PEGIDA und Wolfgang Bosbach: Ab durch die Mitte

Wie es gestern in Dresden war? Jedenfalls erfolgreich, beeindruckend – und ein bißchen langweilig.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Erfolg­reich, weil die ange­streb­te 10.000er-Marke dicke geknackt wur­de (trotz des media­len Drucks auf poten­ti­el­le Mit­ma­cher) und die Poli­zei die fried­li­chen Demons­tran­ten vor den lau­ten Gegen­de­mons­tran­ten schüt­zen konn­te. Das Beein­dru­cken­de geht mit dem Lang­wei­li­gen einher:

Es wird ja doch sehr wenig gebo­ten. Ein lang­wei­li­ger, ja häß­li­cher, defi­ni­tiv nicht-reprä­sen­ta­ti­ver Ort knapp außer­halb des Alt­stadt­kerns, kei­ner­lei Sym­bol­spra­che, dürf­ti­ge, auch akus­tisch sehr lei­se Reden im Stil von Bür­ger­meis­ter­an­spra­chen, ein­fach nicht gut vor­ge­tra­gen, nicht befeu­ernd. Nicht mal ein Lied! Doch die Leu­te blie­ben sehr artig und applau­dier­ten. Alte, Jun­ge, Män­ner, Frau­en, Kin­der, ein wirk­lich bür­ger­li­ches Panoptikum.

(Mein Sohn geriet kurz in die Schein­wer­fer eines Fern­seh­teams. Ein super­su­per­wit­zig als Ölscheich ver­klei­de­ter Mensch bot ihm Tee an und frag­te ihn, was ihn als Kind den auf die­se Demo brin­ge. Und ob er denn wis­se, was „Pegi­da“ bedeu­te. Wuß­te er. Nach­her sag­te er: „Mama, der hat ja so doof gefragt. Ich wär fast frech gewor­den. Aber dann dacht ich – viel­leicht ist der ja doch wirk­lich ein Ausländer…und da hab ich’s mal runtergschluckt.“)

Mehr­mals wur­de in den drei Anspra­chen betont, daß man kei­ne­falls gegen „den Islam“ sei, nie­mals gegen „die Aus­län­der“. Daß man ange­sichts der isla­mis­ti­schen Gefahr nur Angst habe um das Vater­land. Mehr­fach wur­de gesagt, Frau­en­rech­te sowie der Schutz jüdi­scher Bür­ger und Homo­se­xu­el­ler sei­en Wer­te, der kei­nes­falls zur Dis­po­si­ti­on ste­hen dürfte.

Unter dem Stich­wort PEGIDA kann man sich auf goog­le news ein Bild machen, was die Medi­en zum gest­ri­gen Abend  schrei­ben, mit „Scharf­ma­cher“ und „Islam­fein­de“ geht es auf der kon­ser­va­ti­ve­ren Sei­te (Die Welt) der Mas­sen­me­di­en los. Und dann die ers­te Nach­rich­ten­mel­dung in den Sechs­uhr­nach­rich­ten heu­te früh, Staatsfunk:

Der CDU-Innen­ex­per­te Wolf­gang Bos­bach warn­te die Bür­ger in der Zei­tung vor einer Teil­nah­me an “Pegida”-Demonstrationen: “Man soll­te sich nicht für extre­me poli­ti­sche Zie­le instru­men­ta­li­sie­ren las­sen, die man selbst nicht teilt.” Nach Ansicht von Bos­bach geht es den Ver­an­stal­tern um die geziel­te “Ver­an­ke­rung radi­ka­ler Ansich­ten in der Mit­te der Gesellschaft”.

Herr Bos­bach hält die Zie­le und Hin­ter­grün­de von Pegi­da als für undurch­sich­tig. Ich hal­te die Zie­le und Hin­ter­grün­de von Wolf­gang Bos­bach hin­ge­gen für undurchsichtig:

War’s nicht Bos­bach, der jüngst für eine Ver­schär­fung der Aus­län­der­ge­set­ze plä­dier­te? Pegi­da hin­ge­gen for­der­te nur eine Durch­set­zung bestehen­den Rechts. War’s nicht Bos­bach, der immer vor „links­extre­mer Gewalt“ warn­te? Die Links­extre­mis­ten sind jene Scharf- und Schritt­ma­cher im „brei­ten Bünd­nis“ gegen Pegi­da, in das sich Bos­bach nun aber einreiht.

2008 hat­te Bos­bach der ZEIT ein Inter­view gege­ben, dar­in sag­te er:

 Das Wich­tigs­te ist eine glas­kla­re Abgren­zung, es darf da über­haupt kei­ne Grau­zo­ne geben. Ein Kon­ser­va­ti­ver hat mit Rechts­extre­mis­ten nichts, aber auch über­haupt nichts am Hut. Den Unter­schied kann man sehr schön deut­lich machen beim The­ma Zuwan­de­rung und Inte­gra­ti­on. Der Rechts­extre­mist sagt: “Aus­län­der raus!” Der Kon­ser­va­ti­ve aber sagt: “Bemüht Euch um Integration!”

Genau die­ses The­ma wur­de auch ges­tern von den Pegi­da-Red­nern auf­ge­grif­fen: Inte­griert Euch! Nicht der lei­ses­te „Aus­län­der raus!“-Ruf war zu hören.

 ZEIT: In die­ser Grau­zo­ne bewegt sich auch ein Blatt wie die “Jun­ge Frei­heit”. Sie haben mal kate­go­risch gesagt, sie wür­den die­ser Zei­tung nie ein Inter­view geben…

Bos­bach: … und dabei bleibt es auch! Die “Jun­ge Frei­heit” hat sich eini­ge Zeit red­lich dar­um bemüht, mich für ihre Zwe­cke ein­zu­span­nen, was ich immer abge­lehnt habe. (…) Ich, weiß dass es rich­tig war, um die­se Publi­ka­ti­on einen Bogen zu schlagen.

Jener Bos­bach war nun aber vor genau einem Monat Vor­trags­red­ner in der Biblio­thek des Kon­ser­va­tis­mus. Die Biblio­thek gehört zur För­der­stif­tung Kon­ser­va­ti­ve Bil­dung und For­schung (FKBF), deren Vor­sit­zen­der Die­ter Stein ist. Stein ist bekannt­lich zugleich Chef der Jun­gen Frei­heit. Die FKBF berich­tet auf ihrer Seite:

 Der Begriff des Kon­ser­va­tis­mus sei Umfra­gen zufol­ge nicht mehr posi­tiv besetzt, so Bos­bach, und wer­de des­halb von man­chen Uni­ons­po­li­ti­kern mög­li­cher­wei­se sel­te­ner gebrauch­ten als frü­her. Zudem müs­se defi­niert wer­den, was „kon­ser­va­tiv“ über­haupt bedeu­te. Er selbst ver­ste­he dar­un­ter, nach einem Wort des Apos­tels Pau­lus, „alles zu prü­fen, und das Gute zu behal­ten“. Was in die­sem Sin­ne „gut“ sei, dür­fe jedoch nicht nur am grü­nen Tisch erör­tert wer­den, son­dern müs­se sich auch in der poli­ti­schen Pra­xis bewähren.

Was ist wohl „gut“ im Sin­ne Bos­bachs? Ein­zig und allein die eige­nen Pfrün­de? Ich weiß um die schwe­re Krank­heit von Herrn Bos­bach. Das tut mir leid. Weiß auch, daß solch ein Lei­den einen Men­schen sehr schwach und labil machen kann. Aber muß er dann unbe­dingt raus damit, mit die­sem Durcheinander?

JF-Blog­ger Chris­ti­an Dorn war auch auf der Bos­bach-Ver­an­stal­tung im Novem­ber und kom­men­tier­te die Bos­bach­sche Vor­stel­lung in läs­si­ger Kürze:

…Tags dar­auf in der Biblio­thek des Kon­ser­va­tis­mus zum Vor­trag von Wolf­gang Bos­bach, der die Alter­na­tiv­lo­sig­keit der poli­ti­schen Gegen­wart schil­dert. Auf dem Heim­weg, als die U‑Bahn die Sta­ti­on Mär­ki­sches Muse­um pas­siert, ver­nimmt mei­ne inne­re Stim­me auto­ma­tisch: Mer­kel­sches Museum.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (69)

Thomas Wawerka

9. Dezember 2014 12:06

Ich dachte, nur einer fährt, und dieser Eine wär Kubitschek, weil er im Armdrücken gewonnen hat ...
Was Herrn Bosbach betrifft: Ich war enttäuscht, dass er sich in den "Chor" einreiht. Ich habe ihn als konservativen und christlichen CDU-Mann immer geschätzt - SO sollte die CDU sein, habe ich immer gedacht, nicht so wie Typen, die sagen: "Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen!" Pofalla vs. Bosbach, das schien mir der Inbegriff zwischen CDU auf Abwegen und guter, alter, ehrlicher, vernünftiger, bürgerlicher CDU.
Woher also dieser überraschende Schwenk? Wahrscheinlich glaubt er, was er sagt. Die Demonstranten können nur aus Ahnungslosen bestehen und aus Extremisten, die die Ahnungslosen mobilisieren, indem sie ihre "Angst" und ihre "Wut" instrumentalisieren. - Dass einer aus Gründen der Vernunft und nach reiflicher Überlegung gegen Islamismus demonstriert, scheint für Herrn Bosbach einfach nicht vorstellbar zu sein.
Gegen Extremismus demonstrieren ist Extremismus. Wer hat es geschafft, derartige Denkmuster so fest zu verankern? Und wie?
Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke.
Alles beginnt mit der Semantik.

Hartwig

9. Dezember 2014 12:10

Verehrte Frau Kositza, habe Sie gestern nicht gesehen, war ja auch alles so dunkel ;-) ... Mein Bericht von gestern steht als Kommentar unter "Ich bin am Montag bei PEGIDA in Dresden" von G.K. Ich stelle fest, Sie hatten einen ähnlichen Eindruck.
Was ich dennoch vergessen hatte zu bemerken: Vor drei Monaten hätte ich mir nicht im geringsten vorstellen können, zwischen zehntausend Demonstranten zu stehen, die "von rechts gegen das Establishment" demonstrieren.

Tom Prox

9. Dezember 2014 12:24

PEGIDA, HoGeSa u.a. Demos sind dringend notwendig, um die Fronten zu klären in diesem Land.

Besonders die AfD muß endlich Farbe bekennen, damit die Wähler wissen, was eigentlich hinter dieser Partei bei dem Thema Patriotismus und
Islamisierung unseres Landes steckt.

NRW Jäger ( SPD ) und Alibi - Bosbach ( CDU ) haben ja schon gesagt, wes Geistes Kind sie sind. Die unkontrollierte islamische Massenzuwanderung soll nach diesen Abwieglern also weitergehen. Die CSU-Führung hält sich schlauerweise noch zurück, weil sie weiß, dass in ihren Reihen viele heimliche Sympathisanten der PEGIDA zu finden

Trotzdem : Herzliche Grüße aus dem satten Süden der Republik an die Heldenstadt Dresden.

Walter Roth

9. Dezember 2014 12:34

Der Opportunist.

Nordlaender

9. Dezember 2014 12:39

"Ein Konservativer hat mit Rechtsextremisten nichts, aber auch überhaupt nichts am Hut. Den Unterschied kann man sehr schön deutlich machen beim Thema Zuwanderung und Integration. Der Rechtsextremist sagt: „Ausländer raus!“ Der Konservative aber sagt: „Bemüht Euch um Integration!“"

Wohltuend ehrliche Worte von Bosbach. In der Tat, zwischen konservativ und Rechts liegen Welten.
Konservativ: "Zuwanderung", "Integration", bis hin zum Verfassungspatriotismus, geordnete Umbestückung mit geeignetem Menschenmaterial am Standort Deutschland.
Rechts: "Zum Wohle des deutschen Volkes".

Der Konservative bürgt für einen geordneteren und womöglich etwas verlangsamten Verlauf des Projektes Abschaffung unseres weißen Europas.

Marcus Junge

9. Dezember 2014 12:41

"daß man keinefalls gegen „den Islam“ sei, niemals gegen „die Ausländer“."
Pegida, absolut weichgespült, noch ein Schrittchen weiter in Richtung Politischer Korrektheit und sie sind in der Mainstreampissrinne angekommen. Als ob diese wahnhaften Abgrenzungen je etwas gebracht hätten. Oder mit so einer Zielsetzung etwas erreicht werden könnte. Gesinnungstest für die Fachkräfte in Zukunft etwa (wie in Syrien, bei der Bewaffnung der "moderaten" Opposition?) - wird sicherlich sehr erfolgreich ausfallen und die Islamisierung garantiert verhindern. Quasi alternativlos.

Bosbach? Da fragt man sich doch eher, was macht so einer in der Bibliothek des Konservatismus? Die Systemlinge haben 20 GEZ-Sender, 40 Radiostationen, 100 Zeitungen und 200 Vorfeldorganisationen, in denen Figuren wie Bosbach ihren Senf täglich verteilen. Reichte das noch nicht? Gibt es einen "Erkenntnisgewinn", wenn eine Parteimarionette, die üblichen Phrasen und Lügen, in noch einem weiteren Forum absondern kann?

Ansonsten, einfach den Ralf Jäger (Innenminister NRW) fragen, der wußte auch diverse Dinge zu Pegida (siehe Spiegel, Welt, ... halt jede "vertrauenswürdige" Quelle des "BRD-Qualitätsjournalismus"), bei denen die wohlfeile Abgrenzungsschwülstigkeit von Pegida, so "richtig Erfolge zeigt".

Strogoff

9. Dezember 2014 12:44

Thomas Wawerka

Als die Ukraine-krise begann brachte im Radio einer von den 3Minuten-Pfaffen auch einen orwellschen Sprachgebrauch ins Rennen. Russland war auf der Krim und im Radio betete man das Mantra von Rußlands Gewalt und Kriegeslust.
Dann sagte der Pfarrer: Stärke ist Schwäche.

Martin

9. Dezember 2014 12:59

Pegida wirkt. Man wird an allen Fronten unruhig:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/pegida-justizminister-heiko-maas-fordert-parteien-zu-gegenwehr-auf-a-1007385.html

Nächste Woche daher bitte alle noch einmal nach Dresden, wenn dann 15tsd oder mehr demonstrieren würden, wird es mehr als interessant in unserem Land werden (ich plane gerade auch, ob ich die 350 km einfache Fahrt am kommenden Montag hinbekommen werde).

ulex

9. Dezember 2014 13:23

Naja,

Bosbach gehört neben Heidi Klum ja vermutlich zu den zwei bekannteren Deutschen, die GL hervorgebracht hat - und gehörte zu Zeiten wo Pro Köln / Pro NRW in unmittelbarer Nachbarschaft gewisse parteipolitische Erfolge feierte zu den CDU-Scharfmachern - rechts blinken um dann weiter geradeaus zu fahren. In diesem ""Pro"-Kontext muss man natürlich seine Aussagen von Mitte / Ende der 00er-Jahre sehen.

Was mich eher erstaunt ist, dass er jetzt, wo ihm eigentlich alles egal sein könnte, an dieser Schiene festhält - was natürlich zeigt, dass sich manche Leute eben nie ändern werden.

Es gibt ja "rechts" immer wieder Leute die auf diesen oder jenen in CDU oder CSU (oder meinetwegen auch AfD) verweisen der ja eigentlich "unserer" Meinung ist und wenn er könnte wie er wollte und nicht noch eingebunden wäre und Rücksicht nehmen müsste etc blabla.

Stachelschwein

9. Dezember 2014 13:29

Ich bin enttäuscht von Wolfgang Bosbach, einer der ganz wenigen überzeugten und überzeugenden Konservativen, jedenfalls bisher. Wie groß muss der "Druck von oben" mittlerweile sein, der ihn zu solch einer Position gebracht hat. PEGIDA ist absolut friedlich - jedenfalls bisher - und muss es auch bleiben. PEGIDA ist eine große Gefahr für die LINKEN und die GRÜNEN und die linksversiffte Mainstreampresse. Herzlichen DANK allen, die für die FREIHEIT in Dresden und anderswo auf die Straße gehen, die den Mut haben, das zu sagen, was das Volk denkt und wie es empfindet bei Bildern von aggressiven moslemischen Asylanten, die auf Juden, Jesiden und Christen losdreschen. Das darf in Deutschland nicht mehr passieren und muss mit einem umgehenden Rauswurf geahndet werden. Bitte hier mit unterzeichnen:
https://citizengo.org/de/10403-radikale-muslimische-asylbewerber-ausweisen

Chris

9. Dezember 2014 13:52

Zu Bosbach:

Ja, er hat jetzt enttäuscht- aber ich gestehe ihm trotz allem zu, seine Gründe und Überlegungen dazu zu haben. Falls nicht, auch nicht, dann nicht.

Klar war er noch ein letzter Strohhalm des konservativen Spektrums, aber auf einen mehr oder weniger kommt es jetzt in der gegenwärtigen Lage auch nicht mehr an.

Zu PEGIDA:

Ja, das Rahmenprogramm war ausbaufähig- aber eben auch authentisch (zumindest nach dem, was ich aus dem Livestream entnehmen konnte).

Wo uns die Gegenseite zweifelsohne um Welten überlegen ist, ist das geschickte und durchaus auch sehr wirksame ins Lächerliche ziehen der gegnerischen Positionen. Da ziehe ich vor deren Taktik sofort meinen Hut. Sie verstehen es, sofort in jede offene Flanke reinzugrätschen.

Wo sind unsere Aktionen, welche sind möglich? Kreative Ideen sind gefragt.

Ein Fremder aus Elea

9. Dezember 2014 13:52

Martin,

ich habe mir bei PI die Ruptly-Aufnahme angesehen, und genau dieses "Wirken" ist meines Erachtens der Reiz der ganzen Angelegenheit, der Reiz der Reden, der Reiz des Getuschels der Leute unter einander.

Es ist das Wissen darum, daß es da draußen andere Leute gibt, welche durch wildes Gestikulieren gleichsam wie Geisterbeschwörer die eigene Veranstaltung aus der Welt verbannen wollen.

Wenn man diesen Aspekt ausblendete, wäre die ganze Veranstaltung in der Tat nur mäßig interessant. Aber so... die kleine Spitze mit der Fluthelfermedaille...

Es ist natürlich eine Tatsache, daß die Regierung Merkel nicht souverän agiert, nie souverän agiert hat, sondern daß alles auf "Bohei!" hinausläuft, von Anfang an, in allen einzelnen Fragen.

Es ist immer so, wenn jemand an's Ruder kommt, bei dem sich nachher alle dafür schämen, daß das überhaupt passieren konnte.

Nicht nur in der Politik, in allen Bereichen.

Es genügt in solchen Fällen stets zu sagen: "Ne, nicht wirklich. Kann ich so nicht unterschreiben." Gekeife, Gezeter, Impertinenzgeschreie...

Nun ja, jeder hat so seine Prioritäten und die meisten haben ihre eigenen Anfälligkeiten. Merkel ist ein Parasit der deutschen Konsenskultur.

Yvonne

9. Dezember 2014 13:58

Die Reden gestern waren an Harmlosigkeit wirklich nicht mehr zu überbieten... Hoffentlich wird es dort demnächst doch noch etwas feuriger. Aber egal, die Hauptsache ist, es kommen weiterhin schön viele und immer mehr, denn das ist das Einzige, was am Ende zählt. Zunächst mal.

Leser

9. Dezember 2014 14:01

Bosbach spielt schon seit einer geraumen Zeit dieses "Guter Politiker, böser Politiker"-Spiel, wie vielen von Euch sicher schon aufgefallen ist:
Merkel, Schäuble und Kauder sind die bösen Politiker mit ihren Rettungsschirmen, MultikultiAlsBereicherung, Einwanderungspolitik und EU-Wahn, während sich Bosbach als "Widerständler" und guter konservativer CDU-Politiker inszeniert, und in den diversen Talkshows und Interviews gegen Schuldenvergemeinschaftung, Islamisten, rechtsfreie Räume und Einhaltung der Asylgesetze redet, um so abtrünnige CDU-Wähler bei der CDU zu halten.

Das ist durchsichtig und verlogen, jetzt wo er totkrank ist, hat er offensichtlich jegliches Gewissen verloren, denn ihm kann ja keiner mehr.

Rainer

9. Dezember 2014 14:08

Besteht hier bei uns das noch vorhandene christliche Fundament zum Teil nur aus U-Booten, die ab und zu auftauchen, um an einigen Tagen im Jahr christliche Harmonie oder Traditionen zu pflegen, oder an den Feiertagen zu partizipieren ? Fühlen sich so nebenbei die anderen Millionen Zuwanderer auch irgendwie "diskriminiert" oder nicht beachtet, weil die Muslime ständig in den Schlagzeilen stehen? Wird das Integrations-Engagement anderer Minderheiten/ Religionen nicht so recht gewürdigt, weil doch so selbstverständlich? Vielleicht auch deshalb, weil diese nicht auf die Straße gehen, oder Gerichte bemühen, sondern seit Jahrzehnten beschlossen haben, hier zu wohnen, und um sich zu integrieren!
Der Islam ist weder barmherzig noch friedlich. Schon mal im Internet nach "Knabenlese" und "Milletsystem" gesucht, um festzustellen, wie Nichtmuslime im osmanischen Reich behandelt wurden ? Und nicht nur dort, sondern auch in der Gegenwart in ähnlicher Art und Weise.
Wer braucht schon ein Gesellschaftssystem wie den Islam, wo hinter dem religiösen Gefummel und Machtstrukturen, das Individuum keine Rolle spielt und Religion keine Privatsache und eine Trennung von Staat und Religion obsolet ist.
Mich wundert, wenn man im Internet die Lesermeinungen in den wichtigsten Blätter liest, dass hier ein Unbehagen von den Foristen an den Tag gelegt wird, weil man sieht, dass die Politik nur aus warmen Sprüchen besteht, sowie alle Probleme verniedlicht werden! Hier hat nebenbei unser Qualitätsjournalismus auch großen Anteil daran.
Wie soll man sonst seine Meinung kund tun, als so ein Aufmarsch der Bürger durch Pegida ? Das Unbehagen bezüglich einer Islamisierung der Gesellschaft wir von der Politik ausgeblendet. Dieser religiöser Fanatismus, den die Muslime an den Tag legen, ist auf der Welt einzigartig und demontiert jede andere Gesellschaftsform, in der der Islam einwandert. Ein tieferen Blick nach Frankreich oder England sollte eigentlich unserer Politik ein Warnzeichen sein. Anfänge in dieser Hinsicht sind in einigen Städten hier schon gemacht ( Berlin, Hamburg, Ruhrgebiet u.a.) und wie hilflos die Politik hier reagiert, lässt einem erschaudern.
Viele Bürger selbst haben daher andere Erfahrungen auf diesem Gebiet der Integration erlebt, haupsächlich durch die Friedensreligion, die sich ISLAM nennt. Solange die Politik ihr Wissen um dieses Gesellschaftssystem nicht aufpoliert, ist für die Zukunft Hopfen und Malz verloren. Nicht vergessen. Denn, so wie sich viele Muslime darstellen, stehen sie nicht in der Gesellschaft, sondern daneben, weil sie immer eine Sonderbehandlung für sich reklamieren. Wenn diese Gruppe, durch ihren Lebensstil, Ausübung ihrer Religion, signalisiert, dass sie unser Rechts- u. Wertesystem für Teufelswerk hält, dann ist doch ein gewisses Unbehagen angebracht. Oder darf man diese Dinge nicht mehr aussprechen, da politisch nicht korrekt ?

Esteban Orlando Calderone

9. Dezember 2014 14:11

Bosbachs Aussage: »Man sollte sich nicht für extreme politische Ziele instrumentalisieren lassen, die man selbst nicht teilt« -ebenso wie- »die gezielte Verankerung radikaler Ansichten in der Mitte der Gesellschaft« seien den CDU-Wählern ins Stammbuch geschrieben.
Denn was ist die Etablierung von Parallelgesellschaften -schlicht um künstlich Waren- und Dienstleistungs-Umsätze zu erhöhen- dabei aber all ihre negativen Folgen auszublendet - anderes als ein extremes, politisches Ziel, das man selbst nicht teilt ? -natürlich- sofern man charakterlich nicht vollkommen degeneriert ist- bzw. vom Prestige der politischen Klasse nicht insofern überwältigt ist, das man damit die Fähigkeit verloren hat, rational zu entscheiden, welche Ziele überhaupt verfolgungswürdig wären ... die Christdemokraten zusammen gefasst: Heuchler, Wohltäter auf Kosten anderer Leute - auf dem Rücken anderer Leute Kinder.

Joseph von Sternberg

9. Dezember 2014 14:48

Hmm ... ich finde PEGIDA ... und HOGESA irgendwie komisch. Ich meine früher hatten wir auch Abkürzungen ... die hatten irgendwie einen zackigeren Klang: zum Beispiel Gestapo ... dann ging es Bergab: Stasi ... was Jahre zu vor knackig SD hieß. Inzwischen ist der Endpunkt erreicht.

Trotzdem: wenn ich das richtig mit unserem stammesgeschichtlichen Erbe verstanden habe, darf man nicht in die Falle geraten, bei denen, die man überzeugen will, Gefühle nach "altruistischer Bestrafung" zu triggern.

Und da haben alle von PI bis Die FReiheit alle versagt, nicht nur, daß sie nicht Deutschland als solches verteidigen wollten, sondern nur die ersten 19 Artikel des GG, schäumten die Ressentiments aus jedem Satz hoch. Am Ende las ich PI nicht wegen der Sympathie, sondern wegen den Fakten.

In soweit ist PEGIDA & Co. ein Fortschritt. Trotzdem besteht erstens das Problem, daß man voller Caveats spricht und zweitens auch den Feind zu benennen, ohne das man provoziert, daß die EIgenen Landsleute sich in Robin Hood Pose aufplustern.

Dieudonné und Soral sind gute Vorbilder. Und ich glaube Elsässer als Mentor der Hools macht seine Sache gut.

Hartwig

9. Dezember 2014 15:15

Das heutige Echo aus Politik und Presse (was zunehmend zu Einem verschmilzt) auzuwerten, wäre schon sehr lohnenswert. Den Vogel schiesst tagesspiegel.de mit der Vokabel Menschenhasser ab.
Aber das ist bei SiN eigentlich die Dömäne von Lichtmesz.

Rainer

9. Dezember 2014 15:22

Auf das Konto der CDU/CSU gehen:
- verfassungswidriger ESM-Vertrag
- mehrfache Verletzung der Maastricht Euro-Verträge
- massive Verschwendung von Steuergeldern durch Bankenrettungen
- Bruch der Dublin II-Verträge
- verfassungswidrige GEZ-Gebühren
- Mißbrauch des ÖR-Medien für staatliche Propaganda und die daraus folgende Spaltung der deutschen Gesellschaft in gut und böse
- Aufrufe zu Demonstrationen an denen extremistische, gewalttätige Gruppen beteiligt sind.
- uvm.

Auf das Konto der Pegida gehen:
-friedliche Demos, bei denen die Einhaltung von Recht und Gesetz und geschlossenen Verträgen gefordert wird.

Wenn hier Herr Bosbach den Demonstranten Extremismus unterstellt, als was könnte man dann die Politik und die Ziele der CDU, der Herr Bosbach angehört bezeichnen?

jack

9. Dezember 2014 15:38

"Mehrmals wurde in den drei Ansprachen betont, daß man keinefalls gegen „den Islam“ sei, niemals gegen „die Ausländer“. Daß man angesichts der islamistischen Gefahr nur Angst habe um das Vaterland. Mehrfach wurde gesagt, Frauenrechte sowie der Schutz jüdischer Bürger und Homosexueller seien Werte, der keinesfalls zur Disposition stehen dürfte."

Dann ist doch alles gut. Wozu demonstrieren?
"Vaterland", kommt bei vaterlos Herangewachsenen gar nicht gut an. Wo ist das "Vaterland" von 25 Millionen Bewohnern aus Deutschland mit ausländischen Wurzeln.
"Islamistische Gefahr", der Islam gehört, wie man weiss, zu Deutschland.

Wer noch Tränen hat, der weine.

Pommes

9. Dezember 2014 15:40

Die allersanfteste Demonstration mit dem allerleichtesten Hauch an Deutschtland und trotzdem sind es für das linke Establishment die allerschlimmsten Terroristen. Langsam sollte man die Logik des Feindes und dessen Absichten verstanden haben. Aber trotzdem begeben sich die meisten "Patrioten" weiterhin in ellenlange Rechtfertigungsspiralen, sogar bis sie letztendlich die Sache selbst verleugnen. Warum ist das so? Hier sitzt die Achillesferse einer jeden Bewegung die für Deutschland kämpft.

F451

9. Dezember 2014 16:08

Alles in allem, wird es offenbar immer konservativer. Erst das umdrehen bei einer Blockade, dann eine stationäre Kundgebung, ohne das man, wie in Hannover, dazu gezwungen wurde. Was kommt als nächstes? Geht man nach Radeberg, damit man niemanden stört?

Wenn man gegen die Islamisierung des Abendlandes ist, dann muß man verhindern, das immer mehr hierher kommen und man muß große Teile von denen, die schon hier sind, wieder ausweisen. Wenn man sich nicht mal traut, solche einfachen Wahrheiten auszudrücken, was soll das ganze dann?

Bernhard

9. Dezember 2014 16:42

Jeder, der so eine Demo besucht, hat die Chance, Gleichgesinnte kennen zu lernen. Es ist eine Möglichkeit persönlichen Kontakt zu finden.

Daraus kann dann mehr erwachsen, vor allem weitere Treffen. Schließlich kann man sich auch zu gemeinsamen politischen Aktivitäten verabreden und gemeinsam Mitglied in Organisationen werden. Am besten vor Ort welche suchen oder aber selbst was gründen.

Der anonyme Kampf im Internet kann nicht das persönliche Kennenlernen von Gleichgesinnten vor Ort in der realen Welt ersetzen.

Am einfachsten ist es einen kleinen Zirkel zu gründen, z.B. zur Absprache von Kommentaren in der lokalen Presse, zu einem Stammtisch oder zu Flyer-Verteilungen.

Das alles ist unendlich steigerungsfähig. Wichtig ist, sich zu vernetzen, auch mit anderen Gruppen und Organisationen.

Wir brauchen überall mehr Organisation, mehr Vernetzung, mehr Aktivitäten.

Die Demos wirken wie ein Katalysator, egal wie butterweich dort argumentiert wird und egal, wie lange sie noch stattfinden. Es ist eine Ansammlung von menschlichem Rohstoff. Man muß ihn nur sammeln und formen.

Katholischer Sezessionist

9. Dezember 2014 16:55

Daß das Christentum als Verschwörung von Proletariern entstanden sei,
kann nur glauben, wer meint, daß der Reichtum sein Herz erfüllen würde."
Davila

Der CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach warnte die Bürger in der Zeitung vor einer Teilnahme an „Pegida“-Demonstrationen: „Man sollte sich nicht für extreme politische Ziele instrumentalisieren lassen, die man selbst nicht teilt.“ Nach Ansicht von Bosbach geht es den Veranstaltern um die gezielte „Verankerung radikaler Ansichten in der Mitte der Gesellschaft“.

Auch Jesus vertrat sehr radikale ( d.h. an die Wurzel gehende ) Ansichten. In der Mitte ( Pharisäer) der damaligen Gesellschaft.
Und er war kein Betroffenheitsapostel, kein Toleranzprediger, kein Gutmensch , er pflegte auch nicht den Jargon der Weltoffenheit.

War links vormals eine Kampfansage an die Herrschenden, wird die Kennmarke links " heute als gefälliges , humanitäres Gütesiegel verramscht" ( F. Böckelmann). In Einheitsfront mit den herrschenden Politikern ( ich bin betroffen und besorgt) und Wirtschaftsbossen (Billigklamotten und Billigessen usw. für alle weltweit) .

Die Kampfansage an die Herrschenden kommt heute von rechts. Noch diffus und schweigend. Aber im Dunklen wachsen da Kräfte heran.....
Und die sind nicht therapierbar.
Würde die Pegida sich nächsten Montag von der Pegida distanzieren und sich in das Breite Bündnis einreihen und ein NPD-Verbot fordern, ich glaube, die Weltoffenen wären enttäuschter als jeder Rechte.

Revolte

9. Dezember 2014 16:57

Selbst eine so betont friedfertige, entkernte Demonstration wird schon wieder als "radikal" bewertet. Wie schon bei den Protesten gegen Asylheime werden hier einfach aus allen Teilnehmern "Rechtsextreme" gemacht. Glaubt der Systempresse eigentlich noch jemand? Doch nur Senioren, die an Kaffeefahrten teilnehmen und Leute, die dran glauben wollen. Naja, sollte man meinen. Aber dann schlägt man beim Arzt im Wartezimmer mal den Spiegel auf und liest die Leserbriefe. Und siehe, da wimmelt es von Doktoren und Professoren, die die Schmieranten in ihrer Geisteshaltung bekräftigen. Man verliert manchmal den Glauben an die Vernunft.

t.gygax

9. Dezember 2014 17:33

Vorhin, 17.00 Uhr Nachrichten Rheinland-Pfalz. Alle Politiker von CDU bis LINKE warnen vor PEGIDA mit den sattsam bekannten Totschlagphrasen. Eine immer wieder erstaunliche Harmonie, wenn es gegen "den Bürger" geht. Inzwischen übe ich mein Französisch und erbaue mich an youtube Reden von Marine le Pen. Die sagt ganz einfach, sie verteidigt das französische Volk. Kann mir jemand einen Politiker seit 1990 nennen, der sagt, er verteidige das deutsche Volk?

Katholischer Sezessionist

9. Dezember 2014 17:33

Oh, diese diffuse Stimmung in der Bevölkerung.....
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/pegida-demonstrationen-gereizte-stimmung-13311613.html

Es muß noch diffuser werden...

Zadok Allen

9. Dezember 2014 17:59

@ Revolte

Man verliert manchmal den Glauben an die Vernunft.

Mir geht es genauso; ich kenne reflektierte, intelligente Leute, die den galoppierenden allgemeinen Verfallsprozessen kritisch gegenüberstehen und trotzdem von "PEGIDA-Mitläufern" daherfaseln.

Ich versuche mich mit dem Gedanken zu trösten, daß der "comment", das ach so Selbstverständliche, eben historisch ist und sich von Epoche zu Epoche radikal wandelt. Und das gilt natürlich in besonderem Maße für politisch-ideologische Standpunkte.

Die Geschichte wird die zeitgeistig Verstrahlten und ihre Überzeugungen verschlingen, so oder so, völlig unabhängig davon, ob die Völker Europas untergehen oder nicht. Ein persönlicher Trost ist wohl nicht drin.

Vom philosophischen Standpunkt aus erscheint es mir als ein Wunder, daß es überhaupt so gegensätzliche Wirklichkeitswahrnehmungen geben kann. Für den klassischen Wahrheitsbegriff spricht das jedenfalls nicht.

Der größte Nutzen von PEGIDA und Verwandtem, neben den von Bernhard angeführten Punkten, ist die massive Aufspreizung des Dissenses innerhalb der autochthonen Bevölkerung. Immer größere Kreise werden dadurch immun gegen die Manipulationen des massenmedialen Apparats. Selbst das durfte man vor einem halben Jahr nicht entfernt erhoffen.

Luise Werner

9. Dezember 2014 18:00

@ F451, Marcus Junge, und alle anderen, denen es nicht hart genug ist: Diese Demonstrationen werden zwar von einem sogenannten Orgateam gemanagt. Aller Rest obliegt aber den Demonstranten. Normalerweise ziehen diese zu Tausenden als Schweigemarsch durch Dresden.
So bitte, machen Sie es besser! Machen Sie es anders! Wo ist denn Ihre Alternative? Legen Sie los!!! Niemand hält Sie auf. Was war denn bislang? Eine Demo von 10 (zehn) Identitären? Und selbst das nur mit soften Themen wie Konsumkritik?
Meine Herren, Sie lehnen sich sehr weit aus dem Fenster!
Sie sehen doch, das es wirkt! Mehrere Bundesminister äußern sich. Von Landespolitikern ganz zu schweigen. Pegida auf den Frontseiten der Zeitungen, obwohl die CDU Parteitag spielt. Die Dresdner wissen wohl instinktiv, was geht und was momentan nicht geht. Vielen konnte man ansehen, dass sie die DDR noch kennen. Sie kennen auch die Finten des Gegners, dessen Zermürbungstaktik auf allen Ebenen, damals wie heute kaum anders, auch wenn der heutige "Rechtsstaat" breiteren Raum lässt und einen gewissen Schutz gewährt, ... verglichen mit der DDR.

Thomas Wawerka

9. Dezember 2014 18:29

Martin
Dienstag, 9. Dezember 2014, 12:59 (URL) | Kurz-URL

Pegida wirkt. Man wird an allen Fronten unruhig:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/pegida-justizminister-heiko-maas-fordert-parteien-zu-gegenwehr-auf-a-1007385.html

Nächste Woche daher bitte alle noch einmal nach Dresden, wenn dann 15tsd oder mehr demonstrieren würden, wird es mehr als interessant in unserem Land werden (ich plane gerade auch, ob ich die 350 km einfache Fahrt am kommenden Montag hinbekommen werde).

Glaub ich nicht. Dann sinds eben 15000 einfältige und verführte Seelen, die Naziagitatoren und anderen sinistren Gesellen auf den rechtspopulistischen Leim gegangen sind ... zumal hier im Osten, wo wir ja durch BILD & Bier ohnehin alle ein bisschen beschränkter sind als im "weltoffenen" Westen ...
Man muss bloß mal die Kommentarspalten lesen. Der "dumme Ossi" und der "böse Nazi" gehen da Hand in Hand. Der krasseste Beitrag, den ich gelesen habe, schlug vor, Bomben auf die Stadt Dresden zu schmeißen, damit man endlich seine Ruhe vor diesen PEGIDA-Untermenschen und ihren Nachäffern hat.
Solange sich die Semantik nicht ändert, solange beispielsweise "Demokratie" nur von links und unter Ausschluss der Rechten denkbar ist, solange Kritik am islamischen Extremismus selbst eine Form (wenn nicht DIE Form) von Extremismus ist (RASSISMUS) etc. etc., solange dürfte die Zahl der Protestierenden relativ gleichgültig sein.
Sie stoßen eh immer und überall auf das "breite Bündnis".

Weltversteher

9. Dezember 2014 18:30

Ich kenne diesen Bosbach nicht, und als ich Ihre flotte Überschrift las, dachte ich, jetzt wäre ein Mann gefunden, der sich dieser Bewegung als Sprecher zur Verfügung stellt.
So also nicht - aber das Bedürfnis danach wurde ja hier schon laut. Ich hoffe sehr, daß geeignet erscheinende Männer sich dort auch mal melden, selbst wenn sie eher mit einer Abfuhr rechnen. Und daß das übrige Volk mögliche Persönlichkeiten zu vermitteln trachtet. Wir brauchen endlich Berührung statt Trennung!

Gardeleutnant

9. Dezember 2014 19:30

Auch um fünf Uhr heute morgen "berichtete" der Rotfunk schon und sprach von einer Demonstration "gegen Toleranz" (=PEGIDA) und einer Demonstration "für Toleranz" (=Gegendemonstration).

Wenn wir schon von Propagandabehörden belogen und manipuliert werden, würde ich mich freuen, wenn das wenigstens mit einer gewissen Güte geschähe. Diese Plumpheit ist demütigend.

Olaf

9. Dezember 2014 19:52

Ich bin nicht enttäuscht vom Genossen Bosbach, denn er konnte mich nie täuschen. Die CDU ist keine patriotische Partei, ist sie nie gewesen. Wie sagte Kurt Schumacher zu Adenauer: "Kanzler der Alliierten." Die CDU hatte immer das Ziel, seit Kohl ganz radikal, Restdeutschland fest einzubinden, dass heißt, zum Sklaven des Westens zu machen. Das ist zwar eine andere Position als die der Linken, nämlich die komplette Vernichtung Deutschlands, aber trotzdem in keinster Weise patriotisch oder national. Die Befindlichkeiten der Deutschen sind Bosbach schnuppe.

Martin

9. Dezember 2014 20:04

Sogar bei den Kindernachrichten "Logo" auf KiKa wurde heute über Pegida ausführlich berichtet. Logo meint: "Experten" sagen, dass sich das "Klima" betreffend Ausländer wegen den Pegida Demos verschlechtern könnte (oder so ähnlich - ich schreib da bestimmt nicht mit ;) ).

Logo, Klimawandel nennt man das (Autsch! Aber Logo ist immer wieder gut - Nirgends bekommt so offen gesagt, wie sich unsere Politik das Land und die Meinung seiner Insassen wünscht).

Alexander

9. Dezember 2014 20:31

Thomas Wawerka:

Glaub ich nicht. Dann sinds eben 15000 einfältige und verführte Seelen, die Naziagitatoren und anderen sinistren Gesellen auf den rechtspopulistischen Leim gegangen sind … [...]

Das wird kurzfristig wohl tatsächlich kaum zu ändern sein. Aber erstaunlich ist doch, daß das immer weniger Leute zu stören scheint; sie gehen trotzdem auf die Straße. Und je mehr es werden, desto weniger wirkt die Nazi-Keule. Wenn das nichts ist ...

Mittlerweile hat sich auch Lucke mehr oder weniger positioniert: er finde die PEGIDA-Demonstrationen gut, so die ZEIT*, wenngleich PEGIDA "keinen Zweifel daran lassen [dürfe – ZEIT], dass sie mit der Verteidigung des Abendlandes die Verteidigung genau dieser Werte [Religionsfreiheit und Toleranz – d. V.] anstrebt."

*Der geneigte Leser möge selber suchen, damit ich nicht zu diesem Blatt verweisen muß.

Iwein

9. Dezember 2014 20:32

Das derzeit breiteste Bündnis gegen "rechts"? Sigmar Gabriel!

von_der_Marwitz

9. Dezember 2014 20:38

Langweilig mit biederen Reden; das war auch zu erwarten.
Die bundesweite Bedeutung PEGIDAs wird ausschließlich durch die schiere, stetig steigende Zahl erreicht, so wie etwa in Zombie-Filmen. Irgendwann muss sich diese Dynamik totlaufen, wenn nicht andere Formen des Protests auch inhaltlich aufhorchen lassen.
Es fehlt ganz klar eine bürgerliche Protestkultur, der Versuch, an die Montagsdemos '89 anzuknüpfen scheint nicht besonders erfolgreich zu sein, weil die Polizei ja keine waffenstarrende Repressionstruppe, sondern eigentlich ein Verbündeter im Schutz bürgerlicher Werte sein soll. Das andere Extrem, der faschistische Aufmarsch ist natürlich Teufelszeug und strikt zu vermeiden.
Demonstrationskultur ist aber traditionell eine Sache von "Oben" gegen "Unten", "repressiver Staatsgewalt" gegen organisierten Protest, bzw. "nomadische" Widerstandsformen, die Performance-Charakter haben.
Bei PEGIDA ist es aber v.a. ein Kampf gegen Schlagwörter und soziale Gruppen wie "Islamisten" und "Linke", deren Intoleranz man bloßstellen will ohne der Repression wirklich habhaft zu werden (hier müssen dann Statistiken und ähnlicher Bürokratenkram aushelfen). Was ist eigentlich mit den "Identitären" los - könnte man die mal nach Dresden schicken oder gelten die bei PEGIDA als nicht (spieß)-bürgerkonform? Gibt's die noch?

Bernhard

9. Dezember 2014 20:52

Es gibt hier noch einen dritten Mitspieler, den Islam.

Wenn die ausschließlich rational denken würden, müßten Sie nur abwarten. Dann würde ihnen alles hier in spätestens hundert Jahren von alleine zufallen.

Doch da gibt es genug Typen, die das nicht abwarten wollen und/oder viele, die garantiert ins Paradies wollen. Ebenso wird es extremistische Islamgegner geben, die das mit Gewalt verhindern wollen.

Wenn sich die Gewalt dann gegenseitig aufgeschaukelt hat, kommt es zu einer scharfen Trennung beider Lager.

Vielleicht wird Europa dann ein Flickenteppich unterschiedlicher islamischer und nichtislamischer Territorien, bevor es irgendwann zum endgültigen Entscheidungskampf kommt.

Vielleicht geht aber auch die Bevölkerung durch den zu erwartenden starken wirtschaftlichen Niedergang und eine damit verbundene Massenverelendung auf beiden Seiten stark zurück und eine Quasi-Steinzeit beginnt.

Noch haben wir es in der Hand.

bazille

9. Dezember 2014 21:16

Warum nicht die nächste Demo mit einem Lied beenden. Mein Vorschlag wäre "Die Gedanken sind frei"
Die Linke wird sich winden, und der Rest kennts aus der Fernsehwerbung. Ist doch ein schöne Vorstellung, wenn mehrer tausend Menschen das alte Lied singen würden.

Gustav Grambauer

9. Dezember 2014 21:16

Bosbach wart IMMER SCHON Verräter, so wie jeder "Verfassungspatriot". Seine Aufgabe ist es solange ich ihn auf meinem Radar habe, potentielle Zweifler am "konservativen" Rand der "C"DU psychologisch zu binden (vor allem immer kurz vor "Wahlen" bzw. immer wieder und sei es noch so knapp über "Wahlen" hinweg) oder erst recht die, die "auch mal einen guten Politiker" in der "C"DU verehren möchten. Das ist der ihm strukturell zugedachte Platz im System der Gesinnungsindustrie, und insofern durfte er, völlig unter Kontrolle, gegen den ESM aufmucken und sich ein bißchen von Pofalla anpöbeln lassen. Astreine Show.

Der geistige Couch-Potatoe soll sich die Talk-Show-Auftritte dero Guttenberg, Sarrazin, Bosbach, Buschkowsky, Henkel, Lambsdorff, Sinn, Starbatty in seiner "Hörzu" vormerken und sich dann lauwarm einlullen und sedieren lassen. Er soll deren permanentes Auftreten zum permanenten Vorwand nehmen, um nicht einmal aus tiefster Seele mit dem Lügenkartell zu brechen. Wer seit Jahren SiN liest ohne diese Masche durchschaut zu haben, dem ist nicht mehr zu helfen.

Der typische "Bürger", der in der Halbherzigkeit seines Systemkonformismus gefangen ist, tut mir nur leid; ich kenne viele davon.

- G. G.

Wilhelm Mayrhuber

9. Dezember 2014 21:33

Es müsste mal jemand für ein gescheites Manuskript für die Reden auf den Veranstaltungen sorgen. Da ist noch viel Potenzial.

Hartwig

9. Dezember 2014 21:50

@ von_der_Marwitz

"die schiere Zahl" wird sich in Dresden nicht jedesmal steigern lassen. Irgenwann, vielleicht schon das nächste mal, ist damit Schluss. Weihnachten/Neujahr werden eh für eine Pause sorgen. Wie es dann mit neuem Anlauf weitergeht, werden wir sehen. Um so wichtiger wird es sein, die Bewegung in andere Städte mit ähnlichem Potential zu tragen. Und irgendwann muss sich entweder eine Lichtgestalt vor den Karren spannen, oder eine politische Partei. Will mal sehen, wie die AfD lavieren wird.
Meine persönliche Prognose (optimistische Variante): Pegida wird der Vorläufer einer neuen deutschen Bewegung, die aus einem Untergang mit hängendem Kopf oder Selbstverleugnung wenigstens einen Untergang mit fliegenden Fahnen machen wird.

Ellen Kositza

9. Dezember 2014 22:03

Sämtliche Altparteien warnen nun vor den „Islamhassern“ der Pegida. Daß die Pegida-Leute wieder und wieder betonen, „nichts gegen den Islam“ zu haben, wird schlicht nicht gehört. Aber gut: die Sache macht Furore!
Interessant dies: In der AfD haben sich sowohl Lucke als auch Petry, Gauland und Adam wenn nicht vollends solidarisch, so doch wohlmeinend zur Pegida geäußert. Nur Herr Henkel „warnt“. Man möchte fast sagen: erwartungsgemäß.
Das Groteske streift die Stellungnahme des Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek: Die Slogans der Demonstranten zeigten, daß "Ausländerfeindlichkeit und antisemitischer Rassismus salonfähig geworden" seien, sagte Mazyek.
Ich weiß wirklich nicht, welche Slogans er meint. Kann der Mann nicht lesen/hören? Will er nicht? Und apropos Antisemitismus: Die Pegida-Redner haben geradezu überdeutlich zu verstehen gegeben, daß sie eine Gefahr des Islamismus auch in dessen Judenfeindschaft sehen. Ob Mazyek der deutschen Sprache so wenig mächtig ist? Anders wär’s beim besten Willen nicht erklärbar. Judenfeindliche Äußerungen scheinen mir grad aus der Ecke der Klientel zu kommen, die Mazyek vertritt.

Alexander

9. Dezember 2014 22:12

von_der_Marwitz:

Was ist eigentlich mit den „Identitären“ los – könnte man die mal nach Dresden schicken oder gelten die bei PEGIDA als nicht (spieß)-bürgerkonform?

Was interessiert Sie das überhaupt? Sie schlurfen doch als braver Mitläufer bei den ach so "bunten", "toleranten", "antirassistischen" und "antifaschistischen" Zombies für "Toleranz", "Vielfalt" und "refugees" mit ...

Waldgänger (e.B.) aus Schwaben

9. Dezember 2014 22:20

@Nordländer

Nicht jeder, der sich konservativ nennt ist es auch (conservare, lat. für bewahren). Das einizge was die CDU bewahren will ist die Kanzlerschaft Merkels. Dafür ist sie bereit so ziemlich jede Position aufzugeben, oder einzunehmen.

@Jack
Wer noch Tränen hat, der weine.
Jan Fleischhauer vom Spiegel und viele, viele andere Kommenatoren der MSM weinen auch, weil die PEGIDA mit ihnen nicht reden will.

Der Zentralrat der Muslime weint nicht. Er fordert.
Eine Reaktion der Kanzlerin.
Die Pegida-Demos zeigten: Rassismus werde salonfähig, sagt der Zentralratsvorsitzende Mazyek. Kanzlerin Angela Merkel müsse dazu Stellung beziehen. (zeit online)

Ja, wenn die Kanzlerin nur Stellung bezöge, dann bliebe die PEGIDA ab sofort zuhause. Auf den Bosbach hören sie ja nicht. Aber auf die Kanzlerin, auf die hörten sie. Bestimmt!

Marcus Junge

9. Dezember 2014 22:47

Wie erwartet hetzt gerade das ZDF "Die Anstalt" aus allen Rohren gegen Pegida.

"Eure Feindbilder sind nur Einbildungen"

"Menschenfeindliches Gedankengut"

ect. pp.

Nemo Obligatur

9. Dezember 2014 22:47

Warum nicht die nächste Demo mit einem Lied beenden. Mein Vorschlag wäre „Die Gedanken sind frei“
Die Linke wird sich winden, und der Rest kennts aus der Fernsehwerbung. Ist doch ein schöne Vorstellung, wenn mehrer tausend Menschen das alte Lied singen würden.

Um der Protestbewegung den nötigen Schwung zu verleihen. wäre ein Lied in der Tat nicht schlecht. Aber es müsste schon mit etwas mehr Pfeffer sein. Wie wäre es mit einem alten Lied aus dem Gesangbuch der Evangelischen Kirche? Nr. 145. "Wach auf Du deutsches Land". Das wäre mal eine Ansage. Da würde sich Frau Käßmann bestimmt am Rotwein verschlucken. Hörproben kann sich bestimmt jeder selbst im Internet verschaffen. Ich bevorzuge diese Version:

https://www.youtube.com/watch?v=zvt6CB1FkOk

Mich würde mal interessieren, wann dieses alte Lied zuletzt in einem Gottesdienst angestimmt wurde. Es steht jedenfalls zweifelsfrei in der besten protestantischen Tradition.

Kositza: Ebenso zweifelsfrei geht Ihre hübsche Idee den Bach runter mit einem Lied, das maximal 1,776% der Deutschen kennen.

Unke

9. Dezember 2014 22:50

Hach herrlich… ob Bosbach oder Schäffler, ob Steinbach oder Sarrazin - es sind und bleiben alles nur Zäpfchen, die es sich im Darm des Systems breitmachen!
.
Die verhalten sich ja nun mehr als nur vorhersehbar… wie ferngelenkt, sozusagen(?). Und die Systemjournaille ist auch so vorhersehbar wie eh und je – wie viel wurde denn berichtet von den Protesten in Italien (dort gleich von 3 Lagern: Lega Nord, Grillo, und Alleanza)? In Griechenland (Morgenröte; Kommunisten)? In Spanien (immer noch, natürlich)? In Frankreich (nicht nur der FN, was ist denn aus den Bretonen geworden? Den Zipfelmützen?)?
Und
Und
Und.
„Weitergehen, hier gibt’s nichts zu sehen!“.
Unsere offizielle „Intelligenzia“ hat nur noch Jauche in der Birne. Was ist eigentlich aus dem Spruch von Merkel geworden, „Multikulti ist gescheitert“?

Realist

9. Dezember 2014 22:57

Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch und meinen Respekt für Familie K&K.

Ein paar strategische und taktische Überlegungen von mir, in der begründeten Hoffnung, daß PEGIDA hier mitliest, oder für wertvoll erachtete Vorschläge durch andere Kanäle an diejenigen weitergeleitet werden, die es betrifft.

1. Eine statische Kundgebung auf einem Fleck ist ein Garant für Mißerfolg. Macht weiter so, und Ihr werdet schrumpfen. Die kalten Abende kommen noch, und zwei Stunden Spazierengehen bei -10° kann jeder, zwei Stunden Stehen nicht. Außerdem geht es um Eure Psyche. Bewegt Euch! Lauft um Euer Leben!

Schmiegsam und geschmeidig ist der Mensch, wenn er geboren wird, starr, störrisch und steif, wenn er stirbt.
Biegsam, weich und zart sind die Kräuter und die Bäume im Wachstum, dürr, hart und stark im Entwerden.
Darum gehören Starre und Stärke dem Tode, Weichheit und Zartheit dem Leben.Tao Te King

Ich war geradeheraus erschrocken, als ich gehört habe, daß ihr Euch auf eine statische Kundgebung eingelassen habt. Ich hoffe sehr, das System gibt dieses ohne Not preisgegebene Territorium noch einmal her!

2. Schluß mit dem Abgrenzen. Die kritische Masse ist erreicht. Weiteres Weichspülen wird Euch Anhänger kosten. werdet deutlich. Die Leute stellen sich da hin, weil sie die Schnauze voll haben. Seid ihre Stimme. Attackiert die, die Euch verunglimpfen, kriminalisieren, verhöhnen. Dazu bedarf es starker Reden und starker Antworten der Masse.

Ansatzpunkte für Reden wären z.B.

a) dem Kaiser zu sagen daß er nackt ist. Wenn z.B. die nächste Gegendemo erheblich kleiner ausfällt (wird sie fast sicher).

Sie sagen, sie stellen uns ein breites Bündniss entgegen. Parteien, Kirchen, Universitäten, Gewerkschaften. Aus allen Winkeln der Gesellschaft kratzen sie sie die zusammen, die sie uns entgegenstellen wollen. Und jetzt seht einmal darüber, seht Euch an, wer gekommen ist. Und wir fragen (laut rufend): "IST DAS WIRKLICH ALLES? IST DAS EUER BÜNDNISS? Und wißt ihr was? JA DAS IST ALLES! MEHR KOMMT DA NICHT, DENN DAS VOLK STEHT HIER!!! WIR SIND DAS VOLK!Redevorschlag 1

b) Show of force.

Sie nennen Euch dumm und ängstlich. Sie heißen Euch Rassisten, Nazis, Islamhasser. Sie nennen mich einen Rattenfänger und Scharfmacher. Sie tun alles, um den Menschen da draußen Angst vor uns zu machen. Sie drohen Euch. Und doch kommen jede Woche mehr. Und wir rufen Ihnen zu: "WIR SIND HIER! WIR BLEIBEN HIER! UND WIR HABEN KEINE ANGST!"Redevorschlag 2

c) Bekenntnisse einfordern

Der CDU, der SPD, den Linken, den Grünen, all den Ausverkäufern unseres Landes sagen wir. Lügt weiter, schlaft weiter. MIT EUCH SIND WIR FERTIG! Der AFD sagen wir: "HERR LUCKE, HERR GAULAND, FRAU PETRY, SEHEN SIE AUF DIESEN PLATZ! IHRE WÄHLER STEHEN HIER!"Redevorschlag 3

3. Derartige Reden wirken nur, wenn an den richtigen Stellen auch eine deutliche Resonanz aus der Masse heraus kommt. Das muß geplant werden. Handzettel müssen vorher durch die Reihen gehen, auf denen erklärt wird, wie wichtig es ist, sich auf einige markante Slogans zu einigen. "Wir sind das Volk", "Wir haben keine Angst" und derartiges muß aus 10.000 Kehlen zurückkommen. "Ist das wirklich alles?" ist geeignet, um es der Gegendemo entgegenzuwerfen. Das müssen aber auch alle wissen.

Ich hatte vor kurzem an anderer Stelle gesagt, jetzt müßten fähige Generäle an die Spitze. Ich korrigiere mich, bzw. erweitere diese Aussage. Es braucht auch fähige Hauptleute und Unteroffiziere. Die interne Ordnerfunktion klappt offensichtlich erstaunlich perfekt. Jetzt laßt Informationen fließen und sprecht mit einer Stimme.

Aber bitte kein "wir haben ja gar nichts gegen den Islam" mehr! Ist das da auf der Bühne keinem aufgefallen, daß das keiner hören will? Noch nciht einmal Eure Gegner!

kevin allein zu hause

9. Dezember 2014 23:06

Interessant sind hier auch die immer zahlreicher werdenden Leser-Kommentare z. B. in der (in letzter Zeit zunehmend linkischer werdenden) "faz" zum Thema Pegida-Demos. Man hat zumindest den Eindruck, dass sich manch "kluger Kopf" aus der Leserschaft nicht mehr alles medial vorschreiben lassen will....früher nannte man das noch "Querdenker"....aber die waren doch eigentlich alle "links"....

eulenfurz

9. Dezember 2014 23:13

@Chris

Wo uns die Gegenseite zweifelsohne um Welten überlegen ist, ist das geschickte und durchaus auch sehr wirksame ins Lächerliche ziehen der gegnerischen Positionen. Da ziehe ich vor deren Taktik sofort meinen Hut.

Dabei böte das Kasperletheater genügend Angriffspunkte:

Die Bezeichnung „Patriotische Europäer” sei „eine Unverschämtheit”, sagte de Maizière am Rande des CDU-Bundesparteitages in Köln im Interview mit dem Sender Phoenix. Jede neue Bürgerrechtsbewegung habe bei ihm gnädigst anzufragen, welchen Namen sie tragen darf. Für Organisationen, welche der Obrigkeit zuwider sind, wären Titulierungen wie „Großdeutsche Schlägertruppe“ oder „Nationalsozialistischer Untergrund“ weitaus geeigneter. Bei der Erfindung von Wortschöpfungen könne auch der Bundesverfassungsschutz erfahrungsgemäß gute Dienste leisten.

„Wir haben keine Gefahr der Islamisierung des Abendlandes”, so der Bundesinnenminister. Zwar sei Mohammed der beliebteste Vorname für neugeborene Jungen in England, Wales, Offenbach, Brüssel, Rotterdam, Oslo, Malmö, Amsterdam oder Mailand, aber in Sachsen liege der Ausländeranteil noch bei 2,2 Prozent. Deshalb sollten die Dresdener abwarten, bis bei ihnen Zustände wie in Pforzheim oder Duisburg herrschen. Erst bei einem Ausländeranteil von über 50 Prozent dürften Bio-Deutsche auf die Straße gehen und zeigen, ob sie Mehrheiten hinter sich vereinen können.

[Hier weiter]

Inselbauer

9. Dezember 2014 23:21

Bosbach deutet gern an und schläft dann ein. Wir erleben das im Moment in anderer Sache... ein hoffnungsloser Fall, der gute Mann. Passt gut zu Stein

Schwugida

9. Dezember 2014 23:35

Ich finde es toll, was in Dresden passiert. Weicher und zarter sollte es auch werden. Da hat der Realist recht. Als Schwuler habe ich Ängste vor einer Islamisierung des Abendlandes. Ich fände deshalb eine Schwugida-Gruppe sinnvoll.

Nemo Obligatur

9. Dezember 2014 23:42

@ Kositza: Ebenso zweifelsfrei geht Ihre hübsche Idee den Bach runter mit einem Lied, das maximal 1,776% der Deutschen kennen.

Ja, da haben Sie leider recht. Schon Walter Kempowski hat beklagt, dass zum Fall der Mauer die Menschen nicht "Nun danket alle Gott" sondern das fußballstadionhafte "So ein Tag, so wunderschön wie heute" angestimmt haben. Aber zum einen wird man doch wohl noch träumen dürfen und zum anderen sollten doch wenigtens Gesangbücher in genügend großer Zahl verfügbar sein, weil irgendwo vor sich hinrottend ;-)

Ich will's auch nicht zu sehr auswalzen, aber die "Bazille" hat den Kern getroffen: Es braucht Symbole, Schlagwörter, Hymnen, um die Sache voranzutreiben. Die werden nun gefunden werden nach "Versuch und Irrtum" oder eben durch einen Glückstreffer. Was macht denn die Wirksamkeit von Bewegungen aus? Stoßkraft, konzentriert auf einen Punkt! "Freiheit, Gleichheit Brüderlichkeit", "Free Nelson Mandela!", "Wir sind das Volk!". Am Ende sind es die Parolen, welche die Kraft bündeln und auf einen Punkt richten. Im Moment habe ich jedenfalls das Gefühl, dass es nur noch weniger gezielte Schläge bedarf, um das morsche Gebäude zum Einsturz zu bringen. Die wesentliche Frage daher: Wollen wir das? Anders gewendet: Wir alle könnnten wohl noch bis unserem Ende darin kommod wohnen, denn für uns reichts noch. Stürzt es ein, wäre ein Neubau fällig, Zeit&Geld. Und bevor Sie fragen: Ja, ich habe Kinder...

Thomas Wawerka

9. Dezember 2014 23:50


Gardeleutnant
Dienstag, 9. Dezember 2014, 19:30 (URL) | Kurz-URL

Auch um fünf Uhr heute morgen „berichtete“ der Rotfunk schon und sprach von einer Demonstration „gegen Toleranz“ (=PEGIDA) und einer Demonstration „für Toleranz“ (=Gegendemonstration).

Wenn wir schon von Propagandabehörden belogen und manipuliert werden, würde ich mich freuen, wenn das wenigstens mit einer gewissen Güte geschähe. Diese Plumpheit ist demütigend.

Wäre das hier FB, würde ich desen Kommentar liken.
Chapeau!

Chris

10. Dezember 2014 01:19

@eulenfurz

ja, das sieht ganz gut aus- allerdings teilweise eben etwas lang und daher "sperrig" zu transportieren- im doppelten Sinn?

Ich denke eher an einfachen Quatsch- sozusagen die Begegnung auf Augenhöhe:

"Auf die Breite kommt es bei uns nicht an"

"Wir können auch bunt"

"Wir wollen Euch nur mal Demokratie zeigen"

"Wir sind auch nach oben offen"

"Vielfalt in seiner Reinform"

"Manchmal muss man auch mal Nein sagen können"

"nehmt uns beim Wort"

:-)

Jefreiter

10. Dezember 2014 09:40

Bosbach gehört ja zu der Regierung, die diese Asylpolitik verbrochen hat. Selbst, wenn er den Fehler erkennt, ist es psychologisch fast unmöglich daraus Konsequenzen zu ziehen und "das Ruder umzureißen" (Lichtmesz).

Das hat noch kaum je ein mitverantwortlicher Politiker, egal in welchem Regime (DDR, III. Reich, II. Reich), geschafft. Unser jetziges ist da keine Ausnahme.

Wie sie sich doch alle gleichen, wenn's ernst wird, und vor Regime-Kritik warnen...

Carsten

10. Dezember 2014 09:55

Sachsen hat nur 2,2 % Ausländer, also wozu die Aufregung, sagen sie uns.

Aber warum wird dann von der Bundesregierung gegen Ebola mobilisiert - es gibt in Deutschland keinen einzigen Ebola-Toten.

eulenfurz

10. Dezember 2014 10:06

@Revolte:

Und siehe, da wimmelt es von Doktoren und Professoren, die die Schmieranten in ihrer Geisteshaltung bekräftigen. Man verliert manchmal den Glauben an die Vernunft.

Das verfaßte der Lohnschreiber Rudolf Otto in der Leipziger Volkszeitung vom 24./25.06.1989:

... Von Unverständnis bis zur hellen Empörung über die Unruhestifter sind folgerichtig Briefe bestimmt, die Leipziger Bürger an staatliche Organe geschrieben haben und mit denen sie fordern, solche Umtriebe nicht zuzulassen. Einige Auszüge aus diesen Briefen:

Frau Ferber schreibt: “Wir älteren Bürger sind beunruhigt über die Ansammlungen vor der Nikolaikirche. Man fühlt sich belästigt und muß die Abendstunden meiden, durch die Innenstadt zu bummeln.”

Der Wohnbezirksausschuß 112 in Leipzig-Mitte fordert, “dem Treiben einiger Menschen Einhalt zu gebieten, die Ordnung und Sicherheit in unserem Wohngebiet stören. Unsere Bürger empfinden das als Belästigung und Gefährdung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit im Zentrum unserer Stadt.”

Herr Urban fordert im Auftrag der Bürger seines Wohnbezirkes: “Stadtordnung und Straßenverkehrsordnung müssen komplexer und ohne Ansehen der Person durchgesetzt werden… Veranstalter müssen sichern, daß der Mißbrauch ihrer Veranstaltung verhindert wird.”

Weil ihm letzteres ausdrücklich am Herzen liegt, schickte Herr Urban einen Durchschlag seines Briefes zugleich an Herrn Superintendent Magirius mit dem Hinweis, “daß der Ruf der Stadtkirche St. Nikolai in letzter Zeit mehrfach durch Menschen belastet wurde, die die Kirche für persönliche und teils provokatorische Handlungen nutzen”.

Wir haben volles Verständnis für das Bedürfnis der Leipziger Bürger und ihrer Gäste, ungestört und in harmonischer Ruhe auch in den Abendstunden unser schönes Stadtzentrum genießen zu wollen, Einkäufe zu erledigen oder auf Freisitzen der gastronomischen Einrichtungen Entspannung zu suchen.

[Quelle]

Martin

10. Dezember 2014 10:19

Am PEGIDA Konzept sollte man m.M.n. derzeit nicht allzu viel ändern, insbesondere, es nicht inhaltlich überfrachten. Die Wirkung der Demos ist doch, dass sich Leute finden in einer Art "schweigenden Übereinkunft", dass es SO eben nicht weiter geht. Man sollte mit Details darüber, wie es denn anderes wäre oder was man wollen sollte etc. diese Übereinkunft nicht aufbrechen und insbesondere den Medien keine Stichworte zur Hatz geben.

Alleine, dass Leute unter dem Banner "gegen die Islamisierung" auf die Straße gehen, sorgt für genügend Unruhe beim System. Hoffen wir, dass es noch mehr Demonstranten werden und zwar in ganz Deutschland. Genau deshalb sollten neue Mitdemonstranten nicht durch eine Detaildiskussion über Inhalte abgeschreckt werden. Wir alle wissen, wie solche Diskussionen unter uns Deutschen ablaufen - Ein Teil macht ab diesem Punkt dann einfach nicht mehr mit ...

Hartwig

10. Dezember 2014 11:22

@ Martin

Gebe Dir im Prinzip recht. Das Ziel der Gegenseite: Die Strasse leer bekommen und Ruhe einkehren lassen. Nachbereitung dann für die Oberschlauen in taz, 3sat, Phoenix, wo sich die "Rechtsextremismusexperten" dann ein Zubrot verdienen können.

Wichtig: Den Dialog verweigern! Zumindest so lange die Beschimpfungen anhalten, ... und sie werden anhalten. Keine vergifteten Gesprächsangebote annehmen. Nach Möglichkeit weder auf Druck noch auf Beschwichtigung reagieren. Die Medien leer ausgehen lassen und mit Verachtung strafen. Keine Interviews, keine Statements. Den Schweigemarsch kultivieren und anwachsen lassen.

Wichtig ebenso: Eine politische Flankierung. Nicht-Pegida-Leute, die für Pegida Partei ergreifen. Eigentlich Job der AfD. Sympathisierende Interviews, Fürsprache, Talkshow-Teilnahme etc. müssen ÜBER Pegida und NICHT VON Pegida kommen.

Stil-Blüte

10. Dezember 2014 12:07

@ Realist

Gut, wenn PEGIDA mitliest. Ihre Redevorschläge haben Überzeugungskraft! Gebrauchen wir unsere deutsche Sprache!

Der Spruch: 'Wir haben keine Angst' ließe sich, auch wegen des Rythmus' gut ins Gegenteil verkehren:

W i r haben Angst

...

[um Deutschland usw.] Um diese Parole dann in den Reden wieder als Motto aufzunehmen:

Ja, wir haben Angst. Nein, keine Ängste. Sondern Angst. Angst um unsere Kultur, Angst um unser Land, Angst um unsere Kinder, Angst um den Frieden...

@ Kositza
Ach, wie Recht Sie haben, die stärkenden protestantischen Kirchenlieder, ohne die der Protest-antismus eine Sekte geblieben werden nicht einmal mehr in den eigenen Gottesdiensten gesungen. Man bevorzugt Gospels mit Eventcharakter, was bei dem deutschen Gemüt mehr Parodie als glorreicher Gesang ist. Und so wird er zur Sekte schrumpfen.

'Die Gedanken sind frei...

passt doch! Denn dieses Lied können in Dresden garantiert 90 % der Anwesenden. Vielleicht stimmt die Gegenseite ja ein. Es kann ja einer wie ein Dirigent auftreten und die Gegenseite einstimmenlassen.

Thomas Wawerka

10. Dezember 2014 12:58

Carsten
Mittwoch, 10. Dezember 2014, 9:55 (URL) | Kurz-URL

Sachsen hat nur 2,2 % Ausländer, also wozu die Aufregung, sagen sie uns.

Aber warum wird dann von der Bundesregierung gegen Ebola mobilisiert – es gibt in Deutschland keinen einzigen Ebola-Toten.

Es stellt sich aber schon die Frage, warum PEGIDA in Regionen mit höherem Ausländeranteil weniger Zulauf hat. Die Kommentatoren bewerten diese Tatsache als Zeichen der gelungenen Integration. Die Sachsen haben bloß Angst vor etwas, was sie nicht kennen - wer durch täglichen Umgang Bescheid weiß, verliert diese Ängste, so die Argumentation.
Hängen im Westen mehr Leute der PC-Ideologie an als im Osten? Oder trauen sie sich einfach nicht?

jack

10. Dezember 2014 13:28

@ Waldgänger

Der Zentralrat der Muslime weint nicht. Er fordert.

"Nazis" und deren Nachkommen haben keine Forderungen zu stellen.
DAS ist der Punkt. Punkt!

@ Kositza

Ebenso zweifelsfrei geht Ihre hübsche Idee den Bach runter mit einem Lied, das maximal 1,776% der Deutschen kennen.

Würde "The wind of change" vorschlagen. Denglish kann jeder, wenigstens zwei Zeilen.

Reden in diesem Stil:

Manfred Kleine-Hartlage: Rede zum 3. Oktober 2014
https://korrektheiten.com/2014/10/05/manfred-kleine-hartlage-rede-zum-3-oktober-2014/

Alt-Badener

10. Dezember 2014 13:41

Vielen geht es gleich, wenn sie an Bosbach denken. Aber wer das aktuelle System kennt weiß, daß der gezielt dafür auserkoren wurde, weiße Salbe zu verstreichen. Da ist nichts ehrlich, das ist alles Masche und auf gut Deutsch gesprochen VERARSCHE! Alles ist vorher abgesprochen und es soll erreicht werden, daß der patriotisch-konservative Bürger tatsächlich glaubt, in der CDU noch eine politische Heimat zu haben. Aber alles ist LUG und Trug.
Und wissen sollte man darüberhinaus auch, daß seine Tochter moslemisch bereichert ist, er einen moslemischen Schwiegersohn hat. So jedenfalls war das in verschiedenen Foren zu lesen. Dieser Bosbach ist letztlich ein genauso ehrloser Aparatschik wie all seine anderen "Fachkräfte" in den so glückbringenden demokratischen Parteien, die angeblich das Volk repräsentieren. Wenn die alle das Volk repräsentieren, dann ist das Volk tatsächlich verloren.

Hartwig

10. Dezember 2014 14:14

@ Leon schrieb im Strang "Lied für pegida":
"Allerdings habe ich eh den Eindruck, dass es den Intiatoren langsam über den Kopf wächst. Bei dem Medienfeuer aus allen Rohren auch kein Wunder."

Befürchte ich auch. Auf der Facebook-Seite kursiert ein Positionspapier mit 19 Punkten. 3 bis 5 Positionen, markant und knapp formuliert hätten es auch getan. Im Grunde braucht es gar kein solches Papier - aus der Ferne betrachtet. Keine Ahnung, unter welchem Druck die Leute gerade stehen.

Martin

10. Dezember 2014 14:57

Auf der Facebook-Seite kursiert ein Positionspapier mit 19 Punkten. 3 bis 5 Positionen, markant und knapp formuliert hätten es auch getan. Im Grunde braucht es gar kein solches Papier – aus der Ferne betrachtet. Keine Ahnung, unter welchem Druck die Leute gerade stehen.

Oh Weh! Das Zerreden und Festnageln auf irgendwelche Punkte hat begonnen. Dabei war gerade das Schillernde der gewissen Unbestimmtheit ein großer Vorteil. Warten wir ab, was daraus wird und gehen wir halt dennoch zu den nächsten Demos.

Hängen im Westen mehr Leute der PC-Ideologie an als im Osten? Oder trauen sie sich einfach nicht?

Zum großen Teil fühlen sich die Leute in ihrer vermeintlich pc tatsächlich gut. Aber: Viele trauen sich tatsächlich nicht. Wie bereits geschrieben, bedarf es schon eines gewissen Mumms, sich bspw. in Würzburg in eine Gruppe von 20 -40 Pegidisten einzureihen, um dann 150 Pöbler gegen sich brüllen zu haben und dabei wird man dann auch noch ohne Unterlass gefilmt und fotografiert, wodurch mittelbar ja gezeigt wird, dass man wisse, wer da mitläuft, um ihn dann gesellschaftlich in Vereinen, Parteien, Kirche, Arbeitsplatz denunzieren zu können. Die örtliche Presse tut auch alles dafür, um mit dem Mittel der vermeintlichen "professionellen Pressearbeit" Fotostrecken zu lancieren, wo sich dann fast jeder der Demonstrierenden alsbald mit Bild im online Portal der Zeitung wieder finden kann. Der PC und Linksdruck ist enorm. Diesen gordischen Knoten könnte man dadurch lösen, in dem auch im Westen zumindest hunderte demonstrieren, statt nur ein paar dutzend. Die Masse gewährt auch eine gewisse Anonymität.

Yvonne

10. Dezember 2014 16:26

... Positionspapier mit 19 Punkten... Sehr schade!
Ganz dumme Liste. Ich würde nicht mehr kommen, wenn sie sich tatsächlich darauf einschießen. Niemand fordert ein Parteiprogramm, das wird die Leute spalten.

Ellen Kositza

10. Dezember 2014 21:28

Danke, Ende!

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