Berlin, 21. Dezember, zusammengerafft

Berlin, das sagte Dieter Stein (Junge Freiheit) schon vor Jahren, sei eine Stadt, der alles scheißegal sei. Vielleicht hat er sich auch vornehmer ausgedrückt:

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Stein stell­te das jeden­falls fest, nach­dem die JF-Redak­ti­on zunächst von Frei­burg nach Pots­dam und dann wei­ter nach Ber­lin umge­zo­gen war: In Pots­dam war die Höl­le los gewe­sen, die­se Ber­li­ner Vor­stadt hat­te end­lich ein The­ma gehabt, die ansäs­si­ge Anti­fa ihr Glück kaum fas­sen kön­nen, eines der wich­tigs­ten Feind­bil­der direkt vor die Nase gestellt bekom­men zu haben: Steins Auto brann­te, es gab Demons­tra­tio­nen, Schmie­re­rei­en, Dro­hun­gen, Attacken.

Kaum in Ber­lin, war alles vor­bei. Man darf davon aus­ge­hen, daß in die­ser rie­si­gen Stadt durch­aus irgend­wo Tau­sen­de demons­trie­ren oder eine Lie­bes­pa­ra­de abhal­ten kön­nen, wäh­rend zwei Stadt­tei­le oder auch nur zwei Sra­ßen­zü­ge wei­ter nie­mand davon Notiz neh­men muß oder will.

Selbst dann also, wenn ein tune­si­scher Atten­tä­ter mit einem gestoh­le­nen LKW, des­sen pol­ni­schen Fah­rer er umge­bracht hat, in einen Weih­nachts­markt rast und zwölf Men­schen tötet, fla­niert Ber­lin wei­ter­hin über den Kur­fürs­ten­damm, unter tau­send Licht­chen, die in kah­len Ästen hän­gen, rafft zusam­men und schleppt nach Hau­se, was aus allen Kon­ti­nen­ten zusam­men­ge­karrt und feil­ge­bo­ten wird.

Die­ses Bild bot sich uns jeden­falls, als wir von der Mahn­wa­che vor dem Kanz­ler­amt zur Par­tei­zen­tra­le der CDU fuh­ren, um die Blo­cka­de der Ein­gän­ge durch die Iden­ti­tä­re Bewe­gung mitzuverfolgen.

Vor dem Kanz­ler­amt: 400 bis 500 Leu­te, mit Ker­zen, Fah­nen, Trans­pa­ren­ten, von der AfD Björn Höcke und Alex­an­der Gau­land, Andre­as Kal­bitz, Hans-Tho­mas Till­schnei­der und wei­te­re Land­tags­ab­ge­ord­ne­te, Jür­gen Elsäs­ser von Com­pact, Phil­ip Stein von Ein­Pro­zent, Sig­gi Däbritz von Pegi­da und vie­le Ver­tre­ter regio­na­ler Grup­pen, die – oft im Wind­schat­ten der pro­mi­nen­te­ren Akteu­re – ihre wich­ti­ge Arbeit machen.

Es gab nur eine ein­zi­ge Rede, Pfar­rer Tho­mas Wawerka sprach von der Not­wen­dig­keit, dem Lauf der Din­ge “in die Spei­chen zu grei­fen”, es gab getra­ge­ne Musik (Bach, Bar­ber, Haydn), das wars, und alles dar­über hin­aus wäre auch nicht rich­tig gewesen.

Was will man gegen Heuch­ler machen? Es ist ja alles gesagt, und wir neh­men zur Kennt­nis, daß es das Wich­tigs­te zu sein scheint, dem uns unter­stell­ten Haß kei­nen Raum zu geben, wenn es sein muß mit fal­schen Behaup­tun­gen und offe­ner Lüge. (Bei die­ser Gele­gen­heit bloß als ers­te Infor­ma­ti­on: Der SPD-Lan­des­vor­sit­zen­de Lisch­ka hat­te vor zwei Wochen behaup­tet, ich wür­de vom Ver­fas­sungs­schutz beob­ach­tet. Eine Unter­las­sung woll­te er nicht unter­zeich­nen, nun haben wir sie per einst­wei­li­ger Ver­fü­gung vor dem Land­ge­richt Hal­le durchgesetzt.)

Als wir unse­re Mahn­wa­che been­de­ten, erhiel­ten wir die über­ra­schen­de Nach­richt, daß Akti­vis­ten der Iden­ti­tä­ren Bewe­gung den Haupt­ein­gang der CDU-Zen­tra­le blo­ckiert hat­ten. Wir fuh­ren hin:

Das war ziem­lich was los, das war unüber­sicht­lich zunächst, man muß­te sor­tie­ren: Es waren da nicht zwei Iden­ti­tä­re Grup­pen tätig – der grö­len­de Hau­fe dies­seits der Poli­zei­ket­te, das war die Mer­kel­ju­gend von ganz links, also eine lin­ke Ban­de, die zur Ver­tei­di­gung der Par­tei­zen­tra­le ange­rückt war. Wie mir spä­ter ein Akti­vist erzähl­te, war die Anti­fa noch vor der Poli­zei ein­ge­trof­fen, hat­te aber den Mut nicht auf­ge­bracht, sich der IB auf Arm­län­ge zu nähern.

Wir wur­den rasch abge­drängt, ziem­lich rup­pig sogar, vier Fahr­spu­ren lagen dann zwi­schen uns und den Akti­vis­ten, und dann wur­de geräumt. Dem einen, einem jun­gen Mann aus Hal­le, reich­te ich am Sam­mel­punkt im Café nach Mit­ter­nacht ein Taschen­tuch, damit er sich das Blut von den Hän­den wischen konn­te: Ihm hat­te ein Poli­zist solan­ge an der Nase gedreht, bis das Blut her­aus­schoß. Ein Mäd­chen hat­te rote, geschwol­le­ne Ohren, hat­te erst auf­ge­ge­ben, als der Poli­zist ankün­dig­te, es wer­de nun gleich rich­tig weh tun.

Der Stadt wars scheiß­egal, und die JF hat auch noch nicht berich­tet. Hier noch zwei wei­te­re Filme.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (33)

Einar von Vielen

22. Dezember 2016 14:57

Mein tiefer Dank an die Aktiven. Ihr seid es, die mir im Alltag den Glauben an die Zukunft unseres Volkes, ja Europas immer wieder neu entfachen.

Gabriele Hellmann

22. Dezember 2016 15:39

Großen Dank allen Teilnehmern dieser Aktion. Halten wir es mit Nicolaus Fest...auf die Dauer haben wir die besseren Argumente, die besseren Manieren sowieso. Für Einigkeit und Recht und Freiheit, für ein Europa der souveränen Staaten.

Schwarzwaldindianer

22. Dezember 2016 15:42

Vielen Dank für alle Aktionen in diesem Jahr und macht weiter so. 

Wir brauchen euch so nötig wie die Luft zum atmen.

Marcrader

22. Dezember 2016 15:46

Macht weiter so, selber kann ich leider nix machen..aus Angst vor Repressionen.

Besorgte

22. Dezember 2016 15:52

Danke für diesen Verlauf der Veranstaltung.

Jürgen Elsässer

22. Dezember 2016 16:12

Dank an Götz! Meine Bilanz von gestern:

https://juergenelsaesser.wordpress.com/2016/12/22/21-dezember-trauer-und-wut-in-berlin-bilanz-eines-denkwuerdigen-abends/

s.schulze.35

22. Dezember 2016 16:16

Dank an euch das ihr die tägliche Kraft habt diesen Wahnsinn zuertragen!!

Gerolf Berg

22. Dezember 2016 16:25

Danke !!!!!

calculus

22. Dezember 2016 16:28

Dank vor allem an Herrn Kubitschek und Herrn Herrn Wawerka!

marodeur

22. Dezember 2016 16:32

Aktuell gibt es eine Menge gelungener Aktionen. Zumindest auf welt.de gab es auch ein Presseecho auf die Mahnwache. Dort äußert man sich sichtlich irritiert angesichts des vorwurfsvollen Schweigens. Man merkt, dass der Nerv getroffen wurde. Aktuell reichen ein paar stumme Gesichter, oder gar ein Blick, um die Verantwortlichen zu provozieren.

Im Übrigen ist wirklich alles gesagt. Es gilt jetzt nur noch zu dokumentieren. Ich habe lieber all den Irrsinn schwarz auf weiß vor mir liegen, damit er nicht auf der Seele lastet.

Cathrin Feiler

22. Dezember 2016 16:39

Das Engagement der IB und der Protagonisten der AfD macht Hoffnung und stimmt optimistisch. Die da "oben" haben es längst begriffen, aber sind zu feige, um aufzustehen und Merkel den Stuhl vor die Tür zu setzen. Ich glaube nicht, dass wir noch bis zum September 2017 warten müssen ...

Karl Blomquist

22. Dezember 2016 16:46

DOPPELTE FEINDIDENTIFIZIERUNG GELUNGEN

CDU 1. als Partei der Mohammedanisierung
2. als Pate und Brötchengeber des schwarzen Blocks (Merkeljugend)

Glückwunsch!

Wotan

22. Dezember 2016 17:05

Wenn ich so was hier lese...."Macht weiter so, selber kann ich leider nix machen..aus Angst vor Repressionen."....dann wird mir nur noch speiübel.

Nichts gegen den Schreiber dieser Zeile, aber gegen ein politisches System, das ein ganzes Volk so massiv im Griff hat, das nicht einmal ein völlig einmaliger islamischer terroistischer Vorgang mit 12 Toten und zig-Schwerstverletzten die Angst der breiten Masse einreissen kann, dagegen auf die Straße zu gehen.

Aber okay, ich habe sehr wohl verstanden. Guckt man sich das an was so in Deutschland lief....in Berlin ein paar Hundert Rechte....in ein paar anderen deutschen Städte gab es ein paar Mini-Demos mit 20, 30 Mann, hier und da ein paar Sprühparolen und Aufkleber-Aktionen - und das wars.

Mehr ist das Leben von 12 Deutschen (oder hat es auch Ausländer erwischt?) nicht wert. Ein Volk von Angsthasen.
Angst vor dem System.
Angst vor der Antifa.
Angst vor Arbeitsplatzverlust.
Angst vor dem Islam.
Angst vor dem Gesehenwerden im Fernsehen, von Nachbarn und Kollegen.
Angst - Angst - Angst.

Kein Wort wer da verantwortlich war: Merkel durch die Grenzöffnung hat den Gewalt-Islam doch erst ins Land geholt.

Was für ein grenzdebiles Affentheather. Was für ein Untertanen- und Feiglingsgeist.
Aber auch was für ein Geist der Niedertracht gegenüber denjenigen die vielleicht ein bisschen weiter rechts stehen als man selbst aber zumindest in Berlin auch Gesicht gezeigt haben.
Aber Nase gerümpft....nein, mit denen wollen wir uns doch nicht gemein machen.

Oh mein Gott. Antifa und System und Islam können sich ganz beruhigt zurück lehnen. Dieses Volk ist von blanker Angst so sehr zerfressen, dass auch neue Massenvergewaltigungen, neue Terroratacken mit Hunderten Toten oder sonst was diese Feiglinge und Heuchler nicht auf die Straße bringen werden.

Und auch die AfD...von ganz wenigen Ausnahmen wie Höcke und Gauland abgesehen ist von Angst zerfressen. Ich bin so masslos enttäsucht, was diese staatliche Repression für ein Duckmäuservolk herangezüchtet hat.

Dann geht mal hübsch brav alle zur Schlachtbank, ihr Schlafschafe. Dumm glotzen, Glühwein saufen, sich umvolken lassen und dann sterben.

Lieb Vaterland, magst ruhig schlafen. Mehr ist wohl leider nicht drin. Traurig.

Arminius Arndt

22. Dezember 2016 17:32

"Macht weiter so, selber kann ich leider nix machen..aus Angst vor Repressionen."

Ein bisschen was geht immer - bei mir wird es jetzt bspw. eine kleine Spende an 1% sein.

https://einprozent.de/

Einfach dort "Spenden" anklicken - Ist zwar ein bisschen so wie Ablasshandel, aber der Zweck heiligt dann doch ab und an die Mittel.

Bei der nächsten Demo außerhalb von Berlin will ich dann auch mal wieder dabei sein.

Sven Jacobsen

22. Dezember 2016 18:21

Das ist die Lage: Seit gut 18 Monaten kreisen die meisten Diskussionen intensiver als zuvor trotz scheinbar völlig anderer Themen irgendwie doch immer wieder um die Frage, ob die Zuwanderung gestoppt oder zugelassen werden sollte. Alle denkbaren Argumente sind unzählbar oft genannt worden. Die Gesellschaft hat sich bislang entschieden, dass sie sich nicht entscheiden will. Es gibt daher keine Volksempörung, die man so bezeichnen könnte, allen Vorkommnissen zum Trotz. Es reicht aus, dass Merkel ein wenig vom Wollen und Müssen redet, und schon spendieren ihr der CDU-Parteitag faszinierende 89,5 % und die wöchentlichen Umfragen stabile Aussichten. Politische Erdbeben hat es bis dato in Deutschland nicht gegeben. Es wird vorerst so bleiben.

Was andere machen, ist deren Sache. Mein Eindruck ist, dass die gesellschaftliche Mehrheit noch an ihrem „politischen Wellnessgefühl“ (Thor von Waldstein) festhält. Genau dieses muss sie aber einsichtig aufgeben wollen. Der Wille, beispielsweise aktuell bestehende Gesetze durchzusetzen, hat nichts mit Wellness zu tun. Ich werde daher weiterhin unter meinem Namen versuchen, sachlich die selbstverständlich verfassungskonformen Positionen neben dem Mainstream darzustellen und möglichst viele Gelegenheiten dafür zu suchen.

Veronika

22. Dezember 2016 18:46

Ich habe heute längere Zeit ein Foto von der "Trauerfeier" bzw. dem "Gottesdienst" der BRD-Elite in der Gedächtniskirche in einer Tageszeitung betrachtet. Die Gedanken, die mir dabei gekommen sind: Unter der jeweiligen Maske der Beteiligten hat sich wohl kaum einer von diesen Heuchlern gedanklich und mit dem Herzen schonmal gar nicht mit den Mordopfern beschäftigt. Ich sehe, die Angst um sich selbst und um ihre Zukunft ist ihnen ins Gesicht gefressen. Sie sehen durch die Bank richtig sch..ße aus. Ja, faßt euch scheinheilig an den Händen und täuscht Einigkeit und Stärke vor. Mit diesen Pfoten werdet ihr euch noch gegenseitig die Augen auskratzen.

E.

22. Dezember 2016 21:00

Drei Dinge, es ist etwas in Bewegung:

1.) Habe mir gerade auf Youtube die Besetzung der CDU-Zentrale durch die IB angesehen. "Grenzen schützen. Leben retten." - Wunderbare, entschlossene und gewaltfreie Aktion, meine Weihnachtsspende an "Ein Prozent" zur Unterstützung der tapferen Menschen geht sofort raus.

2.) Die Videos von der Mahnwache am Kanzleramt nicht minder beeindruckend. Wir zeigen Trauer, der Pastor redet, man schweigt und hört ernste Musik.

3.) Der Artikel im Spiegel, Heft 51/2016, S. 126 - 132, über Herrn Kubitschek und Frau Kositza und das IfS (sorry, aber allein deswegen habe ich das Blatt gekauft, mea culpa), natürlich immer noch voller Unterstellungen - aber: es bewegt sich etwas, man spürt offenbar, dass die platten Klischees nicht mehr verfangen.

Trotz all dem Grauen, durch Staatsversagen hervorgerufen: ein gesegnetes Weihnachtsfest Ihnen allen. Es macht Hoffnung, das es Sie gibt!

Eckesachs

22. Dezember 2016 21:03

Nicht den Mut verlieren. Die Tage werden länger. Und bald anders wird es sein:

https://www.youtube.com/watch?v=8nPsUtWRvk8

Heinrich Löwe

22. Dezember 2016 22:53

Gratuliere! Die Aktion hat es auf breitbart.com geschafft!

Der_Neugierige

22. Dezember 2016 22:56

Ein Hoch für die tapferen Mitstreiter die ein Zeichen gesetzt haben. In Zeiten wo sich  das deutsche Volk in Auflösung befindet. Gibt es das deutsche Volk überhaupt noch ? Mir kommt das vor wie in  einem Film den ich einst sah. Überall knallt es, die Menschen drehen sich kurz um, viele nehmen aber nicht mal Notiz davon und das ehrlose Leben wird weiter gelebt.Das ist das typische Leben in einer Großstadt. Die Medien berichten nach ihren Sinne...Anschlag in Berlin,und jetzt folgt der Wetterbericht..

Nur ein paar ehrenhafte Ritter die sich noch für ihr Land interessieren,es verteidigen. Ich habe mal einen Spruch gehört der lautet... Reich ist ein Land das Patrioten hat, arm ist jedoch ein Land das Patrioten braucht..Ja wir brauchen sie und es gibt sie auch..In einer wahrlich dunklen Zeit.

Der_Olaf

22. Dezember 2016 23:37

Das preußische Berlin, zur scheißegal-rot-grün-Hauptstadt mutiert. Wie konnte das passieren.

quarz

23. Dezember 2016 00:15

@sven

"Alle denkbaren Argumente sind unzählbar oft genannt worden."

Mir scheint, eines der wichtigsten Argumente (wenn nicht gar das wichtigste) wird viel zu selten vorgebracht: dass nämlich Multikultibedingungen dem Funktionieren einer Solidargemeinschaft abträglich sind. Zumindest wird viel zu selten auf die massive sozialwissenschaftliche Evidenz verwiesen, die diese Einschätzung untermauert. So wird Meinungsgegnern die Möglichkeit eingeräumt, sie als vermeintlich unbelegte Spekulation vom Tisch zu wischen, in der nur die subjektiven Präferenzen und Ängste des Multikultiskeptikers ihren Niederschlag finden und auf die man folglich keine Rücksicht zu nehmen braucht .

Kleiner Themensprung. Der Umstand, dass sich das Problembewusstsein großer Teile der deutschen Öffentlichkeit nicht auf die politischen Determinanten des Terrors richtet, sondern auf die "Gefahr", dass dieser von politsch unliebsamer Seite "instrumentalisiert" werden könnte, ist auch in der britischen Presse auf interessierte Verwunderung gestoßen und hat zu durchaus plausiblen Diagnosen angeregt:

"German social media is apparently filled with anger, not with Islamic extremists or Angela Merkel, but with Alternative für Deutschland and its supporters. I'm not sure what the psychological condition is called; I suppose it's a form of Stockholm Syndrome." (Ed West, "Spectator")

Andreas Walter

23. Dezember 2016 07:40

@Wotan

Ja, das ist in der Tat erschreckend.

@Sven Jacobsen

Eigentlich ging ich davon aus, dass folgendes Konsens ist: Masseneinwanderung stoppen, kontrolierte, wählerische Migration zulassen, selber Kinder machen.

Hartwig aus LG8

23. Dezember 2016 09:34

Zusätzliche Spende an einprozent ist überwiesen.

Weihnachtliche Grüße

H.

Einar von Vielen

23. Dezember 2016 12:23

@ Wotan:

"Wenn ich so was hier lese...."Macht weiter so, selber kann ich leider nix machen..aus Angst vor Repressionen."....dann wird mir nur noch speiübel."

Ich kann Ihr Gefühl sehr gut verstehen, da ich dieses sogar mir selber gegenüber hege. Sie dürfen in Ihrem ehrenhaften Impuls aber nicht übersehen, wie sich Gruppenverhalten entwickelt. Sicher kann man die mangelnde Haltung der meisten Passiv-Deutschen beklagen. Aber können wir von Menschen im Durchschnitt erwarten, dass Sie sich entgegen ihrer evolutorisch herausgebildeten Programmierung verhalten? Dieses wohl bereits genetisch zumindest aber über früheste Nachahmung eingebrannte Programm ist ein sehr dominanter Faktor in den Wahrnehmungs- und Verhaltensabläufen. Wie jede natürliche Eigenschaft streut dieser Faktor und wird auch durch persönliche Erfahrungsbesonderheiten beeinflußt. Aber unterm Strich orientieren sich die meisten Menschen intuitiv am unmittelbaren Nutzen ihres Verhaltens, und das liegt in sozialer Anerkennung bzw der Vermeidung von Ausgrenzung. Das ist auch rational richtig. Der Mensch ist weiterhin meisterhaft darin, sich dieses Verhalten als ein Erbenis seines freien Willens zu interpretieren, insbesondere unseren Zeiten der ausgereiften Aufklärung und des vermeintlichen Primats der Vernunft. Denn nur wenn der Mensch sich ein Begründungsschema zurechtlegt, das als 'vernünftig' gilt, kann ich im Gleichgewicht mir selbst die herrschenden Vorgaben als die von mir selbst so gewollten annehmen. Selbstredend kommt es dabei nicht auf objektive Vernunft an, sondern auf die Übereinstimmung mit dem, was als Vernunft deklariert wurde. Zu diesem Prozess der Herstellung des inneren Gleichgewichts mit der Umweltanforderung gehört es, die Begründungen für sich als abgeschlossen anzunehmen, d.h. keine Energie darauf zu verschwenden, sich selbst durch Hinterfragen ins Ungleichgewicht zu vesetzen. Deswegen ruhen Menschen des Mainstreams so fest in ihren Ansichten und deswegen werden auch täglich zwei Attentate auf der 'rationalen' Ebene der 'Menschen da draußen' nichts ändern. Allein die tiefer und noch dominanter wirksame spontane Todefurcht im Sinne eines Flucht- und Panikimpulses kann den außerhalb unmittelbarer Gefahr stabilen Zielparameter 'soziale Anpassung' übersteuern. Deswegen ist das Kartell so bemüht, uns die stochastische Nichtigkeit der Vorgänge zu vermitteln und jedwede Angst als therapierbare psychologische Falschfunktion zu erklären.

Die Frage ist also nicht so sehr, warum sich die meisten Menschen passiv im Sinne des Mainstreams verhalten, sondern erstens warum der Mainstream so ist wie er ist (dazu wurde insbesondere hier im Kreise aber eigentlich schon festgestellt), zweitens warum dann doch einige so aktiv sind wie die Jungs und Mädels der IB oder gar so ein Leuchtturm wie GK. Drittens, ob es sinnvoll ist, sich der Reihe dieser Aktiven auch durch eigene Aktivität anzuschliessen.

Zu zweitens sehe ich es so: Zum einen liegt wohl bei jedem dieser Menschen die ich zutiefst verehre eine persönliche Erfahrungsgeschichte vor, die wie oben beschrieben die evolutorisch-habituelel Programmierung ausgleicht bzw übersteuert. Zum anderen sicher auch eine jeweils nicht durchschnittliche Risikostruktur, die teilweise auch ganz bewusst so geschaffen wurde. So hat beispielsweise der enge Kreis um GK 'das Hobby zu Beruf' gemacht, eine löbliche Entscheidung die aber nicht jeden tragen würde, sei der Anspruch auch noch so reduziert. 

Zu drittens: Ja, selbstverständlich immer aktiv helfen, und sei es nur durch finanzielel Untersützung, Verlinkung und sichtbare Dankbarkeit. Noch besser natürlich durch eigene Sichtbarkeit, aber hier rate ich eben auch zur Abwägung zwischen Chance und Risiko. Märtyrertum will gut überlegt sein, wichtig ist auch noch handlungsfähige Mitstreiter zu haben wenn die Dinge sich so entwickelt haben wie sie sich eh entwickeln werden.

Dietrich Stahl

23. Dezember 2016 19:23

Ehrenrettung für die Berliner

Vorhin traf ich mich mit einem Freund im Café. Ich erzählte ihm von der Mahnwache. Wir sprachen über die Situation und mögliche Entwicklungen.

Eine ältere Frau mit Hund kam in das Café. Der Hund blieb bei mir stehen und schaute mich an. Ich fragte, ob ich ihn streicheln darf - durfte ich. Die Frau, eine typische Berlinerin mit "Herz und Schnauze", erzählte. Erst von Leyla, der Hündin, für die sie öfter Babysitter spielt. Dann traute ich meinen Ohren kaum. Aus dem Blauen heraus wechselte die ehemalige Geschäftsfrau (wie sie auch erzählte) das Thema. "Ich glaub ja nicht, daß sie den Richtigen schon haben, den sie da in Italien erschossen haben. Das ist alles sehr merkwürdg. Wie damals mit Kennedy." Ihre Erzählung war länger gewesen, aber das ist der Kern ihrer Worte.

Mein Freund und ich hatten vielleicht zehn Minuten zuvor ungefähr dasselbe besprochen. Wenn das nicht Synchronizität ist.

Liebe Waldgänger, nicht so schwarz sehen. Das Volk ist nicht dumm. Und nichts gegen die Berliner.

Winston Smith 78700

24. Dezember 2016 12:23

Schalten Sie das bitte nicht frei, sondern denken Sie bitte darüber nach.

Die Stoßrichtung und das Auftreten der Widerständler ist momentan sehr ungeschickt.

Angesichts einer sich immer offener gegen das Regime wendenden Weltöffentlichkieit müßte man dessen Fratze noch überzeichenen, indem man sich selbst als gejagt zeigt, als verletzlich und wehrlos und verängstigt. Auf diese Weise müßte die Identifizierung des Islamterrors mit Regierungsterror verankert werden. Natürlich kann man dies nicht behaupten, aber man kann sich vor beiden zugleich fürchten, vor beiden fliehen, so daß aus der Perspektive des Fliegenden die  Verfolger zu einem werden.

Die grimmige Mahnwache ist hingegen die lineare Gegenreaktion wie von Kindern, die die einseitig diktierten Spielregeln voll akzeptieren. 

William Wallace

24. Dezember 2016 15:25

"Man darf davon ausgehen, daß in dieser riesigen Stadt durchaus irgendwo Tausende demonstrieren oder eine Liebesparade abhalten können, während zwei Stadtteile oder auch nur zwei Sraßenzüge weiter niemand davon Notiz nehmen muß oder will.

Selbst dann also, wenn ein tunesischer Attentäter mit einem gestohlenen LKW, dessen polnischen Fahrer er umgebracht hat, in einen Weihnachtsmarkt rast und zwölf Menschen tötet, flaniert Berlin weiterhin über den Kurfürstendamm[...]"

Sehr präzise beobachtet Herr Kubitschek! Genau so ist es meines Erachtens aber überall auf der Welt. Nehmen wir als Beispiel den Nahen Osten: Nach dem üblichen Anschlag auf dem Marktplatz werden die Toten zusammengefegt und am nächsten Tag wuseln die Händler wieder ganz normal umher und die Kunden feilschen um gute Preise als ob nichts passiert wäre. Der Nachschub an Menschen füllt die Lücke, welche die paar Dutzend Tote hinterlassen haben, binnen kürzester Zeit.

Auch dort sind die Menschen entweder nicht Willens oder nicht in der Lage, die Verhältnisse ganz grundlegend zu ändern. Man hat sich irgendwie damit abgefunden, dass das eigene Land ein religiöser und ethnischer Flickenteppich ist und tatsächlich ist wohl keine Gruppe stark genug, einen Wandel herbeizuführen.

Den Deutschen und Europäern mangelt es allerdings nicht an der Stärke, sondern am Willen. Ich bin jedoch vorsichtig optimistisch, dass "diejenigen die schon länger hier leben" [Kleiner Spaß...] zunehmend aus ihrer Lethargie erwachen. 

Jan

24. Dezember 2016 17:18

Das nächste mal sind die Identitären schlauer: mit Video werden die Körperverletzungen durch die bezahlten Bioroboter öffentlich gemacht und zur Anzeige gebracht. Das kostet Schmerzensgeld. 

Inspektor

25. Dezember 2016 01:00

Das Engagement der Mahnwachenteilnehmer in allen Ehren, aber was, wenn der angebliche Terroranschlag am Montag abend wieder einmal nichts weiter war als eine Geheimdienst-Psy-Op (ISIS), bei der weder Tote noch Verletzte zu beklagen waren?
Dieser Verdacht drängt sich recht schnell auf, wenn man die Berichte, Bilder und Videos zu diesem "Ereignis", dieser Medieninszenierung anschaut. Um es deutlich zu sagen: das ganze Theater ist so offensichtlich blödsinnig – Bilder vom "Tat-LKW" mit Christbaum in der Frontscheibe, sonst aber aber so gut wie unbeflekt; Amateur-Handyvideos vom Tatort mit unbekümmert herumspazierenden Gästen, gelangweilt herumlaufenden "Beamten" und "Rettungspersonal", das kaum versucht, Hilfsaktivität zu simulieren, da weit und breit kein Verletzter auszumachen ist; ein Täter, der seinen Ausweis geschickterweise in der LKW-Kabine verliert oder plaziert, dann in den Zoo flüchtet (zu den Affen?) und einige Stunden später, bevor er zu seiner tollkühnen Aktion aussagen kann, dankenswerterweise erschossen wird –, das ist so hirnrissig, daß man sich immer wieder wundern muß, wie viele Leute, auch unter den sonst doch kritischeren, denkfähigen und besonnenen Rechten, darauf hereinfallen und schnurstracks eine Mahnwache organisieren.
Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: es finden täglich reale Verbrechen en masse durch die illegalen Kulturbereicherer statt (man schaue und höre sich nur um), nur gerade nicht bei solchen Medienevents; die sind "nur" (lachhafter) Psychoterror, den man einmal also solchen thematisieren sollte. Vielleicht weiß der Terrorexperte aus dem Nahen Osten, der zufällig vor Ort war, mehr dazu ...

Direkte Frage an Herrn Kubitschek: Ist Ihnen, als Sie bei der Mahnwache standen, nicht der Gedanke gekommen, die Geschichte könnte ein Schwindel sein? Wenn nein, warum nicht? Die gleiche Frage muß man auch an die umtriebigen jungen Leute von der Identitären Bewegung stellen. Glauben Sie alles, was Ihnen die Medien präsentieren (wenn  es ins Konzept paßt)?

antwort kubitschek:

derlei gedanken schwingen mit, ergeben aber keine handlungsbasis. handeln an der politisch wahrnehmbaren oberfläche kann man nur, wenn man nicht gegen die wahrnehmung der masse erzählt und agiert.

M. Weigel

25. Dezember 2016 11:33

Ich wohne zum Glück weit weg von Berlin in der westlichen Mitte von Deutschland. Es wird noch viel viel mehr passieren müssen, bis die eingeschläferte gleichgültige und idoktrinierte Mehrheit ein wenig erwacht und das nicht nur in Berlin.  Es bleibt festzustellen: Ohne weitere massive Zuspitzung keine Mobilisierung und auch keine Änderung der Zustände!  

Übrigens: Die Probleme mit den ungeschützen Grenzen, der Illegalen die schon hier sind und permanent weiterhin kommen, den Islamisten und kriminellen Ausländern aller Art,  könnte man innerhalb weniger Monate zu 100% lösen, sofern der politische Wille dazu vorhanden wäre. Es ist nie zu spät dafür.

Thore

25. Dezember 2016 22:23

Lieber Herr Kubitschek,

Ihre Kernkompetenz bei öffentlichen Auftritten sind Reden. Was wollen Sie bei einer Mahnwache bekleistern, wo nicht geredet wird? Die Berliner AfDler müssen dahin, für die ist´s ein Pflichttermin. Sie allerdings hätten sich das Benzin für schlechte Zeiten aufheben können.
Kann es sein, daß Sie den Weihnachts-Konsumterror am Kurfürstendamm in Berlin noch nie gesehen haben? Ich war schon mal in der Vorweihnachtszeit dort, aber nicht, um am Konsumterror teilzunehmen, sondern weil es dort Läden für Metalle gibt. Und dann schnell wieder weg! Ich bin sicher, Sie lieben Schnellroda jetzt noch viel mehr.

Horst Juhlemann

26. Dezember 2016 16:49

Es ist schlimm, dass unschuldige Menschen am Abend des 19.12.16 ihr Leben verloren, die politische Verantwortung liegt nahe dem Ort unserer Mahnwache, an der ich mit AfD-Freunden aus Sachsen teilnahm und die inhaltlich völlig richtig grestaltet war und großes internationales Medieninteresse hervorrief. Sogar der RBB berichtete ca. 15 Sekunden. Wir wollen aber nicht vergessen, dass das Flüchtlingschaos transatlantisch befördert wurde und die überwiegende Mehrzahl der Schutzsuchenden Schutz suchen vor konzeptionslosen Kriegen im Interesse der US-Kriegswaffenlobby. Unser Staat hat versagt. Mindestens 500 "Gefährder" sollen im Lande sein. Wer schützt uns vor den Schutzsuchenden? Viel Kraft all den Mitmenschen, die sich in unserem Land den gesunden Menschenverstand bewahrt haben. 2017 muss die Wende bringen!

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