Tröglitz, die Pegida und eine Schaufel Sand

In Tröglitz, einem bisher ziemlich unbekannten Ort nordöstlich der heruntergekommenen Kleinstadt Zeitz, ist der parteilose ...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Bür­ger­meis­ter zurück­ge­tre­ten: Seit Wochen hal­ten dort die Bür­ger­pro­tes­te gegen eine im Ort geplan­te Asyl­un­ter­kunft an, und zuletzt soll­te eine Demons­tra­ti­on vor Bür­ger­meis­ter Mar­kus Nierths Haus enden, wo man mit einer Abschluß­kund­ge­bung dem Pro­test gegen die Unter­brin­gung von rund 50 Asy­lan­ten noch ein­mal Nach­druck ver­lei­hen wollte.

Der Bür­ger­meis­ter trat nach eige­ner Aus­kunft nicht aus Angst vor rechts­extre­mer Gewalt zurück, son­dern aus Ent­täu­schung dar­über, daß das Land die Kund­ge­bung vor sei­nem Wohn­haus nicht ver­hin­dert habe. Er und sei­ne Frau sei­en “zur per­sön­li­chen Ziel­schei­be” des Pro­tests gewor­den, und nun feh­le ihm “der gesell­schaft­li­che Mindestschutz”.

Für die Bewer­tung des Falls gilt es zunächst festzuhalten:

  • Bür­ger­meis­ter Nierth hat sich per­sön­lich für die Unter­brin­gung der Asy­lan­ten in sei­ner Gemein­de ein­ge­setzt. Er darf getrost als einer der Moto­ren die­ser Maß­nah­me gelten.
  • Nierth ist auf­grund sei­nes per­sön­li­chen Ein­sat­zes und sei­nes Amtes wie selbst­ver­ständ­lich Adres­sat des Bür­ger­pro­tes­tes gegen die geplan­te Unterbringung.
  • Selbst Rechts­extre­me (so es über­haupt vor allem sol­che waren, die in Trög­litz demons­trier­ten) sind Bür­ger und genie­ßen das Recht der Mei­nungs­äu­ße­rungs- und Demonstrationsfreiheit.
  • Alle Demons­tra­tio­nen in Trög­litz ver­lie­fen gewalt­frei, auch und ins­be­son­de­re Bür­ger­meis­ter Nierth und sei­ne Fami­lie erlit­ten kei­ner­lei Gewalt, nur ein wenig sozia­len Druck.
  • Nach sei­nem Rück­tritt ver­wahr­te sich Nierth dage­gen, daß in den Medi­en aus Trög­litz ein “radi­ka­les Nest” gemacht wer­de. Viel­mehr hät­ten ihn die Par­tei­en im Stich gelas­sen und ihn “als klei­nen Orts­bür­ger­meis­ter” geopfert.

Das ist das ent­schei­den­de Wort: geop­fert. Geop­fert wofür? Man muß, um der Ant­wort auf die­se Fra­ge näher zu kom­men, nach Dres­den, nach Frei­tal, nach Aue und nach Leip­zig schwen­ken: In Dres­den waren ges­tern rund 15000 Spa­zier­gän­ger auf der Stra­ße. In Leip­zig zogen tap­fe­re 2000 LEGI­DA-Anhän­ger die Auf­merk­sam­keit der links­ra­di­ka­len Anti­fa auf sich. In Aue spa­zier­te man erst­mals und kam – unter­stützt durch Chem­nitz – auf gute 800 Teil­neh­mer. Und bereits am Frei­tag waren in Frei­tal 2500 Teil­neh­mer zu einem ers­ten Spa­zier­gang zusammengeströmt.

Es scheint in Sach­sen kein Kraut gegen die PEGIDA und ihre viel­fäl­ti­gen Able­ger gewach­sen zu sein. In unse­rem vor ein paar Tagen erschie­ne­nen PEGI­DA-Son­der­heft haben wir in einer Chro­nik der Ereig­nis­se seit dem Okto­ber 2014 fol­gen­de Pha­sen ausgewiesen:

  1. Auf­takt und Kon­so­li­die­rung (20. Okto­ber – Ende November)
  2. Lin­ker Wider­stand (1. Dezem­ber – 19. Dezember)
  3. Gro­ße Poli­tik (22. Dezem­ber – 17. Januar)
  4. Höhe­punk­te (18. Janu­ar – 25. Januar)
  5. Spal­tung und Kri­se (27. Janu­ar – 8. Februar)
  6. Wie­der­auf­bau (seit dem 9. Febru­ar – heute)

Man kann die Ereig­nis­se inner­halb die­ser Pha­sen detail­liert im Son­der­heft nach­le­sen und mit den unter­schied­li­chen For­men der Bekämp­fung unter­le­gen: Offe­ner Wider­stand, Umar­mungs­stra­te­gie, Ver­leum­dung, Zer­set­zung und Spal­tung sowie (die­se Gegen­stra­te­gie beob­ach­ten wir der­zeit) Beschweigung.

Wahr­schein­lich ist, daß wir Pha­se 7 ab dem kom­men­den Mon­tag, spä­tes­tens aber für den 23. März ein­läu­ten kön­nen: ein Über­sprin­gen der 20000er-Mar­ke wäre das Ende des Wie­der­auf­bau­es der Bewe­gung und wohl auch ein Ende der Beschwei­gung durch die Medi­en. Die­se stil­le Front brö­ckelt ja bereits seit ges­tern, und über die­sen Bogen kom­men wir nun zum Punkt:

Das Medi­en­echo auf die Trög­lit­zer Vor­gän­ge ist die Posi­tio­nie­rung der Geschüt­ze in Rich­tung Dresden.

Man darf sich die Argu­men­ta­ti­ons­la­ge der Medi­en und Poli­ti­ker, mit­hin der Sys­te­me­li­te, als ziem­lich aus­sichts­los vor­stel­len: Die Bekämp­fung der PEGIDA ist miß­lun­gen, und der ein­zi­ge erfolgs­ver­spre­chen­de Ansatz, der ent­zau­bern­de Dia­log (den Frank Rich­ter von der säch­si­schen Lan­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung erfolg­reich vor­ex­er­zier­te), wur­de von der Sys­te­me­li­te auf­grund einer Fehl­ein­schät­zung des bür­ger­li­chen Pro­test­po­ten­ti­als nicht aufgegriffen.

Das Ergeb­nis ist eine für das poli­ti­sche Sys­tem mitt­ler­wei­le zurecht besorg­nis­er­re­gen­de Ent­frem­dung des PEGI­DA-Bür­gers von jeder offi­zi­el­len oder media­len Ver­laut­ba­rung. Man glaubt am Mon­tag­abend und den Rest der Woche über nur noch das, was einem der Nach­bar auf dem Spa­zier­gang oder der Red­ner auf der Büh­ne erzählt. Inter­es­sant ist dabei folgendes:

Die ein- oder mehr­ma­li­ge Teil­nah­me an einer der gro­ßen PEGI­DA-Demons­tra­tio­nen erst macht den kri­ti­schen Bür­ger immun gegen die media­le und poli­ti­sche Bericht­erstat­tung. Vie­ler­lei Anru­fe aus dem Süden, Wes­ten und Nor­den der Repu­blik zeig­ten mir, daß man dort auf­grund der Medi­en­be­richt­erstat­tung eine längst an ihr Ende gekom­me­ne PEGIDA ver­mu­tet – eine frus­trier­tes, zähe Men­ge, die an ihr Ende spa­ziert. Fatal ist dabei, daß selbst ein kon­ser­va­ti­ves Blatt wie die Jun­ge Frei­heit in den ver­gan­ge­nen Wochen strikt die Zah­len der Behör­den über­nahm und erst ges­tern die von der PEGIDA selbst vor­ge­brach­ten 15000 gegen die offi­zi­el­len 6500 stellte.

Die Stra­te­gie des Beschwei­gens scheint an ihr Ende zu kom­men – zwan­zig­tau­send Demons­tran­ten kann man nicht igno­rie­ren. Neue alte For­men der Des­in­for­ma­tio­nen wer­den ange­wandt wer­den. Lutz Bach­mann pro­gnos­ti­zier­te des­halb vor­hin in einem Tele­fo­nat, man wer­de die Bewe­gung als­bald wie­der mit Vor­wür­fen, Unter­stel­lun­gen, Ver­leum­dun­gen und Quer­ver­bin­dun­gen kon­fron­tie­ren und im Zwei­fels­fall ver­ant­wort­lich machen für einen tot auf­ge­fun­de­nen Asyl­be­wer­ber (wie in Dres­den im Janu­ar gesche­hen) oder für eine ande­re poli­ti­sche Konsequenz.

“Trög­litz?” – “Ja, das könn­te sein, klar, war­um nicht?”

Schnitt: Es gibt in einem mei­ner Lieb­lings­fil­me, in “Das Boot”, jene unver­geß­li­che Sze­ne, in der das U‑Boot vor Gibral­tar, von Was­ser­bom­ben bei­na­he ver­senkt, in die damals irr­sin­ni­ge Tie­fe von 270 Metern absackt. Es kommt dort unten auf einer Sand­schol­le zu lie­gen, und der Kapi­tän­leut­nant spricht in die ent­setz­ten Gesich­ter sei­ner Mann­schaft hin­ein: “Eine Schau­fel Sand. Der lie­be Gott hat uns eine Schau­fel Sand unter den Kiel gewor­fen.” (Ich fin­de die Stel­le bei you­tube nicht.)

Ich muß­te heu­te – als ich im Deutsch­land­funk die Nach­rich­ten hör­te – an die­se Sze­ne den­ken: Trög­litz war die ers­te Mel­dung. Poli­ti­ker, Orga­ni­sa­tio­nen und Insti­tu­tio­nen äußern sich in immer dra­ma­ti­sche­ren Wor­ten zu den ziem­lich bana­len Vor­gän­gen in Tröglitz:

Bun­des­jus­tiz­mi­nis­ter Maas spricht von einer “Tra­gö­die für unse­re Demo­kra­tie”, Cem Özd­emir hört “alle Alarm­glo­cken schril­len”, SPD-Gene­ral­se­kre­tä­rin Fahi­mi ist “tief bewegt” und Anet­ta Kaha­ne von der Ama­deu-Anto­nio-Stif­tung macht eine “Kata­stro­phe für die loka­le Demo­kra­tie” aus. Spie­gel-online bringt gar eine ziem­lich lah­me, mit Not zusam­men­ge­kratz­te Chro­nik wei­te­rer Opfer rechts­extre­mer Bedro­hung – von 2010 bis heu­te sind acht Fäl­le doku­men­tiert.

Man kann dage­gen mal eben schnell das Bild von der FRAG­IDA-Demons­tran­tin stel­len, die am Mon­tag einen Stein an den Kopf bekam, wäh­rend sie ihr Grund­recht aus­üb­te. Oder man erwähnt einen der zahl­lo­sen Fäl­le, in denen die Pri­vat­adres­sen patrio­ti­scher Poli­ti­ker im Netz ver­öf­fent­licht und mit ein­deu­ti­gen Hand­lungs­auf­for­de­run­gen ver­se­hen wor­den sind. Es hat sich in die­sen Fäl­len kein Inter­na­tio­na­les Ausch­witz-Komi­tee zu Wort gemel­det – in Trög­litz schon.

Trög­litz – was ist das schon? Da ist einer gegan­gen, des­sen Pro­jekt nicht unter­stützt und dem das per Kund­ge­bung bei­gebracht wurde.

Trög­litz – das ist der Ver­such der Sys­te­me­li­te, eine Schau­fel voll Sand unter den Kiel zu krie­gen, ein Häuf­chen Sand, auf dem es sich ste­hen läßt, wenn man argu­men­ta­tiv unter­geht mit­samt dem gan­zen gesell­schafts­expe­ri­men­tel­len Plunder.

 

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (61)

Gert H. Köster

11. März 2015 00:13

Danke, Herr Kubitschek, für diese Einnordung!

Der Ghibelline

11. März 2015 00:17

Hervorragende Deutung Kubitscheks der aktuellen Lage.

Es liegt eine Umbruchstimmung in der Luft und ohne naiv zu frohlocken: man spürt regelrecht das Zittern der politisch-medialen Klasse vor dem eigenen Volk...

Der "anschwellende Volksgesang" in Dresden/Sachsen muß nun bestmöglich von uns unterstützt werden, denn nichts bringt das Establishment mehr aus der Fassung, als steigende Teilnehmerzahlen!

Die Krönung ihres Entsetzens wäre der Auftritt eines moderaten muslimischen Vetreters bei PEGIDA, z.B. aus der Alevitischen Gemeinde.

Ebenso sollte der Kontakt zu "linken Patrioten" gesucht werden, um auch im linken Lager die "Anti-Rechts-Front" aufzubrechen.

Die Islam/Asylthematik sollte in Anlehnung an die "Dresdner Thesen" um existentielle und essentielle Zukunftsfragen unseres Volkes verbreitert werden, um die Entwicklung zu einer fundamentalen Erneuerungsbewegung zu forcieren.

Auch die "feinen Konservativen" (A. Mohler) - zahlreich vertreten in diesem Blog! - müssen nun erkennen, daß der etwas unfeine Duft der Straße eine realistische Chance darstellt, das Ruder in diesem verdämmernden Land noch einmal herumzureißen.

Es ist momentan nicht die Zeit, Brote mit Rasierklingen zu schneiden, sondern auf die Straße zu gehen (mit Widerstandsfahne oder intelligenten, witzigen Transparenten) und sich in der schweißigen Bürgernähe wieder als Volk zu finden.

ulex

11. März 2015 01:15

Naja,

als Leipziger kann ich da ja nur sagen: Sehen Sie Herr Jung, Zurücktreten geht so einfach und tut noch nichtmal weh...

ulex

11. März 2015 01:29

https://www.youtube.com/watch?v=CIQETV30_u8

Minute 5:40

Gern zu Diensten :-)

Trouver

11. März 2015 01:56

Buntokraten sind da weit weniger zimperlich bei den "Hausbesuchen".

Man erinnere sich an die "Farbmarkierungen" wie unlaengst in Hamburg.

Und Appell an die Zivilgesellschaft verschallte wie erwartet.

neocromagnon

11. März 2015 02:38

Beim Marsch für das Leben 2014 nahmen ca. 5000 Personen teil, und auch das wurde von der Systempresse verschwiegen. Wie jedes Jahr. Die Linksradikalen Angriffe hielten sich in Grenzen, sie beschränkten sich weitgehend auf Beleidigung, Bespucken und das Entwenden und Zerstören von Kreuzen, sofern sie derer habhaft werden konnten. Ich rufe alle auf, sich am diesjährigen Marsch am Sa. 19.09.2015 in Berlin zu beteiligen. Die Atmosphäre ist trotz des Linken Lärms entspannt und fröhlich und in einigen Gruppen wird gesungen. Ganz einfache, normale Leute sind standhaft und weichen dem staatlich unterstützten Terror nicht.

Olaf

11. März 2015 02:38

Der Besuch einer Pegida-Demo, zeigt dem ehrlichen Manne nicht nur, wer die Pegidas sind, entgegen den Berichten der Lügenpresse, sondern auch wer die Gegendemonstranten in Wirklichkeit sind. "Gute" und "Demokraten" sind die letzten Begriffe, die einem ehrlichen Manne zu dieser kriminellen und geisteskranken Bande mit den roten Fahnen des Kommunismus einfallen würde. In Frankfurt gab es gestern "Rangeleien", berichtet die Lügenpresse. Die Wirklichkeit zeigt blutüberströmte deutsche Frauen, die von linken und islamischen "Gegendemonstranten", also Kriminellen Gewalttätern mit Steinen angegriffen wurden.

Calderone

11. März 2015 03:44

Es gibt in einem meiner Lieblingsfilme, in »Das Boot«, jene unvergessliche Szene, in der das U-Boot vor Gibraltar, von Wasserbomben beinahe versenkt, in die damals irrsinnige Tiefe von 270 Metern absackt ... Ich finde die Stelle bei Youtube nicht ...

Das Boot - U-Boat spotted in Gibraltar [ab 09:10]

Anmerkung für Jene, die das Buch nicht kennen -die Szene aus dem Buch- um den Filmausschnitt besser zu verstehen:

... Einer rempelt mich an, ich gehe fast zu Boden.

Ne Schaufel Sand - woher kamen die Worte? Der Alte - natürlich: »Ne Schaufel Sand unter den Kiel geschmissen!«

Ich versuche zu begreifen: Oben wars doch dunkel. Nicht ganz schwarz zwar, aber auch nicht mondhell. Bei so wenig Licht konnte uns doch kein Flieger entdecken. Fliegerbomben nachts - das gibts nicht. Vielleicht wars doch ein Artillerietreffer? Schiffsartillerie? Landartillerie? Aber der Alte hat doch »Ne Biene!« gebrüllt. Und das Gedröhn unmittelbar vor der Detonation?

Der LI [1] hetzt hin und her und bellt seine Befehle.

Und dann? »Angekommen!« - Schotterfeld - der Druckkörper - wir sind ungepanzert wie ein Windei! Die irren Quietschtöne - Straßenbahn in der Kurve - natürlich: Wir sind in die Grundfelsen gerannt mit vollem Karacho. Was denn sonst?

Beide E-Maschinen alle Kraft voraus und die Nase nach unten! Daß das Boot das mitmacht! Der vom Druck der Tiefe zum Reißen gespannte Stahl! Und dann dieser Anprall - der Aufprall - der Anprall ...

Drei, vier Leute liegen noch am Boden. Der Alte steht als dunkle Masse unter dem Turm, eine Hand an der Leiter.

Klar und deutlich höre ich im Durcheinandergebrüll der Befehle das leiernde Singen des Bibelforschers [2]:

»Herrlich, herrlich wird es einmal sein, wenn wir ziehn, von allen Sünden rein, in das gelobte Kanaan ein ...«

Weiter kommt er nicht. Eine Taschenlampe blitzt. Der Zentralemaat versetzt dem Bibelforscher mit dem rechten Handrücken einen fürchterlichen Schlag auf den Mund. Es kracht, als brächen ihm die Vorderzähne nach innen. Durch den Nebel hindurch sehe ich Blut aus seinem Mund hervorquellen und seine staunend aufgerissenen Augen.

Die kleinste Bewegung bereitet mir Pein. Ich muß mit der rechten Schulter und beiden Schienbeinen zugleich irgendwo angeschlagen sein. Mir ist, als müsse ich mich mühselig durch Wasser drücken, wenn ich mich rühren will.

In der Vorstellung sehe ich einen Querschnitt durch die Straße von Gibraltar: rechts die afrikanische Küste - die tektonischen Schichten des nach der Mitte abfallenden Grundes - und auf halber Strecke zwischen dem tiefsten Punkt und der afrikanischen Küste unsere winzige Röhre.

Der Alte, der wahnsinnige Hund, hoffte er gegen seine bessere Überzeugung, die Engländer wären nicht auf dem Posten?

War dem Alten nicht klar, was für eine massive Abwehr uns erwarten würde? Da steht er, die eine Hand immer noch an der Leiter, die vergammelte Mütze auf dem Kopf.

Der I WO hat den Mund offen. Sein Gesicht ist ein einziges entsetztes Fragen.

Wo ist denn der Leitende? Der Leitende ist verschwunden.

Der Horcher meldet: »Horchgerät ausgefallen!« Die beiden Tiefenrudergänger - die hocken am Steuerstand, als ob es jetzt noch was zu steuern gäbe.

Der Gradkranz des Luftzielsehrohrs baumelt an einem Draht herunter. Komisch: Das hatten wir doch schon einmal! Müßte doch vernünftiger zu bauen sein. Das ist doch Pfusch.

Das scharfe Pfeifen und Fauchen von vorn höre ich erst jetzt: Wassereinbrüche auch im Vorschiff? Leck geschlagene Flanschen? Was sitzt denn im Vorschiff an Außenbordverschlüssen? Der Druckkörper muß jedenfalls widerstanden haben.

Sonst wärs doch schon aus. Leckriß - das geht schneller.

Durchgesackt wie ein Stein. Daß es uns nicht das Rückgrat gebrochen hat beim Aufrasseln! Diese harte Landung in einer Wahnsinnstiefe, für die wir gar nicht gebaut sind! Ich empfinde eine Art Hochachtung vor der Widerstandskraft unserer Röhre: dieser dünne Stahl - erstklassige Qualität. Spezialstahl. Bestens verarbeitet.

Auf einmal ist mir alles deutlich: Der Alte hat unser leckgeschlagenes Schiff in flacheres Wasser gebracht. Der Südkurs! ... [3]

Weshalb mir ihre Analogie mit

... Tröglitz – das ist der Versuch der Systemelite, eine Schaufel voll Sand unter den Kiel zu kriegen, ein Häufchen Sand ...

übrigens nicht recht schmecken will - und wenn man(n) den Film kennt, sowieso nicht - denn

schließlich gehts so weiter [01:36]:

... Sie sehn uns nicht I WO [4] - sie sehn uns nicht! Liegen alle in ihren Kojen und pennen - Nein, wissen Sie was? Die sitzen im Kasino - und feiern unser Versenkung - NOT YET Kameraden - NOT YET!!!

... ah so ja - Zweck der Litanei ... kann ich den Sezionisten nur empfehlen -Buch und Film- also falls es hier so Jemanden überhaupt geben kann, ders nicht kennt ...

Gruß

---------

Notes

[1] Leitender Ingenieur

[2] Bibelforscher ... :-) fällt mir glatt noch was zu ein ... nämlich in einem gerade gelesenem Kommentar zu Ihrem Thread »Briefwechsel Armin Nassehi« ... beim (natürlich und/trotzdem geschätzten) Kommentator dürfte es sich um eine Solchen handeln - und seiner Bemerkung zu Schopenhauers berühmtem, einleitenden Satz:

»Die Welt ist meine Vorstellung«.

Was wohl seine Frau zu dieser bombastischen Aussage gesagt haben mag? ... Genau, Schopenhauer war ja nie verheiratet- und gemeint ist ja damit auch nur, das die Welt, die wir durch unsere Sinne erfassen - und mit unserem Verstand verarbeiten, zu einer Vorstellung ebendieser Welt führt - die Welt ist so zu sagen »Jedermanns Vorstellung« - gilt zumindest für mich und Andere »Nichtbibelforscher« ... sorry Pirmin ;-)

[3] Aus: Buchheim, Lothar-Günther: Das Boot. Roman. 1973 (Neuauflage 2005, ISBN 3-492-04754-8)

[4] Erster Wachoffizier

d.u.e.

11. März 2015 04:09

Die Bürger von Tröglitz haben alles richtig gemacht. Was soll der Aufschrei aus Politik und Medien? Weiter so!

Nemo Obligatur

11. März 2015 06:37

Da können Sie recht haben, Herr Kubitschek. In meinem Gehirn ist irgendwie die Schlagzeile abgespeichert: "Nazis putschen in Tröglitz!"

Eine tägliche Dosis SiN (nicht zu viel, aber eben doch ab und zu) stärkt das intellektuelle Immunsystem.

Rudenz

11. März 2015 07:26

Ich meine, es ist exakt diese Stelle, wo der KaLeu zuvor seinen Männern, die alle gebannt auf ihn starren, sie alle befinden sich in dieser Tiefe in "Neuland", zuraunt: "Jetzt wird's psychologisch." Genau so ist es.

Waldgänger (e.B.) aus Schwaben

11. März 2015 08:23

Sehr gute Analyse.

Anmerkungen dazu:
1. Anetta Kahane von der Amadeu-Antonio-Stiftung ist eine ehemalige Stasi-Mitarbeiterin. Manche wissen halt immer wie man sich dem System andient.

2. Der Steinwurf auf die FRAGIDA-Demonstrantin, kann je anch Größe des Steines einen Mordversuch darstellen, zumindestens eien gefährliche Körperverletzung. Man stelle sich nur einen derart von PEGDIA-Demonstanten verletzten Asylbewerber vor. Was da los wäre.

3. Das System mitsamt dem ganzen gesellschaftsexperimentellen Plunder geht nicht argumentativ unter. Sondern ökonomisch. Der Euro ist gegen den Dollar in einer Woche um 5% gefalllen. Der satte Bürger, wenigstens im Westen, dämmert noch mit dem Feierabendbier vor der Tagesschau oder dem heute-Journal vor sich hin. Wenn dann aber von Rentenkürzungen, oder Ähnlichem, die Rede sein wird, wird er plötzlich hellwach sein. Und sämtliche Kahanaes, Maas und andere Quislinge werden dann ganz schnell schauen müssen, wie sie sich vom Acker machen.
Man lese nur mal
Euro-Absturz. Hier spielt die Musik!

Argus

11. März 2015 08:55

Eine Frage bzgl. der Zahlen: Warum sollte die Polizei lügen? Ich glaube der Polizei eher als den Veranstaltern. Das gilt generell: wenn Linke demonstrieren schrauben sie die Zahlen auch hoch, bei einem Konzert auch, usw. generell sollte man nicht den Veranstaltern glauben, zumindest was Teilnehmerzahlen anbelangt.

anmerkung kubitschek:
können Sie aber im falle der pegida: zwei von einander unabhängige zählungen bestätigen jedesmal eine zahl, die mehr als das doppelte der offiziellen zahlen beträgt. es zählt immer ein anwaltsbüro und es berechnet parallel dazu ein mathematiker die vollgestellte fläche samt konservativer quadratmeter-belegung. außerdem hat man mittlerweile eine nase für mengen, besonders dann wenn der zug sich formiert: die länge ist gigantisch.

Waldgänger (e.B.) aus Schwaben

11. März 2015 09:17

Auf dem Bild auf pi-news ist der Stein zu sehen. Wer so einen Stein in eine Menschenmenge wirft, nimmt schwere Verletzungen oder Tote in Kauf.

KlaasAvenstaken

11. März 2015 09:26

Treibsand!

birne helene

11. März 2015 10:08

Gut kommentiert von GK. Knallhart gesprochen: 20.000 "Spaziergänger" zusammenzubekommen sind eine gigantische Leistung. Zu größeren erschütterungen der BRD führen diese nicht. Vielleicht sind 50.000 "Abendmarschierer auf..." notwendig.

Schepke

11. März 2015 10:09

Lieber Kubitschek, der mediale Gleichstrom und das Boot – ein netter Vergleich! Wenn der liebe Gott den wackeren Kämpfern gegen Pegida mit Tröglitz ´ne Schaufel voll Sand unter den Kiel geschmissen hat, dann wären sie ja nur knapp ihrer völligen Versenkung entgangen.

Am Ende sind die aber noch lange nicht ( auch so ein Zitat aus dem Film ).

Man kann die Analogie auch umdrehen. Kaleu Bachmann ( passt auch optisch ) auf Feindfahrt sichtet den riesigen Geleitzug der herrschenden Einheitspolitik und entschließt sich zum Handeln. Mit seinen Spaziergangstorpedos schießt er mehrere Schiffe aus dem Konvoi heraus, darunter die HMS „Political Correctness“, den Tanker HMS „Alternativeless“ und den Geleitflugzeugträger HMS „Media Lies“, muss aber sofort auf Teilnehmertiefe gehen, weil die Geleitsicherungen Korvette HMS „Antifa“ und Zerstörer HMS „Jauch“ mit AK auf ihn zulaufen. In der folgenden Medien-Wasserbombenverfolgung bringen der Zerstörer „Jauch“ und viele andere Verfolger der medialen Geleitsicherung dem Boot schwere Schäden bei, es kann aber wieder auftauchen und seinen Weg fortsetzen, weil die Zerstörerkommandanten annehmen, man habe das Boot jetzt endgültig versenkt….siehe hier :

https://www.youtube.com/watch?v=ISD1hJz53L8

"Wer viel schmeißt, hat bald nichts mehr" ( Der Alte )

Zadok Allen

11. März 2015 10:24

Die Weiterungen der Entwicklung sind noch nicht abzusehen. Nichts ist wertvoller und großartiger als die innere Kündigung all jener, die die PEGIDA-Demos bilden, gegenüber dem System.

Der massenmediale Apparat würde, selbst wenn PEGIDA sich morgen in Luft auflöste, auf Jahre und Jahrzehnte hinaus keinen Zugriff mehr auf die Köpfe dieser Leute bekommen. Und der Effekt verstärkt sich mit jeder Woche; die Ausbreitung der Gegenöffentlichkeit erfolgt viral.

Man höre sich exemplarisch nur die Stegreifrede jenes Geschäftsmannes und Familienvaters (Typ "besorgter Bürger") auf der Abschlußkundgebung von diesem Montag an. So differenziert und bedächtig er sich ausdrückt, erodiert doch vor laufender Kamera sein Glaube an die Legitimität der BRD-Institutionen.

Dresden ist für die Herrschenden bereits verloren. Obersachse von Geblüt, der ich bin, wächst der Stolz auf meine Leute Tag für Tag.

Unke

11. März 2015 10:44

Es wäre schön wenn sich PEGIDA verstetigen würde (mein Reden schon seit langem). Und die Sache mit Tröglitz finde ich wunderbar: heute der Bürgermeister, morgen der SPIEGEL- Redeakteur...
Es gibt derart viele Spielarten für kreativen Widerstand ;-)
Hier die Ereignisse in Frankfurt in der Grünenpostille Plasterstrand "Journal Frankfurt".*
Die Hooligans bleiben merkwürdig unsichtbar; auch in der alternativen Berichterstattung. Schade eigentlich. Die Verfolgung der Hooligans seitens der Behörden (die BILD macht da heftig Propaganda) macht sie mir automatisch fast sympathisch, zumal arabische (Berlin), palästinensische (Bremen) und albanische (Hamburg) Banden unbehelligt bleiben.
* Interessant dass sich ein Vertreter des Koalitionspartners der GRÜNEN in Frankfurt von der CDU so weit pro Demonstrationsrecht/FRAGIDA aus dem Fenster lehnt, nicht wahr? Das wäre vor 8 Wochen noch undenkbar gewesen! -Als Ergänzung zum Kubitschekschen Phasenmodell ;-)

Waldgänger (e.B.) aus Schwaben

11. März 2015 10:45

@birne helene
in der alten BRD gingen 300 000 gegen den Nato-Doppelbeschluss und gegen die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf auf die Straße. Und die Medien waren zum größeren Teil auf Seite der Demonstranten. Geändert hat dies damals nichts. Die Politik hat ihr Ding durchgezogen.

PEGIDA ist wichtig, kann aber nur im Verbund mit dem Kampf um die Parlamente funktionieren.

Der Katalysator für weitere Entwicklungen wird die wirtschaftliche Lage sein.

Waldgänger (e.B.) aus Schwaben

11. März 2015 10:53

@Schepke
Ein Vergleich mit einer Seeschlacht findet sich auch hier
Crossing the T verfasst bereits am 27.Oktober 2014.

Das System ist aus eigener Schwerfälligkeit und Unfähigkeit der Admiralität kaum mehr in der Lage zu manöverieren.

Martin

11. März 2015 11:15

So ganz direkt habe ich die Verbindung Tröglitz zu Pegida gar nicht wahrgenommen. Zumindest bei SPON wurde von "NPD" Demos und Demonstrationen Rechtsextremer gesprochen und Pegida nach meiner Erinnerung nicht einmal erwähnt.

Kann durchaus sein bzw. erscheint es logisch, dass man mit diesen Meldungen durch die Brust ins Auge Pegida treffen will, aber muss man den Schuh Tröglitz als Pegida aufgreifen und anziehen? Pegida ist ja nicht die NPD.

Wenn ich damit daneben liege, bitte sagen.

Unabhängig davon ist dieser ehm. Bürgermeister schon ein Jammerlappen erster Güte, wer weis, was da dahinter steckt (und in welchem tollen neuen Job der Herr demnächst reüssieren wird ;) ).

TCL

11. März 2015 11:34

Habt Ihr den Film nicht bis zu Ende gesehen? Das Boot wurde in wenigen Sekunden versenkt durch gnadenlose Effektivität des Feindes. Es hat nicht mal einen Schuß abgeben können, um seine Versenkung zu verhindern. Die Besatzung war entweder tot, schwer verwundet oder traumatisiert. Ein kleiner weiterer Schritt in die totale Kapitulation.
- „Im Westen nichts Neues“...

Der Gutmensch

11. März 2015 11:36

Ich weiß nicht, was da in Tröglitz los war. Aber wenn die eigene "Angst" zur Attitüde wird, weil man einfach nicht ertragen kann bzw. glaubt, nicht hinnehmen zu müssen, dass andere andere Auffassungen und ggf. keine Lust mehr haben, selber ständig ängstlich zu sein, wird Macht ausübt und nicht Angst gehabt!

Belsøe

11. März 2015 12:42

Falls es jemanden interessiert: hier nachlesen.

Demnach scheint der Mann ein dreifaches Bauernopfer zu sein. Er hat für den Landkreis den Kopf hingehalten und die Holzhammer-NPD hat auch ihren billigen Sieg bekommen, ohne jedoch in der Sache irgendwas abwenden zu können. Und instrumentalisiert werden kann der Vorgang auch noch.

Davon abgesehen bin ich hoffentlich nicht alleine damit, Demos vor dem privaten Wohnsitz aus prinzipiellen Gründen heikel zu finden. Oder wäre ein Trupp deutlich werdender Antifa vor dem Rittergut auch "ein bisschen Druck" (Subtext: hinnehmbar)? Es mag Gründe für solche Massnahmen geben, ob sie hier gegeben, bzw. eine gute Idee waren bezweifle ich. Der Gegner sass in diesem Fall ja offensichtlich woanders.

Ein gebürtiger Hesse

11. März 2015 12:47

@ Zadock Allen

Man höre sich exemplarisch nur die Stegreifrede jenes Geschäftsmannes und Familienvaters (Typ „besorgter Bürger“) auf der Abschlußkundgebung von diesem Montag an. So differenziert und bedächtig er sich ausdrückt, erodiert doch vor laufender Kamera sein Glaube an die Legitimität der BRD-Institutionen.

Das ist eine schöne und wertvolle Lesart dieser Rede. Zwar hoffte ich vorgestern (vergeblich), daß der Herr möglichst bald zum Ende kommen würde, doch hat Ihr Kommentar mir eben den wesentlichen Gehalt seiner vielen Worte freigelegt. Dankesehr!

Und Dank wie immer auch an Kubitschek für seine hellwache Beschreibung und Interpretation der Lage.

Marcus Junge

11. März 2015 13:05

"Man kann dagegen mal eben schnell das Bild von der FRAGIDA-Demonstrantin ..."

Oder die Bilder vom Brandanschlag bei Stadtkewitz oder die Farbbeutel bei Sarrazin oder der "Kopf-ins-Messer-des-Antifantilen" nach der Hogesa in Hannover (was ist eigentlich aus ihm geworden) oder oder oder. Von den Dutzenden Opfern südländischer Fachkraftkriminalität, braucht man da nicht mal anfangen. Wohlgemerkt, täglich, nicht in 5 Jahren.

"Der Bürgermeister trat nach eigener Auskunft nicht aus Angst vor rechtsextremer Gewalt zurück,"

Was gestern alle Wahrheitssender jedoch behauptet haben, Rücktritt wegen Angst um sich und Familie.

"•Alle Demonstrationen in Tröglitz verliefen gewaltfrei"

Gab es nun Demos oder nicht? Weiter oben Text wird die geplante Demo, welche die NPD angemeldet haben soll, erwähnt. Die die vor dem Haus enden sollte ist gemeint. Nirgendwo habe ich bisher etwas von erfolgten Demos vernommen, außer jetzt hier.

"Es hat sich in diesen Fällen kein Internationales Auschwitz-Komitee zu Wort gemeldet"

Wäre mir gestern nicht nach den ersten hysterischen Worten des Sprechautomaten klar gewesen, daß hier hemmungslos gelogen wird und eine neue Sau durchs Dorf getrieben, nach dem Auffahren solch eines "Komitees", wäre es sonnenklar gewesen. Allerdings höre ich jetzt erstmalig davon. Es geht halt immer schlimmer.

ingres

11. März 2015 13:38

Zu den Zahlen bei Pegida. Es war bei einer der Veranstaltungen nach der Neubelebung. Die Mopo (oder so) gab so 2000/3000 an. Gleichzeitig war im Live-Ticker allerdings zu lesen, dass der Zug jetzt wieder am Veranstaltungsort angekommen sei. Außerdem wurde das Zugende angegeben. Über Google-Maps konnte man damit die Länge des Zuges abschätzen. Gleichzeitig konnte man die Fußgänger pro m/Straßenbreite abschätzen. Das führte zu einer Schätzung die bei der doppelten bis 2.5-fachen der Teilnehmerzahl lag. Die Veranstalter gaben noch etwas mehr an.

Martin

11. März 2015 13:56

@Der Gutmensch,

Nun ja, ein gewisses Verständnis dafür, dass der ehem. Herr Bürgermeister keine Demos vor seinem Privathaus haben wollte, kann ich schon aufbringen. Ich kenne aber die örtlichen Gegebenheiten in Tröglitz nicht. Wenn er an einer Hauptstraße wohnt, dann muss er meiner Meinung nach eher damit leben, dass da Demonstrationszüge entlang führen, die auch gegen seine Politik gerichtet sein können, denn das ist das Schicksal aller Anwohner von öffentlich bedeutenderen Straßen oder von Nachbarn von Rathäusern etc.

Wenn er aber in einem Wohngebiet wohnt und man den Demo-Verlauf bewusst so angemeldet hat, dass die Demo an seinem Privathaus endet, dann hat das für mich schon etwas zeckenhaftes an sich, was man als rechter/konservativer schon aus Stilgründen nicht mittragen sollte. Und wenn aus solchen Demos bis vor das Privathaus dann auch noch regelmäßige Veranstaltungen alá Montagsdemos würden, könnte ich ein Urteil eines VG, welches so etwas dann untersagt und andere Demonstrationswege einfordert, auch voll nachvollziehen.

Die Verhältnismäßigkeiten sollten schon gewahrt werden, wenn schon die Gegenseite dies nicht tut, dann doch bitte unsere Seite. Bislang demonstriert ja bspw. Pegida in Dresden geradezu vorbildlich - und das ist auch gut so.

birne helene

11. März 2015 14:25

@birne helene
in der alten BRD gingen 300 000 gegen den Nato-Doppelbeschluss und gegen die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf auf die Straße.
___________________________

300.000 Kinderlädenbesitzer, verbeamtete Sozialkundelehrer, Emma-LeserINNEN und StamoKap-Studenten, OstermarschspaziergänerINNEN etc. wollten nicht die BRD aus den Angeln heben. Ein bisschen pre-Bourgeoisie-Protest, der auch nie radikal war. Ein bisschen hippes an die Gleise ketten und Bullen-Bespucken. Mit so einer Einstellung, die die schöne behagliche bürgerliche Wohnzimmerwelt nicht gefährden will, erschüttert man auch nichts. Aber von dieser Zahl her : 300.000 würde es interessant werden, wenn denn Zielsetzung und Einstellung stimmt.

Der Gutmensch

11. März 2015 14:27

Lieber Martin,

Danke für die Ansprache, aber mit meinem Text hat sie nichts zu tun. Ich kenne weder Tröglitz noch dessen Bürgermeister. Ich weiß nur, dass er sagt, dass er Angst habe, mehr nicht. Damit steht er bestimmt nicht allein. Nur dass Ängste nicht unbedingt in jede Zeitung gehören, weil nämlich jeden Tag soviel passiert, dass es einen in der Tat besorgt oder furchtsam werden lassen kann.

Gruß,

der Gutmensch.

birne helene

11. März 2015 14:29

"Der Katalysator für weitere Entwicklungen wird die wirtschaftliche Lage sein"

Das muss nicht sein. Das Warten auf einen Crash etc. ist nicht nötig. Wir sollten nicht zu sehr diesen marxistischen Binsenweisheiten folgen, die schon längst widerlegt sind. Andere Dinge können wesentlich werden.

Hartwig

11. März 2015 14:40

""Davon abgesehen bin ich hoffentlich nicht alleine damit, Demos vor dem privaten Wohnsitz aus prinzipiellen Gründen heikel zu finden.""

Nein, Belsøe, damit sind Sie nicht allein. Allerdings ist es geltendes Recht, dass Amts- und Entscheidungsträger Demonstrationen in Sicht- und Hörweite ihres Aufenthaltes (auch des Privaten) ertragen müssen. Die Frage in Tröglitz war lediglich, ob sich das auch auf ehrenamtliche Bürgermeister bezieht oder nur auf hauptamtliche Amtsträger. Die Genehmigungsbehörde hatte entschieden, da keinen Unterschied zu machen.

Nun, früher standen die Leute mit den Fackeln und Mistgabeln auch vor Amtmann's Grundstück. Ich denke dennoch, dass eine Demo vor das Rathaus, und nicht vor das Eigenheim eines Bürgermeisters gehört.
Generell ist dieser Gegendemo-Mumpitz zu überdenken. PEGIDA leistet auch hier Denkhilfe bei den Verantwortlichen. Der Sicherheitsaufwand, der Woche für Woche von den Gegendemonstranten erzwungen wird, ist immens. Man kann sich das in Leipzig regelmäßig anschauen. Alleine der Hubschrauber für mehrere Stunden ....

gert friedrich

11. März 2015 14:51

Die 68 er Bewegung hat von 1967 bis Mitte der 80 er gebraucht,bis sie in der Bundesrepublik Einfluß nehmen konnte.
Ihre Protagonisten gingen in die Behörden,Medien,Schulen,Gerichte etc.
Wenn die AfD und Pegida etwas erreichen wollen,müssen die Mitglieder oder Mitmartschierer auch in die Institutionen hinein.
Gut Ding will Weile haben.

Waldgänger (e.B.) aus Schwaben

11. März 2015 14:53

@birne helene

Ich warte nicht auf den crash etc. Ich sehe nur, was die nicht-rechten Menschen, die ich kenne, momentan bewegt. Das mag sich ändern. Aber nehmen wir z.B. Bremen. 23% Hartz-4 Empfänger, die Stadt fest im Griff des Miri-Clans und andere moslemischer Verbrecher-Organisationen. Die SPD wird wahrscheinlich die absolute Mehrheit holen. Was muss da geschehen, damit diese Leute aus dem Koma aufwachen?

gert fgriedrich

11. März 2015 14:54

<ich habe nichts ähnliches gesagt oder geschrieben.Ihr wollt mich hier zum zweiten Mal zensieren.
Schade ,gerade habe ich die Sezession abonniert und fast dreißig alte Ausgaben gekauft.So kann man sich täuschen.

frage kubitschek:
wie meinen Sie das?

Rainer Gebhardt

11. März 2015 15:15

Dem Waldgänger ist Recht zu geben. Das System steht auf ökonomischen Pfeilern. Bröckeln die Stützen, dann kommt es zu Verschiebungen im Überbau. Sehen wir uns die ökonomisch am meisten gebeutelten Länder an: Die Quantität und Qualität der politischen Gegenbewegungen in Ländern wie Griechenland, Spanien, Frankreich korrespondieren direkt mit der wirtschaftlichen Lage ihrer Protagonisten. Deutschland hält sich da einstweilen noch über Wasser, entsprechend blande ist der Rumor, vor allem im Westen.
Daß Deutschland mit Ausländern/Asylanten/Wirtschaftsflüchtlingen (und hier vor allem von prekären Existenzen) geflutet wird, dafür habe ich noch keine befriedigende Erklärung gefunden. Zwar sind die verschwörungspraktischen Ambitionen von Teilen der pol. und medialen Eliten – die bewußt betriebene kulturelle Zersetzung des eigenen Volkes - nicht zu übersehen, sie reichen aber nicht aus, um die Katastrophe herbeizuführen. Es bedarf da schon einer gewissen Indolenz, Wurschtigkeit, Verblödung, resp. L-M-A-A-Haltung des Volkes selber, um das bewerkstelligen zu können. Und die ist, leider, gegeben. Erst wenn der Kaviarersatz, die Mallorcareise und das neueste Smartphone gestrichen werden, ist mit ernst zu nehmender Unruhe zu rechnen. Spätestens wenn entweder der erste Euro-Exit stattfindet oder dieser mittels einer letzten Ausschüttung von noch mehr Papiergeld verhindert werden soll, oder wenn das geschieht, wovon der Ökonom Flassbeck meint, daß es geschehen müsse - die Angleichung der Lohstückkosten in Deutschland nämlich an das absurd hohe Niveau der Krisenländer - spätestens dann werden wir erleben, wie unberechenbar die Wendungen der Geschichte sein können. Arbeitslosigkeit und Geldentwertung werden Massen auf die Straße bringen, die die Frage „links“ oder „rechts“ nicht mehr stellen. Das Volk spielt dann die Rolle eines Katalysators von Prozessen, die mit der Schicksalhaftigkeit einer griechischen Tragödie ablaufen. Es kommt, wie 1989 in der DDR, zu nicht vorhersehbaren Ereignissen mit grotesken Wirkungen; grotesk, weil selbst Beschwichtigungen und Zugeständnisse ans Volk den Dammbruch nicht mehr aufhalten konnten, sondern im Gegenteil die Schwäche des Systems offenbarten und den „Unfall“ dann herbeiführten: Der DDR-Sozialismus ist auf einer Bananenschale ausgerutscht. Und zwar auf der Schale von nichtvorhandenen Bananen. Es könnte durchaus sein, daß das sinnlose Hereinschaffen von Asylanten, Scheinasylanten und Wirtschaftsflüchtlingen zu dieser Bananenschale wird. Bei Rutschgefahr ist unbedingt zu streuen. Auch dafür wird Sand gebraucht.

rem

11. März 2015 15:35

... Ende der Beschweigung durch die Medien...

wer keine eigenen medien aufbaut, wird keinen nachhaltigen erfolg haben. warum gibt es keinen spiegel-online von rechts? warum keine "tagesschau"?

die lieblingsbeschäftigung der rechten opposition - sich in den kommentarspalten über die medienberichterstattung auszuflennen - scheint jedenfalls die brd nicht ins wanken zu bringen.

kommentar kubitschek:
muß ich diese fragen ernsthaft beantworten, und zwar als jemand, der eine plattform aufgebaut hat?

Arkanthus

11. März 2015 15:45

Jetzt aber höllisch aufpassen, daß sich niemand vom Haß der Gegenseite infizieren läßt. Pegida kann sich, im Gegensatz zu denen, keinerlei gewalttätige Ausrutscher leisten. Stoisch bleiben, sich lieber an den Urchristen orientieren, einen Stolz des Wange-Hinhaltens anlegen, auch wenn Steine fliegen ! So wird es gehen !

Carsten

11. März 2015 15:46

Na dann: "Alles anblasen!"

Ordo

11. März 2015 16:13

Der Waldgänger hat schon recht. Entscheidend ist letztendlich, wie sich die wirtschaftliche Lage entwickelt. Ich sehe noch nicht einmal eine Mehrheit hinter Pegida, gerade auch in der jüngeren Generation. Solange der Mix aus Liberalismus, Individualismus, Hedonismus und Massenkonsum unsere gesellschaftliche Realität und die Köpfe der Normalbürger bestimmt, kann der Pegida-Aktionismus keine wirkliche Wende herbeiführen.

Ich erinnere mich, dass Herr Kubitschek das selbst einmal (Sezession 46), in einem Artikel mit dem Titel "Wir Unbeholfenen", auch so beschrieben hatte. Materieller Überfluss und echter konservativer Geist lassen sich nur schwer in Einklang bringen. Deshalb ist die Zuspitzung der Eurokrise, eigentlich das Beste, was uns passieren konnte.

andersdenkender

11. März 2015 19:35

"Anetta Kahane von der Amadeu-Antonio-Stiftung macht eine „Katastrophe für die lokale Demokratie“ aus..." Als IM der Staatssicherheit war und ist Frau Kahane eher nicht in der Position so zu urteilen! Und ihre "Besetzung" ist eine Beleidigung für DDR-Flüchtlinge und Opfer der Gewaltherrschaft.

Nemo Obligatur

11. März 2015 21:06

@ Ordo, Waldgänger, etc.

Die Verknüpfung der wirtschaftlichen Lage mit den Chancen für das konservative Lager hat etwas bestechendes. Allerdings wäre ich mit dem Jubeln über den "Zusammenbruch des Systems" etwas zurückhaltender. Niemand wünscht sich ernsthaft den Kollaps der sozialen Sicherung, zu denen Rente, Gesundheitssystem, Arbeitslosensicherung etc. gehören. Ich lebe jedenfalls lieber im Wohlstand als in Armut. Allerdings sollte man darauf achten, dass der Wohlstand auch langlebig ist und nicht die Ressourcen der kommenden Generationen angegriffen werden. Das Modewort dazu heißt "nachhaltig". Die Gefahr sehe ich durchaus und hier würde ich mir Korrekturen seitens der Politik wünschen.

Das betrifft alles rund um die Themen Euro und Zuwanderung. Wer die Gelegenheit dazu hat, sollte noch einen Blick in die FAZ vom Montag dieser Woche werfen. Dort gab es einen sehr interessanten Aufsatz von Prof. Collier, der auch ein Buch zum Thema der Migration geschrieben hat ("Exodus"), das, wenn ich nicht irre oder es verwechsle, auch vom Antaios Verlag in der Versandliste empfohlen wurde.

Carsten

11. März 2015 21:33

Wo wir schon bei Das Boot sind:

Als das Boot wiederauftaucht, sagt der Kaleun:

"Die sitzen im Casino und feiern unsere Versenkung -
not yet, Kameraden! NOT YET!

Marcus Junge

11. März 2015 22:20

Der Rotfunk MDR hat sich in seinem "Magazin" "Exakt" der Sache "angenommen". In Stichpunkten (hab nicht alles davon gesehen, nur zufällig das Ende):

- Die Landesregierung hat die Dorfschulzen aufgefordert, sich zu melden und Anzeigen zu erstatten, weil die jetzt alle "bedroht" werden
- Der Staatsschutz soll in Marsch gesetzt werden
- Man wolle eine Art Schutzregel für ehrenamtliche Bürgermeister schaffen (damit die wohl dann wohl machen können was sie wollen).

Direkt danach muß ein Beitrag mit einem Juden aufgefahren werden, der sich mit einem Hilfsnazi rumschlägt. Die Anmoderation hat mich so "bewegt", daß ich abgeschaltet hab. Eine Minute GEZ war schon wieder eine Minute zu viel. Also typisch Wahrheitsmedien der gleichgeschalteten BRD.

GvB

12. März 2015 02:32

Danke! Eine sehr gute Zusammenfassung des IST-Zustandes..

Die Protagonisten des immer wieder eingeübten Pawlowschen Hunde-Aufschreis wie die der Maas, Fahimis, Kahanes, Cem (K)Özdemirs und Co. werden gegen den Sturm des Wiederstandes auf Dauer nichts ausrichten können.
Die Muster der System-Desinfo werden immer mehr durchschaubar.
Antifa und Co. sind erkannt als die bezahlten Demo-Hunde des Systems..
Das Boot ist voll hiess es mal. Nun ist das Boot und das Mass voll.

Je mehr das falsche Fuffziger BRD-System den Druck aufs Volk erhöht..desto eher wird auch dem letzten Schaaf klar werden müssen, das es so mit dem Staate EU-BRD nicht weitergehen kann und wird...
Also Merkel und Co. weiter so mit dem Druck im Kessel.. bis er platzt.

Das CDUCsUSPD-Gruene-Linke-Piraten-Multikulti-Projekt " Ich bastele mir eine neues Wählervolk" wird misslingen.
Noch sind genug Widerstands-Deutsche da..

Simon

12. März 2015 10:06

"Mix aus Liberalismus, Individualismus, Hedonismus und Massenkonsum"

Mit diesem künstlichen Gegensatz zum Konservatismus macht man sich das Leben nur unnötig schwer und schafft Gräben zur Bevölkerung. Der normale Deutsche wünscht sich eine Familie, ein Haus, ein gutes Einkommen, Familienurlaub im Süden. Ich kann nicht sehen, was daran schlecht sein soll, schließlich arbeiten die Leute ja auch hart dafür.

Man sollte nicht den Eindruck erwecken, als wollte man Deutschland in ein Volkskollektiv oder in ein Kloster verwandeln.

birne helene

12. März 2015 15:54

"wer keine eigenen medien aufbaut, wird keinen nachhaltigen erfolg haben. warum gibt es keinen spiegel-online von rechts? warum keine „tagesschau“?"

Weil Sie es nicht getan haben und lieber im Internet herumschreiben?

Ansonsten: Stelle 3 Mio. Euro Kapital zur Verfügung. Von den Zinsen werden die Mitarbeiter bezahlt. Dann bekommst Du Deine Tagesschau oder Wochenschau von rechts.

bo73

12. März 2015 16:29

Der Bürgermeister war als Amtsträger Ausübender hoheitlicher Exekutivgewalt und daher legitimes Ziel von (friedlichen) Demonstrationen). Demonstrationen vor Wohnhäusern von Politikiern oder auch nur ungeliebten Privatpersonen sind in Deutschland üblich und nie ein Grund für Besnstandung durch die Politik gewesen, selbst wenn Extremisten mit vorhersehbaren Gewaltausbrüchen "demonstrierten" - solange die Demonstranten stramm links sind. Belege:

https://pnn.urban-media.com/potsdam/673665/

https://mobil.morgenpost.de/berlin-aktuell/article126856115/Linke-Gruppen-demonstrieren-nahe-Henkels-Haus.html

https://m.rp-online.de/politik/deutschland/farbbeutel-attacke-auf-haus-von-olaf-scholz-aid-1.3858255

https://dranbleiben.blogsport.eu

https://www.fr-online.de/frankfurt/demonstration-in-eschborn-fluglaerm-in-der-live-schalte,1472798,15228390.html

https://tierbefreier.de/presse/p_mitteilungen/08.03_covance.html

Andreas Donath

12. März 2015 18:52

Argus
Mittwoch, 11. März 2015, 8:55 (URL) | Kurz-URL
Eine Frage bzgl. der Zahlen: Warum sollte die Polizei lügen? Ich glaube der Polizei eher als den Veranstaltern. Das gilt generell: wenn Linke demonstrieren schrauben sie die Zahlen auch hoch, bei einem Konzert auch, usw. generell sollte man nicht den Veranstaltern glauben, zumindest was Teilnehmerzahlen anbelangt.

Götz Kubitschek, dessen Artikel im Übrigen voll ins Schwarze trifft - das System bzs. der Mainstream nähert sich dem Ende der circa vierwöchigen "Totschweigephase", bereitet nun wieder flächendeckende Würfe mit Fäkalien vor und wetzt die Nazi-Keule -, hat Ihnen in Bezug auf die Dresdner Zahlen schon völlig korrekt geantwortet.

Es gilt gerade in diesem besonderen Fall, den Polizeiberichtebn eben NICHT zu glauben. Und selbstredend hat die Polizei hier ein Interesse zu manipulieren, nämlich um im Sinne ihrer POLITISCHEN Führung zu habeln, die Teil des Mainstream-Kartells gegen Pegida ist.

Und da ist es eben seit dem - gottlob grandios gescheiterten - Zerschlagungsversuch mittels Spaltung die allgemeine Linie, Pegida der uninformierten Öffentlichkeit so klein wie möglich zu präsentieren mit der Implikation, dass es im Auslaufen sei und es sich gar nicht mehr lohne, überhaupt mit zu spazieren.

Doch das Gegenteil ist der Fall - und wer in Desden zuletzt wieder dabei war, weiß es: Spaziergänge, bei denen die Letzten immer noch auf den Aufbruch warten, während die Spitze nach großer Runde bereits wieder am Kundgebungsort eingetroffen ist. Am Montag 15.000 Menschen, von den - sehr wohl kritischen und objektiv berichtenden - Zählern der Kanzlei später auf 13.800 korrigiert. Aber die Tendenz klar ansteigend.

Einem mir persönlich bekannten, überaus seriösen Zähler im Auftrag der Kanzlei verdanke ich die Info, dass ein leitender Polizeibeamter sogar vor Zeugen zugegeben hat, dass die Polizei gar nicht daran denke, eigene Zahlen zu erheben und erst recht nicht, solche mit denen der Kanzlei abzugleichen. Da wurde frank und frei erklärt: "Wir übernehmen lieber die Zahlen aus dem Ticker der Morgenpost." Und der setzt die Zahlen im Sinne der politmedialen Klasse gewöhnlich viel zu niedrig an - meist bei etwa 40 % der tatsächlich durch seriöse Zählung ermittelten Teilnehmerzahl. Vergleichen Sie bitte MoPo-Ticker und Polizeibericht: seit Wochen absolut deckungsgleich.

Hier wird ganz fies manipuliert, es geht auch nicht um einige zehntausend Dresdner, die es besser wissen, sondern darum, dem Rest der Republik ein Dresden auf dem Rückzug zu funken. Der Polizeibericht lügt definitiv!

Wer immer noch nicht begriffen hat, dass wir es hier nicht zuletzt mit einem Krieg der Zahlen zu tun haben, den Pegida im Gegensatz zur Gegenseite freilich seriös führt, versteht nicht, worum es tatsächlich geht. Aber wie gesagt, wenn die 20.000 wieder erreicht sind - ich vermute wie Kubitschek am übernächsten Montag -, wird das Ganze wieder umschwenken, dann dürfen es sogar wieder viele sein, um dann vor den fiesen sächsischen Nazis zu warnen, die uns alle unter das Hakenkreuz zwingen wollen und nur darauf warten, friedliebende Moscheegänger abzuschlachten [Ironimodus aus!].

Hartwig

12. März 2015 21:27

Von wegen Schweigespirale.
Heute in der LVZ (die Leipziger Lokalzeitung, Lügenpresse hoch 3) sinngemäß:
Schlagzeile: Die Japaner bleiben weg, auch wegen LEGIDA.
Es geht um Stornierungen in einer bekannten Leipziger gastronomischen Lokalität. Japanische Reisegruppen hätten nennenswert storniert bla bla.
Im Kleingedruckten kommt dann zum Vorschein, dass dies lediglich auf Grund von Warnungen vor islamistischen Terror der Fall sei. Größere Menschenansammlungen seien gefährdet und daher zu meiden u.s.w.
Aber wer die Lesebrille nicht auf der Nase trägt, der liest nur "WEGEN LEGIDA".

Dies ist nur eine Marginalie, die dieses Blatt bzgl. LEGIDA-Hetze drauf hat. Vorgestern tauchte der Name "Anders Breivik" in einem LEGIDA-Artikel auf.

Jeder patriotische Leipziger sollte sich überlegen, wie er es diesem Lügenblatt heimzahlt. Ganz legal natürlich! Aber der Rechtsstaat erlaubt Vieles.

JensN.

12. März 2015 23:14

Passt jetzt nicht hundertprozentig zum Thema, aber dennoch ist es wichtig. Ich habe hier nochmal eine Anmerkung zu den ehemaligen Pegida- Mitgliedern Kathrin Oertel und Rene Jahn zu machen. Frau Oertel hat auf ihrer Facebookseite (muß man angemeldet sein für), einige Dinge geschrieben, die ich so nicht stehen lassen will.

Frau Oertel schreibt:

"Aber im Endeffekt hat PEGIDA e.V. und deren Anhänger nichts aus der Spaltung gelernt ! Ihr lasst euch wieder durch Politik und Medien in "böse" (Lutz Bachmann) und "gute" (diejenigen, welche jetzt wieder mit der Politik in Dialog getreten sind) PEGIDIANER einteilen. Und das Spiel wiederholt sich von vorn !!! Sie werden den "Guten" erzählen, nur ihr könnt eine Veränderung bewirken, eine erneute Spaltung ist vorprogrammiert. Dem Affen wird wieder ein Stück Zucker vorgeworfen in Form von Gesprächen und Versprechen zu Gesetzesänderungen und Reformen....und....es passiert NICHTS ! "

Gespalten wurde Pegida überhaupt nicht, sondern es sind lediglich 5 Mitglieder des Orgateams aus verschiedenen Gründen ausgetreten. Einer davon war die ach so schlimme Radikalität und der Schulterschluss mit Legida. Was hinter den Kulissen ablief, dazu kann ich nur Vermutungen anstellen, die ich hier aber nicht darlegen werde. Die 14 Pegida- Spaziergänger die mit Vertretern der Politik reden, tun dies nicht im Namen der Pegida, sondern auf eigene Faust. Es sind freie Menschen, die das Recht haben mit Politikern zu reden, auch wenn ich das in der Konstellation für falsch halte.

Frau Oertel schreibt weiter:

"Ihr glaubt doch hoffentlich nicht im Ernst, dass sich das Großkapital, welches sich an Asylindustrie und Kriegstreiberei eine goldene Nase verdient, von euch in Dresden, die Geschäfte durch bla bla mit der Regierung kaputt machen lassen ??? Ja, ja....aber so naiv war ich vorher auch, aber warum sollt ihr diesen Fehler wiederholen ???"

Ich frage mich, wo dabei der Fehler ist, gegen Mißstände auf die Strasse zu gehen und Forderungen zu stellen?! Das die Asylindustrie für einige wenige Beteiligte ein gutes Geschäft ist, das bezweifelt wohl niemand. Nichtsdestotrotz ist sie menschenverachtend und somit ein Riesenfehler, bei dem vorallem einer verliert: Das deutsche Volk.

Frau Oertel schreibt weiter:

"Deshalb haben wir auch nur eine Chance auf eine Neuordnung des Systems, wenn wir, DAS VOLK, uns ALLE einig sind, und uns nicht in "links" und "rechts", in "gut" und "böse" teilen lassen. Wenn die Mehrheit Deutschlands gemeinsam bestimmte Mechanismen nicht mehr zu ertragen bereit ist, erst dann können wir unserer Obrigkeit gefährlich werden !!!

Was für ein Quark! Das Volk wird von niemanden geteilt, sondern es teilt sich von selber, und zwar aufgrund verschiedner Ansichten. Es gibt immer verschiedene Lager, das ist nicht die Schuld von Pegida sondern ganz normal. Nur ein Beispiel: Pegida fordert: Schluss mit der Kriegshetze gegen Russland!
Das kann man bejahen oder ablehnen. Jede Partei, Gruppierung oder Vereinigung hat immer Befürworter und Gegner. Oder um es genauer auszudrücken: Der Riss, die Teilung war schon immer da, Pegida hat selbige nur zum Vorschein gebracht.

Frau Oertel schreibt weiter:

"PEGIDA allein, kostet die wahrscheinlich nicht einmal ein müdes Lächeln.
ALLE müssen über ihren Schatten springen, und sich auf die wichtigen Dinge unseres Daseins besinnen.... FRIEDEN, FREIHEIT und DEMOKRATIE ! Nur so kann großes bewirkt werden....werdet euch dessen bewusst. "

Sorry, was für ein inhaltsleeres Gewäsch. Mag sein, das Pegida "die" nicht mal ein müdes Lächeln kostet, aber die Allgemeinplätze von Frau Oertel hauen auch keinen vom Hocker. Abgesehen davon, ist einigen Leuten (offensichtlich) doch ganz schön der Stift gegangen. Unser Bundeshosenanzug hat Pegida sogar in der Neujahrsansprache gewürdigt. Keiner hat zudem behauptet, das dies der Weisheit letzter Schluss ist. Aber es ist ein Anfang. Ein guter Anfang!

Nochmal Frau Oertel:

"Die Deutschen waren doch in den letzten Monaten super abgelenkt, keiner hat sich für Beschlüsse zu TTIP, Privatisierung des Wassers oder Kriegstreiberei interessiert. Diesbezüglich hatte unsere Regierung freie Hand, weil Deutschland mit der "Islamisierung des Abendlandes" beschäftigt war. Das soll jetzt natürlich nicht heißen, dass es die Probleme der unkontrollierten Zuwanderung und der Parallelgesellschaft nicht gibt, aber der Lösungsansatz ist der falsche. Nicht die Wirkung sollte man bekämpfen, sondern die Ursache !!!! "

Zu den oben genannten Themen hat Pegida übrigens ausdrücklich Stellung genommen, abgesehen von der Wasserprivatisierung. Frau Oertel sollte sich vielleicht mal die zehn Punkte von Pegida ansehen. Die Masseneinwanderung nach Europa, die ja von der Asylindustie gelenkt wird, ist aber DER zentrale Punkt für die meisten von uns. Zu Recht. Und selbstverständlich weiss jeder ganz genau, wer der Hauptschuldige ist. Ein klassisches Strohmann- Argument. Die Tatsache das man die Überfremdung/ Islamisierung ablehnt bedeutet nicht, dass man den Einwanderen daran die Schuld gibt. Die nehmen nur, was sie bekommen.

Das sind nur einige Passagen aus Frau Oertels Text. Viele Allgemeinplätze, konkrete Lösungsvorschläge sind ebenfalls Mangelware. Ich frage mich, was mit ihr los ist...

Waldgänger (e.B.) aus Schwaben

13. März 2015 07:42

@Hartwig
Auf der LEGIDA Seite ist eine Antwort-Email des Auerbachkellers zu sehen:
e-Mail
Dort wird das Wegbleiben der Japaner mit den linksextremen Verwüstungen begründet.

Simon

13. März 2015 12:19

"Das sind nur einige Passagen aus Frau Oertels Text. Viele Allgemeinplätze, konkrete Lösungsvorschläge sind ebenfalls Mangelware. Ich frage mich, was mit ihr los ist…"

Ich denke, das kann ich ihnen erklären. Frau Oertel ist offensichtlich nicht doof. Die hat sich hingesetzt und sich ein neues Konzept ausgedacht. Die sagt sich, dass sie mit dem Themen wie Islamisierung und Einwanderung nicht weiter kommt, weil der Widerstand einfach zu groß ist. Also will sie den anderen Strang aufnehmen, die nach allen Umfragen die PEGIDA-Anhänger interessierte, Kritik am politischen System, direkte Demokratie. Da weiß sie, dass sie auch große Teile der linken Wählerschaft damit identifizieren können und hofft durch diesen größeren Rückhalt weiter zu kommen. Folgerichtig sucht sie nach linken Themen wie Wasserprivatisierung, TTIP, um ins linke Lager einbrechenn zu können.

Die sagt sich eben: Erst mit Teilen der Linken das System reformieren und direkte Demokratie einführen, dann lassen sich danach auf dieser neuen Grundlage Probleme lösen, die sich heute eben nicht lösen lassen - eben im Notfall per Volksentscheid. Dann soll eben das Volks darüber entscheiden, ob und welche Einwanderung es will.

Unke

13. März 2015 12:28

@GvB

Das CDUCsUSPD-Gruene-Linke-Piraten-Multikulti-Projekt “ Ich bastele mir eine neues Wählervolk“ wird misslingen.

Ach ja?
Neulich erst hat einer der emsigsten Umvolker, ein Hamburger SPD-Genosse (sein Markenzeichen sind Einbürgerungskampagnen), fast die absolute Mehrheit der Stimmen bekommen. "Im Westen [Deutschlands] nichts Neues."

Marcus Junge

13. März 2015 22:21

Teletext von Pro7 auf Seite 115

"Keine Strategie der NPD in Tröglitz"

Kurzfassung: Die Ermittlungen ergaben keine Beteiligung der NPD bei den Bürgerprotesten in Tröglitz. Zwar wurde diese geplante Demo von einem Parteimitglied angemeldet, das hatte aber nichts mit der Partei zu tun. Und "Nazis" waren eh keine an den Protesten gegen die Einquartierung von Fachkräften beteiligt. (Zitat: Eine rechtsextremistische Steuerung oder Dominanz gibt es nicht. Der Innenminister von Sachsen).

Klar das sie dies in der Aktuellen Kamera (Tagesschau, Heute, "News", ...) und im Neuen Deutschland (TAZ, FAZ, Zeit, Welt, SZ, ...) verschweigen. Ein Wunder das es überhaupt irgendwo bei den Systemhuren steht. Anderseits, das dem so ist, war mir seit dem ersten Piepsen zu Tröglitz klar.

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"Das deutsche Volk hat die moralische Verpflichtung auszusterben, und zwar subito. Jeder Pole, Russe, Jude, Franzose, Schwarzafrikaner usw. hat genausoviel Rechte, auf deutschem Boden, von dem gesprochen wird, als sei er heilig und gebenedeit, zu leben wie irgendein Deutscher - wenn nicht sogar mehr.
... , und wenn so ca. 100 Millionen Asylanten, egal wie arm, krank und kriminell sie sein mögen, aufgenommen und gleichwertig behandelt worden sind, dann darf an einem Kneipentisch ein Besoffener einmal leise seine Überfremdungsbeschwerde führen - aber keinen Tag eher. ect. pp."
Wiglaf Droste, Redakteur der TAZ, in "Titanic" 11/91

Die Alt-Linken der BRD können jetzt endlich tun, was sie seit 40 bis 50 Jahren verkünden. Gleiches Programm, andere Köpfe und viel mehr davon.

Der Ghibelline

13. März 2015 22:48

@ JensN.
@ Simon

Obwohl ich Frau Oertel nicht erst seit ihrem Rücktritt kritisch gegenüberstehe, muß ich sagen, daß zumindest in den von JensN. zitierten Textteilen (den gesamten Text kenne ich nicht) eine ganze Reihe von wichtigen, guten Gedanken stehen:

1. PEGIDA muß tatsächlich aufpassen, nicht - wie Frau Oertel selbst! - in die Vereinnahmungsfalle der Systemparteien zu laufen.

Wobei Lutz Bachmann, dieses Risiko ahnend, den "14 Gesprächsbereiten" bereits einen Riegel vorgeschoben hat (siehe Beitrag bei FB). Frau Oertels Ausführungen lesen sich m.E. eher wie eine kritische Selbstreflexion.

2. Ihr Aufruf, über die politischen Lager hinweg eine Fundamentalopposition gegen das herrschende Parteiensystem zu bilden, ist völlig richtig.

JensN.: Daß Menschen unterschiedliche Meinungen und Ansichten haben, ist selbstverständlich, beschreibt aber nicht den Zustand der Zerrissenheit/Spaltung eines Volkes. Die Fragmentierung unseres Volkes in unüberschaubare gesellschaftliche "Interessengruppen" und das gleichzeitige Aufhetzten der politischen Lager gegeneinander ist ein bewährtes Machtmittel der politischen Klasse. Die Mehrheit des Volkes - egal, ob "links" oder "rechts" oder sonstetwas - hat die Nase von der Politikerkaste gestrichen voll und hofft auf eine Reform des Systems. Hier kann man ansetzen.

3. PEGIDA darf über die - absolut richtige - Fokussierung auf das Zuwanderungs/Asylthema - nicht die anderen wichtigen Punkte der "Dresdner Thesen" vergessen.

Auf FB und bei den Redebeiträgen der Demos kommen diese tatsächlich deutlich zu kurz. Es sind auch keine "linke" Themen, lieber Simon: Wenn wir gegen die Freihandelabkommen eintreten, dann wegen des Angriffs auf unsere (sicherlich nur noch rudimentär souveräne) Volkswirtschaft. Das ist ein nationales Thema! Richtig ist, daß man hierüber auch mit "Linken" ins Gespräch kommen kann und das ist gut so.

Die da oben fahren seit Jahrzehnten besonders bequem ihren anti-deutschen Kurs, wenn das Volk sich gegenseitig die Köpfe einschlägt, statt den Blick auf die Verursacher der Misere zu richten. Diese "Divide et impera-Strategie" sollten wir nicht noch mit "Links-Rechts-Spielchen" fördern, sondern knallhart durchkreuzen!

In einem Punkte gebe ich allerdings JensN. völlig Recht: Das Gewäsch von "Frieden, Demokratie und Eierkuchen" lockt in dieser Form nun wirklich keinen hinterm Ofen vor. Das bekommt nur Schlagkraft im Kontext einer wiederzuerlangenden nationalen Souveränität. Aber da hat PEGIDA bereits ja ganz andere Geschütze aufgefahren...

Frankstein

14. März 2015 10:03

Was mir garnicht aufgefallen war, aber jetzt mit aller Gewalt ins Bewußtsein stürzt = PEGIDA war überhaupt kein Thema der vergangenen Wochen. Dank Kubitscheck darf ich mir jetzt Gedanken über beginnendes Alzheimer machen. Vielleicht kriege ich auch deswegen keinen Dreh zu der Schlußfolgerung von K. Mein Eindruck - getrübt, wie zugegeben- , die Medien agieren zunehmend kopflos , irgendwie scheint der rote Faden verloren. Nicht immer steckt dahinter ein kluger Kopf! Wogegen Justiz und Politik und die üblichen Verdächtigen Stifte mit Köpfen machen ( siehe Kopftuch-Urteil ). Evangelen und Katholen gar feiern die Wiederentdeckung der Religion in der Öffentlichkeit. Als würden sie nicht zunehmend drangsaliert und gefesselt ( Kreuze abhängen/ Glockenläuteverbot/ Auflagen für Prozessionen). Ich denke mal, das Land befindet sich in einem Zustand des induzierten Irreseins und dreht sich wie die Derwische, hier als verbeamtete Sozialkundelehrer treffend beschrieben. Ob denn 10.000 oder 20.000 diesen Tanz stoppen wollen, ist unerheblich. Er ist nicht zu stoppen, nicht mit Worten, Plakaten oder Märschen. Wie bei einem Hurrikan endet er, wenn alles weggefegt ist. Das ist so sicher, wie der Segen in der Kirche.

Götz Kubitschek

22. März 2015 09:14

dank an alle beiträger.
jetzt aber: finito!
gruß aus schnellroda,
kubitschek

Der Nachdenkliche

7. April 2015 22:26

Der beste Beitrag zu dieser braunen Soße: "jetzt aber finito!"
Ich werde die Hoffnung auf die Nachdenklichkeit der Menschen nie aufgeben. Es wird aber immer auch die geben, die aus der Geschichte nichts lernen, hier so zahlreich vertreten.
In diesem Sinne:

Menschen wie wir

Es kommen die Menschen von überall her.
Die Flüchtlinge, sie werden immer mehr.
Ich kann von vielen uns`rer Mitbürger hören:
Warum könn` sie nicht bleiben, wo sie hingehören?
Wo gehören sie hin? Dabei fällt mir ein,
uns're Erde ist doch im Universum recht klein.
Weshalb mir die Antwort recht leicht auch fällt:
Sie sind alle Menschen und gehör'n auf die Welt.

An den Zuständen in ihren Heimatländern,
Können wir kurzfristig gar nichts ändern.
Die Kriege, der Hunger, die Armut und mehr,
Die kommen doch nicht von ganz alleine daher.
Haben wir, im Westen, nicht durch unser Verhalten
Dieses Unrecht in der Welt ganz bewußt erhalten?
Manche Diktatur würde es heute nicht geben,
hätten wir ihr dereinst nicht Starthilfe gegeben.

Nicht jeder kommt wegen Krieg, das sage ich offen.
Manch einer will sich auch nur ein bess'res Leben erhoffen.
Wenn er nicht hungern und frieren will, ist das denn schlecht?
Ist das nicht ganz einfach ein Menschenrecht?
Tragen wir nicht mit unserem Kaufverhalten
Dazu bei, dass dort alles bleibt beim Alten?
Dass Geiz geil ist, ist in Wahrheit eine Lüge.
In der heutigen Zeit ist Geiz einfach perfide.

Natürlich gibt's unter ihnen auch Kriminelle und Diebe.
Es grenzte an ein Wunder, wenn das so ausbliebe.
Es sind auch nur Menschen, genauso wie wir.
Dort gibt es schwarze Schafe und die gibt es auch hier.
Das zu verallgemeinern ist in Wahrheit nicht fein,
dann müssten wir Deutschen alle Nazis ja sein.
Wir sollten keine Vorurteile mehr in uns tragen.
Wir sollten nur helfen, das will ich damit sagen.

spasstiger

4. Mai 2015 05:28

ich stimme dem nachdenklichen vorautoren in gewisser weise zu, was die empathie für die motive der süd-nordwanderer betrifft, lehne allerdings die schuldbeladung des eigenen lagers in diesem zusammenhang strikt und aus gutem grunde ab. noch ist europa ein halbwegs geschützter raum, in dem es sich gut leben lässt. interessanterweise/paradoxerweise geht die einwohnerzahl der im raum lebenden völker durchweg langsam zurück, was ich für eine große kulturelle errungenschaft halte. wir menschen haben kein naturrecht dazu, auch den letzten ort auf der erde zu vernutzen, zuzumüllen und jedes andere lebewesen nach seinem "nutzwert" zu behandeln. alle derzeitig bekannten übel lassen sich mit der einfachen formel "weniger mensch = mehr natur, freiheit, ordnung und wohlstand" beseitigen. das weitere anheizen demographischer expansion durch beschleunigten stoffwechsel, grenzenloses wachstum, globalistischen austausch ect. wird schlussendlich zu einem großen massensterben des homo sapiens führen. danach stimmen auch die zahlenverhältnisse wieder für ein friedliches miteinander. so war es schon immer und so wird es bleiben.
im übrigen sollten wir ja nicht vergessen, dass frau dr. merkel mit ihrer unterschrift unter das vertragswerk der eu-süderweiterung (mittelmeerunion) am 13.07.2008 in paris alle interessierten menschen aus den nahöstlichen und südlichen distrikten (idr. frustrierte weil perspektivlose junge männer) herzlich zur teilhabe nach deutschland und europa eingeladen hat.
spasstiger versteht gar nicht die allgemeine aufregung darüber, dass die jetzt tatsächlich auch alle kommen. ob nun in friedlicher absicht oder mglw. als eroberer mag sich jeder nach eigenem geschmack und gemäß eigener weltsicht auszumalen. nichtpazifisten und geschichtskenner haben dann eher schlaflose nächte als die eingelullt verblendeten. "so geht das., kurt vonnegut, schlachthof 5 oder der kinderkreuzzug mal andersrum".

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