Je suis Dr. Proebstl!

Liebe Ladies und Germanies, heute ist ein trauriger Tag, denn es heißt Abschied nehmen von "Dr. Proebstl",...

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

den ich den Lesern die­ses Blogs wohl nicht wei­ter vor­stel­len muß. Der Mann hin­ter der Mas­ke wur­de “ent­tarnt” als Per­cy Hoven, ein ehe­ma­li­ger Mode­ra­tor von “Big Brot­her”. Der trau­rigs­te Teil der Geschich­te ist frei­lich, daß Hoven sich von sei­nen Inqui­si­to­ren zur sozia­lis­ti­schen Selbst­kri­tik zwin­gen ließ.

Man kann alles wei­te­re, auch Hovens offi­zi­el­le Selbst­di­stan­zie­rung, auf pi-news und in der Augs­bur­ger All­ge­mei­nen Zei­tung nach­le­sen. Ich zitie­re nur einen Satz:

Die Inhal­te der Kunst­fi­gur ent­spre­chen in keins­ter Wei­se mei­ner per­sön­li­chen Überzeugung.

Ich will an die­ser Stel­le anmer­ken, was allen offen­kun­dig ist, die “Dr. Proebs­tls” mehr lau­nig-süf­fi­san­te als “gran­ti­ge” (wie es jetzt heißt) Spott-Tira­den (und kei­nes­wegs “Het­ze” wie es jetzt ste­reo­typ heißt) auf­merk­sam mit­ver­folgt haben: daß nie­mand eine der­art gewitz­te, aus­ge­feil­te und die powers that be ent­lar­ven­de Sen­dung machen kann, der nicht im Grun­de ernst­haft glaubt, meint und sieht, was er da sagt, auch wenn er es natür­lich in über­spitz­ter und sati­ri­scher Form dar­bringt. Es ist, so weit ich das ermes­sen kann, schlicht und ein­fach unmög­lich. Ich sage daher: Es ist sehr unwahr­schein­lich, daß er die Wahr­heit sagt.

“Dr.Proebstl” war eben kein “Herr Karl”, der die Mei­nun­gen des pi-Publi­kums und ande­rer Art­ver­wand­ter, die sich über ein end­lich nicht-lin­kes Kaba­rett gefreut haben, kari­kiert hät­te, um sie etwa nach­her bloß­zu­stel­len oder ad absur­dum zu füh­ren. Ansatz­wei­se scheint die Augs­bur­ger All­ge­mei­ne die­sen neu­en “Frame” als Gol­de­ne Flucht­brü­cke anzu­bie­ten, und Hoven hät­te in der Tat nun behaup­ten kön­nen, daß er nur die “Rech­ten” trol­len woll­te. Aber das hat er eben nicht getan.

In der Mas­ke sei­nes “Alter Egos” hat Hoven die Chan­ce gehabt, unan­ge­neh­me Wahr­hei­ten aus­zu­spre­chen, die in Deutsch­land mit sozia­lem Druck und mit sprach­po­li­zei­li­chen Rege­lun­gen unter­drückt wer­den, die jeden den­ken­den Men­schen belei­di­gen müs­sen. Liest man den Arti­kel in der Augs­bur­ger All­ge­mei­nen, so ist man aus dem Leo des befrei­en­den Lachens und der frei­en Rede wie­der in der sti­cki­gen “Lügenpresse”-Luft der Schlag­wort­keu­len ange­langt, wie etwa “rech­te Het­ze”, ein in der Regel hirn­los aus­ge­spuck­ter Begriff, der natür­lich selbst der Het­ze dient.

Wie auch immer: das für die Fans wohl Schmerz­haf­tes­te an der Geschich­te ist, Hoven nun der­art am Boden krie­chen zu sehen, was von dem sou­ve­rän über die lin­ken Dumm­hei­ten fei­xen­den Dr. Proebs­tl so weit wie nur mög­lich ent­fernt ist. Umso bit­te­rer, daß ihn eine klein­geis­ti­ge Denun­zia­ti­on zu Fall gebracht hat, pikan­ter­wei­se aus­ge­hend von einem Lebe­we­sen, das sich schon mal fol­gen­der­ma­ßen zitie­ren ließ:

 Meinungs‑, Pres­se- und Kunst­frei­heit sind Tei­le unse­rer höchs­ten Güter. Müh­sam errun­gen im Lau­fe der jün­ge­ren Geschich­te der Mensch­heit durch kämp­fe­ri­sche Frei­geis­ter. “Ich bin nicht ein­ver­stan­den mit dem, was sie sagen, aber ich wür­de bis zum Äußers­ten dafür kämp­fen, dass sie es sagen dür­fen.” (Fran­cois Marie Arou­et, genannt Vol­taire, 1694–1778). Und natür­lich zeich­nen, par­odie­ren, bild­hau­ern….  Die­se Hal­tung eines welt­be­rühm­ten Auf­klä­rers soll­te allen Demo­kra­ten Bei­spiel und Ansporn sein.

Es gibt nichts und nie­mand, vor dem Hoven sich ent­schul­di­gen oder recht­fer­ti­gen müß­te, schon gar nicht vor irgend­wel­chen oppor­tu­nis­ti­schen Heuch­lern. Und ich ver­mu­te, daß er das in Wirk­lich­keit nur all­zu gut weiß.

Es ist gut mög­lich, daß Hoven hin­ter den Kulis­sen unter erheb­li­chen per­sön­li­chen Druck gesetzt wor­den ist. Sei­ne scharf staats­kri­ti­schen Vide­os wur­den inzwi­schen von zehn­tau­sen­den Zuschau­ern gese­hen. Viel­leicht ist er gewis­sen Leu­ten zu gefähr­lich gewor­den. Sei­ne womög­lich erzwun­ge­ne öffent­li­che “Ent­schul­di­gung” wäre in die­sem Fall wohl Teil des Manö­vers, denn sie wird vie­le sei­ner Fans ent­täu­schen, wenn nicht gar demoralisieren.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (51)

Kirche im Dorf

6. Oktober 2015 19:49

Ein Fake-Fake?

Hühnerbaron

6. Oktober 2015 20:16

Das ist die sog. Bushido-Verteidigung.
Bushido alias Anus Mohamed Youssef Ferchichi hat Klaus Wowereit, Serkan Tören u.a. in seinen Texten beleidigt und beroht. Vor Gericht gewann er mit der Verteidigung, dass es sich bei Bushido um eine Kustfigur handele und er Wowereit u.a. von Herzen zugetan sei. Nicht mal Arbeitsstunden bekam der feine Herr, sondern einen Freispruch erster Ordnung wegen Kunstfreiheit.

FFlecken

6. Oktober 2015 20:18

Nur eine kurze Anmerkung: Ich hatte bei diesem Dr. Proebstl intuitiv immer ein ungutes Gefühle. Irgendetwas an den Texten schien mir etwas suspekt, aber ich konnte es nicht wirklich greifen. Vielleicht ein wenig zu eitel, ein wenig zu kalkuliert, ich weiß es nicht. Das Ende ist jetzt natürlich erbärmlich, Druck hin oder her.

Pommes

6. Oktober 2015 20:56

Unglaublich traurig das Ganze. :( Mich schockt ja kaum noch etwas, aber diese Meldung habe ich zuerst für einen Fake gehalten.

Egal, die Neu-Rechte Szene ist mittlerweile so groß, dass sie auch problemlos ohne einen Dr.Proebstl auskommen wird. Wo ein Zahnrädchen ausfällt entstehen zehn neue.

GFC

6. Oktober 2015 21:08

Soll man den Herrn Matuschik die Sache tausendmal und immer wieder besprechen, per Email, FB-Nachricht, Telefonanruf, usw. Druck kann auch in die andere Richtung etwas wirken.

Arkanthus

6. Oktober 2015 21:11

Ach, das mit der Demoralisierung glaube ich nicht. Diese immer offener zutage tretende totalitäre Einschüchterung (man kann sich das schmierige Grinsen der Denunzianten samt Presse bildhaft vorstellen) könnte im Gegenteil nach hinten losgehen. Daß Hoven jetzt wie ein "schäbiger Lomp" ins Gestammel kommt, fällt doch nur wieder auf die Hexenjagdstimmung selbst zurück. Meine Verachtung jedenfalls wird nur noch größer.

Nein, mich wundert nur zweierlei: Warum knickt ausgerehnet der so gnadenlos ein und was machte so ein offensichtlich weit überdurchschnittlich intelligenter und gebildeter Zeitgenosse bei "Big Brother" im Trash TV ? Muß ich mein Bild von Sonya Kraus und co. überdenken ??

Monalisa

6. Oktober 2015 21:11

Ach, mir macht das nichts. Wozu soll er in den "letzten Tages des Regimes" noch ein sinnloses Opfer bringen. Seine astreine, nichts auslassende Distanzierung ist doch offensichtlich unglaubwürdig, geradezu ein Hohn. "Sorry, meinte eigentlich das Gegenteil, haha."

Ich schätze, dass nun viele neugierig auf seine Kommentare werden und sich ihren Teil dazu denken.

Inselbauer

6. Oktober 2015 21:44

Ich mag solche Vergleiche sonst gar nicht, aber das ist eine stalinistische Erscheinung. So etwas habe ich bisher nur in der Literatur über die großen Prozesse gelesen. Grausam.

Beteigeuze

6. Oktober 2015 21:55

Hoven rettet sich in die Satire, die ja, wie er glaubt, alles darf. Das bunte System wird ihm und seiner Familie niemals verzeihen.
Er hat meinen Respekt, für die vermutlich größte Rolle seines Lebens. Das macht ihm so schnell keiner nach. Alles Gute !

Platten

6. Oktober 2015 22:10

Ja mei! Same old same old...
Rückblickend ein zu erwartendes Ende.

Gardeleutnant

6. Oktober 2015 22:23

Nicht motzen oder wundern, sondern Fragen stellen.

Herr Matuschik hat bestimmt eine Erklärung für das alles und bestimmt ist er ein ganz lieber Zeitgenosse. Fragen wir ihn:
hier:
[email protected]
oder hier:
https://www.facebook.com/matuschik/
Wer wissen will, wo Herr Mathias Matuschik aus Weiden in der Oberpfalz geistig-ideologisch herkommt, sollte wissen, daß Her Matuschik gern mit atheistisch-gotteslästerlichen Sprüchen auftritt, seinen Atheismus vor sich her trägt und auch durchaus einmal vulgär werden kann, wenn die Sprengung eines bürgerlichen Publikums es erfordert:
https://www.sueddeutsche.de/bayern/skandal-um-comedian-matthias-matuschik-sexistische-kalauer-empoeren-zuschauer-1.1569379
Aber, das versteht sich, nur im Rahmen kritisch-aufgeklärter Kunst! Herr Matuschik ist schließlich ein Intellektueller.

Herrn Holger Sabinsky-Wolf, den Journalisten, der Dr. Proebstl/Percy Hoven als "rechten Pöbler" bezeichnete, der "hemmungslos hetzte", erreichen Sie mit Ihren Fragen und Anregungen übrigens hier:
https://www.augsburger-allgemeine.de/autoren/Sabinsky-Wolf-id2636.html?view=mail

Herr Sabinsky-Wolf ist auch ein absoluter Qualitätsjournalist, ein Top-Mann. Ein eingeständiger Kopf, ein Enthüller.
https://augsburger-skandal-zeitung.blogspot.de/2014/08/wer-hat-den-aa-journalist-sabinskyx.html

Andrenio

6. Oktober 2015 22:29

Als vergangenes Jahr Dr. Proebstl in Usedom auf der Russlandtagung von EF angekündigt war, stieg die Spannung wer wohl hinter der Maske steckt. Nichts zu machen - bis meine charmante Nachbarin den neuen Gast am Tisch plötzlich ansprach: "Sind Sie's?" "Ja wer denn?" "Na der Dr. Proebstl!" Schließlich offenbarte er sich: Selten einen so netten, bescheidenen, charmanten, wohlerzogenen Tischnachbarn gehabt!

Dass er so lange inkognito blieb - eine reife Leistung bei der Anzahl der Internetschnüffler. Wetten, dass seine Sendungen ihren Kultstatus behalten, vielleicht noch steigern werden?

Ich bin fest überzeugt, dass seine Distanzierung eine Persiflage auf frühere Entschuldigungen anderer war, die zur Kreuze der PC gekrochen sind.

Gerade jetzt verhört ihm die volle Solidarität und Sympatie!

Eckesachs

6. Oktober 2015 22:31

Und wo ist der Clown?

https://www.youtube.com/watch?v=QcHzJyabR34

Wer Witz hat, ist gefährlich.

Der Staat mag es nicht, wenn man ihn durch Satire und Witz bloßstellt.

Peter B.

6. Oktober 2015 22:36

Hoven war oder fühlte sich in die Enge getrieben. Die Vernichtung der Existenz vor Augen (sogar seine Frau wurde in Folge der Sippenhaft, die es bei uns ja gar nicht gibt, ihren Job los).
In einer solchen Lage treten unterschiedliche Charaktere zu Tage.
Hover scheint der Typ "Rette, was noch zu retten ist" zu sein. Dass das nicht funktioniert hätte er wissen sollen, aber leider bleibt die Rationalität in einer solchen Situation zu oft auf der Strecke.
Leider bleiben zu wenige sich treu und vermiesen dem Feind den totalen Triumph.
Trotzdem habe ich Verständnis für Hoven.

Unke

6. Oktober 2015 23:24

Im großen Getriebe ist das hier eine Fußnote. Mich hatte es etwas irritiert, dass er ganz offensichtlich mit Latexmaske auftrat (ja, ich habe es bemerkt).
Und interessant, dass offenbar "nur" er angegangen wird; hat er nicht geschrieben, dass er von einem ganzen Team produziert wurde...?
Seine Reaktion ist mehr (bzw. weniger) als armselig, da scheint's auch zwischen den Ohren zu hapern.

Thylacin

6. Oktober 2015 23:29

Ich sehe es wie Sie, Herr Lichtmesz, solche Sendungen macht nicht einer, der nicht absolut vom Gesagten überzeugt ist. Die Selbstkritik in typisch maoistischer Manier ist unehrlich. Davon bin auch ich überzeugt. Hoven ist enttarnt und damit wirtschaftlich erledigt. Seiner Frau wurde ebenfalls schon in typischer Sippenhaftmanier gekündigt. Arbeitslos, ohne Perspektiven in dieser Gesellschaft, man könnte auch sagen wir haben hier einen freien Mann vor uns. Oder vielleicht doch nicht? Das passt nicht zu dieser hündischen Entschuldigung. Machen wir uns nichts vor, es gibt auch Möglichkeiten einen Menschen unter Druck zu setzen, die über die Androhung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Vernichtung hinausgehen. Irgendwie erinnert mich das alles an den Fall Kathrin Oertel im Januar diesen Jahres. Wie auch immer, ein waidwund geschossenes Tier ist besonders gefährlich! Ich glaube wir werden die nächsten Wochen und Monate noch einige unangenehme Überraschungen erleben.

Tobias

6. Oktober 2015 23:35

Laut Internet war „Proebstl“ ein Gemeinschaftsprojekt von Percy Hoven, dem Münchener Produzenten Alfred Schropp und seinem Redaktionsteam.

Für mich ist ganz klar: Schropp und sein Redaktionsteam sind die eigentlichen Strippenzieher. Sie haben die Figur erschaffen und die Texte geschrieben. Und nachdem das getan war, haben sie jemanden gesucht, der den „Proebstl“ verkörpern könnte, der die darstellerischen Fähigkeiten dafür hätte.

M.L.: Warum hat Hoven das dann nicht gesagt? Das wäre doch die ultimative Ausrede gewesen!

Gefunden haben sie Mediennutte Percy Hoven. Alle anderen, die zum Vorsprechen kamen, waren einfach schlechter.

Ich bin mir fast sicher, dass der ehemalige Big-Brother-Moderator keine oder nur wenige der Ansichten teilt, die „Proebstl“ vorgetragen hat. Hoven hat es nur mal wieder gebraucht, in der Öffentlichkeit zu stehen - auch für den Preis, wegen der Maske nicht erkannt zu werden. Wer Beispiele für die außerordentliche Eitelkeit des Darstellers sucht, empfehle ich eine Google-Bilder-Suche.

Er soll ja derzeit Porträtmaler sein - da steht er nicht auf der Bühne und der Kreis der Bewunderer, Verehrer und Follower ist doch eher beschränkt... Wie anders ist das auf youtube!

Aber eben weil ihn eigentlich nichts mit der Figur des Proebstls verbindet - sie ist nur eine Rolle gewesen -, lässt er sie sofort fallen, sobald seine bürgerliche Existenz bedroht zu sein scheint.

Michael Schlenger

7. Oktober 2015 01:25

Mir kam diese Figur stets so vor wie seine Maske - unangenehm künstlich. Habe mir einige seiner Auftritte (auch live bei ef) angesehen und kann mich nicht erinnern, jemals befreit gelacht zu haben.

Kann mich an keinen Witz dieses Herrn erinnern, der auf eigene, subversive Kreativität schließen lässt. Vielmehr kamen mir die bemühten Aufzählungen dessen, was ohnehin in der Presse oder im Netz über einschlägige Themen zu lesen war, eher peinlich vor.

Wohl ein Trittbrettfahrer dritter Klasse, der Kerl. Da helfen auch die Maßschuhe, der Dandy-Look und die Benzinkanister nicht...

Der pseudowienerische Zungenschlag muss doch Ihnen - neben der bescheidenen Botschaft - ebenfalls aufgestoßen sein, Herr Lichtmesz.

M.L.: Nee, gar nicht, der war doch gut gemacht, und Teil der Show...

Heinrich Brück

7. Oktober 2015 02:43

Für mich ist diese BRD schon lange tot.
Die BRD als Staatsform steht für eine neue Nation. Deutschland als Land
der Deutschen wäre dann Geschichte.
Die BRD erlaubt den Hoven, erzwingt aber gleichzeitig den Proebstl. Sie denunziert den Doktor, läßt aber den Patienten Abbitte leisten. Auch wenn
die Atmosphäre hochgradig ungesund sein mag, so richtig im Herz der Finsternis sind wir noch nicht.
Selbstabschaffung, gleichzeitig Integration in die Selbstabschaffung; damit durch Volksaustausch eine neue Nation geschaffen werde?
Dieser Lügenstaat war nie komisch.

Ein Fremder aus Elea

7. Oktober 2015 08:59

Nun ja, des öfteren hat Herr Proebstl auf klartext.tv verwiesen, und da steht nicht recht was, was seine ganzen Behauptungen stützen könnte, so dass der Verdacht der unsauberen Quellenarbeit nahe liegt, welche ihn in den Einzugsbereich der Volksverhetzung brächte.

Ich kannte Herrn Hoven nicht, habe ihn mir jetzt bei Harald Schmidt angesehen: "Einerseits - Andererseits."

Das passt nun letztlich auch zu seinem Auftritt als Proebstl. Er hat sehr viel richtig gemacht, bei seiner 70%-Bemerkung habe ich mir gleich gedacht: "Jetzt ist er abgeschmiert."', ein dezenter Hinweis auf Mariel Harbour und Fidel Castros Worte: "No los quedemos! No lo necesita!" im Hinblick auf die Frage, wer da eigentlich kommt, wäre zweifellos besser gewesen.

Für jene, welche nicht wissen, was damit gemeint ist, die dringende Sehempfehlung für Scarface von Brian DePalma, Buch Oliver Stone, Musik Giorgio Moroder und in der Hauptrolle Al Pacino.

Bezeichnend ist natürlich, dass Herr Hoven ohne Maske zu keinem Zeitpunkt ernst genommen worden wäre. Da hat der Mitkommentator schon Recht, wenn er sagt, dass es vielleicht so manches Klischee zu überdenken gilt. Hoffentlich geschieht das auch. Stereotype zwingen nicht nur eine Art Mensch in ein Korsett, sondern die Gesellschaft als ganze.

benitomussorgsky

7. Oktober 2015 09:15

Möglicherweise ist Herr Hoven gerade so ironisch, wie er als Doktor nie war. Finde ihn immer noch Klasse. Die Ausweitung der Ironiezone mit anderen Mitteln. Es sind ja nicht nur nach Außen-Grenzen geöffnet worden, sondern im Inneren verwischten sich Grenzen, die keiner mehr gezogen kriegt. Über die Eliten-Dämmerung schiebt sich das Morgengrauen der Volksgemeinschaft. Es ist weniger eine Niederlage (mit des Doktor Demaskierung) als ein Niederlegen der Waffen, nach gehabtem Treffen. Gönnen wir es ihm und lächeln dazu. Es ist getan.

Urwinkel

7. Oktober 2015 09:47

GFC:

Soll man den Herrn Matuschik die Sache tausendmal und immer wieder besprechen, per Email, FB-Nachricht, Telefonanruf, usw. Druck kann auch in die andere Richtung etwas wirken.

Diese Leute fressen dpa-Meldungen zum Frühstück und grinsen hinterher übers milchbeplemperte Gesicht. Das sind dieselben, die einem Komplimente machen, weil man wieder gut gekleidet ist. Am Ende des Tages treten sie dir in den Hintern. Na und? Dann wird zurückgetreten. Ich organisiere Z.b. Kulturverantaltungen. Das ärgert die.

Christian Bode

7. Oktober 2015 10:03

Begeistert hat er mich nicht, aber es war gut, dass er da war. Die einzige Möglichkeit seine Ehre zu retten, so er sie denn hat, wäre eine folgende Distanzierung der Distanzierung, ein Einflechten der NWO'schen Gesinnungsknechtschaftmechanismen in sein Programm, das wäre dann wirklich lustig und bewiese Schneid. Haha, die Distanzierung war nur Spaß!

ingres

7. Oktober 2015 10:05

Natürlich hat Hoven seine Texte ernst gemeint. Wie man "Rechte" liebevoll entlarvt wurde Anfang der 70-er Jahre an der Figur von "Ekel" Alfred Tetzlaff vorgeführt. Dem wurden alle möglichen "Primitiv"-Statements so in den Mund gelegt, dass man darüber lachen konnte. Und das lief zur besten Sendezeit in den Dritten. Dr. Proebstl hingegen hat dagegen Offensichtliches hintersinnig dargeboten, bzw. Verdecktes es dadurch erst offenischtlich gemacht. Das war auch eigentlich nicht zum Lachen. Denn das war ja wahr und damit viel zu ernst als das der der Bescheid weiß darüber lachen konnte. Also das war absolut ernst gemeint.

Arminus Arndt

7. Oktober 2015 10:53

Wenn das der Sponsor hört! ....

War das nicht eine der Proebstelschen runnig gags? Wie auch immer, ich selber war kein Fan und habe allenfalls eine Handvoll der Folgen und dann meist auch nicht ganz angeschaut/angehört. Ich dachte mir dabei, na, da zieht einer aber doch ganz schön vom Leder, ob das wohl ein Provokateur ist? Im Zeitalter der likes und des sharing bekommt man über so einen Schenkelklopfer die verdächtige Klientel recht schnell zusammen ... womit ich jetzt keinem Verschwörungskoller unterliegen will oder diesen befördern will.

Mir fällt eben nur auf, dass es jetzt den Hoven trifft, die Leute dahinter erst einmal nicht und da frag ich doch mal höflich nach dem Sponsor des Ganzen.

Auffallend ist auch, dass man in diesem Herbst/Winter wohl sehr rigide verhindern will, dass Pegida und andere Massenveranstaltungen wieder zu sehr in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung kommen. Pegida und die AfD-Demos in Erfurt sowie die Demos in Plauen werden beredt tot geschwiegen. Bachmann hat die Justiz am Hals und da passt es doch ganz gut, dass man so jemanden wie den Proebstl mal besser abschaltet, bevor es zu weite Kreise zieht. Bin schon gespannt, wann die entsprechenden Folgen vom Netz genommen werden.

Aber alleine, dass man Satire, Kabarett, Comedy abseits der linken Phrasen nur mit einer Latex-Maske auf dem Gesicht machen konnte, spricht Bände über unser Land - und das völlig unabhängig von der aktuellen, zugespitzten Lage.

Reaktionär (Julius)

7. Oktober 2015 11:18

@ Tobias
Klingt plausibel. Offenbar ist der Darsteller von Herrn Dr. Proebstl noch viel mehr Sprechpuppe als man das ohnehin annehmen konnte. Aber das ist ja völlig irrelevant. Auf den Inhalt des Gesagten kommt es an. Zum Lachen war der nie. Weitgehend unmaßgeblich ist daher auch, ob sich Herr Hoven jetzt distanziert oder später von der Distanzierung distanziert.
Sprechpuppen oder Schauspieler sind ja auch die Politiker-Darsteller, allen voran die GröMaZ, diese dämonische Larve, die Engel (angela) heißt und der Gauckler.

Hesperiolus

7. Oktober 2015 12:33

"Dahinter" gibt es keinen "Mann" zu enttarnen, denn solche Kreaturen, perfekte Techniker von Gag und Phrase, die Dr. Proebstl können und Big Brother auch, sind immer maskierte Nichtse, Physiopenien, innerst defigurierte Vorsatzflächen für unzählige Masken, die ihren Funktionen und Opportunitäten dienen. Demaskiert oder remaskiert, egal; ein guter Tag, weil er zur sehr gebotenen Skepsis gegenüber den medial Wendigen und Maulfertigen mahnt.

Gardeleutnant

7. Oktober 2015 13:43

Die Satire-Ausrede ist billig, aber daß da in der Vergangenheit ein professioneller Produzent mit genügend Geld und Technik stand, ist ja offensichtlich: ein Aufnahmestudio, der professionelle Ton...

Es ist denkbar, daß das ganze ein Versuchsballon der Öffis war - wie viele Leute gucken so etwas? Wie viele Spenden kann man generieren? Welche Botschaften rufen welche Reaktionen hervor (es ging ja von Gender über Klima bis Einwanderung um ganz verschiedene Themen). Das wäre ein recht gutes Instrument der Marktforschung in einem Zuschauersegment, daß dem Staatsfunk gerade verloren geht bzw. verloren gegangen ist. Und wenn tatsächlich viele Leute diesen Doktor-Rand gekauft haben, klingelt sogar die Kasse.

Studio und Technik sind eh da beim BR in München, der Darsteller kriegt ein paar Hundert Euro pro Folge und ist (als abgehalfterter Schundmoderator und "freier Künstler", https://www.percyhoven.de/de/home.html) froh darum. Die Texte entstehen am Reißbrett der psychologisch und politisch geschulten TV-Redakteure. Wer Politmagazine machen kann und ständig über die "rechte Gefahr" berichten muß, kriegt so etwas hin. Dazu noch dreimal "eigentümlich frei" im Bahnhofskiosk gekauft und daraus abgeschrieben und fertig ist das in sich stimmige rechte Kabarett.

Vergessen wir, bevor wir solche "Verschwörungstheorien" verwerfen, nicht, daß München die Heimat des bundesdeutschen Kabaretts ist. Vergessen wir auch nicht, wie perfide die öff.-rechtlichen Profis vorgehen und wie viel Zeit die haben, sich in ihren zwangsgebührenfinanzierten Bureaus solche Dinge auszudenken. (Die haben auch massenhaft Leute bezahlt, in den Neunzigern den grölenden Nazi zu spielen für die hysterischen Dokus, die letztlich dazu dienten, die neue demokratische Rechte plattzumachen.) Vergessen wir schließlich nicht, daß der Dr. Proebstl sich inhaltlich oder in Anspielungen so gut wie nie auf Klassiker der rechten Literatur oder Szene-Ikonen bezogen hat, dafür aber umso öfter auf politischen, gerade auch außenpolitischen Nachrichtenkram, wie er in Redaktionen gefiltert und ausgewertet wird. Darunter auch eher abgelegenes, schwer ausfindig zu machendes Material.

Wenn die Zeit gekommen ist, läßt man die Sprechpuppe auffliegen und hilflos zurück. Genau so reagiert Hoven nämlich.

Nein, mir war dieses Kabarett nie verdächtig, ich habe es als das genommen, was es zu sein schien. Aber jetzt, aus der Rückschau, gibt es ein paar Auffälligkeiten und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr werden es.

Volker Spielmann

7. Oktober 2015 14:30

Die Rechtschaffenheit als Versuchung für die erlaubten Hofnarren

Wer als Spaßmacher sein Geld im deutschen Rumpfstaat verdienen will, der hat es wahrlich schwer: Ob man sich nun als Narr für den Pöbel oder das Alltagsleben auftritt, immer hat der Spaßmacher mit einer großen Konkurrenz zu kämpfen. In der politischen Komödie sieht es nicht besser aus und zudem ist dort die Thematik sehr eingeschränkt und der Behandlung derselbigen streng vorgegeben. Sprich, der Spaßmacher hat linkisch und umerzogen zu sein und dem Publikum unentwegt zu verkünden, daß wir Deutschen wahlweise böse, dumm oder träge wären, während natürlich die Ausländer als gut, edel und fleißig zu bezeichnen sind. Und bei der geringsten Abweichung von diesen Lehrsätzen droht dem Spaßmacher der berufliche Ruin. Anhören tut sich dies natürlich nur ein sehr kleines Publikum und kommt der Spaßmacher nicht bei der Gebührenlizenzpresse unter, so muß er darben. Daher sind einige Spaßmacher wohl versucht sich als rechtschaffene Spaßmacher zu versuchen und als solche die Wahrheit zu sagen.

Im Übrigen bin ich dafür, daß der Euro zerstört werden muß!

Zadok Allen

7. Oktober 2015 14:30

Die Tatsache, daß Dr. Proebstl gerade nach der 88. Folge "enttarnt" worden ist, spricht m.E. dafür, daß die Denunziation im Dienste-Milieu ihren Ursprung hat. (Es ist genau der gleiche schlechte Humor wie im Falle der Verwendung von Paulchen Panther für das vermeintliche "NSU-Bekennervideo".) Insofern stimme ich Herrn Lichtmesz' Mutmaßung zu, daß diese Form der Kritik dem Regime zu heikel wurde.

enickmar

7. Oktober 2015 15:12

Die Inhalte der Kunstfigur entsprechen in keinster Weise meiner persönlichen Überzeugung.

Er reagierte mit Satire ... Was hätte er besseres sagen können ?

ingres

7. Oktober 2015 16:56

"Natürlich hat Hoven seine Texte ernst gemeint schrieb ich". Aber gemeint hatte ich eigentlich: Natürlich waren die Texte die Hoven gesprochen hat ernst gemeint. Ob Hoven als Big-Brother Moderator das erdacht hat, habe ich natürlich bezweifelt. Aber vielleicht müssen auch gute Leute heute so was wie Big Brother machen?

Urwinkel

7. Oktober 2015 17:01

Er reagierte mit Satire … Was hätte er besseres sagen können ?

Oh doch! Der Doktor hatte einigen Handlungsspielraum. Aber er war zu faul, ihn zu nutzen. Es ist süffisant, darüber zu spekulieren, zeigt aber Charaktereigenschaften auf, die sich beim geringsten Gegenwind entblößen. Zu erst muß die dümmliche Maske wegfliegen. Danach die Hintermänner aufgewirbelt werden. Und wenn er dann ganz nackt und zitternd dasteht, kann man ihm sagen: ja lieber P., hier hast du ein paar Meter Holz. Hacken und heizen mußt du selbst.

chris

7. Oktober 2015 17:46

Für mich ist offensichtlich, dass Dr. Pröbstel eine Kunstfigur ist. Dafür hat man einen Darsteller gesucht, der diese Rolle auch recht gut gespielt hat. Daher wohl auch der hohe Grad an Identifikation zwischen Rolle und Schauspieler beim Zuschauer. Wie oben gesagt sind die Autoren der Texte die entscheidenden Ideengeber. Nun muss also ein neuer Darsteller für "Herr Dr." gesucht werden. Das gelingt in Serienproduktionen ja auch ab und an recht gut. Also hoffentlich gehts weiter mit diesem Format!

hansi dampf

7. Oktober 2015 18:15

Danke - jetzt klappt es mit dem Lesen.

enickmar

7. Oktober 2015 18:56

Der Doktor hatte einigen Handlungsspielraum.

Natürlich ! Z.B. eine offene und faire Sachdiskussion in der Presse zu führen, wie jeder andere auch.

Baldur

7. Oktober 2015 19:52

Mit der Erzwingung einer derart unglaubwürdigen Distanzierung hat sich das System einen Bärendienst erwiesen.
Der Kaiser ist trotzdem nackt....

deutscheridentitärer

7. Oktober 2015 20:44

Eine interessante Posse.

Ich hatte mich selber bisher nicht weiter mit Dr. Pröbstl beschäftigt und bin erst durch sein "Outing" und vor allem diesen Artikel hier dazu gekommen.

Zuerst hoffte ich und hielt es für zumindest nicht unwahrscheinlich, dass diese Entschuldigung wirklich quasi der Höhepunkt der Satire war.

Dafür zu sprechen schien mir, wie von Herrn Lichtmesz ausgeführt, dass es mir ebenfalls nicht möglich erscheint, dass das alles gefaket sein soll.

Denn er sprach ja die Wahrheit, die Wahrheit und der Witz seiner Worte bleibt von diesem Outing unberührt.

Insofern wäre das ein ziemliches Eigentor gewesen.

Besonders gefallen hat mir dabei, dass sich hinter der Maske ein Moderator dieser Untermenschensendung befand.

Wenn so ein Mensch so denkt wie Herr Pröbstl ist ja quasi alles mögich.

Leider halte ich diese Version nun nach Lektüre der neuen Kommentare und einem Interview mit ihm für unwahrscheinlich.

Zahlreichen Ungereimtheiten bleiben dennoch, so wie öffentlich dargestellt macht die Sache jedenfalls keinen Sinn (sage ich als jemand mit ausgeprägter Abneigung gegen verschwörungstheoretische Erklärungen, aber hier ist es ja nun offensichtlich).

Hildesvin

7. Oktober 2015 23:48

Jede Menge richtiger Aspekte. Aber am liebsten würde ich mit Genoss_in Matuschik unter vier Augen darüber reden.
Ein Drache stirbt ja nicht am Gift einer Schlange.
Andererseits jagt ein Adler aber auch keine Mücken (Arnolt Bronnen).
(Das Alter bricht den Frieden, den der Ger ihm gab - meine Huftritte sind nicht mehr die der Neunziger, aber mit den oberen Extremitäten kann ich auch ohne Teilchenbeschleuniger noch Schrecken verbreiten.)

Gustav Grambauer

8. Oktober 2015 01:12

Was die Journaille oder Mäxchen & Lieschen jetzt über diesen Mann denken: pillepalle. Demoralisierung im Milieu?!: geschenkt.

Die Sache zeigt vor allem auf, daß die sogenannte "Deutschland AG", zu der die Evonik-Degussa gehört, nicht nur in zunehmend schwerer See

https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/10/03/das-falsche-system-volkswagen-krise-ist-gefaehrlich-fuer-ganz-deutschland/

sondern auch ohne Kapitänsinstinkt und ohne Kompaß navigiert. Für die ist es der eigentliche PR-Super-GAU; nicht nur, weil das Edelmetall-Geschäft vom "Riecher" und vom Vertrauen lebt sondern weil es nur ein erneutes Symptom ist, mit dem die Reformierbarkeit grundsätzlich in Frage steht.

- G. G.

Inselbauer

8. Oktober 2015 01:21

Percy Hoven ist keine "Mediennutte". Das ist ein durchaus gebildeter Mensch, musikalisch, lebendig und offen im Gespräch. Dass er ein Rechter ist, wussten doch alle. Wahrscheinlich kommentiert er hier sogar.
Es ist klar, dass seine Frau diese "Distanzierung" gefordert hat. Dass das hier keiner schnallt, ist schon seltsam.
Wenn er merkt, dass das alte Leben vorbei ist, kommt er zu Besinnung.
Ich habe selber jahrelang ein Doppelleben geführt (und Dreck fürs Fernsehen geschrieben), wenn auch nicht so brillant... Das gibt sich irgendwann. So sauber wie die rechten Herren hier wird man freilich ein Lebtag lang nicht mehr.

Hans Tritt-ihn

8. Oktober 2015 09:37

Lassen wir doch mal die Kirche im Dorf. Percy Hoven war, ist und bleibt hoffentlich ein „Rechter“. So wie ich. Was gibt’s da zu entschuldigen und zu distanzieren. Die Beiträge waren gut, egal ob er sie selbst geschrieben oder nur vorgetragen hat. Sollte letzteres zutreffen, müsste sich aber der Schreiber der Texte entschuldigen und nicht der „Sprecher“. Die Satire wäre genauso gut oder schlecht wenn sie „Kermit, der Frosch“ von der Muppetshow vorgetragen hätte. Naja. Vielleicht nicht ganz so gut. Aber im Ernst: müsste sich der Sprecher einer Handpuppe für den Text entschuldigen, sich von Inhalt distanzieren?? Vermutlich nicht. Deshalb gebe ich Martin Lichtmesz recht, wenn er sagt, dass man keine solche Rolle spielen kann, wenn man nicht selber dahinter steht. Und dass Hoven jetzt zu Kreuze kriecht ist sein Problem. Das hat ganz allein er zu entscheiden. Genauso wie eine eventuelle Distanzierung von der Distanzierung.
Eines zeigt uns der Fall Hoven. Nämlich dass es gar keinen „Fall Hoven“ gibt sondern eher eine „Matuschik-Gate-Affäre“. Diese drittklassige Moderatoren-Journaille würde ohne die zwangsfinanzierten Gebührensender nicht mal über den Winter kommen. Da pocht doch dieser lausige Moderator auf die Anonymität des oder der Informanten bei Presse Funk und Fernsehen und dann geht er her und denunziert einen Kollegen. Was, Herr Matuschik, wenn Hoven jetzt eine Fatwa erhält und wie Theo van Gogh auf offener Straße niedergestochen wird? Also. Bleiben wir an Matuschik dran. Wie GFC weiter oben schon schrieb: Fragen wir ihn telefonisch, per FB-Nachricht oder per Email. Wenn er nicht antwortet, fragen wir den Intendanten des muslimfreundlichen Bayrischen Rundfunks, ob er Matuschik zu einer Antwort bewegen kann. Fragen wir diesen "Held der Meinung- , Presse- und Informationsfreiheit", wie er mit einer möglichen Fatwa gegen Hoven umgeht. Der Typ, der in seiner dunklen Kalkschale am oberen Ende des Halses bestimmt über – na, sagen wir mal – zwei Hirnzellen verfügt (eine verkümmerte rechte und eine sehr aktive linke) ist bestimmt froh über soviel Interesse an seinem Tun. Wer weiß. Vielleicht bildet sich in dieser dunklen Höhle noch sowas wie eine dritte Hirnzelle. Die Chance sind nicht groß. Aber trotzdem. Ran an die Tastaturen meine Freunde. Geben wir dem Denunzianten Matuschik die Möglichkeit zu einer Stellungnahme. Eines möchte ich aber noch gerne loswerden. Kam vor neun Stunden aus Erfurt von der AfD-Demo zurück, hörte am Montag auch Götz Kubitschecks Rede in Dresden. Und da ich aus Matuschiks Heimat Weiden in der Oberpfalz komme, kann ich nur sagen: da Matuschik sich absolut links verortet BIN ICH STOLZ, EIN RECHTER ZU SEIN. Aktuell fahren wir zu PEGIDA und AfD-Demos etwas 6000 km im Monat und die letzten zwölf Monate waren mit die schönsten der letzte 10 Jahre. Im Übrigen war gestern die Veranstaltung ein voller Erfolg, die Gegendemo der Antifa ein lächerlicher Witz. Das lag daran, dass dieser linksverblödete Kindergarten die Woche zuvor am Ende der Veranstaltung einen, sagen wir mal, unangenehmen „Nach-Hause-Weg“ hatte. Gestern verließen sie schon eine halbe Stunde vor Ende der Veranstaltung den Platz und suchten das Weite.
Fazit der letzten 24 Stunden:
Hoven hat mein Mitgefühl. Matuschick meinen Ekel und abgrundtiefe Verachtung. Die linke Gewaltbereite Szene flüchtet und unsere Sache, nämlich „DIE RECHTE SACHE“ gewinnt deutlich an Fahrt. Und lieber Götz. Heute noch einen Mitgliedsantrag bei der AfD stellen. Die „Lucke-Henkel_Luschen“ sind beerdigt und die Partei braucht aufrechte intellektuelle Rechte wie Sie. Denn eines zeigt die momentane Krise: Links und intellektuell geht nicht, gar nicht. Es lebe die „neue Rechte“.

deutscheridentitärer

8. Oktober 2015 09:51

"Schau her, es gibt noch Typen mit Schneid. Nachdem der hinter der Youtube-Latexmaske des "rechten" (is scho' recht) Satirikers Dr. Alfons Proebstl steckende Ex-Moderator Percy Hoven von einem engagierten Progressisten entlarvt worden war, wurde seine Frau von ihrem Arbeitgeber, einem Ausgburger TV-Sender, prompt in Sippenhaft genommen und verlor ihren Job. Der Vater zweier Kinder tat zerknirscht Abbitte und widerrief sein auf 88 Dr. Proebstl-Folgen dokumentiertertes Falschmeinen, als führte uns noch der Große Vorsitzende und nicht Mutti in die lichte sozialistische Zukunft, was die Wollüstlinge der Gesinnungspresse mit sadistischem Genuss und unter Dauerbenutzung der Copy-and-paste-Taste berichteten, derweil der Speichel seimte und rann in Vorfreude auf die mediale Vernichtung einer bösartigen sozialen Existenz, die dabei noch zu Kreuz kriechen würde.

Nix da, sagt Proebstl jetzt. Er mache weiter. In der nächsten Folge seines Ein-Mann-Theaters werde er sich von Percy Hoven distanzieren. Er habe der Diagnosen jetzt hinreichend viele gestellt, nun beginne die Therapie. Merke: "Ein feiger Satiriker erzeugt nur einen Witz – sich" (Stanislaw Jerzy Lec).
Chapeau!"

von Klonovsky

S. D.

8. Oktober 2015 10:49

Mich "schockiert" der mimosenhafte Rückzieher nicht im Geringsten, ist doch die Distanzierung von allem Oppositionellen und der Katzbuckel vor der Obrigkeit ein Teil der Inszenierung. Vor allem Ex-DDR-Bewohner kennen dieses Spiel zur Genüge: Nach außen hin demütig-untertänig, sobald man sich aber unbeobachtet oder unter Seinesgleichen fühlt, vom Leder ziehen.

Urwinkel

8. Oktober 2015 10:56

Typen wie der Percy forderten Nachdenker, wie mich, immer dazu heraus, keine eigene Meinung haben zu dürfen. Nach Clint Eastwood sind Opinions "like Asholes", worin ich ihm Recht gebe. Muss man solch einen Kaspar ernst nehmen? Brauchen wir soviel Klamauk? Das er es kann, hat er eindrucksvoll bewiesen. So. Jetzt kommt die Rechnung. Stimmts das die Deutschen humorlos sind? Ich habe den Kerl nie verstanden.

UncleBen123

8. Oktober 2015 12:36

Satire kann und darf in überspitzter(?) Form auf Probleme hinweisen. Wenn jemand durch seine 'Enttarnung' aber quasi mundtot gemacht wird, dann erinnert mich das in gewisser Weise an einen im zarten Alter von 40 Jahren verstorbenen Staat auf deutschem Boden. Es würde mich freuen, wenn sich ein scharfsinniger, rhetorisch ähnlich Begnadeter finden würde und die Kunstfigur Dr. Proebstl am Leben hält. Anzug und Brille dürften keijn Problem sein; auch die Maske gibt es zu kaufen: https://www.mask-shop.com/de/realistische-maske-aus-latex-professor-182.html

GFC

8. Oktober 2015 19:52

Jetzt per Facebook-Seite des Dr. Proebstl:

Mit Satire ist es wie mit Frauen:
Man(n) darf alles, nur nicht langweilen!
Wie sie ja wissen,
wurde unser Sitzredakteur geschasst!
Deshalb starten wir ein neues Casting.
Senden sie bitte ihre Bewerbung
mit einer kleinen Sprachprobe an:
[email protected]
https://www.youtube.com/watch?v=6QCD24GNeaM

Anscheinend suchen sie nach Ersatz für Hoven, dann soll's weitergehen.

Gardeleutnant

8. Oktober 2015 20:58

Der Sprecher ist ausgetauscht, der Produzent macht weiter. Sonst geht dem BR das schöne Marktforschungsinstrument flöten:
https://www.youtube.com/watch?v=6QCD24GNeaM

Also, ihr Sezessionisten mit den sonoren Stimmen, worauf wartet ihr? Hiermit schlage ich Harald de Azania vor, schon wegen des Akzents. Doktortitel hat er ja schon.

Langer

8. Oktober 2015 21:16

Mein innerer Stammtisch bruellt all den Arschgesichtern entgegen, die jetzt wieder die hinterherige Ueberlegenheitssau raushaengen lassen und darin nur ihre Windflattrigkeit zum Ausdruck bringen.

Scheisse! Der Proebstl war kilometerweit vom Ideal entfernt, aber ich will verflucht sein, wenn ich der Idee in den Ruecken falle! Ich haette das weiter und weiter mehr geschaut und dass dieser Typ dahintersteckt drischt mir mehr Respekt ein als ich heute noch fuer moeglich gehalten haette!

Volker Spielmann

8. Oktober 2015 22:20

Man kann es drehen und wenden wie man will: Bei der Figur des Doktors Alfons Proebstl handelt es sich um einen rechtschaffenen Spaßmacher. Als Satire auf die Rechtschaffenheit kann dies nämlich nimmermehr angelegt gewesen sein, da der Doktors Alfons dann einen rechtschaffenen Volksredner mit gesetztem Ernst bzw. zumindest mit Bierernst hätte spielen müssen. So aber ließ unser Doktor Alfons keinen Zweifel daran, daß er ein Spaßmacher ist, der dem Volk auf lustige Weise lautere Wahrheit verkündet. Entsprechend wird dem Doktor Alfons von den Umerzogenen und den Antifanten auch sogenannte Hetze vorgeworfen, sprich die Wahrheit zu sprechen. Wie man ja hierbei überhaupt den Antifantismus ganz und gar ausschließen kann, denkt man an die Störche und Äpfel, mit denen die Antifanten sonst versuchen lustig zu sein. Und die Ausrede des Darstellers, daß ihm nicht bewußt gewesen sei, welche Wirkung seine Auftritte auf das Publikum haben, klingt nach fast 90 Folgen wenig glaubhaft.

Im Übrigen bin ich dafür, daß der Euro zerstört werden muß!

Waldschrat

9. Oktober 2015 07:29

Ich möchte mich ausdrücklich dem Kommentar des Lesers "Langer" anschließen. Auch mir sind die leider üblichen Anmaßungen der Neunmalklugen und moralisch Überheblichen hier schon lange ein Graus. Hinterher ist man immer klüger. Zudem ist die alte Weisheit, erst einmal eine Meile in den Schuhen des anderen zu laufen, bevor man Urteile aus der Hüfte schießt, stets beachtenswert. Ich will gar nicht wissen, wieviele der hier so superschlau Kommentierenden im wahren Leben stromlinienförmige Besitzstandswahrer sind, die bei Gegenwind schneller umfallen würden, als man das Wort "Gehaltserhöhung" sagen kann.

M.L.: Sela und Amen. Damit: Badeschluß, Karawane zieht weiter, Dank an alle Teilnehmer, nous sommes tous Dr. Proebstl!

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