Das war’s. Diesmal mit: Frage- und Sagescheu, Rudolf Heß und Leserbriefschreiberinnen

2. April 2016 -- Beschäftigt mich nebenbei seit Tagen: Auf der Leipziger Buchmesse bin ich zufällig in eine Lesung...

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

mit voll­be­setz­tem Audi­to­ri­um gestol­pert. Gro­ße Büh­ne, gro­ße Sitz­tri­bü­ne, letz­te­re voll­be­setzt, auch sämt­li­che Steh­plät­ze. Neu­gie­rig bin ich ste­hen­ge­blie­ben. Kann­te die inter­view­te Frau bis­lang nicht.

Sie nennt sich Frau Frei­tag, schreibt – hab´s nach­re­cher­chiert- sehr erfolg­rei­che lau­ni­ge Bücher über ihren All­tag als Leh­re­rin. Frag­te der Fra­ger: „Sie publi­zie­ren ja unter Pseud­onym, aber zumin­dest ihr Kol­le­gi­um und die Eltern wis­sen doch, daß sie die Frau Frei­tag sind. Wie sind denn da so die Reak­tio­nen? Wie fin­den die das?“

Ant­wor­te­te die Frau: „Hm. Ist irgend­wie kein The­ma. Sagt eigent­lich kei­ner was.“ Für mich ein Aha-Moment: das gibt es also öfter! Ich hielt dies bis­lang für ein a) länd­li­ches, b) sach­sen-anhal­ti­sches, c) poli­ti­sches Phänomen.

Was? Daß über einen gere­det wird, aber nicht mit einem. Die Kin­der sagen manch­mal, daß jeder, wirk­lich jeder ihrer Klas­sen­ka­me­ra­den bei­spiels­wei­se die 3sat-Fil­me über uns ken­ne. Es gibt regel­mä­ßig zuge­ru­fe­ne Bemer­kun­gen auf dem Pau­sen­hof und im Schul­bus, die die Kin­der ziem­lich sou­ve­rän kontern.

Vor gut einer Woche brach­te die Lokal­zei­tung („Mit­tel­deut­sche“) eine gan­ze Sei­te über „uns“. Man spürt die Bli­cke, hat auch hier & dort Leu­te, die einem Klatsch zutra­gen, man war­tet auf Fra­gen – die aber nie kom­men. Wenn ich es rich­tig zusam­men­krie­ge, sind wir in den 13 Jah­ren unse­res Hier­seins neun­mal ange­spro­chen wor­den auf unser (meta)politisches Tun: drei mal distan­zie­rend, sechs­mal ermunternd.

In der Schu­le gab es drei­mal Anmer­kun­gen: ein­mal, daß die Toch­ter das T‑Shirt mit Rudolf Heß-Por­trait bes­ser nicht mehr im Sport­un­ter­richt tra­gen sol­le. Stell­te sich dann aber als Stauf­fen­berg her­aus und wur­de geneh­migt. Dann, als eine ande­re Toch­ter ein aus­ge­schnit­te­nes Com­pact-Cover („Mer­kel ver­haf­ten!“) auf ihrem Ord­ner kle­ben hat­te. Hat sie artig ent­fernt. Zuletzt wur­de der Sohn ein­be­stellt, weil er sei­nen iden­ti­tä­ren Isla­mists-not wel­co­me-Hoo­die nicht mehr tra­gen soll­te. Was natür­lich Fra­gen auf­wirft. Darf man nicht mal mehr offe­ne Türen einrennen?

– – – – –

4. April – Noch mal Schu­le: Toch­ter erzählt, daß Anti-AfD-Pro­pa­gan­da gera­de ganz groß im Schwan­ge sei. Hit in Sozi­al­kun­de: „Mei­ne Eltern haben gesagt, daß der Hit­ler ganz genau­so an die Macht gekom­men sei. Ohne Par­tei­pro­gramm hat der die Wäh­ler getäuscht. Wenn die Leu­te wüß­ten, was die AfD wirk­lich plant, wür­den die sich schön umgu­cken.“ (Unklar dabei, ob die Schü­le­rin die Eltern für Zeit­ge­nos­sen Hit­lers hielt.)

Das mal so als Rau­nen in die Klas­sen­run­de gege­ben und gleich vom halb­mün­di­gen Podi­um hef­tig abgenickt!
Besag­te Schü­le­rin hat bei der Junior­wahl übri­gens Grün gewählt. Eine Par­tei also, die ihre Wäh­ler ganz ernst­haft (Kin­der­sex, Früh­sexua­li­sie­rung per Schul­un­ter­richt) und im übri­gen ähn­lich wie Hit­ler wirk­lich nicht im Unkla­ren gelas­sen hat dar­über, was sie wirk­lich wol­len. (Schü­le­rin: tierlieb.)

– – – – –

5. April 2016 – Mit Spott nach unten hal­te ich mich zurück. Muß aber auch mal sein! Seit mir einer, der es wis­sen muß, gesagt hat, es sei ganz schwer, bei Leser­brie­fen Frau­en zu reprä­sen­tie­ren (weil die sich ein­fach kaum zu Wort mel­den), und daß des­halb gele­gent­lich auch Frau­en­le­ser­brie­fe von selt­sa­mer Qua­li­tät & Rele­vanz abge­druckt wer­den (um wenigs­tens auf 20% zu kom­men), lese ich die Brie­fe mei­ner Mit­le­sen­den mit beson­de­rem Augen­merk. Heu­te wie­der auf zwei Schman­kerl gestoßen.

Ers­tens, Frau B……..-G……… äußerst sich im Pro­gramm­heft des Deutsch­land­ra­di­os: „Sie haben gera­de ein Inter­view mit dem Bür­ger­meis­ter eines Ortes im Saar­land geführt, der 100 Flücht­lin­ge über dem Pflicht­kon­tin­gent auf­neh­men will. (…) Ich muss sagen, mir kamen die Trä­nen vor Freu­de, dass es sol­che Men­schen auch noch gibt. Ich dach­te, mein Mann und ich sind die Ein­zi­gen, die Frau Mer­kel unter­stüt­zen, ihren Kurs mensch­lich, demo­kra­tisch und rich­tig fin­den, weil man nur noch von Hass, Miss­gunst und unglaub­li­chen Saue­rei­en hört.“

Zwei­tens, Frau K……….-K……… ges­tern in der Süd­deut­schen Zei­tung enorm lang­at­mig über ein wün­schens­wer­tes „Prak­ti­kum der Nächs­ten­lie­be“ und dar­über wie sie selbst es hand­habt: Sie arbei­tet in einem Hos­piz, in dem auch Obdach­lo­se mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund auf­ge­nom­men wer­den. „Mehr ist phy­sisch lei­der nicht drin, obwohl der Impuls, alles ste­hen und lie­gen zu las­sen, um nach Ido­me­ni zufah­ren, da ist.“ Auch die Enkel dür­fen mit ins Hos­piz, außer­dem ver­sucht Frau K.-K. den Enkeln „Empa­thie vor­zu­le­ben“, indem sie „ihnen das Bild des klei­nen Flücht­lings­jun­gen Aylan, tot am Strand,“ zei­ge und „ihnen anhand einer kind­ge­rech­ten Land­kar­te von Euro­pa“ erklärt, woher die Flücht­lin­ge kom­men und war­um sie zu uns wol­len und war­um man etwas ‚abge­ben‘ kann von dem, was man hat.“

Fra­ge mich, ob „Enkel“ hier bloß gene­ri­sches Mas­ku­li­num ist? Dann hätt’s ein Geschmäck­le, oder? In der wis­sen­schaft­li­chen Geschlech­ter­for­schung heißt es oft, die all­ge­mei­ne Spann­wei­te (in punk­to Intel­li­genz, Aus­drucks­po­tenz, Schaf­fens­kraft) sei bei Män­nern weit grö­ßer als bei Frau­en, die in der Sum­me nicht so vie­le „Aus­schlä­ge“ nach oben und unten pro­du­zier­ten. In den Leser­brie­fen (der Main­stream­m­e­di­en) scheint es mir genau umge­kehrt zu sein. Hier stam­men die klügs­ten und dümms­ten nor­ma­ler­wei­se aus weib­li­cher Feder.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (32)

Monika

7. April 2016 09:21

Liebe Frau Kositza,

viele Grüße an Ihre unangepassten Kinder , auf die Sie stolz sein können.
Auch, wenn es manchmal schwer ist, am Ende gehen sie stark aus diesen Unangepasstheiten hervor !
Es sollte Sie nicht zu lange beschäftigen, daß über Sie und nicht mit Ihnen geredet wird. Ich jedenfalls würde gerne mit Ihnen reden.
Auch die FAZ redet über " uns" , in diesem Falle auch über die Leser.
Denn Leserkommentare sind nicht zugelassen:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/aus-welchen-woertern-afd-und-pegida-kampfbegriffe-machen-14157466.html
Und gerade die Kommentare der Leserbriefschreiberinnen in der FAZ sind oftmals klug. Schade: Die Mißachtung der weiblichen Klugheit.
Und natürlich sollten die sog. MSM auch mit Ihnen reden, Frau Kositza.
Dem klügsten Kopf der weiblichen Neuesten Rechten .
Da hat doch einer geunkt, er könne genauso schlecht schreiben wie Akif Pirinçci , ist aber mit seinen verbalen Talenten immer noch nicht reich geworden.
Ich denke manchmal schon auch, Sie hätten das Format einer Elke Heidenreich ( verdient) mit den Buchbesprechungen. Format haben Sie natürlich schon. In Gedanken bastle ich an einer medienwirksameren Darstellung Ihres Auftritts. Das mit der kleinen störenden Tochter ( "Mama muß arbeiten") fand ich bezaubernd. Vielleicht könnten Sie auch mal Ihr Haar lösen ? Bei der Besprechung eines Märchenbuches etwa ?

Gruß an die Tochter:
1.Man sieht nur, was man weiß .
Goethe
etwa Rudolf Heß statt Stauffenberg
2. zur Anti-AfD-Propaganda
da stand doch im focus: Björn Höcke will einen Führer Staat
ein kluger Leserkommentar: um ein paar Jahre zu spät, den haben wir doch schon seit ein paar Jahren mit unserer Bundeskanzlerin Merkel.....

Beste Grüße aus der Pfalz
Monika

Kositza: Lieb von Ihnen, Monika, wie immer. Der neueste Buchvlog ist bereits abgedreht, zu einem wirklich verdammt sauguten (Sie sehen, ich hab gerade noch mal den neuen Akif P. gelesen...) Buch. Mit "gelöstem Haar"! Märchenbuch? Meinen Sie so etwas? Nee, Märchenbücher werd ich nicht vorstellen.

Paule

7. April 2016 10:00

Hallo Frau Kositza,
danke, für ihren wieder einmal sehr scharfen Blick in die Normalität. Sehr köstlich!

Ist irgendwie kein Thema. Sagt eigentlich keiner was.“

Naja das ist/war die normale Reaktion eines DDR-Bürgers. Neugierig ist er nicht, wissen will er Es aber schon.
Und wenn alles klar ist, die Dinge als zwischen Normalen bis „Ok“ liegend angesehen wird, was soll man dann Fragen? Man ist ja nicht Neugierig und außerdem ist es Privat...
Aber Antworten würde man schon, wenn man gefragt würde....

Freundliche Grüße
Paule

Thomas Wawerka

7. April 2016 11:22

Ohne Bezug um Thema, aber weil's so schön ist:
https://www.youtube.com/watch?v=e0FMs6ltUvU

der Gehenkte

7. April 2016 12:04

Das Phänomen des Nicht-Redens verdiente wirklich einmal genauer analysiert zu werden. 125 Autokilometer von Schnellroda entfernt, stellt sich die Lage hier genauso dar – besonders im Lehrerkollektiv (noch nicht mal über Bildungsfragen), aber eben auch im Sportclub und selbst in der Familie. Niemand spricht. Ergreift man selbst die Initiative, wird oft beschämt weggeschaut. Allein im Zweiergespräch, wenn man Glück hat, brechen manchmal die Dämme. … Was ist da los? Ist es ein deutsches Phänomen?

Gerade waren wir in London und Oxford und haben dort mit englischen, walisischen, dänischen, südafrikanischen, portugiesischen, französischen Freunden gesprochen, Anglikaner, Atheisten, Katholiken, Juden … und innerhalb einer Woche mehr heiße Diskussionen geführt, als hier im letzten halben Jahr. Alle sagen frei ihre Meinung – die der hier vertretenen oft sehr nahe ist –, alle sind wohl informiert, alle haben eine eigene individuelle Sichtweise … Man kommt nach Hause und fragt sich: Was will ich hier eigentlich, in diesem Land der Abducker und Schweiger und der Angepaßten?

Das gibt es scheinbar nicht nur öfter, Frau Kositza, das ist vermutlich die Norm und wenn das so ist, dann muß es in die Aufklärungsarbeit einbezogen, zumindest als conditio sine qua non vorausgesetzt werden.

philos

7. April 2016 12:22

„Mehr ist physisch leider nicht drin, obwohl der Impuls, alles stehen und liegen zu lassen, um nach Idomeni zufahren, da ist.“

Natürlich ist er da, dieser Impuls. Bei dem bleibt´s aber eben auch. Ist einem öffentlich das Herz zersprungen, gönnt man sich erstmal einen guten Roten; den man eigentlich auch nicht teilen möchte.

So wie in der Berliner Wagenburg, in der selbstverständlich kein Mensch illegal ist, man aber auch keine Neger haben möchte.

Ekelhaft.

Hanns

7. April 2016 12:22

Liebe Frau Kositza,

eine ehrliche Frage: Wie kann man auf Dauer so etwas aushalten. Vor allem Ihre Kinder. Ich denke, die stehen darüber, weil sie im Ggensatz zu den meisten Mitschülern ein intaktes Elternhaus haben. Und mit und durch die Eltern einen guten Überblick über die momentane Lage in Dutschland und Europa haben.
Aber trotzdem muß es verdammt schwierig sein, meine Hochachtung Ihnen allen auf Schnellroda. Ich selbst habe 25 Jahre auf einem Rittergut gelebt. Bis ich mich entschieden habe, Deutschland zu verlassen.

Die beiden zitierten Kommentare sprechen für sich...leider gibt es von diesen Individuen inzwischen viel zu viel. Das was die anrichten werden sie bald bitter bereuen. Wenn sie es denn begreifen...Aber es ist wie im 3.Reich, irgendwann zu spät umzukehren.
Dann geht es nur noch bis zum totalen und finalen Ende.

Machen Sie weiter so, herzliche Grüße aus dem heiligen Land Tirol und von der Krim. Hanns

Stil-Blüte

7. April 2016 13:59

Ellen Kositza, Ihr frischer Wurf lädt zum Frühjahrsputz im eigenen Oberstüb chen ein. Den Staub weggepustet.

@ Thomas Wawerka
In so schwebender Wonne... mit und nach diesem Intermezzo. Danke. Das wäre auch an anderer Stelle eine schöne Gelegenheit, einen aufgeregten Disput durch Innehalten mit alten Liedgut 'in so schwebende Wonne' zu verwandeln.

Alexander

7. April 2016 14:13

Allerbesten Dank, Thomas Wawerka, für dieses deutsche Kleinod!
Und Dank an SiN für’s Freischalten!

(Der Sänger ist übrigens Andreas Hirtreiter für Helium Vola.)

Eckbert Kannengies

7. April 2016 15:27

"Wenn ich es richtig zusammenkriege, sind wir in den 13 Jahren unseres Hierseins neunmal angesprochen worden auf unser (meta)politisches Tun: drei mal distanzierend, sechsmal ermunternd."

Zumindest in bürgerlichen Schichten hat man aber in solchen Fällen durchaus den Impuls zur verbalen Zustimmung oder Ablehnung, aber - die Höflichkeit lässt das nicht zu. Denn man weiß ja mehr über den anderen als der andere über einen selbst; man fühlt sich ein klein wenig wie ein Spanner, der zwar seine Schlüssellochinformationen hat, aber damit ungern herausrückt, eben weil dann klar wird, das man durch das Schlüsselloch geschaut hat. Das sind bürgerliche Hemmnisse. Falls dem so ist (so etwas ist schlecht beweisbar), dürfte das aber immerhin viel über das Umfeld von Frau Kositza aussagen. Denn in einem proletarischen Umfeld wären die Rückmeldungen zweifellos wesentlich größer, der Proletarier hat diesbezüglich nur sehr wenig Hemmnisse, was ihn ja unter anderem auch ausmacht. Er ist diesbezüglich viel freier.

Hermann Karst

7. April 2016 18:57

Mein halbwüchsiger Enkel hatte sich vor rund zwei Jahren ein T-Shirt gekauft - vorne drauf: Che Guevara. Er wußte nicht, wer das war, er hatte es gekauft, weil es so schön rot war. Ich klärte ihn auf, er war etwas bekümmert, trug das Hemd aber trotzdem eine Zeitlang (bis er dann herausgewachsen war). Er trug's auch in der Schule. Da er auf mich nicht hatte hören wollen, wartete ich - gewissermaßen mit einem Schuß "klammheimlicher Freude" - auf eine Reaktion seitens seiner Lehrer (schließlich ist seine Schule eine dezidiert christliche Schule). Fehlanzeige. Kam nichts.

Gedanke - jetzt, nach Lektüre des obigenm Artikels: Ich sollte dem Knaben ein Stauffenberg-T-Shirt kaufen. Er weiß, wer Stauffenberg ist und würde sich über das Hemd gewiß freuen. Dann abwarten, ob und wie die Schule darauf reagiert. Offenbar muß man ja heutztage mit allem rechnen...

Frage: Woher kriege ich ein solches T-Shirt? Kenne mich nicht aus, trage selber keine T-Hemden.

Weitere Frage - direkt an Frau Kositza: Was machen eigentlich Ihre Alten Neger? Schon im Töpfchen? (Die Neger fielen mir ein, als ich gestern meiner Frau beim Tomatenpikieren zusah.)

Kositza: Die Stauffenberg-Hemden gab es damals bei konmo.de. Heute scheinen die nicht mehr im Programm zu sein. Ein wirklich schönes Che-Hemd allerdings. - Nee, keine Alten Neger mehr. Hab entschieden, daß mir der grüne Daumen fehlt!

Thomas Wawerka

7. April 2016 19:35

Stil-Blüte: In so schwebender Wonne… mit und nach diesem Intermezzo. Danke. Das wäre auch an anderer Stelle eine schöne Gelegenheit, einen aufgeregten Disput durch Innehalten mit alten Liedgut ‚in so schwebende Wonne‘ zu verwandeln.

Danke. Ich poste nicht gern Offtopic-Beiträge und habe deshalb extra auf's neue "Das war's" gewartet - hier passt's am ehesten rein ...

Trouver

7. April 2016 20:36

Ich muss sagen, mir kamen die Tränen vor Freude, dass es solche Menschen auch noch gibt. Ich dachte, mein Mann und ich sind die Einzigen, die Frau Merkel unterstützen, ihren Kurs menschlich, demokratisch und richtig finden, weil man nur noch von Hass, Missgunst und unglaublichen Sauereien hört

Bald fängt die Navigation auf Lampedusa-Straße wieder an.

Alles wird nur besser sein!

Jens

7. April 2016 21:09

Hallo Hermann,

die Stauffenberg T-Shirts gibts hier:

https://www.konmo.de/product_info.php/info/p2790_Stauffenberg---Es-lebe-das-Geheime-Deutschland--Oliv-.html

donna_alta

7. April 2016 21:23

Ich lese sehr gerne Ihre Kolumne. Wie köstlich hatten wir uns seinerzeit über die "Trommelnden Frauen" amüsiert. (Könnten Sie diesen Text nochmal verlinken? Ich hab ihn trotz intensiver Suche nicht wieder finden können)

"Alltag" ist für mich kaum mehr möglich, vielleicht auch weil meine Kinder, die einen ja in mehrfacher Hinsicht auf den Boden zwingen, zwischenzeitlich aus dem Haus sind.

Die Wirklichkeit droht mich zu erdrücken, jeden Tag ein Stück mehr. Es ist kaum noch auszuhalten, wenn ich im Zug sitze und neben mir jemand in der Lückenpresse liest (Ich möchte ihm die Zeitung aus der Hand reißen und ihn wach rütteln) oder wenn sich die Nachbarin über die neuesten Angebote bei Lidl/Penny/Aldi unterhalten (Ich möchte sie anschreien und fragen: Merkst du es noch??) Dem Mädel mit den Kopfhörern im Ohr und abwesendem Blick möchte ich dieselben rausziehen und rufen:"Mädel, es geht um dich!"
Ich kriege kaum noch einen "normalen Alltag" hin, vor allem nicht im Kopf! Bin ich dabei, irre zu werden an dem alltäglichen Irrsinn?
Sezession ist eine der Inseln, die mir helfen überhaupt noch zu überleben. Vielen Dank dafür!

Zadok Allen

7. April 2016 21:32

Ich teile die Beobachtungen Frau Kositzas und des Kommentators "der Gehenkte" bezüglich des Nicht-Redens. Wer sich zu entsprechenden Reflexionen berufen fühlt, wird herzlich gebeten, sich über die mutmaßlichen Ursachen zu verbreiten!

Meine Vermutung: es ist das schmerzvolle Schweigen der Insassen einer Diktatur. Besonders perfide dabei der Umstand, daß die Qualifikation des bestehenden Regimes in der BRD als Diktatur selbst als Gedankenverbrechen gilt. Mit den von Orwell teils analysierten, teils imaginierten psychischen Mechanismen kommt man dabei sehr weit.

Zu autochthonen Kindern und Jugendlichen allgemein: Ich bewege mich recht viel im schulischen Raum. Was aus meiner Sicht von den meisten Lesern und Kommentatoren der alternativen Medien erheblich unterschätzt wird, ist das Maß, in dem die junge Generation in virtuelle Realitäten immergiert ist.

Realität ist für diese Jugendlichen, was auf ihren bevorzugten Youtube-Kanälen (etwa von dem unsäglichen "LeFloid") oder von ihnen Twitter-Anführern usw. "gepostet" wird. All dies hat Spielcharakter. Denen ist es mit keinen ihrer Meinungsäußerungen im herkömmlichen Sinne des Wortes ernst, etwa mit dem (auch von mir erlebten) AfD-Bashing.

Man macht das, weil es ein derzeit angesagtes soziales Spiel ist. Fällt Äußerung A, reagiere ich darauf mit Äußerung B und erhalte dafür Zustimmung. Solche Regelsysteme sind die Realität dieser Jugendlichen, nicht das, was tatsächlich in der Welt geschieht.

Die Schlägertruppen der Merkel-Jugend, die Identitären und andere politisch aktive Gruppen binden ja nur verschwindende Minderheiten der Jugendlichen, Bruchteile von Promill. Ob die sonderbare Geistesverfassung der Masse dieser Generation lange andauern wird, wage ich nicht zu prognostizieren.

hildesvin

7. April 2016 21:55

Nun bin ich nur von recht niederem Adel: Anhaltscher Furchenadel und Arbeiteraristokratie. Und Stauffenberg beiseite gelassen: Was ist z.B. mit von Helldorff? Widerstand hin und her - an seiner Entleibung kann ich nichts wirklich Böses erblicken. So freßt mich.

Nemo Obligatur

7. April 2016 22:25

Herrlich, Frau Kositza,

heute haben Sie meinen Abend wirklich zumindest teilweise gerettet. Stauffenberg als Heß - das ist ja praktisch unbezahlbar, so eine Lektion.

Ihre Anmerkungen zu den Leserbriefen werden bei der morgigen Zeitungslektüre mein Leitfaden sein.

Ansonsten bin ich nur voller böser, nicht druckreifer oder zitierfähiger Ausdrücke, nachdem ich zum x-ten Male von einem dieser neudeutschen Schmarotzer am Bahnhof aggressiv angebettelt wurde.

Aaron

7. April 2016 22:49

Herzlichen Dank für den erfrischenden Artikel.
Kinder auf die man Stolz sein kann!

Was die Kinder aber auch heutzutage alles lernen. Vor einigen Wochen beim Verwandten-Treff. Neugierig fragte ich die 13- 15 jährigen ( 5 an der Zahl) unterschiedliche Schulen, was denn z.Zt. in Geschichte gelehrt würde.
Kurze knappe Antwort: Hitler/Holocaust
Sie hatten keine Ahnung vom 30 j. Krieg, Friedrich dem Großen, Bismarck,
Albert Schweitzer, Schiller oder Goethe.
Dazu noch das Schuldkomplex fördernde Erlebnis, da ja auch jede Menge
integrierte Kinder, die damit natürlich nichts zu tun haben, anwesend waren, was man als Deutsche für gruselige/abscheuliche Vorfahren hat.

Heinrich Heine wurde schon so oft bemüht, heute darf er sich ausruhen.

Aaron

7. April 2016 22:55

Verflixt nochmal, aber so ist das, wenn man älter wird man vergißt schonmal was.
Natürlich hatten die Jugendlichen von Goethe gehört (t'schuldigung).
Alle kannten den Film "Fuck you Goethe"

Anja

8. April 2016 00:12

Lieber Thomas Wawerka,

vielen Dank für den Minnesang. Ich habe ihn sogleich bei Compact platziert, denn er ist so schön, daß sich auch andere daran erfreuen sollen:

Ein Hoch auf Mut zur Wahrheit (auch hier bei Sezession), Minnesang und Ritterlichkeit.

Woher kommen wir – wohin gehen wir? Wird es unsere Völker weiterhin geben?

Wir haben es noch in der Hand, aber wir müssen die kurzen Zeitfenster aktiv nutzen!

Ab und zu tut es gut, in die Vergangenheit unserer Sagen und Mythen einzutauchen, um uns unseres Ursprunges bewußt zu werden und daraus Kraft zu schöpfen. Und Kraft werden wir brauchen, denn der Feind ist stark…

Wie haben unsere Vorfahren gesungen? Vielleicht so?: (Dann Ihr Link)

https://www.youtube.com/watch?v=e0FMs6ltUvU

Irgendwie paßt der Link aber auch zum Thema, finde ich, denn es geht um die Geschichte unseres Volkes und was aus ihm werden wird...!?

Auf-rechte Kinder sind ein gutes Fundament für das Weiterbestehen unseres Volkes, wie die Kinder von Fr. Kositza und Götz Kubitschek.

Aber auch in der DDR gab es eben diese aufrechten Eltern, die ihre Kinder mit Rückgrat erzogen haben. Das zeigt sich zum Beispiel an dem Phänomen, warum der Widerstand hauptsächlich aus diesem Teil des Landes kommt. Die Menschen dort wurden zwangsläufig politisiert und waren unmittelbar und direkt physisch betroffen. Sie mußten ihren Kinder ziemlich früh erzählen, warum sie im Prinzip niemals vor Erreichen des Rentenalters aus dem Ostblock herauskommen werden und lebend eingemauert wurden.

enickmar

8. April 2016 03:56

@Thomas Wawerka

Vielen Dank für den Link. Sehr schön !

Andreas Walter

8. April 2016 04:13

Angesichts der Gedanken, aber auch ernste Sorgen um unsere Gesellschaft, welche sich derzeit Menschen wie wir machen, möchte ich die seltsame Erfahrung teilen sich diesen Film mal anzusehen. Da sind so viele Parallelen zu dem, was auch jetzt gerade bei uns passiert, eben dem Zusammenprallen sehr unterschiedlicher Kulturen, die sich gar nicht verstehen können, werden.

https://www.youtube.com/watch?v=kmlMgeQGOWs

https://www.youtube.com/watch?v=uNaa48Z-3ww

Als Deutscher habe ich es nämlich langsam satt, Teil eines soziologischen, psychologischen und ökonomischen Experiments zu sein, das wenn es schief geht wieder nur in einer Katastrophe enden kann.

ene

8. April 2016 10:54

Zadok Allen

Natürlich erlebe auch ich das "Nicht-reden". Was das "warum?" betrifft, so kann ich dazu nur folgende Alltagsbeobachtungen beitragen: die Möglichkeit, etwas zu erkennen, steigt immer mit einem gewissen Abstand zur Sache selbst. Beispiel: Nietzsche war - unter dem Gesichtspunkt der akademischen Karriere betrachtet - eine verkrachte Existenz. Wäre es anders, würden wir seine Bücher heute nicht mehr lesen. (Kein Einzelfall). Wer also als gutgeöltes Rädchen im System funktioniert (mit "Topjob") wird sich am wenigsten den Mühen der Reflexion unterziehen wollen - und können. Das müßten schon Persönlichkeiten von Format sein, denen man nur selten begegnet. -
Wer aber das Geschehen vom Rande aus betrachtet - z.B. pensionierte Polizeibeamte, die mal Klartext reden, Professoren im Ruhestand auch ("die Universität ist ruiniert"), alte Leute, die noch den Zweiten Weltkrieg erlebt haben, Menschen mit historischen Kenntnissen, Rentner und Geschäftsinhaber, die kaum über die Runden kommen, solche, die keine glatten Berufsbiographien aufweisen können, Handwerker, die überall rumkommen, Akademiker, die jetzt in der Altenpflege tätig sind usw. usw. - solche Leute reden durchaus.
Für besonders interessante Fälle halte ich solche, deren "Grundansichten" etwa als engagierte Mitglieder der Kirche hart mit der "Flüchtlings"- Realität zusammenstossen - was jetzt? Lösung: die eigenen Erfahrungen umdeuten und relativieren, das Dilemma vermeiden.
Gar nicht zu reden ist mit solchen, die sich jetzt als Helden der neuen Zeit fühlen wollen und "Gutes tun", indem sie ihre alten Klamotten ins nächste Asylantenheim entsorgen - dahinter steckt in der Regel: zuviel Zeit, zuviel Geld, vor allem:Langeweile.

Hermann Karst

8. April 2016 10:56

@ Ellen Kositza, Kommentar betreffend meine Anfrage von gestern abend, 18.57

Sie Schelm Sie!!

@ Jens

Danke!

An beide: Habe bei konmo.de nicht nur das gewünschte Tee-Hemd für den Enkel gefunden, sondern auch noch einiges für mich. (Griff in die Portokasse wird unvermeidbar sein).

ulex

8. April 2016 11:40

Naja,

die K & Ks sind ja grad erst zugezogen (zumindest wenn man in Relation bedenkt, dass die Familie meiner Holden seit 450 Jahren auf dem Hof in ihren sächsischen Einwohnerdorf ansässig ist), da wird man sich mit frisch Zugereisten, die ja noch halb auf der Durchreise sind, ja nicht über Politik unterhalten wollen. Als gelernter DDR-Bürger wo man sich auch heut noch dreimal überlegt mit wem man über "heikle" Themen spricht schonmal garnicht.

Ich denk das ist bis zu einem gewissen gerade einfach Achtung der Privatsphäre und des Bewusstseins dass es mich nichts angeht was ein anderer auf seinem Hof & Grund treibt und hat weniger mit Großstadtanonymität oder bewusstem Ausgrenzen zu tun.

Ralf Kaiser

8. April 2016 12:42

Zugegeben: Das von Herrn Wawerka verlinkte Musikstück hört sich hübsch und erbaulich an, aber ich kann doch die allgemeine Begeisterung über diese Art von Pflege traditioneller Kultur nicht ganz teilen. Wer einen mittelhochdeutschen Text vertont, sollte sich zuvor über die Ausspracheregeln informiert haben. Jeder Vokal, über dem kein Zirkumflex (^) steht, wurde kurz gesprochen, das gilt auch für das Verb sweben. Am peinlichsten ist es aber, wenn das Verb vliegen, das unserem fliegen entspricht und damals etwa "fliägen" ausgesprochen wurde, zu einem "uligen" verballhornt wird. So stelle ich mir Kulturpflege nicht vor.

Gustav Grambauer

8. April 2016 12:51

"... in diesem Land der Abducker und Schweiger und der Angepaßten?"

In der Schweiz ist es nicht anders.
Habe neulich in der Nachbarschaft sondiert, was sich dagegen tun läßt, daß unser Nachbargrundstück zum Sammelplatz von Kiffern (Secdondos vom Balkan) wird. Besonders freitags war es unerträglich, vor allem könnte ein solcher "Treff" ein Magnet für noch viel mehr und noch ganz andere Typen werden. Aber alle hier haben sich feige weggeduckt.

Erster Schritt: über Kfz.-Kontrollsschilder und Such-Index alle Personalien vermerkt. (Dabei übrigens die Frage: wieso kommen die ausgerechnet zum Kiffen von sonstwoher zu uns???)

Zweiter Schritt: taktische Sondierung der Verbündeten in diesem Krieg:

Mit dem Eigentümer vom Nachbargrundstück mußte ich wie mit einem fünfjährigen bockigen Kind reden. Es hat lange gedauert, bis er überhaupt begriffen hat, daß er - wenn er denen schon nicht von Mann zu Mann gegenübertreten will - z. B. ein "Täfeli" "Privatgrund, Betreten durch Fremde unerwünscht." aufstellen könnte. Ich habe ihn den Text sogar per E-Mail geschickt, und dazu ein paar Portale von Schilder-Prägereien, schon mit der Maske, auf der man nur die Angaben einzutragen braucht. Hab ihm auch dazu geschrieben, daß es sicher nicht mehr als 150 Franken kostet. (Bis heute steht keine Tafel da.)

Der Hausmeister (im "Nebenjob") vom Nachbarhaus ist strammer Katholik und Reserve-Hauptmann der Schweizer Armee. Er fing an: "Ähhhhm, gweischt, ähhhm, ..." und hat mir dann in derselben Tonlage zu verstehen gegeben, daß man sowieso keine Rechte denen gegenüber hätte, Polizei und (Kuschel-)Justiz sowieso auf deren Seite wären, das Eigentumsverständnis heutzutage ein ganz anderes sei usw. Es hat sich herausgestellt, daß er es gewesen war, der denen eine Konservendose als Aschenbecher hingestellt hatte - weil er zu faul gewesen war, morgens immer die Kippen aufzulesen (was die selbstverständlich als Bestärkung ihres Aufenthaltsrechts und sogar als Einladung verstanden hatten). Er hat mich noch gewarnt, daß es Repressalien geben könnte, denn "die seien ja unberechenbar". Es war interessant zu beobachten, wie er nicht mehr aufhörte zu reden, immer dasselbe mit immer anderen Worten, eine oft erlebte Variante der Schweizer "Höflichkeit" (in Wahrheit Ober-Frechheit): gibt man jemandem eine Absage, textet man ihn dabei minutenlang kunstvoll zu (eigentlich bewundernswert, ich könnte das gar nicht). Ebenso noch zwei weitere Nachbarn.

Andere Nachbarn hatten eine Tischtennisplatte dort aufgestellt gehabt, die die Clique immer eifrig benutzt hatte. Es hat sich herausgestellt, daß dies in vollstem Einvernehmen geschehen war!!!

Dann mein Gang zur Polizeiwache bei uns im Dorf (habe vom Kiffen nichts gesagt, bin ja Gentleman): "Sie müssen auch einen Schritt auf die Jungen Erwachsenen zugehen, jeder muß bei einem Interessenkonflikt Abstriche machen. Haben sie denn klar kommuniziert, inwiefern sie sich gestört fühlen? Haben sie sie gefragt, warum sie sich unbedingt bei ihnen aufhalten wollen? Eine gewisse Lautstärke müssen sie tolerieren. Sie sollten auf eine einvernehmliche Lösung mit den Jungen Erwachsenen hinwirken, dazu sollte jeder seine Bedürfnisse artikulieren. Man kann so etwas auch schriftlich fixieren. Wenn die Jungen Erwachsenen nicht zu ihnen kämen, würden sie nur woanders hingehen - sie sehen also, damit wäre das Problem nicht gelöst". - "Ich bin zu ihnen gekommen, weil ich sondieren wollte, welchen Rückhalt ich bei Ihnen bei der Durchsetzung meiner Rechte hätte; hören sie gefälligst auf, mich mit ihrem Ideologie-Müll zu belästigen." - Kehrt auf dem Absatz und raus.

Soweit die taktische Aufklärung, dann

1. Ab mit dem Aschenbecher in den Kehricht
2. Tischtennisplatte zusammengeklappt und an die Hauswand gestellt
3. Als sie wiederkamen, klare Ansagen: "Ich habe mir ihr Treiben hier lange genug angeschaut. Sie sind hier unerwünscht, bitte verlassen sie das Grundstück. Allein mit ihrer Anwesenheit stören sie die Ruhe der Liegenschaft." (Zum Glück ist für Außenstehende unklar, zu welcher Liegenschaft der inkrimierte Platz eigentlich gehört, aber Pokern ist erlaubt!!!) Beim nächsten mal: "Sie sind ja schon wieder da, ich hatte ihnen doch gesagt ... Ist das zu hoch für sie?". Als sie wieder anfingen, zu diskutieren: "Ich hatte ihnen doch gesagt, daß sie nicht mit mir diskutieren sollen". "Wie oft soll ich ihnen eigentlich noch sagen, daß sie hier unerwünscht sind." "ich habe ihnen gar nichts zu begründen." Ebenso, etwas abgemildert und auf weibliche Art, aber aus unverminderter Position, hat meine Frau mit denen geredet. Es ging über Wochen und war unglaublich zäh. Dann ist der "Macker" (wie ihn meine Frau nennt) ausgerastet: hat mich angeschrien und mir vor dem Gesicht unter lauten Stoß-Atmungen mit irgendwelchen Kampfsport-Verrenkungen rumgefuchtelt. "Mir ist schon klar, daß ihnen nicht gefällt, daß ich sie verjage und daß sie deshalb jetzt herumhampeln wie ein Pausenclowm, aber das macht auf mich überhaupt keinen Eindruck. Ziehen sie Leine."

Seitdem haben wir die nie wieder gesehen ...

Fazit: keiner der Männer hier war auch nur ansatzweise in der Lage, auf ganz archaische Art sein Revier zu verteidigen (wie man das als Junge tausende male eingeübt haben sollte) oder hat auch nur den Angriff auf sein Revier als solchen wahrgenommen. Da war meine Frau noch die Mutigste!!!

Die Typen hatten "meine" Sprache in unserem Kulturkreis wohl noch nie gehört, ich bin auch sicher, stattdessen haben die "Kommunikation" an der Berufsschule. Aber aus ihren Familien kennen die diese Art Sprache sicher ganz genau.

- G. G.

Hanns

8. April 2016 15:53

Lieber Gustav Grambauer,

Ihre Schilderung beschreibt die Erfolge der jahrzehntelangen Gehirnwäsche die in fast allen westeuropäischen Staaten (zuvorderst natürlich, wie immer in Deutschland) inzwischen mehrere Generationen zu Duckmäusern und Feiglingen umerzogen bzw. erzogen hat.
Man findet kaum noch jemanden, der für Recht und Ordnung Verständnis hat. Geschweige denn, sich persönlich dafür einsetzen würde.

Das alles kann nichts und niemand mit irgendwelchen Wahlen oder sonstigem mehr ändern. Die Möglichkeit ist längst vertan.

Man kann nur für sich und seine Familie und bei sehr viel Glück wenigen Freunden noch etwas Zusammenhalt und Gegenwehr erwarten.
Und das muß man versuchen, zu erhalten und ggf. etwas weiterzuentwickeln.
Auf das "gemeine Volk" muß man nicht mehr vertrauen, das läuft lieber mit Stöpseln im Ohr durch die Gegend oder konsumiert Chips vor dem Fernseher. Leider aber wahr...

enickmar

9. April 2016 03:31

@Ralf Kaiser

Interessant was heutige Zeitgenossen von damals noch alles erinnern. Mit der künstlerischen Freiheit war es aber wohl nicht so weit her.

Der Gutmensch

9. April 2016 20:12

Was? Daß über einen geredet wird, aber nicht mit einem. Die Kinder sagen manchmal, daß jeder, wirklich jeder ihrer Klassenkameraden beispielsweise die 3sat-Filme über uns kenne.

Ist schon irgendwie gruselig. Aber noch nicht Stasi!

d. G.

Ralf Kaiser

9. April 2016 23:21

@ enickmar

Das nennt man Wissenschaft. Nichts von dem, was ich erwähnt habe, ist in irgendeiner Weise umstritten. Und Unwissenheit ist eben keine künstlerische Freiheit.

Heinz Obst

10. April 2016 19:03

... In der Schule gab es dreimal Anmerkungen: einmal, daß die Tochter das T-Shirt mit Rudolf Heß-Portrait besser nicht mehr im Sportunterricht tragen solle. ...

Sowas nennt man dann wohl Realsatire vom Feinsten!

Man stelle sich vor, die Tochter wäre mit einem Hemdchen zum Sportunterricht aufgelaufen, welches das Konterfei des aktuellen Bundesjustizministerdarstellers zeigt ...

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