Wie aggressiv die Leipziger Antifa habituell auftritt, ist vielleicht nicht bundesweit bekannt. Es sind recht harte & skrupellose Typen.
Wir wollten unser Auto ein wenig abseits des Treffpunkts parken. Als wir das Auto angestellt hatten und uns auf den Weg machen wollten, rollten mehrere übergroße, fensterlose Wagen auf den Parkplatz. Wir lachten noch: Praktisch, da drin müssen mindestens hundert Polizisten sitzen, also kann uns auf dem Hinweg keine unangenehme Überraschung drohen. Komisch nur: Bis auf den ersten, grünen Wagen sahen die anderen Großfahrzeuge setlsam neutral aus.
Es war auch keine Polizei, es waren „Einsatzkräfte“ der Gegenseite – wir gaben erst mal Gas. Kurz vor sechs hatten wir dann den Vorplatz des Sportstadions erreicht. Da konnte man noch gut zählen – rund 1500 LEGIDA-Anhänger waren bereits dort. Wir standen auf den Treppen zum Stadion und konnten beobachten, wie der Platz sich füllte. Waren es 3000, zu Beginn der Kundgebung?
Über Telephon bekamen wir Nachricht von verschiedenen Freunden, daß sie seit längerem aufgrund von Antifa-Blockaden nicht durchkämen. Von zwei Seiten waren die Gegendemonstranten ganz dicht an LEGIDA herangerückt; aufgehalten durch eine Polizeikette spielten sie ihre Musik, zündeten Bengalos und riefen ihre Parolen, Alerta, alerta, Antifascista usw.usf., und einen besonders denkwürdigen Spruch: „Weg mit dem Volk, wir sind die Bauern!“ Mein Nebenmann klärte mich auf: Das sind Sachsen, die meinen: wir sind die Power [Bauer].
Dann ertönten Trompetentöne: Ein (dem Augenschein nach männlicher) Mensch stimmte: „Freude schöner Götterfunken an“ und hob dann an, ein Pamphlet gegen Haß und Nationalismus (“Ihr mit eurem Abendland!“) und für Mitmenschlichkeit und „offene Tore“ zu verlesen. Er schrie, fast verzweifelt, seine Stimme kippte, er hatte hier anscheinend eine gefühlt todesmutige Wette mit sich selbst laufen.
Und das seltsame war: Niemand rief „buh“, alle gingen auf Abstand und lächelten fein. Unterdessen wurden die „Haut ab!“ und „Verpißt Euch!“-Rufe immer lauter, der Trompetentyp las seine Manuskripte bis zur Erschöpfung vor. Er/Sie tat mir so leid. Ich unterbrach ihn und fragte, ob er nicht mitbekommen habe, wo hier Haßparolen gegrölt würden, und ob er nicht dorthin gehen wolle. – „Hm, ja, merk ich auch, aber die lassen mich nicht zu Wort kommen, und ich hab kein Mikro…“
Vorne verlas LEGIDA-Mitorganisator Rösler die amtlichen Anweisungen. Welche Fahnenmastmaterialien erlaubt sind, wie lang Transparente sein dürfen etc. Anschließend las die Ultramarathonläuferin und Ex-Afd-Mitglied Tatjana Festerling eine Rede vor. Sie war auf den oberen Rängen (entlang des äußeren Stadionrings) nicht gut zu hören, aber sie erntete Jubelstürme.
Wir konnten aber schön beobachten, wie aus zwei antifafreien Seitensträngen immer mehr Demonstranten, flankiert von Polizei, auf den Platz strömten; bald war der Stadionvorplatz voller Menschen, dicht an dicht. Aggressiven Antifas gelang es immer wieder, sich durch Nadelöhre auf eine Tribüne oberhalb der Menge und später auch hinter uns durchzudrängen.
Die fünf Polizeiwagen, die auf unserer Platzseite standen, waren menschenleer, man konnte im Umkreis von hundert Metern keine Einsatzkräfte finden und alarmieren, daß von unabgesicherter Seite übergegriffen wurde. LEGIDA- Ordnern gelang es, die versprengten Angreifer zu bannen.
Kurz nach sieben Beginn des Spaziergangs, flankiert von Beethovens Neunter, die aus manchen geöffneten Fenstern drang. LEGIDA-Gegner hatten dazu aufgerufen: Die Bewohner des Waldstarßenviertels sollten ihre Wohnungen verdunkeln und die Ode an die Freiheit laut abspielen. Wasser auf die Mühlen der Demonstranten! Wo das erhebende Lied (hübsch durch Fahnenschwenken begleitet) je verklang, ertönte der Ruf „Zugabe! Zugabe!“ Auch neu: Der wieder und wieder durch die recht engen Straßen des Viertels donnernde, gewinnende Ruf: „Schließt Euch an!“
Für die Zuschauer an Fenstern gab es ein freundliches Winken. Es ging insgesamt ein wenig flotter voran als bei den Dresdner Spaziergängen, und es war ein schöner Weg. Vereinzelt sah man kleine Brände, flogen Böller, immer verursacht durch die Gegenseite. An den Seitenstraßen immer wieder Gegendemonstranten, nie „bürgerlicher“ Protest, immer Gegröle und Wutgeschrei. Ihnen schallten zuverlässig LEGIDA-Parolen zurück: „Ihr seid Faschisten!“, und immer wieder, einhellig per Spiegelung; „Nazis raus! Nazis raus!“, und natürlich der bekannte „Wir sind das Volk!“-Ruf.
Als wir zum Kundgebungsplatz zurückkehrten, sprach eine Frau einen Polizisten an, ob man Teilnehmerzahlen habe: „Also, wir haben 5600“ gezählt, gab der zurück. Zeitgleich guckt einer neben mir auf sein Smartphone: „Der mdr-Ticker ist noch bei 800‑1200“.
Dann die Abschlußkundgebung, Kubitschek verliest ein Grußwort des französischen Publizisten Richard Millet. Kurze Unterbrechung, als ein Trupp von drei, vier Dutzend Antifaschisten eine Balustrade direkt oberhalb der Rednerbühne besetzten und Fahnen und Steine warfen. Zuverlässiger Gegenruf der LEGIDA-Teilnehmer, aus tausend Kehlen „Keine Gewalt!“. Die Nationalhymne beschloß den Spaziergang.
Der Heimweg war nicht ganz leicht, Gegner hatten bis auf einen Durchlaß alle abgehenden Straßen blockiert, die Polizei war überfordert. Letzter Ruf, sehr energisch: „Wir kommen wieder!“
Florian-pas-Charlie
....und riefen ihre Parolen, Alerta, alerta, Antifascista usw.usf., und einen besonders denkwürdigen Spruch: „Weg mit dem Volk, wir sind die Bauern!“ Mein Nebenmann klärte mich auf: Das sind Sachsen, die meinen: wir sind die Power [Bauer]....
Habe nur kurz überflogen...aber seit Tagen mal wieder geschmunzelt....Danke dafür und gute Nacht!
Habe mich nach einem kurzen Hin und Her dafür entschieden, diesen kurzen Eintrag im Poesiealbum zu hinterlassen, auch wenn ich weiß, dass Sie stattdessen eigentlich lieber eine handfeste Spende von mir erwarten
Weg mit dem Volk, wir sind die Bauer!
Bleibt für die polyglotte sächsische Delegation der Antifa auf Reisen zu hoffen, dass sich niemals ein islamistisches Attentat in Portugals Hauptstadt ereignen wird:
Nach dem Einchecken am deutschen bzw. bundesrepublikanisch-faschistischen Flughafen landen die Ärmsten doch immer wieder bei ihrem neuen "Freund" Charlie im südfranzösischen Bordeaux.
Bonne nuit.