»Literarische Mobilmachung«: Günter Scholdt im Gespräch

SEZESSION: Sie haben gut 30 Klassiker neu gelesen? Was kam dabei heraus?

SCHOLDT: Die dras­ti­sche Wider­le­gung eines immer mal wie­der geäu­ßer­ten Vor­ur­teils, Klas­si­ker stün­den für unver­bind­li­che Zeit­flucht und taug­ten vor­nehm­lich als Flos­keln-Stein­bruch für Fest­re­den. Die­se Ein­schät­zung wird im vor­lie­gen­den Band ent­kräf­tet. Viel­mehr stellt man als Leser erstaunt fest, wie leben­dig auf die kon­kre­te poli­ti­sche Gegen­wart bezieh­bar zahl­rei­che kano­ni­sier­te Wer­ke sind. Bei Orwells 1984, Sar­tres Flie­gen, Frischs Bie­der­mann oder Ionescos Nas­hör­nern z.B. scheint es gar, als sei­en sie aus­drück­lich für uns heu­te geschrieben.

SEZESSION: Wie erklärt sich das?

SCHOLDT: Schlüs­sel­tex­te der Natio­nal- oder Welt­li­te­ra­tur wir­ken als aktu­el­le Mah­nung bzw. Appell oder erwei­sen sich als zeit­lo­se Sozi­al- und Polit­mo­del­le. Deren Distanz zu den gegen­wär­tig Han­deln­den bie­tet die Chan­ce, Kon­flik­te unse­rer Tage mit grö­ße­rer Unvor­ein­ge­nom­men­heit zu ana­ly­sie­ren. Vom höhe­ren Stand­punkt aus erle­ben wir heu­ti­ge Pro­ble­me als Teil­men­ge der im Welt­lauf schon dut­zend­fach in unter­schied­li­chen Kos­tü­men durch­ge­spiel­ten Szenarien.

Brechts Gali­lei, Sopho­kles’ Anti­go­ne, Kleists Micha­el Kohl­haas oder Moliè­res Men­schen­feind ste­hen für Tau­sen­de von Kämp­fern, denen im Prin­zip Ähn­li­ches wider­fah­ren ist. Ibsens Kon­fron­ta­ti­on zwi­schen Mas­se und Ein­zel­mensch im Volks­feind ist die Ursi­tua­ti­on gesell­schaft­li­chen Außen­sei­ter­tums und damit natür­lich noch jetzt von Belang. Auch Inqui­si­ti­on ist eine zeit­über­grei­fen­de Ein­rich­tung, die sich bei uns gegen­wär­tig “zivil­ge­sell­schaft­lich” verkleidet.

SEZESSION: Das behaup­ten jene Regis­seu­re und Publi­zis­ten auch, die mit ihren Insze­nie­run­gen und Deu­tun­gen die Klas­si­ker für den Kampf gegen Rechts in Stel­lung bringen.

SCHOLDT: Es wirkt schon gro­tesk, wenn sich aus­ge­rech­net unser Estab­lish­ment die­se dich­te­ri­schen Groß­ta­ten auf sei­ne Fah­nen schreibt. Viel­mehr soll­ten wir die Klas­si­ker von den Lor­beer­gir­lan­den heu­ti­ger Usur­pa­to­ren befrei­en, um ihre geis­ti­ge Spreng­kraft wie­der her­zu­stel­len und erneut zu erfah­ren, was ein frei­es Wort bedeu­tet. Denn auf­fal­lend vie­le Tex­te der Welt­li­te­ra­tur haben in irgend­ei­ner Wei­se mit Wider­stand zu tun, offen­bar einem Kern­the­ma aller Zei­ten und Län­der, das in Zei­ten von Hei­ko Maas, Anet­ta Kaha­ne oder Hans-Georg Maa­ßen gewiß nicht obso­let gewor­den ist.

SEZESSION: Han­delt es sich also um eine Anlei­tung zur Widerstandslektüre?

SCHOLDT: Man kann es so sehen, obwohl der Anspruch mei­nes Buchs nicht dar­auf beschränkt bleibt und ich dem (zuwei­len etwas ver­nutz­ten) Begriff gegen­über ein wenig fremd­le. Denn zunächst ein­mal miß­brauchen ihn aus­ge­rech­net die­je­ni­gen, die sich in der Pra­xis als die schä­bigs­ten Unter­drü­cker frei­er Mei­nun­gen erwei­sen. Ich den­ke an tücki­sche Leer­for­meln wie die vom “Auf­stand der Anstän­di­gen” oder vom “wehr­haf­ten Staat” in Zusam­men­hän­gen, die unse­rer Funk­ti­ons­eli­te schlicht den alter­na­tiv­lo­sen Macht­er­halt sichern sollen.

Wid­rig ist mir auch seit Stu­den­ten­ta­gen das infla­tio­nä­re Wider­stands­ge­re­de rück­bli­cken­der Schreib­tisch­mär­ty­rer, die sol­ches Ver­hal­ten bei­spiels­wei­se im Drit­ten Reich zur fast ein­klag­ba­ren Norm ver­sim­peln. Zudem grün­de­ten Ador­no-Schwär­mer bald jeg­li­chen Kunst­an­spruch auf ver­meint­li­chen Oppo­si­ti­ons- und Sub­ver­si­ons­ge­halt. Auch birgt es Pro­ble­me, daß man mit dem Begriff vor­nehm­lich heroi­sche Mili­tanz assoziiert.

Aber natür­lich för­dert die Lek­tü­re ein Auf­be­geh­ren gegen nicht nur geis­ti­gen Zwang unse­rer kei­nes­wegs intak­ten Demo­kra­tie. Lite­ra­ri­sche Vor­bil­der aus aller Welt kön­nen uns zu Stand­haf­tig­keit anre­gen oder dar­in bestär­ken. Auch wir soll­ten den täg­li­chen (medi­al ver­schwie­ge­nen) Rechts­bruch und zahl­lo­se an Geor­ge Orwells 1984 gemah­nen­de Prak­ti­ken heu­ti­ger Gesin­nungs­len­ker nicht ein­fach hinnehmen.

Öffent­lich geför­der­tes Spit­zel­we­sen, Neu­sprech-Gebo­te und aktu­el­le Spiel­ar­ten einer “Gedan­ken­po­li­zei” erzeu­gen schließ­lich eine sozia­le Umwelt­ver­schmut­zung, der gegen­über die öko­lo­gi­sche an Bedeu­tung verblaßt.

SEZESSION: Dage­gen zu oppo­nie­ren, kann genau­so red­lich wie kin­disch sein. Uns steht nicht der Big Brot­her, son­dern der Big Other gegen­über, der Appa­rat als Geg­ner, eine Wind­müh­le mit hun­dert Flügeln.

SCHOLDT: Das zielt auf Cer­van­tes‘ Don Qui­jo­te. Und viel­leicht wirkt selbst eine Kari­ka­tur wie er bei­spiel­haft, denn er lebt sei­nen kon­ser­va­ti­ven Mythos, indem er die Welt idea­lis­tisch ver­kennt. Sei­ne Nai­vi­tät wie Stär­ke lie­gen dar­in, daß er Wer­te wie Ehre, Ver­ant­wor­tung oder Wahr­heits­stre­ben noch in Gel­tung wähnt und für ihre Ver­tei­di­gung Opfer bringt. Wir mögen sei­ne Irr­tü­mer belä­cheln. Doch daß er mit sei­nen Über­zeu­gun­gen tat­säch­lich Ernst macht, spricht für ihn und illus­triert unse­re mehr­heit­lich geleb­te Doppelmoral.

Aber nicht nur zum emo­tio­na­len Ansporn tau­gen sol­che lite­ra­ri­schen Hand­lungs­mus­ter, son­dern auch zur Lage­be­stim­mung. Erör­tern sie doch Ursa­chen für ein Auf­be­geh­ren oder erklä­ren Kon­flik­te, die durch Obrig­keits­zwän­ge aus­ge­löst wer­den. Wider­stand kon­sti­tu­iert sich dem­ge­mäß, wo Unver­bieg­ba­re sich nicht in die geis­ti­ge wie mate­ri­el­le Kor­rup­ti­on ihrer Umwelt fügen. Auch polit­stra­te­gi­sche Fra­gen wer­den in ein­zel­nen Tex­ten auf­ge­wor­fen. Am Bei­spiel von Ibsens Volks­feind oder Kleists Micha­el Kohl­haas etwa erkennt man Fall­stri­cke, in die Pro­tes­tie­ren­de gera­ten kön­nen, an Bie­der­manns Ver­sa­gen in Frischs Dra­ma die Fol­gen von Feig­heit, am Bei­spiel von Äsops Fabel die Skru­pel­lo­sig­keit der Macht, gegen die nur Soli­da­ri­tät hilft.

SEZESSION: Selbst 35.000 PEGI­DA-Demons­tran­ten und bun­des­weit 15 Pro­zent AfD-Wäh­ler konn­ten und kön­nen dage­gen nicht viel ausrichten.

SCHOLDT: Dies ist kein Buch kurz­fris­ti­ger Wir­kungs­spe­ku­la­ti­on. Eher geht es um den zunächst ein­sa­men Leser. Zu sei­ner gänz­li­chen Eman­zi­pa­ti­on bedarf es aller­dings der muti­gen Tat, zumin­dest eines Outings. Denn zum Null­ta­rif ist Frei­heit nicht zu haben.

Wenn ich gleich­wohl ein­gangs Beden­ken gegen das Schlag­wort “Wider­stand” geäu­ßert habe, lag dar­in natür­lich kei­ne Respekt­lo­sig­keit gegen­über denen, die sich seit Jah­ren cou­ra­giert den Aggres­sio­nen einer pseu­do­li­be­ra­len und ‑tole­ran­ten Mehr­heit aus­set­zen. Doch wo der Begriff hier­zu­lan­de fast reflex­ar­tig mit Aktio­nen à la Stauf­fen­berg ver­bun­den wird, könn­te dies mög­li­che Mit­strei­ter eher abschrecken.

Denn ver­ständ­li­cher­wei­se scheut man vor extre­mer Selbst- oder Fremd­ge­fähr­dung meist zurück: auf die kon­kre­ten Exem­pel des Buchs bezo­gen, vor einer unbeug­sa­men Anti­go­ne, die ohne Zögern ihren Tod in Kauf nimmt, dem Atten­tä­ter Orest oder dem Ter­ror­feld­zug eines Kohl­haas. Ver­langt doch bereits viel, wer kri­ti­sche jun­ge Leu­te auch nur zu öffent­li­chem Wider­spruch gegen­über unse­rem fata­len Polit­kurs ani­miert und damit den gän­gi­gen Risi­ken einer die Kar­rie­re gefähr­den­den pseu­do­mo­ra­li­schen Ver­fol­gung aussetzt.

SEZESSION: Ihr Buch ist also ein enga­gier­tes Buch, und die Klas­si­ker wer­den aus einem von der Lage 2017 abge­wand­ten Rück­zugs­raum des Wah­ren, Schö­nen und Guten hin­aus­ge­trie­ben auf die Straße…

SCHOLDT: Ich bin der Über­zeu­gung, daß es auf jeden von uns ankommt. Schon mit einem erheb­lich gerin­ge­ren Maß an Zivil­cou­ra­ge als dem eben skiz­zier­ten las­sen sich gewal­ti­ge Effek­te erzie­len, etwa allein dadurch, daß man die Mehr­heit dazu bräch­te, ihre wirk­li­chen Inter­es­sen zu wah­ren. Die­ses Bewußt­sein möch­te das Buch stär­ken und zugleich auch beschei­de­ne­re Ver­diens­te auf der Wider­stands­ska­la würdigen.

Bereits Chris­ti­an Ander­sens Kind im Mär­chen von Des Kai­sers neue Klei­der, das eine pein­li­che Tal­mi-Eli­te als nackt erkennt und hör­bar so nennt, dient als Hand­lungs­mus­ter für alle, die sich durch Schein­au­to­ri­tä­ten zumin­dest nicht intel­lek­tu­ell ver­blö­den, ein­schüch­tern oder aus Macht­geil­heit kau­fen las­sen. Und auch wer nur den ein­fachs­ten Weg mei­det: den der Anpas­sung an Zeit­geist und Mas­se, und sich nicht in Ionescos dumpf tram­peln­de Nas­horn-Her­de ver­wan­delt, trägt die Fackel der Hoff­nung weiter.

Wer sich jedoch mehr zumu­tet als blo­ße Distanz zur Mas­se, mag sich an lite­ra­ri­sche Vor­bil­der hal­ten, deren Han­deln eine höhe­re per­sön­li­che Gefähr­dung ein­schließt. Inso­fern dient Gar­cía Már­quez‘ Oberst, “dem nie­mand schreibt”, als leuch­ten­des Vor­bild. Er gehört zu den Typen, die nicht käuf­lich sind, ihre Hoff­nun­gen nicht begra­ben und selbst im Unter­gang Wür­de und Hal­tung bewah­ren. Sie zei­gen als viel­leicht wich­tigs­ten Fak­tor einer gewünsch­ten Ver­än­de­rung den nur schwer zu bre­chen­den Cha­rak­ter von Nonkonformisten.

SEZESSION: Ist es ein Buch gegen die Linke?

SCHOLDT: So pau­schal nicht, abge­se­hen davon, daß ich das Links-Rechts-Lager­den­ken häu­fig für unfrucht­bar hal­te. Und wie käme ich auch dazu, epo­cha­len Wer­ken wie Haupt­manns Die Weber, Zolas Ger­mi­nal oder Autoren wie Gor­ki, Silo­ne, Dos Pas­sos, Shaw oder Gar­cía Már­quez gene­rell Aner­ken­nung zu ver­wei­gern? Alle gro­ßen Bewe­gun­gen besa­ßen ihre Berech­ti­gung und gol­de­ne Zeit, bevor sie – wie gegen­wär­tig – nur mehr im Sta­di­um der Ver­hun­zung wahr­zu­neh­men sind.

Vie­le in die­sem Gesin­nungs­feld ent­stan­de­nen Tex­te waren zu ihrer Zeit drin­gend gebo­te­ne Frei­heits­ta­ten. Gegen Des­po­tien jeder Epo­che zu strei­ten, ist ehren­voll, unab­hän­gig davon, ob man die sons­ti­gen poli­ti­schen Ansich­ten teilt. Sich gegen schrei­en­de öko­no­mi­sche Zer­klüf­tun­gen einer Gesell­schaft, recht­li­che Chan­cen­lo­sig­keit, Kor­rup­ti­on, Staats­ge­walt und Ähn­li­ches auf­zu­leh­nen, bleibt ver­dienst­voll, auch wenn man Mar­tin Licht­mesz folgt, wonach gera­de lin­ke Poli­tik viel­fach das Gegen­teil bewirkt, “weil sie gewalt­sam die Natur des Men­schen ausblendet”.

Wir brau­chen jene Tex­te also kei­nes­wegs gering­schät­zen. Wir soll­ten nur im Auge behal­ten, wie häu­fig eins­ti­ge Rebel­len, vor allem aber ihre selbst­er­nann­ten Nach­fol­ger, zu sys­te­man­ge­paß­ten Unter­drü­ckern wur­den und wer­den. Und wir soll­ten uns weh­ren gegen die heu­te gän­gi­ge lin­ke Ver­ein­nah­mung einer gro­ßen Klas­si­ker­tra­di­ti­on durch Thea­ter, Schu­len, Uni­ver­si­tä­ten und Feuilletons.

Denn es geht nicht an, aus­ge­rech­net die in ihrer Zeit Non­kon­for­men für aktu­el­le schein­al­ter­na­tiv­lo­se Poli­tik- und Kul­tur­trends zu rekla­mie­ren, die noch dazu in spie­ßigs­te Repres­si­on mün­den. Gegen sol­che Ver­ken­nung erweist sich Lite­ra­ri­sche Mus­te­rung als Buch gegen Feig­heit, Ent­rech­tung, Oppor­tu­nis­mus, aggres­si­ve Uni­for­mi­tät von Mas­sen­men­schen und Anma­ßun­gen einer post­de­mo­kra­ti­schen Herrschaftsschicht.

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Gün­ter Scholdt: Lite­ra­ri­sche Mus­te­rung. War­um wir Kohl­haas, Don Qui­jo­te und ande­re Klas­si­ker neu lesen müs­sen, Schnell­ro­da 2017. 368 Sei­ten, 22 Euro – hier ein­se­hen und bestellen!

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Kommentare (4)

Desprecio

15. März 2017 22:02

Für mich, der sich erst recht spaet, als das uns umgebende Chaos selbst für Ignoranten nicht mehr zu übersehen war, gezwungen sah, sich für Korrekturen einer Politik einzusetzen, die die Europäer und nicht zuletzt uns Deutsche bewusst und gewollt mit zunehmender Geschwindigkeit dem Untergang widmet, der sich dazu erst seit wenigen Jahren durch einen Berg von Literatur fressen musste, Literatur, die nicht unbedingt von der meinungsbildenden Elite emfohlen wurde, war das Kaplakenbaendchen von Günter Schold, "Das konservative Prinzip" eines derjenigen Bücher, bei dem ich mich von der ersten bis zur letzten Seite davon überzeugen konnte, dass ich auf der richtigen (rechten) Seite der Politik stehe. Ich täte dem Verfasser Unrecht, wenn ich hier nur die eine oder andere Stelle seiner Gedankengänge zitieren wollte. Zahllos sind seine Aussagen, die es verdienen, in den Olymp der konservativer Leitideen/Leitgedanken aufgenommen zu werden.

Prof. Dr. Scholdt's  neues Buch,  "Literarische Musterung" wird für mich ein Muss sein.

Polybios

15. März 2017 23:35

Ausgezeichnet! Man darf das Feld der (inter-)nationalen Klassiker und Weltliteraturen nicht dem selbsgefälligen, sich als gebildet empfindenen linksliberalen Milieu überlassen . Zuweilen habe ich den Eindruck, das man sich auf rechter Seite mit seiner Nischenliteratur ganz gut eingerichtet hat. Daher auch Applaus für die ungewohnte Auswahl, Ionescos "Nashörner" habe ich kürzlich erst in einer erwartbaren Interpretation eines bundesrepublikanischen Mehrheitsrassismus im Studententheater gesehen.

philos

16. März 2017 01:59

Herrn Scholdts Buch kommt zur rechten Zeit, da man mittlerweile nicht scheut, Antigone für die Flüchtlingspropaganda umzulügen, und das Publikum in Begeisterungsstürme ausbricht statt den Saal zu verlassen. 

Katrin Fischer

16. März 2017 15:13

"...zu öffentlichem Widerspruch animieren...mit wenig Zivilcourage lassen sich  Effekte erzielen...gegen Despotien jeder Epoche zu streiten, ist ehrenvoll, unabhängig davon, ob man die sonstigen politischen Ansichten teilt...".

Sehr gut; ein wenig Flagge zu zeigen ist (noch) ungefährlich und tut nicht weh. Als noch selbständig Berufstätige und (bisher) dreifache Großmutter bin ich zeitlich so beschränkt wie ich die Identitären für ihren Einsatz bewundere. Ich bin deshalb zu einer Kleinigkeit geschritten. Ich habe an mein Garagentor so ästhetisch wie möglich folgendes geschrieben: Europa (Doppelpunkt) Bach Shakespeare Velazquez Buonarroti Nietzsche Popper Feynman Ratzinger Nur so. Spontan (Ausgewogenheit liegt mir bisweilen fern). Vielleicht ist das Quatsch. Aber vielleicht spricht mich jemand an. Im Ernst oder aus Quatsch; für beides bin ich zu haben...

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