Das war’s. Diesmal mit: tollen Vornamen, ungeahnter Prominenz und der Verteigung des deutschen Volkes

26.2.2017 -- Ich habe diese Art von Wahrnehmungssensibilität: Ich höre, sehe, rieche etwas; eine Kleinigkeit nur, die nicht ins Bild der Konventionen paßt, und sofort starten innere Einordnungsfilmchen.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Einer hat einen beson­de­ren Gang oder eine spe­zi­el­le Art, bestimm­te Lau­te aus­zu­spre­chen. Eine riecht nach Män­ner­deo oder läßt Fra­gen mit einem Aus­ru­fe­zei­chen enden: Immer wird das in ein (mög­lichst far­ben­rei­ches) Bild ein­ge­paßt – das ist mei­ne Macke.

Heu­te beim Rin­gen: Ein Jun­ge heißt Iwein. Das ist wahr­lich kein Mode­na­me. Iwein aus König Artus’ Tafel­run­de! Der Löwen­rit­ter! Die Eltern und Namens­ge­ber des Jun­gen müs­sen was Beson­de­res vor­ha­ben mit ihrem Sohn. Das hat was. Bin aber skep­tisch. Neh­me mir vor, zu Hau­se zu goog­len, ob es einen US-Film gibt mit einem Hel­den die­ses Namens. Denn: Ich bekomm das Bild nicht zusam­men. Iwein sieht – gewöhn­lich aus.

Ein net­ter Kerl, klar. Die Mut­ter hat gemach­te Fin­ger­nä­gel, der Vater, tja, ein typi­scher Vater mit rin­gen­dem Sohn. Ich gehe jede Wet­te ein: Der hat­te nie Berüh­rung mit Hart­mann von Aue. Aber der Sohn heißt defi­ni­tiv Iwein, der Name wur­de nun zum x‑ten Mal auf­ge­ru­fen! Mein inne­rer Film: Da gab es einen bele­se­nen Groß­va­ter… Oder: einen her­aus­ra­gen­den, gelieb­ten und vor­bild­li­chen Deutsch­leh­rer, der immer alte Geschich­ten erzähl­te… Ach­wo. Die Lösung ist pro­fan: Der Kerl hieß in Wahr­heit Divine.

Zu Hau­se beim Goog­len hab ich nur das gefun­den, Anfra­ge in einem Vornamenforum:

Ich suche einen pas­sen­den Zweit­na­men mit 7! Buch­sta­ben der bei der Aus­spra­che nicht auf N endet! (das ist alles sehr wichtig).Es soll­te ein unge­wöhn­li­cher Name sein damit er zu den Geschwis­tern Desti­ny Elai­ne und Dalia Pre­cious passt. Alle Kin­der haben bei uns 13 Buch­sta­ben in zwei Namen, auch unser Sohn, Jim­my Lys­an­der, des­halb weiß ich lang­sam nicht mehr wei­ter. Mir gehen die Namen aus die mei­nem Mann gefal­len wür­den. Als “Aus­weich­na­me” haben wir Dako­ta Cayleen, der ist super­schön, in unse­ren Augen, aber mein Mann gefällt Divi­ne noch bes­ser, aber da passt Cayleen nicht dazu, weil bei­de Namen auf N enden und glei­chen Anfang und glei­ches Ende habe ich bei allen ver­mie­den, weil ich den Klang ein­fach nicht schön finde.

Jeden­falls fin­de ich, unser Volk ist “schon so” bunt genug.

27.2.2017 – Hm, Pro­min­ent­sein. Zumin­dest als “Mit­ge­han­ge­ne”. Komisch.

Ers­tens, mit Kin­dern im Zug. Frü­her war ich die Glot­ze­rei gewohnt. Frau mit einer Hand­voll (oder mehr) offen­kun­dig eige­nen Kin­dern, klar, da wird geguckt. Ist ja auch in Ord­nung. Längst bewe­gen sich die Gro­ßen auf eige­ner Ach­se. Und zwei, drei Kin­der als Anhang sind ja wohl kei­ne Sen­sa­ti­on. Aber die da guckt so! Und der dort? Oder der? Und wie die gucken!

Beschlie­ße, es für Para­noia zu hal­ten. Kommt die Toch­ter von der Zug­toi­let­te: “Mama, stell dir vor, der Mann dort mit dem Rech­ner, was guckt der sich an auf sei­nem Bild­schirm? Goo­g­le­su­che nach Götz Kubitschek!”

Zwei­tens: Heu­te lei­der ein Ver­kehrs­un­fall. Unschul­dig, aber Total­scha­den. Rufe die Poli­zei, muß den Fahr­zeug­hal­ter durch­ge­ben: “Echt, Götz Kubit­schek? Haben wir gra­de drü­ber geredet.”

Drit­tens, “Schul­auf­satz” der Kleins­ten über die Win­ter­fe­ri­en: “Manch­mal also oft kuken uns Leu­te an und sagen: aaa das sint die Kin­der von dem Götz Kubit­schek!! Hier in Span­jen aber haben uns die Leu­te ange­guckt und gesagt: aaa Kin­der!! Weil wir an einem Ort waren, wo abse­lut nur Rent­ner sind und aus­er uns gar kei­ne Kin­der. Für die leu­te war das neu!”

28.2.2017 – Apro­pos gro­ße Kin­der, die auf eige­ner Ach­se unter­wegs sind: Die Größ­te, habi­tu­el­le Anhal­te­rin, wird von einem freund­li­chen Herrn mit­ge­nom­men. Net­ter Small talk. Woher genau sie käme? “Schnell­ro­da, wird Ihnen nichts sagen…” – “Aber nicht das Schnell­ro­da mit dem Kubit­schek?” (Toch­ter spä­ter zu mir: “Da bin ich erst ein biß­chen kopf­scheu gewor­den… Wer weiß…”) Es ent­spann sich aber ein gutes Gespräch über Armin Moh­ler, der Fah­rer ist lang­jäh­ri­ger Kun­de des Verlags.

1.3.2017 – Viel­leicht soll­te ich das nicht tun, Ver­lags­in­ter­na aus­brei­ten. Ist natür­lich unfein und inde­zent. Also: par­don! Hier bei Antaios/Sezes­si­on gehen pro Woche etwa zwei, drei Manu­skrip­te ein mit Bit­te um Abdruck/Buchverlegung. Aus sol­chem “Unver­lang­ten” sind schon groß­ar­ti­ge Bücher und Arti­kel entstanden.

Das meis­te kön­nen wir lei­der nicht ver­le­gen, und in der Mehr­zahl ist das “lei­der” in unse­rer Absa­ge kein rhe­to­ri­scher Kniff. (Es wurmt mich immer, wenn nach einer freund­li­chen Absa­ge ein­ge­schnapp­te, schwer ver­letz­te Abo­kün­di­gun­gen oder eine Dro­hung à la “Ich wer­de mei­nen breit­ge­streu­ten Kon­tak­ten mit­tei­len, daß Sie kein Inter­es­se an kri­ti­scher Lite­ra­tur…” etc. pp. fol­gen. Sel­ten, aber immer wie­der mal, wer­de ich wüst beschimpft. Das ist teils lus­tig, teils trau­rig. Am Ende ver­ab­schie­det man sol­che Kun­den gern.) Die meis­ten abge­lehn­ten Manu­skrip­te sind schlicht­weg zu spe­zi­ell oder zu wis­sen­schaft­lich für unse­ren Ver­lag und die Zeitschrift.

Bei weni­gen ande­ren fragt man sich: Wie kommt der Mensch dar­auf? Daß wir sol­ches Zeug ver­le­gen? Kann man uns so verkennen?

Heu­te ein im for­schen Ton ange­bo­te­nes Manu­skript von X. Über den End­kampf unse­res Vol­kes. Ich könn­te genüß­lich zitie­ren, mach ich aber nicht. Kubit­schek: “Um Him­mels Wil­len, die­ser X! Was für ein trau­ri­ger Mut! Ein fet­ter Kryp­to-Nazi!” Schluß­satz des Anschrei­bens von X, den Kubit­schek als über­heb­li­chen, genuß­süch­ti­gen Prahl­hans mit ech­ter Pro­fil­neu­ro­se erlebt hat: “Wet­ten, daß Sie sich nicht trau­en, die­ses mein Manu­skript in Ihr Buch­pro­gramm auf­zu­neh­men?? Das ist die Schei­de­li­nie, fei­ge und Unter­gang – oder mit Hero­is­mus zum Sieg!”

Boar, ich zit­te­re immer noch. Hab mir nicht neh­men las­sen, den Manu­skrip­tex­trakt den­noch kur­so­risch zu lesen. Es sind ein paar Tipp­feh­ler drin, kein Pro­blem, mach ich auch. Über einen stol­pe­re ich jedoch viel­mals: Es gehe dar­um, unser Volk/unsere Nation/unsere Eth­nie zu ver­tei­gen! Tja. Was macht man damit? Mit dem Teig? Ab in den Ofen, wohin sonst!

2.3.2017 – Unse­re Toch­ter fei­ert heu­te eine gro­ße Faschings­par­ty. Im Gym­na­si­um. Mit allen ande­ren Fünft­kläß­lern. Heu­te, einen Tag nach Ascher­mitt­woch. Ob das irgend­wie oppo­si­tio­nel­ler, über­kom­me­ner DDR-Trotz ist? Athe­is­ti­sche Kon­tra­kul­tur? Sohn: “Nee. Ein­fach Sach­sen-Anhalt. Wie­ge der Hochkultur.”

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (25)

Tweed

3. März 2017 11:57

Wie heißt es so schön: Ein Volk, ein Teig, ein Rührer!

Monika L.

3. März 2017 12:39

Ich habe Null Ahnung von Fußball. Beim Überfliegen des focus lese ich , daß sich der VfB Stuttgart von einem Kevin Großkreutz trennt, der in eine Schlägerei verwickelt war. Kuke da, der Mann sieht sehr deutsch aus:

https://www.focus.de/sport/fussball/bundesliga2/nach-naechtlicher-schlaegerei-vfb-stuttgart-trennt-sich-von-kevin-grosskreutz_id_6733575.html

Auch ich habe so eine Art " Wahrnehmungssensibilität."  Stand da nicht kurz zuvor in Bild- online, dass ein bekannter Fußballer von einer Gruppe Männer in Stuttgart zusammengeschlagen worden war ? Klingt irgendwie anders als " in eine Schlägerei verwickelt". Also lese ich die Leserkommentare im focus. Ein Leser schreibt:

"Der Typ fällt ständig abseits des Platzes auf, ist unter der Woche während der Saison nachts auf ner Party und wird dort in ne Schlägerei verwickelt. Und wie reagiert das Focus Forum ?  Mit Mutmaßungen die ihre rechte Hetze rechtfertigen. Wundbar. Nicht mal ne Sekunde wird hinterfragt, ob der gute Kevin neben seinen Vornamen noch ein Problem hat." 

In dem Leserkommentar steht "wundbar". Vielleicht hat Kevin Großkreutz im Stuttgarter Nachtleben nur seine Ethnie verteigt !?!?!?  :)))))

quarz

3. März 2017 13:36

Hat zwar nicht 7 Buchstaben, aber "Weena" scheint mir nicht unpassend zu sein (siehe:  https://en.wikipedia.org/wiki/Eloi ).

philos

3. März 2017 13:50

Tweed! Sie Schelm! Diesen Witz wollte ich mir auch gestatten. Dabei war ich nach dem Absatz mit den Kindernamen schon geneigt, mich in eine Alkoholdepression zu stürzen.

Marc_Aurel

3. März 2017 16:09

"Ich suche einen passenden Zweitnamen mit 7! ...Geschwistern Destiny Elaine und Dalia Precious passt...Jimmy Lysander...Dakota Cayleen...Divine...Cayleen"

Also bei dieser Namensauswahl dreht sich mir der Magen um, mehr Selbstverleugnung geht wohl kaum. Ein ehemaliger Kollege hätte zu diesen Namen sicherlich gesagt "Dalia Preci -was? Seid ihr alles Außerirdische?!"^^

"Boar, ich zittere immer noch. Hab mir nicht nehmen lassen, den Manuskriptextrakt dennoch kursorisch zu lesen. Es sind ein paar Tippfehler drin, kein Problem, mach ich auch. Über einen stolpere ich jedoch vielmals: Es gehe darum, unser Volk/unsere Nation/unsere Ethnie zu verteigen! Tja. Was macht man damit? Mit dem Teig? Ab in den Ofen, wohin sonst!"

Na so lange, wie nicht am Hindukusch verteigt wird ;-)

rautenklause

3. März 2017 16:18

@ philos

ach was ... wenn Sie sich richtig gruseln wollen oder gar einmal der irre kleine Gedanke durchs Gehirn saust: "es ist da doch noch Substanz und es wird aus tiefem Volksgrund ein Umschwung und eine Rettung kommen" ... dann, ja dann klicken Sie sich einfach durch diesen (leider seit einiger Zeit inaktiven) tumblr blog und SCHWUPPS: alles futsch, alles wieder so, wie es ist ...

https://chantalismus.tumblr.com/

Monika L.

3. März 2017 17:11

Liebe Frau Kositza,

bitte schreiben Sie von sich nicht als Mitgehangener. Auch nicht in Gänsefüßchen. Ihre Buchbesprechungen und "Das war's" sind wunderbar. Und ein Alleinstellungsmerkmal. Auch in den Medien werden Sie in Ihrer eigenen Prominenz wahrgenommen :

https://www.welt.de/print/wams/kultur/article155779604/Ein-Gespenst-geht-um.html

Grüße Monika ! 

Stil-Blüte

3. März 2017 17:45

@ Ellen Kositza

...Ich höre, sehe, rieche etwas; eine Kleinigkeit nur, die nicht ins Bild der Konventionen paßt, und sofort starten innere Einordnungsfilmchen.

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

 

Einer hat einen besonderen Gang oder eine spezielle Art, bestimmte Laute auszusprechen. Eine riecht nach Männerdeo oder läßt Fragen mit einem Ausrufezeichen enden: Immer wird das in ein (möglichst farbenreiches) Bild eingepaßt – das ist meine Macke.

Herrlich! 'Macken' dieser oder ähnlicher Art sind wohl nicht wenigen Menschen eigen. Mir erscheinen sie als Seismograph, als Sensor (auch Zensor?), der auf Anhieb das Besondere, das Eigene, das Fremde mit allen sieben Sinnen zu erfassen vermag. Aber nur wenige wissen wie Sie die nachfolgende Frage an sich zu stellen, warum gerade Der- oder Dasjenige sympathisch erscheint. Ich selbst stoße bei dieser Fragestellung - oder ist es gar ein In-Frage-stellen - dann oft auf tieferliegende Wasseradern, die bis zur Quelle der Herkunft hinabreichen.

So sind ja nun die Schlesier alle irgendwie verstreut und auch 'eingemeindet' und die 1. Generation der Vertriebenen verstorben. Und doch begegnet es mir nicht selten, daß ich sie auf Anhieb, auch noch als Nachgeborene erkenne. Ich könnte jetzt auch viele Merkmale aufzählen, die mich dazu bringen, mich, meine Verwandten in diesem Gegenüber wiederzuerkennen. Da es aber vielen Menschen, die wach und zugleich ahnungsvoll durch die Welt wandeln, ebenso ergeht, würde es nicht viel bringen. Nur dies, Rührung, Angerührtwerden: Vergangenes, Vergängliches und doch Unvergängliches, sofern man es als einen ganz elementaren Kern, als einen Schatz aufscheinen läßt, ist unverloren.

In Ihrem skurrilen Humor, der unvermittelt als Fontäne zu Tage tritt, erkenne ich meine Verwandten, die einen ganz eigenen Humor hatten, will sagen, die Schlesier haben/hatten, von Familie zu Familie recht eigentlich variierend, so daß der Witz oft nur von der eigenen Sippe erkannt wurde, doch einen gemeinsamen Hang zu unwiderstehlicher Komik, die auch in schwärzesten Zeiten Bestand hatte und weiterhin haben sollte.  

Möge uns, unseren Kindern und Kindeskindern diese eigen-willige, unschätzbare Überlebensartistik nie ausgehen!

P.S.  'verteigen' (wie Sie mit einem Wortspiel, einem Freuschen Verschreiber, der Wahrheit nahe kommen, ich wage zu behaupten, genau daran den typisch schlesischen Humor benennen zu können). Da es die süddeutsche Küche mit ihren Teigwaren war, die man aus dem heimatlichen süddeutschen Raum nach Nordosten beim Auswandern mitbrachte, waren die Schlesier ganz besonders ihren Klößen (nur zum Sonntagsbraten, denn das Gute bleibt nur gut, so lange es zurückhaltend gebraucht wird), selbstgemachten 'abgestochenen' Teigeinlagen in Boullions  und dem Streuselkuchen danach zugetan.     

Lars Waldgaenger

3. März 2017 18:38

Wo genau muss ich fahren, um ein Gespräch über Mohler führen zu können?

Kositza: Haha... A38, A4 und B 180 sind jedenfalls die sichersten Treffer.... Hab meine überaus mobilen Töchter schon gelegentlich angeregt, ihre tollen Anhaltergespräche in Schriftform zusammenzufassen...

jack

3. März 2017 19:19

Die armen mit solchen Namen stigmatisierten Kinder.

Wir hatten in der Schulklasse einen Roger mit einem Allerweltsnachnamen.

Die Lehrer und wir Schüler bestanden darauf den Namen deutsch auszusprechen. Den Mitschüler hat das nicht gestört. Erst nach dem Wechsel des Biologielehrers, und bei den Fischen angekommen, hieß er dann "Fischei".

Wenn manche Eltern wüßten, was sie dem Nachwuchs mit den blöden Namen antun, gäbe es weniger "Chantalles" oder "Kevins".

Der Sohn von Rudi und Gretchen Dutschke heißt übrigens "Hosea-Che".

 

Starhemberg

3. März 2017 19:37

Ich möchte auch mal jemand im Auto mitnehmen, mit dem ich ein Gespräch über Armin Mohler führen könnte. Ansonsten - selten so gelacht, ein aus Divinen bestehendes, mittlerweile vollkommen verteigtes Volk...

Kositza: Ha, manchmal kommt unverhofft oft! Ernsthaft geschehen: Tochter Nr 3 ist Anhalter. Typ muß sehr lachen: "Haha, wir kennen uns doch schon! Hab Dich doch schon mal mitgenommen!" Tochter 3: "Hm...nee?" Kam raus, das der Typ die nicht ganz unähnliche Schwester ein Jahr zuvor chauffiert hatte...

Der Feinsinnige

3. März 2017 19:51

 

Sehr geehrte Frau Kositza,

 

Zunächst schließe ich mich @ Monika L. an. Ich habe einmal vor vielen Jahren in einer Umfrage der JF (wohl zu einer Zeit, als Sie dort noch als freie Autorin schrieben), in der nach den mir wichtigsten Autoren der Zeitung gefragt wurde, neben Prof. Günter Zehm Ihren Namen angegeben. Ihre vielen interessanten, anspruchsvollen und immer gut lesbaren Film- und Buchkritiken und Artikel über familienpolitische und andere Themen in JF und später Sezession haben mich durch die letzten mehr als 20 Jahre begleitet. Dafür einmal ausdrücklichen Dank! Jonas Lüschers „Kraft“ habe ich wegen Ihrer aktuellen und famosen Kritik vom 27.2. schon als festen Programmpunkt für meinen diesjährigen Besuch der Leipziger Buchmesse vermerkt.

 

Unsere Tochter feiert heute eine große Faschingsparty. Im Gymnasium. Mit allen anderen Fünftkläßlern. Heute, einen Tag nach Aschermittwoch. Ob das irgendwie oppositioneller, überkommener DDR-Trotz ist? Atheistische Kontrakultur? Sohn: "Nee. Einfach Sachsen-Anhalt. Wiege der Hochkultur."

 

Geniale Antwort! Und: „Atheistische Kontrakultur“ ist genauso richtig. Mich gebürtigen Karnevalsmuffel hat schon immer befremdet, wie dieses doch an sich nur aus dem katholisch-christlichen Jahreslauf heraus zu verstehende Brauchtum ausgerechnet im zunächst protestantischsten und heute atheistischsten Teil Deutschlands so viele Anhänger haben kann. Meines Erachtens ein typisches Beispiel für die völlige Sinnleere der Spaßgesellschaft, und zwar in ganz Deutschland. Christi Himmelfahrt wird zum „Vatertag“ (West) oder „Männertag“ (Ost), Reformationstag „Halloween“ (gesamtdeutsch), fast jeder Sonntag nach einem Feiertag verkaufsoffen usw. Da spielt es dann auch keine Rolle mehr, ob die Faschingsparty vor oder nach Aschermittwoch gefeiert wird. Hauptsache Helau!

 

 

 

Der Gehenkte

3. März 2017 20:12

ad 27.2.: Prominentsein verändert in den meisten Fällen, denn es ist eine Form von Macht und Macht korrumpiert bekanntlich. Wenigstens die Kinder bemerken ja, wie die Öffentlichkeit plötzlich (auch auf sie) aufmerksam wird. Da liegt die Frage auf der Hand: Sind solche Veränderungen bemerkt worden und wie geht man damit um?

ad 1.3.: Tja, die Sezession ist vor allem auch eine wunderbare und große Projektionsfläche. Wer sich darin alles spiegelt, das ist schon faszinierend. Wenn man manche Stimme hört, dann fragt man sich mitunter, ob das nicht alles ein Irrtum sein könnte - und umgekehrt mag sich das der eine oder andere fragen, wenn er meine oder sonst eine Stimme hört. Die Kunst ist es also, die Reflexionsfläche so breit wie möglich zu halten. Aber es muß auch einen Fokus und abschließende Ränder geben und diese zu definieren, wäre doch mal ganz hilfreich. Als erste Krücke: Die Sorge um unser Land und die Gewißheit, daß es gerade mächtig vor den Baum gefahren wird und wohl auch die Ablehnung der linken als zerstörerisch erkannten Denkhegemonie und eine gewisse Präferenz für konservatives Denken und Handeln ....

 

 

Nemo Obligatur

3. März 2017 21:25

Die Verteigung des deutschen Volkes! Das kann sich nur um einen Druckfehler handeln. Sicherlich meinte der Autor "Vergeigung". Das passt auch dem Sinn nach besser, und vor allem zu den letzten Äußerungen unserer "unverehrterten Frau Bundeskanzlerin" (B. Höcke).

Frau Kositza, was wäre die Woche ohne Ihre Kolumne? Sind Sie denn da eigentlich nicht gekränkt, dass niemand fragt: "Doch nicht etwa das Schnellroda, aus dem immer diese Kolumnen kommen?!"

Die Sache mit den Vornamen: Man muss das entspannter nehmen. Am Ende verballhornen die Freunde der Kinder das sowieso zu "Divi" oder "Desti". Ich sehe auch eines fernen Tages ein Comeback für Kunigunde und Gottlieb. Allemal besser jedenfalls als Ayshe oder Oktay.

Sven Jacobsen

3. März 2017 21:30

Viele können mit den Worten bzw. Namen "Schnellroda", "Sezession" und "Kubitschek" etwas anfangen, auch wenn sie es oft mit einer (angeblich) anonymen Internet- und Löschfunktion aufrufen. Das ist schade, schließlich beißen Sie nicht, sondern schreiben bissig. 

Curt Sachs

3. März 2017 21:41

„Einfach Sachsen-Anhalt. Wiege der Hochkultur.

Großartig, das will ich als Kapuzenpulli.

Monika L.

4. März 2017 08:03

Ergönzung zu meinem ersten Beitrag über KEVIN

"Es scheint allerdings, dass Großkreutz für den Angriff persönlich gar nichts kann. „Wir haben bisher keine Hinweise auf eine Vorgeschichte oder eine Provokation“, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag zu dem Vorfall, ohne dabei den Namen des Fußballprofis zu bestätigen. Die Indizien sprechen dafür, dass der Familienvater mit seiner vierköpfigen Gruppe wohl zur falschen Zeit am falschen Ort war. „Der, der noch nie um zwei Uhr nachts unterwegs war, kann natürlich mit Steinen werfen“, hatte Trainer Hannes Wolf noch gemahnt. „Er hat niemanden umgebracht. Er hat kein Verbrechen begangen, gar nichts. Insofern sollte man da sehr vorsichtig sein, wenn man ihn dafür jetzt verurteilt.“ Der VfB Stuttgart hat es nun doch getan."

Text aus Faz online zu Kevin Großkreutz

Harald de Azania

4. März 2017 19:50

Verehrte Frau Kositza,

 

Mit der feinen Klinge durch all Paraden gefahren ..... :-) :-)

Vornamen: Justin, Kevin, Jaqueline, Jee-Lo, Vanessa , Miley  usw ...

Zitat einer sehr kultivierten Dame:" Das Kind kann einmal dreifacher Doktor sein und Universitaetsdozent.Man wird wissen , dasz es aus der Gosse kommt."

Kositza: Die Dame mag kultiviert sein. Aber wenn das Kind es aus der Gosse zum Dr. mult. gebracht hat, dürfte es mehr gelesitet haben als die Dame.

'Divine' ist wirklich hubsch, hubsch, hubsch..

 

Anmerkung: Unter dem Caudillo gab es die Regel, Vornahmen ausschliesslich dem katholischen Heiligenkalender zu entnehmen. Das sind ca 7000 Namen aus vielen Kulturkreisen .Sollte eigentlich reichen.

 

Aber das Selbstverwirklichungsgefuehl, sein Kind 'Murki-Burksi' zu nennen, musz unuebertreffbar sein .......

 

HdeA

 

P.S.: Harald steht im Heiligenkalender ..... :-)

Maiordomus

4. März 2017 21:07

@Harald de Azania, Für den katholischen Heiligenkalender, vor 140 Jahren wunderbar kommentiert von Alban Stolz, brauchte es keinen Caudillo. In der Schweiz, Bayern, Oesterreich, dem Schwabenland hielt man es genau so. Der Caudillo hat in dieser Hinsicht nichts Neues eingeführt. Noch sei an die grosse Teresa erinnert, Teresa von Spanien

Ya nu durmais, ya no durmais

Que no hay paz en la tierra

Lesen Sie mal "Philipp II. oder Religion und Macht" von Reinhold Schneider, das ist noch eine ganz andere Katholizität wie unter dem Caudillo. Sein Madridtagebuch von 1930 ist auch nicht von Pappe. Natürlich war er Antirepublikaner.

Monika L.

4. März 2017 21:10

Anmerkung: Unter dem Caudillo gab es die Regel, Vornahmen ausschliesslich dem katholischen Heiligenkalender zu entnehmen. Das sind ca 7000 Namen aus vielen Kulturkreisen .Sollte eigentlich reichen.

@Harald

In unserer Familie wurden die Namen alle aus dem katholischen Heiligenkalender entnommen. Die Freundin meiner Mutter hatte sieben Kinder. Auch die hatten alle christliche Namen. Als das fünfte Kind, ein Junge, geboren wurde, rief eine Tante bei der Familie an und fragte die kleine Tochter, die den Hörer abnahm, wie das neue Kind denn heißen solle. Das Mödchen, eine Clara, recht kess, lief zum Kalender, schaute, welcher Name am Geburtstag stand und antwortete der völlig entsetzten Tante: "Wir werden den Jungen Eusebius nennen. " Tatsächlich hieß er dann Sebastian.
Es galt als etwas besonderes, wenn Geburts-und Namenstag zusammenfielen.

Monika L.

5. März 2017 06:54

Die Kolumne " Das war's" hat es in sich. Auch wenn sie so harmlos daherkommt wie ein Text von Erma Bombeck ( Nur der Pudding hört mein Seufzen). Jedesmal werden Erinnerungen geweckt und Assoziationsketten ausgelöst. Wie geht das ?

Sprichwörter

Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen....

Kindermund tut Wahrheit kund ( köstlich: Orte wo abselute nur Rentner sind und keine Kinder, für die Leute war das neu)

Wenn Kindermund Wahrheit kund tut, , dann tun viele Kindermünder viel Wahrheit kund.

Lebenswahrheit. Viel Wahrheit = nah am Sein. Frau Kositza ist näher am SEIN als es Heidegger je war. Die Sprache ist das "Haus des Seins". "Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt". Hier wären Grenzöffnungen oft befreiend. Divine. Gab es da nicht ein Lied: Love's divine.....und Namen sind Schall und Rauch. Eusebio hieß doch auch ein bekannter Fußballer ? ....usw.usw....

Stil-Blüte

5. März 2017 16:43

@ Monika L.

'Sprichwörter'

auch Stich- und Schlag-Wörter.

Die Plastizität meiner Muttersprache wäre mir ungeheuerlich (ein Wort das nur in der Negation vorkommt, aber im Sinngehalt positiv und negativ ist), hätte ich nicht den von 1612 - 1676 gelebten Hauslehrer der Adligen, Universal-Gelehrten, Sprachspieler, Sprachwissenschaftler, Sprachschöpfer , Dichter,  Assessor Justus Georg Schottel(ius)' mit seinem Werk 'Der schreckliche Sprachkrieg. Horrendum Bellum Gramnmaticale Teutonum antiquissimorum...' aufgestöbert. (Die Ausgabe  des Reclam-Verlags 1991, Bd. 1413, ist antiquarisch zu haben.) Was ist in den letzten Jahrzehnten außer der, die Deutsche Sprache verzehrenden, auszehrenden Dudenreform und der sinnlosesten Einsetzung  von *_ I hinzugekommen? Englische Sprachklöpse, undekliniert, unreflektiert statt eigenen und eingemeindeten Wortschöpfungen. Was hat man sich vor 350 Jahren für Mühe gegeben, eine deutsche Hochsprache zu schaffen, eine Hochsprache ,die man bereit ist, politisch korrekt jeden Tag auf's Neue auf die Müllhalde als Dreck zu entsorgen, wegzuschmeißen. Nur ein Beispiel aus Schlottels Zeiten: Die Kombination von Zeitwörtern und Nennwörtern zu 'Zeitnennwörtern' wurde dadurch geschaffen, indem man der 1. Person einfach ein -r- anhängte: ich/saufe - Säufer, braue -Brauer, ich baue - Bauer, ich kämpfe - Kämpfer. Da dachten die Sprachschöpfer nicht an männlich-weiblich, sondern an das lateinische Vorbild person. Und die ist im Deutschen        f e m i n i n :  die Person. Was für ein Rückfall von unzähligen politisch korrekten Germanisten und Politikern ins Primitive, aufgefahren gegen eine ungeheure Produktivität, Krerativität sprachschöpferischer Neubildung im Barock während des und nach dem 30jährigen Krieg. Übrigens glaubte Schlottel an die Sprach-Gewalt der Deutschen Sprache, weil er die geistige Verwandtschaft zum Hebräischen vermutete, woraus man den Schluß ziehen könnte, daß auch falsche Annahmen zu guten Erghebnissen führen können. Das Reklambändchen beweist mit seinem exzellenten Anhang: Sprachgeschichte ist Geschichte (der Wörter, ablesbar), mittendrin:

Teutsche Kinder
bleibt nur einig
Ihr könt eintzig und alleinig
Euch beschützen und vermehren:
Frömde werden euch auszehren.
Teutsche Kinder ihr seid Brüder
Uneins werden reißt hernieder:
Liebt Vertraun und Einigkeit
Dan ihr überwindlich seit.
Bleibt im Deutschen Bruder-Bande
Laßt die Frömden aus dem Lande. 

(Schlottelius hat auch geschrieben: Lamentio Germaniae Expirantis. Der nunmehr hinserbenden Nymphen GERMANIAE elendeste Todesklage)

Monika L.

5. März 2017 18:53

@Stil-Blüte

Danke für den Hinweis auf Justus Georg Schottel. Ich mag solche Bücher für ruhige Stunden. Liebe auch das Etymologische Wörterbuch der deutschen Sprache von Friedrich Kluge. Sprache - Bedeutungen - das ist ein weites Feld.

Da bekomme ich gerne Nach-hilfeunterricht.

Westpreuße

5. März 2017 20:19

"Iwein aus König Artus' Tafelrunde!" -----

Liebe Frau KOSITZA, das ist ja nun wirklich betrüblich, daß kein Kommentator, Dame und Herren, darauf näher eingeht. Hat denn niemand in seiner Kindheit seine ganz persönliche Ritterzeit durchgemacht, erlebt, mitgefiebert mit den Helden, ja sich mit ihnen identifiziert...? Ich erinnere mich an:

SIGURD, 1950-er Jahre, das war ein ritterlicher Held, blond zumal auch noch, na sowas...Das waren so dünne Heftchen. Für mich unerschwinglich. Man mußte sich also gut stellen; irgendwo bekam man die immer her. Meine Eltern hielten SIGURD für Schundheftchen, ich dagegen für Vorbilder männlicher Existenz...Hansrudi Wäscher schuf die Figur(en) für den Walter Lehning Verlag. Es waren vielleicht einhundert oder mehr Heftchen. Liebhaber sammeln die noch heutzutage. Habe sie auf Bücher-Trödelmärkten vor Jahren noch gesehen...

Unangefochtener Held meiner Kindheit war aber "PRINZ EISENHERZ", Prince Valiant,  eine Kunstfigur des genialen Illustrators Hal FOSTER; schon in den 1930-er Jahren in den USA erschienen. Handwerklich wunderbar gezeichnet, große Bilder, sauber gezeichnet,  keine Sprechblasen, sondern den Bildern unterlegt. Es würde hier alles sprengen, wenn ich ausführlicher drauf einginge...

Hal FOSTER siedelt die ganze Geschichte im Sagenkreis von eben König ARTUS an. Ach, was habe ich diesen edlen Ritter geliebt und mich mit ihm identifiziert, Kindheit eben...Das kollidierte allerdings mit den Erfordernissen des Alltags als Flüchtlingsjunge. Ich kämpfte mit Prinz Eisenherz für das Edle und Gute; meine Mutter hingegen beauftragte mich, Kartoffeln zu schälen; mein Vater...die Briketts im Keller auf Kante im Verbund zu stapeln: Wie unritterlich und erniedrigend das alles!  Ich habe viel später sogar noch die zehn großen, schweren, teuren Bände gekauft, aber dann verschenkt in gute Hände...

https://www.youtube.com/watch?v=WqH8GGSDeWM

Hier: Prince Valiant - Swashbuckling Scene (7:41 Minuten) mit dem berühmten Schwertkampf und dem Ritterschlag des EISENHERZ durch König ARTUS. Der ganze Film von 1953 läßt sich leicht auf Youtube finden. Zum Schwertkampf befragte ich bei Gelegenheit mal einen ausgewiesenen Fachmann. Also: Die Schwerter waren nicht so schwer, wie wir es uns vorstellen. Normalerweise 2,5 bis 5,5 kg, je nach Länge. Aber Schwertkämpfe generell waren immer eine kurze Angelegenheit. Der Schwertkampf Mann gegen Mann war in plus/minus ein - zwei Minuten erledigt. So oder so.  Mehr Kraft war für den Moment nicht da. Wie oben...über Tisch und Bänke...5, 6, 7 Minuten war vom Kraftaufwand, auch noch einhändig, schier unmöglich...

Ja, und dann natürlich die deutschen Heldensagen. Die mochte ich ich auch gerne. Die NIBELUNGENSAGE war mir zu schwermütig, ja tragisch, erinnere ich mich. Dieser unaufhaltsame Gang ins Verderben war mir unverständlich im frühen Alter, die Figuren so unheilbeladen...

Ich kann mich noch an einige Schwerternamen erinnern: BALMUNG (GRAN) war das Schwert Siegfrieds---ECKESACHS war von ALBERICH geschmiedet. Es gehörte später Dietrich von BERN---MIMUNG war geschmiedet von WIELAND dem Schmied, es gehörte...(?)---NAGELRING war auch von ALBERICH geschmiedet, gehörte später HEIME (?)---aber auch BLUTGANG gehörte ihm...: Es gab aber noch viele Schwerter. Das "Benamen" eines Lebewesens oder hier eines Dinges "beseelt" das zu Benamende und hebt es aus dem Profanen heraus. Was (wer) wären wir Menschen ohne Namen...

Hier in den Ostprovinzen im Staate Polen sind nachgestellte "Ritterschlachten" sehr beliebt. Zum Beispiel jährlich an der MARIENBURG, der stolzen...Das sind zünftige Kloppereien, kostümiert, fast detailgetreu: Wichtig ist allerdings, daß am Schluß die "Kreuzritter", korrekt: Deutschordensritter...auch verlieren...

Frau KOSITZA, es gibt eine ganze Anzahl Ritterfilme aus dem angelsächsischen Sagenkreis. Wunderbar kostümiert, farbenprächtig: Historisch natürlich eher fragwürdig, aber das Gemüt erhebend, wer es mag...Ich erinnere mich an:  Excalibur (Artussage)---Die Normannen kommen---Ivanhoe---Der schwarze Ritter---Die Ritter der Tafelrunde: Prinz Eisenherz---Lancelot---Camelot--- An deutsche Ritter- und Sagenfilme kann ich mich gar nicht so richtig erinnern. Die NIBELUNGENSAGE wurde verfilmt in Deutschland, aber soweit ich mich erinnere, nicht wirklich kernig, sonden eher verkrampft-entschuldigend...Ich bin ein bißchen von Ihrem Generalthema, nämlich der Lebensbewältigung in schwierigen Zeiten, heutzutage,  abgekommen. : Grüße von der Weichsel

Valjean72

7. März 2017 08:53

Es ist immer wieder ein Vergnügen Ellen Kositzas Kolumnen zu lesen. Scharf beobachtend werden Alltäglichkeiten, die so viel über die gesellschaftlichen Verhältnisse aussagen, gekonnt skizziert herausgeschält und am Ende kann man als Leser doch immer mit einem Lächeln den Text „beiseite“ legen.

Vor Jahren berichtete mir eine Freundin von einer Szenerie in einem Blumengeschäft. Eine beleibte Mutter, ebenfalls auf Ihren Blumenstrauß wartend, rief ihren kleinen, am anderen Ende des Ladens spielenden und ebenfalls strammen Sohn: „Lancelot, bitte komm zu Mutti!“

Sachsen-Anhalt, ist das nicht (oder war das nicht mal) das Land der Frühaufsteher?

Weitaus gelungener fand ich da hingegen, den an Autobahnen bei der Einfahrt nach Thüringen angebrachten Spruch „Thüringen – Sie haben Ihr Ziel erreicht!“

 

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