Das war’s. Diesmal mit: Wahlrecht ab 30, Inzestporno und lesbischem Transpapst

18. 8. 17 -- Tochter hat (seit Jahren) einen nicht gerade fruchtbringenden Dauerdisput mit einer linken Klassenkameradin.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Es sind offen­bar kei­ne hoch­kon­zen­trier­ten Gesprä­che, son­dern eher Pau­sen­dia­lo­ge in Dau­er­schlei­fe. Toch­ter sieht sich stets in der Defen­si­ve. Mal soll sie ver­tei­di­gen, war­um sie was gegen Frau­en habe (es ging im Unter­richt um Frau­en­quo­ten), dann, war­um sie kei­ne Aus­län­der möge (es ging in Wahr­heit um Migra­ti­ons­strö­me), dann, wes­halb sie Jazz has­se (es ging um die schlich­te Abstim­mung, ob die­ses oder jenes Lied gesun­gen wer­den solle).

Toch­ter, stets: „Du ver­drehst mir die Wor­te im Mund. Das habe ich nicht gesagt! Mei­ne Begrün­dung war fol­gen­de: […]. Woher kommt mein Ein­druck, daß du nicht bereit bist, mal sach­lich auf irgend­ein Argu­ment zu reagie­ren?“ Die Lin­ke: „Argu­men­te, ha, da fühlst du dich wohl stark. Du mußt mal eines kapie­ren: Ich will nicht argu­men­tie­ren. Ich will dich entlarven!“

Kin­der­mund, hach, schön wär‘s. Kubit­schek hat mich neu­lich in einer Dis­kus­si­on mit der Kühn­heit über­rascht, daß er gern ein Wahl­recht ab dem Alter von 30 hät­te. Komi­sche Hoff­nung, daß Leu­te mit dem Alter wei­ser würden.

––––––

20. 8. 17 – Mei­ne Güte, sie titu­lie­ren uns als Scharf­ma­cher, Angst­ma­cher, Pack! Den Ein­druck, daß Klett-Cot­ta, immer­hin der Ver­lag Ernst Jün­gers, ziem­lich auf den Hund gekom­men sei, hat­ten wir schon vor dem dort ver­leg­ten Mach­werk Die bür­ger­li­che Revol­te, wonach (affir­ma­ti­ve) Ernst-Jün­ger-Lek­tü­re bereits ein Schritt ins abso­lut men­schen­ver­ach­ten­de Rechts­au­ßen sei.

Nun hat Klett-Cot­ta das Inzest-Tage­buch einer „Anony­ma“ über­setzt und publi­ziert: Angeb­lich die wah­re Geschich­te einer Frau, die von ihrem drit­ten bis 21. Lebens­jahr von ihrem Vater höchst bru­tal sexu­ell miß­braucht wur­de. Eine ech­te Splat­ter-Sto­ry vol­ler Blut.

Jedoch: Das gan­ze kommt als Por­no daher! Die „Anony­ma“ ist noch im Rück­blick höchst erregt, sie konn­te nicht anders, als die­se Mis­se­ta­ten als über­aus geil zu emp­fin­den. Ist das ein Skan­dal? Per­vers? Index­wür­dig? Nö, wie­so auch.

Der enga­gier­te, höchst ange­ta­ne Rezen­sent urteilt im öffent­lich-recht­li­chen Bezahl­funk: Die „abso­lu­te Indi­vi­dua­li­tät auch einer sol­cher Erfah­rung“ sei publi­ka­ti­ons­wür­dig; jeder Mensch habe „das Recht, sei­ne Geschich­te zu erzäh­len.“ Das ist mal cool im Wortsinne.

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21. 8. 17 – Man hat bereits sie­ben Ein­schu­lun­gen hin­ter sich gebracht, cir­ca 100 Eltern­aben­de, man hat den Kin­dern bei der Vor­be­rei­tung auf x Refe­ra­te und x Klas­sen­ar­bei­ten gehol­fen. Das frü­her oft über­schweng­li­che Enga­ge­ment ist der Rou­ti­ne gewichen.

Ich erin­ne­re mich noch, wie beim ers­ten Grund­schul­kind „Sexu­al­auf­klä­rung“ anstand und wir eigens einen Gesprächs­ter­min mit der Leh­re­rin ver­ein­bar­ten, weil wir sehr genau wis­sen woll­ten, was und wie ver­mit­telt wür­de. Heu­te neh­men wir alles gelas­se­ner, in Tei­len auch des­in­ter­es­sier­ter. Es hat wenig Sinn, sich gegen ohne­hin mah­len­de Müh­len zu ver­aus­ga­ben, das ist die pes­si­mis­ti­sche Erkenntnis.

Posi­tiv hin­ge­gen jene Erfah­rung: Alles hängt doch an der pri­mä­ren Sozia­li­sa­ti­on. Die ers­ten (schul­frei­en) Jah­re des Kin­des sind ent­schei­dend. Prägt das Eltern­haus gut und kräf­tig, dann ist eigent­lich alles getan, was getan wer­den kann. Und spä­ter gibt es ja immer noch die gemein­sa­men Mahl­zei­ten und die Gespräche.

Im Bekann­ten­kreis haben wir jetzt eine Fami­lie, die sehr miß­mu­tig auf den Reli­gi­ons­un­ter­richt ihrer Kin­der schaut und eine Alter­na­ti­ve sucht. Kur­zes Erschre­cken: Stimmt, vor fünf­zehn Jah­ren, bei den ers­ten Kin­dern, war das auch für uns ein Thema.

Es wird bei uns nur evan­ge­lisch oder Ethik ange­bo­ten – damals fan­den wir das schon skan­da­lös. Die bei­den katho­li­schen Pfar­rer der ört­li­chen Umge­bung, die wir dann vor lau­ter Sor­ge ums See­len­heil neben­bei bemüh­ten, sind mitt­ler­wei­le schon lang sus­pen­diert. Por­no­ge­schich­ten beim einen, Ver­hei­ra­tung beim ande­ren. Trau­rig-schau­ri­ge Zeiten!

Längst set­zen wir daher auf jene Katho­li­ken und Patres, die den zer­mür­ben­den Weg des II. Vati­ka­ni­schen Kon­zils, also der 68er-Kir­che, nicht mit­ge­gan­gen sind.

Aber was läuft eigent­lich ab im Reli­gi­ons­un­ter­richt, an dem unse­re Kin­der nach wie vor teil­neh­men? Es hat uns lan­ge nicht wei­ter inter­es­siert, erst durch jene besorg­te Fami­lie wur­de das wie­der Thema.

Gro­ße Toch­ter: „Ach, hör auf. Es ist eine gro­ße Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tung. Mal ein Bei­spiel: Gesetzt den Fall, ein Papst merkt erst im fort­ge­setz­ten Alter, daß er eigent­lich eine Frau sei. Er wird also leib­li­cher Vater, aber sozia­le Mit­mut­ter eines Kin­des, das er mit einer les­bi­schen Frau gezeugt hat. Darf die­ser Papst dann im Amt blei­ben, und wenn nein, mit wel­cher Begrün­dung?“ – „Das ist jetzt aber ein Witz. Soll sicher dazu die­nen, den Leh­rer zu stres­sen und die Unter­richts­stun­de in Non­sens auf­zu­lö­sen, oder?“ – „Nein, das wird im Ernst gefragt und im Ernst ausdiskutiert.“

––––––

22. 8. 17 – Trü­ber Tag, Herbst­stim­mung. Nichts läuft, wie es soll. Im Frei­bad ist außer mir nur einer. Ich ken­ne ihn vom Grü­ßen und von kur­zen Gesprä­chen. Er ist sehr nett, er hat eine leich­te geis­ti­ge Behin­de­rung (weiß nicht, wie man das heu­te noch freund­li­cher benennt). Ich ver­las­se das Becken nach einer Vier­tel­stun­de, mei­ne Fin­ger sind weiß vor Käl­te. Er: „Aber noch nicht heme, oder?“ (Sach­sen­an­hal­tisch für nach Hause/zu Hau­se.) Doch! Mir langt es. Er erzählt, daß er jeden Tag 3000 Meter absol­viert im Becken (Kopf über Was­ser). Ich: „Puh, das ist extrem tap­fer.“ – „Was soll man machen. Man muß ja fit blei­ben. Wir wis­sen alle nicht, was noch alles kommt.“

Ellen Kositz­as gesam­mel­te Wochen­rück­bli­cke der Jah­re 2014–2016 sind in Buch­form erhält­lich! Ellen Kositza: Das war’s. Dies­mal mit: Kin­dern, Küche, Kri­tik, Schnell­ro­da 2017. Hier ein­se­hen und bestellen!

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (23)

H. M. Richter

23. August 2017 11:57

"Wir wissen ja alle nicht, was noch kommt" [s. o.]

___________________________________________________

Und unversehens hat der Badegast damit Ernst Jünger zitiert, dessen Aussage sich allerdings auf die Zeit nach dem Tode bezieht. Der Schwimmer, der sich auf irdische Art mit den letzten Dingen zu beschäftigen scheint, sollte vielleicht mal in den Religionsunterricht eingeladen werden. Sollte man sich dort mal mit Wichtigem beschäftigen wollen ...

Christian Bode

23. August 2017 12:21

Liebe Frau Kositza,

in Anbetracht des Dschungels an Wahnsinn aus Artikeln (Zeit titelt Auto tötet und wird festgenommen...), Werbeplakaten (ich weiß wirklich nicht, wie jemand diese Parteiendemokratie zur Wahlwerbung noch ernst nehmen kann; nun, ich wusste es auch schon vorher nicht - aber an einem gigantischen Jung von Matt-Plakat in fesch-expressiven Fraktalen in "Deutschlandfarben" vorbeizufahren, wo ich doch dachte, dass diese drei Farben als erkennbares Staatssymbol jeder Partei verboten sind, da sie nur Partei, nie aber Staat sind!, auf dem dann souverän versprechend Ordnung und Sicherheit steht, das lässt mich völlig befremdet, ja eigentlich mir selbst entfremdet zurück), Radiokommentaren, Mainstream-Filmen und den sich in ihrem aufklärerischen Gestus als Neueschönewelt-Pädagogen immer drastischer unterbietenden Drehbuchschreibern, Gesprächen und gehörte Satzfetzen (es bleibt dabei, die Rechten halten die (heutigen) Linken für dumm, die Linken die Rechten für böse und da hilft nur das Entlarven; die Made des Belzebubs muss gepackt und überall aus der Gesellschaft entfernt werden, wo sie sich einzunisten gedacht hatte) und Sprachterror (dessen ad nauseam bezeichnete Orwell'sche Dimension in erschreckendem Ausmaß Polemik hinter sich lässt und nüchterne Realitätsbeschreibung wird – Behinderte sind Menschen mit Handicaps oder people with special needs/handling, wobei auch hier eine Stigmatisierung stattfindet, welche es zu überwinden gilt, wie es auch der amtliche Umgang mit der behinderten Bevölkerung durch die ab dem 01. Januar 2018 vorgeschriebene Leichte Sprache tut, sodann jedes allgemeine Schreiben, da es auch Behinderte (und Neo-Bürger) erreichen wird, im besten Fall in Leichter Sprache geschrieben wird – und ferner gleich richtig Butter bei die Fische gegeben wird, wenn beim Deutschen Evangelischen Kirchentag aus gegenderten Liederheften mit einer stolzen Druckauflage von 265.00 Exemplaren – ich hoffe Sieferle, möge er in Frieden ruhen, toppt das! – gesungen wurde, wo unter vielen facepalm-Momenten auch solch kühne Torheit zu finden war, bei der "man*in" aus "Lobet den Herrn" "Lobet die Ew'ge" gemacht hat!!!), in Anbetracht dieser, nicht enden wollenden Kaskade aus himmelschreienden Dummheiten und nicht selten wohl auch Bosheiten, ja wahrscheinlich wirklicher Dämonie, ist es nicht schwer dem Wahnsinn anheim zu fallen und im Affekt verzweifelt mit Worten und Fäusten um sich zu schlagen, wogegen ihre, Kositza, mit Intelligenz, Witz und Ruhe geschriebenen Alltagsbeobachtungen stillendes Antidoton sind.

Danke.

John Haase

23. August 2017 12:54

Ich wäre dafür, den Frauen das Wahlrecht zu entziehen, die wählen mehrheitlich falsch. Ebenso falsch wählen Akademiker, die deswegen ebenfalls das Wahlrecht verlieren sollten. Seltsamerweise schauen mich auch konservative und rechte Frauen und Akademiker oft schief an, wenn ich das vorschlage. Ich verstehe nicht, warum. Wenn das männliche Proletariat mehr in unsere Richtung wählt als wir selbst, warum ketten wir uns dann an unsere eine blöde Stimme, die von verblödeten Frauen und Eierköpfen gleich wieder übertroffen wird. 

Bzgl. Des Religionsunterrichtes würde ich gerne etwas Witziges, Überspitztes schreiben, aber mir fällt nichts ein. Das kann doch echt nicht wahr sein, oder? Nicht mal in der BRD. Vielleicht wollte sich auch der Religionslehrer einen Spaß erlauben und die Unterrichtsstunde im Nonsens auflösen? Das kann keiner ernst meinen.

RMH

23. August 2017 14:14

"Der engagierte, höchst angetane Rezensent urteilt im öffentlich-rechtlichen Bezahlfunk: Die „absolute Individualität auch einer solcher Erfahrung“ sei publikationswürdig; jeder Mensch habe „das Recht, seine Geschichte zu erzählen.“"

Das ist grundsätzlich richtig. Jedoch hat jeder Verlag auch gewisse Sorgfalts- und Schutzpflichten. Zum einen muss man Opfer, die ja unterschiedlich mit ihren Traumen umgehen und bei denen es durchaus auch - wenngleich sicher nicht häufig - die Art von Kompensation geben kann, dass man so etwas als "geil" darstellt bzw. sich einredet, um damit besser umgehen zu können, vor sich selber schützen (die Autorin ist m.M.n. dringend Therapiebedürftig). Zum Anderen werden solche Darstellungen sicher gerne auch als Rechtfertigung und Bestätigung in der Szene der unbelehrbaren Pädos herumgereicht werden - und damit gefährdet man dann recht konkret Kinder.

Fazit: Dieser Verlag und der entsprechende Lektor halten keinerlei Mindeststandards ein. Wo ist hier der @"Aufschrei"?

Fachkraft für Betroffenheit

23. August 2017 14:23

Verkäuferin beim sachsen-anhaltinischen Fleischer: "Nähm' Se zwee Würschte, es gomm' ooch ma wiedor schlechte Zeiten." Preppt halt jeder so auf seine Art  in dieser schönen Gegend.

Heinrich Löwe

23. August 2017 16:41

Beim Wahlrecht würde ich noch weiter gehen: Erst ab 40. Und nur für Männer, so wie früher. - Man stelle sich mal vor, was dies für Folgen zeitigen würde!

Starhemberg

23. August 2017 17:24

Man ist ja mittlerweile so einiges gewohnt, vom sozialdemokratisierten Hühnervolk der Vielfaltsrepublik, und als Agnostiker pflege ich naturgemäß jegliche Art von religiösen/theologischen Problemstellungen freundlich desinteressiert und grundentspannt zu sehen. Falls aber, verehrte Frau Kositza, diese "Diskussionsveranstaltung" tatsächlich so stattgefunden hat, inklusive derart haarscharf am Wahnsinn vorbeischrammender Fragestellungen, dann bin ich soeben wieder um ein paar graue Haare reicher geworden.

Dietrich Stahl

23. August 2017 17:52

Zum Wahlrecht. In einer Autokratie, allerdings mit entsprechendem Führer – Führer im Sinne von Ambet – würden sich diese Probleme erledigen.

Autokratie meint den weisen König oder Philosophenherrscher [im Sinne Platons Staat].

Dietrich Stahl

23. August 2017 18:11

Danke, liebe E.K., das Lachen bleibt einem im Halse stecken. Daß unsere Kinder auf so schamlose und niederträchtige Weise ver-bildet werden, muß dringend abgeändert werden.

Hochachtung vor Ihren Kindern. – und Ihrer Erziehung selbstverständlich. Der Dialog Ihrer Tochter mit ihrer linken Klassenkameradin ist eine Perle – ein zitierfähiges Musterbeispiel. Ich erlebe persönlich auch, wie die politische Korrektheit alle Arten von Dialog oder Gespräch zerstört. Wie Ihre Tochter es auf den Punkt bringt, sachliche Argumente werden nicht mehr sachlich diskutiert, sondern mit persönlichen Projektionen und Angriffen beantwortet. Danke für dieses aufschlusßeiche „Das war´s“.  

P.S. Nicht oft, aber doch manchmal, findet man leider auch hier im Forum diese Art der „Gesprächskultur“. Muß nicht sein.

Gustav Grambauer

23. August 2017 18:34

Vorhin kam unsere Tochter aus dem Kindergarten und brachte von ihrer neuen Kindergärtnerin einen Handzettel, Verzeihung, "Flyer", mit. Ich zitiere, schon der erste Satz ist für mich ein Hinweis auf eine komplette Parallelwelt:

"Liebe Eltern, bis zu den Herbstferien werde ich in der Sozial- und Selbstkompetenz mit den Kindern arbeiten. Dabei werden folgende Ziele verfolgt: ... Als roter Faden dient mir das Bilderbuch "Das kleine Ich bin Ich". Dieses Buch handelt davon, dass jedes Lebewesen unterschiedlich und auf seine Weise speziell ist und dies auch schön ist so. So wie auch jedes Kind im Kindergarten verschieden ist."

Hier das Buch:

https://www.jungbrunnen.co.at/gesamtverzeichnis/bilderbuch/das-kleine-ich-bin-ich-arabischfarsideutsch/

Und hier zum Reinhören:

https://www.youtube.com/watch?v=C5VsjibZgpA

Selbst wenn man einmal von der vordergründigen indoktrinären Kunterbunt-Gehirnwäsche absieht handelt es sich um eine ungeheuerliche pseudo-pädagogische Farce. Sie soll die Kinder zielgerichtet in ihrer Identität verunsichern, sie aus ihrem naturgegebenen Rhythmus und aus ihrem Sicher-Gebundensein im Halt an wenigen, möglichst häuslichen Autoritäten herauswerfen und somit zur Frühreife führen. Denn der frühreife Typus, "der kleine Erwachsene", ist der von den "Aufknackern" dieses unglaublichen Sumpfes projektierte Typus. (Er wird aber, wenn er nicht wieder in seine Bahn zurückfindet, wohl sein Leben lang ein Psycho-Wrack sein.) Wie kann man als Pädagogin Kindergartenkindern das Promiskuieren auf der Suche nach Bezugs- und "Feedback"-Partnern als erstrebenswert hinstellen, die noch dazu allesamt zurückweisend sind!

Wir haben hier das typische Sekten-Schema:

1. Identitätsbruch

2. Depressionsphase (durchleben lassen)

3. neue Identität (wie Phönix aus der Asche aufsteigen lassen)

4. als Belohnung "positives Feedback" für die "Akzeptanz".

Gewollt ist auch sehr der Nebeneffekt: die "Das-kleine-Ich-bin-Ich"-Kinder sind angefixt für Konflikte - es winken herrliche zusätzliche Mittel für die Schulpsychosozialindustrie. Und solche Kinder sind schon mal für den Krieg gegen ihre Eltern, die vielleicht nicht projektgemäß spuren wollen, aufmunitioniert ...

Der sektenartige Trieb, einen ganz bestimmten projetierten Menschentypus jedermann einzumissionieren, zeigt sich in Zürich an der Pädagogischen Hochschule schon in den Motti auf den Treppenstufen zum Hauptbahnhof hin (siehe sechstes Bild):

https://www.wbw.ch/fr/revue/archives/2013-06.html

- G. G.

marodeur

23. August 2017 18:44

Bei der Freibad-Annekdote wird mir warm ums Herz. Im Osten kommt man immer so unkompliziert ins Gespräch. Das ist jedes mal wieder sehr auffällig, wenn ich gelegentlich aus dem hessischen Exil zurückkehre. Besonders grotesk, dass man ausgerechnet den Ostdeutschen Fremdenfeindlichkeit unterstellt. Die Sachsen sind z.B. die neugierigsten Menschen die ich kenne. Wenn man in Dresden nach dem Weg fragt, bekommt man typischerweise ein: "Nu wo gomm ma denn her?"

--

"Prägt das Elternhaus gut und kräftig, dann ist eigentlich alles getan, was getan werden kann."

Ihr Wort in Gottes Ohr. Leider ist das Thema Kindererziehung in der BRD ähnlich emotional aufgeladen wie Politik. Da geht es um Angst und Verunsicherung, furchtbar. Das liegt sicherlich an mangelnder Erfahrung. Woher soll man heute noch wissen, wie unterschiedlich Kinder sich entwickeln, wenn man nur ein oder zwei hat? Wir meiden jede Diskussion mit Menschen, die keine oder wenige Kinder haben. Leider hat jeder eine Meinung dazu. Auch Rechte sind in der Beziehung bissig wie Kettenhunde. Fakt ist: Meine Kinder sind tolle Menschen, die sich dem Zeitgeist nicht beugen. Die werden auch im Multikulti-Wahnsinnsstaat auf ihre Art erfolgreich sein und trotzdem eigene Wege finden, um unbequem und deutsch zu bleiben.

Klaus D.

23. August 2017 20:23

Hallo Frau Kositza,

Ihre Tochter befindet sich in weltanschaulicher Hinsicht offensichtlich auf Ihrer Linie. Das ist doch prima und macht das Zusammenleben um einiges leichter.

@ Fachkraft für Betroffenheit

Kleiner Hinweis: Das Adjektiv von Anhalt heißt heutzutage "anhaltisch". Richtig heißt es hier demzufolge sachsen-anhaltischer Fleischer. Und der Bewohner von Anhalt ist kein Anhaltiner, sondern ein Anhalter, so wie es richtigerweise in Berlin einen Anhalter Bahnhof gibt und keinen Anhaltiner Bahnhof. "Anhaltinisch" wird lediglich "auf das Fürstenhaus der Anhaltiner bezogen" verwendet (historische Schreibweise).

Und mit dieser "schönen Gegend" haben Sie aber sowas von recht ... (insbes. kulturhistorisch - Sachsen-Anhalt ist das Land mit den meisten UNESCO-Wetkulturerbestätten!)

niekisch

23. August 2017 21:37

"Die ersten (schulfreien) Jahre des Kindes sind entscheidend. Prägt das Elternhaus gut und kräftig, dann ist eigentlich alles getan, was getan werden kann. Und später gibt es ja immer noch die gemeinsamen Mahlzeiten und die Gespräche." Ja, das stimmt, gnädige Frau. Alles getan, was getan werden kann. Das dachten wir auch und dann kam später die Pubertät. Alles war vorbei, alles wurde anders. Vom Aussehen bis zum Verhalten komplett anders ohne jede Möglichkeit, daran irgendetwas zu ändern. Hahnenkämme, durchgestrichene Hakenkreuze in die Haare geschnitten, Chaos und Widerspenstigkeit, Suchen mit der Polizeiund viele Schlimmeres. Im Leben müssen wir immer mit allem rechnen und jeder kann glücklich sein, wenn er Glück hat...

Andrenio

24. August 2017 00:14

Habe in meiner familiären Umgebung nur kluge, fast ausschließlich akademisch gebildete Frauen. Komplett alle würden auf ihr Wahlrecht verzichten, wenn damit das großteils hirnlose Wahlverhalten ihrer Geschlechtsgenossinen verhindert würde. Ich schließe mich als promovierter männlicher Zeitgenosse an und verzichte gerne auf mein Wahlrecht, wenn alle anderen Akademiker, allen voran mein grünversiffter Exschwager nicht mehr wählen darf und vor allem alle mit Kennzeichen FR.

Lotta Vorbeck

24. August 2017 00:19

 @Gustav Grambauer - 23. August 2017 - 04:34 PM

Der sektenartige Trieb, einen ganz bestimmten projetierten Menschentypus jedermann einzumissionieren, zeigt sich in Zürich an der Pädagogischen Hochschule schon in den Motti auf den Treppenstufen zum Hauptbahnhof hin (siehe sechstes Bild):

https://www.wbw.ch/fr/revue/archives/2013-06.html
____________________________________

Bezeichnend, einerseits daß ein in Östereich verlegtes, angebliches Kinderbuch in den Sprachen arabisch/farsi/deutsch daherkommt und dies andererseits außer Ihnen kaum jemanden aus der schweizer Elternschaft zu stören scheint. Zum sechsten Bild: Allein der durchgehend kleingeschriebene Titel "werk, bauen, wohnen" - dieser Zeitschrift für Architektur und Städtebau spricht bereits für sich selbst. Nicht nur das sechste Bild präsentiert abstoßend häßliche Architektur. Wer möchte sich an solchen Orten freiwillig aufhalten, geschweige denn für horrende Mieten dort wohnen?

Lotta Vorbeck

24. August 2017 00:31

@niekisch - 23. August 2017 - 07:37 PM

Ihrerseits taten Sie als Eltern, was Sie für Ihre Kinder als notwendig erachteten.
Die Adoleszenz verkehrte sämtliche Ihrer Bemühungen in ihr Gegenteil.
In einem sozial noch intakten Umfeld, wie es bei einigen deutschen Auswanderergemeinden bis heute erhalten blieb, käme gewiß niemand der sich nicht total lächerlich zu machen gedenkt, auf die Idee "mit Hahnenkämmen und in die Haare geschnitten, durchgestrichenen Hakenkreuzen" durch die Gegend zu laufen.

Heinrich Brück

24. August 2017 03:42

Und wenn das Wahlrecht eine andere Rolle spielt?

Manche Politiker sind ehrlich, auch wenn sie alle lügen. J. Fischer: "Wenn die Mehrheiten sich verändern, mag es eine andere Koaltion geben. Aber es wird keine andere Politik geben. Dazu steht zu viel auf dem Spiel. Das wissen alle Beteiligten." / Seehofer: "Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt, und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden." / Merkel: "Und jetzt will ich vielleicht noch mal deutlich machen, es liegt ja nicht in meiner Macht, es liegt überhaupt in der Macht keines Menschen aus Deutschland, wie viele zu uns kommen."

Leser

24. August 2017 12:47

Von den Politikern wird das von anderen Leuten geraubte Geld ("Steuern") ausgegeben. Wenn überhaupt Wahlen, dann also gewichtet nach den gezahlten Steuern - als erster Schritt.

Fräulein von Trense

24. August 2017 15:43

Ach, inzwischen ist man soweit, daß im Grunde niemand das Wahlrecht haben sollte - weder aktiv noch passiv oder sonstwie (ist ja im realweltichen Leben auch so; was gibt´s da schon groß zu wählen, wo die entscheidenden Dinge einem auferlegt werden).

In der Antike wußten die klugen Köpfe sehr wohl, daß bei dieser ganzen Wählerei nichts außer Bügerkrieg, gesellschaftlicher Zerrüttung und kollektivem Irresein herauskommt.

S.Leikert

24. August 2017 19:43

Zum Thema Religion, Pabst(m/w), Katholizismus: da ist mir zufällig vor zwei Tagen dieses Büchlein in die Finger gekommen: Esther Vilar "Die Antrittsrede der amerikanischen Päpstin" 1982. Sehr lesenswert, meine ich, und in Teilen hoch aktuell. Es hat auch so um die hundert Seiten, was aber nicht die einzige Gemeinsamkeit mit "Finis Germania" ist, meine ich...

niekisch

24. August 2017 21:35

@ Lotta Vorbeck:

Sie hat dann mit 17 geheiratet und ab 19  2 Kinder bekommen, ohne eine Ausbildung absolviert zu haben. Glücklicherweise hat sie einen Mann, der fleißig arbeitet. Soll keiner sagen, er könnedie Zukunft der Kinder vorhersehen, steuern oder beeinflussend begleiten.

donna_alta

25. August 2017 11:41

Nachrichten von muslimischen Terrorattentaten in Europa, täglichen Vergewaltigungen deutscher Frauen und Kinder durch “Flüchtlinge“ und andere Ausländer, die ich emotional kaum mehr ertragen kann, wechseln sich ab mit Berichten über Trainingscamps von jungen Aktivisten (ein Mann im Rock war dabei, kein Schotte!) gegen Kohlekraftwerke und Demonstrationen von tausenden jungen Menschen in Barcelona für mehr “Flüchtlinge“ in Spanien, nachdem an gleichem Platz kurz zuvor bestialisch die Nächsten ermordet und verstümmelt wurden. 

Für mich ist ein unerträgliches Maß des Wahnsinns erreicht. 

Ich ertrage diese Jugendlichen nicht mehr.

Ich ertrage diese Frauen nicht mehr.

Ich ertrage diese Männer nicht mehr.

Es gibt nur wenige Momente, in denen ich mich wirklich herausnehmen kann aus diesem Schmerz: Wenn ich auf dem Rücken liegend auf dem Wasser liege und in den Himmel schaue. Ich habe ein kleines Schwimmbad entdeckt (ländlicher Raum), in dem die Welt auch sonst irgendwie stehen geblieben scheint und ich mich wie in Kindertagen fühle.

Ich hatte gehofft, daß bei meinen Kindern, die ich allein erzog und denen ich gern und liebend alles gab, damit sie gestärkt und mit klarem Blick durch dieses Leben gehen, das dann auch “automatisch“ so funktionieren wird. Wie so vieles kann ich mir nicht erklären, warum ich ein Kind “auf meiner Seite“ habe und eines, mit dem ich jede politische Debatte um des Familienfriedens willen vermeiden muss. 

Das schmerzt sehr, aber vielmehr, daß beide nichts Gutes für Ihre Zukunft zu erwarten haben.

 

Spengler

25. August 2017 19:36

An donna alta

ich kann Sie gut verstehen und viele andere auch, die angesichts der gefluteten und selektiven Nachrichten am liebesten diesen heutigen Wahnsinn ignorieren moechten. Als Stoiker kann ich nur wuenschen, dass diese Journallsten Politiker und ein grosser Teil der verreedukatierten Deutschen  ihr Damaskus Erlebnis bekommen und die Unertraeglichkeit und Infantiliaet  ihres Denken und Tuns noch bald bereuen werden. Es gibt leichte  Andeutungen des Pendelschlages in eine andere bessere Richtung. 

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