Beiträgen über den Party-Patriotismus und über Thilo Sarrazins Euro-Buch hervorgetreten ist. Weil er für seinen Beitrag keinen “Kopf” aus der Identitären Bewegung vor die Kamera bekommt, hat er sich an mich gewandt. Er sei ehrlich interessiert, und ob ich vermitteln könne? Als weitere Stimme zum Thema habe er den Sozialwissenschaftler Alexander Häusler interviewt – einen ausgewiesenen Experten in Sachen Rechtsextremismus. Mir verschlug es fast die Sprache.
Alexander Häusler ist Schüler Christoph Butterwegges, der wiederum aus den linksextremen Zusammenhängen der Jusos stammt, als Marxist unter den Politologen gilt und mit der Linken-Politikerin Carolin Butterwegge verheiratet ist. Häusler hat es unter Butterwegges Fittichen bis zum Mitarbeiter an der Arbeitsstelle Neonazismus im Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der FH Düsseldorf geschafft. Er tritt tatsächlich ab und an im öffentlich-rechtlichen Fernsehen als Rechtsextremismus-Experte auf und schrieb schon für die ZEIT und für die linksextreme Antifa-Zeitschrift LOTTA.
Wissenschaftliche Herkunft und Positionierung sowie die Wahl der Veröffentlichungsorte machen aus dem “Experten” Häusler eine staatlich alimentierte, ideologisch deutlich positionierte, denunziatorisch agierende Figur, die ihre Absicht mit Wissenschaftlichkeit tarnt. Er steht in einer Reihe mit Andreas Speit, Andrea Röpke oder Anton Maegerle.
Für Cornelius Janzen ist das alles kein Grund, am Expertenstatus Alexander Häuslers zu zweifeln. Was mich sprachlos machte ist der Umstand, daß er ihn mir als Experten für Rechtsextremismus ankündigte. Janzen sah nicht ein, daß diese Wahl seinem Beitrag bereits das Ergebnis vorweglieferte: Er hätte doch auch einen Experten für den Aufschwung junger Protestbewegungen (attac, Piraten) oder einen für popkulturelle Politikansätze holen können. Hat er aber nicht – und so ist die Wahl Häuslers ein eindeutiges Signal.
Leise Bedenken kamen Janzen auf, als ich ihm am Telefon von der strafbewerten Unterlassungserklärung vorlas, die Häusler vor gut einem Jahr unterzeichnen mußte: Häusler hatte in einem Buch behauptet, die Wählervereinigung “Bürger in Wut” vertrete “Rassistische Forderungen”. Das Landgericht Berlin gab der Wählervereinigung recht: Häusler habe unzutreffend zitiert und einen entscheidenden Halbsatz weggelassen – mithin jenen Halbsatz, der seine Behauptung unhaltbar macht.
Nun ist solch ein Fehler keine Marginalie: Häusler hat nicht irgendeinen Namen verwechselt oder Lapalien durcheinandergebracht, sondern im entscheidenden Moment wenigstens fahrlässig und schlampig, vermutlich aber bewußt und gegen wissenschaftlichen Ethos verfälschend publiziert. Wenn wir uns ins Bewußtsein rufen, was es für eine Wählervereinigung bedeuten kann, öffentlich zitierbar Rassismus vorgeworfen zu bekommen, wird aus dem “Experten” Alexander Häusler eine parteiische, mindestens aber eine keinesfalls zuverlässige Quelle.
Cornelius Janzen könnte ohne Probleme einen Experten zum Thema “Identitäre Bewegung” befragen, der sauber arbeitet und anders als Häusler kein metapolitisches Ziel verfolgt. Auch könnte Janzen begreifen, daß es an Leuten wie Häusler liegt, warum sich aus der Identitären Bewegung Deutschland bisher kein Kopf vor die Kamera traut. Gestern erfuhr ich, daß einer der Gruppenleiter der IBD bei seinem Arbeitgeber denunziert wurde. Er hat sofort seinen Studentenjob verloren. Diese Welt kennt Janzen nicht. Häusler kennt sie und sorgt mit seinen Expertisen dafür, daß sie erhalten bleibt.
Kurt Schumacher
Ja, Herr Kubitschek, das erfordert sehr viel Mut, "Spießrutenlaufen ist schließlich kein Schleck" (Ernst Jünger in "Aladins Problem"). Ich gebe offen zu: ich würde mich das nicht trauen. Aber Sie haben ja schon Fernseh-Erfahrung, Sie wissen ja auch, mit welchem Verhältnis von Wahrheit und - sagen wir - "quotenbringender Zuspitzung" Sie zu rechnen haben. Warum machen Sie es nicht kurz entschlossen selbst? Ich meine, über die Identitäre Bewegung referieren. Warum wollen Sie nur Vermittler sein, wenn bei der massiven linken Einschüchterung ohnehin niemand sich bereiterklärt? Und ich denke mal, damals das 3Sat-Video vom Rittergut hat - trotz seiner perfiden Anmoderation (Stichwort: Breivik) und seiner tenedenziösen Schnittweise trotzdem, unterm Strich, der "Sezession" eher genützt und neuen Zulauf gebracht. Es wäre ein ganz schönes Eigentor für die Linken, wenn Sie jetzt auch den Identitären öffentlich sichtbar helfen.
Ich sehe zwar selbst kein Fernsehen mehr, aber irgend jemand wird es dann schon auf Youtube hochladen.