Antaios aus seinem Sortiment gestrichen hat, ist der Zulauf auf unsere eigene Verlagsseite und den angegliederten Buchhandel enorm angestiegen. Außerdem treffen viele Mails ein, in denen vor allem folgende Fragen gestellt werden:
Frage: Welche Titel hat amazon.de aus dem Sortiment entfernt?
Antwort: Es handelt es sich um alle Titel, die im vergangenen Jahr erschienen sind. Erfaßt sind mit den Erzählungen Horst Langes und der umfangreichen Arbeit Andreas Vonderachs über die Völkerpsychologie auch zwei Titel, die bereits angemeldet, aber noch nicht erschienen sind. Im Einzelnen:
Aus der 2013 gegründeten Buchreihe “edition nordost”:
Jean Raspail: Sieben Reiter verließen die Stadt. Roman
Joachim Fernau: Hauptmann Pax. Novelle
Horst Lange: Die Leuchtkugeln. Zwei Erzählungen
Umfangreiche Einzeltitel:
Richard Millet: Verlorene Posten. Essays
Andreas Vonderach: Völkerpsychologie
Manfred Kleine-Hartlage: Die liberale Gesellschaft und ihr Ende. Über den Selbstmord eines politischen Systems
Frank Lisson: Homo viator. Die Macht der Tendenzen
Aus der Buchreihe “kaplaken”, 12. und 13. Staffel:
Bernard Willms: Identität und Widerstand
Günter Scholdt: Vergeßt Broder!
Stefan Scheil: Polen 1939
Norbert Borrmann: Die große Gleichschaltung
Armin Mohler: Notizen aus dem Interregnum
Frage: Ist die Stornierung der Geschäftsbeziehungen durch amazon.de existenzbedrohend für den Verlag?
Antwort: Ja. Die Stammkundschaft des Verlags nimmt im Schnitt ein paar hundert Exemplare jedes Titels ab. Alle weiteren Verkäufe erfolgen über befreundete Versande und – in wesentlich größerem Umfang – über die Barsortimente (die den Buchhandel vor Ort beliefern) und über die Direktabnahme durch amazon.de. Durch die jedem amazon-Kunden bekannte Empfehlungsverknüpfung erreichen die Antaios-Bücher Kunden, die ansonsten nicht auf diese Titel gestoßen wären. Das ist von großer Bedeutung, weil es die mangelnde Präsenz von Antaios im stationären Buchhandel ausgleicht. Mit dieser mangelnden Präsenz haben viele kleinere Verlage zu kämpfen, und umso wichtiger wird die Präsenz beim absoluten Marktführer im Internet.
Ein Beispiel: Wer in den vergangenen Wochen Thilo Sarrazins neues Buch über die Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland bei amazon.de aufsuchte, bekam automatisch die Essays von Richard Millet aus unserem Verlag empfohlen. Wir haben das am Bestellvolumen durch amazon.de deutlich gespürt. Natürlich bieten wir selbst auf unserer Internetseite neben Sarrazins Buch auch den Millet. Aber das ist in absoluten Zahlen natürlich überhaupt nicht mit dem Kundenverkehr bei amazon.de zu vergleichen.
Frage: Kann der Verlag die Verluste bei amazon.de nicht einfach durch Direktverkäufe auf seiner eigenen Internet-Präsenz ausgleichen?
Antwort: Antaios kann die Verluste nur zum Teil dadurch auffangen, daß die Leser auf der Suche nach einem bestimmten Buch nun nicht mehr bei amazon.de fündig werden. Was jedoch verloren geht, sind alle sogenannten Zufalls- oder Empfehlungskunden, die nicht gezielt nach einem Antaios-Buch suchten, sondern aufgrund einer Verknüpfung bei amazon.de ein Buch aus unserem verlag empfohlen bekamen.
Frage: Wie kann man den verlag Antaios zum jetzigen Zeitpunkt unterstützen?
Antwort: Es gibt drei Möglichkeiten der Unterstützung.
1. amazon.de anschreiben und anrufen und in ruhiger, sachlicher Manier nach den Gründen für die Aussortierung der Bücher fragen sowie – wenn die Antwort erwartungsgemäß als Phrase erscheint – mitteilen, daß man nun nicht mehr bei amazon.de einzukaufen gedenkt. Kontaktdaten: Amazon.de, Marcel-Breuer-Str. 12, 80807 München; ePost: https://www.amazon.de/kontaktformular;Telefon: 089–35803‑0 (Rezeption, dort bitte das Problem schildern und nach dem Verkäufer-Team fragen).
2. Den Fall über soziale Netzwerke und eigene Internet-Seiten bekanntmachen. PI-news.net hat das vorbildlich vorgemacht, siehe hier, und die ein oder andere nahestehende Zeitung wird vielleicht auch noch etwas darüber machen.
3. Bei Antaios direkt bestellen. Bei der Bücherliste oben haben wir 12 Links gesetzt, zur Verlagsseite geht es über antaios.de. Die Bücher sind ja alle inhaltlich und handwerklich gut gemacht, preislich im Rahmen und allesamt als Geschenke gut geeignet. Sollte für jeden etwas dabei sein …
Jutta
In der Vergangenheit geriet Amazon schon mal wegen diverser Angebote in den Fokus linker Kampagnen. Es steht zu vermuten, dass nicht nur Antaios Freunde animiert, sich doch mal bei Amazon zu melden. Vielleicht ist das auch eine Maßnahme, mit der man sich gegenüber aufkommender Kritik im Hinblick auf das Lohngefüge freikaufen will, auch wenn die Kundschaft sich hier durchaus an die eigene Nase fassen darf.