Ellen Kositza – Selma Lagerlöf: Nils Holgersson (224 S., 29.95 €). Auf der Bestenliste der Kinderbuchneuerscheinungen stehen weit oben Spackos in Space, Plötzlich Zombie – hier stinkt’s, Päpste pupsen nicht und Caroline – total feerückt. Ein hoffnungsloser Optimist, der dächte, dies wären Ausreißer. Nein, das sind so Norm- und Standard-Titel. Der bei Knesebeck erschienene und von Friedrich Hechelmann klassisch-modern illustrierte Bildungsroman mit dem Nichtsnutz und Tunichtgut Nils als Protagonisten ist Kulturgut.
Felix Menzel – Erich Kästner: Als ich ein kleiner Junge war. Meine große Tochter fordert es gerade jeden Abend ein, daß ihr “Rotkäppchen” vorgelesen wird. Aber Grimms Märchenbuch kennt sowieso jeder. Nils Holgersson war auch in meiner engeren Auswahl, aber das hat bereits Ellen Kositza empfohlen. Deshalb, aus Verbundenheit zu Dresden, die Kindheitserinnerungen von Erich Kästner, der in diesem Buch die Jahre 1907–1914 schildert.
Raskolnikow – Frederick Marryat: Peter Simple. Marryat, selbst Kapitän der englischen Flotte, fesselt mit der Geschichte eines kleinen Engländers, der vom Schiffsjungen bis zum Kapitän eines Segelkriegsschiffs aufsteigt. Viel Stoff für Jungenträume. 688 S.
Nils Wegner – Wilhelm Matull (Hrsg.): Von Grafen, Pastoren und Marjellchen. Ostpreußen und seine Originale in Anekdoten und Histörchen (232 Seiten, 9.95 €). Wohl nicht direkt ein Kinder- oder Jugendbuch, von mir als kleinem Pimpfen aber seinerzeit kurzerhand zu einem gemacht. Nach wie vor stets eine schöne Erinnerung an die Besuche bei meiner Großmutter – und an eine Heimat, die ich nie besucht habe.
Benedikt Kaiser – J. R. R. Tolkien: Der Hobbit: oder Hin und zurück. Das Original zum Film (384 S., 14.95 €). In diesen Tagen kommt der zweite Teil des legendären Tolkien-Epos in die deutschen Kinos. Grund genug, das Buch neu zu entdecken: im wahrsten Sinne des Wortes fantastisch.
Götz Kubitschek: – Gertrud Ott: Widukind. Eine Geschichte aus der Zeit Karls des Großen. Der Sachsenherzog Widukind leistete gegen den Expansionsdrang der Franken und gegen die Christianisierung zähen Widerstand, bis er sich zuletzt doch taufen ließ. Ott gelingt es, die Unaufhaltsamkeit des Neuen plausibel zu machen, ohne den gewaltsamen Bruch zu beschönigen. Ich halte dieses Buch für heilsam und empfehle es jungen Jugendlichen ab 12 ebenso, wie vernagelten Völkischen. Leider ist es nur noch antiquarisch zu haben, und zwar für ziemlich viel Geld.
(Bestellung der meisten Empfehlungen ist möglich per Epost: [email protected], telefonisch unter 034632–90941 bei Frau Drese oder über die Netzseite des Verlages Antaios.)
rautenklause
Ein sehr empfehlenswertes, endlich wiederaufgelegtes Jugendbuch, das lange Zeit nur für viel Geld antiquarisch erhältlich war ist Hans von Gottbergs "Der Kampf um die Kistenburg". Gottberg (Fahrtenname ORE) gründete 1975 den freien Pfadfinderbund Jomsburg. Und den jüngste Sohn einer lieben Freundin hat über den von mir herangeschleppten Klassiker "Der Adler der neunten Legion" / "Der Silberne Zweig" ein großes Interesse an Rom gefunden und "Star Wars" ad acta gelegt. Alles ist möglich ...