Pirinçci, abgewürgt

Akif Pirinçci, Autor des Bestsellers Deutschland von Sinnen, war heute im Mittagsmagazin des ZDF zu sehen. Im Nachgang bat er...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

, den unten ange­füg­ten Text zu ver­brei­ten. Die­ser kur­ze Ein­blick in das Geba­ren der Mei­nungs­ma­cher ist in der Tat auf­schluß­reich. Wir doku­men­tie­ren Pirin­çcis Bericht in vol­ler Län­ge und wei­sen dar­auf hin, daß wir sein Buch noch vor­rä­tig haben – wäh­rend ama­zon War­te­zei­ten von einer Woche vermeldet …

Lie­be Freun­din­nen und Freunde,

nach­dem ihr die­sen Text gele­sen habt, bit­te ich euch, ihn so oft wie mög­lich zu tei­len oder auf eure Sei­ten zu pos­ten. Es geht dar­in nicht um mich, und es liegt mir auch fern, mich wich­tig machen oder dadurch mein Buch zu ver­kau­fen. Das müsst ihr mir glau­ben. Nein, es dreht sich dar­um, wie in die­sem einst so frei­en Land inzwi­schen mit Mei­nungs­frei­heit umge­gan­gen wird. Und wie deren Zukunft aussieht.

Wie ihr wisst, war ich heu­te zum ZDF-Mit­tags­ma­ga­zin ein­ge­la­den. Man emp­fing mich mit herz­li­cher Gast­freund­schaft und ver­kös­tig­te mich fabel­haft. Die Mode­ra­to­rin Frau Susan­ne Con­rad kann­te ich von frü­her, denn ich war in der Sen­dung vor etwa acht Jah­ren schon ein­mal ein­ge­la­den. Ich darf ver­si­chern, dass die­se hyper­freund­li­che Frau mit ganz gro­ßem Herz eben­so wie ich das Opfer des spä­ter abge­lau­fe­nen Schmie­ren­stücks gewor­den ist. Ursprüng­lich soll­te das Inter­view 15 Minu­ten dau­ern – dar­aus ist dann aller­dings ganz fix acht Minu­ten und noch was gewor­den. Das hat­te einen bestimm­ten Grund. Man dach­te wohl, dass ich live und vor aller Welt Augen den gezähm­ten Akif geben wür­de, der lei­se zurück­ru­dert und sein eige­nes Buch rela­ti­viert. Lei­der beka­men sie aber den Akif, der auch im Buch steht, und ich feu­er­te eine Sal­ve nach der ande­ren ab.

Ich wun­der­te mich, wes­halb das Inter­view so schnell vor­über war, da beug­te sich Frau Con­rad zu mir und sag­te, dass sie wäh­rend­des­sen über den Mann in ihrem Ohr von der Regie stän­dig die Auf­for­de­rung bekam: „Abwür­gen! Abwür­gen! Abwür­gen! …“ Wenn es je eines Bewei­ses bedurft hät­te, wie sehr das Staats­fern­se­hen von die­sen grün-rot ver­siff­ten Wichs­ern beherrscht wird, hier wäre er!

Die Komö­die ging aber noch wei­ter. Wäh­rend ich schon Sekun­den spä­ter auf mein Han­dy zir­ka 1.000 Mails von Zuschau­ern bekam, in denen sie mir gra­tu­lier­ten und mei­nen Ansich­ten recht gaben, infor­mier­te man mich, dass das Inter­view aus der Media­thek ein­fach ent­fernt wor­den wäre. Ich habe bis dahin so etwas in Deutsch­land nicht für mög­lich gehal­ten. Im Gegen­teil, ich habe davor über Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker immer gelacht. Natür­lich weiß ich, dass die Öffent­lich-Recht­li­chen von der Poli­tik jeden Tag durch­ge­fickt wer­den wie eine Nut­te in ihren bes­ten Jah­ren. Aber nor­ma­ler­wei­se selek­tier­te man bis dato die Gäs­te so, dass sie in das jewei­li­ge Kon­zept pass­ten. Eine direk­te Zen­sur gab es im deut­schen Fern­se­hen nicht.

Falsch gedacht! Es gibt bei den Öffent­lich-Recht­lich also doch die ham­mer­har­te, pri­mi­ti­ve Zen­sur. Schämt euch! Als dann wohl das ZDF mit Pro­test­mails und ‑Anru­fen zuge­schis­sen wur­de, stell­te man das Inter­view doch wie­der in die Media­thek – aller­dings um die bri­san­ten Stel­len geschnit­ten (die unge­schnit­te­ne Ver­si­on ist auf You­tube zu sehen). Man könn­te sich kaputt­la­chen, wenn es nicht so trau­rig, ja auch bedroh­lich wäre.

Zudem rief mich mein Ver­le­ger an und infor­mier­te mich, dass der Buch­han­del mas­si­ven Wider­stand leis­ten wür­de, das Buch zu ver­kau­fen, geschwei­ge denn in Sta­peln aus­zu­le­gen. Über­all und all­über­all sind die sozia­lis­tisch tota­li­tä­ren Sol­da­ten unter­wegs. Aber – es wird lei­der nix nüt­zen. Das Buch ist jetzt schon der Ver­kaufs­knal­ler des Jah­res.

Zum Schluss dan­ke ich euch sehr, dass ihr an das ZDF geschrie­ben oder dort ange­ru­fen habt. Man darf denen das ein­fach nicht durch­ge­hen las­sen – sonst tun sie es wie­der und wie­der, und ehe man sich ver­sieht, sit­zen wir in einer neu­en DDR.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (29)

Walter Kowalski

2. April 2014 22:37

Manchmal ein bisschen zu Vulgär und zu sehr auf Provokation setzend aber trotzdem herrlich der Mann.

Holzfäller

2. April 2014 23:10

Leider bekamen sie aber den Akif, der auch im Buch steht, und ich feuerte eine Salve nach der anderen ab.

Pirincci sprach sehr holprig und wirkte auch etwas nervös,(kein Vorwuf, diese Beobachtung habe ich auch schon bei Udo Voigt gemacht, von dem man wohl mehr Medienkompetenz erwarten kann) von Salven abfeuern kann gar nicht die Rede sein. Er versuchte in den wenigen Minuten die ihm zugestanden wurden mehrmals (zwei- oder dreimal) den Spruch vom rot-grün versifften Establishment anzubringen, ferner in Ansätzen liberale Islamkritik. Das er dafür im PI-Universum abgefeiert wird liegt auf der Hand, für die Sezession ist es zu mager.

Unke

3. April 2014 00:59

Buchhändler - wer kauft aktuelle Bücher noch im stationären Handel?
Bei mir um die Ecke hat der langjährige Buchhändler vor 2 Jahren dichtgemacht - da ist jetzt ein OXFAM Laden drin (die können sich die gestiegenen 1a- Mieten leisten [weiß das, da ich mit dem Buchhändler regelmäßig jogge]).
Diese Pirincci- Geschichte läßt sich besser an als in den kühnsten Träumen erhofft -- dass die GEZ-Bonzen tatsächlich so nervös (oder abgehoben) sind und sich um Zensur bemühen finde sehr lustig. Das ist schon eine ganz eigene Welt, bei den MSM.

Unke

3. April 2014 00:59

"finde sehr lustig." - kaufe ein "ich"!

dbernao

3. April 2014 01:14

Ja stimmt, ich hatte auch den Eindruck, daß der gute Pirincci etwas nervös war. Zudem hatte ich nach dem PI-Bericht a u c h etwas mehr erwartet, aber:

Geht es darum?

Geht es nicht vielmehr darum, daß
1. das Interview abgebrochen wurde; (was wäre noch gekommen?)
2. es in der Mediathek gekürzt wurde: Der Satz "Man kann sagen, die Kindersexpartei die Grünen haben dieses Land kaputt gemacht." fehlt.

Und: Was uns das sagt. Pirinccis schreibt selbst: "... informierte man mich, dass das Interview aus der Mediathek einfach entfernt worden wäre. Ich habe bis dahin so etwas in Deutschland nicht für möglich gehalten. Im Gegenteil, ich habe davor über Verschwörungstheoretiker immer gelacht. ... Als dann wohl das ZDF mit Protestmails und -Anrufen zugeschissen wurde, stellte man das Interview doch wieder in die Mediathek – allerdings um die brisanten Stellen geschnitten."

Es folgt:
1. Es gibt Zensur.
2. Es gibt Zensur.
3. Es gibt tatsächlich Zensur im 21. Jhd in Deutschland. Natürlich nur zu unserem Besten und wegen des Anstands undsoweiter. Kindersexpartei sagt man nicht ...- und darf es auch nicht sagen, sonst wird's halt rausgeschnitten.

Das ist traurig ... sehr wohl. Für die, die es noch nicht wußten. Aber es ist vor allem armselig. ZDF-Mittagsdingsda? Nein, es ist DDR1. Oder zwo. Aber nichts mehr.

Olaf

3. April 2014 03:11

Er hat live im ZDF über die sog. öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten gesagt: Mit dem A.....loch sieht man besser!
Soviel Wahrheit gabs noch nie im ZDF, also Hut ab, Akif.
Zudem bezeichnete er die Grünfaschisten als "grüne Kindersex-Partei", die sinnlos unseren schönen Wald abholzt wegen der "verteuerbaren Energie".
Ich kauf mir sein Buch, allein schon um ihm mein Geld zu spenden.

Andrenio

3. April 2014 06:46

Pirincci ist nicht der Einzige, der gut schreibt und kein guter Redner ist. Bin mit dem Buch fast durch und kann sagen: Schon lange nicht mehr so gelacht ob der im "Türken/Araber-Kanaksprach"-Jargon gewählten Formulierungen. Vielleicht liegt das an der etwas langen Leitung, denn beim Umgangssprachwort "geil" hatte ich eine früher auch eine andere Bedeutung im Kopf.
Übrigens: In meiner Familie häufen sich die Doppelpassinhaber in der Kombination D-Chile und D-Litauen. Wir zählen dann wohl in der Statistik auch als Menschen mit Migrationshintergrund. Eines haben wir aber alle gemeinsam: Wir lieben Deutschland heiß und innig und würden uns ggf. für dieses Land vierteilen lassen. Natürlich haben wir Männer alle gedient in der Bundeswehr oder Wehrmacht. Unsere litauische Mutter war Luftwaffenhelferin. Selbst die Schwiegertochter aus Mozambique kann über den selbsthasserischen Irrsinn, den Pirincci anprangert, nur den Kopf schütteln.
Das soll den "primitiv" ausländerfeindlichen Kommentatoren auf diesen Seiten ins Stammbuch geschrieben sein. Dort fehlt es manchmal auch am Sinn für Ironie. Beispiel: Wenn über den Anschluß D an die USA nachgedacht wird, soll damit nur bewusst gemacht werden, was für ein Satrapenland wir sind.
Seien wir froh, dass wir einen Türken in unseren Reihen haben, der genug Mumm ("Eier in der Hose") hat, der rotgrünschwarzen Mafia mit der Faust dahin zu schlagen, wo es weh tut.
Das ZDF und jeder, der versucht Pirincci zu mobben oder zu zensieren, soll im Kacksturm der E-Post ersticken

Ein Fremder aus Elea

3. April 2014 07:51

Hab' mir das Interview bei PI angesehen, gebe zu, Pirincci falsch eingeschätzt zu haben, was seine Fäkalsprache betrifft.

Er ähnelt diesbezüglich einer eingeschüchterten Frau, ist feinfühlig wie eine alte Dame und keilt aus wie ein Pferd.

Aber es bereitet Mühe, sich das beim Lesen seiner Texte vor Augen zu halten und ich habe keine große Lust, diese Mühe aufzuwenden.

Das Interview war aber angenehm. Es gibt offenbar viele Menschen, die den Mist, welchen man im Fernsehen zu sehen bekommt, angenehm unterbrechen würden, wenn man ihnen die Sendezeit gäbe.

Carsten

3. April 2014 09:30

Das volle Interview bei YT ist hier:
https://www.youtube.com/watch?v=jzbVrWd8nTk

Herrlich! Allein für "rotgrün versifft" und "grüne Kindersexpartei" muss man den Kerl preisen. Aber am besten fand ich seinen Satz "Ich will mein altes Deutschland wiederhaben - und ich werde es bekommen!" Das trifft es! Ich will nämlich auch mein Land zurück!

Martin

3. April 2014 09:43

Natürlich ist so etwas keine Zensur, sondern nur Ausübung der redaktionellen Befugnisse des Inhabers oder hier des verantwortlichen Redakteurs, der entscheiden darf, was über sein Medium läuft oder nicht und letztlich ist das "Zurechtschneiden" von Beiträgen und damit die Ausübung einer Tendenz absoluter Alltag - Wohl nichts kommt ungefiltert durch. Dies ist übrigens genauso grundgesetzlich geschützt, wie die Festsetzung im Grundgesetz, dass eine Zensur nicht stattfindet, womit eine Zensur durch den Staat gemeint ist. Die Lüge und Verarsche fängt da an, wo man so tut, man sei objektiv - und das tun die großen Medien ja allzu meist.

Aber letztlich ist das völlig egal, denn alleine, dass hier die Nerven blank zu liegen scheinen, erfreut mich ungemein.

quer

3. April 2014 09:49

Pirinçci hat offenbar voll ins Schwarze getroffen.

Ganz nebenbei wurde auch Sarrazin mal soeben bestätigt. Lustig anzusehen, wenn Schüsse nach hinten losgehen.

Und da wäre noch etwas: Die Wucht des dort Geschriebenen erschließt sich für den Leser besonders dann, wenn er zuvor (oder auch hinterher) ein völlig anderes Werk gelesen hat:
“Der Deutsche Genius” von Peter Watson, 2010 bei Bertelsmann, ISBN 978-3-570-01085-3

Ein Buch, welches voller Empathie und Respekt vermittelt, was dieses Land der Welt so alles geschenkt hat. Unwissende und Ausblender legen es beschämt beiseite und verbreiten lautes Schweigen. Dumm (peinlich) nur, daß es ein Ausländer geschrieben hat. So kann man es schlecht zerreißen.

eulenfurz

3. April 2014 10:04

Die in diesem holprigen Interview "abgefeuerten Salven" der Fäkal-Wunderwaffe zeitigen eine wohl ebenso bombastische Wirkung, wie das Verspritzen von SS-Grassens "letzter Tinte".

Wälder abholzen für Quatschenergie? So ein Quatsch! Das ganze Geschwafel ist flach und dünn, das Interview eher peinlich und langweilig, wahrscheinlich wird das der Grund des Abwürgens gewesen sein, zumindest könnte sich das ZDF nachvollziehbar damit rechtfertigen, obschon man als Staatsfunkverweigerer nicht einschätzen kann, wie hoch das Niveau des Senders ansonsten ist und ob dieser gewisse inhaltliche Ansprüche aufweist.

Das soll den Verdienst nicht schmälern, welcher dem Buchautoren wegen dessen Verbalinjurien zusteht - der zeitgemäßen und adäquaten Antwort auf die penetranten Zumutungen der Herrschaftsverhältnisse.

Benedikt Kaiser

3. April 2014 10:20

quer:
Ihre Literaturempfehlung ist im übrigen bei Antaios lieferbar.

Gustav Grambauer

3. April 2014 11:28

Die Sache erinnert mich sehr hieran:

https://www.youtube.com/watch?v=WFQiqlfDBPE

Was wird jetzt aus der Moderatorin?! Kriegt sie dann später auch einen Brief von Schäuble, Tenor: "Mädchen, ich kann doch nichts dafür"???

- G. G.

Alpen

3. April 2014 12:22

Besten Dank für den Hinweis. Wir werden morgen den Fall im Unterricht behandeln, um Rahmen des Thema "Medien und Politik". Der Fall läßt sich sehr gut rechtfertigen:
-aktuell
-problemorientiert
-lebensweltbezogen
und trägt dazu bei ideologiekritische Kompetenz zu fördern.

Zalmoxis

3. April 2014 13:50

Akif Pirincci sollte 2017 entweder für das Amt des Bundespräsidenten oder für ein Bundestagsmandat kandidieren. Die Wahl des Bundespräsidenten findet im Mai 2017 statt. Realpolitisch besitzt Pirincci zwar keine Chance, aber auf diese Weise haben die Grünen auch mal angefangen. Bei der Bundestagwahlen im Herbst 2017 sollte Akif Pirincci als unabhängiger Abgeordneter kandidieren. Die notwendigen Unterschriften würde Pirincci problemlos erhalten. Als Parlamentarier würde Pirincci einge gute Figur abgeben.

Minerva

3. April 2014 14:39

...Köstlich ! ...

Man sollte den Mann in Deutschland eine Partei gründen lassen und schauen, was passiert...

Martin

3. April 2014 16:26

Ich tu´s, ich wage den Tabubruch und verlinke auf pi:

https://www.pi-news.net/2014/04/zeit-vergleicht-pirincci-buch-mit-mein-kampf/#more-396149

PS: Falls es vorher schon jemand gemacht hat, dessen Beitrag noch nicht freigeschaltet war, als ich diesen Beitrag geschrieben habe, dann kann man das jetzt hier auch gerne löschen ...

Stevanovic

3. April 2014 16:29

@eulenfurz

Ich bin hierhergekommen, weil das besser war als dort, woher wir stammten.

Das aber sagen jene Migranten auch, die heute nach Mitteleuropa kommen, und welche „Partizipation & Teilhabe“ als ihr gutes Recht ansehen.

Migration funktioniert selten so, dass der Großvater beim Schein der Kerze Hölderlin vorliest, während die Großmutter den Kindern Bilder aus dem Band „Burgen im Rheintal“ zeigt. Die Enkel, von Sehnsucht zerrissen, machen sich dann auf den Weg. Mein Vater brachte uns nach Deutschland, weil es hier für uns besser ist, nicht weil er bei der Eichendorf-Rezitation meiner Mutter weinen musste.
Der Grund, warum Menschen ihre Heimat verlassen, ist immer derselbe. Die Frage ist viel mehr, warum sie bleiben. Möchte ich als Migrant Partizipation & Teilhabe oder will ich Deutsch werden. Da sollten sich niemand Illusionen machen, Pirinçci (so auch ich) wollen Deutsche werden (na gut, so jeder auf seine Art) und deswegen auch Partizipation & Teilhabe, als Deutsche. Nicht als Migranten.

Stevanovic

3. April 2014 17:10

@eulenfurz

Entschuldigen sie die Grammatik – war ziemlich wütend.

Ich verstehe, dass man aus einem (nennen wir es) biologistischem Weltbild heraus Migration und Migranten ablehnt. Reinheit des Blutes, die DNA – ist ja alles so falsch wie einleuchtend, dennoch hat es in sich eine Logik. Auch begreife ich die Mentalitätskunde, die These vom Mentalitätswandel über Generationen, auch Mentalitäten, die sich ausschließen, und den Unwillen, in solch fragwürdige Projekte Geld zu investieren. Ebenfalls die Frage, wie viel kulturelle Kapazitäten eine Gesellschaft hat.

Was mich wütend macht, ist die Entrüstung, dass Migranten wegen eines besseren Lebens hier seien. Seit den Bremer Stadtmusikanten dürfte es sich herumgesprochen haben: Was Besseres als den Tod findest du überall. Der Schlüssel zum Verständnis der Migration. Kann man snobistisch als Wunsch nach der Hängematte abwerten, Tatsache bleibt: seit der Völkerwanderung hat niemand seine Heimat verlassen, weil er Fernweh hatte. Migranten suchen immer ein besseres Leben, das an sich ist nicht verwerflich.

Sollte ich gerade an Ihnen vorbeisegeln, nichts für ungut.

Joachim Schwab

3. April 2014 17:32

Danke für den Hinweis, der Mann muss absolut unterstützt werden! Habe mir das Buch gleich bestellt und extra laut im örtlichen Mainstream-Buchladen über den Gender-Quatsch geredet. Die Verkäuferin hat es gleich kapiert und gelächelt, aber so eine blöde Gutmenschen-Tussi hinter mir war zurecht angepisst, genau das was ich bezeugen wollte, ha ha ha!!!

Revolte

3. April 2014 19:31

Verstehe die Entrüstung nicht.
Das ist doch beileibe keine neue Praktik in der BRD. Regelmäßig bereinigte Kommentarbereiche, "hart aber fair"-Gäste, die vorher (nicht) gebrieft werden, Gäste, die ausgeladen werden (Sarrazin), "Rechtspopulisten", denen das Konto gesperrt wird (M. Stürzenberger) und nicht zuletzt ein Versandgroßhandel, der zwölf Buchtitel sperrt.

Es bedarf keiner Beweise mehr. Der Linksstaat ist Realität. Wer sich hier zu viel rausnimmt, braucht starke Nerven und ein schnelles Pferd.

PB

3. April 2014 19:33

Akif P. widerfährt das Gleiche wie Sarrazin: die wütende Kritik konzentriert sich auf Bemerkungen am Rande bzw. Missgriffe in der Tonlage, die insofern dankbar aufgegriffen werden, um auf die Kernfragen nicht eingehen zu müssen.

In Folge dessen ist die Halbwertzeit solcher Erregungen nur kurz.

Umso wertvoller und nachhaltiger erscheinen daher die nüchtern abgewogenen Analysen à la IfS oder die Notizen von Klonovsky.

Waldgänger aus Schwaben

3. April 2014 21:47

Zensur?
Wie Martin schon sagte, ist dies keine Zensur im eigentlichen Sinne. Dann müsste man das Löschen von Kommentaren bei SiN auch als Zensur bezeichnen.
Wir sollten den Begriff Zensur als historischen Begriff sehen. Heute, da die Spitzen der Politik, Medien und Industrie ein Konglomerat bilden, ist Zensur ein überholtes Konzept zur Einflussnahme auf die Berichterstattung. Es gibt heute Besseres!

Zum Thema:
Eva Herman hat sich wesentlich gemäßigter im Ton und in der Sache geäußert und ihr wurde viel übler mitgespielt. Wäre Pirincci nicht Türke und prominent, wäre vielleicht schon ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung oder Beleidigung gegen ihn eröffnet.

Etwas neben den Thema:

grün-rot versifften

Ich verstehe nicht, wieso viele Rechte, Konservative oder Patrioten
den Umweltschutz so vehement ablehnen. Was soll daran falsch sein die Schöpfung in unserem schönen Vaterland zu bewahren?

Gerade aus der PI-Ecke kommen neuerdinsg vermehrt Stimmen, die lieber heute als morgen US-Firmen fracking in Deutschland erlauben wollen. Nach dem Motto: "Wenn die Grünen dagegen sind, sind wir dafür!"

Reichsvogt

4. April 2014 01:09

Wenn aus durch das Buch eine massenhafte Stimmung des "jetzt ist schluß" wachsen würde, damit in diesem Land sich endlich etwas ändert, dann ist mir völlig egal wie wenig "intellektuell" das ist. Lese auch gerne Tiefsinniges. Aber der größte Teil der Menschen wird damit nicht erreicht. was wir brauchen ist die geballte und absolute Respektlosigkeit vor denen die uns drangsalieren und die sind in dem Buch sehr genau benannt. Wenn ich heute in meiner Kleinstadt wieder eine Horde von 15 heruntergekommenen Zigeunern rumlaufen sehe, das Hausbetteln in entlegensten Provinzstädtchen zur täglichen Erfahrung wird und wir immer nur mit den selben Phrasen mundtotgemacht werden sollen gegen die Verranzung und Überfremdung unseres Landes aufzubegehren dann ist der Ton des Buches genau richtig um die eingeschüchterten Massen wachzurütteln! Kritisch anzumerken ist, dass durchaus in vielen Stellen statt Muslim auch Christ stehen könnte, da der Autor grundsätzlich ein Problem mit nicht nur privat praktizierter Religion hat. Er ist halt libertärer Atheist und Säkularist.

karlmartell

4. April 2014 01:10

Wäre einem Deutschen dieser gezielte Unflat aus dem Mund oder aus der Feder gequollen, hätte das einen mittleren Tsunami ausgelöst .
Allein das ist es, was zählt.

Wie einfach, "der ist mein Freund, der meine Feinde beschimpft"?
Mitnichten!

Alexander

4. April 2014 08:33

Pirinçci hält übrigens die "ganze rechte Szene" für "langweilig" und "verbohrt".
Siehe hier ab Min. 3:25: https://www.youtube.com/watch?v=ekkgFzlujGw

Waldgänger aus Schwaben:
Es haben anscheinend viele dieselben Probleme wie die Linken, die alles als böse und schlecht verschreien, was von rechts kommt, nur weil es von rechts kommt, indem sie alles als böse und schlecht verschreien, was von den Grünen kommt, nur weil es von den Grünen kommt. Die sind dann in der Tat "verbohrt".

Vermutlich hat Pirinçci aber noch viel mehr als nur den grünen Umweltschutz im Hinterkopf, wenn er von "grün-rot versifft" spricht, nämlich Antideutschtum, Gender Mainstreaming und der ganze Rattenschwanz, der daran hängt.
Abgesehen davon geht auch mir das Zupflastern und Verschandeln der Landschaft mit Windkraftanlagen zu weit. Wären sie wenigstens so romantisch wie alte Windmühlen ...

Urwinkel

6. April 2014 12:20

Die Gestaltung des Umschlags erinnert an 90er Jahre Techno-Grafik. Der kleine Akif kann die Zeit mit-erlebt haben. Der Bass hat die Rassegrenzen damals zermürbt. Ich rede nicht von "Reggae", sondern von Madonna 303.

https://www.youtube.com/watch?v=kQPdn7tS1kM

Wenn diese Musik lief, waren alle immer ganz "aus dem Häuschen". Ich stand zum Glück hinter der Bar und durfte Dinks erfinden. Bis zum Morgengrauen. Noch keiner hat sich darüber beschwert. Damals trennte sich die Spreu vom Weizen. Schräg beäugt waren Zuhälter, Drogendealer, Neonazis und Antifa-Typen. Immer diese Zuordnungen... Das nervt. Im Club war alles friedlich.

Schon länger besorgt

9. April 2014 20:27

Zitat von Waldgänger:
"Ich verstehe nicht, wieso viele Rechte, Konservative oder Patrioten
den Umweltschutz so vehement ablehnen. Was soll daran falsch sein die Schöpfung in unserem schönen Vaterland zu bewahren?"
Wenn ich mich recht erinnere (finde gerade die Seite nicht), hat Pirincci voller Wut angemerkt, daß die schöne deutsche Kulturlandschaft mit Windrädern zerstört wird.
"Klimaschutz" ist nicht gleich Naturschutz! Unter anderem wegen dieses Irrweges ist Enoch zu Guttenberg aus dem Bund Naturschutz ausgetreten.
Meine Einschätzung ist, daß die "Grünen" nur grün tun, ihnen aber unsere Natur völlig egal ist.

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