Weitere ergiebige Analysen der deutschen Lage finden sich etwa bei Occidental Observer (mit einem scharfen Text von Dr. Tomislav Sunic zur nationalmasochistischen “Willkommenskultur”). Sein kontroverser Blick auf die deutsche Bußfertigkeit wird sicher Widerspruch finden – doch sollte nicht vergessen werden, daß diese Kritik aus dem Land der WASPs heraus erhoben wird und somit mindestens so viel Rückschluß auf die USA wie auf die BRD erlaubt.
Große geschichtliche Umwälzungen werden oft durch triviale Ereignisse angestoßen, doch haben sie stets tiefere Ursachen, die Generationen oder gar Jahrhunderte zurückliegen. Der unmittelbare Auslöser der momentan in Deutschland vonstatten gehenden, entsetzlichen Vorgänge soll ein formloser Tweet gewesen sein, den das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mit Sitz in Nürnberg am 25. August aussandte. Dieser Tweet stellte schlicht fest, daß Deutschland nicht länger das geltende EU-Recht anwenden würde, wonach Asylanträge im ersten EU-Mitgliedsstaat zu stellen sind, den ein Zuwanderer betritt. Innerhalb weniger Stunden war ein Großteil Westasiens über die Umstellung informiert, und ein Heer von betrügerischen “syrischen Flüchtlingen” aus allen Ländern zwischen Gambia und Afghanistan war auf dem Weg nach Deutschland.
Kanzlerin Merkel – die früher einmal den Leichtgläubigen Honig ums Maul geschmiert hatte, indem sie erklärte, daß »Multikulti […] gescheitert, absolut gescheitert« sei – sagt jetzt, daß es keine Begrenzung für die Zahl der von Deutschland aufzunehmenden Migranten geben wird, und bittet in jämmerlicher Weise darum, daß im ersten Jahr nicht mehr als 800 000 kommen mögen. Die deutsche Zeitschrift Der Spiegel inszenierte sie unlängst als Wiederkehr von Mutter Theresa.
Die Öffentlichkeit ist, wie so oft in unseren Tagen, verwirrt vom Widerspruch zwischen veröffentlichter Meinung und alltäglicher Wahrnehmung: Geschichten von verzweifelten Heimatlosen auf der Flucht vor gewaltsamem Tod im Hinterkopf, sehen die Bürger stattdessen Scharen von lächelnden, gesunden jungen Männern, die das Victoryzeichen formen oder über ihre Mobiltelefone chatten. Während ihnen der Papst befiehlt, die dunkelhäutigen Horden mit christlicher Barmherzigkeit aufzunehmen, wird ein prominenter Imam bei der Proklamation gefilmt: »Wir werden sie [die Europäer] unter unseren Füßen zertrampeln, Inschallah!« Um Spenden angefleht, um das Leiden zu mildern, sehen sie Asylanten dabei zu, wie diese gespendete Hilfsgüter im Moment der Übergabe von Bahnhofsgleisen werfen.
Natürlich trägt sich – so, wie der Begriff derzeit verstanden wird – jederzeit irgendwo eine humanitäre Krise zu. Jahrzehnte in Frieden und Wohlstand haben dazu geführt, daß abgeschlaffte Westler ewige Aspekte der Conditio humana, wie Krieg und Armut, für “Notfälle” halten, denen alles andere unterzuordnen ist. Und Deutschland ist ein besonders einfaches Ziel für diese Art emotionaler und moralischer Erpressung. Wir alle im Westen sollen für die Mißstände im Rest der Welt verantwortlich sein, doch nur Deutsche haben 70 Jahre einer vollständig auf Schuld aufgebauten Identität hinter sich. Der “Entnazifizierungs“prozeß im Nachkriegsdeutschland stellt in vielen Belangen die ursprüngliche Form der politischen Korrektheit dar, die später für die Anwendung in Amerika und sonstwo abgewandelt wurde. In gewisser Weise kam dieser Prozeß nie zu einem Ende: Ein Großteil der deutschen Nachrichten enthält atemlose Berichte über die Gefahr des “Rechtsextremismus”, die stets zunehme. Plakate und Anzeigen erinnern die Deutschen daran, daß sie ausländische Zuwanderer akzeptieren müßten, denn »Alle Menschen sind Ausländer. Fast überall.«. Es gibt Bilder lächelnder Asiaten, die ihre angebliche »Liebe« zu ihren deutschen Nachbarn zum Ausdruck bringen und damit implizieren, daß diese Nachbarn Widerlinge seien, sollten sie das Gefühl nicht erwidern.
Aber der wohl deutscheste Weg, Schuld einzuimpfen, ist das Mahnmahl. In Wörterbüchern findet man zu diesem Wort die Übersetzung “memorial”, aber darin findet sich nicht der eigenartige Ton moralischer Herablassung, den das Original befördert. Das deutsche mahnen steht für “admonish” [tadeln; N.W.], so wie man ein unartiges Kind tadelt; ebenso denkt man dabei an ermahnen, “exhort” [nahelegen; N.W.]. Ein Mahnmal ist ein Denkmal, das von oben herab spricht, das Denken und Fühlen verordnet, und das vor allem unterstellt, ohne die Hilfe der guten Menschen, die es aufstellten, könne dem Betrachter kein angemessenes Verhalten zugetraut werden – ganz zu schweigen davon, nicht zum Nazi zu werden.
Tausende solcher Mahnmäler liegen in regelmäßigen Abständen über die Landschaft deutscher Städte verstreut. Im folgenden einer meiner Lieblinge, zu finden gegenüber einem Luxuskaufhaus in Berlin:
Viele Mahnmäler sind absichtlich häßlich, als ob sie selbst eine Art Bestrafung für den Betrachter darstellen sollten. Ist aber der deutsche Schuldkomplex lediglich ein Nachkriegsphänomen, eine einfache Verinnerlichung der Sichtweise ihrer Eroberer? Ich denke nicht; wenn er es wäre, hätte er sich niemals über 70 Jahre hinweg halten können, ohne ein Anzeichen der Abnahme bis zum heutigen Tage.
Einen Anhaltspunkt für die tieferen Quellen des deutschen Masochismus bietet der Erfolg Martin Luthers im 16. Jahrhundert. Luther und seine reformatorische Gefolgschaft entwickelten eine immer schon im Christentum vorhandene Tendenz zu einem extremen Ausmaß weiter – die Doktrin der Gnade. Diese Doktrin, deren Wurzeln über Augustinus bis auf Paulus zurückgehen, betont die unvermeidlich sündhafte Natur des Menschen und sein völliges Unvermögen, sein verderbtes Wesen ohne göttliche Gnade hinter sich zu lassen. Luther erklärt seiner Gemeinde quasi:
Ihr seid nichts als armselige Würmer, denen nichts anderes als Höllenfeuer und ewige Verdammnis zusteht – nicht so sehr für das, was ihr getan habt (wiewohl ihr nie etwas Gutes getan habt), sondern für das, was ihr seid: Erben der Erbsünde Adams. Gott wird dieses gerechte Schicksal, aus seinen eigenen, unergründlichen Veranlassungen heraus, durch einen nicht aufzuwiegenden Akt seiner Gnade einigen wenigen von euch ersparen. Aber vergeßt nie, daß ihr das eigentlich nicht verdient habt.
Es bedarf einer besonderen Sorte Mensch, um auf eine solche Lehre positiv zu reagieren. Der “kleine Mann” ist und bleibt ein Pelagier: Seiner Ansicht nach ist der Himmel für die guten Menschen und die Hölle für die bösen. Doch quer durch die Zeitalter hat es wiederkehrende Episoden der Begeisterung für die Doktrin der Gnade gegeben. Und dem Erfolg Luthers vor 400 Jahren nach zu urteilen, scheint ein ungewöhnlich großer Anteil der für solcherlei Begeisterung Anfälligen in Deutschland konzentriert zu sein.
Der Unterschied zwischen dem heutigen deutschen Schuldkomplex und dem Lutheranismus ist, daß es in der neueren Version keine Erlösung gibt: der Deutsche soll einfach immer weiter bereuen und sich im Gegenzug anhören, er möge zur Hölle fahren.
Wie so viele europäische Sünden ist auch die moralische Selbstkasteiung die ungesunde Übertreibung einer Tugend: der Fähigkeit zur Selbstkritik, der Verweigerung jeglicher Selbstzufriedenheit. Der europäische Mensch hätte ohne diese Tendenz, gegen seine amour-propre [hier in etwa “Renommiersucht”; N.W.] anzukämpfen, nichts Großes vollbringen können. Heutzutage wirkt die europäische Selbstkritik mehr und mehr wie ein selbstmörderischer Impuls. Es ist irgendwie passend, daß diese Krise sich in Deutschland entfaltet.
Marcus Junge
"den das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mit Sitz in Nürnberg am 25. August aussandte. Dieser Tweet stellte schlicht fest, daß Deutschland nicht länger das geltende EU-Recht anwenden würde, wonach Asylanträge im ersten EU-Mitgliedsstaat zu stellen sind, den ein Zuwanderer betritt."
Der Witz ist fast gut, nur wenn diese gesetzliche Regelung jemals angewendet worden wäre, dann hätte die BRD in all den Jahren davor nur wenige hunderte oder tausende Asylantragsteller gehabt. Oder sind die 20.000 / 80.000 / 250.000 in den 5 / 3 / 1 Jahr vor 2015 alle per Flugzeug zu uns gekommen und nicht über zig sichere Drittstaaten (Scherzfrage)?
Das Recht wurde und wird seit Jahrzehnten gebrochen, nur so konnten überhaupt nennenswerte Horden an Invasoren jemals "legal" einen Antrag einreichen. Die Verbrecher im Ministerium haben das also im August maximal öffentlich zugegeben und selbst dabei noch gelogen, weil es ja lautet "nicht länger", also erst ab jetzt.
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Gesunde Nationen reißen solche Schandmale ab, erwähnen derartige Vorkommnisse in einem Nebensatz der eigenen Geschichtsschreibung, unter 100 Hauptsätzen mit den herausragenden Leistungen und militärischen Taten.
Die bescheuerten BRDler bräuchten 70 Um-Umerziehung. Für alles weitere frage man Amis, Engländer, Polen, Tschechen, Russen, Jugoslawen, Rumänen oder Ungarn nach "Aufarbeitung", "ewiger Schande", "Zahlungen", "Geschichtsschreibung in Sinne und Auftrag der Deutschen" bezüglich Massenmordbefreiung, Moral bombing, Massernvergewaltigung, größtem Raubzug der Geschichte, Vertreibung, 70 Jahren Besatzung.