Björn Höcke, Günther Jauch und die deutsche Nationalfahne

Gesprächskonstellation: einer gegen vier. In Günther Jauchs Gesprächsrunde zur Frage, ob der Haß gesellschaftsfähig ...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

gewor­den sei, steht der Thü­rin­ger AfD-Chef Björn Höcke als Ver­tei­di­ger Deutsch­lands gegen den Bun­des­jus­tiz­mi­nis­ter Hei­ko Maas, NDR-Mode­ra­to­rin Anja Resch­ke, den Innen­mi­nis­ter des Saar­lands Klaus Bouil­lon sowie den wie stets kei­nes­wegs neu­tra­len Mode­ra­tor Gün­ther Jauch.

Ich weiß nicht, ob es hier vie­le Leser gibt, die ger­ne Höckes Platz ein­ge­nom­men hät­ten, der Druck in einer sol­chen Gesprächs­kon­stel­la­ti­on ist rie­sig, und ich habe mal mit­ge­zählt: Es gab 13 Unter­stel­lun­gen und Ver­leum­dun­gen, die Höcke zunächst rich­tig­stel­len muß­te, bevor er ein eige­nes Wort zum The­ma sagen konnte.

Ins­ge­samt: Es war rich­tig, daß Höcke zu Jauch ging – er hat wich­ti­ge Begrif­fe plat­zie­ren kön­nen und gleich zu Anfang bei sei­ner ers­ten Wort­mel­dung ein star­kes Zei­chen gesetzt: Er hat die Natio­nal­fah­ne aus dem Jackett gezo­gen, sich zu Deutsch­land und sei­ner Iden­ti­tät bekannt und die Fah­ne danach (wie zum Zei­chen eines Front­ver­laufs) an sei­nen Ses­sel gehängt. Die­se Sze­ne ist hier zu sehen.

Höckes wich­ti­ge Botschaften:

  • Kri­tik der Gesprächs­kon­stel­la­ti­on selbst: Höcke stell­te mehr­fach das Ungleich­ge­wicht in der Zusam­men­set­zung der Run­de her­aus, sein bes­ter Spruch: Er for­der­te als Aus­gleich 50% Redeanteil.
  • Benen­nung der Asyl­ka­ta­stro­phe als das, was sie ist: ein rie­si­ges Gesell­schafts­expe­ri­ment mit gewis­sem und unge­wis­sem Aus­gang. Unge­wiß ist, ob es im Cha­os endet und voll­stän­dig schei­tern wird, gewiß ist, daß unser Land hin­ter­her ein ande­res Land und deut­lich weni­ger deutsch sein wird.
  • Bekennt­nis zu den Mas­sen­de­mons­tra­tio­nen in Erfurt und bei Pegi­da in Dres­den: Dort sei der Durch­schnitt des Bür­ger­tums unter­wegs, und Höcke hät­te an die­ser Stel­le Maas här­ter ange­hen kön­nen, der sich augen­schein­lich ein ande­res Volk wünscht und die Demons­tran­ten wei­ter­hin als Schan­de für Deutsch­land hält.
  • Ener­gi­scher Wider­spruch gegen Bouil­lons wie­der­hol­te For­mel “Wir schaf­fen das!”: Höcke stell­te die Fra­ge nach der Ober­gren­ze und beton­te, daß dies nicht zu schaf­fen sei.

Alles in allem: gut gekämpft gegen die­se Über­macht, deren mora­li­sches Gesicht Anja Resch­ke war, wäh­rend Klaus Bouil­lon den tap­fe­ren CDU-Sepp gab, Hei­ko Maas mit sei­ner arro­gant-läs­si­gen Art jenen Typ ver­kör­per­te, der stän­dig anrührt, ohne aus­zu­löf­feln – dies alles nicht-mode­riert von der Betrof­fen­heits­vi­sa­ge der Nati­on, von Gün­ther Jauch.

Götz Kubitschek

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Kommentare (120)

Roger

18. Oktober 2015 23:56

So habe ich das auch gesehen.
Nur das mit der Ungewissheit sehe ich anders. Das Chaos wird kommen, das sagt mir mein logischer Menschenverstand.
Das alle gegen einen Prinzip hat im Fernsehen schon eine lange Tradition. Zum ersten Mal ist mir das bei der damaligen Kanzlerkandidatur von Strauß aufgefallen. Gegen Schönhuber hat es später auch super funktioniert.

Höcke hat sich recht gut geschlagen. Auffällig ist allerdings das immer die anderen den Applaus bekommen haben. Eigentlich unverständlich, oder gibt es handverlesenes Publikum?

Jauch sollte sich besser auf sein Quiz beschränken.

Robert

18. Oktober 2015 23:56

In einer fairen Diskussion können sich alle zu den gleichen Fragen äussern. Der Jauch aber stellt diesen linken Diktatoren Fragen, wo sie eigentlich schon mit einem einfachen "ja, richtig" glänzen konnten, dem B. Höcke wurden immer unterstellende Fragen gestellt, wo er immer erstmal herausrudern musste, bevor er seine eigentlichen Meinung sagen konnte.
Verwunderlich, dass auf der AFD-Seite nichts von der Sendung stand. Ich werde das Gefühl nicht los, dass B.Höcke der Pegida näher steht, als seiner eigenen Partei. Für den Bürger ist Pegida und die AFD die gleiche Seite, fatal, wenn das diese Parteien nicht so sehen würden.
Ausserdem auch fatal, wie die Linken sich in Köln für den Sieg feiern, obwohl mehr als 60% nicht wählen gegangen ist. Verständlich, aber nicht zielführend

JensN.

19. Oktober 2015 00:04

Hut ab vor Höcke. Er wusste ja ganz genau was auf ihn zukommt und er ist Profi genug, das vernünftig zu handhaben. Es müssen ja viele Dinge beachtet werden: Klar und präzise formulieren, schlagfertig sein, mit der nötigen Schärfe reden, aber nicht so, das es justiziabel wäre. Und: Versuchen ruhig zu bleiben, im Angesicht von Oberzensor Maas und Chef- Hetzerin Reschke vom NDR. Habe zwischendurch immer wieder mal reingeschaltet, da ich mir das 45 Minuten nicht antun wollte. Ich merke immer wie mein Puls in ungesunde Höhen schnellt und das muss nun wirklich nicht über 45 Minuten sein. Trotzdem: Das, was ich von Höcke gehört habe, war wirklich gut; der beste Mann in der AfD. Höcke hätte diesen Heuchlern noch mehr die Maske vom Gesicht reissen können, wenn er auf die unzähligen deutschen Opfer ausländischer Krimineller hingewisen hätte und dass da die Empörung von Seiten der bunten und weltoffenen Edelgesellschaft meistens ausbleibt. Die Jubelperser im Hintergrund dienten wohl nur dekorativen Zwecken...Apropos Deutschlandfahne: Ich las gerade die Schlagzeile:

"Irrer AfDler provoziert bei Jauch mit Deutschlandfahne"

Man ist also irre und ein Provokateur wenn man die Deutschlandfahne zeigt. Die BRD im Herbst 2015...

der Kuckuck

19. Oktober 2015 00:07

der Maas phantasiert sich einen Umerziehungsstaat zurecht . ( "die Leute in DD mit den Ausländern konfrontieren " ) - eben - genau das will niemand . Klare Ansage : Maas und Co. können gehen . Jauch ist die Karikatur eines Journalisten ; Reschke will ich nicht weiter kommentieren . Höcke holt demnächst 19 % für die AfD .

Beppo

19. Oktober 2015 00:33

Würde man heute den "Untertan" von Heinrich Mann neu verfilmen, dann würde ich Heiko Maas für die Hauptrolle wählen. Nicht nur durch das, was er sagt, sondern auch durch seine ganze Erscheinung verkörpert er meiner Ansicht nach einen "modernen" Diederich Heßling.

Konstantin D.

19. Oktober 2015 00:44

Herr Höcke verdient unseren Dank, so finde ich. Er hat sich deutlich vom System distanziert und gezeigt, daß er dessen Regeln nicht akzeptiert. Er hat nicht versucht, in der Runde um Akzeptanz zu buhlen, meiner Meinung nach das, was immer erwartet, aber nicht belohnt wird. Hat seine Linie bis zuletzt durchgezogen. Ich glaube, manch ängstliche Seele hat er damit abgeschreckt. Aber nur heute. Die Lage des Landes ist so bedrohlich, daß die, die klare Worte finden und sicher auch nicht so kompatibel und glatt daherkommen, morgen Anhänger finden werden, die sich heute noch abgeschreckt fühlen, weil es sie unsicher macht. Eine Linie ist überschritten. Ich wünsche Herrn Höcke gesundheitlich alles Gute!

Malina

19. Oktober 2015 00:47

Erschreckend, dass niemand mehr Kritik üben darf und dass alles so gut durchorganisiert wird, dass die Befürchtungen der Bevolkerung beiseitegefegt werden und niemand vorhanden ist, der diesem Treiben, das mit Sicherheit ein böses Ende finden wird, Einhalt gebieten kann. Man könnte meinen, dass mit der Wiedervereinigung die Stasi zu neuem Leben erwacht ist. Niemand erkennt, dass keine rechte Gesinnung die Bürger dazu verleitet, hier die Stimme zu erheben, sondern eine berechtigte Sorge. In Bosnien usw. hat sich gezeigt, dass eine Mehrheit an islamischer Gesinnung unterschiedlicher Ausrichtungen zu Spannungen führt wird und die im Nohen Osten geführten Kämpfe hier ihre Fortsetzung finden werden, denn der Christ als Feindbild sitzt sicherlich in vielen Köpfen, obwohl sicherlich nicht alle Flüchtlinge böse Absichten hegen. In Israel hat z.B. ein Scheich dazu aufgerufen, Europa in Besitz zu nehmen. Dies sind Aussagen, die erschreckend wirken, trotz aller Hilfbereitschaft. Es muss doch eine Möglichkeit geben, die Flüchtlinge in ihrer Heimat zu unterstützen und in den Grenzgebieten Hilfen anbiete, so dass diese schrecklichen Todesfälle durch Flucht und Not gestoppt werden. Nätürlich möchte die Wirtschaft billige Arbeitskräfte und kann so auch die Löhne drücken. Die Menschen werden in ihrer Heimat gebraucht und die Türkei muss endlich erkennen, dass der IS Unheil bringt und nicht mit Waffen versorgt werden darf Ich verstehe die Kanzlerin nicht, eine Frau, die ich einst gewählt habe

Dresden

19. Oktober 2015 00:52

Als Jauch das Thema präsentierte, wollte ich schon ausschalten. Als Herr Höcke als Gast angekündigt wurde, fiel mir fast die Fernbedienung aus der Hand. Da hätte sich das Staatsfernsehen wohl besser über seinen Gast informieren sollen. Gehofft hatte man bestimmt auf einen Prügelknaben Marke Lucke, der nur mit Distanzierungen und Sätzen wie "Das habe ich anders gemeint" beschäftigt ist und sogar vergisst, was er mal gesagt oder geschrieben hat (war ebenfalls mal bei Jauch). Nicht so Höcke. Fast perfekt konnte er alle Verleumdungen zurückweisen, seine eingespielten Statements erläutern, sich von tatsächlicher HETZE distanzieren und trotzdem Klartext reden. Interessant fand ich auch, dass Jauch die Aktion mit der Fahne sinngemäß als "Öl ins Feuer gießen" bezeichnet hat...

Ich denke dieser Auftritt dürfte seine Wirkung auf zweifelnde, mündige Bürger nicht verfehlt haben. Allein dafür ist Herrn Höcke von Herzen zu danken. Anders als Kathrin Oertel bei ihren Talkshow Auftritten, dürfte Höcke einige Unentschlossene überzeugt haben. Wäre schön, ihn mal wieder an ähnlicher Stelle zu sehen, aber das wird das Medienkartell wohl zu verhindern wissen.

Gleichwohl muss ich ernüchternd feststellen, dass der Feind nach wie vor sehr mächtig ist und vor allem sehr clever agiert. Widerwärtig, wie im Laufe der Sendung der Vorwurf "gleichgeschaltete Medien" ins Lächerliche gezogen wurde und man solche ach so "kritischen" Reden, wie vom CDU Mann, bewusst zeigt und sagt: "Seht her, wir zeigen wirklich alles!" Die klare Meinungsäußerung von Höcke stand bestimmt nicht im Drehbuch, aber diesen Nadelstich kann das System jetzt nicht mehr rückgängig machen. Grundsätzlich plädiere ich dafür, die Macht der Medien verstärkt ins Visier zu nehmen, gerade in Hinblick auf die Widerstandsformen hier im Blog.

Gustav Grambauer

19. Oktober 2015 00:58

Höcke war grandios. Ich fange an, den zu verehren wie ich zuletzt in der Pubertät, ... sagen wir ..., Karajan verehrt habe. Bei solchen Talk-Shows geht es ja nach Punkten, er hat sie ausnahmslos alle geholt, keinen aber auch keinen denen geschenkt. Er hat denen ihre eigene Verlogenheit vorgeführt wo er nur konnte - oft noch zusätzlich beim Nachdoppeln nach geglaubter Glättung der Wogen, wiederum oft indem er nur in den "selbstkonditionierten" (köstlich ...) Versuch, "die Bälle flach zu halten" ein paar überraschende Andeutungen von gebildeterer, tieferer, grundsätzlicherer Ebene her eingestreut hat. Der Brite nennt das Understatement, und nicht nur damit hat er wieder - wie immer - seinen unbeugsamen Stil gezeigt. Ein solcher Stil kann nur Visitenkarte eines ebensolchen Charakters sein.

Bin mir sicher, daß er heute abend die Hirne und Herzen von ein paar -Zigtausend zur tieferen Besinnung geholt hat.

Meine ausdrückliche Hochachtung!!!

- G. G.

ingres

19. Oktober 2015 00:59

Also ich habe immer nur den Ton eingeschaltet wenn Höcke zu sprechen begann. Ansonsten halte ich das nicht aus. Ich meine Höcke kam in Bedrängnis, als er beim Thema bedrohte blonde Frauen sich auf Frauen in "Asylanten"heimen bezog. Damit konnte er nicht deutlich machen,. dass die Vergewaltigungsraten durch Moslems oder Afrikaner tatsächlich über denen durch Einheimische liegen und zwar in der Gesellschaft insgesamt. Entweder man hat die Zahlen oder man erwähnt es besser nicht. Er hat da zurückstecken müssen. Er machte auch nicht deutlich, dass die Bedrängung von Frauen eben nicht durch die Enge der Situation zustande kommt, sondern durch den kulturellen Hintergrund der Asylanten, also konkret wegen der Moslems. Er muß da dann die genauen Zahlen und Verläufe parat haben und zu diesem "rassistischen" Argument ohne wenn und aber stehen, wobei es natürlich schwer ist gegen die versammelte Phalanx durch zu kommen.
Höcke hat zwar die Probleme mit dem kulturellen Hintergrund angesprochen, aber er hat das (soweit ich das mitbekommen habe) von den konkreten Vorfällen abgekoppelt getan. Dadurch bekam die Konkurrenz bei diesem Thema Oberwasser. Ich habe natürlich hier gut schreiben. Ich weiß nicht, ob ich das auf dem Stuhl sitzend so hinbekommen würde. Privat schon, aber im Rampenlicht?. Das ist unglaublich schwer.
Wieso ist es eigentlich so leicht für die Gegenseite ihren Stuss zu verbreiten. Vermutlich weil die Gegenseite an allgemeine Einstellungen im Publikum appelliert (Ausländer vergewaltigen nicht häufiger als Deutsche z. B.) Das müßte man in einer solchen Situation versuchen zu thematisieren. Aber dazu benötigt man die exakten Zahlen und Quellen.
D. h. man muß die Einstellungen des Publikums, an die die Systemvertreter appellieren entzaubern. Im Grunde genommen kann man ja die Phrasen des Systems die in der Sendung kommen werden vorhersehen und sich dafür die geeigneten Entzauberungen vorher überlegen.

Olaf

19. Oktober 2015 01:29

Höcke hat sich super geschlagen, das Drehbuch sah vor, dass man ihn durch die Mangel dreht, aber er hat das Steuer rumreißen können. Interessant, wie schnell Linke, selbst im Fernsehen, in eine asoziale Gossensprache überwechseln, z.B. diese CDU-Fleischbrühe, oder auch Maas und Reschke, die in ihrer Kindersprache nur Beleidigungen und Unterstellungen ausspuckten. Höcke blieb höflich, das könnte ich nicht. Ich würde solche Witzfiguren wie Maas und Reschke mit Schimpfwörtern eindecken, bis sie aus dem Saal flöhen.

G.wissen

19. Oktober 2015 01:34

Chapeau, Herr Höcke.

Klœthenbourgh, Anselm

19. Oktober 2015 02:05

... kannte mal Jemanden, mit dem er gelegentlich ausgiebig, angenehm kontrovers diskutierte. Über Gott und die Welt; bisweilen auch scharf, gereizt, aber immer distinguiert. Namen waren egal, damals. Es ging um die Sache. Man traf sich sporadisch bei Tschibo; das war ja das Schöne. Sympathiesanten, sozusagen. (Kennt noch einer den Terminus ?) Irgendwann, längst interessiert nicht mehr, wann, begriff Klœthenbourgh schlagartig, daß Jemand einfach nur um des Redens redete. Auch nur die Ansicht eines Äußeren, eines fremden Aspektes war nie geplant, interessierte gar nicht. Und er fühlte sich plötzlich sehr allein, als er seine Matroschkas abstaubte, zusammenpackte und dachte: Scheiße das! Dieses Schwein! - aber gut gemacht! . . . Eine echte Bereicherung für den neuen DSM-5.
"Du bist heut´ so komisch, war was ?" ... fragte sie, als er hereinkam. ;-) Nö, blaffte er.
Muß man man sich jetzt hier auch schon registrieren ?

Johannes Kahr

19. Oktober 2015 03:09

Dass hier eine (selbst-)kritische Reflexion nicht zu erwarten ist, war klar. Dass die Sezession aber nun zum parteipolitischen Jubelblatt wird, ist doch durchaus Schade.

Ich würde folgende kritische Anmerkungen vorbringen, so dies denn hier noch erlaubt ist:

1.) Die Show mit der Fahne war nicht unbedingt gut. Und zwar gerade aus patriotischer Perspektive. Die Farben sind zu bedeutungsvoll, als so ein Theater damit zu veranstalten, bei dem immer was schief gehen muss: z.B. die Flagge falsch herum zu halten oder sie würdelos unter den Arm zu klemmen und sich fast schon auf die Flagge draufzusetzen.

2.) Aus welchem Grunde hat Höcke denn 50 Prozent Redeanteil verlangt? Er steht einer Partei vor, die in Umfragen derzeit bei 7 % bundesweit taxiert wird. Ihr bestes Ergebnis bei Wahlen zu den staatlichen Volksvertretungen lag bei 12 Prozent. Höcke war - selbst wenn man Jauch als Gegner mit einrechnet - mit einem Vertretungsanteil von 20 Prozent doch sogar deutlich überrepräsentiert und hatte sogar noch deutlich mehr Redeanteil. Sich zum Opfer zu stilisieren und immer über alles zu jammern, ist ja leider in Mode gekommen. Nur ob das eine gute Eigenschaft ist, wage ich zu bezweifeln, insbesondere wenn man antritt, einem Volk und einer Nation wieder Selbstbewusstsein vermitteln zu wollen.

3.) Höcke sollte als völkisch-nationalistischer Hetzer mit Anleihen an Hitler und Goebbels in Duktus und Auftritt dargestellt werden und das ist nun einmal leider gelungen. Wer Höcke-Fan ist, der wird es nicht so sehen oder es wird ihn nicht stören, ihm vielleicht sogar gefallen. Nur ist das ja völlig irrelevant. Man will und muss ja schließlich die Mitte des Volkes erreichen, sonst kann "Mutti" hier noch 10 Millionen reinlassen und es würde trotzdem nicht für eine AfD-Regierung reichen. Auch wenn das vielleicht bei der "postmaterialistischen" Rechten nicht klar sein sollte, aber die Leute interessiert nichts vom "tausendjährigen Deutschland" und auch der extreme Höcke'sche Pathos versetzt die Mitte des Volkes nicht in Wallungen. Zulauf hat die AfD nur aus ganz profanen Ursachen (eben der Massenzustrom an Ausländern derzeit). Und wenn die herrschende Politik sich entscheidet, diese Ursachen abzustellen, dreht sie der AfD damit ganz schnell den Saft ab. Das Problem ist, dass die AfD - insbesondere eine Höcke-AfD - der Mitte des Volkes dann eben kaum noch was zu anzubieten hat.

Peter Niemann

19. Oktober 2015 03:15

Dem Herrn Höcke zolle ich größten Respekt für seine Diskussionsfähigkeit und -einsatz. Er hat die Verlogenheit und Blindheit aller an der Diskussion beteiligten auf eindrucksvolle Art und Weise offen gelegt. Daß man ihn überhaupt eingeladen hat zeigt daß der Politik- und Medienbetrieb nervös wird. Doch der Druck steigt und steigt, und sie werden Woche um Woche noch nervöser werden, ihre "Phrasologie", um Höckes Wort zu nutzen, entsprechend sich verschärfen. Danke Herr Höcke!

Neidhardt

19. Oktober 2015 03:29

-
Björn Höcke hat Potential, die AfD zum Erfolg zu führen.
Eindrucksvoll. Ein Hinweis:

Höcke in München: "Das Asyl-Chaos"
Do, 22. Oktober 2015, 19:00 h
Zur Post, Bodenseestraße 4A, 81241 München-Pasing
-
Anmeldung:
www.afdbayern.de/politik/herbstoffensive/

Loukas Notaras

19. Oktober 2015 05:44

Ich habe die Sendung bewußt nicht angeschaut, weil ich ertrage so etwas einfach nicht mehr. Aber wenn ich Kubitscheks Schilderungen folge, hat sich Höcke darin sehr gut geschlagen. In dem Fall muß man wohl davon ausgehen, daß er kein weiteres Mal vom ÖR eingeladen wird.

Arminius Arndt

19. Oktober 2015 07:13

Bislang für mich der beste Auftritt von B. Höcke im Fernsehen. Das man damit keine Mehrheiten im Sinne von 50% holen kann, war und ist klar. Aber jedes Pünktchen mehr an Zustimmung treibt die Meute vor sich her und das ist sicher gelungen.

Entlarvend ist die Bild Zeitung online am Tag danach:

Großer Aufmacher von einem angeblichen Geheimplan um einen Grenzzaun, um die Massen ruhig zu stellen im Sinne von "die tun was" und gleichzeitige Diffamierung von Höcke als "Irrer AFDler".

https://www.bild.de/politik/inland/alternative-fuer-deutschland/jauch-talk-afd-mann-hisst-deutschlandflagge-43063054.bild.html

Treverer

19. Oktober 2015 07:43

Was war das überhaupt für eine Fragestellung ? Natürlich ist der Hass längst gesellschaftsfähig, wahrscheinlich gehört er sogar zum Grundbestand dessen, was diese Gesellschaft (noch) zusammenhält. Der Hass auf Deutschland, versteht sich.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß niemand GEZ-Gebühren zahlen sollte...

heinrich

19. Oktober 2015 07:49

Der "Tatort" gestern war nicht weniger ein Lehrstück zur aktuellen Situation.
Alle vier Tote gäbe es nicht, hätte man gesicherte Landesgrenzen, die nur mit entsprechenden Papieren zu passieren sind.
Deutsche gehen auf Deutsche los…
Die dargestellten Zustände in westdeutschen Großstädten lösen beim Ossi aus der Provinz die gesamte fassungslose Gefühlsklaviatur aus.

donna_alta

19. Oktober 2015 07:53

Unglaubliche Leistung von Herrn Höcke. Man kann es nicht hoch genug bewerten, daß er sich dem ausgesetzt und das souverän durchgestanden hat. Auch das Publikum gehörte zur Propagandamaschine, insofern war das Verhältnis noch unausgewogener als 4:1.
Es hat so mancher mitgefiebert. Das weiß Herr Höcke sicher. Denn ich stelle mir vor, daß solch ein Ritt enorme Kräfte verrzehrt. Er war unsere Stimme und wir sollten ihm das danken, auch am Mittwoch in Erfurt. Denn er hat gestern auch dafür gekämpft, daß wir als Bürger dieses Landes auf die Straße gehen und uns als solche behaupten.

enickmar

19. Oktober 2015 09:06

Er muß da dann die genauen Zahlen und Verläufe parat haben …

… aber die Leute interessiert nichts vom „tausendjährigen Deutschland“ …

Das denke ich auch.

Höcke war gut („Sie haben sich selbst konditioniert“). Beachtliche Leistung. Aber warum läßt er Reschkes Gequatsche über fehlende statistische Belege so stehen ?

Wir haben diese Daten. Wir haben die Empirie von Jahrzehnten des Gesellschaftsexperiments. Kriminalitätsstatistiken und Parallelgesellschaften. Es gibt seriöse Literatur darüber. Vielleicht nicht über die Einwanderer der akuten Migrationswelle. Aber doch über die Migranten aus den gleichen Kulturkreisen.
Er hatte eine Fahne in der Tache, aber offenbar keinen Notizen mit den relevanten Daten. Die muß er den Leuten um die Ohren hauen. Nicht nur einzelne Zitate von denen Reschke dann behauptet, daß sie nicht stimmen.

Der „Faktencheck“ ist essentiell in „Polittalks“.

Ich war beeindruckt von Maas. Eiskalter und abgebrühter Parteifunktionär. Sehr beeindruckend.

Wutbürger

19. Oktober 2015 09:12

Was ich immer so krass finde, ist das irre "Argument", warum die Leute in Sachsen auf die Straße gehen, obwohl es dort nur 2 % Ausländer gibt.
Also erst mal glaube ich nicht, dass es nur 2% gibt wenn man sich die dortigen Großstädte mal anguckt.
Und zum anderen will man doch gerade so unerträgliche Lebensumstände wie in Bremen, Köln, München, Frankfurt/M, Duisburg oder Berlin verhindern!
Jeder der dort wohnen muss, ist doch im Grund ein lebender Toter!
Deutsch sind diese Weststädte schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Vollständig überfremdet und entdeutscht.
Und warum demonstrieren dort so wenige gegen Überfremdung?
Wegen der normativen Kraft des Faktischen. Es gehört 100 x mehr Mut dazu in einer westdeutschen Stadt gegen die Asylantenflut zu demonstrieren, als in einer mitteldeutschen (was deren Einsatz in keinster Weise schmälern soll!).
Der Terror der Antifa und "Zivilgesellschaft" hat dort stalinistische Ausmasse erreicht. Wenn Mitteldeutschland diese Zustände in Zukunft vermeiden will, muss es jetzt aktiv werden und härtesten Widerstand leisten.
Zur Jauchegrube:
Höcke hat sich billant geschlagen. Der einzige Minuspunkt war, dass er nicht belegen konnte wie massiv die Sexualdelikte von Asylbewerbern tatsächlich sind. Das liegt aber daran, dass das BRD-Regime diese Zahlen bewusst verschweigt bzw. nicht erhebt. Das hätte er sagen müssen.
Auch hätte er auf Schweden und Norwegen verweisen können. Dor sind es 100% aller Vergewaltigungen die von Nicht-Schweden bzw. Nicht-Norwegern begangen werden. Und davon widerum sind 90 % muslimische Araber! Das hätte Höcke der irren Reschke entgegen schleudern müssen.
Überhaupt in welcher Welt lebt diese Frau?
Zu behaupten sexuelle Übergriffe gäbe es im gleichen Masse würde man Frauen mit 1500 Franken oder Schwaben in ein Zelt packen. Nein, das stimmt nicht! Neger und Moslems ticken wirklich anders; dies ist empirisch auch belegt. Sie sind wirklich krimineller.
Man sieht es allein schon im Bereich Verkehrsordnungswidrigkeiten!
Ich weiß wovon ich schreibe.
80 % der Verkehrs-Owis in der BRD werden von Türken begangen, obwohl diese "nur" geschätzt 7 % der Bevölkerung stellen. Und so sieht es auch im Straftatenbereich aus. Nur die Journalllie verschweigt das leider.
Aber sonst hat Höcke absolut spitze agiert - bitte mehr davon!

Wolfgang Müller

19. Oktober 2015 09:30

Um was ging es gestern Abend auf Wahrheits-TV-"live"?
Sicher hat niemand auch nur in Ansätzen eine faire, sachliche, respektvolle Diskussion der vier Gäste erwarten könne. Alles folgt dem üblichenSchema: Einer wird als Bösewicht bzw. Angeklagter vorgeführt, die anderen drei sind gegen, erfüllen verschiedene, minimal nuancierte Rollen, das Publikum ist ausgesucht und der Moderator geifert und sorgt für die entsprechenden "entlarvenden" Einblendungen.
Das ist alle sticht neu, man kann sich darauf einlassen oder nicht.
Höcke hat das Format, in so eine Arena zu steigen, Frau Oerthel-Doof vor ein paar Monaten hatte es halt nicht. Höcke hat dden medialen Schauprozess genutzt, um sich bekannter machen, der Zielgruppe einer rechtsliberalen Partei wie der AfD, die in D irgendwo zwischen 10-25 % maximal liegt als Gesicht , als Marke zu präsentieren. Er hat seine Sache ordentlich gemacht, die Eloquenz eines Nigel Farage oder Jörg Haider ist noch nicht da, aber er wird an sich arbeiten. Auf Youtube gibt es unzählige Videos , die zeigen wie man als geradliniger Mann mit der ungeheuren Niedertracht der Staatsmedien umgeht. Die wichtigste Lektion lautet wohl :Auf Angriff setzen, gar nicht, wie Kubitschek es im Einleitungstext meint, auf die vielen blödsinnigen Unterstellungen eingehen und beschwichtigen.
Die drei Gegenüber plus Jauch bieten dank Ihrer Vita und ihren Einlassungen aus der Vergangenheit soviel Angriffsfläche, daß man- bei entsprechender Vorbereitung und Analyse- diese Leute ordentlich abwatschen kann. Allein schon eine sinnlose Existenz wie Heiko Maas, der in seinem ganzen Leben nicht einen Tag mit Arbeit angefüllt hat, der immer nur auf Kosten anderer (=Steuerzahler) seine Leben gefristet hat, ist ein dankbares Ziel. Es geht nicht darum ein anregende Diskussion zustande zu bringen, sondern die anderen zu attackieren (das sind die wiederum nicht gewohnt, da immer von den Medien mit Samthandschuhen angelangt) und ein paar grundsätzliche Aussagen/Botschaften der eigene Marke/Position rüberzubringen, mehr ist in 60 Minuten Schwachmaten-Talk nicht drin.
Also, mehr Angriffsgeist, mehr Vorbereitung bitte! Ansonsten gut!

Carsten

19. Oktober 2015 09:32

Was'n das für kruder Titel "Wird der Hass gesellschaftsfähig?" Der pathologische Hass auf Deutschland ist hier Staatsdoktrin! Und ja: Ich hasse Widerlinge wie Maas wirklich so richtig!

Ich habe keinen Fernseher, aber auch so würde ich mir so eine Jauchesendung nicht anschauen. Aber nach dem, was ich im Netz lese: Hochachtung! Alles richtig gemacht! Weniger Konsens, mehr Konfrontation!

Herr Kahr, ich kann keinen ihrer drei Einwände im mindesten nachvollziehen.

H. M. Richter

19. Oktober 2015 09:55

# Beppo
"Würde man heute den „Untertan“ von Heinrich Mann neu verfilmen, dann würde ich Heiko Maas für die Hauptrolle wählen. Nicht nur durch das, was er sagt, sondern auch durch seine ganze Erscheinung verkörpert er meiner Ansicht nach einen „modernen“ Diederich Heßling.""

Heiko Maas weist mit jemand ganz anderem eine - bis ins Brillengestell hineinreichende - Ähnlichkeit auf, die Schaudern machen kann ...:

https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Eichmann#/media/File:Adolf_Eichmann_at_Trial1961.jpg

Konservativer

19. Oktober 2015 10:09

Björn Höcke hat, im Rahmen der sich ihm gebotenen Möglichkeiten, eine gute Figur gemacht.
Jede der öffentlich rechtlichen (sogenannten) Diskussionen hat eine eigene Gesprächsstruktur, innerhalb dieser Struktur bleibt wenig Spielraum. Diesen geringen Spielraum hat Björn Höcke in der Form genutzt, die dieses Format zuläßt.
Das spricht für seine Intelligenz und sein Improvisationsvermögen. Letzteres brauchte er, denn es ist nicht anzunehmen, daß vorab über jeden, ihm präsentierten Vorwurf, über jede in diesem Zusammenhang gestellte Frage informiert wurde. Eine Aktentasche voll von Belegen für die eigene Argumentation schafft keine Abhilfe, wenn man es mit vier Gegnern zu tun hat, die mit allen Wassern gewaschen sind, weil man sich dann förmlich "verzettelt". Hilfreiche Einspieler für Höcke waren in diesem Zusammenhang nicht vorgesehen, denn die hätte man im Vorfeld abklären müssen.
Es war der bei weitem beste Auftritt eines Menschen, dem Deutschland und die Deutschen am Herzen liegen, in den Systemmedien.
Björn Höcke hat eine Linie, an die hielt er sich bei Jauch, ohne wenn und aber und ohne einzuknicken.

Wer jetzt meint, Björn Höcke hätte dies, das oder jenes sagen müssen, um die Masse der Deutschen "aufzuwecken", der verkennt die Realität in Deutschland. Dieses Land, dieses Volk ist tief gespalten und die federführenden Deutschlandabschaffer, -abwickler und -auflöser (die Masse des hiesigen Establishments) lassen sich nicht durch bessere Argumente "überzeugen".

Gustav Grambauer

19. Oktober 2015 10:13

Ingres

"... (Ausländer vergewaltigen nicht häufiger als Deutsche z. B.) Das müßte man in einer solchen Situation versuchen zu thematisieren. Aber dazu benötigt man die exakten Zahlen und Quellen."

Nein.

Wer an "belastbare Zahlen", "Statistiken", "Studien" usw. glaubt, hat schon die Sphäre der geistigen Gesundheit verlassen. Es hätte genügt, zart darauf hinzuweisen, daß die südlichen Kulturen, sogar bis tief in das großspirituelle Indien hinein, weithins nur Ausdruck des Schutzes vor dem Heißblut sind, wofür das Kopftuch der Moslem-Frauen der beste Beweis ist. Man könnte noch anfügen, daß es ein Ausdruck von Kultur ist, die Temperamente zu separieren, woran man übrigens einen guten Lehrer erkennt - und daß es ein Ausdruck von Barbarei ist, sie zusammenzupferchen.

Allein damit hätte man diese possierlichen Onkeln und Tanten als Barbaren in die Ecke gestellt. Und dann könnte man dies in den Kontext des zusätzlich hierher kanalisieren Samenstaus von Millionen Südländern stellen, in deren hungrige Augen man nur einmal schauen muß. Das sind die "Facts", und auf dieser Ebene braucht man nicht mehr die "Studien" der scientistisch-behavioristisch Verirrten.

Dazu Klonovsky:

"Die analytische Philosophie meint, nur weil der Mensch trivial ist, müsse es auch die Philosophie sein; was für eine armselige Weltsicht. Nur wenn seine Philosophie nicht trivial ist, besteht auch für den Menschen die Möglichkeit, sich seiner eigenen entsetzlichen Trivialität zu entledigen."

- Acta Diurna, spätester 14. Oktober 2015

- G. G.

von Espenfeld

19. Oktober 2015 10:13

Typisch für diese links vernagelten Ideologen in Jauchs Runde. Man findet eine Deutschlandfahne nicht passend, hoch provokativ. Am liebsten hätte wohl diese tiefrotlackierte Runde dem Höcke die Fahne aus der Hand
gerissen, wie es einst Merkel nach der letzten Bundestagswahl bei Gröhe vor laufender Kamera getan hat.
Demaskierungen sind bei solchen Leuten nicht mehr notwendig, man kann offen sehen, in welches Vielvölkerchaos ein Maas, die Reschke aus Hamburg, ein Jauch Deutschland führen würden, hätten sie alleine die politische Macht. - Deshalb ist es für Deutschland lebensnotwendig, dass die AfD noch wesentlich stärker wird. Höcke ist für mich einer der besten Leute in der AfD . Derzeit läuft die Herbstoffensive der AfD . Unterstütze man diese , wo man nur kann . S.a.(www.alternativefuer.de/Herbstoffensive).

Eisenhans

19. Oktober 2015 10:14

@Johannes Kahr
" Zulauf hat die AfD nur aus ganz profanen Ursachen..."
Mann, Sie sind ja ein richtiger Fuchs, im Umkehrschluß müßten dann
Parteien wie CDU oder SPD quasi aus religiös- sakralen Gründen gewählt
werden. Das Männer wie Höcke von der Linksmischpoke als völkisch-
nationalistische Hetzer dagestellt werden, entspricht sozusagen alter Hetz-
tradition und ist kaum der Erwähnung wert. Deswegen ist es auch hoch
anerkennenswert, dass Höcke nicht der Distanzerietis erlegen ist, wie
vor ihm andere in diesen Denunziationsrunden. Diese Unterwürfigkeits-
gesten haben bisher immer genau zum Gegenteil dessen geführt, was
sie eigentlich bezwecken sollten. Im übrigen ist es schon aus taktischen
Gründen nachvollziehbar, auf einer höheren Redezeit zu bestehen, das
hat zunächst mal mit Stimmenanteilen bei Wahlen rein gar nichts zu tun.
Gerade weil solche Inquisitionssitzungen nach vorhersehbarem Muster
verlaufen, sollte sich der "Angeklagte" mit allen gegebenen Mitteln dagegen
wappnen. Ich meine, Höcke hat dabei respektabel abgeschnitten.

donna_alta

19. Oktober 2015 10:32

@H.M.Richter
Hatte schon gedacht, ich sei die Einzige, der das aufgefallen ist. Heute morgen schmunzelte ich jedoch bei einem Kommentar auf einem anderen Portal, in welchem er "Heikolf Eichmaas" genannt wurde.
Schaudern macht dieser Überwachungsbürokrat allenthalben.

JensN.

19. Oktober 2015 10:34

Jauch zog die angebliche Gleichschaltung der Medien ins Lächerliche. Geradewegs so, als wenn es sie überhaupt nicht gäbe und sie nur ein Hirngespinst von nationalistischen Hinterwäldlern sei. OK, dann gebe ich ihm mal den Rat heute bei Google news "Höcke" oder "AfD" einzugeben und sich die Überschriften durchzulesen. Dann weiß er hoffentlich, was Gleichschaltung ist!

Walter Roth

19. Oktober 2015 10:36

Ich als Schweizer habe mir die Sendung auch angetan.

Nun ja, als Wahlsieger und SVP Wähler war ich in guter Stimmung...(((-:

Also, ich denke Höcke hat sich am gestrigen Abend als sehr guter Mann für solche Talkshows erwiesen, er hat sich angesichts der "Übungsanlage" hervorragend geschlagen, man kann nur hoffen das er noch öfters zu solchen Sendungen eingeladen wird.

Gestern war er ein echter Zugewinn für die Zuschauer.

Maas und ……Reschke machten dabei eine schlechte Figur, Höcke behielt ganz klar die Oberhand, zeigte sich angriffslustig, unerschrocken und es kam bei ihm keine Spur von Anbiederung an den Mainstream auf.

Wenn ich mir da die Sendungen vor Augen führe, die damals noch Bernd Lucke als AfD-ler bestritt ……..ein meilenweiter Unterschied.

marodeur

19. Oktober 2015 10:37

Bitte zurück zur Sache. Die endlosen Jubelposts kann man auch auf PI nachlesen. Höckes Auftritt, war sicherlich ein Erlebnis für alle Konservativen, aber führt er auch zum Ziel? Ich begüße den kritischen Beitrag von Herrn Kahr, folge aber nicht ganz seiner Argumentation.
1.) Die Show mit der Fahne hat nicht seine Wirkung verfehlt. Entsprechende Schmähkritiken gehen nach hinten los, denn die eigentliche "Provokation" in der Handlung wird nirgendwo erklärt. Nur die FAZ hat die Tragweite als "Coup" erkannt.
2.) Hier gebe ich Herrn Kahr Recht. Die Gegenposition zu "Wir schaffen das!" kann nur verlieren. Es müssen positive Assoziationen her. Abschiebungen, Grenzsicherung und Assimiliation der Tüchtigen müssen als positive Maßnahmen etabliert werden. Mit Gejammer bleibt man in der Deffensive stecken. Die Linken sind uns 3 Schritte voraus. Aus Kapitalismuskritik wurde ein fröhlich buntes Hurra-wir-schaffen-Multikulti-Konzept. Da müssen wir erst noch hin.
3.) Insgesamt habe ich nicht den Eindruck, dass der Plan der Sendung aufgegangen ist. Das sieht man schon an den verschiedenen Presseechos. Beispielsweise wird Jauch kritisiert für seinen weichlichen Auftritt. Höcke wird als schneidiger Demagoge dargestellt. Das Fahnenexempel wirkt nachhaltig. Und das Tagesgeschehen überholt die Talkrunde ohnehin auf der rechten Spur ("Unionsabgeordnete bereiten Antrag auf Grenzschließung vor").
Fazit: Höcke hat sich als starker Wortführer präsentiert. Linke werden sich bestätigt fühlen, müssen aber um ihre Deutungshoheit fürchten. Die Mitte der Gesellschaft hat ohnehin nicht zugesehen und liest heute eventuelle eine Kurznachricht von der angeblichen Provokation mit der Flagge. Daher würde ich unterm Strich eventuell mit einem kleinen Zuwachs bei den Unentschlossenen rechnen.

KonMo

19. Oktober 2015 10:38

Zum Stichwort Experiment empfehle ich dieses Video von Thomas Oppermann (SPD) vom 16.10.2015 - er bezeichnet die Massenzuwanderung dort vermutlich unbeasichtigt als Experiment:

corvusacerbus

19. Oktober 2015 10:46

Das was klasse von Herrn Höcke!!! Geht es noch besser? Immer, aber das ist eine Binse, keine Kritik. Wer selber debattiert und erfahren hat, wie es ist, allein zu stehen, wenn die Gegenseite zuzüglich ihrer Claqueure mit verteilten verteilt spielen können, muß Herrn Höcke gratulieren. Mehr als er gestern real geschafft hat, geht kaum. Das Wichtigste nach meinem Eindruck: er hat nicht versucht, viele Rollen zu spielen, sondern war er selbst. Einer alleine kann nicht permanent den Ball lang nach vorne hauen, die Kirsche dann von Eckfahne bitterkalt vors Tor schaufeln und dort dann gekonnt, gerne mit Übersteiger und Innenhacke, einnetzen. Ruhig zu bleiben, dennoch zu insistieren und "wording, symbolising and messaging" zu betreiben, also selber Begriffe in die Runde zu geben, die Flagge zu zeigen und damit Flagge zu zeigen und Botschaften (die Wichtigste gestern Abend zur Primetime: "das stimmt nicht!") zu senden, das war wirklich gelungen. Mehr geht in einer Stunde gar nicht. Daß das Bübchen Maas nur die Karikatur eines Juristen, aber knechtisch genug ist, um Minister zu sein, hätte man sagen können. Aber die Juristen, auch sozialdemokratische, wissen das auch so. Man hätte den CDU-Mann als Grußonkel lächerlich machen können. Aber ihm zwischendurch Respekt auszusprechen, war viel klüger. Und Anja Reschke? Frech anflirten wäre eine Möglichkeit. Aber, siehe oben, das muß authentischer Stil sein. Fazit: Die ARD wird gemerkt haben (und von Merkels Propaganda-Generalstäblern hingerissen bekommen), daß es gefährlich "Rechts eine Bühne zu bieten" und man wird sehen, ob Herr Höcke nochmal die Chance bekommt (oder Herr Kubitschek?).

Walter Roth

19. Oktober 2015 10:46

@ Johannes Kahr

Zitat :
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Höcke sollte als völkisch-nationalistischer Hetzer mit Anleihen an Hitler und Goebbels in Duktus und Auftritt dargestellt werden und das ist nun einmal leider gelungen

---------------------------------------------------------

Herr Kahr, sie haben ihre Linie auch noch nicht gefunden, oder besser gesagt, sie stehen im Nebel und finden keinen Ausweg.

Ich bin als Schweizer von ihrer Geschichte unberührt und kann deswegen etwas klarer sehen, .... für mich hat Höcke die Sache bravourös gemeistert, besser konnte man das kaum tun.

Allenfalls ein Roger Köppel von der Weltwoche wäre da allenfalls noch .......... aber in Deutschland kenne ich Momentan niemanden der es besser gekonnt hätte. Naja, es gibt sie natürlich schon, aber die werden sicher nicht zu einer Sendung eingeladen. Leute wie Prof.
Schachtschneider beispielswese, die sieht man ja nirgends im Öffentlich-Rechtlichen.

franzjägerdresden

19. Oktober 2015 10:48

Wer sich ohne Not in eine Schlangengrube begibt, wird darin umkommen.
Nicht so Björn Hocke: Er hat mit Anstand und Besonnenheit erfolgreich den Provokationen und Entgleisungen der Systemvertreter standgehalten und hat respektabel pariert. Es war ein ungleiches Duell. Vorn vornherein wurde auf einen vernünftigen Doppelpart a la Patzelt oder einen kritischen CSU-Vertreter verzichtet (wohl begründet, da sich letzterer wohl wie die Schlange an der Mistgabel hätte winden müssen). Das war für die "good cops" aus Bayern nicht angedacht...
Ich habe während der Sendung immer an Jack Londons "Der Mexikaner Felipe Rivera" denken müssen. Der kleine Amateurboxer aus dem Volke, wird von einem voreingenommenen Publikum gehasst und verachtet, das brüllend nur darauf wartet- immer auf der Seites seines weißen Profigegners stehend- , den Mann doch endlich KO oder tot gehen zu sehen. Das Ende ist bekannt.
Mit den Blessuren, die ihn immer stärker gemacht haben, schickt er den Gegner auf die Matte.

Chris Weisser

19. Oktober 2015 11:03

Diese Sendung wollte ich auch schon wegzappen, - bis ich Höcke sah.
Dieser Mann hat Format, er zeigt ordentlich Kante !
Für mich als AfD-Mitglied stellt sich langsam die Frage, ob Frau Petry nicht ein wenig an "Schärfe" zulegen muss ... aber jetzt schweife ich ab.
Alles in Allem: leider nicht gut geschlafen aus Sorge um unser Deutschland.
Heute gilt`s in meiner Stadt: 20.000 + !!!

Roman

19. Oktober 2015 11:08

Höcke hat standgehalten gegen die linke Einheitsfront. Er hat sich nicht gewunden. Ich sehe es auch so, daß jetzt noch mehr Unentschlossene sich weiter in Richtung AfD bewegen werden. Dieser Auftritt von Höcke wird viele bisher ängstliche Konservative mutiger werden lassen.

JeSuisPack

19. Oktober 2015 11:09

Nach einer kurzen Sichtung der Springer-Journaille hatte ich eigentlich einen peinlichen Auftritt von Höcke erwartet. Nach dem nachträglichen Erleiden der Sendung kann davon keine Rede sein. Es war eine ordentliche Leistung in einer widerlichen Runde. Etwas mehr Datenkunde täte für die Zukunft gut und eine kurze Nachfrage bei Fr. Reschke, woher sie denn weiß, dass es keine Auffälligkeiten nationaler Art bei der Häufigkeit von Vergewaltigungen gibt, hätte durchaus geholfen. So musste Höcke sich ständig rechtfertigen, während der linke Pöbel Zahlen einfach so in die Runde werfen konnte. Ferner hatte ich erwartet, dass er mal wie Gauland die Frage aufwirft, warum wir das denn schaffen wollen sollen. Ordenlich, aber durchaus mit Luft nach oben.

corvusacerbus

19. Oktober 2015 11:21

#Walter Roth - So ist es. Es wird Zeit, daß wir Hilfe aus der Schweiz bekommen (auf vielfältige Weise) ... soooo außergewöhnlich wäre das übrigens gar nicht, nur länger her. Vor Marignano waren die Eidgenossen hinsichtlich Kampfkraft in Europa das Maß der Dinge und Schweizer Söldner deshalb auf allen Kampfplätzen und in allen Heeren präsent. Im Ernst: Vergleiche hinken, aber wer das weiß, kann sich vergleichend Wissen schaffen und lernen, in diesem Falle jedermann von Roger Köppel die Kunst des öffentlichen Redens und die AfD von der gestern überzeugend siegreichen SVP wie man Partei macht und Wahlen gewinnt. Das Eigene selbstbewußt vertreten, lokal verankert sein und agieren, international gebildet und vernetzt sein (keine Krähwinkelei!) und auf die kluge Beharrungskraft und Heimatliebe der Bürgerschaft vertrauen, kurz und gut: national denken, lokal und regional handeln und sich verankern. Wenn das die AfD schafft, nachdem Herr Lucke seinen egozentrischen CDU- Phantomschmerz in einer neuen Therapiegruppe bekämpft, bevor er sich wieder an Mutti Courages Feldlager anschmeichelt, würde die Nordgrenze der Schweiz vielleicht auch mal wieder von deutschen Zöllnern und Grenzschützern gesichert.

sobhy

19. Oktober 2015 11:25

Hätte man nicht mal erwähnen können, dass die derzeitige Einwanderung ILLEGAL ist. Nochmal, es werden laufend GESETZE GEBROCHEN, um diese Invasion möglich zu machen!

Innerer Exilant

19. Oktober 2015 11:34

Da saß wohl der "Bevölkerungsgerichtshof" mal wieder über einen ganz schäbigen Lumpen zusammen. Der gute Maas konnte den lakonisch-abgeklärten Part geben, weil er die normative Kraft des Faktischen eh auf seiner Seite hat, die gute Frau Reschke gab die emotional-progressive Widerstandskämpferin gegen das 4. Reich und der CDU Funktionär war, naja, eben der CDU Funktionär. Jauch war für ÖR Verhältnisse eigtl. sogar relativ "unvoreingenommen", was aber nicht viel heißt, in diesen Zeiten.

Summa summarum hat sich Höcke den Umständen entsprechend ganz gut verkauft, ein paar klarere Quellenverweise hätten in seiner Argumentation vielleicht nicht geschadet, auch wenns ihm wohl eh keiner angerechnet hätte. Dass im Jahr 2015 eine Deutschlandfahne als "Provokation" gewertet wird spricht ohnehin eine mehr als deutliche Sprache.

Das bringt uns zum Knachpunkt meiner Betrachtung: Das was Höcke in den Videomitschnitten gesagt hat, wäre vor 30, 40 Jahren eine typische Unionswahlkampfrede gewesen. Ein reichliches Drittel - wenn nicht mehr - von der Unionsbasis will auch immer noch genau das, ist mittlerweile aber so alt oder politisch so "faul", dass es nicht realisiert was aus der Union geworden ist. Diese Leute wollen eigentlich die alte Union, also die AfD, aber kriegen die Schere im Kopf nicht zu, dazu dann noch die Medienpropaganda vom bösen Rechtsextremen und die soziale Stigmatisierung im persönlichen Umfeld. Konservative machen eben schlechte Revolutionäre. Dennoch sollte es die wichtigste Aufgabe der AfD sein, an der Unionsbasis zu graben, die Leute abzuholen, die eigentlich tief in sich drin schon lange in der neuen AfD sind, bzw. die alte Union nie verlassen haben. Die, die an Adenauer, Strauß und Dregger denken, wenn sie wählen gehen. Wenn das gelänge, wären mittelfristig wirklich 10 - 20 % drin.

Ein gebürtiger Hesse

19. Oktober 2015 11:35

Es war brilliant, daß Höcke die Flagge so positionierte, daß sie beständig mit ihm zusammen im Bild war. Entsprechend ziehen die Mainstream-Medien heute ihre Diffamierungen gerade auch daran auf. Wahnsinn, daß sich daraus ein Skandalon fabrizieren läßt: daß einer sich als Patriot bekennt und den deutschen Zuschauern ihr Hoheitszeichen vor Augen hält. Das Wort "Frontverlauf" in Kubitscheks Nachlese bringt es bestens auf den Punkt: ob man unsere Flagge, die man da so oft sehen MUSSTE, als Menetekel oder Ehrensymbol wahrnimmt, das ist die Frage.

Arminius Arndt

19. Oktober 2015 11:36

Kurz an alle, die das Auftreten von Herrn Höcke nicht mehrheitsfähig fanden, bspw. Herr Kahr, aber auch an andere:

In der derzeitigen Situation geht es nicht um Mehrheiten. Die wird man auch nicht so schnell finden. Es geht darum, dass man als entschlossene Minderheit seine Rechte und Positionen durchsetzt, auch für den Teil, der noch im Dämmerschlaf des notwendig falschen Bewusstseins einfach sein Leben weiter lebt und eher auf der Seite der Etablierten sich einordnen würde.

Das liest sich jetzt sicher sehr jakobinisch und damit weit weg von dem, was man als ordentlicher, braver konservativer sich wünscht, der immer auch nach Harmonie in Form einer wohlgestalteten und allgemein akzeptierten Ordnung strebt. Aber Realpolitik funktioniert vielfach viral und sozial in dem ein Thema besetzt und forciert wird und über Druck die derzeitigen Pfründe-Inhaber in Bewegung bringt. Die Grünen haben dies jetzt über 30 Jahre mustergültig vorexerziert und fast alle ihre Themen damit durchgesetzt, wenn auch nicht immer in der reinsten Lehre. Wenn die AfD nun der Stachel im Hintern der "Großen" wird und dies nur kurze Zeit, nachdem man diese Partei schon anlässlich des Dramas um die Luckesche Abspaltung für tot oder zum reinen Ossi-Phänomen erklärt hat, dann wäre dies ein echter Gewinn für Deutschland. Ich selber bin auf jeden Fall positiv überrascht - sah ich die AfD doch auch schon eher am Boden liegen.

Von daher bleibe ich bei dem, was ich schon weiter oben geschrieben habe:

Für 50% hat der Auftritt von Höcke sicher nicht gelangt, das war aber auch nicht gefordert (s.o.) und auch nicht möglich. Seine Truppen hat er aber damit geschlossen und sicher auch das eine oder andere Prozent hinzu gewonnen - was will man mehr?

Warten wir ab, der Herbst und der Winter bleiben und werden spannend. Am Mittwoch demonstriert die AfD wieder in Erfurt - Wäre wirklich klasse, wenn dieses Mal über 10 tsd kommen würden und damit Höcke bestätigen. Wäre auch eine gute Antwort auf den Talk bei Jauch ...

Corax

19. Oktober 2015 11:37

@ Johannes Kahr: "Die Show mit der Fahne war nicht unbedingt gut..."

Die „Show mit der Fahne“ war doch genial. Die war so unerwartet, daß der Gegenseite erstmal sichtbar und hörbar der Speichel wegblieb. Es fehlte jemand auf der Gegenseite mit der ranschmeißerischen Putzfrauenpower einer A. Merkel, der den mit Sicherheit erfolglosen Versuch unternommen hätte, dem sportlichen Herrn Höcke die Fahne zu entwenden; das hätte die Sendung noch um einen unterhaltsamen Slapstickmoment bereichert. Aber man kann ja nicht alles haben.

Depeche Mode

19. Oktober 2015 11:37

Der Eindruck, in Sachen Medien sind nicht neutral, wurde gestern wieder bestätigt.
+
Das Verhältnis war 5:1 (Publikum inklusive).
+
Analysieren wir mal die Gegner von Höcke:
+
Jauch – Wie alle Moderatoren zum Thema Asyl etc. vertrat auch er "zufälligerweise" die Meinung der herrschenden Politik. Sind die Medien-Vertreter wirklich objektiv, wenn keiner von denen Neutralität auf die sie ja immer bestehen, vorlebt?
+
Maas – Keine Argumente, keine Lösungen, sondern nur Unterstellungen, Beleidigungen u. Drohungen gegen Höcke, AFD, Bachmann, PEGIDA, Asyl-Kritiker, Teile des Volkes. Dazu noch die Ansage, das Internet werde zukünftig in Deutschland besser kontrolliert u. zensiert.
+
Reschke – Wirkte emotional angeschlagen, teilweise sogar verwirrt u. voller Hass gegen Menschen mit einer anderen Meinung. Sie argumentierte nicht, sondern unterstellte genauso wie Maas. Dabei zog sie irgendwelche mit "Word" beschriebenen Zettel hervor - keine Screenshots, die zumindest mal im Ansatz die Mails, Blog-Einträge belegen könnten - las wahllos immer den gleichen Tenor (Hure, Schlampe, ficken dich etc.) vor. Sie suggerierte dem Publikum immer wieder, dass dies die allgemeine Redensart der Merkel-Kritiker wäre.

Scheinbar scheint (Hure, Schlampe, wir ficken dich du Nutte etc.) ihr ganz persönliches Innenleben zu offenbaren - hat sie doch in einer ihrer letzten Sendungen per Psychologen unterstellt, dass die deutschen Männer auf die angeblich so potenten Afrikaner eifersüchtig wären.

Wer in seinen Blog-Einträgen und Sendungen permanent Andersdenkende verleumdet und verunglimpft, muss sich grundsätzlich nicht über Gegenwind wundern, auch wenn ich vermute, dass die in der Tat üblen Mails, Blog-Einträge frei erfunden sein könnten. Diese Frau kann keiner mehr ERNST nehmen – schade um die Zwangsabgabegebühren, die sie fleißig von uns kassiert und Andersdenkende damit weiter verunglimpft.
+
CDU-Mann Klaus Bouillon (aka Onkel Krischan aus Büttenwarder) – Dieser widersprach sich deutlich. In einer emotionalen Rede im saarländischen Landtag kritisierte er die Politik der Kanzlerin selbst scharf und machte klar, dass in den Flüchtlingsheimen nicht nur gute Menschen leben. In der Sendung selbst wollte er von seinem Geschwätz nichts mehr wissen und meinte, da geht noch sehr viel mehr in Richtung Aufnahme, "wir schaffen das" etc. und kam auch nicht drum herum, den Deutschen mitzuteilen, dass auch sie sich dem Islam anpassen müssten. Der Typ erinnerte mich optisch wie geistig an den senilen Onkel Krischan aus der Serie „Neues aus Büttenwarder“. Wer ist so doof und wählt Onkel Krischan aus Büttenwarder?
+
Das Publikum – Die üblichen Jubel-Perser gaben sich wie immer zum Thema Asyl, EURO, US-Politik linientreu, beklatschten die Merkel-Politik gestern genauso eifrig wie z. B. beim Thema Rettungspakete, wo dann die Merkel mal eben nebenbei 100 Milliarden Steuergelder versenkt. Natürlich wie immer auch keine Manipulation in Sachen Publikum, sondern reiner Zufall! ;-)

FFlecken

19. Oktober 2015 11:39

Höcke hat so ziemlich das Maximum rausgeholt. Wir müssen uns klarmachen, daß die Herrschenden keine Skrupel kennen, um eine patriotische Alternative in Deutschland zu verhindern.
Das war eine bewusste herbeigeführte Stresssituation, die das Ziel hatte, den Mann medial hinzurichten. Dies hat er durch Standhaftigkeit abwenden können! Und natürlich durfte er nicht die ganze Wahrheit sagen und dies ist derzeit auch richtig.
Uns muss wirklich bewusst werden, daß wir es in der Endkonsequenz mit sehr mächtigen Gegnern zu tun haben. Das ist hier mehr als intellektuelle Spiegelfechterei, es geht ums Ganze. Man ist von Seiten der Herrschenden von Phase 1 (Totschweigen) in Phase 2 (Propaganda, Versuche medialer Gehirnwäsche) übergegangen. Und dies wird für uns AfDler nur noch sehr unangenehm werden.
Nun wird sich zeigen, ob mittlerweile genug Menschen in unserem Volk gegen diese Umerziehung wider des gesunden Menschenverstandes immun sind.

Mortzeck, Manfred

19. Oktober 2015 11:44

Es ist ja auch eine Frage der Taktik, wie man in einen solchen ungleichen Steit hineingeht. Rein rationale Argumentation wäre falsch, ebenso eine
anbieterische Strategie, Höcke hat das sehr gut absolviert. Zustatten kam ihm, daß alle seine Gegner (einschließlich Jauch) nur geringe rhetorische Fähigkeiten besitzen, nicht zu sprechen von der unterirdischen Reschke, das ist schon peinlich. Am schlimmsten finde ich den widerwärtigen schmierigen Millionär Jauch, der überhaupt keinen Biß hat, der zumindest die klare Frage an Maas hätte stellen müssen, wie es möglich ist, daß ein Minister eines demokratischen Landes Teile der eigenen Bevölkerung als Pack beleidigt und dies auch noch in dieser Sendung süffisant wiederholt. Der schreiende Widerspruch zur angeblich herrschenden
Meinungsfreiheit hätte von Jauch hier unbedingt herausgestellt werden müssen.

Desprecio

19. Oktober 2015 11:46

Vielen Dank, Herr Höcke !

Man sollte jedoch als Einzelner einer solchen Bande von Realitätsver-
weigerern und Tatsachenverdrehern nicht entgegentreten.

Zusammen mit dem Herrscher der Jauchegrube steht man so vier
Vertretern der veröffentlichten Meinung gegenüber, die sich zudem
vom handverlesenen Publikum jede ihre manipulierenden, verloge-
nen, ja sogar falschen Behauptungen applaudieren lassen.

Ein einzelner Aufrechter, der sich redlich bemüht, seine lauteren Ab-
sichten mit real existierenden Fakten zu untermauern, steht hier fa-
natischen Vertretern einer Politik gegenüber, die, während sie quasi
für den Genozid des eigenen Volkes plädieren, sich in nicht zu überse-
hender Kumpanei mit dem "Diskussionsleiter" gegenseitig die Bälle
zuwerfen.

In einer solchen Situation ist die Behauptung der eigenen Position
eine fast übermenschliche Aufgabe, die Herr Höcke zwar in Anbe-
tracht der Sachlage hervorragend gemeistert hat, die ihn aber auch
hin und wieder zumindest in leichte Bedrängnis brachte.

In Zukunft sollte man vor der Zusage, an solch unausgewogen zu-
sammengestellten TV-Gesprächsrunden teilzunehmen, darauf be-
stehen, mindestens eine weitere Person des eigenen Lagers hinzu-
ziehen zu können.

Es spricht für die Feigheit des linken Lagers, sich nur bei zahlenmäs-
siger Überlegenheit dem politischen Gegner zu stellen. Die staatlich
protegierte (oder sogar staatlich organisierte und bezahlte !?) ANTIFA-
SS zeigt dies täglich bei allen möglich Anlässen.

Eine Stellungnahme zu den übrigen Mitgliedern der Gesprächsrunde
verbietet sich, wenn man seine Empfindungen beim Anblick dieser Re-
präsentanten der BRD aus Politik und Medien wahrheitsgemäß wieder-
geben wollte.

Hartwig

19. Oktober 2015 11:47

Ich habe die Sendung natürlich nicht gesehen.
Nach allem hier gelesenen: Höcke hat sich selbst gestählt. Sehe es ähnlich wie @franzjägerdresden. Vorgestern vor einer Massendemo, gestern im TV, und morgen ein noch besserer Auftritt, sonstwo.
Höcke und ein Roger Köppel, gemeinsam in solch einer Quasselrunde, vielleicht würde ich dann sogar einschalten ....

Die hier u.a. von @Karr beschworene "Mitte der Gesellschaft" ist in zunehmendem Maße ein Phantom. Der einzige gemeinsame Nenner ist wohl die Furcht um die Pfründe, sei dies eine Vermögensabgabe als Flüchtlingssoli oder sei dies die vervielfachte Länge der Warteschlange vorm Hartz4-Schalter.
Höcke scheint um patriotische Deutsche zu werben, und nicht um die "Verunsicherten".

d.n.

19. Oktober 2015 11:59

Gestern Abend fühlte ich mich anfangs wie bei Stanley Kubrick: Als Höcke die Fahne herausholte und auch unbeeindruckt blieb, als die anderen geiferten und empört dreinblickten, hatte ich jene Szene aus "2001" vor Augen, in der die Affen den schwarzen Monolithen entdecken und anfangen zu kreischen.
Leider kann die Sendung, als ganze betrachtet, aber eher dem Genre der Komödie - eher: Schmierenkomödie - zugeordnet werden, da nun wieder einmal so getan werden kann, als ob hierzulande in den Medien so etwas wie Meinungspluralismus herrsche.

Bethmann

19. Oktober 2015 12:01

Es gibt heute zwei Bilder, die großformatig in der Presse erscheinen. Das eine zeigt Höcke mit der Deutschlandfahne und das andere zeigt Merkel zusammen mit Erdogan zwischen zwei türkischen Fahnen.

1:0 AfD

Südburgunder

19. Oktober 2015 12:03

Deutschlands Rettung kommt aus seiner (geographischen) Mitte.
Die Wende von '89 ging von Leipzig aus. Höcke und die Seinen sind im Thüringer Land ansässig. Dresden wird hoffentlich in die Geschichte eingehen als die Wiege der PEGIDA-Revolution.
Luther, Bach und Nietzsche sind Auftrag und Verpflichtung für uns Mitteldeutsche. Herr Kubitschek hat bezüglich seines Wohnortes eine gute Wahl getroffen!

limette

19. Oktober 2015 12:13

Wie ist das Gespräch zu bewerten? Gibt es Sieger der Diskussion?

Die asymmetrische Gesprächskonstellation erschwerte natürlich einen totalen Sieg. Sicherlich ist dies auch möglich, siehe Jörg Haider gegen Böhme. In dieser Runde scheint das etablierte Kartell insgesamt gewonnen zu haben, nicht haushoch, aber insgesamt. Höcke kämpfte redlich, aber das reichte nicht. Er konnte auch wie GK oben schrieb einige Botschaften plazieren. Schwachpunkte waren:

-teils zu nachgiebige Äußerungen "Herr Boullion, Sie machen eine großartige Arbeit". NEIN ! Das macht er nicht. Er setzt sich für Asylanten 4 Wochen in den Container, aber wo er für deutsche Hartz4 Empfänger und andere Obdachlose?

-so wie Dinge über ihn ausgegraben wurden, hätte er sich präparieren müssen, um Entsprechendes über seine Diskussionsgegner in den Raum zu stellen (was auf jeden Fall sachlich richtig sein muss). Das hätten mal einige seiner Assistenten recherchieren müssen.

-Wie geschickt war er es sich jedes Mal so ellenlang zu rechtfertigen? Kurze Zurückweisung, dann zum Gegenangriff.

-Generell hätte in meinen Augen die Strategie ein wesentlich stärkeres Dauerfeuer auf die 4 Diskussionsgegner sein müssen.

-Weiterer Schwachpunkt: Falsche Einschätzung der Lage, z.B. als Höcke den CDU-FUZZY als Verbündeten gewinnen wollte. Dieser wies das schroff zurück.

-Teils fehlende Faktenfundierungen bei den Botschaften.

-Zum Schluss kassierte Höcke noch einige Frontaltreffer als Maaß und Reschke schon recht enthemmt waren: Sie verließen die Sachebene und wurden persönlich. Höcke hatte mit seiner letzten Äußerung "Sie sind so konditioniert" sachlich recht, trotzdem verlor dieses Diskussionsgefecht, weil er die möglichen Reaktionen von Maaß und Reschke nicht berücksichtigte. Diese waren primitiv, aber effektiv zielführend.

POSITIV: Höcke war besser als bei Maischberger. Positiv auch, dass er sich vom ausgewählten Publikum nicht beeindrucken ließ.

Fazit: Höcke konnte punkten, aber nicht gewinnen. Hier fehlt ihm noch die Professionalität. Insgesamt aber trotzdem erfreulich.

Die Diskussionsrunde sollte in nationalen Kreisen intensiv ausgewertet werden. Für kommende Diskussionsrunden müssen Konsequenzen gezogen werden.

Je suis Peter Müller

19. Oktober 2015 12:49

Ich schaue mir solche Sendungen schon lange nicht mehr an, weil ich mich von keinem der Anwesenden repräsentiert sehe. Leider kapieren auch die Journalisten beim Focus nicht, dass die Mehrheit der Bürger keine Stimme mehr in der Öffentlichkeit hat. Entweder wird alles verharmlost oder in irgendeine Ecke gedrängt. Und dafür muss ich auch noch GEZ-Gebühren bezahlen. Wie war es noch schön in unserem Land, als ich als 10jähriger sonntags an der Hand meines Großvaters in die Kirche ging. Dieses Land vermisse ich immer mehr.

Diesen Kommentar schrieb Peter Müller im focus am 19.10.15

Und der ist mir sympathisch

Je suis Peter Müller.

FFlecken

19. Oktober 2015 12:50

Mir ist noch ein Punkt wichtig: Ich will hier wirklich nicht unken und keine Wichtigtuerei betreiben, aber wer ein wenig von den Hintergründen in diesem Land kennt, der hat seine Naivität verloren. Hier ist hinter den Kulissen so viel im argen, dem Normalbürger ist es aber bislang vollkommen unbekannt.
Unsere Aufgabe liegt nicht in der umfassenden Aufklärung, sondern in koordiniertem Denken und Handeln.
Wir haben es hier mit einem Konglomerat aus umerzogenen Fanatikern und Selbsthassern zu tun, klar, aber auch mit Menschen, die genau wissen was sie tun.
Wir dürfen nicht in die Falle der intellektuellen Eitelkeit tappen und glaube wir seien einfach intelligenter und gebildeter, denn viele wissen es besser. Sie haben aber andere Ziele und sind teils in erheblichen Abhängigkeiten und Zwängen, vorsichtig ausgedrückt. Das perfide ist, die innerlich nicht total korrumpierten folgen dabei einer vorgegebenen Ideologie, die sie wohl bei partieller Verdrängung der Wahrheiten wirklich für das Gute halten. Die Fragen von Grenzen und Souveränität sind dabei toxisch, dies müssen wir wissen.
Belassen wir es dabei, aber es war mir wichtig dies in einem Forum von sehr hohem intellektuellen Formal mal fallen zu lassen. Wir müssen den Wald vor lauter Bäumen immer noch sehen.

Spengler

19. Oktober 2015 13:04

Gespielte Pluralität

Mir ist aufgefallen dass diese sogenannten Labertalkshows immer einen Quotenneger brauchen, um die Pluralität der offenen Gesellschaft zu feiern. Ob Tichy Köppel oder jetzt Höcke oder Petry, es wird immer ein breites Bündnis von Jubelgutmnschen und Moralitätsdemagogen geben. Sollte man deshalb die Lügenpresse boykottieren? Nein, von Ghandi und den Linken lernen, heißt siegen lernen. Der lange Marsch zur nationalen Identität ist leider kein Bravourritt

Chris Weisser

19. Oktober 2015 13:04

... das Salz in der Suppe (Diskussionsrunde) wäre Henryk M. Broder gewesen, aber vor dem fürchtet man sich scheinbar !

limette

19. Oktober 2015 13:19

Ein weiterer Punkt ist: Für viele der rechten und nationalen Gesinnungsgemeinschaft sind Höckes Positionen selbstverständlich. Je nach dem, wen er ansprechen will und mobilisieren will, muss er sich genau überlegen, welche BOTSCHAFTEN er platzieren will. Manche seiner Botschaften führen dazu, dass er als Irrer betitet wird. Meine Frage ist:

Ist dies zu ignorieren oder muss er dem sprachlich Rechnung tragen?

Heinrich Brück

19. Oktober 2015 13:23

„Wollen Sie mich verarschen.“

https://www.youtube.com/watch?v=Y0PVh55wNyo

Zum Abendessen Tafelspitz mit Bouillonkartoffeln, und eine Flasche Altenmünster auf die Gesundheit des Herrn Höcke.

Ohne Führerschein

19. Oktober 2015 13:33

Um mal ein wenig Wein ins Wasser zu giessen hier drei eher sachliche Einwürfe zur Sendung:

1.Herr Jauch wird Ende 2015 seinen Job bei er ARD an den Nagel hängen. Offiziell aufrgund beruflicher wie privater Gründe - konkreter wurde er nicht.

Im Hintergrund wird spekuliert ob dies etwas mit den politisch-korrekten Leitlinien im Staatsfernsehen zu tun hat, denen sich Jauch in der Form nicht unterordnen will. Konkret sind wohl immer wieder (tatsächlich) kritische Geister von Jauch als Gäste eingeladen worden, um dann aus o.g. Gründen wieder ausgeladen zu werden. Eine Suche nach ausgeladenen Gästen stützt diese Annahme, wenngleich sie kein Beweis ist.

Es ist durchaus nicht undenkbar dass Jauch - egal ob linksdrehend oder nicht - die Bevormundung satt hat und mit den Füssen abstimmt, wobei er allerdings den Skandal vermeidet, mutmaßlich um seinem Marktwert nicht zu schmälern.

Vielleicht sollte man ggf. seine Kritik an Jauch vor diesem Hintergrund noch einmal durchdenken - vielleicht ist er einer, dem wenigstens an offener Diskussion gelegen ist und der im Rahmen des Systems sein Möglichstes tut.

2. Klatschen
Wer einmal als Studiozuschauer an einer TV-Sendung teilgenomen hat weiss: Es gibt "Einklatscher" - Mitarbeiter, die dem Publikum signalisieren, wann geklatsch werden soll und wann nicht, selbst ent. Schilder/Leuchttafeln gibt es. Nicht selten bestehen Studiozuschauer aus herangekarrten Menschen der Sorte "betreutes Denken" - man werfe mal einen kritischen Blick in die Reihen der Zuschauer und behaupte ernsthaft, dass diese in der Mehrheit politisch interessiert seien. Hat meiner Ansicht nach oftmals die Qualität von "Wahlhelfern" in Altersheimen - oder man lädt gleich die DGB-Jugend o.ä. ein - Kombinationen zwecks Feintuning der "Repräsenation des Volkes" in einer Sendung nicht ausgeschlossen.

3. Bzgl. der Zahlen:
Sendungen in denen Zahlen referiert werden sind langweilig für die avisierte Zielgruppe - wer diese in den Mund nimmt gilt nicht selten als dröger, rechthaberischer Erbsenzähler. Insofern gut dass Höcke nicht über dieses Stöckchen gesprungen ist.

Da selbst politisch-korrekt interpretierte Zahlen den Horror kaum noch zu kaschieren vermögen, braucht man sich um deren Interpretation in der Öffentlichkeit kaum Sorgen machen. Otto Normalbürger hat längst erkannt dass bei deutlich über einer Millionen Neubürgern Zahlengefeilsche fehl am Platze ist - es braucht die grosse Lösung, die Zeit für Einzelfallbetrachtungen ist abgelaufen, sie ziehen schon seit dem Spätsommer nicht mehr.

Auch der Trick dem Individuum zu suggerieren es stünde alleine gegen die Mehrheit zieht seit Gabriels Pack-Aussage nicht mehr - insofern bewirken unfair angelegte Veranstaltungen wie bei Jauch mittlerweile das Gegenteil ihrer Intension. So wird u.U. eine Sendung, die als öffentlichte Steinigung angelegt war, zu einem Sieg Davids über Goliath - dem aufrechte Renegat fliegen die Sympathien nur so zu, wenn er den richtigen Nerv trifft.

Der sonst so einfach lenkbare deutsche Michel kann nämlich auch ein Trotzkopf sein wenn er so richtig sauer ist und solidarisiert sich dann u.U. anders als Gedacht, was zudem noch besonders leicht fällt, wenn ausgemachten Sympathen wie Hr. Maas in den Reihen "der Guten" sitzen.

Nordlaender

19. Oktober 2015 13:35

"… das Salz in der Suppe (Diskussionsrunde) wäre Henryk M. Broder gewesen, aber vor dem fürchtet man sich scheinbar !"

Mit "Broder" noch ein weiterer Antideutscher?

Abdel-Samed: “Die deutsche Angst ist eine Angst vor Veränderung. Hier ist so lange nichts passiert, dass die Menschen die statische Gesellschaft für das Maß aller Dinge halten."
Broder: '"Da geh ich mit. Das ist auch meine einzige Kritik an Thilo Sarrazin, dass er auf dieser Panikwelle mitschwimmt. Deutschland schafft sich ab. Na und? Gesellschaften schaffen sich öfter mal ab und nicht zwangsläufig zu ihrem Nachteil.”

"Broder": Was ich völlig im Ernst gut finde ist, dass diese demografische Struktur Europas nicht mehr zu halten ist. Je eher die Europäer das einsehen, desto besser. Einige Städte sind schon recht farbig und nicht mehr «arisch» weiss, und dagegen kann man überhaupt nichts sagen.
Hagalil: Heisst ein farbiges Europa, dass davon keine Katastrophen mehr ausgehen?
"Broder": Das könnte es bedeuten. Es könnte aber auch bedeuten, dass Europa zu existieren aufhört. (…) Ich würde gerne das weisse Europa aufgeben, aber ich würde ungern das demokratische Europa aufgeben.
https://www.hagalil.com/archiv/2006/07/europa.htm

"Und dann noch ein Wort, ob der Islam zu Deutschland gehört oder nicht. Natürlich gehört er zu Deutschland. .... Ja, natürlich gehört der Islam zu Deutschland."

"Broder", 19.3.2011 Frühjahrstagung der evangelischen Akademie in Tutzing, Thema „Gehört der Islam zu Deutschland?"

Jan

19. Oktober 2015 15:00

dass man Höcke Raum in der Diskussion lässt, Schönhuber und Gerhard Frey, die beide intellektueller als Höcke waren, damals aber rausgehalten hat, lässt verschiedene Schlüsse zu. Sicher aber nicht jeden, daß die marxistischen Ideologen sich gemäßigt hätten. Ich vermute, daß eine Spaltung der Nation mittlerweile in Kauf genommen und vielleicht sogar gewollt wird, was in Bezug auf den Crash der Kulturen logisch wäre. Bei der Widerstandsplanungen muss ein von den Eliten gewollter Bürgerkrieg also berücksicht werden. Warum sonst lässt man Salafisten und IS-Leute in Deutschland gewähren?

Waldgänger

19. Oktober 2015 15:02

Dass Höcke die Kraft und den Überblick hatte, in dieser Löwen- und Schlangengrube mit handverlesenem (!!) Publikum zu bestehen.
Respekt!
Das muss man erst mal schaffen, auch wenn er im Nachhinein hier und da hätte noch besser antworten können.

Ich hatte ihn wohl zunächst unterschätzt.
Seine ruhige Art - teils trocken, teils pathetisch und auch lehrerhaft - hatte auf mich zunächst weniger anziehend gewirkt.

Nun verschafft ihm seine Wesensart aber auch Vorteile:
die mutige Selbstsicherheit, mit er das als richtig und angemessen Erkannte auch tut – neben der situationsgerechten Beherrschtheit und Höflichkeit;
die überdurchschnittliche Bildung und die Fähigkeit zur intelligenten Analyse – neben der Übersicht in Gesprächssituationen, der Entschlossenheit, die Stimme zu erheben und dem Vermögen zu jener verbalen Schärfe, mit der in der Schule eben manchmal ein Provokateur oder Dummling zum rechten Zeitpunkt zurechtgewiesen werden musste;
die Fähigkeit zur gedanklichen Zuspitzung, zum Erkennen des Wesentlichen, zum Auf-den-punkt-bringen – neben der didaktisch-kommunikativen Begabung, eine Sache anderen zu vermitteln ohne selber aalglatt, scheinheilig, volksfern und abgehoben zu wirken.

Das sind Qualitäten, die es auf Seiten der Konservativen und Rechten seit Jahrzehnten(!), eigentlich seit dem Tod von Strauß und Haider nicht mehr gegeben hat. Die Machthaber werden überlegen, was sie dagegen tun können, denn gestern ist es nicht "glatt" gelaufen.

***

Jauchs Sendung als Paradebeispiel für den geistigen Bürgerkrieg.

Die Veranstaltung war einer jener „medialen Schauprozesse“ (vgl. @ Wolfgang Müller) wie sie heute in unserer dritten deutschen Diktatur als Erziehungsmittel regelmäßig eingesetzt werden.
Da die Grundlage der Herrschaft heute im Wesentlichen auf angewandter Sozialpsychologie beruht – also Gehirnwäsche, Schweigespirale, Ausgrenzung, Androhung usw. – und nicht mehr wie in der DDR auf umfassender äußerlicher Gleichschaltung und plumper Gewalt oder wie im Dritten Reich auf „Verführung und Gewalt“ (Thamer) – können die Machthaber es sich leisten, sanft daherzukommen.
An der Tatsache der faktischen Unfreiheit und „Alternativlosigkeit“ ändert das freilich nichts.

Dass ein Maas aber auch anders kann, dürfen wir ihm ruhig zutrauen - je nach Situation.
@ Enickmar hat das klar formuliert:

„Ich war beeindruckt von Maas. Eiskalter und abgebrühter Parteifunktionär. Sehr beeindruckend.“

Man kennt diesen gefährlichen Typus aus früheren Zeiten …

@ FFlecken
Sie schreiben:

„Wir müssen uns klarmachen, daß die Herrschenden keine Skrupel kennen, um eine patriotische Alternative in Deutschland zu verhindern.“

So ist es.

„Wird der Hass gesellschaftsfähig?“ – Dass er es längst geworden ist, demonstrieren ja Maas und Reschke auf widerliche Weise in Person. (Das Attribut „widerlich“ ist nach Maas übrigens nicht justiziabel.)
Und Jauch? Nicht mal satisfaktionsfähig.

Gute Rezension der Sendung auch hier:
https://www.metropolico.org/2015/10/19/jauch-kumpanei-als-ausgewogenheit/

Kleinstratege

19. Oktober 2015 15:12

Man sollte diese Sendung aber auch nicht allzu kleinteilig auswerten: Die Grundkonstellation 4:1 folgte dem üblichen Muster. Und auf der Gegenseite beherrscht man eben auch individuell das Spiel, erst mal Rechtfertigungs-Hürden aufzustellen, dabei im platten Phrasenduktus zu verharren, Argumentation möglichst nicht zuzulassen. Dann mit dem Crescendo und Accelerando der letzten zwei, drei Versatzstücke den Beifall eines instruierten Publikums herbeizuführen, das ergibt sich doch von allein, und das war selbst für einen wie Höcke keine leichte Ausgangssituation.
Sicher könnte man jetzt schlaue Gesprächsstrategien entwickeln oder sonstwie analytisch herangehen, aber er hat doch demonstriert, daß er imstande ist, in einer tiefen Jauchegrube Kurs zu halten. Und die Aktion mit der Deutschland-Fahne war doch Klasse! Geradezu beängstigend, wie daraufhin die Resultate der "Selbstkonditionierung" quasi gleichzeitig und kollektiv Gestalt annahmen ... Genügt mir!

Siddharta

19. Oktober 2015 15:22

Broder gehört zu jener privilegierten Ethnie, der politisch inkorrekte Aussagen zugestanden werden ("Reißt Auschwitz ab"). Sein Spiel ist leicht durchschaubar. Er greift ausgegrenzte Argumente auf, verdreht den Sinn und setzt sich damit scheinbar provokativ in Szene. Es würde mich nicht wundern, wenn er hier nach Anregungen sucht.

Peter B.

19. Oktober 2015 15:32

In er damaligen Sarrazzin-Diskussion haben Norbert Bolz iund Arnulf Baring mmer einen ausgezeichneten Eindruck gemacht. Seitdem habe ich von beiden leider nichts mehr gehört. Schade!!

limette

19. Oktober 2015 18:05

Eine wichtige Schlussfolgerung sollte auch sein:

Rechte Diskussionsteilnehmer müssen spielerischer im Umgang mit den anderen Diskutanten werden. Dies gelang noch nicht. Was kann man von so einer Teilnahme an einer Veranstaltung verlangen. Was müssen die Ziele sein?

1.) Mehrmaliges Platzieren von 2-3 Hauptbotschaften, um Zustimmung zu generieren bei Sympathisanten und vor allem UNENTSCHLOSSENEN.
Also Bemühen um inhaltliche Zustimmung.

2.) Sympathisches Auftreten, cleveres Aufrreten... , um Unentschlossene zu gewinnen.

Diese beiden Ziele sind die Hauptziele. In meinen Augen wurde ersteres teils erreicht, letzteres Ziel nicht erreicht.

limette

19. Oktober 2015 18:12

"Ich war beeindruckt von Maas. Eiskalter und abgebrühter Parteifunktionär. Sehr beeindruckend."

Das ist BRD pur. Das sind die in Dialektikkursen auf dem Berliner Schiff gestählten Verteidiger der BRD. Als Rechte müssen wir uns schon die Mühe machen deren (gestrige) Argumentationen etc. zu analysieren und selbst zu trainieren.

Wir werden uns nicht kampflos durchsetzen. Wir müssen mindestens argumentativ und dialektisch sie niederkämpfen können. Und dabei eben auch gegen die vierfache Übermacht. ABER ES IST KLAR:
ES IST SCHAFFBAR! Höcke konnte zumindest einen partiellen Achtungserfolg erzielen.

Thomas Mayer

19. Oktober 2015 18:13

Verhalten von Moslems in Asyl-Unterkünften
Hat denn niemand nicht die Rede von CDU-Bouillon vor dem Saarbrücker Landtag gehört?
Klaus Bouillon (erfolgreicher "Macher" und Jurist, wirkt leider rhetorisch etwas unterbelichtet und wird daher grundsätzlich unterschätzt) hat im Saar-Parlament eine Rede gehalten (u. a. auf youtube), die auf drastische Weise klar macht, welche Leute uns da erwarten - Verachtung und Beleidung des Personals, Regelverstöße, Kriminalität (u. A. 600 Anzeigen von Zalando, da die Bewohner maßgeschneidertes Schuhwerk bevorzugen....), Aggressivität, Anspruchsdenken. Dazu eine realistische Betrachtung der Zahlen und der sozialen Kosten (Wohnungen) Immerhin hat Jauch darauf hingewiesen und Ausschnitte gezeigt.
www.youtube.com/watch?v=u4QW7KfVFDE
www.youtube.com/watch?v=Y0PVh55wNyo
Es ist doch tatsächlich alles noch schlimmer, als ich ohnehin schon dachte...

de Geer

19. Oktober 2015 18:47

Der liebe Hr. Stein denkt da aber ganz anders:

https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2015/desaster-fuer-die-afd/

Marcus Junge

19. Oktober 2015 18:52

Einfach mal sich wieder die JF antun und lesen, was Chefpropagandist Stein zu Höcke aus den Luck-Fingern gesaugt hat.
https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2015/desaster-fuer-die-afd/

"Der thüringische Landesvorsitzende Björn Höcke erntete jedenfalls mit seinem peinlichen Auftritt bei der ARD-Talkshow vollkommen zu Recht ein durch die Bank vernichtendes Presseecho."

Der Maßstab der Bewertung für Dieter Stein, ist also (auch) der Applaus durch den Feind, die Lügenpresse.

Rhöngeist

19. Oktober 2015 19:09

Großen Dank an Herrn Höcke.

Die Ruhe und Gelassenheit, die Herr Höcke unter diesen (widrigen)Umständen an den Tag legte, war beeindruckend.
Inhaltlich hat er das Mögliche herausgeholt.

Ich habe mir die Sendung nicht im Original, sondern als eine verkürzte Zusammenfassung angesehen:
https://www.youtube.com/watch?v=LDS1ExADOlQ

Interessant ist hier bei Min. 4:55 zu sehen, dass sogar mal der Applaus an der „falschen“ Stelle ausbrach, jedoch wie auf ein Zeichen hin, wieder verstummte.

Daniel Heimann

19. Oktober 2015 20:29

Nach meinem ersten TV-Konsum seit Monaten und der spöttisch vorgetäuscht erscheinenden Frage - die aber eigentlich fratzenhaft grausam war- der gewiss kinderlosen Reporterin Reschke nach der durch die AfD geforderten "Gebärfreudigkeit" deutscher Frauen bin ich in's Bett gegangen. Sich derlei anzutun grenzt schon seitens Herrn Höcke an den Kampf des Ritters gegen den vielköpfigen Drachen, der allerding nur furzt.
Man beachte den Kommentar des Dieter vom heutigen Tag zu den Kommentaren der staatlich versorgten Medien, vor allem beachte man wiederum die Kommentare zum Kommentar der Kommentare....

https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2015/desaster-fuer-die-afd/

Karin Pfeiffer

19. Oktober 2015 21:05

Eine Frage, die man zum Beispiel beharrlich stellen muß, immer und immer wieder:

Wo sollen diese Menschen denn nun wohnen, die täglich zu Tausenden auf bundesdeutsches Gebiet hereinströmen und kein Ende in Sicht? In Zelten auf morastigen Böden? Nein? Ja wo denn dann?

Es ist zu bezweifeln, ob der Staat so schnell Wohnungen bauen kann, wie die Zahl der Zuwanderer wächst.
Die Gegenseite wird sich sehr wahrscheinlich scheuen, von Enteignungen oder Zwangszuweisungen zu sprechen, das würde den träumenden Michel verschrecken.

Man muß die Vertreter der Refugees-Welcome-Fraktion festnageln und Lösungen für handfeste Probleme verlangen. Sich nicht auf Nebenkriegsschauplätze einlassen, keine Begriffe der Gegenseite aufgreifen, sich nicht rechtfertigen. Nicht erklären. Fragen stellen. Dranbleiben. Kein Drumherumreden akzeptieren.

Schatten von E.

19. Oktober 2015 22:15

Die Frage ist nicht, wie Höcke hier angekommen ist. Die Frage ist, wie Höcke beim Zuschauer angekommen ist.

Nach den mir bekannten Reaktionen war das kein großer Auftritt. Die Flaggenaktion mit der BRD-Flagge war eher peinlich.

Angriffslust und Witz muß er noch trainieren, Hintergrundwissen sollte er auch bei allen eigenen Aussagen sofort parat haben. Manchmal erreicht man mit Hohn und Spott viel mehr als mit trockenen Argumenten.

Ansonsten stehe ich voll hinter ihm. Er ist einer der Hoffnungsträger.

ingres

19. Oktober 2015 22:20

Ich bin der Ansicht, dass es extrem viel zu verbessern geben würde. Aber das wird in Talk-Shows nicht gelingen. Denn dazu müßte man die nötige Redezeit haben und dürfte nicht unterbrochen werden. Selbst wenn Höcke sich nahezu maximal geschlagen haben sollte, gab es aus meiner Sicht nahezu bei jeder Äußerung etwas zu verbessern. Ich hab mal einen Vortrag von ihm gehört der war perfekt.
Auch seine Reden waren inhaltlich sehr gut und darin standen auch die emotionalen Phasen im richtigen Verhältnis (das wurde leider im gestrigen einseitigen Zusammenschnitt natürlich aus dem Zusammenhang gerissen um ihn zu diskreditieren).
Komischerweise hatte ich den Eindruck dass die Gegenseite (sofern ich da nicht den Ton abgeschaltet hatte) Darstellungsschwierigkeiten hatte, nicht. Die haben ihren Primitivismus (abgesehen von Jauch der etwas verunsichert wirkte) perfekt durchgezogen. Das liegt aber daran, dass der Primitive nicht eingeengt ist dadurch, dass er komplexe Dinge reflektieren muß. Er kann sich irgendeine vom allgemeinen Vorurteil akzeptierte Lüge ausdenken und unbehelligt artikulieren. Das müßte man knallhart aufdecken und sich dann auch nicht unterbrechen lassen. Ich weiß nicht ob es geht, aber es wäre viel zu verbessern. Höcke hätte z. B. ganz klar sagen müssen, warum wir es nicht schaffen. Vielleicht war das nicht möglich. Aber da das nicht gelang, hatte ich insgesamt kein gutes Gefühl hinsichtlich eines Erfolges von Höcke.

donna_alta

19. Oktober 2015 22:22

Bin mal gespannt, ob Herr Stein zum verletzten Pegida-Demonstranten auch eine Videobotschaft veröffentlicht, wie für die verletzte OB-Kandidatin.
Sein Kommentar zum gestrigen Auftritt von Höcke bei Jauch erschüttert mich zutiefst, Abo ist gekündigt. Es tut mir leid um die Beiträge eines Hinz und Paulwitz. Aber nach dem Lucke-Desaster hatte ich gehofft, daß die JF wieder Richtung bekommt. Eine große Enttäuschung für mich.

Der Sachliche

19. Oktober 2015 22:38

Die Selbstgefälligkeit und Überheblichkeit, die mangelnde Bereitschaft zum Diskurs mit Andersdenkenden, eine Wortwahl, die sich zwischen Untergangsstimmung, Durchhalteparolen, Redundanz, aber selten durch sprachliche Klarheit auszeichnet, werden verhindern, dass die AfD als parlamentarischer Arm der hier diskutierenden sog. Neuen Rechte einen ernsthaften Einfluss erhalten wird. Nicht so radikal in der Wortwahl, im Rahmen des Rechtsstaates agierend, aufgerüttelt von der Basis wird vor allem die CDU (mit oder ohne Merkel) zu einem pragmatischen Kurs in der Flüchtlingspolitik finden. Dieses schon allein um die AfD nicht zu stark werden zu lassen. Ein Einzug der AfD in den Bundestag wäre ein Garant dafür, dass die große Koalition als schlechteste aller Regierungsformen ihre Fortsetzung findet. Am Wahlabend wird man dann vielleicht 4 % AfD und weitere 2% ALFA in den Hochrechnungen erleben. Erspart bleiben dann dem Parlament völlig überforderte AfD-Kandidaten, deren Basis doch gar keine 6 % oder mehr bei Bundestagswahlen ermöglicht. Fazit: Wer ernsthaft an einer Lösung der Flüchtlingsproblematik interessiert ist, wird sich dem Diskurs mit den Vernünftigen in den bürgerlichen Parteien nicht verschließen.
Man kann allerdings auch weiterhin von einer Gleichschaltung der Presse schwadronieren, einen der wirtschaftlich erfolgreichsten Staaten (warum kämen die Flüchtlinge ansonsten hierher?) als völlig kaputtes System wahrnehmen und sich selber immer wieder auf die Schulter klopfen und die Diskussion im geschlossenem Zirkel der Gleichgesinnten führen.

Wolfgang Kapp

19. Oktober 2015 22:47

@Jan: Franz "Ich war dabei" Schönhuber und Gerhard "kaufen Sie ..." Frey intellektueller als der Geschichtslehrer Höcke??? - ein guter Witz zu später Stunde
@ Peter B.: Arnulf Baring ist ja nun auch schon 83 Jahre und in erster Linie immer ER selbst!

enickmar

19. Oktober 2015 23:20

Noch zwei Standardsituationen waren mir aufgefallen:

1. Die Behauptung es gebe doch Meinungsfreiheit, da man ja schließlich gerade frei zusammensäße und frei diskutieren könne.

Daraufhin müßten sofort wieder Fakten genannt werden. Also die Namen all derer, die bereits wegen freier Meinungsäußerung den Job verloren haben. Angefangen beim jüngsten Fall, der Frau von Percy Hoven, über Sarrazin, Hohmann etc. …

2. Die Aufforderung sich zu Überlegen, wem man hinterherläuft / “sich gemein macht”…

Daraufhin müßten sofort wieder Fakten genannt werden. Z.B. daß ein Steineschmeißer und Straßenprügler einer Pädophilenpartei Vizekanzler und Außenminister in einer Koalition mit der SPD wurde usw. usf. …

Es ist im Grunde sehr einfach diese ganze Heuchelei und Bigotterie bloßzustellen. Solcher Art ‚Standardfakten“ müßte eigentlich jeder von uns sofort parat haben.

Zarathustra

19. Oktober 2015 23:46

Zunächst ein Zitat aus dem großartigen Vortrag von Thor von Waldstein:

In einer Republik, in der alles und jedes zerredet wird, in der die Schwafelzone unbeschreibliche Ausmaße angenommen hat, können metapolitische Erfolge nur diejenigen erzielen, die gegen den Strom schwimmen, und die Orte meiden, an denen die verbale Zersetzungsindustrie am Werke ist. »Die Diskussion ist die Visitenkarte, mit der der Tod reist, will er nicht erkannt werden und incognito bleiben«, sagt Donoso Cortes, und niemand kann uns zwingen, an einen der vielen hohlen Debatten des Landes mitzuwirken, um uns dadurch dem Verdacht auszusetzen, als füge sich die nationalkonservative Ideenwelt, der deutsche Gedanke, in irgendeine die Gegensätze umfassende, und daher relativierende Synthese des herrschenden Systems ein. Wer das mißachtet, und freiwillig die Nähe zu den Räumen sucht, in denen der Pawlowsche Zweibeiner auf den offiziösen Neusprech konditioniert wird, darf sich nicht wundern, wenn er dort von den Spinnweben eines von vornherein abgekarteten Diskurses eingesponnen und am Ende marginalisiert wird. Das wurde zuletzt am 18. Januar 2015 deutlich, als sich die wackere Pegida-Frontfrau, Kathrin Örtel, von Günter Jauch in dessen Talkshow geradezu lehrbuchartig abfrühstücken ließ. Wer sich so zerlegen läßt, hat noch nicht begriffen, daß die Talkshows eines der wichtigsten Herrschaftsmittel im real existierenden Liberalismus sind. Diese Schauveranstaltungen sind dazu da, echte und freie Gespräche zwischen unabhängig denkenden Menschen zu verhindern und nach außen dem Zuschauer, wie Klonovsky das so schön ausgedrückt hat, »die roten Linien aufzuzeigen, bei deren Überschreitung die hiesigen Diskurslinienrichter aufgeregt mit dem Fähnchen wedeln«. Eine Talkshow hat mit dem Zauber eines Zwiegesprächs unter Selbstdenkern soviel zu tun wie ein Pornofilm mit einer echten Liebesbeziehung. Tatsächlich ist, wie Botho Strauss in seinem legendären Bocksgesang aus dem Jahre 1993 formuliert hat, »das Regime der telekratischen Öffentlichkeit die unblutigste Gewaltherrschaft und zugleich der umfassendste Totalitarismus der Geschichte. Es braucht keine Köpfe rollen zu lassen, es macht sie überflüssig. Es kennt keine Untertanen und keine Feinde. Es kennt nur Mitwirkende, Systemkonforme. Folglich merkt niemand mehr, daß die Macht des Einverständnisses ihn mißbraucht, ausbeutet, bis zur Menschenunkenntlichkeit verstümmelt«. Um sich dieser Macht des Einverständnisses, diesem Einbau in den satten Diskurs zu entziehen, erscheint mir der gezielte Regelverstoß, die geplante Provokation in vielen Fällen die einzige aussichtsreiche Methode, für die rechtsintellektuelle Position Aufmerksamkeit zu gewinnen, und dann Gehör, jedenfalls bei den hellen Köpfen, zu finden. Provokation ist nach Götz Kubitschek »oft das einzige Mittel der Schwachen: Wer über Machtmittel verfügt, drückt, was er möchte, einfach durch, erzählt, was er möchte, einfach auf allen Kanälen; wer keine Macht hat, bereitet sich lange und gründlich vor, studiert die Reflexe des Medienzeitalters und erzwingt durch einen Coup öffentliche Wahrnehmung. […] Unser Ziel ist nicht die Beteiligung am Diskurs, sondern sein Ende als Konsensform, nicht ein Mitreden, sondern eine andere Sprache, nicht der Stehplatz im Salon, sondern die Beendigung der Party.«

Nun hat Björn Höcke leider genau die Fehler begangen, vor denen hier aus guten Gründen ausdrücklich gewarnt wurde.

Ich wurde zunächst durch einen Artikel von Dieter Stein auf den Auftritt aufmerksam, und meine erste Reaktion war: Naja; wieder mal typisch Dieter Stein mit seinem »Rechte Ghetto«-Trauma. Als ich mir die Talkshow ansah, war ich allerdings regelrecht enttäuscht von Björn Höcke. Er hätte entweder die Situation besser meistern oder die Finger davon lassen sollen (was nach Thor v. Waldstein, und übrigens auch nach Kubitscheks Aufsatz über Provokation ratsam wäre).

Gerade im Konstrast zum souveränen Auftritt von Haiko Maas und Anja Reschke wirkte er verstockt und geistig unbeweglich. Auf absurde Argumente, wie z.B. auf Reschkes Argument, (dem Sinn nach:) »wir können den Zustrom nicht begrenzen, es sei denn wir schießen massenhaft die Flüchtlinge an der Grenze tot, und daran möchte ich nicht denken« hätte er glatt antworten können, »natürlich können wir das, ohne dass es dazu kommt. Die USA machen das, Ungarn macht das, Australien macht das, und sehr viele anderen Länder schützen auch ihre Grenzen, ohne daß sie dauernd Leute totschießen müssen. Die verantwortlichen Politiker (die übrigens in erster Linie auf das Wohl des deutschen Volkes und nicht der Menschheit vereidigt worden sind) müssen vor allem die richtigen Signale schicken, und nicht wie Frau Merkel praktisch halb Syrien nach Deutschland einladen«.

Mit all dem will ich Höcke keineswegs demotivieren: Ich weiß, unter welch ungeheuerem Druck er stand, vor allem wenn man bedenkt, daß auch das im Studio anwesende Publikum fast zu 100% auf der Seite der Funktionäre der »verbalen Zersetzungsindustrie« war. Aber ich wünsche mir, daß er daraus die Lehren zieht. Man muß ihn nicht, wie Dieter Stein es getan hat, öffentlich fertig machen, aber mit dem reinen Schulterklopfen ist es auch nicht getan.

Beste Grüße,
Zarathustra

Metall-Hahn

19. Oktober 2015 23:53

Die vielen enthusiastischen Kommentare zu Herrn Höckes Performance kann ich leider nicht so ganz teilen. Erstaunlich ist aus meiner Sicht allerdings, dass die ganze Sendung nicht zum Totaldesaster für Höcke und die AfD wurde, was ich nach dem katastrophalen Einstig erwartet hatte. Der Grund dafür ist das unterirdische Diskussionsverhalten der anderen Gäste.

Höckes Aktion mit der Flagge wirkte irgendwie skuril, und ich bezweifle, dass man auf so plakative Weise die (dringend nötige) Revitalisierung eines nationalen Diskurses betreiben sollte. Man muss ja auch nicht unbedingt gleich mit der Tür ins Haus fallen, und den Presseschmierfinken so eine schöne Vorlage liefern. Aber gut, noch zu verschmerzen. Richtig schlimm waren die unmittelbar darauf folgenden Einspieler von Höckes Auftritten in Erfurt, denn da wirkte er in Habitus und Duktus tatsächlich wie ein rechter Bürgerschreck. Wenn man bei dem von der Union verlassenen konservativen Bürgertum landen will, und das muss die AfD, wenn sie den Anspruch hat einmal Politik gestalten zu wollen, sollte man sich derartige Auftritte und auch eine entsprechende Wortwahl besser ersparen. Das meine ich jedenfalls, und war wie gesagt zunächst schockiert.

Umso erstaunlicher, wie wenig diese Vorlage von den anderen Diskussionsteilnehmern genutzt wurde. Dem die ganze Zweit absolut unsympathisch und arrogant (Marke Kotzbrocken) wirkenden Maas fiel nichts besseres ein, als geistlos zu pöbeln und sich in demonstrativer Verachtung des anwesenden Renegaten zu üben. Die FAZ hat richtig erkannt, welche Möglichkeiten da (zum Glück!!!) verschenkt wurden. Frau Reschke gab die besorgt naive Gutmenschin, was aber auch nicht überzeugen konnte, da diesem allzu offensichtlich dümmlich-moralisierendem Gequasel eh nur noch überzeugte links(liberale) Schlafschafe auf den Leim gehen. So realistisch sind die meisten angesichts der realen und spürbaren Zustände in der Flüchtlingskrise inzwischen doch. Herr Bouillon schließlich blieb überraschend blass, obwohl er mit seiner etwas differenzierteren Sichtweise durchaus Höcke als Benenner unbequemer Wahrheiten hätte Konkurrenz machen können. Aber ebenfalls verschenkt.

So ist der Gesamteindruck, was fast an ein Wunder grenzt, nach meiner Einschätzung immer noch ok. Zunächst wird Höcke am Anfang viele Zuschauer eher abgestoßen haben, da er einfach zu "radikal" (für den durchschnittlichen Bundesbürger) rüberkam. Danach hat er sich aber teilweise ganz gut geschlagen, trotz einiger Schwächen, und ganz massiv vom schwachen Auftreten der anderen Diskutanten profitiert. Tatsächlich wirkten Maas und Reschke wie die Einwohner jenes Wolkenkuckucksheims, in dem man sich für die Sorgen der Bürger nicht für 5 Cent interessiert, und nur auf die eigene Imagepflege mittels politisch korrekter Phrasendrescherei aus ist. Das wird für viele dann den anfänglichen Eindruck von Höcke wieder relativiert haben, denn bei so viel offensichtlicher Realitätsverleugnung wünscht man sich dann doch den Rufer in der Wüste herbei, auch wenn er mit dem rhetorischen Holzhammer daherkommt.

Soweit mein persönlicher Eindruck und meine persönliche Einschätzung. Nochmal glimpflich davon gekommen, aber in Zukunft sollte Herr Höcke an seinem Auftreten arbeiten, und sich auf diskreditierende Einspieler besser vorbereiten. Der Krieg des Mainstreams gegen eine nationale Alternative kennt keine Rücksichtnahmen, denn für diese vom Feinde bezahlte und dem Volkswillen Hohn sprechende Elite geht es um alles, um ihre Macht und ihre Pfründe. Deshalb ist auch jeder zu große Optimismus verfrüht und unangemessen. Das System der Altparteien wackelt unter dem derzeitigen Ansturm und dem Eindruck von Merkels katastrophalem Krisenmanagements vielleicht ein klein wenig, aber am Ende ist es noch lange nicht.

Joachim Ochmann

20. Oktober 2015 00:36

Bin immer wieder erstaunt darüber, wie die Medien das Zeigen der Deutschen Flagge bewerten.
Bei Bekanntgabe des Wahlergebnisses zur BT- Wahl, der CDU, hat die Kanzlerin, Frau Merkel ihrem Parteikollegen die Deutschlandfahne aus der Hand gerissen und zur Seite geworfen, als das Gruppenfoto gemacht wurde. Bei den Fußball-Weltmeisterschaften wurde die Fahne zigfach von den Zuschauern zur Schau getragen, und keiner hat sich aufgeregt. Bei einer Pegida – Demonstration wurde dem Träger der Deutschlandfahne seitens der Polizei gesagt, man solle die Fahne wegnehmen, also nicht zeigen. Ich kenne keine Nation dieser Welt, die sich für ihre Nationalitätszeichen schämen würden, im Gegenteil, alle Nationen trage ihre Nationalfahne mit Stolz zur Schau., und nicht nur das, diese Menschen sind alle stolz auf ihre Nationalität und zeigen es auch so. Die Frage stellt sich, schämen sich die Deutschen Politiker für Deutschland ? Und wenn ja, was wollen sie dann in diesem Land, für das sie nicht einstehen können ? Aber vorzüglich durch die Leistung der Deutschen Bevölkerung versorgt werden, siehe z.B. ein J. Fischer, der als Taxifahrer, Steinewerfer und Polizistenprügler, es in diesem Land bis zum Vizekanzler gebracht hat
und noch immer ein Deutschenhasser ist. Ebenso kann ich nicht nachvollziehen, die Verharmlosung von Frau Anja Reschke, die Vergewaltigungen betreffend. Mir scheint, sie lebt auf einem anderen Planeten. Rückkehr der Keuschheitsgürtel: Tabu-Thema Migranten-Vergewaltigung.
Alice Schwarzer findet beim Thema Vergewaltigung klare Worte, sie sagt etwa: »Ein Kölner Polizist hat mir kürzlich erzählt, 70 oder 80 Prozent der Vergewaltigungen in Köln würden von Türken verübt. Ich habe ihn gefragt: Warum sagen Sie das nicht, damit wir an die Wurzeln des Problems gehen können? Er antwortete: Das dürfen wir ja nicht, Frau Schwarzer, das gilt als Rassismus.« Überall in der Welt gibt es seit einigen Jahren schon islamische Vordenker, Muftis oder Imame, die bei Vergewaltigungen unverschleierter Frauen den Frauen die Schuld geben. Unverschleiert und vergewaltigt? Selbst schuld! Nachdem auch der frühere Mufti von Kopenhagen zur Vergewaltigung unverschleierter Europäerinnen aufrief, stieg die Zahl der Vergewaltigungen in Skandinavien sprunghaft an. Nach Angaben der norwegischen Zeitung Dagbladet waren schon 2001 immerhin 65 Prozent der Vergewaltiger im Land »nicht westliche« Immigranten – eine Kategorie, die in Norwegen größtenteils aus Zuwanderern aus dem islamischen Kulturkreis besteht. Ein Professor von der Universität Oslo sagte der Zeitung damals dazu, ein Grund für den unverhältnismäßig hohen Anteil von Mitbürgern aus dem islamischen Kulturkreis an den Vergewaltigungen sei, dass in deren Heimatländern »Vergewaltigung selten bestraft wird«, weil dort eben die Auffassung vertreten werde, dass »die Frauen für die Vergewaltigung verantwortlich sind«.
Auch in Schweden ist jeder zweite Vergewaltiger heute ein (nicht westlicher) Einwanderer. Kein Scherz: Junge schwedische Frauen tragen inzwischen wieder einen Keuschheitsgürtel, der sie vor Vergewaltigungen schützen soll! Doch statt nur über abstrakte Zahlen zu sprechen, sollten wir zwischendurch einfach einmal über ein aktuelles Beispiel einer solchen Tat nachdenken, ist das wirklich eine kulturelle Bereicherung?
Die Terrassentür der Wohnung von Emmy F. (87) in Hamburg-Farmsen stand offen. Kamil E. (30) war auf dem Nachhauseweg, als er die offene Tür entdeckte. Der Mitbürger steht nun vor dem Hamburger Landgericht. Dort muss er sich seit gestern wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung verantworten. Er verging sich an der Rentnerin in Farmsen ebenso wie später an zwei jungen Frauen in Hamburg-Maiendorf und in Borgfelde.
Ist das nur ein »Einzelfall«? Wenn in Augsburg Angst und Schrecken herrschen, wenn ein 15 Jahre alter Algerier Joggerinnen vergewaltigt, dann schauen wir politisch korrekt weg. Das sind doch alles nur »Einzelfälle«. Wenn ein iranischer Küchenhelfer eine Österreicherin vergewaltigt – ein »Einzelfall«. Wenn ein Migrant aus Frust über sein Leben in einem Berliner Park eine Frau vergewaltigt, dann lassen ihn die Richter laufen und verhängen eine milde Bewährungsstrafe - denn das ist ja natürlich nur ein »Einzelfall«.Hauptsache unsere Mitbürger fühlen sich bei uns im toleranten westlichen Kulturkreis richtig wohl. Wenn in Köln ein Türke eine geistig Behinderte vergewaltigt – ein »Einzelfall«. Wenn Mitbürger Migrant Yaser El-Waly eine 20 Jahre alte Blinde vergewaltigt – ein »Einzelfall«. Wenn in Mainz ein Marokkaner eine 60-Jährige vergewaltigt – ein »Einzelfall«. Wenn ein Türke in Augsburg über eine Elfjährige herfällt – ein »Einzelfall«. Mitunter nennen Türken deutsche Frauen auf den Straßen inzwischen ganz offen »Schlampen und Nutten«. Wenn ein Migrant am Rüsselsheimer Bahnhof auf ein 16 Jahre altes deutsches Mädchen uriniert – ein »Einzelfall«. Wenn in Bremen sechs Türken eine 17-Jährige vergewaltigen – ein »Einzelfall«. Wenn Sex-Täter Sönmez B. (31) da draußen herumläuft – ein »Einzelfall«. Und was sagt uns das eigentlich, wenn ein Türke mitten in Mainz stolz brüllt: »Ich fick die Kanzlerin!« … Ist dann Kanzlerin Angela Merkel irgendwann auch nur ein »Einzelfall«? In Großbritannien spricht man inzwischen ganz offen über das Problem. Richter nennen Vergewaltiger aus dem islamischen Kulturkreis mitunter »pack of animals« (eine Herde Tiere), wenn sie beschreiben müssen, wie brutal die Vergewaltiger ihre Opfer missbraucht haben. Bei einem aktuellen britischen Gerichtsprozess gegen eine Gruppe von Vergewaltigern waren von den 56 Tätern 53 Pakistaner (50 der 56 Vergewaltiger waren Muslime). Die Richter müssen viel Verständnis für den Druck der Migranten haben, ein aktuelles Beispiel: Der 38 Jahre alte Koran-Lehrer Ashraf Miah, der ein ihm für den Koran-Unterricht anvertrautes vier Jahre altes Mädchen vergewaltigt hat. Das alles liegt wahrscheinlich daran, dass wir unsere Migranten ständig provozieren. Und wir müssen lernen, was unsere Mitbürger so reizt: Unterwäsche auf der Wäscheleine etwa, die sollten wir aus der Sicht unserer Mitbürger halt nicht mehr draußen sichtbar aufhängen. Warum klammerte Herr Jauch die Tatsachen in aus ? Hatte er Anweisungen die Massenvergewaltigungen, die durch Migranten (Muslime) verursacht werden, und das die Frauen in Schweden und Norwegen ihre blonden Haare schwarz färben, weil das angeblich nicht so sexuell anziehend ist, das Frauen diese Länder nun Keuschheitsgürtel tragen, um den Vergewaltigern den Zugriff zu erschweren ? Warum ist der Moderator einer solchen Sendung, die viele Menschen interessiert, so erbärmlich, grottenschlecht, vorbereitet zu diesem für Deutschland so wichtigem Thema ? Hier ist jeder interessierter und informierter Zuschauer mehr als enttäuscht, von der Leistung des Herrn Jauch!! Diese Sendung war nicht informativ, sondern hat bestätigt, was von der Bevölkerung vernommen wird. Daher ist die Frage von Herrn Jauch, „Lügenpresse“ ja oder nein , hier mit „Halbe Wahrheit“ zu beantworten. Doch die Halbe Wahrheit ist eben auch eine Lüge, mit der die Menschen manipulierbar sind. Ich persönlich erwarte von einer Sendung Informationen zur Realität, da im Internet nichts was in der Welt geschieht, verborgen werden kann, und kein „Weglassen von Tatsachen“, „Verniedlichungen und Bagatellisierungen von Problemen, die unsere Regierung zur Zeit nicht mehr lösen kann. Nun sind die Bürger gefragt, wie es weiter gehen soll. Dazu ist Stellung zu beziehen, aber eben nicht mit solchen Darbietungen, wie sie Herr Jauch in dieser Sendung geboten hat. Zur Ehrlichkeit gehört es auch, zu erwähnen, das 2013 diese Probleme bereits angesprochen wurden, Vorschläge zur Kontrolle des Geschehens vorhanden waren, die aber aus „leider muss ich sagen -Dummheit.-“ in die „Rechte Ecke“ abgeschoben wurden. Und gerade auf diese Vorschläge greift nun die CSU, CDU und teilweise die SPD selber zu. Das Erlebnis in Bayern mit dem G7 Treffen, Grenzkontrolle und dessen Endergebnis, waren niederschmetternd. Es war möglich, kurzzeitig die Grenzkontrollen einzuführen mit bekanntem Ergebnis. Doch heute vernimmt man, Grenzkontrolle ist nicht möglich. Also Möglich ist es nur, wenn es um den Hintern von Obama und Merkel geht, wenn es aber um die Bürger dieses Landes geht, scheint nichts möglich zu sein. Diese Verlogenheit treibt eben die Bürger auf die Straße, auch die, denen es nicht gegeben ist, die entsprechenden Formulierungen zu benutzen, um ihre „Enttäuschung durch das Handeln der Politiker“ sichtbar und hörbar zu machen. Das dabei Menschen teilnehmen, die extreme Ziele verfolgen, wird sich niemals verhindern lassen. Trittbrettfahrer gibt es überall, ganz gleich in welche Richtung es geht. Deutschenhasser, extreme Linke und extreme Rechte, hat es, und wird es immer geben. Doch die Mitte ist der Kern unserer Gesellschaft, der hier in ein und das selbe Glas geworfen wurde und wird. Das macht alle Politiker und auch die Masse der Medien eben unglaubwürdig. Es ist nicht mehr nötig, den Menschen nur die halbe Wahrheit zuzutragen. Die Informationsquellen sind für jeden Bürger offen. Sendungen wie diese sind nicht mehr zielführend. Entweder Sie gestalten solche Sendungen nach den allseits bekannten Tatsachen, Europa betreffend und richten danach eine Diskussion aus, oder Sie lassen es besser um Schanden dem Sender zu ersparen.

Wahr-Sager

20. Oktober 2015 00:44

Dorothee Bär von der CSU bezeichnet Björn Höcke im Rahmen der Sendung als "Rechtsextremen":

https://twitter.com/DoroBaer/status/655839997753470976

Von wegen, die CSU sei konservativ...

JensN.

20. Oktober 2015 00:53

@der Sachliche

" Nicht so radikal in der Wortwahl, im Rahmen des Rechtsstaates agierend, aufgerüttelt von der Basis wird vor allem die CDU (mit oder ohne Merkel) zu einem pragmatischen Kurs in der Flüchtlingspolitik finden."

Erstens: Da die Lage nicht gerade berauschend ist, sind radikale Worte und Taten mehr als notwendig. Die Zeit des verbalen Wattebällchenwerfens ist vorbei. Zweitens: Die CDU ist seit zehn Jahren Regierungspartei und somit hauptverantwortlich für die derzeitige Politik! Merkel (CDU) und Gauck (CDU) haben in der jüngeren Vergangenheit Einladungen in die Welt hinausposaunt und die Gäste lassen naturgemäß nicht lange auf sich warten. Eine Kanzlerin, die sich inmitten einer solchen Situation erdreistet zu sagen: "Es gibt keine Obergrenze für Asyl", muß sich den Vorwurf gefallen lassen, dass sie genau das will, was gerade passiert. Ein Staat, der merkwürdigerweise immer vorgibt Sparen zu müssen, hat auf einmal massenhaft Geld um ein Millionenheer an Ausländern durchfüttern zu können. Ein Staat, der sich selber als "wehrhaften Rechtsstaat" bezeichnet, ist nicht willens hundertausende von abgelehnten Asylanten abzuschieben, ist nicht Willens, Intensivtäter dauerhaft einzusperren und/ oder abzuschieben. Man muss schon wirklich naiv sein um zu glauben, das diejenigen die für die Misere verantwortlich sind, die Lösung sind. Gerade die CDU ist neben der Wirtschaft, die treibende Kraft dahingehend, Deutschland in einen Vielvölkerstaat zu verwandeln.

" Fazit: Wer ernsthaft an einer Lösung der Flüchtlingsproblematik interessiert ist, wird sich dem Diskurs mit den Vernünftigen in den bürgerlichen Parteien nicht verschließen."

Es gibt in der CDU keine vernünftigen Leute. Wären sie vernünftig, wären sie nicht in der CDU. Und wenn ich sowas schon wieder höre: "Wer ernsthaft an einer Lösung interessiert ist..."
Wäre eine von derzeitigen Parteien an einer Lösung in unserem Sinne interessiert, hätten sie schon längst eine Kehrtwende vollzogen.

Wahr-Sager

20. Oktober 2015 00:57

Nachtrag: Dieter Stein enttäuscht einmal mehr. Ich lese eben seinen Schmäh-Artikel über Björn Höcke, dem er in den Rücken fällt. Hätte ich ein Junge Freiheit-Abo, hätte ich es spätestens jetzt gekündigt.

Zitat von Marcus Junge oben:

Der Maßstab der Bewertung für Dieter Stein, ist also (auch) der Applaus durch den Feind, die Lügenpresse.

Bender

20. Oktober 2015 01:37

@Der Sachliche
"mangelnde Bereitschaft zum Diskurs mit Andersdenkenden" und "Fazit: Wer ernsthaft an einer Lösung der Flüchtlingsproblematik interessiert ist, wird sich dem Diskurs mit den Vernünftigen in den bürgerlichen Parteien nicht verschließen." [Nur zwei ihrer Perlen in ihren kurzen Zeilen.]
Wie meinen? Aus welchem Winterschlaf sind sie denn erwacht? Schon mal mitbekommen wie mit Rechten oder was als rechts von der CDU gilt in der BRD umgegangen wird? Ich empfehle eine Auflistung von Scholdt in das "Das konservative Prinzip" oder auch die Ausfürhungen von Alex Kurtagic in "Warum Konservative immer verlieren", aber am besten selber Erfahrungen sammeln, bleibt unvergessen, versprochen.

Eher ist es unverständlich, warum in der Rechten immer noch soviele Menschen auf die "große" Wirtschaft setzen, die gerade die Lohndrücker braucht. Neulich war dazu auch ein schöner Kommentar in der "Jungen Welt".

In der Jungen Freiheit (wurde bereits verlinkt) ruhig auch mal die Kommentare lesen, Beispiel:
"Werter Herr Stein, so sehr ich Ihre Texte sonst schätze, in diesem Fall haben Sie gründlich daneben gegriffen, oder Sie sahen eine andere Sendung als ich. Herr Höcke machte eine exzellente Figur, vielleicht nicht so aalglatt wie der Rest der Runde, doch konnte Höcke durch seine Sachlichkeit und sein ruhiges Auftreten überzeugen. Das war kein Desaster für die AfD, sondern Ihre Meinung ist ein Desaster für die JF."
Auch wenn man nie weiß, ob nicht einige die kein Abo besitzen einfach so ihre Kündigung androhen (gilt auch für @donna_alta).

Steins Kommentar unterscheidet sich nicht großartig von linken Blogs (die Fahne verwandelt sich für einen, sicherlich nachdem Einwurf der letzten, leider noch nicht genügend, Pillen, in eine "Schwarz-Weiß-Rote"-Fahne) oder von der FAZ (Stein stimmt dem Presseecho auch zu):

"Jauch gab mit den Einspielern über die Auftritte Höckes genügend Hinweise. Bei den Erfurter Demonstrationen der AfD tritt er als klassischer Demagoge auf, der Emotionen und Vorurteile seines Publikums zur Stimmungsmache nutzt. Da müssen angeblich „blonde Frauen“ vor der Vergewaltigung durch Flüchtlinge Angst haben. Es sind die üblichen Rezepte im politischen Meinungskampf, die Höcke nutzt. Er spricht vor einem Publikum, das für Fremdenfeindlichkeit und rassistische Vorurteile empfänglich ist. [...] Dafür fällte er ein ästhetisches Urteil zu Höckes Auftritten: „Widerlich“. Manche halten das für Politik." Stein setzt wahrscheinlich immer noch auf die Lucke-Partei (komischerweise heißt die Alfa) und hegt (eindeutig) eine persönliche Abneigung gegen Höcke.

Höcke, dessen Erfolge in Erfurt für sich sprechen, schlug sich Tapfer gegen diese Truppe, darunter eben auch solche Gestalten wie Reschke, die Goebbels in vielerlei Hinsicht bewundert hätte und die hier treffend als "emotional-progressive Widerstandskämpferin gegen das 4. Reich" beschreiben wurde die "teilweise sogar verwirrt" argumentierte.

Arminius Arndt

20. Oktober 2015 08:03

Von wegen, die CSU sei konservativ…

Da tut Frau Bär auch recht daran, denn Leute wie Höcke, die es in Bayern noch nicht gibt, gefährden Mandat und Pfründe von zumindest einem Teil ihrer Parteigenossen und damit auch ihre Pfründe und Position. Da wird dann schon mal gepoltert - was haben sich Grüne und Linke von SPDlern alles anhören dürfen ....

und damit
@Der Sachliche,

Was glauben Sie eigentlich, wer erfolgreicher sein wird:

Der, der schön den abgeklärt Differenzierten gibt und fast schon so rund gelutscht wie ein Etablierter ist, nur eben mit einer ausgefeilten Syntax auch einmal mit Daten und Zahlen endlos das Drama, das sich zur Zeit abspielt, vor beten kann
oder jemand,
der die Leute emotional abholt, der gegen "Die da oben" steht und damit insbesondere viele Nichtwähler für sich gewinnt und dabei gleichzeitig bestehende bürgerliche Wählergruppen, die enttäuscht von den Etablierten sind, ebenfalls holt, so dass er mit ordentlichen Prozenten die 5% Hürde schafft?

Die Antwort dürfte klar sein. Auch hier wieder das Beispiel die Grünen:

Die kamen über die Emotion, die selbstredend auch sachliche Ursachen hatte, dick in die Parlamente und erst dann begann die von ihnen geforderte Sacharbeit, und das folgt schon zwangsläufig, wenn man nicht immer der Kasper sein will.

Also, messen Sie Opposition nicht mit schalen Realpolitikern - dazu wird die Opposition von ganz alleine, wenn sie mal ein bisschen was zu sagen haben wird.

Wo mein zur Zeit sehr häufig gezogener Vergleich mit den Grünen leider mehr als hinkt ist die berühmte normative Kraft des Faktischen:

Atomkraftwerke konnten recht problemlos 30 Jahre bekämpft werden, sie waren da und haben in der Zeit sogar Strom produziert und werden jetzt halt eben abgeschaltet und verschandeln dennoch die Landschaft ein paar weitere Jahrzehnte, aber nichts, was ausnahmsweise nicht wirklich "machbar" wäre.

Zur Zeit kommen tagtäglich tausende. Da werden Fakten geschaffen, die mehr oder weniger unumkehrbar sind. Von daher ist die Herausforderung für jede heutige Opposition deutlich größer, als die, welche die Grünen hatten. Und wir müssen dankbar sein für jeden, der sich hier in den Ring stellt, auch wenn er evtl. etwas ungelenk daher kommt. Auch die Gruppenrituale der Selbstvergewisserung durch Aufsagen der Glaubensbekenntnisse etc. gehören in dieser Phase auch noch dazu. Auch mir passt vieles nicht - aber ich sehe nicht den Luxus, angesichts der Kraft des Faktischen, momentan groß wählerisch sein zu können.

Roman

20. Oktober 2015 08:21

Diese Hetz-Artikel von Liane Bednarz sollte nicht unkommentiert bleiben.

Mehr unter https://starke-meinungen.de/blog/2015/10/19/die-rechten-verfuehrer-und-die-apathie-der-gesellschaft/#more-5050

Alexander Heumann

20. Oktober 2015 08:45

Da wird also immer größeren Teilen des Volkes Gewaltbereitschaft und “Hetze” gegen “Flüchtlinge” unterstellt. Gleichzeitig ist man sich völlig sicher - und verkündet das auch so im Brustton der Überzeugung -, dass Grenzzäune - so es sie denn gäbe - nur mit Waffengewalt zu verteidigen wären (´das kann´s doch nicht sein!´). Und räumt damit implizit ein, dass es sich bei großen Teilen eben dieser Flüchtlinge um gewaltbereite Menschen handelt, die bei der Wahl ihrer Mittel nicht zimperlich sind und sich notfalls auch mit illegalen Methoden das nehmen, was sie wollen - sonst wäre ja keine Waffen an Grenzen erforderlich, können Sie mir noch folgen? Das zahllose Einströmen dieser gewaltbereiten Menschen hätten die Deutschen jedoch tolerant - und selbstverständlich gewaltfrei - zu akzeptieren, weil es eine ´Bereicherung´ mit sich bringe. Immer noch keine Kopfschmerzen beim Nachdenken?

Der Gutmensch

20. Oktober 2015 09:57

Die entscheidenden Fragen lauten, wer was warum durch den Einsatz der moralischen Keule erreichen will.

Und die Antworten lauten: Die Besitzenden wollen die Willkommenskultur der Besitzlosen erreichen, damit sie selber davon entlastet werden.

Das zu erkennen, war die Pflicht, nun kommt die Kür:

Würde es den Besitzenden denn eigentlich helfen, wenn die Besitzlosen diese Anpassungsleistung tatsächlich zu erbringen versuchen?

Und die Antwort lautet:
Nein, natürlich nicht! Denn die Asylsuchenden suchen ja offensichtlich kein Leben in Sachsen-Anhalt, sondern vielmehr eines im materiellen Wohlstand.

Und jetzt die letzte Frage:

Können Besitzende und Besitzlose diese Fragen wohl mittels Stuhlkreis lösen?

Und die Antwort:
Nein, der Stuhlkreiskult hat abgewirtschaftet (falls er überhaupt je gewirtschaftet hat). Die Fakten würden von den Besitzenden abgestritten werden (die Hoffnung, die anderen würden die Zeche zahlen, ist zäh) und sie würden - so, wie wir es ja auch beobachten können - nur um so energischer die moralische Keule über unseren Köpfen schwingen.

Besser wär´s also, seelenruhig abzuwarten und fest darauf zu vertrauen, das sich die Asylsuchenden auf ihrer Suche nach dem Land der Besitzenden gewiss nicht aufhalten lassen werden; von niemandem (mit ein klein wenig Intelligenz könnte man diese Erkenntnis auch aus den eigenen Erfahrungen ableiten). Denn wie Frau Bednarz schon sagt: Die würden sich ja nicht einmal von Grenzanlagen aufhalten lassen ... die es in Deutschland ja erfreulicher Weise nicht mehr gibt ... aber ein Besitzgefälle - das gibt es wohl und es ist in den letzten 25 Jahren auch nicht geringer geworden!

Unterm Strich: Entspannt Euch mal, Leute. Wer zuletzt lacht, lacht am besten.

Der Gutmensch.

Marcus Junge

20. Oktober 2015 11:13

Schmankerl am Rande, weil es in den Lügenmedien natürlich möglichst verschwiegen wird. Der vor 2 Wochen als "Täter von Tröglitz" hingestellte, der in U-Haft genommen wurde und über den die Behörden nichts sagen wollten (was gewisse Lügenmedien nicht davon abhielt "alles (also nichts) zu wissen und zu verbreiten), ist schon wieder entlassen. Es sei zur Zeit wieder unklar, ob man überhaupt einen Täter werde ermitteln können.

MDR-Teletext. Keine Angst, in Dresden haben natürlich "zehntausende" gegen Pegida demonstriert.

Arminius Arndt

20. Oktober 2015 11:27

@Alexander Heumann,

völlig richtig kombiniert, aber was soll man mit Logik und Rationalität ausrichten gegen die Emotion und die Humanitätssauce, mit der das Ganze verklärt wird?

Auf Seiten der "Einwanderer" steht die vermeintliche Not und auf unserer die angeblichen dicken Bäuche und spätesten seit Robin Hood wissen wir, dass dann auch mal via Raub und ähnlichen Gewaltaktionen die Not gelindert werden darf.

Alle Argumentationsmuster, die einem tagtäglich begegnen, wurden schon wunderschön vorexerziert im Roman "Heerlager der Heiligen".

Mit rationalen Argumenten kommt man da also ad hoc bei den Gläubigen der Humanität nicht weiter. Konsequent die eigenen Positionen befestigen und erweitern sowie standhaft bleiben ist da eher ratsam.

Thomas Wawerka

20. Oktober 2015 11:49

Interessanter als die Sendung selbst ist für mich die mediale Nachlese. So bemüht sich ausgerechnet die ZEIT um Versachlichung und gesteht ein, dass man Herrn Höcke keinen "Nazi" nennen könne, weil die "Neue Rechte" ihre geistigen Wurzeln in der Konservativen Revolution habe. Höcke wird dann allerdings "völkisch" genannt - eine genauere Analyse der KR wär ja schon mittels Tante Wiki möglich gewesen, dann hätte man feststellen können, dass die "Völkischen", zumindest wenn man Mohler folgen möchte, nur eine der vier Hauptströmungen der KR waren. (Darüber hinaus frage ich mich, ob der Begriff "völkisch" im Sinne der KR und im Sinne des NS deckungsgleich zu verwenden ist, und mit welchem Recht man heute als "völkisch" etikettiert wird, wenn man nur davon ausgeht, dass das Volk eine in irgendeiner Hinsicht relevante Größe darstellt.) - Der ZEIT-Artikel schmiert dann ab und macht Herrn Höcke zu eine Art Hitler-Vorläufer und -Wegbereiter, soweit das Übliche.
In etlichen anderen Blättern und Foren herrscht die pure Fassungslosigkeit über den symbolpolitischen Akt, die Deutschlandfahne zu präsentieren. Offensichtlich ist es außerhalb der WM-Folklore für weite Kreise unserer Gesellschaft eine Provokation, wenn jemand unsere Fahne in die Hand nimmt. Das zeigt immerhin, wie disparat auch die emotionalen Lebenswelten mittlerweile sind. - Ich war letzte Woche mit meinen Kindern in Berlin, der Alex war völlig überfüllt, ein babylonisches Sprachgewirr: Da ist die Multikultigesellschaft Realität, da scheint die Frage, ob man Deutscher ist, schlechterdings irrelevant. Wer in einem derartigen Umfeld lebt, findet es wahrscheinlich bestenfalls antiquiert, wenn jemand mit solchen Symbolen einer überwunden geglaubten Nationalstaatlichkeit hantiert.
Ich finde Herrn Höcke dann besonders stark, wenn er von der Liebe zu seinem und der Sorge um sein Land redet. Ich nehme ihm das ab, ich denke, es kommt von Herzen. Das ist viel besser als gegen irgendwas zu sein. Das ist positive Energie. Na klar, als sein Gegner kann man ihm natürlich vorwerfen, dass er derartiges nur als Feigenblatt für seinen Fremdenhass, Rassismus, blablabla benutzt - aber das fällt letztendlich auf die Gegner zurück. Ich denke, eine solche Herzlichkeit berührt Leute auf emotionaler Ebene und vermag sie stärker zu beeindrucken und zu bewegen als die geschliffensten Argumente.

Alt-Badener

20. Oktober 2015 13:15

Ich bin zu der Erkenntnis gelangt, daß Höcke besser daran getan hätte, dieser Sendung fernzubleiben. Es war doch von vornherein abzusehen, daß hier ein Tribunal bzw. eine moderne Inquisitions-Verhandlung stattfinden wird. Und es war klar, daß jetzt zum finalen Vernichtungsfeldzug gegen die AfD und PEGIDA geblasen wird. Dazu brauche ich nur in meine lokale Zeitung (HNA Kassel) zu schauen.
Wenn man schon zu einer solchen Veranstaltung geht, dann muß man absolut 100%ig vorbereitet sein, man muß sich von richtigen Rhetorik-Profis schulen lassen, welche die ganzen Tricks und Waffen der Gegenseite kennen.
Das beste Beispiel war der Vergewaltigungshinweis. Höcke mußte sofort zurückrudern, er hatte keine Fakten parat, obwohl sie reichlich vorhanden sind, siehe auch den Kommentar von @Joachim Ochmann. Auch das Herauskramen der Nationalfahne war ein etwas linkischer Versuch zu punkten, in einer solchen Diskussion muß man mit Argumenten, mit stichhaltigen und unwiderlegbaren Fakten die Gegenseite in die Defensive drängen, mit optischen Symbolen erreicht man da nichts, so etwas sind keine überzeugenden Fakten.
Nur absolute AfDler konnte Höcke nach meinem Empfinden überzeugen, einen großen Mitgliederzulauf brachte sein Auftreten sicherlich nicht. Festzustellen bleibt, daß er den Mut hatte, in diese Schlangengrube zu steigen, die richtigen Waffen, sich der Bisse zu erwehren, hatte er nicht. Schade, richtig professionell vorbereitet und rhetorisch geschult wäre es eine große Chance gewesen, den Gehirnwäschern und Umerziehern den Wind aus den Segeln zu nehmen, aber nach meinem Empfinden wurde er in der Schlangengrube mehrfach gebissen, die Inquisition hat ihn auf den medialen Scheiterhaufen geschickt. Eine große Gelegenheit, einen großen Teil der Bevölkerung wachzurütteln, wurde vertan.

Jan

20. Oktober 2015 15:32

@Kapp: Zitat "Frey intellektueller als der Geschichtslehrer Höcke??? – ein guter Witz zu später Stunde"

Sie kennen Dr. Frey offenbar nicht. Er war Historiker und bei ihm müssten Höcke & Co mal in den Geschichtsunterricht gehen, wenn er noch leben würde. Er hat viele gute Bücher geschrieben, u.a. über die Kriegstreiberei und Kriegsschuld von Polen.

schon interessant, was die MSM-Hetze so bewirkt hat. Jeder meint, Dr. Frey zu kennen, aber kaum jemand hat überhaupt seine Artikel oder wenigstens ein Buch von ihm gelesen.

Nils Wegner

20. Oktober 2015 15:42

dass man Höcke Raum in der Diskussion lässt, Schönhuber und Gerhard Frey, die beide intellektueller als Höcke waren, damals aber rausgehalten hat, lässt verschiedene Schlüsse zu.

Nein, tut es nicht, weil es sachlich schlicht falsch ist. Schönhuber wurde in den 1990ern selbst in das damalige Äquivalent zu Jauch (moderiert von Thomas Gottschalk) eingeladen und hat sich dort sehr gut geschlagen; das läßt sich bei Mohler nachlesen, wenn man denn will und sich nicht zu gut in der ewigen Opferrolle gefällt.

Und Frey hat nie Interesse an solchen Runden gehabt – was grundsätzlich nachvollziehbar ist –, weil die DVU wie auch seine zig Aktionsgemeinschaften und Initiativen stets wenig mehr als Kundenakquiseorgane für seinen wenig verdienstvollen Verlag waren. Nun kann man natürlich viel jammern und alle als "MSM-Hetze"-konditioniert bezeichnen; an der Sachlage ändert das gleichwohl nichts.

ingres

20. Oktober 2015 16:21

Ich habe gerade einen Kommentar auf PI zum Thema gelesen, der mir Gelegenheit gibt eine knappe Bewertung aus meiner Sicht zu geben:

Dort meint jemand, dass Höcke das übliche Spiel der Ssytemvertreter (ich vermeide den Ausdruck des Originals, obwohl man ihn der Plastizität wegen eben durchaus bringen könnte) nicht nur nicht mitmachte, sondern es ihnen gründlich verdarb?

Höcke hat m. E. sehr gute Aktionen gehabt (z. B. die aktuelle Regierung oder Politik ganz einfach für verrückt zu erklären, das mußte einfach mal sein. Oder das Verhalten des Systems mit dem Verhalten Honeckers in der Endphase der DDR zu vergleichen) Aus meiner Sicht hat er sie aber nicht abrunden können, geschweige denn, dass er eine inhaltliche Analyse für die "Probleme" geben konnte.
Insofern meine ich, dass er in "diesem entehrten" Land mehrere Pioniertaten vollbracht hat, aber weit davon entfernt war zu ernten. Und verdorben ist dem System aus meiner Sicht nichts geworden. Aber ich habe es auch nicht vollständig gesehen und kann mich irren. Ich kenne auch keine Reaktionen auf Höckes Auftritt. Was z. B. hat der normale Deutsche gedacht, als Höcke das System für verrückt geworden erklärte? Was denkt der Normlabürger wenn Höcke sagt, dass die Politiker wie Honecker in den letzten Zügen der DDR reden?

Jan

20. Oktober 2015 16:28

@Niels Wegner:

Ja, und Schönhuber wurde danach auch nie wieder eingeladen, eben weil er sich so gut schlug. Sie bestätigen mich. Zu Frey: Zitat: "Frey hat nie Interesse an solchen Runden gehabt" Quelle? In seinem letzten Interview sagte er gegenteiliges.

Lars Geier

20. Oktober 2015 17:11

Björn Höcke ist zum Glück noch keiner von den aalglatten - auf Einheitsmaß geschliffenen - Politprofis. Sein Auftritt wies sicher ein paar Ecken und Kanten auf, aber im Großen und Ganzen hat er sich ordentlich geschlagen, nicht unüberzeugend argumentiert und die gegen ihn gerichteten Dauerattacken leidlich bravourös pariert. Blankes Entsetzen rief bei mir hingegen die wiederholte Pervertierung seines Amtseides durch Herrn Bundesjustizminister Maas hervor, der sich auf erschreckende Weise vom deutschen Volk entfernt hat, ohne es in seiner maßlosen Arroganz wohl noch wahrnehmen zu können. Dass Frau Reschke nicht wusste, was "Ausgrenzung von Links" für eine Bedeutung haben könnte, war bestenfalls verwunderlich, beherrscht sie diese doch selbst nahezu in Perfektion.

Andreas Walter

20. Oktober 2015 19:25

Nachdem ich Steins Kritik gelesen habe dachte ich Wunder, was Höcke sich da womöglich geleistet haben könnte, denn der schlägt sich normalerweise sogar gegen Zwei noch tapfer und bleibt trotzdem stets korrekt.

Habe es mir dann selbst mal angesehen und ich muss sagen: Respekt. Denn auch Jauch war alles andere als ein neutraler Moderator. Hut ab, Herr Höcke.

Bleiben sie weiter so bodenständig, geerdet und bei sich, dann können ihnen all diese abgehobenen Intriganten nichts anhaben. Phänomenal eigentlich für einen, der noch kein Profi ist. Doch genau das ist es vielleicht. Der ist echt, im Gegensatz zu all den anderen Schauspielern und eitlen Selbstdarstellern.

limette

20. Oktober 2015 19:57

Kann man Staud da widersprechen, wenn er sich über Höcke äußert?
Ich denke Staud triffts relativ gut. Erstaunlich für einen wie Staud.

>>

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-10/afd-bjoern-hoecke-kein-nazi-jauch

rantanplan

20. Oktober 2015 21:17

@limette:
sie fragen ernsthaft, ob man staud widersprechen kann? der fragestil suggeriert wohl ein nein als antwort.

zeit.de:

Denn Höcke und viele Protagonisten von AfD oder Pegida beziehen sich nicht auf den Nationalsozialismus, sondern auf dessen Vorläufer – auf die sogenannten Jungkonservativen und die Konservative Revolution. Für sie war das Volk ein Organismus, an dem jede und jeder seinen biologisch vorbestimmten Platz hat (die Frau jenen der Kinderaufzucht)

Individuelle Freiheiten, die Vielfalt von Lebensstilen, gar "kulturfremde" Zuwanderung sind für sie per se eine Bedrohung und ein Ausdruck von Verfall. Den Jungkonservativen schwebte eine Ständehierarchie mit festem Oben und Unten vor, freie Wahlen und Parlamentarismus verachteten sie.

wenn sie dem nicht widersprechen, widersprechen sie doch auch der demokratie. oder nicht? wenn sie gegen wahlen und parlamente sind, sind sie gegen die demokratie!

Wolfgang Kapp

20. Oktober 2015 22:29

@Jan: Herr Dr. Frey war in Rechts- und Staatswissenschaften promoviert und die Liste seiner (selbst verfassten?) Bücher ist sehr übersichtlich. Er hatte eben große Verdienste im wahrsten Sinne des Wortes als Verleger im "lunatic fringe" und nicht als Intellektueller. - Herr Schönhuber war Journalist und würde wohl über eine Bezeichnung als Intellektueller, handfest wie er war, herzlich lachen. Seine REP war ein mutiger und -von wirklichen Intellektuellen wie Mohler und Diwald wohlwollend begleiteter - immerhin 10 Jahre durchgehaltener Versuch - nun auch schon historisch wie sein Auftritt bei Gottschalk.

limette

20. Oktober 2015 23:02

Rantanplan

Ich dachte mir, dass diese Stelle herausgegriffen werden könnte. Natürlich ist es etwas platt, dass Höcke und die Jungkonservativen gleichgesetzt werden. Das muss man Leuten wie Staud nachsehen. Trotzdem trifft Staud doch eine Differenzierung, die in seinen Kreisen nicht üblich ist. Und ganz so falsch liegt er ja auch nicht. Wesentlich ist seine Differenzierung. Diese ist korrekt, da Höcke in der Tat kein Nationalsozialist ist. Ich sage das jetzt nicht als reiner Beobachter, sondern als jemand der Höcke kennt. Höcke verdient wahrscheinlich wirklich das Wort "nationalkonservativ". Staud scheint das auch zu ahnen. Mit seiner Ahnung hat er Recht. Höcke ist einer, der einen geraden Weg geht und auch dort hin geht, wo es (ihm) wehtun kann oder wehtut. Davon bin ich überzeugt, so gut ist er mir bekannt.
Höcke ist mit dieser Haltung zwar längst nicht nach meinen Vorstellungen einzustufen, aber er ist -und ich denke realistisch- das momentan maximal mögliche, was sogar noch in BRD-TALKSHOWS vorzeigbar ist.

rantanplan

21. Oktober 2015 22:27

@limette

sie haben gekonnt einer antwort auf meine fragen ausgewichen. sind die 'jungkonservativen' oder die anderen der 'konservativen revolution', auf die sie sich hier alle zu beziehen scheinen, nun antidemokraten oder nicht? auf der linken sickert es jetzt auch durch, dass die nazi-nostalgie nichts mit den 'neuen rechten' zu tun hat und die geistigen wurzeln in zeiten der weimarer republik zu finden sind - deren verkörperer aber wohl - nochmals: sie sind meiner frage ausgewichen und haben sie mit der differenzierungsleistung des herrn staud 'beantwortet' - nicht von der parlament. demokratie und nicht von wahlen begeistert waren. darauf zielte meine frage ab, auf ein JA oder ein NEIN mit der entsprechenden begründung. als jemand, der sich eher als linksliberal bezeichnen würde aber dennoch ins gespräch mit den politischen gegnern kommen will, würde ich mich freuen über ihre antwort.

Der Sachliche

22. Oktober 2015 02:55

Der Spitze der Bundes-AfD scheint Höckes Auftritt nicht so gefallen zu haben wie den vielen Kommentatoren hier. Frauke Petry jedenfalls hat sich öffentlich vom Auftreten Höckes distanziert und ihre geplante Teilnahme an der nächsten Demo in Erfurt ohne Angaben von Gründen abgesagt. Auch die Teilnehmerzahl ist hier nach Höckes Auftritt deutlich gesunken. Stattdessen wird der Widerstand in den kommunalen Parlamenten, in denen vielfach die Haushaltsansätze für Investitionen aufgrund der Unterbringungskosten für Flüchtlinge auf Null gesetzt werden und über eine Erhöhung der Kreisumlage nachgedacht wird, größer. Die kommunalen Spitzenverbände, ein von zahlreichen Bürgermeistern unterzeichneter "Brandbrief" und auch die klare Positionierung des Tübinger Oberbürgermeisters B. Palmer werden ihre Wirkung nicht verfehlen. Ein Zusammenschluss mit diesen demokratischen Kräften dürfte mehr Wirkung erzielen als weitere Pegida - Demonstrationen.
Spätestens seit dem vor allem intellektuell völlig unwürdigen Auftritt des Herrn P. und den anhaltenden Peinlichkeiten von Herrn Bachmann (z.B. sein Nutellaglas mit Pegida-Aufschrift auf der Facebookseite zu posten), fällt es immer schwerer die Organisatoren noch ernst zu nehmen. Auf dieser Seite werden viele kluge Gedanken geäußert, weswegen ich sie auch zu einer differenzierten Meinungsbildung nutze. Das Problem der intellektuellen Köpfe hier ist, dass sie immer wieder bewusst oder unbewusst in Zusammenhänge geraten, die dem teilweise hier gebotenem Niveau des Diskurs nicht gerecht werden. Statt mit Bachmann gemeinsame Aktionen zu planen, sollte Herr Kubitschek lieber das mit Armin Nassehi geführte Gespräch fortführen. Einigen der Kommentatoren empfehle ich auch die entspannte Lektüre des von Nassehi herausgegeben Kursbuches zur "Flüchtlingsfrage, ohne sofort mit den üblichen Reflexen zu reagieren.

Jacobi

22. Oktober 2015 09:58

Frauke Petry jedenfalls hat sich öffentlich vom Auftreten Höckes distanziert und ihre geplante Teilnahme an der nächsten Demo in Erfurt ohne Angaben von Gründen abgesagt. Auch die Teilnehmerzahl ist hier nach Höckes Auftritt deutlich gesunken.

Das habe ich leider auch zur Kenntnis nehmen müssen. Was ist in der AfD-Führung nur los? Höcke mobilisiert Tausende - und Petry? Das ist nicht nur für Höcke, sondern auch für die Mutbürger in Erfurt ein Schlag ins Gesicht. Somit vergrault sie sich Wähler.

Ich weiß mittlerweile nicht mehr, was ich von der AfD (mit Ausnahme Thüringen und andere "Einzelfälle") halten soll. Mich erinnert das gerade sehr stark an die Zerwürfnisse mit Lucke; nun geht es wieder von vorne los. Kann mich jemand wecken, will nicht mehr in diesen komischen Traum herumgeistern.

Erklärungsversuche (spekulativ) für die petrysche Distanzierung:
1) Angst um Pöstchen (Höcke mobilisiert Tausende)
2) in der Tag ernsthafte und so gravierende Unterschiede
3) (von wem auch immer) Spaltungsversuch siehe causa Oertel
4) Angst davor, überhaupt nicht mehr mitreden zu dürfen (wenngleich sie heute um 22:15 bei Illner im ZDF, Pratzell um 17:15 (Wdh. heute abend) bei Studio Friedmann auftritt) - in dem Sinne, dass sie durch ihre Distanzierung hofft, am großen Tisch mitreden zu dürfen, am Spielplatz mitspielen zu dürfen, ohne dass ihr eine Schippe Sand in die Augen geworfen wird. Wann wird erkannt, dass es nicht um das Mitreden, sondern um das Sprechen einer neuen Sprache geht (vgl. GK "Provokation").

Zur Teilnehmerzahl in Erfurt: Einige von ihnen sprachen von mehr als 4.000, in Richtung 10.000. Das Tatsächliche mag wohl dazwischen liegen.

Spätestens seit dem vor allem intellektuell völlig unwürdigen Auftritt des Herrn P. und den anhaltenden Peinlichkeiten von Herrn Bachmann (z.B. sein Nutellaglas mit Pegida-Aufschrift auf der Facebookseite zu posten), fällt es immer schwerer die Organisatoren noch ernst zu nehmen.

Das mögen Sie so sehen - das ist auch Ihr gutes Recht.
Das Nutellaglas...ein bisschen Humor darf doch angesichts der Lage sein.

Das Problem der intellektuellen Köpfe hier ist, dass sie immer wieder bewusst oder unbewusst in Zusammenhänge geraten, die dem teilweise hier gebotenem Niveau des Diskurs nicht gerecht werden. Statt mit Bachmann gemeinsame Aktionen zu planen, sollte Herr Kubitschek lieber das mit Armin Nassehi geführte Gespräch fortführen

Warum keine Vernetzung mit Bachmann, dafür aber ein Gespräch mit Nassehi?
Wie so oft: Man sollte sich nicht auf den Elfenbeinturm beschränken; spitze Feder & Tatendrang, so sollte es sein. Das schließt natürlich ein Gespräch mit Soziologen usw. nicht aus.

Dennoch: Keiner der Wolkenkuckucksheimer hat jemals so viele Bürger auf die Straße gebracht.

Jacobi

22. Oktober 2015 10:14

...Nachtrag:
Die Schlammschlacht geht weiter, vor den Augen des Feindes, der sich die Finger reibt. Mir fällt nichts mehr dazu ein.

von AfD-Facebook-Seite:

Die Umfragewerte der AfD in der Öffentlichkeit steigen in den letzten Wochen rasant an. Bundesweit stehen wir inzwischen bei 7,5%, einzelne Landesverbände würden zweistellig in Landesparlamente einziehen, wenn aktuell Wahlen anstünden. Der Sprung von 3% auf nun 7,5% ist uns nach den Sommerferien im Rahmen der Herbstoffensive innerhalb von lediglich 7 Wochen gelungen.

Umso wichtiger ist es uns, dass unsere Partei eine breite Verankerung in der Gesellschaft erreicht. Wir müssen noch viel mehr Bürger für unsere Politik gewinnen, vor allem diejenigen, die erst jetzt, angesichts der unverantwortlichen Haltung der Bundesregierung im Rahmen der Asylpolitik erkennen, dass diese und Vorgängerregierungen unser Land und die EU auf einen Kurs gebracht haben, der uns nicht nur wirtschaftlich und gesellschaftlich massiv schwächt, sondern an den Pfeilern unserer demokratischen Gesellschaft rüttelt.

Für diese Aufgabe sind verständliche politische Botschaften in einer klaren Sprache wichtig, aber mindestens ebenso Augenmaß, persönliche Verbindlichkeit und eine sachliche Befassung mit den anstehenden Problemen. Dazu gehört bei allen politischen Differenzen auch immer der persönliche Respekt gegenüber dem politischen Gegner, selbst wenn selbiger uns zuweilen noch nicht gewährt wird.

Als Sprecher der AfD sind wir davon überzeugt, dass wir unsere bisher so erfolgreiche politische Arbeit in dieser sachlichen Weise fortsetzen müssen und dass wir auch in einer emotional aufgeheizten Situation eine Balance zwischen der berechtigten Sorge und Wut der Bürger und den daraus abzuleitenden politischen Aufgaben finden müssen.

Daher sehen wir uns, ebenso wie die große Mehrheit der AfD Mitglieder, vom derzeitigen Stil des Auftretens des thüringischen Landesvorsitzenden Björn Höckes nicht vertreten. Er ist legitimiert für den Landesverband Thüringen zu sprechen, nicht aber für die Bundespartei. Öffentliche Fernsehauftritte dienen vorrangig einem Ziel: Dem Gewinnen neuer Bevölkerungsschichten für die Ziele der AfD. Es mag mancher als befriedigend empfunden haben, dass das, was er schon immer mal selbst gesagt haben wollte, nun durch Björn Höcke zum Ausdruck gebracht wurde. Das Befriedigen persönlicher Gefühle unserer eigenen Klientel, bzw. besser gesagt einer Teils derselben, ist aber gerade nicht Zweck solcher Auftritte.

Uns ist es sehr ernst damit, die ‪#‎AfD‬ dauerhaft als politische Kraft in Deutschland zu etablieren. Helfen Sie uns dabei, in dem wir alle durch alternative Lösungsvorschläge, verbindliches Auftreten und persönliche Glaubwürdigkeit bestechen, und überlassen wir die Bedienung von billigen Reflexen denjenigen, die mehr nicht zu bieten haben. Wir möchten uns nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich deutlich von denjenigen unterscheiden, die zu Recht im politischen Diskurs Deutschlands als Extremisten gebrandmarkt und damit ausgeschlossen sind.

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Dr. Frauke Petry und Prof. Jörg Meuthen
AfD Bundesvorsitzende

Hajo Blaschke

22. Oktober 2015 12:51

@Der Sachliche
Höcke ist das Zugpferd der AfD. Seinetwegen sind in den letzten Wochen hunderte neue Mitglieder eingetreten.
Ich weiß das, denn ich habe mit Neumitgliedern gesprochen. Petry bringt nichts auf die Beine. Labern und beschwichtigen bringt kein Volk auf die Straße. Aber des Volks bedarf es, wenn sich was ändern soll in Deutschland. Und 300 Demonstranten in Dresden sind eben nichts gegen 9.600 Bürger, die in Erfurt auf der Straße waren. Petry und ihr neuer Gespons Pretzell sind der Spaltpilz. Vielleicht wäre es für sie an der Zeit, ihre privaten Turbulenzen in Ordnung zu bringen und dazu etwas zu pausieren. Und die esoterische Abscheu der Intellektuellen vor allem im Westen vor dem Ruf "Wir sind das Volk!" macht die AfD zum Professorenzirkel aber nicht zu einer spürbaren Opposition. Ich würde mich nicht wundern, wenn jetzt wieder eine Austrittswelle losgeht, diesmal aufgrund der Hysterie von Petry.

Sumsemann

22. Oktober 2015 16:48

Ich sehe das genauso wie Sie, Hr. Kubitschek. Die Aussagen, Björn Höcke würde der AfD Schaden zufügen kann ich von meiner Warte aus nicht verstehen. Im Gegenteil. Gerade das selbstbewußte Herausholen der Fahne war ein wirksamer und denkwürdiger Akt, und wie Sie schon schrieben, ein Bekenntnis zu Volk, Land und Kultur. Für wen, wenn nicht für einen wahren Volksvertreter ist ein solch ehrliches Bekenntnis angebracht?

Die jenigen besänftigen denen die AfD und Patriotismus ohnehin befremdlich und zuwider ist, oder die eigene Gefolgschaft und Sympathisanten durch ein Zeugnis der Stärke und des Selbstbewußtseins ermutigen und Fronten erweitern? Ich bin der Meinung Höcke hat sich in dieser Frage richtig entschieden. Er ist sich selbst treu geblieben in dieser sehr schwierigen Situation.

Sumsemann aus Heidelberg

ingres

22. Oktober 2015 17:29

Was ich vergessen hatte zu schreiben:

Ich würde für zukünftige Sendungen wie bei Jauch von den Vertretern der uns regierenden "kriminell korrupten Junta" das Einhalten der Regeln der anständigen, argumentativ sauberen Diskusssion, während der Diskussion selbst, zur Diskussion zu machen. Also quasi den Vertretern der Junta einen informellen Kurs in Argumentationstheorie geben. Dazu muß man natürlich sich zuvor zurecht legen wie Diskussionen formal korrekt geführt werden. Erst wenn das geklärt wäre würde ich überhaupt in eine Diskussion mit den Junta-Vertretern eintreten. So halte ich das jedenfalls seit 40 Jahren privat. Dann könnte man die kriminell korrupte Junta vorführen, so lange das noch geht.

Zarathustra

23. Oktober 2015 00:01

Man kann an Höckes Auftritt vieles kritisieren (z.B. mangelnde Schlagfertigkeit, argumentative und dialektische Unbeweglichkeit, inhaltliches Unvorbereitetsein, das Bieten einer unnötigen Angriffsfläche durch teilweise fehlerhafte Äußerungen auf vorangegangenen Demos, das Abgleiten in persönliche Attacken insbesondere am Schluß der Talkshow, suboptimale Körpersprache, und die Tatsache, daß er überhaupt an einer Talkshow teilgenommen hat (siehe meinen ersten Kommentar mit dem Zitat von Thor v. Waldstein)) aber wir dürfen nicht vergessen, daß der Gegner ganz klar eine Strategie des Teilens und Herrschens verfolgt.

Insofern müssen wir Höcke zwar intern auf die verbesserungsfähigen Apekte seines Auftritts aufmerksam machen (vielleicht sogar (@ Götz Kubitschek) ihn freundschaftlich coachen d.h. gemeinsam die Talkshow Revue passieren lassen und Satz für Satz überlegen, wie er hätte besser parieren können), aber dennoch müssen wir in der Öffentlichkeit Solidarität mit ihm demonstrieren.

Da es vorauszusehen war, daß über große Mailinglisten verteilte E-Mails der AfD-Spitze binnen kürzester Zeit der Wahrheitspresse vorliegen, war die heutige Distanzierung der Parteiführung praktisch öffentliche Distanzeritis und somit strategisch sehr unklug (wobei es hieß: Die Parteiführung und die Mehrheit der Mitglieder sehen sich »vom derzeitigen Stil des Auftretens« von Höcke »nicht vertreten«; inhaltlich haben sie sich zum Glück nicht distanziert).

Fehler sind menschlich. Wir sollten aber aus ihnen lernen...

    Beste Grüße,
    Zarathustra

Jurij

23. Oktober 2015 00:02

@ Der Sachliche Wie kommen Sie eigentlich darauf, daß Deutschland wirtschaftlich so erfolgreich ist? Das Produktivitätswachstum ist eher mau, selbst wenn man die offiziellen Zahlen für bare Münze nimmt und der wirtschaftliche Erfolg im Export beruht auf einer unterbewerteten Währung und nur sehr geringen Reallohnsteigerungen. Gewaltige Summe stehen mit den diversen Rettungsschirmen und den Targetsalden im Feuer. Des weiteren ist das Renten- und Pensionsproblem ungelöst und die kurzfristige relativ gute Kassenlage des Staates beruht auf einer wachsenden Steuer- und Abgabenlaste (Kalte Progression z.B.). Die Infrastruktur ist vielerorts angeschlagen und überholungsbedürftig und verlangt Investitionen. Angesichts der nach außen noch größeren Probleme anderer Länder wirkt der derzeit noch humpelnde deutsche Koloß als wirtschaftlicher Leuchtturm, aber dahinter schaut es nicht so vielversprechend aus. Die Devisenreserven sind auch nicht gerade gewaltig (ca. 180 Mrd.), so daß man eher von einem töneren Riesen reden kann. Natürlich gibt es eine Reihe erfolgreicher Unternehmen, aber einige wie VW und die DB sind unter ausländischen Beschuß. Im übrigen sind die meisten DAX-Werte im Auslandsbesitz. Es ist nicht alles Gold was glänzt. Daß das System um seine Schwächen weiß, zeigen die hysterischen Zensurversuche. Wollen Sie etwa auch die große Uniformität der Mainstreampresse leugnen?

limette

26. Oktober 2015 18:55

@rantanplan

Ich schaue eben erst hier wieder vorbei. Ich kann leider nicht täglich die Zeit aufbringen hier alles zu lesen.

Zu Ihrer Frage:
Ich bin in der Tat nicht expressis verbis auf Ihre Frage eingegangen, da sie für mich eigentlich keiner Kommentierung bedarf. Die "Konservative Revolution" ist ein vielfältiges Konstrukt. Einend kann man wohl die Abneigung gegenüber der parlamentarischen Demokratie ansehen, egal ob nun Nationalrevolutionär oder Völkischer. Um nun etwas differenzierter zu antworten: Staud hat nicht ganz Recht, wenn er Höcke 1:1 so kategorisieren will. Um oben nicht weiter differenzieren zu müssen, habe ich Staud recht pauschal gelobt, auch wenn er selbst in diesem Fall nicht differenzierte. Ich war so positiv überrascht über den insgesamt recht sachlichen Artikel, dass ich darüber hinwegsah. Zudem muss ich ehrlich sagen, dass ich selbst einen Vergleich (für mich selbst) mit der konservativen Revolution nicht als so schlimm ansehe. Störend finde ich in Bezug auf diesen Vergleich die notorische Erfolglosigkeit der KR. Aber bleiben wir bei HÖCKE: Staud tut ihm diesbezüglich Unrecht. Sicherlich gibt es ein paar Übereinstimmungen, aber Höcke ist nicht mit der KR gleichzusetzen, auch nicht mit Jungkonservativen. Die Demokratie an sich lehnt Höcke nicht ab. Es geht ihm um andere Ausformungen der Demokratie.

Der Sachliche

27. Oktober 2015 08:36

@ Jurij
Ohne mit mich mit Ihnen auf einen Diskurs über wirtschaftliche Daten eintreten zu wollen: Ich bereise einfach mit offenen Augen Europa und auch andere Teile der Welt und vergleiche die Lebensverhältnisse. Ihnen ist hoffentlich auch bekannt, dass es noch nie so hohe private Vermögen gab, wenn auch die Kluft zwischen Arm und Reich weiter wächst. Dennoch lebt man auch von sozialen Transferleistungen in Deutschland recht konfortabel und das spricht sich eben auch unter Flüchtlingen herum. Mitunter bin ich tatsächlich verwundert davon, welches Deutschlandbild hier 25 Jahre nach der Wiedervereinigung gezeichnet wird. Ich empfinde dieses auch als Verhöhnung derjenigen, die vom Stasiapparat drangsaliert wurden oder deren Lebenswillen in Jugendwerkhöfen gebrochen wurde (mir ist die Situation in westdeutschen Jugendheimen der 60iger-Jahre sehr wohl auch bekannt).
Ja, auch von einer Gleichschaltung der Presse zu reden, halte ich für groben Unfug. Es mag Ihnen missfallen, dass die größten und erfolgreichsten Verlagshäuser von einem Links-Liberalismus dominiert werden. Ich bin dennoch froh in einem Land zu leben, indem ich mir meine Meinung bilden kann, indem ich "sezession", aber auch das von Armin Nassehi herausgegebene Kursbuch lesen kann.

Exmeyer

27. Oktober 2015 10:40

Ob ein Medienunternehmen sich einer medieneinheitlichen "Leitlinie" (Also: Das Weglassen von wahren und relevanten Informationen, Setzen von falschen, Ablenken durch irrelevante und Emotionalisieren statt informieren) freiwillig unterzieht oder durch staatlichen Druck, ist in den Auswirkungen irrelevant. Es ist scheißegal.

Soviel zur Logik.

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