wahrgenommen und nicht als solche bezeichnet wird.
Sie wird nicht als Gewalt wahrgenommen und als solche bezeichnet, weil sie als Notwehr gilt gegen etwas, das – könnte es sich frei entfalten – viel gewalttätiger wäre als die denkbar krasseste Gewalt von Links. Das unterstellte Gewaltpotential der LEGIDA rechtfertigt nach dieser Logik die tatsächliche Gewalt antifaschistischer Schläger. Der Verdacht legitimiert den linken Präventivschlag.
Wir machten uns am 30. Januar via Hauptbahnhof in Richtung Augustusplatz zur 3. LEGIDA-Demomstration auf den Weg. Wir kamen nicht weiter als vor den Haupteingang des Bahnhofs. Von dort sah man die von Linken blockierte und von der Polizei abgeriegelte Goethestraße.
Die Polizei gestattete uns nicht, auf eigene Faust weiterzugehen und einen Durchgang zu suchen. Man würde eskortiert werden. So geschah es, fünfzig Polizisten, fünfzig Teilnehmer, entlanggequetscht zwischen Straßenbahnschiene und Parkanlage. Von dort aus: Attacken kleiner Antifa-Pulks, die in unsere Reihen stoßen wollten – eine für uns Männer peinliche Situation, wir hätten uns auch alleine zu verteidigen gewußt.
Im Gegenzug war es für keinen einzigen linken Pulk notwendig, daß man ihn polizeilich zu einer der vielen Gegendemonstrationen eskortiert hätte. Jeder Gegendemonstrant, jeder linke Pöbler, jeder autonome Gewalttäter konnte sich völlig frei und unangefochten durch die Stadt bewegen.
Wir hingegen mußten also durchgeschleust werden, und es ist kein Wunder, daß sich viele Leipziger Bürger diesen Gang in einen Hexenkessel hinein nicht antun wollten. Die Kundgebung der LEGIDA wurde durch den Ausnahmezustand ihrer Normalität beraubt, und nichts scheut der Durchschnittsbürger mehr, als beteiligt zu sein an einer Situation jenseits der Norm.
Auf dem Platz erhielten wir Bericht von zwei älteren Damen. Selbst vor ihnen hatte die linke Gewalt keinen Halt gemacht, die eine war noch ziemlich aufgeregt und wünschte sich “ein Gläschen Sekt” zur Beruhigung. Die andere war still und erschüttert und berichtete, daß es selbst ’89 nicht so schlimm gewesen sei.
Vielleicht reichen diese beiden, kurzen Eindrücke aus, um zu zeigen, wie schief die Lage und wie verlogen die Berichterstattung sind. Eine lose Aufzählung:
+ Wie schon vor einer Woche legten linke Täter die Zugverbindung zwischen Dresden und Leipzig und den S‑Bahnverkehr durch den City-Tunnel lahm;
+ Wie schon vor einer Woche blockierten gewaltbereite Linke die Zugangswege zum Kundgebungsort der LEGIDA;
+ Neu war die Strategie der Linken, Jagdkommandos zu bilden und LEGIDA-Demonstranten zu attackieren, und zwar vor und nach der Kundgebung;
+ Heftiger als in der vergangenen Woche waren die linken Attacken gegen die Polizei.
Es gab nach der Kundgebung nur eine einzige Möglichkeit für die LEGIDA-Teilnehmer, aus der Einkreisung durch gewaltbereite Linke zu entkommen: die in der Zwischenzeit geräumte Goethestraße entlang zum Hauptbahnhof. Auf dem Weg dorthin folgende signifikante Beobachtung:
Den Weg säumten Hundertschaften der Polizei. Alle zehn Meter stand ein Polizist mit dem Gesicht zu den zwei, drei tausend vorbeiziehenden LEGIDA-Teilnehmern. Aber in zwei Reihen, dicht an dicht, standen die Polizisten mit dem Rücken zu uns, um die andrängenden, brüllenden, linken Horden zurückzudrängen und in Schach zu halten: eine Mischung aus Schülerinnen, Hänflingen, Autonomen und politischen Einpeitschern.
In der Presse hernach kaum ein Wort darüber. Man liest im offiziellen Polizeibericht von 17 Festnahmen, von Vandalismus und schwerer Sachbeschädigung, aber nach einer Täter-Zuweisung sucht man vergebens.
Es geschieht nun dies, wovor wir seit Beginn der PEGIDA- und LEGIDA-Demonstrationen warnen: Die Einheitsfront aus verlogener Presse, Antifa, Politik und Kirchen hindert den Normalbürger daran, guten Gewissens und ohne Angst an den Kundgebungen und Demonstrationen der Protestbewegung teilzunehmen, obwohl sie Woche für Woche den Beweis der Gewaltlosigkeit erbracht hat.
Die Teilnehmer an der Kundgebung vom 30. Januar waren trotz allem noch immer mit dem ganz normalen Bürgertum verschränkt. Aber eines war spürbar: Bereits während der Reden beschäftigten sich die Leute mit der Frage, ob sie unbehelligt zu ihren Wohnungen und Autos würden zurückgehen können. Das eigentliche Thema war nicht mehr die in drei stark voneinander verschiedenen Reden ausgebreitete Problemlage unserer Nation, sondern die Frage nach dem richtigen Verhalten im Kessel.
Politik und Medien züchten sich auf diese Weise den Gegner, den man von vornherein der Öffentlichkeit präsentieren wollte. Mir fällt zu derlei hinterfotziger Schamlosigkeit nichts mehr ein.
Und eines ist klar: Hinter jedem, der mit allen kriminellen Mitteln gegen die LEGIDA und ihre Teilnehmer vorgeht, sitzt irgendein linksliberaler Bürger, der das versteht und beteiligt. Einer davon schrieb mir nun, weil er in mir und Kositza Leute vermutet, die einem Argument zugänglich seien. Ich zitiere einfach:
Muss man nicht, völlig unabhängig von der eigentlichen Tat, damit rechnen, wenn man andere Menschen beleidigt, dass man nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst wird? Muss man nicht damit rechnen, dass wenn man die Menschen einer Stadt beleidigt, dass diese sich wehren? Ist es nicht verlogen, dass Sie sich über die linksradikalen Gewalttäter in Leipzig aufregen? Es wäre in Leipzig ohne Legida zu keinen „Verwüstungen“ gekommen an diesem Tag.
Nicht dass wir uns falsch verstehen, ich möchte um Gottes Willen nicht verharmlosen bzw. entschuldigen, was ihnen und ihrer Frau passiert ist, aber ich empfinde ihre Aussagen als sehr zweischneidig und in sich widersprüchlich.Dass es auf beiden Seiten Idioten gibt, die durchdrehen und völlig über die Stränge schlagen, da sind wir, so vermute ich, uns einig. Mich greifen die angeblichen linksradikalen Gewalttäter aber nicht an. Ich wohne seit fast 17 Jahren in Connewitz und habe bisher noch nie gehört, dass diese irgendjemanden persönlich verletzt haben. Natürlich drehen die durch und beschädigen eine Straßenbahn oder erst vor kurzem eine Polizeistelle, aber ich habe es noch nie erlebt, dass sie jemanden verletzen.
Warum Ellen und ich überhaupt seit Wochen dorthin gehen? Es war schon immer unser Prinzip, dem eigenen Eindruck mehr zu trauen als dem Bericht aus zweiter Hand. Es ist also eine Mischung aus Pathos (“Die Stunde kommt, da man dich braucht”), noch nicht abgekühlter Begeisterungsfähigkeit für Pulsschläge und einem tiefen Mißtrauen gegen die offizielle Berichterstattung, die uns Vorgestern nach Leipzig trieb.
Aber am Tag danach ist man innerlich ganz heimatlos.
birne helene
Danke für den Bericht. Legen wir "In Stahlgewittern" auch einmal zur Seite und stählen wir unsere Körper.
Nicht nur geistige Potenz wird die Feinde bei Gelegenheit oder einst so behandeln, wie es sich ziemt.