noch einem Journalisten zu, sich in dieser vor demonstrativem Ekel überschäumenden Art und in solchen Kategorien (Mensch als Schaden) an Zeitgenossen abzureagieren. Aber zum Glück gibt´s für solche Fälle, wo´s mal dringend „raus“ muß, Leute wie Holger Apfel und seine Familie!
„Die Hirnlosen“ halt, wie Ludger Kauder (katholischer Pfarrer in Riesa) Holger und Jasmin Apfel und deren Kinder in antipathischem Überschwang tituliert.
Apfel ist seit geraumer Zeit Bundesvorsitzender der NPD. Die Apfels, erklärt hingegen Martin Machowecz in seinem Artikel für die Zeit-online, das sei „Deutschlands bekannteste Neonazi-Familie“. Dieser „Nazi“ besucht gelegentlich die Kirche, seine Frau ist sogar aktives Gemeindemitglied (und damit eine „Crux für Kauder“), die drei Kinder sind getauft. „Erlöse uns von solchem Übel“, denkt sich Pfarrer Kauder voll Abscheu dazu, „das Übel, es heißt in diesem Fall Apfel.“
Kauder kann die Apfels „nicht aus der Kirche werfen” – was in der Tat eine extrem befermdliche Vorstellung wäre. Derart werde für den Pfarrer das „Christsein zum Knochenjob“, aber letztlich ist es dem lustig-grantelnden Geistlichen „lieber, Frau Apfel backt bei uns Plätzchen, als dass sie draußen herumläuft.“
Autor Machowecz verdeutlicht die Stimmung in der Gemeinde: „Wir sind wachsam, soll das heißen. Wir beobachten sie.“ Auch,weil Kauder mal „einen Mann beerdigen musste, der hatte aussteigen wollen aus der rechten Szene“ (insinuiert wird, Apfels Freunde hätten ihn ermordet), kann er verstehen, daß andere Gemeindemitglieder keine „Rechtsextreme im Gottesdienst“ dulden wollen.
Zum Beispiel Riesas „Finanzbürgermeister“ Markus Mütsch (CDU) erregt sich: Müsse er „diesem Clan (!) denn wirklich auch im Gottesdienst ausgesetzt (!) sein?“ Worauf sich dieses Gefühl des “Ausgesetztseins” gründet, ob die Apfels in der Kirche Parolen rufen, ob Jasmin Apfel predigen darf oder Holger Apfel häßliche Anstecker in den Klingelbeutel wirft – wir erfahren es nicht.
Andere, hier freilich anonym bleibende Bürger, fordern, die Apfels, „gehörten ausgeschlossen“.
„Eltern liefen Sturm. Mein Kind, fragen sie, soll mit Apfels Sproß im Religionsunterricht sitzen. Herr Pfarrer, rief mancher, tun Sie doch was!“
Frau Apfel (obwohl von „den Gläubigen“ „geschnitten“) darf zwar Familiengottesdienste vorbereiten und mit Gemeindekindern Plätzchen backen, aber Kauder beruhigt: „Niemals (!) lassen wir Frau Apfel aus den Augen. Trifft sie auf Kinder (!), passen wir auf.“
Machowecz, nachdenklich: „Menschen wie die Apfels nicht gleich zu verstoßen – dies ist der Kurs des ganzen Bistums.“ Immerhin (und dieser Absatz ist so formuliert, als hoffe man, die Eltern Apfel ins gewiß zutiefst antisemitische Mark zu treffen) gebe es Hoffnung: Der Sohn der Apfels habe schon mal „begeistert“ das „jüdische Liedchen Shalom Chaverim“ mitgesungen. Vielleicht seien also wenigstens die Kinder zu „retten“.
Pfarrer Kauder habe, obwohl sich „die Stadt (6% Einwohner Riesas sind katholisch, EK) danach das Maul zerriß“, den Apfels im üblichen Rahmen des Erstkommunionunterrichts sogar einen Besuch abgestattet. Für Kauder, der sich zwar sorgt, daß die Neonazis ihn damit „instrumentalisieren“ nichts Besonderes, er ist ja auch Gefängnisseelsorger: „Im Knast triffst Du Vergewaltiger.“
Was konkret dieser als derart unangenehm und lästig geschilderten Familie vorzuwerfen ist, bleibt unklar. Die Apfels scheinen eine kreuzbrave Familie zu sein, juristisch unbescholten, das Gemeinste, was Holger Apfel vorzuwerfen ist, ist die Verwendung des Begriffs „Wohlstandsneger“ in einer Rede.
Im Rahmen der Berichterstattung über die NSU hatte Autor Machowecz schon mal mit aller Gewalt versucht, Holger Apfel zum Unhold zu schreiben, damals formulierte er:
„Fotos belegen, dass sich Apfel und Zschäpe während der Demonstration allenfalls zehn Meter entfernt voneinander aufhielten.“
Er vergaß dabei zu erwähnen, daß der Termin dieser Demo weit vor dem ersten Mord lag (von dem wir ja immer noch nicht wissen, wer ihn eigentlich begangen hat).
Die meisten der Leserkommentare, die auf Machoweczs Artikel über die Katholiken Apfel eingingen, finden die Haltung des nazigeplagten Pfarrer zu lasch. „Miofrio“ erklärt etwa, „Mitglieder der NPD“ seien
„und waren an Morden beteiligt und Holger Apfel verehrt Adolf Hitler und die Verbrechen der Nazis im 3. Reich. Ich glaube, der Pfarrer weiß nicht was er tut. Man muss diese Leute ausschließen, denn diese Menschen wollen Krieg und Vertreibung – niemals Nächstenliebe.“
Und „otto b“ hält es auch für geradezu zusätzlich belastend, daß ausgerechnet solche jüdischen Lieder gesungen werden: Er würde (ironiefrei!)
„das Lied im geistigen Kosmos der zionistischen Bewegung ansiedeln. Und die ist ja durchaus auch “rechts”. National, auf die eigene Gruppe bezogen. So weit auseinander steht man da ja eigentlich garnicht.“
Eins jedenfalls ist klar: Plätzchen backen, Lieder singen – Familie Apfel kann gar nichts richtig machen. Auch, daß das Ehepaar in Pfarrer Kauders Gegenwart „nie rassistisch redet“ ist nur ein Beleg für ihre Hinterhältigkeit: “Die sind aalglatt. Darauf trainiert, sich immer herauszuwinden.“
Dema Goge
Warum sollte 'otto b' seine Bemerkung ironisch gemeint haben müssen?
Er spricht doch genau den polito-logischen Kern der aktuellen
'links' - 'rechts' Auseinandersetzung an; denn wie die nationalen Juden in Konflikt mit dem 'multikulturellen' imperium romanum geraten sind befinden sich heute die nationalen Deutschen im Konflikt mit der 'Einwanderungsgesellschaft' der EU, deren Macht-Elite sich z.T. als BRD-Regierung tarnt, die aber ohne mit der Wimper zu zucken bereit ist das deutsche Volk für die Errichtung des imperium europäum - vielleicht nicht gerade zu opfern - aber mindestens zu ge/mißbrauchen womit sie sich diesbezüglich durchaus in der Nachfolge des 'Größten Feldherren aller Zeiten' befindet dem ja bekanntlich auch dieser Vorwurf gemacht wird.
siehe dazu: Der latente Antisemitismus des Rechtsextremismus-Vorwurfs von Josef Schüßlburner.
https://www.links-enttarnt.net/?link=kommentare&id=35
In Analogie zu dem von Gusatav Adolf Rein oder Peter Rassow nach 1945 geprägten Wort von der Entpreußung Deutschlands ist die gegenwärtige politische Phase mit ihren himmelschreienden Lügen und Ungerechtigkeiten einfach nur als Ent-Deutschung Europas zu begreifen.