Das hat Gottfried Benn geschrieben, in Drei alte Männer, und am Dienstag letzter Woche sind an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in der Tat einige Augen geschlossen worden:
Jenseits des resignierten Altherrenlamentos im Dichtertext haben sich dabei jedoch junge Aktivisten der örtlichen Identitären Bewegung, die als “Kontrakultur Halle” firmiert, betätigt; die IB ist damit in Halle erstmals öffentlichkeitswirksam mit einer straff organisierten Aktion in Erscheinung getreten.
In der Einganghalle ihres Hauptgebäudes stellt die MLU Büsten ihrer geistigen Gründerväter aus. Angesichts des geistigen und politischen Klimas an der Universität schien es den Identitären offensichtlich unerträglich, daß diese dem Treiben linker Studenten und der fortschreitenden Etablierung von Gesinnungswissenschaften wie den altbekannten “Gender Studies” weiter zusehen sollten. Dementsprechend wurden die bemoosten Häupter symbolisch mit Schlafmasken versehen, um sie vor der Scham über das, was aus der über 300jährigen Tradition der Halleschen Universität geworden ist, zu bewahren.
Akademischer Selbstschutz
Kernziel der Aktion war es, ein – horribile dictu – Zeichen zu setzen: dafür, daß entgegen der ewig schweigenden Mehrheit durchaus nicht alle Studenten der MLU bereit sind, das Gewäsch von Geschlechtern als “sozialen Konstrukten” oder “kritischer Weißseinsforschung” widerspruchslos hinzunehmen. In einer Erklärung heißt es dazu:
Die Linken haben sich durchgesetzt: Wie nahezu an allen Universitäten des Landes ist es an der MLU ihr Mainstream, der diktiert, was gesagt werden darf und was nicht. Nicht selten kommen die verschiedenen Spielarten der Ideologie der Selbstabschaffung dabei im Gewand der Wissenschaft daher, wie beispielsweise in den Fällen von »Kritischer Theorie«, »Critical Whiteness« oder »Gender Studies«. Diesen bisweilen bizarr bis absurd anmutenden Studienfeldern gemein ist, daß sie allesamt auf die »Dekonstruktion« unserer ethnischen und kulturellen Identität abzielen. Als permanente Angriffe ordnen sie sich ein in eine vorpolitische Offensive, die natürliche Unterschiede zwischen Geschlechtern, Völkern und Kulturkreisen leugnet und im Namen abstrakter Ideen globaler Gleichheit abschaffen will.
Um Mißverständnissen vorzubeugen…
Wie es in identitären Kreisen üblich ist, so hat auch diese Aktion umfangreiche mediale Aufbereitung erfahren und für große Aufmerksamkeit auch jenseits von Facebook und Konsorten gesorgt. Es wird sich zeigen, ob es den jungen Hallenser Aktivisten gelingt, nach diesem ersten Achtungserfolg weiter am Ball zu bleiben und auch in Zukunft eine derartige Kreativität – natürlich in Verbindung mit der notwendigen Organisationsarbeit – an den Tag zu legen. Wie an allen Hochschulen im Lande, so gibt es auch an der MLU genug zu tun; die Frage nach Nährboden und Rekrutierungspotential identitärer Arbeit ist bislang durchaus positiv zu beantworten. Denn Kontrakultur ist not. Gerade an den Universitäten.
Kontrakultur Halle direkt und via Facebook. Kontaktaufnahme über kontakt[at]kontrakultur.info – keine eigene Schlafmaske vonnöten.
Alexey
Wird dieser Scheiß auch in der BRD geforscht und studiert? Ich dachte man hat solches nur in Nordamerika, weil man in Europa Menschen offiziell in Rassen nicht einstuft. Noel Ignatiev ist einer der bekanntesten Whiteness-"Kritiker", googlen Sie mal ihn ein, wenn Sie von ihm nocht nicht wissen. Ein äußerst hassvoller Halunke.