unzufrieden ist, aber nur die Faust in der Tasche ballt? Dem all das heuchlerische Gerede gegen sein Innerstes geht?

@Gustav Grambauer

,,Was mich stutzig macht: Die Frau des sächsischen Wirtschaftsministers ist in Tränen ausgebrochen – ja, was hatte die denn nach zwei Jahren Pegida erwartet? "

Ich kenne eine Menge Frauen, die auf Kommando heulen können. Einige geben das sogar zu.

@Kubitschek

Eine ganz andere Rede war das. Sie hätten sie so nicht halten können, hätten Sie nicht schon einen gewissen Bekanntheitsgrad in der ,,Szene".

Mir gefiel die Rede. Ich weiß, daß Sie auch anders können. Alles zu seiner Zeit.

der Gehenkte

4. Oktober 2016 20:47

@ Monika
Das ist wirklich ein differenzierter Text von Felix Menzel. Bei aller Euphorie, gilt es doch, die Augen nicht vor der "häßlichen, rassistischen Seite" zu verschließen, das auch anzusprechen und, wenn möglich, zu verhindern.

@ ulex

Ich weiß nicht ob sie schonmal auf ner Peggy-Veranstaltung waren aber die Zuhörerschaft hat meist ein sehr feines Gespür

War ich. Die Psychologie der Massen scheint mir aber etwas komplexer zu sein. Es gibt solche Momente und andere und es kann sehr schnell kippen. Leider gelingt es den Medien immer wieder, Leute vor die Kamera zu bringen, die der Sache einen Bärendienst erweisen. Und manchmal, so scheint mir, geht die Attraktion auch in die andere Richtung - und man läßt es zu, daß diejenigen sich produzieren können, die für die Mehrheit abstoßend wirken müssen.

Meine Frage war: Wie sich zu diesen Leuten stellen? Muß ich da meinem Bauchgefühl bewußt widersprechen und sie als Verbündete sehen? Oder vielleicht sogar als Gegner?

@Caroline

Das ist die Frage nach dem Volk und den Intellektuellen: „ein Volk“ (das deutsche Volk) und „das Volk“ (das einfache Volk) zu unterscheiden ist riskant ...

So ist es und ob dieses Risikos muß diese Frage theoretisch aufgearbeitet werden. Der Marxismus hatte das getan, auf falschen u.a. sozialpsychologischen Grundlagen ... wenn es die Rechte auch schon getan haben sollte, dann ist mir das bisher entgangen.

es gibt da einfach nichts erst noch mühsam zu „befreien“.

... aber vielleicht zu domestizieren?

Eckesachs

4. Oktober 2016 21:20

@Der Gehenkte

,,Meine Frage war: Wie sich zu diesen Leuten stellen? Muß ich da meinem Bauchgefühl bewußt widersprechen und sie als Verbündete sehen? Oder vielleicht sogar als Gegner?"

Als Verbündete.

Wegtreten.

la vie est belle

4. Oktober 2016 21:34

hoppla der Link zum Artikel:
https://www.tagesschau.de/inland/interview-dresden-101.html

pardon.

Der Gutmensch

4. Oktober 2016 21:46

Nein, Petrus Urinus Minor,

die Verfassungsbeschwerde von Prof. Dr. Schachtschneider hatte einen tieferen Sinn, auch wenn ich sie selber nicht unterstützt habe. Die Bundesregierung und die Kanzlerin können ja doch nur soweit gehen, wie sie das BVerfG gehen lässt - jedenfalls, wenn sich jemand darüber beschwert (und das ist meistens der Fall). Sonst bräuchten wir das BVerfG nicht!

Das BVerfG hat zu der Problematik auch eine Entscheidung getroffen - und auch ein Nichtannahmebeschluss ist eine (dass es an Formalien gemangelt haben könnte, halte ich beim routinierten Prof. Dr. Schachtschneider für ausgeschlossen)! Die Bundesregierung wäre nun wahrlich mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn sie ihre Politik - die sie selber offensichtlich für verfassungskonform hält - aus "rechtlichen Gründen" änderte. Und dass sie wiederum politische Gründe dafür hat - das hat die Kanzlerin ja ausgeführt und damit betätigt sie nicht mehr und nicht weniger als ihre demokratischen Privilegien. Hätte man das nicht gewollt, hätte man halt keine Abgeordneten wählen dürfen, die sie zur Kanzlerin machten! So geht Demokratie!

Man muss deshalb mit ihren Handlungen (denen der Kanzlerin) nicht einverstanden sein, man darf, man soll sogar Kritik anmelden. Aber es wird sich als trügerisch erweisen, wenn man die Verantwortung, die man auch noch höchstpersönlich dem BVerfG an die Backe gebunden hat (in der Eigenschaft als Beschwerdeführer) nun der Einfachheit halber doch wieder der Kanzlerin zuordnen will, weil man vielleicht glaubt, das man da vielleicht leichteres Spiel habe als mit dem BVerfG. Denn - solange dieses BVerfG nunmal da ist, inklusive der Kompetenz, politische Entscheidungen der Bundesregierung rechtlich zu überprüfen - ist der Spielraum der deutschen Politik ja entsprechend abgesteckt. Der politische Spielraum wird grundsätzlich enorm überschätzt; es ist ja nun wirklich nicht so, dass 2015 das erste Mal Migranten gekommen wären! Das ganze Konzept nennt sich Rechtsstaat (der auch früher nichts gegen Migration unter Gastarbeiter- oder sonstigen Vorwänden unternahm; ist das eigentlich schon mal jemandem aufgefallen?) und das ist eben das, was das Dritte Reich gerade - nicht war. Mit dem Rechtsstaat zu leben, ist bestimmt auch nicht immer leicht. Aber ironischer Weise hat sich das nun ausgerechnet die Bundeskanzlerin in ihrer Eigenschaft als Ostdeutsche auch nicht wirklich "ausgesucht" - dafür beherrscht sie die Klaviatur dessen allerdings meisterlich.

d. G.

E.

4. Oktober 2016 21:50

Sehr beeindruckende, da tatsächlich verhaltene und reflektierende Rede von Herrn Kubitschek. So reden also diese "bösen" "Neurechten".... In die Rezeption der politisch-korrekten Medien wird das zweifelsohne nicht eingehen. Aber immerhin gibt es das Internet, und das vergisst so schnell nichts. Nur den Hinweis in dem mündlichen Vortrag, dass das mangelnde Einfühlungsvermögen Merkels vielleicht auch daran liege, dass sie keine Kinder hat, hätte ich auch in die Schriftfassung der Rede aufgenommen (oder habe ich dies übersehen?).

Verrückte Zeiten ohnehin: eine Welt/N24-Kooperation versucht, die Abrechnung über das böse Volk in Dresden noch mal klarzuzurren, und ein Herr Broder kontert ziemlich souverän, unbedingt anschauen:

https://www.welt.de/politik/video158539814/Das-Volk-darf-grob-sein-und-sich-unangemessen-aeussern.html

E.

4. Oktober 2016 22:08

Nachtrag (4.10., 21:50): die Parole, die Herr Broder am Ende des Videos zitiert, wurde im Übrigen in Berlin regelmäßig bei den alljährlichen "Al Quds"-Demonstrationen unter teilnahmslosem Zuschauen der Staatsobrigkeit und stiller Duldung der Systemparteien skandiert. Als ich dies einmal am Rande einer solchen "Demonstration" am Berliner Adenauerplatz erlebte, wurde mir klar, was schief läuft in diesem Lande.

Stil-Blüte

4. Oktober 2016 22:10

In Deutschland ist ein Ringen im Gang. Auf der einen Seite stehen die Ingenieure des Gesellschaftsumbaus, die Verdunkler und Verheimlicher, die Sprach- und Denkkontrolleure, die Unterminierer von Aufklärung und offener Gesellschaft. Auf der anderen Seite stehen die Verteidiger der aufklärerischen Vernunft, des eigenständigen Denkens, der Geistesfreiheit, der offenen Gesellschaft, der Gleichwertigkeit der Religionen und der Geschlechter.

(Bernig)

@ Winston Smith 78699

Da haben Sie gut aufgepasst und sofort die einzige Schwachstelle der Rede erfaßt. Ich war ebenso verblüfft wie Sie und habe, weil ich glaubte mich verhört zu haben, die Stelle zurückgespult.

Wie kann es sein, daß der in diesem Blog fast durchgängig sanktionierte Begriff der 'offenen Gesellschaft' (s. Popper, Soros, 'Gegner der Konservativen sind nicht links, sondern liberal', NGO, um nur einige Stichpunkte zu nennen) nun auch auf u n s e r e Fahnen geschrieben werden soll?

Herr Kubitschek Sie zitieren nur. Aber warum zitieren Sie dies als Wert für die Deutschen, da es doch genau das Gegenteil, nämlich die Auf-Lösung des deutschen Volkes zur NGO bedeutet?

So sehr mir die Rede gefallen hat, hier war ich irritiert.

Und zu Dresden, meiner zweiten Heimat (wer noch seine erste hat, ist gesegnet), möchte ich nur sagen: Ein Genius loci ist unzerstörbar und wird immer wieder wie Phönix aus der Asche erstehen. Aber auch dies: Selten ist ein deutscher Stamm, wenn es um's Ganze geht, so wendefreudig wie die Sachsen (mit Napoleon und DDR-Bonzen ganz gut harmoniert).

Ein gebürtiger Hesse

4. Oktober 2016 22:20

Gute (kluge, bedächtige, aufbauende, die Lage präzis ins Auge fassende) Worte am richtigen Tag, am richtigen Ort. Danke für die Rede!

Realist

4. Oktober 2016 22:35

Sehr geehrter Herr Kubitschek,
ein sehr gute Rede und ein erfolgreicher tag in Dresden. Wie stehen Sie, dass Herr Bachmann jetzt in Teneriffa lebt?
Mit hochatungsvollen Grüßen und der Hoffnung auf eine Antwort
Der Realist

antwort kubitschek:
egal, ob sardinien oder teneriffa - hauptsache spanien!

E.

4. Oktober 2016 22:49

@ la vie est belle (21:34): Ich danke Ihnen wirklich sehr für Ihren Link auf das Interview mit einem "Professor für Politikwissenschaft":

"Generell kann man der Polizei nicht den Vorwurf machen, dass die Menschen sich mit Trillerpfeifen bewaffnen. Das hätte man aber vorher wissen können und so sicher die Absperrgitter weiter nach hinten verlegen müssen. So wurde es ein Spießrutenlauf für die Gäste, es hat die Feierstimmung extrem eingetrübt."

Man könnte darüber ganze Abhandlungen schreiben:

Ein Professor für "Politikwissenschaft" geriert sich als Experte für polizeitaktische Maßnahmen - jaja, "Absperrgitter weiter nach hinten", "mit Trillerpfeifen bewaffnen", schon klar, soviel zum Thema des Meinungs"kampfes" in der öffentlichen Meinungsbildung (sic! ständige Rechtsprechung des BVerfG zum Art. 5 GG!).

Und die Feiertagsstimmung der "Gäste" wurde "eingetrübt". - Pardauz aber auch: die protestierenden und trillernden Angehörigen des Volkes waren aber vielleicht bester Laune, Herr Politikwissenschaftler, bei denen war gar nichts "eingetrübt"?

Ich erinnere mich noch, wie ich als Teenager im wohligen Westdeutschland der frühen 80er Jahre die gespenstischen Fernsehbilder des Besuches von Bundeskanzler Helmut Schmidt in Güstrow sah, wie diese Stadt abgesperrt und mit Spitzeln als fähnchenschwenkendes "Volk" drappiert wurde - so etwas schwebt einem "Professor für Politikwissenschaft" im Dresden 2016 für einen "Tag der deutschen Einheit" wohl auch vor.

Homerisches Hohngelächter ist ihm gewiss.

massel tov

4. Oktober 2016 22:50

bravo, herr kubitschek !
aber jörg bernig hat nicht ganz recht: man muß schon
todesmut haben...
schauen sie - das wahlergebnis der afd "aus dem stand"
in berlin, der grün-linksversifften kulturbereicherten
hauptstadt deutschlands, ließ mich aufjauchzen:
über 14%! IN BERLIN !!
und dann: wahrscheinlich rot-rot-grün.
wir scheinen an die grenze unseres demokratischen
systems zu stoßen.....

laokoon

4. Oktober 2016 22:51

Es heißt "Mailand oder Madrid hauptsache Italien" (!) und nicht Spanien!

Dirk Ahlbrecht

4. Oktober 2016 23:13

Mir hat Ihre Rede sehr gut gefallen, Herr Kubitschek, herzlichen Dank dafür. Klar, direkt, im Ton verbindlich aber in der Sache unversöhnlich. So muss es sein.

Arminius Arndt

4. Oktober 2016 23:14

Sehr gute Rede!

Genau richtig gesehen wurde der Moment der Spaltung, der derzeit aktiv von den Etablierten und Medien herbeigeführt wird. Abschichtungstaktik, so erscheint es mir. Großes Gejammere über die angeblich so schlimm pöbelnde Minderheit, um sie im selben Atemzug als Unverbesserliche abzuschreiben, zu isolieren und bekämpfen zu können. Gleichzeitiges Totschweigen über Anschläge auf Renegaten (ganz aktuell scheint Stuttgart ein Zentrum des linken Terrors zu sein).

Saubere Arbeitsteilung.

Um so wichtiger und richtiger war und ist, diese Spalter konkret zu benennen und in die Verantwortung zu nehmen.

Aber wer eine Gesellschaft von atomisierten, gesichtslosen Arbeitssklaven will, wie unsere Herrschenden, die kurzfristig in einem Europa aufgehen darf, welches dann in einer Weltgesellschaft sich auflösen soll, der braucht in der Tat keine Einheitsfeiern abzuhalten - und schon gar keine deutsche.

cherusker69

4. Oktober 2016 23:17

Ich fand die Rede auch sehr gut, das was gesagt werden muss wurde gesagt, nicht als Geschützdonner sondern ruhig aber bestimmend. Ich denke das die Bürger mit neuen Mut wieder ans Werk gehen. So weit stand die Tür für uns noch die offen wie zu dieser Zeit. Björn Höcke sagte einmal, wir sind hier um unsere Pflicht zu tun..

saxxon

4. Oktober 2016 23:17

Die Rede war zwar lang aber nicht langweilig. Die Leute auf dem Platz sahen das offenbar genauso, es war während der Rede kein größerer Abgang feststellbar (trotz Regen und für einige beteits langem Tag), was sonst gegen Schluss schon mal vorkommt.

@ Gustav Grambauer:

Mir kamen ähnliche Gedanken bezüglich der Silowiki. Die kleine "Schmuddelecke" welche man dem Pöbel auf dem sonst völlig abgeriegelten Platz zugebilligt hatte, lag genau neben dem Zugang für die Höflinge, denen eine eigene Staatskarosse nicht zusteht. Dass nach Verlautbarungen diverser Organisatoren im Internet zum Auftrittsort der Staatsführung ausreichend Protesler erscheinen würden war klar. Damit hatten neugierige oder wohlmeinende (so es die noch gibt), die den Protest etwas "verdünnt" hätten, von vorn herein keine Chance. Verblüffend für mich war, dass entgegen der Praxis aus früheren Ereignissen -etwa bei lautstarken linken Protesten gegen Kanzler Kohl- der Hintergrundton im Fernsehen nicht herunter geregelt wurde. Ob "black hand" soweit reicht weis man freilich nicht, es kann auch die mit Arroganz immer einher gehende Dummheit sein, welche hier Regie geführt hat. Dennoch kommt es mir auch vor wie ein Warnschuss vor den Bug der Willkommenskanzlerin. Das Polizisten-Bashing wegen einer Höflichkeitsgeste wird seine Wirkung ebenfalls nicht verfehlen.

Ulf Friedrich

4. Oktober 2016 23:18

Bertolt Brecht 1953 nach dem Volksaufstand in der DDR. "Die Lösung": "Nach dem Aufstand des 17. Juni ließ der Sekretär des Schriftstellerverbandes in der Stalinallee Flugblätter verteilen, auf denen zu lesen war, daß das Volk das Vertrauen der Regierung verscherzt habe und es nur duch verdoppelte Arbeit zurückerobern könne. Wäre es da nicht einfacher, die Regierung löst das Volk auf und wählte ein anderes?"

Belogener

4. Oktober 2016 23:19

@ Der_Jürgen
Dienstag, 4. Oktober 2016, 17:33 (URL) | Kurz-URL

So hätte sie wenigstens heil ihren Kopf aus der Schlinge ziehen können, jetzt wird es brenzlig für sie, es wird immer enger, ein Rückzieher ist nicht mehr möglich, und es ist egal wer das Ende setzt, das Volk oder die Strippenzieher. Für Merkel ist ihr persönliches Ergebnis das gleiche.

Winston Smith 78699

4. Oktober 2016 23:33

@ Stil-Blüte

Den Begriff hat Bernig bestimmt ganz absichtlich gesetzt, ebenso wie Kubitschek dann zitiert. In dieser Irritation steckt ja auch ein Argument: die sollen sich erstmal wundern und dann fragen, ob nicht eigentlich sie selbst massiver gegen ihre eigenen wohlklingenden Ziele arbeiten, als der Gegner. (Das ist nicht tivial, umfaßt es doch den Schritt von einer kognitiven Dissonanz zu einem Perspektivenwechsel, einer Fundamenteprüfung, einer Selbstkritik und Selbst-Demütigung, einer Beleidigung des Ego, anstatt einfach einer weiteren Konstruktion von Scheinrealität - wie gewohnt weiterzubauen also.)

Idealerweise könnte jemand dann von diesem Fall aus verallgemeinern: wo werde ich noch betrogen und mißbraucht? (... In etwa so, wie unsere sogenannten Linken und Demokraten so langsam realisieren dürften, dass sie momentan in Wirklichkeit als geblendete Handlanger der oligarchischen Globalkapitalisten benutzt werden - dies müssen wir übrigens möglichst oft sagen, es sollte so ein geflügeltes Mem werden.)

So viel wird von denen momentan verlangt. Aber dazu ist der Schock noch nicht ausreichend redekünstlerisch rausgearbeitet und bleibt ein Zwitterding.

Bernhard

4. Oktober 2016 23:48

Warum im Osten, warum in Dresden? Wohl auch deshalb, weil sich die Eltern-und Großelterngenerationen in Sachsen (wie im nahen Osteuropa) noch sehr gut an die Jahre erinnern, als ihnen die linke Utopie der klassenlosen Gesellschaft aufgedrückt wurde. Nun also die ebenso lebensfremde und opferwütige der grenzenlosen, der multikulturellen Gesellschaft, diesmal unterstützt auch von weiten Teilen der bürgerlichen Mitte, die nicht zuletzt von den grenzenlosen Geld- und Warenflüssen profitiert.
Der Dogmatismus ist ebenso gut wiedererkennbar wie die damit verbundenen propagandistischen Schimpf-Vokabeln für die Kritiker: "Hetze", "menschenverachtend", "unbelehrbar". Wie in der DDR werden heute Schüler zu (Gegen-) Demonstrationen vom Unterricht freigestellt - wer kritische Frafen stellt oder einfach fernbleibt, wird peinlichen Verhören unterzogen und ausgegrenzt. Nicht weniger leicht als Parallele durchschaubar ist den Ossis die tendenziöse Berichterstattung der Medien.
Zehntausende sind damals allerdings erst dann auf die Straße gegangen, als es dem Regime wirtschaftlich buchstäblich durchs Dach regnete und die befreundete Weltmacht bröckelte. Und hier endet mein
Optimismus auf eine bald bevorstehende neue Wende. Ich hätte sie jedoch auch damals nicht für möglich gehalten ...

Unke

4. Oktober 2016 23:50

Der Herr Kubitschek ganz milde (finde ich), ein wenig pastoral. Persönlich finde ich es nicht schlimm, wenn andere Aktivisten aggressiver auftreten; die Naturelle sind schließlich unterschiedlich. Um es mit einem Modewort zusammenzufassen: Hauptsache authentisch!

la vie est belle

5. Oktober 2016 00:26

@E.

Aber gerne doch. Ich fand den Artikel auch so dermaßen haartsträubend, dass er einfach nur lustig ist. Ungewollterweise ein Meilenstein auf dem Weg in den Abgrund der BRD. Danach gibts wieder die Republik Deutschland, oder vlt. die Eidgenossenschaft, wer weiß.

Mal im Ernst, was sollen diese ganzen Analysen? Die sind am Ende, sieht man doch. Da gibts nix zu analysieren. Zeit über alternative Modelle zu diskutieren, sonst stehen wir nach dem Durchbruch noch mit runtergelassenen Hosen da...und bis dahin machen die doch unseren Job wunderbar. Bitte noch mehr und vor allem bitte noch krassere Hetze gegen Deutschland, ich bitte darum. Sonst kapierts doch Lieschen Müller mit dem RFGS WLCM shirt nicht. Und die wollen wir doch auch noch aufklären, was wiederum nur die Gegenseite unfreiwilligerweise kann. Hehe.

Christin

5. Oktober 2016 04:33

@Bernhard

Warum im Osten, warum in Dresden?

Auch deshalb:

https://www.sott.net/image/s2/57518/full/dresden2.jpg

Denken Sie, die Seelen der damals Ermordeten sind tot?

Der Gutmensch

5. Oktober 2016 08:16

Liebe Stil-Blüte,

ich denke, die Kritik ist an der Stelle zu harsch. Diese Worte markieren den Bereich, dem wir alle (noch) nicht gewachsen sind.

Es gab vor vielen Jahren einen hochintelligenten Juristen, der genau daran wahnsinnig wurde. Er ist als ein schrecklicher Mörder in die Geschichte eingegangen, so tabuisiert, dass niemand auch nur an seine Erlösung (nicht: Entschuldigung!) denken kann.

Was die Kanzlerin und den Bundespräsidenten angeht - sie performen exquisit, nahezu: fehlerlos. Wir werden es ihnen zu danken haben, falls wir irgendwann verstehen.

d. G.

Hajo Blaschke

5. Oktober 2016 08:39

der Gehenkte Ich sehe da zwischen den Reden von Götz Kubitschek und Stürzenberger keinen Trennschnitt durch die "Rechten", die für mich sowieso nicht Rechte sondern Patrioten sind. Beides muss sein. Kubitscheks Rede ist natürlich die Quintessenz dessen in inlektueller Hochform.

Monika

5. Oktober 2016 08:57

In Deutschland ist ein Ringen im Gang. Auf der einen Seite stehen die Ingenieure des Gesellschaftsumbaus, die Verdunkler und Verheimlicher, die Sprach- und Denkkontrolleure, die Unterminierer von Aufklärung und offener Gesellschaft. Auf der anderen Seite stehen die Verteidiger der aufklärerischen Vernunft, des eigenständigen Denkens, der Geistesfreiheit, der offenen Gesellschaft, der Gleichwertigkeit der Religionen und der Geschlechter.

Jörg Bernig in
https://stadt.kamenz.de/files/inhaltsgrafiken/Presse/04.%20Endfassung%20J.%20Bernig%20-%203.%20Kamenzer%20Rede.pdf

Liebe Stil-Blüte,
dies ist nicht die Schwachstelle der Rede, sondern ihre selbst-bewußte Kühnheit.
Es geht Bernig um die Verteidigung dee Aufklärung. Es gibt kein Zurück hinter die Aufklärung!

Zur Weltoffenheit

An der Uni in Leipzig steht auf einem großen Banner:
Weltoffene Hochschulen - gegen Fremdenfeindlichkeit
Frage: Waren die Hoch-Schulen vor dem Septemer 15 etwa fremdenfeindlich oder hinterwäldlerisch ?
Und was ist jetzt eigentlich anders als vorher .

Das gleiche gilt für die Schulen ohne Rassismus. Als wenn alle Schulen davor rassistisch gewesen wären.
Nein, Bernig benutzt diese Begriffe bewußt, weil er selbstbewußt und aufgeklärt ist.
Er hat ein weltoffenes Denken.
Werden diese Begriffe ( WEltoffenheit) aber ideologisch mißbraucht, verkommen sie zum Jargon....
Das gleiche gilt auch für Bereicherung..
Die Rede von Jörg Bernig ist großartig !
Grund-legend!

Valjean72

5. Oktober 2016 09:11

@Henk Senster:

Als ein etwas komisches deutsches Phenomen erscheinen mir die Israel-Flaggen auf rechte APO-Demos. Und auch innerhalb der AfD scheint es viele Israel-Anbiederer zu geben.

Das ist doch beileibe kein rein deutsches Phänomen.

Siehe etwa folgendes Zitat Ihres Landsmannes Geert Wilders:

"Israel is fighting our fight!"

Allerdings finde ich das hier wie dort ebenso komisch wie Sie.

Paul

5. Oktober 2016 09:26

"Odi profanum vulgus et arceo !"

Dieser Satz hätte auch von Merkel oder Gauck stammen können. Da hatte man sich auf Seiten des Establishments so dolle auf die Feiern zum Tag der Einheit gefreut und dann sowas.
Lautstarker Protest, Trillerpfeifen und Schmährufe schrillen durch die Stille der verlogenen Andacht der Mächtigen. Eine Andacht, die nichts weiter als ein Götzendienst um das eigene goldene Kalb herum ist.

Auf der einen Seite die Abgehängten, die Geschundenen, die Ungehörten, die Vergessenen aber auch die scharfsinnigen Kritiker, die Mahner, glühende Patrioten, denen niemand mehr eine Stimme verleiht im politischen Betrieb. Auf der anderen Seite die Mächtigen, die sich an den Fleischtöpfen der Republik satt mach und kein Ohr und auch kein Herz mehr für den Pöbel haben.

Claudia Roth ruft den Demonstranten zu "Herr schmeiß Hirn vom Himmel runter !" Ob die dieses Gebet für sich selbst oder die anwesenden Demonstranten sprach, entzieht sich meiner Kenntnis.

Der Weg von der Bonner Republik hin zur Demokratur der Berliner Republik war offenbar ein kurzer.

Die Protest gegen die Umgestalter der Republik war weder aggressiv, noch gewalttätig, er war demokratisch.
Alles andere ist von den Systemmedien und Hofberichterstattern geradezu herbeiphantasiert.

Die Politik der Bundesregierung ist familienfeindlich, deutschenfeindlich, unsozial und in weiten Teilen undemokratisch. Darüber kann das moralinsaure Gefasel der Verantwortlichen nur noch Teile der Bevölkerung hinwegtäuschen.

Abraham Lincolns Ausspruch "Man kann ein ganzes Volk eine Zeit lang belügen, Teile des Volkes dauernd betrügen aber nicht das ganze Volk dauernd belügen und betrügen", möge sich der ein oder andere Volksvertreter in sein Gebetbuch schreiben und sich zu Herzen nehmen.

Das wäre mein Wunsch zur Feier der Einheit.

Ich danke ihnen für die Klarheit ihrer Worte und den kämpferischen Geist, der ihnen inne wohnt, Herr K.

Ansgar

5. Oktober 2016 10:25

Für Biologen ist die Theorie des Austausches weniger krass, da kennen wir ja eingeschleppte Tierarten, die Ökosysteme vollkommen aus dem Gleichgewicht bringen, weil natürliche Feinde fehlen und die angestammte verdrängen. Die Schwarzmundgrundel in der Ostsee zum Beispiel. Man sollte den ökologischen Aspekt der Umvolkung stärker herausstellen.

Ich halte es bei einer Frage des Volkes für falsch, das ganze nach recht-links abzuwickeln. Dumpfe Schläger von links oder rechts will ja keiner. Es ist ja auch spassig, mit Elsässer und Roth zwei Teilnehmer der NieWiederDeutschland Demonstration in ganz verschiedenen Lagern wieder zu finden.

In Zwiten einer großen Koalition haben wir kritische Geister dringend nötig, vor allem, wenn auch noch die Grünen und Teile der Linken Kanzlerpartei spielen.

Dietrich Stahl

5. Oktober 2016 10:33

Werter Herr Kubitschek, zwei Sätze zu Anfang Ihrer Rede skizzieren eine deutsche Befindlichkeit, die gerade jetzt, in dieser Schicksalszeit schmerzhaft offenbar wird:

„Wir begehen heute den Tag der Deutschen Einheit als ein Volk, das in sich uneins ist.

Die Uneinigkeit in unserem Volk ist fundamental, sie ist kaum überbrückbar, …“

Diese „fundamentale Uneineinigkeit“ ist DAS Deutsche Schisma. Nur gut, dass sie das Wörtchen „kaum“ im zweiten Satz verwendet haben. Ansonsten wäre unsere Sache fast hoffnungslos.

Gestern (4.10.16, 15:11 Uhr) hatte ich noch einmal etwas zu „Wachstumskritik: Schwundgeld“ geschrieben. Ich war mir unsicher, ob ich den richtigen Ton getroffen hatte. Da entdeckte ich Ihre frisch hochgeladene Dresdner Rede – und ich war perplex, auf eine angenehme Art überrascht. Synchronizität ist wohl mehr als ein Mythos.

Ich zitiere das gestern Geschriebene, weil es perfekt zu Ihren Sätzen passt:

„Die Spaltung des deutschen Volkes ist immer noch nicht überwunden. Ist diese ´deutsche Zerrissenheit´ vielleicht ein Wesenszug? Ich hoffe nicht. Zumindest gibt es sie; und sie wird von unseren Feinden kräftig befördert und ausgenutzt.“

Diese Zerrissenheit, das Deutsche Schisma, begleitet uns durch unsere Geschichte. Das Schisma hat viele Gesichter:
- Den oftmals rüden Umgang mit unseren Führern – wobei ich nicht Merkel und Co meine. Erinnert sei aber daran, dass der Cherusker nur einige Jahre nach der Vernichtung der römischen Legionen von Familienmitgliedern ermordet wurde.
- Das Schicksal Siegfrieds – war es vielleicht auch eine mythische Reflexion des Schismas?
- Den ersten Dreizigjährigen Krieg, ein blutiges Glaubens-Schisma.
- …

Einige heutige Spaltungen:

- Spaltung Volk – Führung
- Spaltung Ost – West: Noch nicht überwunden. Der Osten rebelliert:
https://freiheit-wahrheit-verantwortung.de/ - Der Westen?
- Spaltung Mann – Frau: Diese wird immer weiter voran getrieben. Stichwort: Gender
- Rechts – Links, Zitat: „Klar ist die Antifa ein Feind des deutschen Volkes.
Heute ist es aber ÜBERLEBENS-NOTWENDIG, unsere innere Zerrissenheit zu heilen. Wenn wir uns in gegenseitigem Bekämpfen aufreiben, werden wir genau das tun: uns aufreiben – und NICHT überleben.“
Das sind wohl die wirkmächtigsten Spaltungen. Es gibt aber noch eine Vielzahl anderer.
All diese Spaltungen werden bewusst und kräftig von den Feinden Deutschlands befördert.

Das deutsche Volk hat oft bewiesen (zuletzt so eindrücklich und wunderbar im Herbst 1989), dass Überlebens-Kraft wesensmäßig sein Eigen ist. Wir stehen immer wieder auf.

Zitat aus dem Spiegel Interview von 1966 mit Martin Heidegger:

Die Interviewer zitierten eine Nietzsche Vorlesung Heideggers aus den 30iger Jahren, in der H. von der „geschichtlichen Bestimmung der Deutschen“ spricht, die „uns eines Tages bereit und vorbereitet finden muss.“
Es sei „die Aufgabe der Deutschen, … geschichtlich ihr Wesen zu finden. Werden wir diese Zeichen verstehen? Eines ist gewiss: Die Geschichte wird sich an uns rächen, wenn wir es nicht verstehen.“

Weiter unten im Interview:
Spiegel: Sie messen speziell den Deutschen eine besondere Aufgabe zu?
Heidegger: Ja, in dem Sinne, im Gespräch mit Hölderlin.

Martin Heidegger spricht hier im Geist einer Traditionslinie, die weit zurück reicht; Hölderlin ist sein Dialog Partner.

„Deutschland ist Freiheit, Allseitigkeit und Liebe. Dass sie´s nicht wissen, ändert nichts daran.“ J.W. v. Goethe

Übereinstimmend mit Heidegger, dem großen deutschen Philosophen des 20. Jahrhunderts, äußert sich Sri Aurobindo, ein bedeutender indischer Mystiker des vorigen Jahrhunderts. Seine Analyse ist vielleicht das Tiefste, was über den Irrweg/Umweg, den Deutschland ging, geschrieben wurde:

https://www.freiheit-wahrheit-verantwortung.de/deutschland/sri-aurobindo-ueber-deutschland/

Zitat:

„Eine Nation, deren Haupterrungenschaften fast ausschließlich auf den beiden Gebieten der Philosophie und der Musik lagen, ist eindeutig dazu prädestiniert, die Führung in der Wende zum Subjektivismus zu übernehmen …“

„Mehr als ein halbes Jahrhundert lang richtete Deutschland ein tief schauendes Auge subjektiver Introspektion auf sich selbst, auf Dinge und Ideen, um die Wahrheit seines eigenen Wesens und der Welt zu suchen; ein weiteres halbes Jahrhundert richtete es ein geduldiges Auge wissenschaftlicher Forschung auf die objektiven Mittel zur Organisation dessen, was es gefunden hatte oder gefunden zu haben glaubte. Und getan wurde etwas, etwas wahrhaft Mächtiges und Gewaltiges; in gewissen Bahnen, nicht in allen, war dieses jedoch misslungen und beunruhigend. Unglücklicherweise waren diese Bahnen exakt jene zentralen Geleise, auf denen falsch zu gehen bedeutet, das Ziel zu verfehlen.“

„Deutschland ist das zugestoßen, was dem Sucher auf dem Pfad des Yoga, der Kunst der bewussten Selbstfindung, manchmal zustoßen kann, wenn er einem falschen Licht folgt, das ihn in seinen spirituellen Ruin führt, denn dieser Pfad ist weit abgründigeren Gefahren ausgesetzt, als sie dem gewöhnlichen Menschen je begegnen. Deutschland verwechselte sein vitales Ego mit sich selbst; es hatte seine Seele gesucht und fand lediglich seine Kraft.“

Musste Deutschland vielleicht diesen Umweg durch die Dunkelheit gehen? Um durch Schmerz und Leid weiter geläutert zu werden – um sich endlich seiner wahren Aufgabe zu stellen?

Jetzt ist die Zeit. Deutschland reckt und streckt sich – wie der Träumer beim Erwachen. Dieses Sich recken und strecken ist reinste Freude auf den anbrechenden Tag – Jetzt.

Jim Knox

5. Oktober 2016 12:12

Wenn die Sozialistenfreundin und ehemalige FDJ - Propagandistin Merkel noch einmal zur nächsten Buta-Wahl antritt und auch noch Mehrheiten , links von der Mitte schaffen kann , was zu befürchten ist , werden in unserem Land irreparable Schäden angerichtet.

Es ist ja nicht alleine die Orientalen-und Afrikanerlawine , die diese unsägliche Frau losgetreten hat . Im Hintergrund schwelt weiter das ungelöste Euro-Problem mit Hunderten Milliarden Euro - Haftung für Deutschland . Und da ist die von Merkel in einem ähnlichem Anfall von Bauch - Spontitum initiierte Energiewende mit ebenso ungeheuren
Folgekosten und einem Strompreis , der langsam für unsere Industrie und Mittelstand existenzbedrohend wird.

Ich frage mich langsam , wer diese Frau zur Physikerin gemacht hat ? Und wo die Qualifikation dieser Frau liegt . Gezieltes, analytisches Vorgehen ist es nicht, was die Aktionen von Merkel prägt . Wer solche Riesenprojekte mit Haftungen für Jahrzehnte ohne genaues abwägen der Folgerisiken quasi über Nacht lostritt, ist für mich eine Hasardeurin reinsten Wassers.
Aber solche Hasardeure gab es leider schon einige an der politischen Spitze Deutschlands . Es ist nie gut ausgegangen für Volk und Land .

notarius

5. Oktober 2016 12:27

Vielen Dank für den wichtigen Hinweis auf die Rede Jörg Bernigs!

Die Feststellung, dass die Begründungen für die Merkelsche Zuwanderungspolitik schlichtweg ir-rational im Wortsinne sind, kann nicht oft genug wiederholt werden. Eine solche Rede konnte wohl nur im geschützten Raum der Stadt Kamenz gehalten werden, ohne dass der Bannstrahl des veröffentlichten Einheitsdenkens den Sprechenden getroffen hätte.

Besonders treffend sind die Hinweise von Bernig und Kubitschek auf die Alltage unserer Kinder, mit denen geradezu experimentell hantiert wird. Dies gilt nicht nur im Bereich der Migration, sondern ebenso für Schule und Bildung. Der Grund hierfür scheint mir ein einem sprichwörtlichen Kulturverlust in Politik und Gesellschaft zu liegen. Selbst die historische Massenzuwanderung wird als rein technisches Problem gesehen. Unterbringung, Verköstigung, Beschulung - "läuft schon", wie der "Spiegel" in unnachahmlichem Neudeutsch einen seiner letzten Artikel überschrieben hat. Als Vater zweier Kinder kann ich auch im Eltern-Bekannten-Kreis nur fassungslos beobachten, wie die Kinder mit jedweder Förderung und lückenlosem Event-Programm bedacht und übervorsichtig behütet werden, die grundlegenden Veränderungen unserer kulturellen Lebenswelt aber mit einem coolen Achselzucken bedacht werden.

cherusker69

5. Oktober 2016 14:07

@Jim Knox

wenn es nur Merkel alleine wäre dann wäre es ja noch gut. Nein es ist diese Ideologie auf allen Seiten wo die Gefahr für unser Land ausmacht. Wie die Lemminge werden sie erzogen, im Gleichschritt für die Multikulti Gesellschaft, koste es was es wolle..Nein es ist die Ideologie, die unbedingt politisch bekämpft werden muss.

Paul

5. Oktober 2016 16:44

Die Grundvoraussetzungen für einen Paradigmenwechsel sind da.Eine gefühlte Mehrheit sehnt sich geradezu nach einer elementaren Veränderung. Hierzu fehlt es allerdings an etwas anderem oder vielmehr an jemand anderem, der ebenso grundsätzlich wichtig ist. Es fehlt ein führender Kopf, ein Volkstribun. Man mag in Anbetracht der deutschen Geschichte bei dem Gedanken daran erschaudern aber es fehlt ein charismatischer Anführer. Die politische Rechte braucht eine Gallionsfigur. All den klugen Gedanken in den unzähligen Salondebatten muss ein Gesicht gegeben werden. Bisher sehe ich niemanden, der bereit dazu ist, dieses Gesicht zu sein....mit alle Konsequenzen, die damit verbunden sind. Einer muss aus dem Glied heraustreten und sich als Anführer zu erkennen geben....

Nemo Obligatur

5. Oktober 2016 17:44

Ich war aufgrund eines Ausflugs mit der Familie am 3. und am 4. Oktober ohne Zugang zu Nachrichten, geschweige denn Internet. An sich ist dieses Verfahren für längere Wochenenden ja sehr zu empfehlen. Jetzt habe ich aber das Problem, die offziellen Durchsagen in Rundfunk und Zeitungen mit dem hier gesagten zur Deckung zu bringen.

Inzwischen habe ich die Rede von Herrn Kubitschek drei Mal gehört und finde sie tadellos, nein: brilliant. Kubitschek in Höchstform, sozusagen. Zugleich höre ich in Radio und Fernsehen, dass in Dresden eine "kleine, aber radikale Minderheit" wie es hieß "herumgepöbelt" habe. Außerdem gab es wohl Demonstrationen verschiedener Zweige von Pegida o.ä. sowie Gegendemonstrationen. Das alles spielte sich vor der Kulisse einer Stadt mit mehreren hunderttausend Besuchern (und Dresdnern) sowie den mit hochrangigen Ehrengästen gescmückten Feiern zum 25-jährigen Jubiläum der deutschen Einheit ab. Die Videoaufzeichnung der Rede vermittelt davon (natürlich) keinen Eindruck. Der Resonanz aus dem Publikum nach zu urteilen hätte ich die Zahl der Zuhörer auf ein paar Hundert geschätzt, keinesfalls jedoch auf 8000.

Wenn ich nun alle meine Informationen zusammennehme und gewichte, nach dem, was vermutlich falsch ist und was wahr sein könnte, dann würde ich nicht unbedingt sagen, dass es sich hierbei um einen Meilenstein der rechten APO gehandelt hat. Ich würde sagen, die Neue Rechte tritt auf der Stelle. Die Fronten haben sich weiter verhärtet. Pegida ist wohl nach der Spaltung und der Wohnsitzverlegung des Herrn Bachmann endgültig auf dem absteigenden Ast. Aber mit seiner maßvollen und zugleich entschiedenen Rede hat Herr Kubitschek der Sezession, Einprozent und der IB gewiss neue Freunde gewonnen. Vielleicht auch solche Freunde, die angesichts der offiziellen Nachrichtenlage bislang eher skeptisch waren. Ich wage daher für das kommende Jahr die Prognose, dass sich das rechte Lage neu formieren wird. Protestformen werden zunehmen, die vom Ernst der Gegner der regierungsamtlichen Linie künden. Dieser Protest wird neu sein, denn seine Träger lassen sich nicht mehr als Altrechte diffamieren, wie sie z.B. zur Spaltung der AfD-Fraktion in Baden-Württemberg geführt haben. Vermutlich werden die Träger dieses Protestes kleinere Einheiten sein als Pegida, vielleicht sogar Einzelpersonen wie der Essener Lokalpolitiker Reil oder der erwähnte Herr Bernig. Aber sie werden dadurch auch deutlich weniger angreifbar sein. Die AfD wird dort weiter an Gewicht gewinnen, wo sie für die Träger dieses Protestes durchlässig wird. Das Nahziel ist die Verankerung der AfD in allen Parlamenten ab der Länderebene bis zum Bundestag in einer Größenordnung, welche es den Altparteien künftig erlaubt, nur noch instabile Koalitionen mit drei oder mehr Parteien zu bilden.

Alles weitere wird man dann sehen. Ich hoffe nur, dass die Wende für unser Land noch rechtzeitig kommt und es am Ende nicht heißt "zu wenig und zu spät". Allzuviel ist in den letzten Jahren schon zerstört worden.

Hans

5. Oktober 2016 18:25

Die Politiker sind schockiert und verunsichert (bis auf Frau Roth, aber bei ihr liegt der Hund ohnehin woanders begraben). Merkel bittet um "Respekt zwischen den Menschen", natürlich meint sie, dass sie selbst gern mehr Respekt hätte. Lammert bedauerte, dass die (angeblich begeisterte) Mehrheit der pöbelnden Minderheit das Feld überlassen habe. Tja.
Das bedeutet: Pegida und Co müssen gar nicht als Mehrheit auftreten, auch die Linken haben das nie getan. Es reicht völlig, als entschiedene Gruppe aufzutreten, nicht locker zu lassen und das Feld zu behaupten. Pegida muss gar nicht immer stärker werden, es reicht, dass Pegida immer noch und hartnäckig da ist - und dass sich die Pegidaner nicht einwickeln lassen.
Das allein zerrüttet das Establishment.
(Selten sind Umschwünge durch eine Mehrheit zustande gekommen, in Wahrheit setzen sich fast nie so viele Menschen wirklich in Bewegung, bei Wahlen oder auf der Straße, dass sie tatsächlich eine deutliche Mehrheit ausmachen. Auch 1918 war es so, dass nur eine Minderheit gegen den Kaiser demonstrierte, er stürzte, weil sich kaum noch wer aktiv FÜR ihn einsetzte.)

Hartnäckigkeit bringt Erfolg, danke, Dresden!
Ihr seid Helden!
Es ist so einfach! Und das ist auch gut so.
______

Auffällig ist, dass Merkels Desaster am 3. Oktober in der gesamten westlichen Auslandpresse totgeschwiegen wurde. In der NYT , der Sun, Le Figaro habe ich jedenfalls nichts gefunden.
Verschweigt man es dem dortigen Untertan aus Angst vor der eigenen Einwanderungspropaganda? Fürchtet man die Vernetzung der Patrioten der westlichen Völker?

Eine solche Vernetzung wäre sehr erfolgreich, Martin Sellner hat ja schon eine Botschaft an die US-Wähler geschickt.
Unsere Gegner, die Soros und Co, sind schon lange vernetzt, seit dem Ersten Weltkrieg. Zeit, dass wir ihnen Paroli bieten. Interessant ist zum Beispiel Alex Jones.

Thomas

5. Oktober 2016 18:34

Herr Kubitschek, Sie träumen von einer Situation wie 1989. Die Macht liegt auf der Straße. Aber so ist es 2016 nicht. Und nach Ihrer Rede in Dresden denke ich, daß Sie das auch wissen.

W. Wagner

5. Oktober 2016 19:55

Heute (5.10.) im "Corriere della sera" ganzseitig "Ma la Germania Est fa parte dell'Europa?" (Ist Ostdeutschland Teil Europas?) u.a. mit dem Hinweis, dass Pegida der NPD nahe steht ("vicino all'estrema destra e al Partito Nazionaldemocratico tedesco") und die Ostdeutschen nicht aufgeklärt und weltoffen genug seien, ..., .... Dazu unter anderem ein Foto, das Pegida zeigen soll, auf dem aber doch wohl eher Antifa zu sehen ist. - Sieben Seiten weiter ebenfalls ganzseitig ein Bericht über die - auch durch die "Verzweiflung der Immigranten" ("la disperazione di immigrati") -heruntergekommene und gefährliche Gegend in Rom beim Colosseum (Raub, Vergewaltigung, Drogen etc.), die einst "un giardino del paradiso" war. - Widersprüchlichkeit oder Gedankenlosigkeit in ein- und derselben Zeitung - wem fällt sie auf? Und: In Italien gibt es weit mehr AfDs etc. - gehören die alle nicht zu Europa?
Buona sera

Andreas Törner

5. Oktober 2016 20:27

@notarius

...und das ist der dufte Soundtrack dazu für die "Kids", im Geist und Sprachduktus der Zeit:

"Wo wir sind ist immer Libertatia
Worldwide befreit von jeder Nation
One World - One Love
Nur Sisters und Brothers und all die andern Lovers"

https://www.youtube.com/watch?v=2YkHE8crYkM&feature=youtu.be&t=78

Begegnete mir heute zur "Auflockerung" eines Radiofeatures des Bayerischen Rundfunks über "gruselige Ansichten" schamloser österreichischer FPÖ/Hofer-Wähler, die sich "ungehemmt ihren niederen Instinkten hingeben"...

Simplicius

5. Oktober 2016 22:17

Danke Dresden!

Stark!

Dank an alle diese mutigen Pegida-Demonstranten inkl. Redner.

Meier Pirmin

5. Oktober 2016 23:27

@Thomas. Sie glauben zu ahnen, dass das Potential des Herrn Kubitschek nicht "auf der Strasse liegt". Trotzdem war es wohl richtig, dass er diese Rede hielt oder noch hielt. Habe die Kommunikationssituation dieser Rede im Vergleich mit derjenigen von Daniel Cohn-Bendit im nachfolgenden Blog von Lutz Meyer zu kommentieren versucht, weil es bei Lutz Meyer wieder stärker um die metapolitische Ebene. In die direkt politische Ebene möchte ich mich als auswärtiger Beobachter nicht einmischen.

Fred

5. Oktober 2016 23:42

Hallo Herr Kubitschek,

Resignation macht sich breit, und das merkt man auch an Ihren Reden. Ich war am 21.01.15 in Leipzig anwesend, wo ich Ihre flammende Rede mitbekam und zum ersten Mal von Ihrer Existenz erfuhr. An dem Tag glaubte ich noch, die "Wende" sei nahe. Seitdem habe ich etliche Ihrer Reden vor Ort miterlebt.

Einige Sätze von Ihnen (nicht Pegida-Reden) habe ich ständig auf den Lippen: "Das deutsche Volk ist noch lange nicht am Ende", wie auch "Die Faust muß mindestens einmal ins Gesicht". Beides wahr, aber die Zeit rennt!

Die aktuellen Reden (ob nun von Ihnen oder anderen) können den unbeschreiblichen Wahnsinn, der hier abläuft, nicht annähernd würdigen. Mit Resignation (s. o.) meine ich, daß uns doch klar ist, wie stark das deutsche Volk degeneriert ist. Man muß uns nur noch umschubsen. Ich sehne den Tag herbei, an dem das System beginnt, zu kollabieren. Aber es beweist eine verdammte Ausdauer, die vom Arbeitsfleiß der letzten Jahrzehnte zehrt. Ich wünsche mir den offenen Kampf gegen uns, der den Gegenreflex auslöst, aber wir werden einfach verdaut.

Aber es ist schon wichtig, mit Reden und allen Arten von Ansprachen die Denk- und Bewußtseinsbildungsprozesse in Gang zu halten, auch wenn wir gerade auf der Stelle treten, in der von unten aufsteigenden Scheiße.

Monika

6. Oktober 2016 08:21

Hallo Fred,
Resignation sollte sich nicht breit machen, auch wenn die täglichen Schlagzeilen niederziehen.
Mehr auf die Keime der Hoffnung schauen als etwa auf den Dschungel von Calais.u.a.

@W. Wagner
Danke für die Informationen aus Italien. Ja, wie sollten über Deutschland hinausschauen. Verbündete in Europa aktiv suchen !
Ich verweise auf die französische Seite Resistance Republicaine:
https://resistancerepublicaine.eu/2016/09/11/drome-migrants-au-chateau-aucun-des-contre-manifestants-du-welcome-nhabitait-a-allex/
Auch die französischen Dörfer erleben jetzt den
"surrealistischen Pöbel des Willkommens". ( frei übersetzt)

Meier Pirmin

6. Oktober 2016 08:50

@Fred. Ihre Sprache, siehe "Scheisse", wird wie die einstige der 68er Deutschland nicht helfen.

Ich verwies schon darauf, dass es beim nachfolgenden Blog mit Lutz Meyer wieder stärker um die metapolitische Ebene gehe. Man muss sich tatsächlich beide Reden vergegenwärtigen, die von Cohn-Bendit in der Paulskirche und die von Kubitschek vor Pegida. Es wird mir immer mehr klar, dass Cohn-Bendits einstiges Bekenntnis zur Pädophilie wohl doch kein Täterbekenntnis war, sondern als transzendentalphilosophische Provokation gemeint: Alles ist erlaubt und es ist verboten zu verbieten. Dazu hat Eugen Ionesco freilich schon 1972, in Salzburg, ich hörte die Rede, ergänzt: "Wer heute sagt, es ist verboten zu verbieten, sagt morgen: Es darf nur noch verboten werden!" Cohns Bekenntnis zur Pädophilie war im Sinn des Marquis de Sade das konsequente und vollständige und ultimative Bekenntnis zur sexuellen Vielfalt und sollte insofern philosophisch ernst genommen werden. "Brüder, noch eine Anstrengung, wenn ihr Republikaner sein wollt." (M. de Sade) Diese Moral der totalen Emanzipation steht Gender eindeutig näher und ist auch der heutigen Mehrheitsmeinung in der Paulskirche möglicherweise entsprechender als die Lebenseinstellung des mehrfachen Familienvaters Kubitschek. Seine Nichtaufnahme in die AfD wurde erst neulich von einem sog. Rechtsextremisus-Spezialisten als Beweis für seine rechtsextreme Gesinnung dargetan. Der von Ihnen, @Fred, zitierte Satz von der Faust, die mindestens einmal ins Gesicht müsse, erinnert mich unangenehm an den Tag, da ich als Zwanzigjähriger beinahe totgeschlagen wurde, was mich im Erfolgsfall von diesem Subkommentar abgehalten hätte.

Joe

6. Oktober 2016 09:15

Ich finde die künstliche Aufregung über die Proteste in Dresden lustig. Ich wohne in Stuttgart und kann mich noch genau an die Hochzeiten der Stuttgart21-Proteste erinnern. Da konnte kein Politiker von CDU, FDP oder SPD irgendwo öffentlich auftreten, ohne mit Trillerpfeifen und "Lügenpack"-Gebrüll so lange niedergebrüllt zu werden. Sogar Merkel persönlich wurde bei einem Wahlkampfaustritt lautstark ausgebuht. Nur damals hat das niemanden gestört.

Monika

6. Oktober 2016 09:40

Mit dem Wort Pöbel wird gewöhnlich ein Mangel an Kultur, Kultiviertheit, Intelligenz, Stil, Feingefühl oder Sinn für Höheres unterstellt.

( wikipedia)

Einige Überlegungen zum Pöbel

1. Felix Menzel hat in der Blauen Narzisse feinfühlig auf den Pöbel in den eigenen Reihen hingewiesen. ( dort: Der Mythos von Dresden)

2. Claudia Roth hat völlig unkultiviert die aufgebrachten Menge in Dresden noch mehr aufgebracht, indem sie pöbelte: Herr, laß Hirn regnen.

Rainer Wendt bringt das in der Welt ( 6.10) auf den Punkt:

Er brauche keine Abgeordnete, die „am einen Tag kreischend auf irgendwelchen Gleisen sitzt und die Polizei nervt“, kurz darauf bei linksradikalen Demonstrationen mitläuft „und am nächsten Tag wieder als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages im Parlament sitzt“, sagte Wendt mit Blick auf die Grünen-Politikerin Claudia Roth.

3. "Brutalen Haß" von dem es nur ein "kleiner Schritt bis zur physischen Gewalt ist" ( Claudia Roth) zeigt sich fast noch heftiger beim linken Pöbel
( Siehe Junge Freiheit: Schämt Euch vom 5.10).
Das entschuldigt nicht rechtes Gepöbel. Erschreckend ist aber die mediale Nichtbeachtung der linken Pöbelei.

4. Nicht nur Rechte und Linke pöbeln , auch die sog. Elite pöpelt . ( Sigmar Gabriel, Stinkefinger gegen das Pack)

Fazit: Auch die Pöbelei entzweit das Volk !!
Durch kultiviertes, stilvolles, intelligentes usw. Auftreten der Rechten können viele uns zugeneigte Leute gewonnen werden, die durch das Pöbelhafte abgeschreckt werden. Hier ist Selbstkritik, Selbstdisziplin, Selbsterziehung. Selbstbildung sinnvoll.
Einen Herrn Stürzenberger und Herrn Bachmann finde ich weniger geeignet, SYmpathien zu gewinnen.
Die führenden Köpfe sollten das sog. einfache Volk nicht bei dessen niederen Instinkten packen, sondern diesem auch den " Sinn für Höheres" ganz selbstverständlich zugestehen und einfordern.
Dies tut Herr Kubitschek in seinen Reden.
Trotzdem Herr Pirmin Meier:
In einer Bretterbude in Dresden kann man mehr Herzen erreichen als in der Paulskirche in Frankfurt.

Gustav Grambauer

6. Oktober 2016 09:45

Dolores LaChapelle hat einmal aufgezeigt, wie nach den Rodungen der europäischen Wälder das Raunen des Waldwinds, das Waldlicht und der Harzduft des Waldes in den Kirchen durch Orgelpfeifen, Weihrauch und bunte Fenster surrogiert wurden.

Heute sind wir noch viel mehr proxy. Die Pastoralrede als Institution ist heute nur noch lächerlich. Sie ist das afterreligiöse Surrogat der Pastoralpredigt für den guten Bürger, der nicht mehr in die Kirche geht. Die Lächerlichkeit steigert sich, wenn tatsächlich ehemalige Pastoren wie Gauck oder Käßmann, innerhalb oder außerhalb der Kirche, egal, in ihrem gewohnten altägyptischen Beschwörungs-Sound einen auf Zivilgesellschaft machen. Mußte bei einem Todesfall in der Familie vor einem Jahr lernen, daß es seitens der Pastoren offenbar nicht mehr "Trauerpredigt" sondern heute "Trauerrede" heißt. Der ehemalige Protestantenbischof Huber hat jede Rede nach demselben dramaturgischen Muster gehalten: "Wir fühlen uns so hilflosohnmächtigverzweieltalleingelassen, aber ..." bevor er mit der "Im-Miteinander"-Floskel einen Halt in dem Menschenknäuel angeboten hat, dessen Symbol die masonische Vigeland-Säule in Oslo ist.

Kubitscheks Reden in der Vergangenheit waren immer frei vom Gestank dieses Sumpfes. Es hatte sich bisher aus der Not, eine "Rede" halten zu sollen, gezogen, indem er wie ein militärischer Kommandeur befeuernd vor die Truppe getreten ist, ich erinnere an den Einreiher, den er dabei getragen hat.

Jetzt hat er erstmals den Spagat versucht, beide Formen zu verbinden. Dabei hat er immer noch eine bessere Figur gemacht als fast jeder andere, aber es wirkte nicht so ganz wie aus einem Guß wie sonst, zumal er seine - auch jedem Zuhörer ja bekannten - Positionen inhaltlich bis nahe an den Rand der Unglaubwürdigkeit abgemildert hat. Vor allem bei die Bezugnahme auf Bernig war der Anspruch zu bemerken, die Zuhörer intellektuell mehr zu fordern als sonst. Dann hätte er aber auch wissenschaftlich exakt bleiben müssen, d. h. nicht ahistorisch werden dürfen: nicht Gauck und Merkel haben Deutschland gespalten sondern bereits Röpke, Truman, Attley und Adenauer, und zwar nicht nur Deutschland sondern ganz Europa, das hatten wir hier neulich in aller Ausführlichkeit und jeder Ossi über 35 weiß es noch aus dem Heimatkundeunterricht in der 3. Klasse.

Aber das sind Feinheiten, die die Wucht des Gesagten nicht schmälern, nur als - neudeutsch: - "Feedback" im Sinne künftiger Auftritte gedacht.

Cohn-Bendit und seinesgleichen haben sich in der Paulskirche nichts als einen Klamauk gemacht und den deutschen Bildungspharisäer in seiner eigenen Kathedrale verhöhnt, wie kann man so etwas nur eine Sekunde lang "intellektuell" ernst nehmen?! Ich zitiere:

"Dany wäre nicht Dany, würde er nicht sein Auditorium immer wieder duzen: „Wisst ihr was?“, ruft er, und dann folgt wieder eines seiner temperamentvollen Satz-Stakkatos. Einmal bricht Cohn-Bendit in Tränen aus: Als er den verheerenden Terroranschlag von Nizza erwähnt, kann er kurz mal nicht mehr weitersprechen. OB Feldmann eilt mit einem Taschentuch auf die Bühne, der Grüne fängt sich wieder."

https://www.fr-online.de/frankfurt/einheitstag-in-frankfurt-minutenlanger-beifall-fuer-daniel-cohn-bendit,1472798,34822850.html

- G. G.

Rüdiger Braun

6. Oktober 2016 09:48

Kubitschek beschreibt in seiner Rede die Klammer AfD-PEGIDA-IB.
Endlich möchte man meinen und "Bravo" rufen!

K.

6. Oktober 2016 11:09

Zu dem Vergleich mit dem Schiff: Selbst das in fast allen Teilen ausgetauschte Schiff kehrte in seinen Heimathafen zurück, wobei um das Attribut "Heimat-" auch nicht die geringsten Zweifel bestanden. Und es erfüllte nach wie vor seine Funktion, vielleicht sogar besser als zuvor, weil es beim Austauschen von Teilen immer nur das Beste genommen hatte.

Das deutsche Volk wird dagegen nicht mehr funktionieren wie zuvor, wenn es ausgetauscht wird. Nie wieder. Und wenn schon beim Austausch nicht auf die Qualität geachtet wird, sondern aus welcher falschverstandenen Moral auch immer sogar das Gegenteil gemacht wird, nämlich absichtlich den Bodensatz der Welt anzulocken, dann wird auch nichts Neues daraus entstehen, das auch nur theoretisch besser sein könnte.

Wenn wir wirklich Einwanderungsland sein wollen, dann müssen wir uns ein Beispiel an den erfolgreichen Einwanderungsländern nehmen, nicht an den Auswanderungsländern. Das gescheiterte Beispiel der "Computer-Inder" hat eindrucksvoll bewiesen, wie unsere Politik nicht einmal das hinbekommt.

NB: Unsere Politiker sagen ja gerne mehr oder weniger durch die Blume, daß das deutsche Wahlvolk zu dumm sei für eine direkte Demokratie. Was veranlaßt sie dann zu der Annahme, die Wahl unserer Politiker, also ihrer höchstselbst, sei klug gewesen? Da war sogar ein Römer schon mal weiter mit der Einsicht:
https://www.comedix.de/lexikon/db/sie_sind_alle_so_dumm_und_ich_bin_ihr_chef.php

Dietrich Stahl

6. Oktober 2016 11:34

@Meier Pirmin
Werter Pirmin, die schwietzer Gebräuche sind mit leider nicht so gut vertraut (Berliner), deshalb auf gut Glück diese Anrede.

In seiner Rede in Magdeburg, am 19.5.16, gab Götz Kubitschek eine Definition davon, was es heißt, Deutscher zu sein. Die Definition trifft die wichtigen und unveräußerlichen Punkte:

1. Deutscher ist, wer deutsche Vorfahren hat.

2. Deutscher kann werden, wer sich auf Gedeih und Verderb auf die Seite des deutschen Volkes schlägt, d.h. die Geschichte dieses Volkes zu tragen beginnt, ältere Loyalitäten abgibt und im Ernstfall für dieses deutsche Volk und die Fortsetzung seines Ganges durch die Geschichte kämpft, auch wenn es den Einsatz des gemächlichen Lebens oder der Karriere oder sogar des Lebens erfordert.

Mit den Reden ist es so eine Sache. G.K.s Rede in Dresden steht für die Haltung deutscher Patrioten. Auch die Rede von Jörg Bernig und die Rede von Martin Walser in der Paulskirche – eine Rede, die Geschichte machte.

Die Rede von Cohn-Bandit habe ich mir nicht angehört oder gelesen. Das habe ich auch nicht vor. Ich bin sehr achtsam dabei, wem und welchen Dingen ich meine Aufmerksamkeit schenke. Und dieser Mann gehört ganz sicher nicht dazu.

In meinem Blog (am 8.5.16) habe ich über ihn geschrieben.

https://freiheit-wahrheit-verantwortung.de/

Da es genau passt, zitiere ich:

Daniel Cohn-Bendit oder Wie pädophil sind die Grünen?

https://www.youtube.com/watch?v=YUq0CmvfQW0

Dieser Blog möchte nicht mit dem Finger auf andere zeigen. Manchmal ist es aber notwendig hinter die Maske/Persona zu schauen.
Cohn-Bendit ist einer der Paten der Grünen und 68iger. Sein Vaterland ist weder Deutschland, noch Frankreich, die EU interessiert in genauso wenig. Sein Vaterland ist ein anderes. Aber wenn er "Hüh!" ruft, springt der Joschka. Das obige Video entlarvt Cohn-Bendits amoralische Arroganz. Die Talk Show Runde (bis auf einen Herrn) lacht und klatscht komplizenhaft dazu.

Wie mir gerade auffällt, bestätigt die Definition von G.K., 11 Tage später getroffen, meine Analyse.
Ein bisschen bewegt man sich mit der Thematik auf glitschigem Terrain (mehrdeutig). Deswegen nur noch ein letztes Wort zur Pädophilie:

HIER HABEN DIE KINDER ABSOLUTEN VORRANG.

„ …die Lebenseinstellung des mehrfachen Familienvaters Kubitschek“ entspricht dem deutschen Wesen.
Der „Marsch durch die Institutionen“ zielt darauf ab, es zu zerstören. Kommandeure dabei sind CB und Konsorten.

Werter Pirmin, ich schätze Sie und vielen Ihrer Beiträge hier kann ich uneingeschränkt zustimmen, dieser Einwurf musste aber sein. Die Kinder sind unser wertvollstes Gut.

Lepanto

6. Oktober 2016 12:22

Die Einwanderung 2015 hat auch etwas Gutes. Es ist eine Herausforderung in vielfacher Hinsicht. Deutschland beherbergt eine dekadente, veLebenskonzeptlichtene Gesellschaft, die mit den letzten Zuckungen des römischen Reichs vergleichbar ist.
Es gilt Antworten zu finden, darüber wie wir leben, auf was wir uns besinnen wollen.
Flucht, die Augen zu verschließen ist keine Handlungsoption.
Der gestiegene Verkauf von Pfefferspray ist ein Indikator, dass die Bevölkerung die vermeidliche?, aufziehende Gefahr bereits fühlt. Ein Lebenskonzept, ein Ruck zur Erneuerung ist das jedoch nicht.
Bestehen oder scheitern? Es gilt die Familie und Kinder als ein Segen hochzuhalten! Die versteckten Botschaften in den Medien lauten eben anders. Das gilt es aufzudecken.

Langsax

6. Oktober 2016 12:54

@Fred
Mittwoch, 5. Oktober 2016, 23:42 (URL) | Kurz-URL

Sie werden das am 17. Oktober (dem 2. Jahrestag von PEGIDA) erleben:
"Ich wünsche mir den offenen Kampf gegen uns..."

Die Obrigkeit droht unverhohlen in der Lokalpresse und ruft auf zum Kampf gegen PEGIDA an diesem Tage. Man will einerseits die deutschen Patrioten einschüchtern und andererseits durch massive Präsenz von Systemlingen PEGIDA ein für alle mal erledigen. Die wollen nicht ,dass es friedlich abgeht, die wollen mit Gewalt das Problem PEGIDA erledigen.

Die Rede von Herrn Kubitschek fand ich sehr wohltuend und angemessen. Denn die Mehrheit der Deutschen (auch in Dresden und Umgebung!) steht den neuen Landnehmern sehr freundlich gegenüber. Aber wie lange noch?

Valjean72

6. Oktober 2016 13:19

Götz Kubitschek erwähnte in seiner Rede Maximilian Krah, der unlängst seinen Austritt aus der CDU medienwirksam verkündete. Seither gibt es Spekulationen, ob Herr Krah nun zur AFD wechselt.

Gestern vermeldeten die Online-Portale der großen deutschen Zeitungen, dass Nicolaus Fest, ehemaliger stellvertretender Chefredakteur der Bild am Sonntag in die AFD eintritt.

Ich interpretiere dies als Teil einer Strategie die AFD wieder „heimzuholen“, denn das politische System sieht meiner Meinung nach für die AFD durchaus eine Rolle innerhalb der herrschenden Strukturen vor.

Gegen den Islam/Muslime/Zuwanderung soll ruhig propagiert und derart Wählerstimmen im System gehalten werden. Dies soll letztlich auch dazu dienen die allgemeine Legitimation aufrechtzuerhalten.

Fragen die deutsche Souveränität betreffend, die offenbar alternativlose transatlantische Einbettung (Ankettung an die USA) sollen hingegen nicht – jedenfalls nicht zu laut und nicht zu deutlich - gestellt werden, ebenso wenig auch Kritik zum Geldsystem. Hier lag zumindest der Charme der frühen Montagsmahnwachen, die zu keinem Zeitpunkt die mediale Aufmerksamkeit hatten, wie es bemerkenswerterweise PEGIDA von Anbeginn an hatte.

Natürlich, und das sehe ich ein, muss sich die AFD auf Kernpunkte, sowie auf kurz- und mittelfristig Erreichbares konzentrieren.

Treverer

6. Oktober 2016 15:31

@Fred
Gelassenheit und Disziplin - Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut oder niedergebrannt, ganz wie man will. In diesem Sinn, semper paratus. Den Bevölkerungsaustausch gibt es seit 40 Jahren, seit 2015 steht fest, daß er nicht geräuchlos über die Bühne gehen wird - weil da noch etwas ist: Deutschland.

Renate Pforr

6. Oktober 2016 15:57

Renate

Hans(5.10., 18:25)
Danke für Ihr Lob.
Seit der 3. Demo von Pegida gehen mein Mann und ich mitspazieren. War schon einige Male am Zweifeln, jedoch mein Mann richtete mich auf, und meint das Gleiche wie Sie, daß wir hartnäckig sein müssen und nicht nachlassen dürfen.
Und ein Dankeschön an Götz Kubitschek für seine inhaltsschwere Rede!
Ebenfalls ist die erwähnte Kamenzer Rede von Jörg Bernig sehr zu empfehlen und vor allem weiter zu verbreiten.
Fred - kann Ihnen und vielen anderen Kommentatoren nur zustimmen.
Gut, daß es dieses Forum gibt.

Ostler

6. Oktober 2016 16:12

Sehr geehrter Herr Kubitschek,
ich habe mir Ihre Dresdner Rede angehört und angeschaut. Exzellent! Eine 'denkende' (trotz eines Massenpublikums) und unter die Haut gehende Rede.
Aber: "Es muß endlich einen Durchbruch für unsere Sache geben!"
Ja, da haben Sie Recht(!); und mit der Betonung auf "endlich". Die Frau an der Spitze zusammen mit ihren Altmeiers spinnen immer mehr (gelinde gesagt)!
Wenn es den Durchbruch nicht bald geben wird, geht wohl Vieles unwiederbringlich verloren. Wem sage ich aber das alles ...
Viele Grüße

Fred

6. Oktober 2016 16:50

Lieber Pirmin, ich hätte auch schreiben können "Ich habe das Gefühl, daß ich durch den Primärschlamm des Vorklärbeckens der Kläranlage des Abwasserzweckverbandes wate". So viele Worte braucht man aber nicht.

Was Rechtsextremismus-Spezialisten zu unsereinem sagen, ist ganz und gar Primärschlamm. Die Sache mit der Faust ist die: Alles im Leben hat Konsequenzen. Und die sind immer physisch. Immer. Manche merken das aber erst, wenn sie die Konsequenzen spüren. (Und genau das meinte Herr Kubitschek, und daran ist nichts "extrem".) Andere hingegen können sich mit ihrer Vorstellungskraft ausmalen, welches Handeln welche Konsequenzen mit sich bringt. Und da wäre ich schon bei ihrem letzten Satz, auf den ich Ihnen antworten möchte: Ich war 17, als ein Rudel Neger mich in der Straßenbahn fast totgeschlagen hätte, und das war nicht in Westdeutschland, nein, das war in der DDR. Eines war wie heute: Kein anderer Fahrgast machte Anstalten, mir zu helfen.

Aber man muß nicht alle Erfahrungen selbst machen. Es reicht i. d. R. völlig aus, sich die Erfahrungen anderer zu Herzen zu nehmen. Aber da sind wir dann doch wieder bei der Faust, die das Verstehen unheimlich beschleunigt.

Fred

6. Oktober 2016 17:06

@ Monika:

Resignation ist ein hartes Wort. Aber wie soll man das beschreiben?

Es ist die Resignation vor der eigenen Einsicht, daß hier mit Vernunft nichts mehr bewirkt werden kann und eines Tages das Gesetz des Stärkeren in Kraft gesetzt werden wird.

Ich war in der letzten Zeit bei mindestens 50 Demos dabei, das ist aber jetzt vorbei, ich kann nicht mehr. Ich konzentriere mich seit einer Weile nur noch auf das Eigene, versuche, eine günstige Ausgangsstellung für die kommende schwere Zeit einzunehmen. Habe begonnen, Vorräte anzulegen und mit Pb-Beschleunigern umzugehen, übe das regelmäßig und ein Schränkchen mit dem Aufkleber "Stufe B" steht in meinem Schlafzimmer.

Zu den meinen sage ich: "Seht es mal so, wir leben in spannenden Zeiten. Wir haben kapiert, was hier kommt, das verschafft uns einen kleinen Vorteil. Unser Wohnort ist günstig usw. Die anderen, Systemschafe und Realitätsverweigerer, haben viel mehr zu verlieren als wir. Ruhig Blut. Das deutsche Volk ist noch lange nicht am Ende."

Waldgänger aus Schwaben

6. Oktober 2016 18:35

Die Rede wird auf welt.de besprochen. Die rechte Parallelgesellschaft sucht die Konfrontation

Einen Absatz hier finde ich interessant.

Darauf folgen aber keinerlei Begründungsversuche [Kubitscheks], warum die Deutschstämmigen denn nun verschwinden, wenn viele Einwanderer hinzukommen, oder warum diese nicht nach und nach eine deutsche Identität herausbilden könnten.

Den zweiten der der Frage kann man knicken. Der Autor des Welt-Artikel versteht unter "deutsche Identität" irgendetwas, in dem "die Werte des Grundgesetzes" vorkommen. Kubitschek und die meisten Foristen etwas anderes.
Aber der erste Teil der Frage warum "die Deutschstämmigen denn nun verschwinden", weist auf etwas hin, das leider immer noch in der rechten Parallelgesellschaft zu kurz kommt:
Nicht die Stärke des Feindes ist es, die uns in Knie zwingt, es ist die eigene Schwäche.

Andere Meinungen?

Meier Pirmin

6. Oktober 2016 19:09

@Fred. Wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Bin und war ja auch schon selber in Publikationen von Extremismus-Experten in meinem Land registriert, wovon es unterdessen bereits solche mit Pensionsberechtigung gibt. Letzterer hat sogar auf Englisch über mich publiziert, nennt mich "Novellist", ich verzichte auf einen Link im Netz. Die Frage ist, wie man auf diesen "Primärschlamm" reagiert. Was Sie jedoch über Ihre Jugenderfahrungen andeuten, zeigt, dass vor ein paar Wochen die am besten benützte Blogserie mit persönlichen Erfahrungen wohl höchst sinnvoll war. Würde es an Ihrer Stelle doch noch besser verarbeiten.

Meier Pirmin

6. Oktober 2016 19:47

@Stahl. Bitte zu beachten, was ich über die Rede von Cohn-Bendit in der Nachbareinheit von Lutz Meyer schrieb. Es war in der Tiefenstruktur weit kritischer als herkömmliche Wutblogs über Pädophile. Selber habe ich ein 400seitiges Buch über eine Pädophilenaffäre geschrieben, bin insofern auch forschungsmässig eingearbeitet.

Walter Meier

6. Oktober 2016 20:44

Finde heraus wen du nicht kritisieren darfst, und du weist wer dich beherrscht.

Meier Pirmin

6. Oktober 2016 22:32

@Waldgänger aus Schwaben. Mit Interesse habe ich den von Ihnen vermittelten Beitrag in der "Welt" gelesen, einer Zeitung, in die ich auch schon mal einen grösseren literarischen Beitrag publiziert habe. Vor Jahrzehnten kaufte ich Sonntag für Sonntag die "Welt am Sonntag", um die Kolumnen von William S. Schlamm und Hans Habe zu lesen. Ich versichere Ihnen, dass die Polemik gegen Willy Brandt und die sozialliberale Koalition teilweise apokalyptische Formen annahm, in Ton und Inhalt damals klar radikaler als was Kubitschek am Montag vor Pegida sagte. Und es war schon damals nicht bloss ein bisschen Kritik, es war grundsätzliche Kritik. Deutschland und das Abendland gingen für diese Publizisten damals mindestens so sehr unter, wie es für Pegida untergeht. Statt "Volksverräter" riefen damals Demonstranten: "Willy Brandt an die Wand!"

Mein Verweis auf Cohn-Bendit in Frankfurt, dessen Rede niemand lesen will, hatte die Funktion darauf hinzuweisen, dass nach Cohn-Bendit, der vom Frankfurter Establishment mit langanhaltendem stehendem Applaus gewürdigt wurde an der bedeutendsten Stätte in der republikanischen Geschichte Deutschland, in eben diesem Deutschland "eine neue Bevölkerung" installiert wird. Cohn-Bendit, dessen früheres Bekenntnis zur Pädophilie hauptsächlich als ultimatives Bekenntnis zu einer permissiven neuen Wertordnung zu verstehen ist, bestätigte mit der "neuen Bevölkerung" nur, allerdings begeistert und begeisternd, was Kubitschek ebenfalls feststellt. "Eine neue Bevölkerung" ist nun mal das, was nicht ganz ideologiefrei zum Beispiel "Umvolkung" genannt wird. "Name ist Schall und Rauch", stellte Frankfurts Goethe mit Recht fest.

Es ging in Frankfurt und in Dresden um die unterschiedliche Beurteilung dessen, was passiert. Für den Mainstream gilt: Hilf herbeiführen, was ohnehin geschieht! (Karl Popper). Die Gegenseite ist der Meinung, dass man dies nicht wolle.

Gäbe es eine unbefangene freie politische Debatte, hätte man eigentlich per Losentscheid vereinbaren können, wer von den beiden, Kubitschek oder Cohn-Bendit, in der Paulskirche spricht und wer auf der Strasse. Interessant ist, dass das sogenannte Momentum derzeit eher beim Totalaussenseiter liegt als beim einstigen roten Dany, vor dem kein Schwein mehr warnt. Nicht einmal mehr seine Pädophilengeschichte, vor der einige die Nase rümpfen, wird verstanden. Dass er sie, wie er betont, symbolisch und politisch meinte, nicht libidinös schweinisch-subjektiv, ist zwar nicht für ein potentielles Opfer, aber für die nach Gender-Ideologie zu verwandelnde Gesellschaft umso schlimmer.

Es ist wissenschaftlich und politologisch nicht erkennbar, dass in Frankfurt Demokratie stattgefunden hätte und in Dresden bei der Rede Kubitscheks Extremismus. Falls es Demokratie gibt, fand sie an beiden Orten legitim statt, wobei jedoch der Bürger nur an einem Ort freien Zugang hatte. Zu anerkennen bleibt, dass beide Reden je unvereinbare radikale Standpunkte ausdrückten, der eine auf der Seite der institutionalisierten Mehrheitsmeinung, der andere als allerdings politisch isolierter und zu isolierender Sprecher einer Opposition, die sich zu finden erst begonnen hat. Insofern sollte man diese Opposition nicht mit dem Volk verwechseln, was in diesem Blog meines Erachtens auch nicht geschieht.

Gustav Grambauer

6. Oktober 2016 22:41

Waldgänger aus Schwaben

"warum die Deutschstämmigen denn nun verschwinden, wenn viele Einwanderer hinzukommen"

Scholl-Latour hat`s gesagt:

"Wer halb Kalkutta aufnimmt, rettet nicht Kalkutta sondern wird selbst Kalkutta."

"Nicht die Stärke des Feindes ist es, die uns in Knie zwingt, es ist die eigene Schwäche."

Milieu und Mikrobe. Ein Gesunder kann im Seuchenlazarett ein und ausgehen, es macht ihm nichts. Ein Angeschlagener sollte sich vor einem Schnupfen hüten. Sie können da nicht dieselben Maßstäbe anlegen.

Haben Sie übrigens auf dem Foto die mit einer Pforte aus zwei Signalplanken einquarantänte Frauenkirche, das Müllauto mit den roten Rücklichtern und die beiden mit der Ladefläche abgewandten weißen Kofferwagen bemerkt?

- G. G.

Fred

7. Oktober 2016 00:12

Herr Grambauer,

Scholl-Latour sagte auch (mit Bezug auf die frz. Fremdenlegion): "Mit 300 solcher Soldaten kann man in Afrika einen Aufstand niederschlagen."

Also Motivation ist alles.

Ins Deutsche übersetzt und ein paar Jahrzehnte davor: "Wenn die Deutschen zusammenhalten, so schlagen sie den Teufel aus der Hölle"

(Als Scholl-Latour starb, war ich echt betroffen. Obwohl er ja nun ein alter Mann war und ich ihn nicht kannte.)

Man kann nur noch weinen über dieses degenerierte Volk.

Stil-Blüte

7. Oktober 2016 09:23

Herr Kubitschek,
der Ordnung halber - ich vermisse meinen letzten Beitrag.
Kurzfassung: Bezüglich Cohn-Bendit als philosophischer, nicht praktizierender Pädophiler kultige Traditionslinie der intellektuellen Jusos von de Sade über Genet bis Foucault...
In Anlehnung an Herder-Möser-Goethe-Aufsatz 'Von deutscher Art und Kunst' eine andere scheue Traditionslinie bescheidenerer Gelehrter vom Schlage wie Möser, deren Spuren sich heute leider verlieren oder auch nicht?

Nürnberg 2.0

7. Oktober 2016 09:58

@ Meier:

»Mein Verweis auf Cohn-Bendit in Frankfurt, dessen Rede niemand lesen will, hatte die Funktion darauf hinzuweisen, dass nach Cohn-Bendit, der vom Frankfurter Establishment mit langanhaltendem stehendem Applaus gewürdigt wurde an der bedeutendsten Stätte in der republikanischen Geschichte Deutschland, in eben diesem Deutschland „eine neue Bevölkerung“ installiert wird«

Was erwarten Sie von einem Apparatschik des Völkermordes an den Deutschen, der schon vor vielen Jahren folgendes geäußert hat:

»Wir, die Grünen, müssen dafür sorgen, so viele Ausländer wie möglich nach Deutschland zu holen. Wenn sie in Deutschland sind, müssen wir für ihr Wahlrecht kämpfen.
Wenn wir das erreicht haben, werden wir den Stimmenanteil haben, den wir brauchen, um diese Republik zu verändern.«

Im Gegensatz zu seinem antideutschen Gesinnungsgenossen Trittin ist nicht bekannt geworden, daß Cohn-Bandit dementierte, daß dieses Zitat von ihm stamme:
https://www.focus.de/politik/videos/ich-schreibe-hier-keine-doktorarbeit-cdu-frau-steinbach-verbreitet-falsches-zitat-und-hat-eine-dreiste-ausrede_id_4994530.html

Im übrigen gibt es eine Menge von unzweifelhaften Zitaten, die die Absicht der Herbeiführung eines Völkermordes am deutschen Volk, bzw. den europäischen autochthonen Völkern durch massenhafte Zwangsansiedlung (der Terminus "Zwang" bezieht sich auf die Einheimischen, die gezwungen werden, diese Landnahme widerstandslos zu dulden und deren auch nur vorsichtig geäußerter Widerspruch zu dieser Umvolkung mit den geistigen Herrschaftsmitteln der neomarxistischen Frankfurter Schule (»Fremdenhaß, Rassismus« ) niedergehalten und niedergeschlagen wird) von Abermillionen vollkommen volks-, kultur- und raumfremder Ausländer aus der Dritten Welt auf ihrem jahrtausendealtem Siedlungsgebiet belegen, angefangen bei dem Hochgradfreimaurer Coudenhove-Kalergi über den Harvard-Professor Earnest Hooton (im Peabody Magazine vom 4. Januar 1943).

Ein weiteres Beispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=8ERmOpZrKtw

Monika

7. Oktober 2016 10:51

Sorg, aber sorge nicht zuviel,
es geht doch alles wie Gott es will.

Julius Wilhelm Zincgref
(1591 - 1635), deutscher frühbarocker Lyriker und Spruchdichter

Dieser Spruch stand in meinem Poesiealbum.
Den Besorgten und Resignierenden in diesem Forum zugeeignet.

Julius Wilhelm Zincgref lebte in schlimmeren Zeiten.
Unsere Altvorderen hatten ein großes Gottvertrauen.

Monika

7. Oktober 2016 10:59

P. S. Hat das Pirmin Meier schon durchgearbeitet ?
https://www.amazon.de/Julius-Wilhelm-Zincgref-Verifizierungen-Literaturwerke/dp/3484170484

Meier Pirmin

7. Oktober 2016 13:26

@Stilblüte. Bin ich also nicht allein mit meinem Appell an Justus Möser? Es muss also nicht immer der Marquis de Sade sein, dessen Immoralismus zwar in Ernst Jünger einen Bewunderer fand. Aber auch bei Peter Weiss, welcher der Linie von Jean Genet bis Michel Foucault schon näher steht. Innerhalb dieser grossen Linie gehört Cohn-Bendit eher zu den Kleineren.

@Monika. Schöner Spruch von Zincgref, hätte man in einem Elternschlafzimmer früherer Zeiten über das Ehebett als Motto für das Zusammenleben hängen können. Im Vergleich zu mehr als zehnfachen gottvertrauenden Familienmüttern und Familienvätern aus der Barockzeit war die Sexualität beim Marquis de Sade etwas höchst Anstrengendes, noch stärker Schmerzhaftes und es schaute erst noch nichts dabei heraus und es minderte die Lebenserwartung.

Das Allerwichtigste an der Sexualtheorie des Marquis de Sade ist die Hauptbedingung der totalen sexuellen Emanzipation: die Lossage von Gott, wie sie sich bereits im Mittelalter im Modell der schwarzen Messe entfaltete, bei der sowohl homosexuell als auch heterosexuell nur der Analverkehr erlaubt war. Es bleibt aber zu berücksichtigen, dass in der modernen Gesellschaft Homosexualität von kaum jemandem mehr als bewusste Absage an Gott praktiziert wird, auch bei der Empfängnisverhütung denkt kaum mehr jemand bewusst ans Sündigen und an die Absage an die Schöpfung. Es ist, wie es Hegel in einem anderen Zusammenhang ausgedrückt hat, wie das "Trinken eines Schluckes Wasser und das Abhauen eines Kohlkopfes". Insofern greift die alte katholische Theorie der Sünde heute schlicht ins Leere.

Einen Spezialfall bildet derzeit noch die Pädosexualität. Die Wut des Foristen @Stahl auf Cohn-Bendit ist erklärbar. Es ist der letzte Rest der heute übrig gebliebenen sexuellen Sünde, eine von den gemäss Katechismus verbliebenen himmelschreienden Sünden. Fragen Sie mal einen Studenten oder eine Studentin der Theologie, ob sie die vier himmelschreienden Sünden aufzählen können? Mittelalterlichen Analphabeten, die beichten gingen, waren sie noch bekannt. Es handelte sich bei den himmelschreienden Sünden nicht nur um Sexuelles. Auch das Vorenthalten des gerechten Lohnes, also die Ausbeutung des Arbeiters oder der Arbeiterin, gehörte dazu. Mir ist nicht bekannt, dass deswegen in den letzten 50 Jahren jemand vom Empfang der Sakramente ausgeschlossen worden wäre.

Zurück zu Cohn-Bendit. Die totale sexuelle Emanzipation kann vor dem pädosexuellen Tabu keinen Halt machen. Das ist schlicht theoriekonsequent, schon bei Dante die Logik des Teufels. Das lässt sich auch mit Kants Aufklärung nicht bremsen. Im Bereich der Sexualität existiert der mündige Mensch, zumal männlichen Geschlechts, nur in der Theorie. Der Königsberger, überzeugt von der Wirklichkeit des Radikal-Bösen, praktizierte mit Grund keine sexuelle Lustbefriedigung. Schon um die verhasste Transpiration zu vermeiden. Im Vergleich zu Kant lebte ein Katholik früherer Zeiten mit seinen Beichtmöglichkeiten geradezu im Paradies. Auch Luther mit seinem "Sündige tapfer, glaube noch tapferer". Das hat mit Gender natürlich nichts zu tun. Ausser dass Gender eine vollständige und auch staatlich durchzusetzende Ersatzreligion ist, der bis jetzt konsequenteste Rückfall in den aufgeklärten Absolutismus des 18. Jahrhunderts.

AGIS

7. Oktober 2016 17:29

Ein hochinteressanter Artikel, der Wahrheiten ausspricht – vielen Dank!

Die eigentliche Hauptleistung PEGIDA liegt ganz grundsätzlich darin, dass sie sprachliche und damit gedankliche Tabus bricht. Dem folgt die Tat in Form der Befreiung unseres Volkes.

Die Propaganda-Medien haben es in der Reaktion auf die PEGIDA-Demonstrationen am 3. Oktober für jedermann offenbart: Deutschland hat sich bereits verändert. Doch sie haben einen ganz entscheidenden Fehler begangen – sie wollten einen Mob zeigen, der Merkel & Co. demütigte.

Die Intention dahinter: die Menschen zu demaskieren. Und das alles im Namen der Freiheit. Und im Bewusstsein, politisch korrekt zu handeln. Wobei sie auch unter erheblichem Druck standen – sie ahnten, dass die von ihnen ausgestrahlten und gedruckten Bilder zeitnah für jedermann sichtbar im Internet, zumal auf Youtube, zu finden wären.

Der von ihnen begangene Fehler also liegt darin, dass sie auch demjenigen großen Teil der Bevölkerung, die noch immer bezweifelt, dass der Volkszorn in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, großzügig und ausgiebig »demonstriert« haben – welch ein Begriff in diesem Zusammenhang! –, dass die Seele des Deutschen Volkes kocht.

Diesen Fehler werden sie nicht wiederholen, deshalb kann unsere Bewegung gar nicht erfreut genug sein darüber!

Bei Maischberger argumentierte Frau von Storch par excellence. Neben unserem ungarischen Verbündeten war sie die einzige, welche sich sachlich und dabei pragmatisch äußerte. Maischberger sowie den weiteren Diskutanten standen das Entsetzen, ihre innerliche Unruhe und vor allem ins Gesicht geschrieben, dass sie Angst haben. Dem Grunde nach diegleiche Angst wie diejenige unseres Volkes, eine Angst um die Wahrung der Besitzstände.

Bei Illner wiederum argumentierte Herr Gauland großartig: klar strukturiert, emotionslos, zielgerichtet für die Sache der Volksdeutschen. Besonders Maas konnte wiederum seine Angst nicht verbergen, seine Verunsicherung über die eigene Existenz. Ein Gefühl, dass sich längst und sehr tief in die Herzen von Millionen Deutscher eingegraben hat. Freilich eine neue Erfahrung für »dieses Männlein«. Ferner gab er indirekt zu, was ihn motoviert: eine Zensur und damit eine systematische Unterdrückung freier Meinungsäußerungen.

Maas, und dies ist bemerkenswert, differenziert nicht zwischen Volksdeutschen, die als Souverän das einzige Anrecht auf ihr Vaterland und dessen wirtschaftliche Leistungen, die diese ja maßgeblich erwirtschaften, haben, sowie den Horden von Barbaren, welche unsere Kultur faktisch bedrohen.

»Maasgeblich« ist nach ihm allein »der Mensch«, denn Maas ist »gutmenschlich«. Doch jeder aufrichtige Deutsche ahnt, dass er bedroht ist. Genau damit hatten unsere Feinde nicht mehr gerechnet, weil sie davon ausgingen, dass der Deutsche seelisch längst schon tot sei.

Für mich war es ein Hochgenuss zu sehen, wie auch Illner das Entsetzen über den zu erwartetenden Volksaufstand ins Gesicht geschrieben stand. Da half auch nicht, dass in den Fernsehstudios der öffentlich-rechtlichen Sender, die weder die Öffentlichkeit und deren Meinung repräsenieren noch auf einer rechtlichen Grundlage zur Meinungsbildung arbeiten, stets »Vorklatscher« am Werk sind, um einen Applaus für die falschen Meinungen zu forcieren.

In der Sendung »Markus Lanz« am 4. Oktober war ein bayrischer Kabarettist, dessen Namen ich ob seiner Bedeutungslosigkeit hier noch nicht einmal mehr erinnere, »am Werk«: Er sei dafür, dass man das »Wahlvieh« zukünftig zu fragen habe, was es wollte und wie es dächte. Stimmte seine Meinung nicht, so sei auch keine Wahlberechtigung mehr zu gewähren!

Lanz, der meinem Wissen nach Südtiroler ist und eben kein Deutscher, ist ohnehin einer der aggressivsten und heuchlerischten Hetzer gegen das Deutsche Volk. Diesbezüglich besitzt er die Qualitäten eines Friedmanns. Eingeladen hatte er in dergleichen Sendung, freilich um an das Mitleid der Zuschauer zu appellieren, ein zugebenermaßen sehr bezauberndes syrisches Mädchen, das an den Rollstuhl gebunden ist. Ohne jeden Zweifel – eine sympathisches Kind mit einem sehr traurigen Schicksal. Aber der jämmerliche Versuch der Meinungsmacher, primtive Instinkte zu wecken, verdrehte sich auch hier ins Gegenteil – weil das besagte Mädchen qua dessen Vorführung einzig instrumentalisiert wurde.

Es ist alles so offensichtlich. So eindeutig sachlich falsch. So bemerkenswert unmoralisch!

Der globale Verteilungskampf wurde nun bewusst in Gang gesetzt. Und wenn wir nicht JETZT handeln, dann wird Deutschland bereits in wenigen Jahren unregierbar sein, weil der Bürgerkrieg ausgebrochen ist (Michael Hayden, ehemaliger CIA-Direktor).

Zuletzt: An den Bildern vor der Frauenkirche am Tag der Deutschen Einheit habe ich mich ergötzt. Merkel ging gebeugt, fast schon ängstlich. Gauck winkte entweder abgebrüht in die Kameras oder weil er psychisch krank sein könnte, was seine Wahrnehmung der Wirklichkeit betrifft. Lammers blickte fassungslos: Wer ist das Deutsche Volk?

Wir alle spüren tief in unseren Herzen, dass die Zeiten, in denen es uns gut ging, nun endlich vorbei sind. Es gilt, einen neuen Gesellschaftsvertrag zu entwerfen – nach einer friedlichen Revolution, die unsere innerdeutschen Feinde aus ihren politischen und wirtschaftlichen Ämtern trieb. Danach werden wir mit allen anderen abrechnen – demokratisch, aber dennoch konsequent und in der Sache hart!

Nochmals: Wir müssen handeln – jetzt! Was allerdings zu befürchten ist: dass nicht etwa die Bundeswehr, die ist nämlich noch immer überwiegend deutsch ist, gegen das eigene Volk eingesetzt würde, sondern dass der Besatzer USA seine 50.000 auf deutschem Boden befindlichen Soldaten gegen das Deutsche Volk aufmarschieren lässt.

Doch es gibt keine Alternative zum politischen Widerstand: Handeln wir jetzt nicht, dann sind wir Volksdeutsche ein für alle Male erledigt. Und jede ungenutzte Minute arbeitet im Sinne unserer Feinde gegen uns: Deutsches Volk, erhebe Dich! Sprenge die Fesseln Deiner Unterjochung! Legitimiere eine Führung; dulde keinen Augenblick mehr, dass Du von selbst ernannten Eliten regiert wirst, die alles im Sinn haben – nur nicht Dein Wohl!

In Einigkeit und Recht und Freiheit wollen wir brüderlich zusammenstehen!

Thomas Müller, der Durchschnittsdeutsche

Dietrich Stahl

7. Oktober 2016 23:53

@Meier Pirmin
Habe mir inzwischen angeschaut, was Sie in Meyers Diskussionsstrang geschrieben haben.

„Inhaltlich gab Cohn-Bendit Plädoyer für eine ´neue europäische Bevölkerung´ und für die Abschaffung des Nationalstaates, … Der Ausdruck ´neue europäische Bevölkerung´ entspricht wohl haarscharf dem, was die Gegenseite den ´großen Austausch´ nennt.“

Wir sind in der Einschätzung von Cohn-Bandit wohl nicht so arg weit auseinander.

@Sebastian-Maximilian im selben Beitragsstrang habe ich weiter unten ebenfalls noch einmal über den Cohn-Banditen geschrieben. Viel zuviel Aufmerksamkeit für einen Kriminellen, der vor Gericht gehört:

„Cohn-Bandit ist ja nicht nur für seine offen, stolz und arrogant verkündete Pädophilie verantwortlich. Er ist als einer der strategischen Köpfe mitverantwortlich für das, was unsere Kinder heute ertragen sollen: Frühsexualisierung, ´Sexualerziehung´ im Kindergarten … Was da geplant ist, würde eine ganze Generation zerstören und zu Zombies machen – willenlose Puppen der Volksfeinde.“

Es ist eine Verhöhnung des deutschen Volkes, den Mann in der Paulskirche reden zu lassen. Und, nein – seine Rede gehört nicht in deutschen Schulen analysiert. Nicht einmal zu Vergleichszwecken oder als abschreckendes Beispiel.

Stil-Blüte

8. Oktober 2016 02:54

@ Meier Pirmin
Die proklamierten, programmatischen Praktiken der sexuellen Emanzipation: - Selbstbefriedigung, Analverkehr, Polygamie, Abtreibung, Homosexualität, Coitus interruptus, Pädophilie zielen allesamt in die L e e r e , sind also unfruchtbar. Letztendlich wartet auf alle der horror vacui. Auch auf einen C-B mit dem teuflischen jugendliche Charme eines Verführers?

Götz Kubitschek

8. Oktober 2016 09:28

badeschluß!
gruß! kubitschek

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