Wolfgang Schäuble und die Biopolitik der Auflösung

Wie jede Utopie radikalisiert sich auch die dem Migrationsstaat zugrundeliegende Utopie...

im Zuge ihres Schei­terns lau­fend. Damit ist ver­bun­den, daß die Ratio­na­li­sie­run­gen, mit denen sie anfäng­lich ver­mit­telt wer­den soll­te, zuneh­mend in den Hin­ter­grund tre­ten und die tie­fe­ren Moti­ve ihrer Anhän­ger offe­ner zu Tage treten.

Mit Wolf­gang Schäub­le hat nun einer der Haupt­ver­ant­wort­li­chen für die Öff­nung der Gren­zen Deutsch­lands erklärt, wel­cher eigent­li­che Antrieb sei­ner Ent­schei­dung zugrun­de gele­gen haben mag. Abwei­chend von den übli­chen huma­ni­tä­ren oder öko­no­mi­schen Erklä­run­gen beton­te er dabei, daß “Abschot­tung” die Deut­schen “in Inzucht dege­ne­rie­ren lie­ße“ und sie “kaputt“ mache, wenn man dem nicht durch Zuwan­de­rung von außer­halb Euro­pas entgegenwirke.

Die ange­sichts von 70 Mil­lio­nen Deut­schen und einer Kul­tur, die Ver­wand­te­nee­hen unter Tabu stellt bio­lo­gi­sche Frag­wür­dig­keit die­ser Behaup­tung ist dabei noch das gerings­te Pro­blem sei­ner Aus­sa­gen. Schäub­le unter­stellt hier Deut­schen fak­tisch nicht nur kol­lek­tiv Inzest und bio­lo­gi­sche Min­der­wer­tig­keit, son­dern lebt auch selbst in wenig viel­fäl­ti­gen, “abge­schot­te­ten“ Fami­li­en­ver­hält­nis­sen. Es ist unklar, ob er sich der Impli­ka­tio­nen sei­ner eige­nen Wor­te bewußt ist, aber in logi­scher Kon­se­quenz bedeu­ten sie, daß er auch sei­nen eige­nen Kin­dern bio­lo­gi­sche Min­der­wer­tig­keit unter­stellt. Eine der­art patho­lo­gi­sche Inten­si­tät der Ableh­nung des Eige­nen fand man bis­lang allen­falls in der extre­men Lin­ken, die Deutsch­land und die Deut­schen schon immer als “mie­ses Stück Schei­ße” betrach­te­te. Nun hat die­se Hal­tung offen­bar die Bun­des­re­gie­rung erreicht.

Beson­ders extrem wirkt neben sei­ner bio­lo­gi­schen Abwer­tung der Deut­schen vor allem aber die Tota­li­tät der in Umris­sen erkenn­bar wer­den­den bio­po­li­ti­schen Züch­tungs­vi­sio­nen, wel­che sei­ne Wor­te impli­zie­ren. Sei­ne Wor­te erwe­cken zudem den Ein­druck, daß hier auch vor der Ver­let­zung der intims­ten Berei­che des Lebens nicht zurück­ge­schreckt wer­den soll. Als “Inte­gra­ti­on durch Pene­tra­ti­on” bezeich­ne­te ein libe­ra­ler Publi­zist die­se Sicht­wei­se ein­mal, wobei er sich jedoch auf eine als Sati­re aus­ge­ge­be­ne For­de­rung lin­ker Künst­ler bezog, wäh­rend Schäub­le sei­ne Äuße­run­gen sehr ernst mein­te. Ange­sichts der prak­ti­schen Umset­zung die­ses will­kom­men­seu­ge­ni­schen Pro­gramms durch die zur bio­lo­gi­schen Auf­wer­tung Deutsch­lands ein­ge­la­de­nen Men­schen ent­beh­ren sie nicht eines gewis­sen Zynismus.

Daß Schäub­le nicht irgend­ein nach­ran­gi­ger poli­ti­scher Fana­ti­ker ist, son­dern die nach der Bun­des­kanz­le­rin viel­leicht ein­fluß­reichs­te Per­son inner­halb der Bun­des­re­gie­rung, ver­leiht sei­nen Wor­ten beson­de­res Gewicht. Sie sind als Teil eines kul­tu­rel­len Leit­bilds zu ver­ste­hen, dem nicht nur das Ver­hal­ten der Bun­des­re­gie­rung immer mehr ent­spricht, son­dern auch das wesent­li­cher Tei­le der kul­tu­rel­len und mei­nungs­bil­den­den Eli­ten in Deutsch­land. Kri­tik an Schäub­le wegen sei­ner Äuße­run­gen oder gar Distan­zie­run­gen gibt es aus die­sem Lager daher bis­lang nicht.

Der ame­ri­ka­ni­sche Sozio­lo­ge Phil­ipp Rieff beschrieb die­ses Leit­bild als eine Ideo­lo­gie der Auf­lö­sung, die alle post­mo­der­nen Gesell­schaf­ten erfasst habe. Von den geis­ti­gen Quel­len ihrer Kul­tu­ren abge­schnit­ten könn­ten die­se Gesell­schaf­ten ihre kul­tu­rel­le Sub­stanz nicht mehr erneu­ern. Sie sei­en des­halb in geis­ti­ge Zer­falls­pro­zes­se über­ge­gan­gen und hät­ten zuneh­mend einen Todes­trieb ent­wi­ckelt, der sich im Wunsch nach der eige­nen Auf­lö­sung äuße­re. Die­ser Wunsch habe  anti-kul­tu­rel­le Bewe­gun­gen und Welt­an­schau­un­gen her­vor­ge­bracht, die sich gegen die ver­blie­be­ne geis­ti­ge, kul­tu­rel­le und auch mate­ri­el­le Sub­stanz die­ser Gesell­schaf­ten rich­te­ten und deren wei­te­re Auf­lö­sung als Befrei­ung von der als uner­träg­lich emp­fun­de­nen Last der eige­nen Exis­tenz ver­ste­hen würden.

Mit sei­nem Wunsch nach bio­lo­gi­scher Auf­lö­sung des Eige­nen und sei­nem Wunsch nach phy­si­scher Erlö­sung von der eige­nen Exis­tenz durch das Frem­de bringt auch Schäub­le solch ein anti-kul­tu­rel­les, nach Zer­stö­rung stre­ben­des Anlie­gen vor.

Wie sehr die­ses Leit­bild auf blo­ßer Nega­ti­on beruht, zeigt sich dabei, wenn man hin­ter sei­ne Fas­sa­den blickt. Wäh­rend sei­ne Anhän­ger vor­ge­ben, auf der Grund­la­ge posi­ti­ver Wer­te zu han­deln, ist etwa ihre behaup­te­te Frem­den­freund­lich­keit wenig glaub­wür­dig. Der Frem­de wird allen­falls in sei­ner Eigen­schaft als Werk­zeug der eige­nen Auf­lö­sung begrüßt und inter­es­siert ansons­ten wenig, so wie auch den nega­ti­ven Fol­gen von Migra­ti­on für die Her­kunfts­län­der ent­ge­gen der vor­ge­brach­ten huma­ni­tä­ren Rhe­to­rik wenig ernst­haf­te Beach­tung geschenkt wird. Auch an der Kul­tur des Migran­ten inter­es­siert in der Regel nur, daß sie zwecks maxi­ma­ler Auf­lö­sungs­wir­kung mög­lichst kon­trä­re Eigen­schaf­ten zur eige­nen Kul­tur auf­wei­sen soll­te. Daß Schäub­le Mus­li­me in sei­nen Äuße­run­gen posi­tiv her­vor­hebt und nicht etwa im Durch­schnitt wesent­lich bes­ser inte­grier­te Grup­pen von Migran­ten, wird in die­sem Zusam­men­hang verständlich.

Ins­ge­samt unter­streicht Wolf­gang Schäub­le mit sei­nen Wor­ten, zu wel­chen welt­an­schau­li­chen Extre­men er und ande­re sich bei der Ver­fol­gung ihrer Auf­lö­sungs­uto­pien mitt­ler­wei­le ver­stie­gen haben. Ihm und ande­ren ist die Ein­sicht zu wün­schen, daß sie wenigs­tens aus Ver­ant­wor­tungs­ge­fühl gegen­über den eige­nen Kin­dern erken­nen, wel­che Ver­ach­tung gegen­über dem Eige­nen in sol­chen Gedan­ken und Wor­ten liegt, und wie ver­ant­wor­tungs­los und schäd­lich auf die­ser Grund­la­ge getrof­fe­ne Ent­schei­dun­gen für das Land und sei­ne Men­schen zwangs­läu­fig sein müssen.

Auf­grund der Ten­denz zur Radi­ka­li­sie­rung der Uto­pie im Zuge ihres Schei­terns ist es aber wahr­schein­li­cher, daß die Wor­te Schäubles nur einen wei­te­ren Zwi­schen­schritt auf einem abschüs­si­gen Weg dar­stel­len, des­sen Ende noch nicht in Sicht ist. Zuneh­mend könn­te dabei Zwang an die Stel­le der kaum noch wei­ter eska­lier­ba­ren Rhe­to­rik tre­ten. Das immer extre­me­re Den­ken und Han­deln der Anhän­ger der Uto­pie dürf­te dabei bewir­ken, daß der Riß zwi­schen jenen, die für das Eige­ne ein­tre­ten und jenen, die auf ihrem Weg abwärts auch mora­li­sche Gren­zen immer weni­ger respek­tie­ren, täg­lich tie­fer wird.

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Kommentare (68)

Thomas Wawerka

9. Juni 2016 11:20

Zum Schäublespruch: Ist das die migrationspolitische Zielvorstellung, die Vermischung von Einheimischen und Ausländern? Ähnlich ja auch das bekannte Sarkozyzitat … Aber wie wahrscheinlich ist eine solche Entwicklung? Dem interkulturellen Frieden würde evtl. nichts besser dienen als eine solche Vermischung, also familiäre Bande. Aber die geschichtlichen Beispiele, die mir einfallen, lassen eher darauf schließen, dass der Prozess einer Massenmigration nicht zur Vermischung, sondern zur gesteigerten Trennung, zur Segregation führt, sei’s in der Kastenordnung Indiens oder der Apartheid Südafrikas, sei’s „Little Italy“ oder „China Town“ … Israel in Ägypten, im Extremfall die „ethnische Säuberung“. „Blut ist dicker als Wasser“, Vermischung der seltenere Fall, und die Graf Coudenhouve-Kalergi zu Unrecht angelastete Vision einer hellbraunen Mischlingsrasse in Europa (und damit die Befriedung des „clash of civilisations“) eher unwahrscheinlich. Das wahrscheinlichere Resultat ist aus meiner Sicht die sog. „Multiminoritätengesellschaft“, der ethnisch-kulturell-religiöse Flickenteppich im Zustand der permanenten Gereiztheit und des „molekularen Bürgerkriegs“. Vielleicht ist Sarkozy auch so zu verstehen, dass er das Gefahrenpotential des Flickenteppichs erkennt und deshalb die Vermischung als migrationspolitische Zielvorstellung propagiert?

Ansonsten gilt natürlich: Quod licet Iovi (Schäuble) non licet bovi (Höcke)!

treu

9. Juni 2016 11:33

Angesichts dieser UN-Ausarbeitung ist weder Schäubles Aussage verwunderlich, geschweige denn die zügige Umsetzung im Lande selbst.

https://www.un.org/esa/population/publications/migration/execsumGerman.pdf

Man kann angesichts einer offiziellen UN-Studie also sehr wohl von einer geplanten Neustrukturierung Europas sprechen und damit auch, ohne Verschwörungstheoretiker o. ä. zu sein, auch von eine Art "Weltplan" der UN und maßgeblicher Kreise, frei nach nach dem ehemaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt, der sagte, »In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn etwas geschieht, dann können Sie darauf wetten, dass es so geplant war«

Christian Kuhn

9. Juni 2016 11:50

Ihr Satz "die Graf Coudenhouve-Kalergi zu Unrecht angelastete Vision einer hellbraunen Mischlingsrasse in Europa" stimmt leider so nicht.

"Die eurasisch-negroide Zukunftsrasse, äußerlich der altägyptischen ähnlich, wird die Vielfalt der Völker durch eine Vielfalt der Persönlichkeiten ersetzen."

aus:
R. N. COUDENHOVE KALERGI
PRAKTISCHER IDEALISMUS
ADEL - TECHNIK - PAZIFISMUS
1925
PANEUROPA - VERLAG WIEN-LEIPZIG

dort Seite 22

Schönen Gruß

Aristoteles.

9. Juni 2016 12:04

Müsste ich mich entscheiden,
entweder fünf Kinder mit meiner Cousine
oder fünf Kinder mit einer Afrikanerin zu zeugen,
würde ich mich sofort für die erste Variante entscheiden.

Das fünfte Kind, das vielleicht bekloppt wird,
wird von der Familie miternährt.

Besäße die Cousine meine Mittelmaßintelligenz,
wäre die Wahrscheinlichkeit hoch,
dass die übrigen vier Kinder schlauer werden
als die Durchschnittsafrikanerin und als die Eltern.

Im übrigen sollte Intelligenz auch nicht das ausschlaggebende Kriterium sein.
Sämtliche weniger intelligenten Indianer oder Buschvölker,
die ihre Kultur und Ethnie innerhalb ihrer Grenzen am Leben erhalten wollen
und sich gegen einen drohenden Völkermord zur Wehr setzen,
sind menschheits-, völker-, deutschen- und fremdenfreundlicher
als jeder noch so schlaue Schäublianer.

Im übrigen geht der Schäuble'sche Völkermord-Rassismus von der These aus,
die Rechten wollten sich komplett abschotten.
Dieser Humbug wird auch von den linken Meinungstrompetern ständig wiederholt.
Tatsache ist, dass die Deutschen stets von außerhalb (meistens innereuropäisch) befruchtet wurden, jedoch in Maßen und ohne ihr charakteristisches durchschnittlich deutsches Erscheinungsbild zu verlieren.
Gegen eine Permeabilität von 1 oder 2 zu 10 ist überhaupt nichts einzuwenden.

Bausparer

9. Juni 2016 12:06

Ein kluger Essay von Th. Schmidt u. ein nicht minder kluger Kommentar von Th. Wawerka. Man darf vielleicht ergänzend darauf hinweisen, dass eine soziale Durchmischung von Wohnvierteln schon immer ein zentraler Punkt der Stadtentwicklungsplanung gewesen ist. Ethnisch-religiöse "Parallelgesellschaften" sind durchaus nicht im Sinne des Regenten, sie bergen zu viele Risiken. Die ethnisch-religiöse Durchmischung wird daher sicher in den nächsten Jahren mit zahlreichen Programmen (unter dem Titel "Integration" etc.) betrieben werden. Die Vertreter der Kontakthypothese unter den Sozialwissenschaftlern betreiben auch so etwas wie die 'Radikalisierung der Hypothese im Zuge ihrer Falsifikation'. Sie würden Herrn Gauland z.B. sagen: Dier Leute mögen "Boatengs" nicht als Nachbarn haben wollen, wenn sie sie aber haben (müssen), dann werden sie schrittweise immer besser miteinander auskommen.
Ihr Bezug auf Rieff ist sehr scharfsinnig, Herr Schmidt, mit Blick auf Freud (von dem Rieff sich hat inspirieren lassen) wird man den "Todestrieb" jedoch nicht auf die westliche Zivilisation begrenzen, sondern als allgemeines kulturelles Phänomen betrachten müssen. Im Übrigen ist der IS ein besonders ausgeprägtes Beispiel dafür ("J'aime la mort comme vous aimez la vie", ruft Moh. Merah den frz. Polizisten zu.)
Schäuble glaubt gewiss, dass er sehr positiv u. konstruktiv ist u. würde die von ihnen analysierten "Implikationen" bestreiten, könnte man jemals mit ihm darüber "herrschaftsfrei" diskutieren ...

Taurec

9. Juni 2016 12:15

Eine völlige Wahnvorstellung. (Gesundes) Leben strebt nach Abgrenzung und "Diversifizierung", selbstbewußt sich behauptend. Selbst eine "Einheitsrasse" würde sich bald wieder entlang der stets vorhandenen, wenn auch minimalen, Unterschiede aufspalten und Gruppen mit eigener Kultur und Rasse entwickeln, die wieder gegeneinander stünden.
In der Tat dürfte aber die Masseneinwanderung, selbst bei Einführung entsprechender "Rassegesetze", nicht zu Vermischung, sondern der Natur gemäß zu Polarisierung führen. Ironischerweise könnte diese Politik daher, obschon zu deren Auflösung ausgelegt, die Wiederbelebung der europäischen Völker nach sich ziehen.

Corvusacerbus

9. Juni 2016 12:52

Die UN-Studie ist nicht wirklich bemerkenswert und auch nicht bedrohlich. Was sie zusammenfasst, sind statistisch korrekt erfasste Fakten, die seit Jahrzehnten in jeder Vorlesung zur Bevölkerungsstatistik, Versicherungsmathematik und Geriatrie dargelegt werden. Die UNO plant auch keine Politik für Europa und die EU. Dafür sind die Regierungen der europäischen Staaten, seien sie in der EU oder nicht oder noch nicht oder nicht mehr, verantwortlich. Und also sind die Völker dafür verantwortlich. Wenn zuwenig Nachwuchs gezeugt wird und heranwächst, man aber unbedingt eine auf Wachstum, Konsum und Wohlfahrtsstaat angelegte Wirtschaft will, dann darf man sich nicht wundern, daß Einwanderung stattfindet und daß die UNO das bemerkt und was drüber veröffentlicht. Die Europäer müssen ihre aus Jerusalem, Athen und Rom her stammende Zivilisation verstehen und tragen - was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen - und sich entscheiden, sie zu verteidigen, sie dem Neuankömmling als Leitkultur hinzustellen und Konsequenzen ziehen, wenn der sich nicht daran hält. Von mir aus auch, den genannten Symbolorten weitere hinzufügen und in einer Neo-Renaissance wiederbrleben. Wenn die Völker Europas dafür zu dumm, zu träge, zu feige, zu faul, zu unentschieden, zu gelangweilt vom Alten, zu unwissend über ihre Identiät und gegebenenfalls zu sehr fasziniert und angezogen vom Neuen sind (Moslem sein zum Beispiel ist theologisch und philosophisch sehr viel anspruchsloser/einfacher und paßt sehr viel besser zur Masse der hiesigen Un- und Halbgebildeten, als den dreieinigen Gott zu bekennen und Jesus als Christus), dann wird unsere europäische Zivilisation als solche verschwinden. Aber es ist lange nicht so weit und wenn es gelingt, bei uns den Herrschaftsanspruch des Islam zu bekämpfen und zu unterdrücken und die Einwanderung zu steuern, haben wir vielleicht die besten Zeiten vor und nicht hinter uns.

Christian

9. Juni 2016 13:00

Besonders pikant erscheint Schäubles Äußerung vor dem Hintergrund des tatsächlichen Problems genetisch bedingter Erkrankungen infolge Verwandtenehen bei muslimischen Einwanderern.
2011 hat nicht nur die FAZ sondern auch die taz über dieses Tabuthema berichtet.
Laut Auskunft einer leitenden Oberärztin an einer deutschen Uniklinik (persönliche Mitteilung) ist das der eigentliche Grund für die Einführung der Hör-Screenings bei Neugeborenen in Deutschland. Angeborene Hörstörungen sind bei der genannten Risikogruppe besonders häufig.

Weserlotse

9. Juni 2016 13:00

Man kann gar nicht genug darauf hinweisen, wie sehr sich die Ziele der radikalen Linken mit denen der liberalistischen Eliten überschneiden.

"Durch Zirkulation entsteht eine gemeinsame menschliche Spezies, ein bunter Orpheus mit unbegrenzter Macht; durch Zirkulation entsteht die menschliche Gemeinschaft. […] Als die wahren Helden der Befreiung der Dritten Welt dürfen heute die Emigranten und die Bevölkerungsströme gelten, die alte und neue Grenzen zerstört haben. Und so ist denn der postkoloniale Held derjenige, der fortwährend territoriale und rassische Grenzen überschreitet, der Partikularismen zerstört und auf eine gemeinsame Zivilisation verweist." (Aus: Hardt/Negri: Empire, "Nomadismus und Métissage")

Hier wie dort sehen wir ein verheerendes Menschenbild am Wirken, das den Menschen in der Weise umformen, um nicht zu sagen: umzüchten will, daß er zur eigenen Ideologie paßt.

Rainer Möller

9. Juni 2016 13:27

Nun, es gibt sicher eine tiefsitzende hysterische Furcht, durch Partikularismus zu vereinsamen und zu degenerieren. Joanne K. Rowling hat das ja zum Zentralthema ihrer Harry-Potter-Serie gemacht. Aber wo genau kommen diese Emotionen eigentlich her?

Aus der Realität wohl kaum. Es gibt zwar vereinzelte Beispiele einer solchen Entwicklung bei strengen, sektiererischen Anabaptisten. Aber bereits für die Amish stimmt das ganz und gar nicht, ebensowenig für die jüdische Orthodoxie: überall existiert ein Kinderüberschuss, keine Vereinsamung, und die Inzuchtgefahr wird geschickt umgangen.

Thomas Wawerka

9. Juni 2016 13:28

Christian Kuhn: Ihr Satz „die Graf Coudenhouve-Kalergi zu Unrecht angelastete Vision einer hellbraunen Mischlingsrasse in Europa“ stimmt leider so nicht.

Ich meinte, dass man es ihm zu Unrecht anlastet, da er dieser von ihm nur prognostizierten und nicht etwa geforderten Entwicklung kritisch gegenüberstand und sie nicht wie Dr. Evil als Masterplan zur Umgestaltung Europas entwarf ... So klingt das jedenfalls immer, wenn man vom "Coudenhouve-Kalergie-Plan" liest.

Taurec: Selbst eine „Einheitsrasse“ würde sich bald wieder entlang der stets vorhandenen, wenn auch minimalen, Unterschiede aufspalten und Gruppen mit eigener Kultur und Rasse entwickeln, die wieder gegeneinander stünden.

Das denke ich auch.

Ironischerweise könnte diese Politik daher, obschon zu deren Auflösung ausgelegt, die Wiederbelebung der europäischen Völker nach sich ziehen.

Wie vieles, über das wir hier so plaudern, ist das natürlich reine Spekulation. Aber angenommen, dass - würde das dann von denen, deren Interesse eine Reanimation der europiden ethnokulturellen Identitäten ist, nicht eine andere Strategie erfordern als den Rekurs auf staatspolitische Vorstellungen des 18./19. Jahrhunderts?

Der_Jürgen

9. Juni 2016 13:41

@Thomas Schmidt
Woher nehmen Sie bloss die Seelenruhe, sich angesichts dieses kaltblütigen Völkermordprogramms so gelassen und vorsichtig auszudrücken?

@Weserlotse
Danke für den Hinweis auf ds Buch von Hardt und Negri!

Vor drei Tagen erschien auf diesem Forum ein Beitrag mit dem Titel "Für die Freiheit, gegen den Austausch", der Anstoss zu einer recht lebhaften Debatte gab. Dabei fielen die Wortmeldungen von @der demograph sowie @Michael Schlenger, in denen das Offensichtliche, das Vorhandensein eines Plans zur Abschaffung der Deutschen (und anderen Europäer) mittels Vermischung, entgegen aller Evidenz in Abrede gestelt wurde, negativ auf.

@der demograph
"kann sich einfach nicht vorstellen, dass Merkel und Konsorten heimlich einen 'neuen Menschen' planen". Und
@Michael Schlenger
spricht von "unbeweisbaren Absichten irgendwelcher Akteure".

Ich bin ein leidenschaftlicher Anhänger der freien Diskussion, aber wenn jemand behauptet, schwarz sei weiss und weiss sei schwarz, wird es für mich schwierig, das Gespräch fortzuführen. Ich kann ja auch nicht mit einem Menschen über Geschichte debattieren, der behauptet, Napoleon und Rita Süssmuth hätten die Alpen mit ihren Elefanten überquert, seien aber dann in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern von den Panzern der Roten Armee gestoppt worden.

Da Wolfgang Schäuble als Wirtschaftswissenschaftler bestimmt kein Volltrottel ist, lautet die unabweisbare Folgerung aus dem hier angeführten Zitat, dass er die Deutschen durch Mischung mit Orientalen und Afrikanern verdünnen und letzten Endes zum Verschwinden bringen will. Wir haben hier den X-ten Beweis für die Existenz eines Planes vor uns. Welche geistigen Väter dieser Plan hat, braucht nicht nochmals wiederholt zu werden, sonst gähnen 90 % der Leser vor Langeweile, und Martin Lichtmesz wird wieder wütend.

Ob unsere beiden Denker, der Demograph und Michael Schlenger, auch diesmal wieder von "unbeweisbaren Absichten" reden und "sich nicht vorstellen können", dass Schäuble die Deutschen abschaffen will?

Monika

9. Juni 2016 13:45

Weder der Markt noch der Staat könnten den «Kollaps» der europäischen Geburtenraten wirksam verhindern, so Sacks, der von 1991 bis 2013 Oberrabbiner und damit höchste moralische Instanz des britischen Judentums war. Stattdessen herrsche ein System des Versagens und des moralischen Verfalls. Es fehle allgemein der Wille, Opfer für die Zukunft zu bringen. Die Menschen seien vor allem darauf bedacht, die Gegenwart zu genießen und lehnten die Verantwortung für Kinder ab. Gleichzeitig wachse die soziale Ungleichheit und verfalle der Glaube an etwas Höheres. Durch diese Entwicklung verliere Europa zunehmend seine Identität. «Und wenn eine Kultur ihre Identität verliert, bleibt nichts mehr übrig, in das man integrieren könnte.»

Jonathan Sacks, siehe dort:

https://www.kath.net/news/55451

Der Wunsch nach biologischer Auflösung des Eigenen zeigt sich in nichts so sehr wie in den hohen Abtreibungszahlen.
Wir amüsieren uns wahrlich zu Tode.
Was Herrn Schäubles Lust am Untergang betrifft, verstehe ich die nicht.
Er hat ja eigene Kinder und Enkel . Auch die von ihm ins Leben gerufene Islamkonferenz war von Beginn an Murks.
Sein politisches Vermächtnis wirkt im Rückblick wie ein großes Scheitern.
Darüber kann man böse und zynisch werden.
Und neidisch auf den bald mächtigsten Mann der Welt , der seine Stimme gegen die Biopolitik der Auflösung erhebt:
Donald Trumps Großeltern kommen immerhin aus dem wunderschönen pfälzischen Kallstadt.
Vielleicht ärgert sich Schäuble nur, weil er nicht rechtzeitig den Sprung in die große weite Welt geschafft hat.
Wenn ich schon das Spielzeug nicht haben kann, dann mach ich es kaputt.

Peter

9. Juni 2016 13:58

Die Frage muß doch lauten: wie kommen diese radikalen Vorstellungen und dementsprechend auch diese auf Verwirklichung zielenden extremen Handlungsoptionen in die Köpfe unserer "Volksvertreter"? Wie konnte sich ein solcher Nihilismus im Parteiensystem herausbilden, so gut und so lange tarnen und gleichzeitig permanent wirken.

Es scheint der Fall zu sein, daß die Deutschen nicht wissen, wer sie regiert! Und es scheint auch der Fall zu sein, daß Deutschen nicht wissen wollen, wer sie da dirigiert. Und es scheint der Fall zu sein, daß die Deutschen auch niemals erfahren werden, wer sie da hinabschickte in den Verfall ...

Das deutsche Volk ist das Volk mit dem gebrochenen Genick, seine Kultur ist ausgelaugt und wird nur noch von Zumutungen generiert, die selbst allesamt anti-kulturell sind. Gar nicht erstaunlich ist daher, daß die derzeit sich bildende Opposition den notwendigen Kulturkampf eher meidet - sie will nicht unverstanden sein. Alle Erwägungen, Vorschläge oder Angriffe gegen das Treiben der anti-kulturellen Pseudoelite werden durch die Angst, zu weit vorzupreschen ausgebremst. -- Gleichzeitig frißt die stille Dauer dieser Zustände die kulturellen Restbestände auf ...

Alfons Trockenbauer

9. Juni 2016 13:58

Damit ist verbunden, daß die Rationalisierungen, mit denen sie anfänglich vermittelt werden sollte, zunehmend in den Hintergrund treten und die tieferen Motive ihrer Anhänger offener zu Tage treten.

Normalerweise gehe ich, egal um welches Land es geht, nicht von einer langfristig geplanten Politik aus, also über 4 oder gar 10 Jahre hinaus, denn so eine langfristige politische Planung ist, auch wenn sie gewollt ist, wegen der Sachzwänge regelmäßig nicht möglich. Nicht schlimm, es geht auch so. Aber manchmal... Daher Zustimmung zum Artikel, der den biologischen Aspekt der Sache deutlich werden lässt. Und das Wort "Inzucht" ist wirklich verräterisch. Auch sachlich absurd, denn diese "Inzucht" hat Europa zur Weltherrschaft geführt, bis es diese dann im 20. Jahrhundert an andere Großmächte abgeben musste. Aber auch der Status Quo dieser europäischen "Inzucht" ist ja nicht so übel, wenn man sieht, das 500 Millionen (oder so) Nichteuropäer gerne hier wohnen würden.
Davon abgesehen: Der Islam führt, wo er dominiert, unweigerlich zu kultureller (wohlgemerkt) Inzucht. Das ist ja eins seiner Hauptprobleme, das er quasi aus sich selber lebt, kaum Einflüsse von außen zulässt. Er lässt keinen Fortschritt zu. Der Zustand der islamisch dominierten Länder in Afrika und Arabien ist das Ergebnis dieser kulturellen Inzucht.
Und zum Schluss: Dr. "Mabuse" Schäuble verwendet das Wort Inzucht ja offensichtlich in seiner biologischer Form, im Sinne von völkisch, rassisch. (Allerdings: Ich kenne den genauen Wortlaut des Interviews nicht, also diese Feststellung unter Vorbehalt). Man stelle sich das Entrüstungserdbeben vor, wenn ein AfD-Mensch biologisch argumentieren würde. Das wäre dann nämlich angeblich: völkisch, rassisch. Immerhin weiß man jetzt, was man früher schon vermutete, es gibt keine Unklarheiten mehr.

Ostelbischer Junker

9. Juni 2016 14:26

Es ist wieder so ein Moment, Kubitschek berichtete darüber wie sein Dorf von Zigeunern überfallen wurde: Eigentlich müsste man sofort etwas tun, ihn (sie)(politisch) spüren lassen, was er da eigentlich von sich gibt, verbricht - aber man bleibt zivilisiert, hofft auf die nächste Wahl, die Polizei, den Rechtsstaat. Öffentlich wird unsere Verfassung in den Dreck getreten. Nach der mainstream-Ansicht existiert das Grundgesetz wahrsheinlich gar nicht mehr (,,Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen (....) hat sich ein nicht existentes soziales Konstrukt einen Fetzen Papier verpasst")

Ich wünsche Herrn Schäuble viel Spaß damit, seine abgelegene Südseeinsel (für dass er Deutschland wohl hält) mit dem inzestuösesten Menschenschlag des Planten zu revitalisieren!
https://www.taz.de/!5111122/

PS: Gibt es Jenaer Mitstreiter?

Valjean72

9. Juni 2016 15:00

@Thomas Wawerka

Aber die geschichtlichen Beispiele, die mir einfallen, lassen eher darauf schließen, dass der Prozess einer Massenmigration nicht zur Vermischung, sondern zur gesteigerten Trennung, zur Segregation führt

Das sehe ich wie Sie. Mittelfristig wird diese Masseneinwanderung nicht zu einer gesteigerten Vermischung sondern zu einer ausgeprägten Segregation führen.

Schon jetzt kann man aus vereinzelten Aussagen von integrierten Einwanderern, bzw. deren Nachkommen entnehmen, dass sich das Klima in Deutschland bereits geändert hat und sie heute im Alltag zunehmend misstrauisch beäugt werden, so sie denn erkennbar orientalisch oder afrikanisch aussehen. Diese Menschen sind also auch Opfer der Masseneinwanderung.

Zudem gehe ich davon aus, dass sich der Graben unter den Deutschen selbst verschärfen wird und die gesellschaftlichen Gegensätze insgesamt zunehmen werden.

@Bausparer:

Ethnisch-religiöse „Parallelgesellschaften“ sind durchaus nicht im Sinne des Regenten, sie bergen zu viele Risiken

Dies gilt aber nur unter der Voraussetzung, dass der Regent stets das Wohlwollen, sowohl seines Staates, als auch das seiner Untertanen als Prämisse für sein Handeln ansetzt.

Ein solcher Monarch oder Staatenlenker hätte aber bezüglich des Phänomens der Masseneinwanderung gewiss gänzlich anders verfahren als die Bundesregierung.

Nach meinem Dafürhalten führt diese Masseneinwanderung zu einer beträchtlichen Schwächung des gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland. Und dies in einer Offensichtlichkeit, dass man den verantwortlichen Politikern (bzw. deren Einflüsterern) entweder Ahnungslosigkeit, Stümperhaftigkeit oder schlichtweg Absicht unterstellen muss...

Bemerkenswert und zugleich erschreckend an Schäubles Ausspruch ist der Umstand, dass er von einem alten, weißen, männlichen und konservativen Politiker getätigt wurde. Das verdeutlicht das Ausmaß wie weit sich diese Ideologie von „Multi-Kulti“ und „Diversity“ bereits verbreitet hat und wie tief sie in die verschiedenen gesellschaftlichen Schichten/Gruppen eingedrungen ist.

Coon

9. Juni 2016 15:01

@Taurec:
"Ironischerweise könnte diese Politik daher, obschon zu deren Auflösung ausgelegt, die Wiederbelebung der europäischen Völker nach sich ziehen."

So etwas Ähnliches hat Trump vor Kurzem angedeutet: Die Angst der Linken, dass das weisse Amerika die multikulturelle Geschichte kauft und unter dieser Prämisse zu handeln beginnt und sich erneut als eigene ethnische Gruppe begreift. Das würde bedeuten, dass Dinge wie eine Sezession denkbar würden, was die Interessen des Apparates massiv bedrohen wird. Daher auch der Übergang von der offensichtlich gescheiterten Erzählung über Integration zur Vermischung. Damit wäre man dann wieder beim neuen Menschen, für den die Aufgabe des Eigenen erforderlich ist. Da es nicht schnell genug geht, wird man aktiv den Übergang zu einem Gewaltregime vorantreiben.

@Peter:
wie kommen diese radikalen Vorstellungen und dementsprechend auch diese auf Verwirklichung zielenden extremen Handlungsoptionen in die Köpfe unserer „Volksvertreter“?
Man kämpft um seine vor allem ökonomische Position und wird dafür wie üblich bis zum Äussersten gehen. Dünkel, Dummheit, Anmassung und der noch funktionierende Gewaltapparat sind die üblichen Zutaten alle Fünf gerade sein lassen zu wollen.

@Der_Jürgen
Wolfgang Schäuble als Wirtschaftswissenschaftler
Der Mann ist zuvorderst Jurist so wie ein signifikanter Anteil seiner Gesinnungsgenossen im Apparat. Nicht alles, was mal "gehört" wurde, sollte man heute als fachliche Qualifikation einstufen.

@Monika
Die Geburtenraten sind in nahezu allen Ländern mit westlichen Wirtschaftssystemen (ausser Israel, das zumindest zeitweise eine Ausnahme bildet) unterhalb des Selbsterhaltes. Das ist nichts für Deutschland Spezifisches.
"Es fehle allgemein der Wille, Opfer für die Zukunft zu bringen."
Witzig so etwas ausgerechnet von einem Rabbiner zu hören, lehnt doch gerade das Judentum das Opfer so sehr ab, weswegen es sich ja auch ständig rechtfertigen muss. Die Geburtenraten des gebildeten Judentums sind übrigens die niedrigsten weltweit.

Ich hatte an anderer Stelle bemerkt: Es gibt kein Heil ohne Opfer. Mit dem Versiegen der geistigen Quelle (Christentum) kehrt die alte Vorstellung von der Befreiung durch das immer wieder zu erneuernde Opfer zurück. Die Führung in Berlin hat schlicht keine Ahnung, dass sie sich erneut auf einem Kurs bewegt, den vor 80 Jahren bereits ein Anderer eingeschlagen hatte.

Michael Schlenger

9. Juni 2016 15:02

An den Jürgen:

Dachte mir schon, dass Sie die Gelegenheit nutzen, Skeptiker in punkto "Großer Umvolkungs-Plan" mit dem Schäuble-Beitrag als nicht satisfaktionsfähig zu entlarven.

Sehen Sie, mir ist egal, was ein Herr Schäuble zu dem Geschehen von sich gibt, dessen Herr er nicht ist. Ich halte es schlicht für möglich, dass unsere Regierung nicht mehr weiß, wie sie die Geister wieder loswerden soll, die sie m.E. ohne Plan, aber mit einer typisch-deutschen Mischung aus Idealismus, Naivität und Geltungssucht heraufbeschworen hat.

Dann wird eben dahergeplappert, was gerade vermeintlich in die Landschaft passt, wie das Politiker jeder Couleur von morgens bis abends tun. In einer langen Politikerkarriere kommen so einige Rohrkrepierer zustande. Fortgeschrittenes Alter mag auch eine Rolle spielen...

Dass dagegen hinter der unkontrollierten Einwanderung hierzulande ein möglicherweise generationenalter, verbindlicher Plan stehen soll, der - aus unerfindlichen Gründen - von wechselnden Regierungen verfolgt werden m u s s und w i r d, ist für mich nicht überzeugend.

Worin sollte die Bindungswirkung eines solchen Plans liegen und wer stellt sicher, dass er unter allen Umständen umgesetzt wird? Wie zwingen die "Hüter" dieses Plans die immer wieder neuen Akteure im Zeitablauf dazu, sich plankonform zu verhalten? Führen die über alle potentiellen späteren Regierungsmitglieder kompromittierende Akten?

Weshalb also sollte die bloße Vision oder Prognose eines Coudenhove-Kalergi - danke an Herrn Wawerka für die diesbezügliche Anmerkung - oder anderer bisweilen genannter Denker, Schriftsteller oder selbsternannter Strategen die Wirkungsmächtigkeit eines Plans gewonnen haben, dem sich ausgerechnet die deutsche Bundesregierung bis heute auf keinen Fall entziehen darf, kann und will?

Interessanterweise hat ja gerade der verhängnisvolle Kurs Deutschlands die Lage so zugespitzt, dass die lieben europäischen Nachbarn die Schotten dicht gemacht haben und etwa in Form des
29-jährigen österreichischen Außenministers sogar Maßnahmen nach australischem Vorbild fordern.

Passt das etwa auch zu einem Plan von irgendjemand Übermächtigen, "einfach" Europa mit Migranten zu fluten, ohne dass sich irgendwo dort Widerstand regt?

Nein, ich bleibe dabei: Es gibt keinen Grund, die Motive außerhalb Deutschlands zu suchen, wenn sie in pathologischen Befindlichkeiten deutscher Politiker gefunden werden können.

der demograph

9. Juni 2016 15:09

es ist übrigens ein heute weit verbreitetes Missverständnis um Inzucht im genetischen Sinne vorzubeugen wären internationale Partnerschaften hilfreich. Wenn man nicht gerade Cousins ersten oder zweiten Grades heiratet ist Unzucht beinahe ausgeschlossen.
Bittere Ironie bei Schäubles Ausrutscher: die Leute die gerade nach Deutschland gekommen sind gehören zu der Gruppe die heutzutage tatsächlich am stärksten durch Inzucht betroffen ist. Ehen zwischen Cousins ersten Grades sind in der arabischen Welt sehr häufig.

Thomas Wawerka

9. Juni 2016 15:20

Aristoteles: ohne ihr charakteristisches durchschnittlich deutsches Erscheinungsbild zu verlieren

Dazu eine Anekdote: Ich bin ja im Vogtland aufgewachsen, also nahe der Grenze zur damaligen Tschechoslowakei. Wann immer wir nach Asch oder Eger gefahren sind, hab ich mir die Leute angeguckt und festgestellt: Die sehen anders aus als die Leute in Oelsnitz oder Plauen. Die Andersartigkeit war subtil, aber spezifisch, vor allem in der Physiognomie. Ich habe mich immer sehr darüber verwundert.

W.Wagner

9. Juni 2016 15:26

Schon beim ersten Lesen auf der JF-Seite wurde mir schlecht: Inzucht in Deutschland?
Selbst wenn man in die Zeit nach dem 30-jährigen Krieg zurückgeht, welche kulturellen, geistigen, musikalischen Leistungen bei einer so geringen Zahl an Deutschen - mit steigender Tendenz im 19. und noch im 20. Jahrhundert.
Noch ein Beispiel: Meine Großmutter aus Hinterpommern heiratet einen Franken, mein Vater meine Mutter mit Hintergrund aus Mecklenburg und Stuttgard, meine Schwester einen Westerwäldler, ähnliches gilt für meine Cousins/Cousinen. Alle studiert, alle in führenden Positionen, alle Klavier spielend, alle Bücher lesend, alle mit mehreren Sprachen (also "weltoffen"), etc., keine Erbkrankheiten, gesunder Nachwuchs.
Mir wird schlecht wenn ich noch mehr Dummheiten von Maas, Schäuble oder Merkel hören muss. Klonovsky hat auf seiner Internetseite Maas geantwortet, Schmidt hier auf Sezession großartig Schäuble, Hinz und andere haben Frau Merkel geantwortet. Diese Politiker stehen ohne ein einziges vernünftiges Argument da, im Gegenteil, sie sind die Zerstörer der europäischen Hochkultur - wann werden sie endlich gestoppt!

Andreas Walter

9. Juni 2016 15:27

Dafür würden sich aber Ostasiaten besser eignen. Glaubt man zumindest den IQ Forschern. Wollen aber die deutschen Frauen nicht weil ...

Wenn wir also schon auf den Niveau sind, Herr Schäuble, dann bitte richtig:

https://www.achgut.com/artikel/das_gutmenschentum_und_die_intelligenzforschung/

Hartwig aus LG8

9. Juni 2016 15:38

Schmidt schreibt wie immer mit Bedacht und kühlem Kopf. Bravo.
Aber ein Tollhaus ist mittlerweile eine Wellness-Oase gegen das, was sich hier in meinem Deutschland abspielt. Man schaue sich nur die Schlagzeilen der JF im heutigen online-Angebot an. Und inmitten dieser Meldungen seiner eigenen Zeitung sorgt sich Dieter Stein über eine eventuelle Radikalisierung der AfD. - Das nur am Rande.
Der tiefe Riss im Deutschen Volk wird (wohl bewusst) von Regierungsseite vertieft. Was wird beabsichtigt? Was soll ausgelotet werden? Fühlt man sich tatsächlich stark genug, um im Einwanderungskontext mit Begriffen wie Inzucht zu hantieren? Wer soll damit mobilisiert werden? Ich habe keine schlüssigen Antworten. Außer, das an etwas Ungeheuerem gearbeitet wird.

Der Radikalität der politischen Klasse kann eigentlich nur noch radikale Sezession entgegengesetzt werden. Und ich könnte heute niemanden verurteilen, der das Wort Widerstand in einem althergebrachteren Sinn auslegt.

deutscheridentitärer

9. Juni 2016 15:57

@Michael Schlenger

Ich finde ihre Darstellung plausibel, verstehe aber das Bedürfnis die Geschehnisse als planmäßig zu verstehen und ihnen so wenigstens ihre Sinnlosigkeit zu nehmen.

Es handelt sich hier um eine geistige Krankheit, die uns im Griff hat.

Dass gewisse Gruppen opportunistisch versuchen von dieser Entwicklung zu profitieren (mMn kurzsichtig), bestreite ich dagegen nicht.

Dadurch kann leicht der Eindruck eines gesteuerten Geschehens entstehen, während es in Wirklichkeit wohl eher so ist, dass eben passiert, was passiert, und dieses im Nachgang gewissermaßen als eigene Tat hingestellt wird.

Rüdiger

9. Juni 2016 16:26

Herr Wawerka,

Ich meinte, dass man es ihm zu Unrecht anlastet, da er
dieser von ihm nur prognostizierten und nicht etwa geforderten Entwicklung kritisch gegenüberstand und sie nicht wie Dr. Evil als Masterplan zur Umgestaltung Europas entwarf

Den Eindruck, dass Coudenhove-Kalergi dieser Prognose kritisch gegenüberstand, hatte ich bei Lektüre des Praktischen Idealismus eher nicht.

Richtig, er fordert nicht die Rassenmischung als politischen Aktionsplan, sondern sieht sie als naturnotwendige Gesetzlichkeit (aber die Grenzen zwischen "zwangsläufig Kommendem" und dem Geforderten sind fliessend: denken wir an die Marxisten oder allgemeiner die Progressisten, die ihre Forderungen zur radikalen Umgestaltung der Gesellschaft immer zugleich als geschichtliche Zwangsläufigkeiten sehen, wobei sie sich als Akteure zugleich immer in die Rolle eines bloss ausführenden Instruments des Weltgeistes setzen).

Wenn man das mit seinen Ausführungen über das Judentum zusammenliest, das als einziges seine Kohärenz als Volk behalten werde, von der allgemeinen Rassenmischung daher nicht betroffen sei und als neuer Geistesadel an die Stelle des alten Blutadels treten und den vermanschten Rest der Menschheit weise regieren werde, gibt das doch einen sehr unangenehmen Zusammenklang mit der Ansicht mancher zeitgenössischer jüdischer "Supremacists" (wie etwa der in diesem Zusammenhang zu Recht häufig zitierten Barbara Spectre-Lerner).

Richtig, er fordert nicht - wie Sarkozy - die métissage, er will diese nicht wie Sarkozy mit Gewalt gegen den Willen der Völker durchsetzen, aber im Stile Honeckers ruft ein Coudenhove-Kalergi den nationalistischen Inzuchtbefürwortern entgegen: "Die Rassenmischung in ihrem Lauf halten weder Ochs' noch Esel auf". Er ist also auf der Seite des Fortschritts, der Zukunft, während die, die auf Grenzen und kontrollierter Migration bestehen, sich an Veraltetes klammern und durch die ehernen Gesetze der Geschichte von selbst weggespült werden.

Dieser Glaube an eine ehern bestimmte, von schlauen Intellektuellen bereits vorhersehbare Zukunft ist also kein Plan, sondern eher ein schlechtes Mem - eine zeitgeistige Umweltverschmutzung. Sie schmeichelt besonders Intellektuellen, die sich in der Rolle des Propheten gefallen können, erfasst aber alle möglichen Menschen - Politiker ebenso wie alle anderen.

Winston Smith 78699

9. Juni 2016 16:58

Thomas Wawerka
Donnerstag, 9. Juni 2016, 15:20 (URL) | Kurz-URL

Ich bin ja im Vogtland aufgewachsen, also nahe der Grenze zur damaligen Tschechoslowakei. Wann immer wir nach Asch oder Eger gefahren sind, hab ich mir die Leute angeguckt und festgestellt: Die sehen anders aus als die Leute in Oelsnitz oder Plauen.

Steh ich jetzt auf dem Schlauch?

Thomas Wawerka wurde 1975 geboren und wuchs im Dreiländereck BRD/DDR/CSSR auf.

https://www.phantastik-couch.de/thomas-wawerka.html

Ist das derselbe? Wenn ja, dann bitte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bene%C5%A1-Dekrete

Grüße aus dem versprengten Sudetenland!

Der_Jürgen

9. Juni 2016 17:18

@Rüdiger

Danke für Ihren kenntnisreichen und intelligenten Kommentar.

Wenn ich dazu komme (ich habe viel zu tun) werde ich

@Michael Schlenger

heute abend oder morgen auf seine Einwände antworten.

Thomas Wawerka

9. Juni 2016 17:35

Winston Smith: Steh ich jetzt auf dem Schlauch?

Nein, das bin ich.
Mein Großvater war Vertriebener.

Friedhelm

9. Juni 2016 17:35

@1: "interkultureller" Friede vielleicht in der Hinsicht, daß Kriege aufgrund der dadurch absinkenden Durchschnitts-Intelligenz nicht mehr möglich seien werden, zumindest werden es Kriege ohne modernes Kriegsgeschützt, da für dessen Entwicklung der Hirnschmalz fehlen wird. Davon ab müsste sich wirklich die gesamte Welt vermischen.

Das wird nicht passieren, alleine die Nordostasiaten werden das nicht mitmachen, die Aschkenasim-Juden wohl auch nicht. Und viele Deutsche, das schreiben Sie ja, haben wohl auch keinen Bock auf kopftuchtragende Schwiegermütter die einen sowieso ablehnen.

Davon abgesehen: zunehmende Überfremdung führt dazu, daß die Menschen sich zurückziehen, siehe diesen Blog-Eintrag:

Grobübersetzung: Ein Vielvölkergemisch erzeugt keine Gruppenfeindlichkeit gegenüber einer fremden Rasse, darauf weisen unsere Untersuchungen hin. Stattdesssen neigen die Menschen in Vielvölkergemischen dazu: — sich vom Gemeinschaftsleben zurückzuziehen, — ihren Nachbarn zu mißtrauen, unabhängig von deren Hautfarbe, — sich von ihren Freunden, auch von vordem engen Freunden, zurückzuziehen, — das Schlechteste von ihrer Gemeinschaft und deren Führern zu erwarten, — weniger freiwillige Aufgaben zu übernehmen, — weniger für gute Zwecke zu spenden, … — und unglücklich lange Zeit vor dem Fernseher herumzuhängen. Beachten Sie bitte, daß dieses Verhaltensmuster nicht nur einen Punkt betrifft, sondern verschiedene Bereiche des menschlichen Lebens erfaßt. Leben in einem Vielvölkergemisch führt dazu, zumindest bei kurzfristiger Betrachtung, daß sich die Menschen in ihr Schneckenhaus zurückziehen.

[https://genhorst.wordpress.com/2016/04/03/stress-test/]

Siddharta

9. Juni 2016 17:46

Der langgediente Schleppenträger führt das rhetorisch gruseligste Instrument ins Feld: die Eugenik. Das ist keine Radikalisierung, das ist hanebüchener Quatsch. Und es lässt wieder einmal die abgrundtiefe Verachtung der Herrschenden für das Volk erkennen. Wenn die Deutschen tatsächlich durch die Zuwanderung von Migranten, deren kognitive Muster ein beziehungsweise zwei Standartabweichungen unter dem europäischen Durchschnitt liegen, "aufgeartet" werden müssen, dann sind sie wahrlich Unwerte. Die Masken fallen, die Tünche erodiert. Ich kann den alten Mann in seinem Wägelchen, der Woche für Woche Milliarden deutschen Volksvermögens verprasst, und den trotzdem noch viele Uneinsichtige für eine integre Persönlichkeit halten, nun besser verstehen.

Nordlaender

9. Juni 2016 17:47

@Michael Schlenger

"Es handelt sich hier um eine geistige Krankheit, die uns im Griff hat.
Dass gewisse Gruppen opportunistisch versuchen von dieser Entwicklung zu profitieren (mMn kurzsichtig), bestreite ich dagegen nicht."

Es geht um Viren (= Meme), gezüchtet in Giftlaboren, um eine Massenpsychose zu induzieren. In den VSA spricht man vom pathologischen Altruismus. Wer sind die Betreiber dieser Giftküchen?Beim"racism" (mit negativer Konnotation) bin ich auf diesen Sexualwissenschaftler gestoßen:

https://books.google.de/books/about/Racism.html?id=wiMSAQAAIAAJ&redir_esc=y

Neuerdings wird öfter behauptet, Bronstein ("Trotzky") habe diesen Begriff gemünzt. Habe bislang noch keine Quelle gefunden, die das belegt. Im Wahrheitsmedium werden Mythen gestrickt, die Blumenkinder z.B. wirklich eine Bewegung von unten? Reiner Zufall, daß eine ganze Reihe der damaligen Stars aus Militärfamilien stammten, von Jim Morrison über Stephen Stills bis Frank Zappa?

"Seltsames geschieht in Laurel Canyon - Die dunkle Seite der Hippie- Bewegung"

https://www.youtube.com/channel/UCTFEUIexkUgUIvHiCOzHG-w

Ach so: Der Gründer der Paneuropäischen Union und Mitbegründer der Europäischen Union beschreibt das Rassamassa sehr ähnlich wie der EU-Bonze Daniel Cohn-Bendit. Eine scheinbar unausweichliche Entwicklung, die jedoch gewollt ist und von gewissen Eliten gezielt herbeigeführt wird.

Heinz

9. Juni 2016 17:56

Hier wird oft die Frage gestellt, was hinter "all dem" steckt. Ich sehe das so:

Seit dem 2. Weltkrieg treibt die politische Klasse der Gedanke um, von deutschem Boden dürfe nie wieder eine Aggression nach außen ausgehen. Um dieses Ziel - immer in den Augen besagter Politiker - sicherzustellen, gibt es zwei Wege: Die äußere Lösung oder die innere. Gerade bei Schäuble dürfte es sich um einen Protypen handeln, der dieser Denkweise verfallen ist.

Die äußere Lösung besteht in der Auflösung des deutschen Staates in einem europäischen Staat. Das hätte auch die Preisgabe des westdeutschen Teilstaates beinhaltet, wenn 1989 nicht die Geschichte dazwischengefunkt hätte. Diese äußere Lösung hat man bis vor einiger Zeit favorisiert. Schäuble ist einer der "glühendsten" Europäer, was aber nichts mit Europa, sondern alles mit der Ausschaltung deutscher Staatlichkeit zu tun hat. Mittlerweile ist den Protagonisten dieses Weges aber klar geworden, dass diese Lösung zu scheitern droht oder jedenfalls in ihren Augen nicht schnell genug erreicht werden kann, weil die anderen Länder bzw. ihre Völker partout nicht in einem europäischen Einheitsstaat aufgehen wollen.

Aufgrund dieser Erkenntnis und zeitlich parallel zu ihr verfolgt man nun mit Nachdruck und zunehmender Radikalität die innere Lösung, die darin besteht, das Volk bzw. die Bevölkerung in Deutschland so zu heterogenisieren, dass in Zukunft eine einheitliche Willensbildung, die zu der befürchteten Aggression nach außen führen könnte, unmöglich gemacht werden soll (wohlgemerkt: ich spreche hier davon, was nach meiner Meinung die handelnde Politklasse umtreibt). Dass es zwischen den Bevölkerungsgruppen im Inneren zu Konflikten (Verteilungskämpfe / Kriminalität / Parallelgesellschaften etc. etc.) kommt, ist dabei ebenso erwünscht wie ein allgemeiner wirtschaftlicher Niedergang durch Zustom bildungsferner Schichten, schwächen innere Auseinandersetzungen und wirtschaftlicher Rückschritt doch die Fähigkeit, sich nach außen zu behaupten.

Aristoteles.

9. Juni 2016 18:01

Der Hybris der Mächtigen und dem Missbrauch der Völker kann kein Einhalt geboten werden, dadurch dass man
1) beschwichtigt
2) verharmlost
3) einen pseudo-souveränen Standpunkt einnimmt.

Coudenhove-Kalerghi hat nicht nur gedacht, sondern auch gehandelt:

https://de.wikipedia.org/wiki/American_Committee_on_United_Europe

Seine geistigen Kinder heißen Thomas Barnett, Frans Timmermanns ...

Den Deutschen ist auch nicht damit geholfen, dass man sie damit tröstet,
dass sie irgendwann einmal in einer German-Town leben dürfen
(so prognostizierbar das vielleicht auch sein mag).
Es gehört hier eine Grenze gezogen und zwar eine scharfe und zwar jetzt,
um zu retten, was zu retten ist.
Sezession ist das richtige Stichwort.

@Thomas Wawerka
Ich werde auf der Arbeit auch besonders angeguckt, weil ich mich zu meinem Deutschsein bekenne.
Auch halte ich es für etwas ganz Normales, dass jemand, der anders aussieht, auffällt.

Zur JF:
Solchen Typen wie Dieter Stein sollte man mit einer Palastrevolution drohen.

Ähnlich innerhalb der AfD. Habe mir vorgestern von einer Patriotin erzählen lassen, die zwecks Aufnahme in die Partei ein Gespräch mit dem sächsischen Landeschef Wurli (Wurlitzer) hatte. Der distanzierte sich zuallererst einmal von Höcke; was Höcke gesagt habe, sei nunmal rassistisch (obwohl das mittlerweile längst widerlegt ist).
Was soll man dazu sagen?

Dass das ganze Humanitätsgelaber nur Mittel zum Zweck war,
sieht man an den sofortigen Bemühungen um Arbeitsvermittlung und Integration. Die Migranten sollen gar nicht erst wieder zurückkehren, sondern die Deutschen vor Inzucht bewahren --- Integration durch Penetration, wie oben jemand treffend sagte.

Auch glaube ich nicht, dass die Schäuble-Äußerung reiner Zufall war.
Wahrscheinlich hatte der sich vor dem Interview gerade nochmal das Programm durchgelesen, das an diesem Wochenende bei den abgeschotteten Bilderbergern durchgesprochen wird.
Wahrscheinlich hofft Golum, in Dresden mal kurz den Ring der Macht berühren zu dürfen.

https://data5.blog.de/media/839/3401839_12cd191677_m.jpeg

Keats

9. Juni 2016 18:06

Die herrschende Ideologie gibt sich demonstrativ nihilistisch. Offenheit, Toleranz, Grenzenlosigkeit, Nicht-Diskriminierung - die westlichen Werte kreisen um das Nichts, um die Wertlosigkeit. Aber hier ist kein Todestrieb am Werk, es ist ein Sedativum, das den Untertanen verabreicht wird. Die allgemeine Wurstigkeit und "Es ist noch immer gut gegangen"-Mentalität läßt sich an sommerlichen Wochenenden hervorragend an den Mengen von zufriedenen deutschen Dodos beobachten, besonders in den Tempeln der Kultur, in den Opern und Museen. Die Idylle lebt noch in Deutschland.

Zur Zeit greift das Konjunkturprogramm der Masseneinwanderung, bei dem, ähnlich wie in Kriegen, Unmengen von Werten sinnlos verbrannt werden. Überall wird gebaut, die Wirtschaft brummt. Wenn das Strohfeuer vorbei ist, werden die Deutschen sich überrascht da wiederfinden, wo die Griechen 2010 waren. Aber wenn man sich die apokalyptischen Vorhersagen des letzten Jahres ansieht, muß man sagen: "Es ist noch relativ gut gegangen." Was wir erleben ist neu, der Ausgang völlig offen.

Arbeitsagentur-Chef Weise geht seit Wochen mit der Weisheit hausieren, daß die "Flüchtlinge" ganz überwiegend eine Belastung bleiben werden. Derweil propagiert die deutsche Wirtschaft weiterhin penetrant drohend das Wegmorphen der Deutschen. "Wir zusammen", von (naming & shaming): VW, Opel, Telekom, Adidas, RWE, Sixt, TUI, uva. Spürbare Reaktion bei den Dodos: keine.

Das Gegenteil der Rassentheorie von Schäuble stimmt. Gerade bei Kindern von schwarz/weißen Eltern sind Erbkrankheiten weit verbreitet. Es gibt nicht nur ein Zu-Nah, es gibt auch ein Zu-Fern. Aber das weiß Schäuble natürlich, auch daß in den USA "Integration" ein Begriff der Vergangenheit und Segregation angesagt ist. "La Raza", "Black Lives Matter" - identity politics knallt richtig gut.

Eure Zersplitterung ist unsere größte Stärke.

Und die fördert man gesamtgesellschaftlich, indem man weitere Millionen Afrikaner und Asiaten nach Deutschland holt - es damit als Bonus zum europäischen Buhmann macht -, und auf individueller Ebene, indem man das Zu-Fern als erstrebenswert darstellt.

Waldgänger

9. Juni 2016 18:41

Der sich radikalisierende und unübersehbar ins Irrational-Ideologische weisende Ton, der die Äußerung Schäubles charakterisiert, lässt mich an den jüngsten Text von Lutz Meyer denken ...

Die sich radikalisierenden Ideologen als ein sich wiederholendes Grundmuster der Geschichte!
Meyer hat das im Vergleich der Gegenwart mit den Irren von Münster 1534 untersucht und die berechtigte Frage aufgeworfen, wie weit die Radikalisierung vor dem Kollaps noch reichen mag ... und in welcher Phase wir uns befinden.
Das frage ich mich auch!

Übrigens scheint mir "Münster 1534" gar nicht mal das beste Beispiel, denn die Französische Revolution bietet ja noch viel aktuelleres Anschauungsmaterial ... !

(Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den von Schäuble aufgeworfenen Begriffen "Inzucht", "Degeneration" und "Durchmischung" wäre Zeitverschwendung.)

Danke, Herr Schmidt, für den ausgezeichneten Text!

derherold

9. Juni 2016 19:21

Eigentlich wollte ich mich hier nicht mehr äußern aber @bausparer hat mich motiviert. Lieber @bausparer, laden Sie mich zu einem Kurz-Seminar in ihre Behörde ein und ich gebe Ihnen und Ihren Kollegen eine Schulung in Migrationsforschung, spillover-Effekten und white flight. Frage: Wieviele "Boatengs" (Fatmirs, Ghanaer, Kosovo-Albaner, Roma, geistig Behinderte) hat Ihre Behörde in den letzten 20 Jahren inkludiert ? Der politisch-administrative Komplex wird niemals(!) in der Lage sein, eine "ethnisch-religiöse Durchmischung" herbeizuführen. Die Migrationsforschung und die Immobilienwirtschaft erwarten für Deutschland "gated communities" ... die zunächst als Abriegelung von Stadtteilen umgesetzt wird.

Harald de Azania

9. Juni 2016 19:31

Auch die Propagierung und Einleitung von Voelkerselbstmord ist Voelkermord.....

HdeA

Winston Smith 78699

9. Juni 2016 20:27

@ Thomas Wawerka
Donnerstag, 9. Juni 2016, 17:35 (URL) | Kurz-URL

Aber um Ihnen nachträglich vielleicht doch noch recht zu geben - meine Großmutter in einem Lokal in Asch, hier übersetzt ins Hochdeutsche: "Schau, der Kellner, das ist ein Tscheche." Also meinte sie offenbar, einen der nach der Vertreibung dort hingezogenen Tschechen an Gesicht und vielleicht Statur von einem Böhmen (nicht einmal Deutschböhmen wie uns) unterscheiden zu können - und mir leuchtete dies ein, denn ich kannte aus der Kindheit die Fernsehserie vom Krankenhaus am Rande der Stadt, und der Kellner sah eben aus wie der Chirurg, nur größer und schlanker. Von diesen Differnzierungen sind natürlich die vielen Roma ausgenommen, die das öffentliche Bild im Grenzland prägen.

Winston Smith 78699

9. Juni 2016 21:08

@ Waldgänger
Donnerstag, 9. Juni 2016, 18:41 (URL) | Kurz-URL

Der sich radikalisierende und unübersehbar ins Irrational-Ideologische weisende Ton, der die Äußerung Schäubles charakterisiert, lässt mich an den jüngsten Text von Lutz Meyer denken …

Jonestown wäre noch so ein Modell. Auch dort gab es Phasen. Auch die Zeit, als der Peoples Temple noch in den USA war, ist interessant. Die Mitglieder mußten für ihre gute Sache bis zur Erschöpfung arbeiten - die Übermüdung machte sie empfänglicher für Suggestionen, sagt man. Tja, ich für meinen Teil denke da schon mal ein wenig an die "Refugee"-"Helfer", die Polizei, die Hilfsdienste und so. Und auch in den USA, Kalifornien glaube ich (womit sich der Bogen bis zu der Geschichte über die Hippies spannt, s.o. Nordlaender), leistete sich Jones schon so manche bizarren Ausfälle, etwa auch wirre Reden wie unser Minister. Das alles wurde den Überlebenden wohl erst im Nachhinein so recht gewahr.

Grau

9. Juni 2016 21:12

@ Wawerka
ich bin in der Grenzlage des Mittleren Erzgebirge groß geworden und ja, man konnte die Gesichtzüge nördlich und südlich der Grenze mit einiger Wahrscheinlichkeit zuordnen. Solche Unterschiede sind allerdings z.B. auch zwischen Nord- und Süddeutschland erkennbar und es gibt immer mal erhebliche "Ausreißer".

Karl Blomquist

9. Juni 2016 21:31

Ablenkung von den Ursachen durch Hinwerfen von Empörungs-Häppchen:
Auch die JF gehört nun zur US-hörigen BRD-Medienblase

@Hartwig aus LG8
"Man schaue sich nur die Schlagzeilen der JF im heutigen online-Angebot an. Und inmitten dieser Meldungen seiner eigenen Zeitung sorgt sich Dieter Stein über eine eventuelle Radikalisierung der AfD."

Die JF wirft ihren Lesern ständig Empörungs-Häppchen hin, damit diese darauf anspringen. Aber nicht nach Hintergründen fragen. Das ist das Ziel dieses Blattes. Funktioniert allerdings nur starker bei Beschränkung der Leserkommentare, in diesem Fall auf Abonnenten, damit keine profundere Diskussion mehr aufkommt.

Bernhard

9. Juni 2016 21:44

@ Ostelbischer Junker
PS: Gibt es Jenaer Mitstreiter?

Gibt es, hier ist einer, wenn auch ein berufs- und charakterbedingt heimlicher.

Noch vor zwei Tagen hätte ich im Dissens zwischen Klaus und Sarrazin die Partei des letzteren ergriffen, der die These vom geplanten "Austausch" ablehnt(e) und für Merkel und Konsorten eher "Sie wissen nicht, was sie tun." reklamierte. Nun hat mich Schäuble eines Schlechteren belehrt.
Seither wanke ich durch den Tag, hin- und hergerissen zwischen heller Empörung und der Befriedigung, dass sich die Gegenseite nunmehr unmissverständlich offenbart und bekannt und damit manchem (wie mir)
endgültig die Augen geöffnet hat. Wenn das nichts bewirkt, dann soll es so sein, dann haben wir es nicht besser verdient.

Stephan

9. Juni 2016 21:46

"Die Abschottung ist doch das, was uns kaputt machen würde, was uns in Inzucht degenerieren ließe. Für uns sind Muslime in Deutschland eine Bereicherung unserer Offenheit und unserer Vielfalt. Schauen Sie sich doch mal die dritte Generation der Türken an, gerade auch die Frauen! Das ist doch ein enormes innovatorisches Potenzial!"

"eine Bereicherung unserer Offenheit" - als würde er sich über seine eigenen Sprachcodes lustig machen! Jeder der drei Sätze ist ein Totalausfall. Tipp: AfD in den kommenden Wochen bei 20 %.

niekisch

9. Juni 2016 21:56

"Auch die Propagierung und Einleitung von Voelkerselbstmord ist Voelkermord….."

@ Harald de Azania: Erklären Sie uns doch bitte, inwiefern sich diese Aussage aus § 6 Völkerstrafgesetzbuch entnehmen läßt. Und bitte genau subsumieren.

Nemo Obligatur

9. Juni 2016 22:07

Warum hat sich eigentlich Medien-Deutschland mindestens eine ganze Woche über das fahrige Gestammel von Herrn Gauland aufgeregt und es künstlich zur Beleidung eines dunkelhäutigen Fußballers hochgejazzt, und Schäuble darf seine rassenhygienischen Überlegungen ungestraft hinausposaunen? In diesem Kreise muss man nicht groß über die Gründe diskutieren, aber die große Masse "draußen im Lande" - warum schweigt die? Warum ruft niemand Herrn Schäuble zur Ordnung? Es mussten schon Politiker für weniger demissionieren. Ich bin heute wirklich kurz vorm Haare raufen. Der kühle analytische Blick trübt sich und gibt zunehmend dem Gefühl Raum, einer Art optischen Täuschung anheimzufallen: So blöd kann doch niemand sein, an der Abschaffung der eigenen Grundlage nicht nur zu arbeiten, sondern sogar das ganze noch beschleunigen zu wollen! Dann kneife ich mich und muss feststellen: Das ist gar kein Albtraum. Das ist Deutschland im Jahr 2016.

quarz

9. Juni 2016 22:21

Kurz und prosaisch möchte ich anmerken, dass Schäubles Thesen, wonach eine ethnische Durchmischung die Menschen offener und die Gesellschaft innovativer mache, empirisch widerlegt sind.

a) Menschen in ethnisch heterogenen Regionen kapseln sich ab, ziehen sich zurück und engagieren sich weniger für die Gemeinschaft als Menschen in homogeneren Gebieten (Putnam u.a.)

b) Ethnisch heterogene Länder sind weniger innovativ als ethnisch homogene Länder (Ramasamy&Yeung)

deutscheridentitärer

9. Juni 2016 22:24

Der kühle analytische Blick trübt sich und gibt zunehmend dem Gefühl Raum, einer Art optischen Täuschung anheimzufallen

Das bringt meine Grundstimmung schön auf den Punkt.

Dass der Feind der Feind ist und lügt, geschenkt.

Aber das der Feind seine objektiv unglaubbaren Lügen tatsächlich glaubt, lässt mich mit ratlos dastehen.

Der_Jürgen

9. Juni 2016 22:29

Antwort an @Michael Schlenger

Wie @Rüdiger in seiner geistvollen Antwort an @Wawerka festhält, hat Richard Coudenhove-Kalergi in seinem berühmten, 1925 erschienenen Buch “Praktischer Idealismus” nicht verlangt, die “eurasisch-negroide Zukunftrasse”, welche “die Vielfalt der Völker durch die Vielzahl der Persönlichkeiten ersetzen“ werde, mittels staatlicher Zwangsmassnahmen heranzuzüchten. Er räumte unumwunden ein, dass Mischlinge – er selbst war als Eurasier bekanntlich selbst einer – neben „Objektivität, Vielseitigkeit, Geist, Regsamkeit, Freiheit von Vorurteilen und Weite des Horizontes“ oft auch negative Eigenschaften wie „Charakterlosigkeit“ und „Treulosigkeit“ aufweisen, hielt die Rassenmischung jedoch für einen unabwendbaren Prozess – so wie Karl Marx die Diktatur des Proletariats und die auf diese folgende klassenlose Gesellschaft für unvermeidliche historische Prozesse hielt.

Regiert werden würde die „eurasisch-negroide Zukunftsrasse“ von der „neuen Adelsrasse von Geistes Gnaden“, den Juden, die „schon heute mit Einstein an der Spitze moderner Wissenschaft, mit Mahler an der Spitze moderner Musik, mit Bergson an der Spitze moderner Philosophie und mit Trotzki [!!] an der Spitze moderner Politik“ stünden. (Allerdings, schränkte Coudenhove-Kalergi ein, rekrutiere sich auch „die plutokratische Schieber-Kakistokratie vornehmlich aus Juden“ und schärfe so „die agitatorischen Waffen des Antisemitismus“.)

Der allfällige Einwand Michael Schlengers, hier habe ja nur ein Sonderling seine Privatmeinung ausgedrückt, erledigt sich von selbst, wenn man die Biographie des Paneuropa-Union-Stammvaters kennt. Seine Bewegung wurde schon bald nach ihrer 1922 erfolgten Gründung von dem amerikanisch-jüdischen Bankier Max Warburg mit der damals astronomischen Summe von 60.000 Goldmark unterstützt und zählte allerlei Prominente, von Thomas Mann über Albert Einstein bis hin zu Sigmund Freund zu ihren Mitgliedern. Der damalige Kölner Bürgermeister Konrad Adenauer trat ihr 1926 bei. Coudenhove-Kalergi erhielt 1950 als erster den Karlspreis der Stadt Aachen und wurde später mit zahllosen Auszeichnungen geehrt. Nach ihm ist der Coudenhove-Kalergi-Preis benannt, mit dem alle zwei Jahre ein Knecht oder ein Dienstmädchen der Neuen Weltordnung ausgezeichnet wird; zu den bisherigen Preisträgern gehören Helmut Kohl, Angela Merkel und Jean-Claude Juncker – lauter Leute, die sich um die Verwirklichung von Coudenhove-Kalergis hehrer Vision besonders verdient gemacht haben.

So wie die Jünger von Karl Marx es für ihre Pflicht hielten, das Kommen der historisch unabwendbaren klassenlosen Gesellschaft durch revolutionäre Aktivitäten energisch zu beschleunigen, wollen auch die Anhänger Coudenhove-Kalergis die Rassenmischung durch eine entsprechende Politik voranbringen. „Das Ziel besteht darin, die Herausforderung der Rassenmischung [du métissage] anzunehmen. (…) Dies ist keine Option, es ist eine Pflicht. Es geht nicht anders“, sagte Nicolas Sarkozy am 17. Dezember 2008.
(https://www.youtube.com/watch?v=1XIhTG6JyW0)

Vor diesem Hintergrund ist die dramatische Ankurbelung der Flut anno 2015 zu sehen. Sie war jahrelang sorgfältig vorbereitet worden. Die Nato-Aggression gegen Libyen und der Sturz Gadafis im Jahre 2011 verfolgten wohl nur in zweiter Linie das Ziel, sich der libyschen Wasser- und Ölvorräte zu bemächtigen; ihr eigentlicher Zweck war es, das Haupthindernis für die Überflutung Europas mit Schwarzafrikanern zu beseitigen. Im selben Zusammenhang ist die Anzettelung des syrischen „Bürgerkriegs“ durch die USA und ihre Verbündeten zu betrachten; die Schlächterei in Syrien sorgt für einen endlosen Zustrom von Kriegsflüchtlingen nach Europa. Anfang 2015 wurden die Rationen in den von der UNO verwalteten Flüchtlingslagern des Nahen Ostens stark gekürzt, was für die Betroffenen ein zusätzliches Motiv war, die Fahrt nach Europa anzutreten.

Dass die USA ein Interesse an der Destabilisierung Europas – und insbesondere Deutschlands – haben, um sich einen lästigen Konkurrenten vom Hals zu schaffen, liegt für jeden Einsichtigen auf der Hand; auch Michael Schlenger wird dies hoffentlich nicht bestreiten. Ein islamisiertes und negroides Deutschland wird geistig steril und technologisch rückständig sein; Innovationsgeist wird es allenfalls noch bei der Erfindung neuer Hinrichtungsmethoden für „Feinde Allahs“ an den Tag legen. Dies passt den USA prima ins Konzept.

Dass das amerikanische Kalkül besonders im Fall Deutschlands aufging, lag daran, dass sich die USA hundertprozentig auf ihr Vasallenregime in Berlin verlassen konnten. Im Bundestag gibt es keine Opposition mehr; es war von Anfang an klar, dass nicht nur die drei Linksparteien, sondern auch Merkels eigene Partei ihre kriminelle Politik der Öffnung der Grenzen mittragen und dass die CSU nur zum Schein ein bisschen murren würde.

Klar war auch, dass die kontrollierten Lügenmedien die Umvolkungspolitik vorbehaltlos unterstützen würden. Ebenso wie in der Regierung und der parlamentarischen „Opposition“ sitzen in den Redaktionen von Presse und Fernsehen lauter glühende Verfechter des Grossen Austauschs. Dies bedeutet natürlich nicht, dass all diese Leute Coudenhove-Kalergi kennen und sein Buch gelesen haben. Vor allem bei den Linken und Grünen reicht der durch jahrzehntelange Auschwitz- und Holocaustpropaganda herangezüchtete deutsche Selbsthass völlig, um das Aufgehen des deutschen Volkes in einem „multikulturellen“ Völkerbrei zu begrüssen.

Neben ideologischen Betonköpfen gibt es in der Presse natürlich jede Menge charakterloser Opportunisten, die nach dem Motto „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“ die herrschende Ideologie übernehmen. Dasselbe gilt selbstverständlich für die zahllosen Karrieristen bei den Parteien. Diese Leute schreien heute „Refugees welcome“, weil es ihrer Karriere förderlich ist, würden aber nach einem Paradigmenwechsel ebenso laut „fremdvölkische Schmarotzer raus“ schreien.

Auf Michael Schlengers Frage, wie die „Hüter“ des Plans „immer neue Akteure im Zeitablauf dazu zwingen, sich plankonform zu verhalten“, stelle ich die Gegenfrage: Wie kommt es, dass viele Jahrhunderte lang alle Päpste, Kardinale, Bischöfe und Priester ein und dieselben Thesen der Katholischen Kirche vertreten haben? Die Antwort liegt auf der Hand: Wer in der Katholischen Kirche Priester werden oder es gar zum Bischof, zum Kardinal und zum Papst bringen will, muss die Lehren dieser Kirche akzeptieren. Stellt er diese in Frage, wird er nicht zum Priester, geschweige denn zum Bischof geweiht. Dementsprechend macht im demokratischen“ System der BRD niemand Karriere, der dessen Spielregeln nicht akzeptiert. Kein erklärter Patriot wird Reporter der ZEIT oder der BILD-Zeitung; kein Verfechter der deutschen Unabhängigkeit führender Funktionär einer der Systemparteien.

Wie die politische Führungskaste der BRD von den US-Okkupanten geschaffen wurde und mit welchen Mitteln sie perpetuiert wird, schildert Stefan Scheil in seinem vortrefflichen Buch „Transatlantische Wechselwirkungen“ (Berlin 2012) sehr anschaulich. Als Kaderschmieden zur Heranzüchtung einer proamerikanischen (und somit automatisch globalistischen und antinationalen) Elite (im wertfreien Sinn) dienten und dienen in der BRD vor allem Organisationen wie die Atlantikbrücke oder das Aspen Institute.

Bezüglich der anderen europäischen Länder stelle ich die Arbeitshypothese auf, dass die (natürlich auch in Deutschland existierende) Freimaurerei, deren Ziele ihrem Wesen nach internationalistisch sind und der wohl die meisten führenden Politiker aller Systemparteien angehören, das hauptsächliche Instrument bei der Verwirklichung des Grossen Austauschs darstellt. Vielleicht gibt es Sezessionisten, die darüber näheres wissen. Ich selber habe mich mit dem Freimaurerthema kaum befasst.

Noch zu Michael Schlengers Frage, warum denn manche europäische Länder der Einwanderung neuerdings einen Riegel vorschöben und Österreichs Aussenminister jetzt sogar das australische Modell anpreise. Hier lautet meine Antwort wie folgt:

Erstens lässt sich Gott sei Dank nicht alles planen. So wie es auch in der BRD Episoden des Ungehorsams gegen die amerikanische Besatzungsmacht gab (ich denke z. B. an Gerhard Schröders Weigerung, die Aggression gegen den Irak zu unterstützen, oder an die Nichtbeteiligung Deutschlands am Angriff auf Libyen) können sich auch in anderen europäischen Ländern, die ohnehin nicht so stark von den USA abhängig sind wie die BRD, eigenständige Kräfte regen. Zweitens zwingen die ökonomischen und gesellschaftlichen Realitäten immer mehr Regierungen, Abstriche an ihrem ideologischen Programm vorzunehmen; so hat Schweden, das noch unlängst eine noch wahnsinnigere Einwanderung betrieb als Deutschland, unter dem Druck der Umstände die Grenzkontrollen wieder eingeführt und den Zustrom illegaler Migranten dadurch um ein Vielfaches vermindert.

Wie Martin Seller in einem seiner ausgezeichneten Beiträge auf diesem Forum festhielt, wird der Druck der Realität auch das BRD-Regime früher oder später zur Schliessung der Grenzen zwingen. Dass dieser Schritt nicht reicht und dass der Grenzschliessung eine umfassende Repatriierungsaktion folgen muss, versteht sich für Menschen unserer Denkweise von selbst.

Waldgänger aus Schwaben

9. Juni 2016 22:59

Ganz von der Hand zu weisen ist Schäubles Aussage nicht. Ein Volk, dass sich Figuren wie ihm und seiner Chefin in der heutigen Weise ausliefert muss schon einen Defekt haben. Zumal das ja nicht zu ersten Mal geschieht.

Nur denke ich nicht, dass dieser Defekt ein genetischer ist oder durch Inzucht zustande kam. Er ist auch nicht durch das Einkreuzen von Afrikanern oder Arabern zu beheben.

Diesmal wird keine äussere Macht die Eliten absetzen. Das deutsche Volk es tun. Und der Weg dahin wird es hoffentlich heilen.

Melmoth

9. Juni 2016 23:16

"Seit dem 2. Weltkrieg treibt die politische Klasse der Gedanke um, von deutschem Boden dürfe nie wieder eine Aggression nach außen ausgehen"

Da unterstellen sie unserer Nomenklatura aber noble Absichten. Schäuble & Konsorten wollen wohl weniger die Aggression nach außen als die gegen sie selber unmöglich machen.
Den die ersten Opfer eines nationalen Aufschwungs in Deutschland wären nicht Polen oder unsere Beutegermanen, sondern unsere bundesdeutschen "Eliten". Dieser Riesenapparat an Bürokraten, Pseudointellektuellen, Parteimitglieder und sonstigen semi-staatlichen Funktionären, aufgebläht & unnötig.
Denn ein einiges und selbstbewusstes Volk würde sich weder all diese teuren Sinekuren gefallen lassen, noch sie mit Individuen besetzen, wie sie in unseren Parteien & Verbänden heranwachsen.

Dass der Multikulturalismus nicht hinhauen und auf eine Multiminoritätengesellschaft wie Brasilien hinauslaufen wird (mit allen dazu gehörenden Übeln), ist wahrscheinlich nicht nur in Kauf genommen, sondern sogar das eigentliche Ziel.
Denn wenn kein Kollektiv mehr vorhanden, dass sich auf nationaler Ebene gegen seine Kompradorenkaste mobilisieren ließe, dann kann das große Fressen und Schmatzen am Staatstrog ungestört weitergehen.

Stil-Blüte

10. Juni 2016 00:21

@ Der_Jürgen

Ohhh, haben Sie ein Detailwissen! Analyse pur! Ich grüble, wie sie zu nutzen ist, denn alles nachzulesen, fehlt es mir Möglichkeit, Zeit, Kapazität.

ad Schweden: Ist hier an einem einzigen Land in Randlage zu studieren, was Schäuble unter 'Inzucht' verstanden haben mag? Langlanger Frieden, langlanger wachsender Wohlstand, langlange eindimensionale Religiosität (Staatsprotestantismus), langlange eindimensionale Parteipolitik (Sozialdemokratie), langlange eindimensionale Neutralitätspolitik (nicht keinem, sondern allen Staaten dienen), langlange eindimensionale Feindschaft gegen Rußland, obendrein legasthenisches Königtum mit Auffrischungen aus dem Deutschen zu löschen mit Zuwanderern?

Michael Schlenger

10. Juni 2016 01:33

An Jürgen:

Besten Dank für Ihre ausführliche Replik - wenngleich mein Diskussionsbeitrag sicher nicht dieser Mühe wert wäre.

Vorausschicken möchte ich, dass uns die Überzeugung eint, dass die gegenwärtige Politik des bewussten Kontrollverlusts über unsere Außengrenzen Deutschland schadet und beendet werden muss. Dieser Konsens ist wichtiger als jeder Dissens über die Motive einzelner Akteure.

Ich teile auch Ihre Auffassung, dass die USA ein strategisches I n t e r e s s e daran haben, Europa als wirtschaftlichen Gegner zu schwächen (als Absatzmarkt aber zu behalten). Das bedeutet aber nicht, dass sie die Verhältnisse in Europa nach Belieben (im Sinne eines Plans) lenken und kontrollieren können. Das konzedieren Sie ja selbst.

Vielleicht unterscheidet sich schlicht unsere Auffassung von einem Plan. Einen solchen hat und verfolgt nach meiner Sicht jemand, der die Ressourcen zu seiner Durchsetzung weitestgehend kontrolliert, etwa ein Unternehmen, das Investitionen plant, eine Regierung, die Infrastrukturprojekte plant, oder die katholische Kirche, die ihre Missionsstrategie in - sagen wir: der Türkei - plant.

Damit wären wir auch bei dem von Ihnen angeführten Beispiel. Die Kirche konnte ihre Botschaft über 2000 Jahre deshalb - zumindest einigermaßen - stabil halten, weil sie ihre Vertreter selbst auswählte, selbst ausbildete, selbst bezahlte und selbst aussandte.

Eine vergleichbare Kontrolle über Politikerausbildung, -auswahl, -motivation, -etablierung und -alimentation in unserem Land hat kein Dritter, schon gar nicht im Ausland und schon gar nicht aus dem Jenseits in Person des Herr Coudenhove-Kalergi. Der würde sich heute wohl darüber wundern, wie ehrfürchtig von manchen sein Name geraunt wird.

Wissen Sie, ich habe als (hoffentlich) einigermaßen unabhängiger Geist ein grundsätzliches Problem mit apodiktischen Aussagen, wie folgenden:

"Dementsprechend macht im demokratischen System der BRD niemand Karriere, der dessen Spielregeln nicht akzeptiert."

Sie behaupten das einfach, aber Sie haben keine Belege, daher bedeutet das nichts. Die Evidenz eines Ludwig Erhardt, der das von ihm für Deutschland als richtig Befundene sogar gegen den Willen der Besatzer tat, das bedeutet etwas.

Sicher, es gibt heute ein internationalistischem Denken offenstehendes politisches und mediales Milieu, das über Jahrzehnte entstanden ist, von idealistischen Spinnern befördert, wie sie auch ohne Freimaurer und Geheimdienste in ausreichender Zahl im Land der Dichter und Denker gedeihen. Doch auch das ist Teil unseres Volkscharakters und sollte nicht reflexartig Dritten in die Schuhe geschoben werden.

Für mich ist es vollkommen plausibel, den Irrsinn der aktuellen Politik entgrenzter "Offenheit für Bereicherung" vorrangig dem Wahn deutscher Zeitgenossen zuzuschreiben und nicht die Schuld bei anderen zu suchen. Ich sehe hier nämlich keine ferngesteuerte Puppen am Werk, sondern jede Menge Mitbürger, die gern am gerechten großen Ganzen mitwirken wollen und lustvoll in kollektiver Selbstverleugnung aufgehen.

Schließlich noch ein Zitat aus Ihrer Feder, das ich kaum kommentieren muss:
"... stelle ich die Arbeitshypothese auf, dass die (n a t ü r l i c h auch in Deutschland existierende) Freimaurerei, ... der w o h l die meisten führenden Politiker aller Systemparteien angehören, ... Ich selber habe mich mit dem Freimaurerthema kaum befasst."

Genau das stört mich: Dinge als naturgegeben dazustellen, ohne sich damit auszukennen, aber andere Auffassungen als "uneinsichtig" abzutun.

Es bleibt dabei: Wir sollten uns auf das konzentrieren, was uns eint und akzeptieren, dass wir in Details "vielfältiger" sind, als die Gegner eines selbstbestimmten Deutschlands es wahrhaben wollen.

Nordlaender

10. Juni 2016 01:35

@ Stil-Blüte

"ad Schweden: Ist hier an einem einzigen Land in Randlage zu studieren, was Schäuble unter ‚Inzucht‘ verstanden haben mag?"

Dieses Land ist der beste Gegenbeweis, daß es keinen deutschen Sonderweg gibt. Schwedische Antirassisten demonstrieren mit durchgestrichenen Hakenkreuzen für den baldigen Austausch ihres Volkes durch Afrikaner und Orientale.

Einen spezifisch deutschen Schuldkult ("white guilt") gibt es nicht, Nur einen westlichen.

Der_Jürgen

10. Juni 2016 08:57

@Michael Schlenger

Danke für Ihre Antwort, und sehen Sie es mir nach, wenn meine erste Replik auf Sie vielleicht zu ungehobelt ausfiel. Uns eint mehr, als uns trennt.

Hazmat Modine

10. Juni 2016 10:59

Ich denke, der Graf und seine Veröffentlichungen waren Teil einer "Großwetterlage", eines Gemenges, oder wie man so schön sagt: eines Diskurses, in dem Ideen geteilt wurden, nicht anders, als es bei uns auch der Fall ist. Die publizistischen Gegner versuchen uns doch auch immer wieder mal gern in eine Ahnenreihe zu stellen, die am liebsten direkt auf den Leibhaftigen in Menschengestalt zurückführt oder, wenn das nicht funktioniert, auf die protofaschistischen Wegbereiter der Konservativen Revolution.

Aber das ist ja nicht der Fall, eine solche Ahnenreihe mit auslösendem Befehl gibt es nicht. Manche von uns sind mehr von der KR beeinflusst, andere weniger, bei manchen spielen Bibel und Christentum eine wesentliche Rolle, bei anderen nicht, und es gibt ein paar Neuheiden. Wir haben nicht alle die eine gleiche Quelle, aus der wir trinken; einfach weil es sie nicht gibt. Wir haben Personen und Werke, mit denen wir uns identifizieren und zwischen denen bestimmte Gemeinsamkeiten bestehen, allen voran die Sorge um unser Land und Volk.

Auch der Graf ist nur ein Knötchen im Diskursstrang, vielleicht hat er ein paar Ideen besonders treffend zur Anschauung gebracht, sodass man sich nun auf ihn beruft - aber wer zum Geier beruft sich eigentlich auf ihn? Außerhalb rechtskonservativer Diskussionen ist mir sein Name noch nie begegnet! Möglicherweise hat er im Lager der Linksliberalen gar keine besondere Wirkung entfaltet und wird stets nur von unsereins als böser Popanz in Szene gesetzt ...

Schmidt

10. Juni 2016 11:36

@Bausparer
Bei aller Skepsis gegenüber Freud war die Lektüre von Rieff für mich doch sehr erhellend. Das Konzept des Todestriebes gibt dem in anderen Kommentaren hier als „wahnhaft“ beschriebenen Streben nach der eigenen Abschaffung immerhin einen Namen. Eine bessere Erklärung für diese Erscheinung als die, daß Kulturen mit dem Verlust ihres sakralen Kerns irgendwann nicht nur ihren Sinn verlieren, sondern auch die Kraft der innewohnende destruktive Neigungen und Kräfte in bessere Richtungen lenkt und anderen negativen Kräften entgegenwirkt, habe ich bislang nicht gefunden.
In dem Zusammenhang ist es interessant, was sie über den IS schreiben: Dessen Anhänger haben zwar auch eine ausgesprochene Bereitschaft zum eigenen Untergang, aber sie verfügen gleichzeitig über einen transzendenten Gegenstand, in dessen Dienst sie das stellen kann, und der es auf ein Ziel richtet. Meine Hypothese: Dieser Todestrieb treibt den Säkularisten zum Selbstmord oder zur Befürwortung von Massenzuwanderung, während er den ernsthaft religiösen Menschen zum Opfer und zum Eingehen von Risiken für etwas treibt. Vielleicht ist der Todestrieb ja eine der besten Eigenschaften des Menschen, solange sie nicht entartet, und vielleicht wäre Herr Schäuble unter anderen Umständen sogar ein guter Minister...

@Hazmat Modine
Soweit ich es überblicke, wird Coudenhouve-Kalergi tatsächlich nur von den Gegnern seiner Idee zitiert. Einen Zusammenhang zwischen dieser Idee und dem, was gegenwärtig geschieht, könnte es aber dennoch geben, wie das fast gleichlautende Zitat bei Hardt/Negri zeigt. Der Gedanke der Auflösung aller natürlichen Bindungen zugunsten einer scheinbar rationaleren Ordnung ist schließlich ein Grundgedanke der Aufklärung, den Coudenhouve-Kalergi nur auf eine besondere Weise formuliert hat. Solange aber dieser Gedanke noch lebt, werden unabhängig von ihm andere immer wieder zu den gleichen Folgerungen kommen.

Bausparer

10. Juni 2016 11:37

@derherold
Lieber Kommentator, gerne würde ich Sie einladen u. anhören, doch täte das meine "Auskömmlichkeit" empfindlich beeinträchtigen ...
Gated communities u. ethnisch-religiöse Durchmischung schließen sich nicht aus. Ersteres kommt nur für Wohlhabendere in Frage. Migrantenschlüssel für öffentlich finanzierte Wohnanlagen ... natürlich u. vieles mehr.

@Valjean
Ich habe nicht behauptet, der Regent hätte (stets) das "Wohl" seiner Untertanen im Auge. Das wäre naiv. Allerdings hat er die eigene Macht im Auge. Manche Kommentatoren glauben angesichts der scheinbaren Irrationalität politischen Handelns, wir hätten es irgendwie mit einer Strategie der Selbstentmachtung oder Selbstzerstörung zu tun. Dem ist nicht so. Dass (auto-)destruktive Tendenzen eine Rolle spielen, bestreite ich nicht.

@quarz
Putnam soll widerlegt werden. Er selbst ist auch dafür :-)

Nordlaender

10. Juni 2016 11:53

@ Hazmat Modine

"Ich denke, der Graf und seine Veröffentlichungen waren Teil einer „Großwetterlage“, eines Gemenges, oder wie man so schön sagt: eines Diskurses, in dem Ideen geteilt wurden, nicht anders, als es bei uns auch der Fall ist."

Womöglich sind Ideen die Lenker des Weltgeschehens? Wir sind dann als Menschen ohnmächtig, können uns beruhigt in den Sessel zurücklehnen, denn wenn die Ideen die Träger von Handlungen und Entscheidungen sind, ist Widerstand sinnlos, ein Kampf gegen Windmühlen. Wenn Gysi einen großen Teil unseres Volkes für Nazis hält, ist der Schoß fruchtbar noch, dem die Idee innewohnt, nicht der Mensch und Linksparteiler Gysi spricht, sondern ES spricht aus ihm.

Wäre der Mensch selber mächtig, für seine Handlungen verantwortlich, dann wäre der Graf als Gründer der Paneuropäischen Union und Mitgründer der EU allerdings relevant.

Auf die Gefahr hin, offene Türen einzurennen: Ich halte die Rezeption des "Praktischen Idealismus" für Pflicht, ein historisches Dokument, das eingesehen werden muß, die Kenntnisnahme von drei, vier Zitaten reicht nicht aus. In ein, zwei Tagen ist die leichtverständliche Schrift durchgelesen, man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
Des Grafen Definition von Pazifismus allein lohnt schon die Lektüre, ein köstlicher Scherz, wenn man Sinn für Schwarzen Humor hat.

"Möglicherweise hat er im Lager der Linksliberalen gar keine besondere Wirkung entfaltet und wird stets nur von unsereins als böser Popanz in Szene gesetzt …"

Merkel ist wie Kohl Coudenhove-Kalergi-Europapreisträger. Kein Neocon, Neoliberaler, linker Globalisierungsanhänger ist dermaßen bescheuert, ausgerechnet solche Quellen weiterzureichen, die nicht hilfreich sind, sondern kontraproduktiv.

Die publizistischen Gegner versuchen uns doch auch immer wieder mal gern in eine Ahnenreihe zu stellen, die am liebsten direkt auf den Leibhaftigen in Menschengestalt zurückführt oder, wenn das nicht funktioniert, auf die protofaschistischen Wegbereiter der Konservativen Revolution.
Aber das ist ja nicht der Fall, eine solche Ahnenreihe mit auslösendem Befehl gibt es nicht. Manche von uns sind mehr von der KR beeinflusst, andere weniger, bei manchen spielen Bibel und Christentum eine wesentliche Rolle, bei anderen nicht, und es gibt ein paar Neuheiden. Wir haben nicht alle die eine gleiche Quelle, aus der wir trinken; einfach weil es sie nicht gibt. Wir haben Personen und Werke, mit denen wir uns identifizieren und zwischen denen bestimmte Gemeinsamkeiten bestehen, allen voran die Sorge um unser Land und Volk.
Auch der Graf ist nur ein Knötchen im Diskursstrang, vielleicht hat er ein paar Ideen besonders treffend zur Anschauung gebracht, sodass man sich nun auf ihn beruft – aber wer zum Geier beruft sich eigentlich auf ihn? Außerhalb rechtskonservativer Diskussionen ist mir sein Name noch nie begegnet! Möglicherweise hat er im Lager der Linksliberalen gar keine besondere Wirkung entfaltet und wird stets nur von unsereins als böser Popanz in Szene gesetzt …

quarz

10. Juni 2016 12:47

@Bausparer
Putnam hat vergeblich versucht, sich selbst zu widerlegen, weil ihm die Ergebnisse seiner Forschung gar nicht in den ideologischen Kram passten. Jahrelang hat er seine Resultate unter Verschluss gehalten, weil er hoffte, sie durch weitere Erkenntnsse relativieren zu können. Die Hoffnung war vergeblich, und so hat denn doch seine intellektuelle Redlichkeit über seine politischen Präferenzen gesiegt und er hat sie frustriert veröffentlicht.

Freilich hofft er immer noch innig auf Korrektur. Aber statt dessen werden seine Ergebnisse fortlaufend in aller Welt bestätigt oder es werden Entschärfungen durch unrealistische Rahmenbedingungen trotzig als Entwarnung verkauft, so nach dem Muster: "Alkohol am Steuer gefährlich? Alles halb so wild, wie neuere Forschungen gezeigt haben! Man muss lediglich die Höchstgeschwindigkeit auf 5 km/h beschränken, die Leitplanken mit Schaumstoff polstern und den Gegenverkehr umleiten, dann liegt die Unfallrate bei Alkoholisierten nur unwesentlich über der der Nüchternen." l

Valjean72

10. Juni 2016 13:24

Es ist schlicht abwegig denjenigen, die die These eines "Planes" für möglich halten, zu unterstellen, dass sie glaubten, dieser Plan wäre allein von einem einzigen Mann vor 90 Jahren einmalig ersonnen und würde sich nun realisieren.

C.K. ist ein Puzzleteil von vielen, welches für Handlungsstränge steht, die sich über Jahrzehnte hinwegziehen.

Barbara Coudenhove-Kalergi, die Nichte des Grafen C.K. kam im Januar 2015 auf der Online-Ausgabe des österreichischen Standards zu Wort:

Aber was jetzt anbricht, könnte man wohl eine Epoche der Völkerwanderung nennen, die die Bevölkerungsstruktur Europas noch gehörig durcheinanderbringen wird […]

Ist das alles gut oder schlecht?

Sowohl als auch. Auf jeden Fall ist es unumkehrbar. Europa bekommt ein neues Gesicht, ob es den Alteingesessenen passt oder nicht. Wir leben in einer Ära der Völkerwanderung. Sie hat eben erst begonnen, und sie wird mit Sicherheit noch lange nicht zu Ende sein.

(Barbara Coudenhove-Kalergi, DER STANDARD, 8.1.2015; Quelle: https://derstandard.at/2000010102927/Eine-Voelkerwanderung)

Auch das ist nur ein weiteres Informationsfetzchen. Von entscheidender Bedeutung ist es mE zu ergründen, ob solche Handlunsgsstränge von einflussreichen Dritten unterstützt werden und falls ja, von welchen?

Und einen solchen Aspekt hat „Der_Jürgen“ in seinem lesenswerten Beitrag angeführt.

Seine Bewegung wurde schon bald nach ihrer 1922 erfolgten Gründung von dem amerikanisch-jüdischen Bankier Max Warburg mit der damals astronomischen Summe von 60.000 Goldmark unterstützt

Zudem braucht es niemanden zu verwundern, dass sich die Diversity-Apologeten und Welcome-Refugees-Bahnhofsklatscher nicht auf solche Leute und Ideen berufen. Sonst müssten sie ja eingestehen, einer „rassistischen“ Ideologie zu folgen.

Ebenso ist es für mich durchaus vorstellbar(!), dass Merkel, Schäuble und Co. nach bestem Wissen und Gewissen handeln, anhand der Informationen, die gefiltert in Ihre „Berliner Blase“ gelangen und dass sie aufgrund ihres hektischen und vollgepackten Alltags gar nicht ausreichend Ruhe und Muße finden können, um das Weltengeschehen ganzheitlich reflektierend zu beurteilen.

Nordlaender

10. Juni 2016 13:47

@ Valjean72

"Ebenso ist es für mich durchaus vorstellbar(!), dass Merkel, Schäuble und Co. nach bestem Wissen und Gewissen handeln, anhand der Informationen, die gefiltert in Ihre „Berliner Blase“ gelangen und dass sie aufgrund ihres hektischen und vollgepackten Alltags gar nicht ausreichend Ruhe und Muße finden können, um das Weltengeschehen ganzheitlich reflektierend zu beurteilen."

Alexander Dibelius (Goldman Sachs) und BERTELSMANN stehen in Berlin beratend zur Seite.

Stefanie

10. Juni 2016 19:16

@Thomas Wawerka
Das Egerland, auch das Ascher Ländchen war bis zum 2.WK hauptsächlich deutsch besiedelt. Nach der Vertreibung der Sudetendeutschen suchte man neue Siedler, die meist aus Zentralböhmen kamen, aber auch Slowaken waren dabei, darunter viele Roma. Auch in Oelsnitz und Plauen gab es im 19.Jhd. während einer rasanten industriellen Revolution viel Zuzug, zum Teil auch aus Polen. Wahrscheinlich fände man auch noch Unterschiede, wenn man seit Generationen ansässige Bauern in Grenzdörfern vergleichen würde, aber die wären geringer.

Es gibt ein mehr oder weniger explizites Heiratsverbot für muslimische Frauen mit nicht-muslimischen Männern. Mischehen im großen Stil wären also nur für muslimischer Mann- europäische Frau möglich. Wollen die muslimischen Männer wirklich aufmüpfige Europäerinnen zur Frau? Für die Staatsbürgerschaft sicher, doch ansonsten holt man sich lieber was genügsames aus dem Heimatdorf - möglicherweise im Anschluss nach der Wartefrist für die Einbürgerung. Tatsächlich verstärken die Familiennachzugsregeln das Problem von Brautimporten und auch Verwandtenehen eher: es ist die Eintrittskarte ins gelobte Land, die Familie der Braut/des Bräutigums läßt sich das möglicherweise einiges Kosten. Würden die Bedingungen zum Familiennachzug verschärft, besonders bei der Alimentierung des Import-Partners, würden die Abschottungsstrategien der Parallelgesellschaften möglicherweise mit der Zeit Schwächer. Es gäbe dann zwar immer noch eine muslimische Minderheit, doch sie würde sich mit der Zeit eben auch als deutsche Minderheit sehen. Es wäre der stärkste, möglicherweise einzig wirklich durchsetzbare Hebel zur Verbesserung der Lage. Abschiebungen im wirklich großen Ziel halte ich einfach für politisch nicht durchsetzbar. Es bleibt nur der Hebel wirtschaftlicher, kultureller Druck zur Assimilation.

panther rei

10. Juni 2016 20:01

quarz, Donnerstag, 9. Juni 2016, 22:21

Homogene Länder sind innovativer? Ist das so? Überzeugt mich nicht. Die USA sind doch ziemlich gemischt, und die waren die letzten hundertfünfzig Jahre ziemlich innovativ. Japan ist homogen und war die letzten fünfzig Jahre auch ziemlich innovativ.

Und auf welchen Zeitraum beziehen Sie sich? Die Abneigungen und Zuneigungen, die ich hier auf der Rechten hinsichtlich diverser Völker finde, sind durchaus veränderlich. Anlässlich der antideutschen Kampagne in Polen vor ein paar Jahren waren die Polen hier weniger beliebt. Jetzt betreibt quasi die selbe Regierung eine migrationsskeptische Politik (nennen wir sie eine "antiislamische"), und alle Rechten lieben sie. (Ich finde diese Politik der derzeitigen polnischen Regierung inhaltlich auch richtig, darum geht es nicht.) China hat seit Jahrzehnten ein bombastisches Wirtschaftswachstum, und die Ökonomiephilosophen (gibt es sowas?) erzählen uns, das läge am Konfuzianismus, der wär so diszipliniert und fleißig. Zu meiner Zeit war China ein hoffnungsloser Fall, und die Ökonomiephilosophen führten das auf den Konfuzianismus zurück, der sei so rigide und lähme die Innovation. Wenn man die Weltgeschichte über längere Zeiträume betrachtet, sind immer mal die einen oben und dann die anderen. Man hat schon Pferde kotzen sehen, und Stämme, von denen man es nie und nimmer erwartet hätte, haben auf einmal ein phänomenale sozioökonomische Entwicklung hingelegt. (Nicht dass ich die Grundregeln der Evolution bestreiten wollte. So wie Deutschland es derzeit macht, wird es ganz gewiss nicht gehen.)

Ich verweise übrigens selbst gerne auf den Erfolg Japans. Japan beweist, dass eine homogene Gesellschaft erfolgreich sein kann, und dass Wohlstand so was von überhaupt keine Einwanderung braucht. Aber damit widerlegt es lediglich das Gesülze des Regimes, es beweist nicht, dass das Gegenteil vom Falschen richtig ist. (Ich mag Brecht nicht, aber angesichts der teils sehr verbohrten Vorstellungen, die ich bei den Blockparteien sehe, manchmal aber auch auf der Rechten, sage ich gelegentlich ganz gerne: es geht auch anders, aber so geht's auch.)

Exmeyer

10. Juni 2016 21:21

Naja, wenn man das Klauen der Patente von den deutschen Kriegsverlierern als innovativ ansieht, bitte. Heute tun die das ganz legal mittels Abhörerei.

Fragen sie mal die Erfahrungen größerer mittelständler ab. Z.B. bei Preisverhandlungen im Maschinenbaubereich. Ein Bekannter sagte, wenn Amerikaner im Rennen sind, kannst du aufhören. Die wissen, wo deine Schmerzgrenze liegt.

quarz

10. Juni 2016 21:55

@ panther

Homogene Länder sind innovativer? Ist das so? Überzeugt mich nicht.

Sehen Sie selbst:

https://www.tandfonline.com/doi/pdf/10.1080/13504851.2015.1130785

GL

10. Juni 2016 21:56

Könnte die Verachtung der Eliten für die Lebensinteressen der einheimischen Bevölkerung letztlich einer biologischen Auslese geschuldet sein, welche die jeweiligen Genpools auseinanderdriften lässt? Der Psychogenetiker Volkmar Weiss, welcher als Mentor Thilo Sarazzins gilt, geht in seinem Werk "Die Intelligenz und ihre Feinde" ausführlich auf die im Westen seit über einhundert Jahren erfolgende Züchtung der Dummheit ein, erwähnt aber auch zwei Mechanismen, die gleichzeitig eine gegenläufige Tendenz unterstützen: Zum einen ist die Gesellschaft sehr effizient darin geworden, intelligenten Nachwuchs auf entsprechende Karriereschienen zu setzen, wodurch eine Entmischung der Bevölkerung erfolgt; zum anderen hat sich das Heiratsverhalten gewandelt, indem es heutzutage so ist, dass intelligente Personen sich suchen und finden - die früher geradezu sprichwörtlichen Ehen zwischen Ärzten und Krankenschwestern werden seltener und seltener. Die Absonderung Schäubles zur vermeintlichen Inzucht könnte also einem Projektionsvorgang geschuldet sein, wo er unbewusst vom Verhalten seiner eigenen Gesellschaftsschicht ausging. Ein sich herausbildender Ethnozentrismus der Eliten würde demnach eine evolutionäre Gruppenstrategie darstellen. Die damit einhergehenden Wertvorstellungen, Denkweisen und Handlungsschemata könnten als ähnlich zu denen angenommen werden, die sich bei bestimmten Ethnien beobachten lassen, denen man ebenfalls eine stark gruppenbasierte Strategie unterstellen kann. Man findet utopisches Denken ("wir schaffen das"), Paranoia (die Nazikeule) und Selbstmitleid
(das linke Opferpathos). Klassischerweise hat man hierbei Populationen im Blick, deren hauptsächliche Auslesefaktoren weniger aus dem Kampf mit der Natur als aus der Konkurrenz mit Machbarpopulationen resultieren. Das intensive soziale Leben, das auch für unsere Eliten typisch ist, begünstigt den Psychopathen, der mit anderen Psychopathen Seilschaften eingeht und sich auch mit anderen Psychopathen fortpflanzt, also etwas betreibt, dass sich unbewusst wie Inzucht anfühlt. Eine nur aus Psychopathen bestehende Population kann nicht überleben, die eine entsprechende genetische Strategie ist also immer parasitisch. In der Natur sind Parasiten oftmals degenerierte Formen der Wirtspopulation (z.B. bei Ameisen), und ebenso glänzen die grossen Würfe unserer heutigen Eliten sind wie die der meisten besonders ethnozentrischen Völker mit Abwesenheit. Vorbei sind die Zeiten der Mondlandungen, der epochemachenden künstlerischen Leistungen, der wisschenschaftlichen Durchbrüche vom Format der Thermodynamik oder der Quantentheorie. In dem Masse, wie sich die Konstellation Parasit versus Wirtspopulation verfestigt, könnte die Menschheit in einer Neuauflage des Mittelalters versinken, den der Parasit hat kein Interesse an einer dynamischen Entwicklung, die seine Stellung gefährden könnte. Wie sich daraus herauskommen liesse, ist unklar. Normalerweise würde eine dekandente, von Parasitismus zerfressene Gesellchaft von ausserhalb durch weniger degenerierte Barbaren aufgefrischt werden. Ist der Parasitismus weltumfassend, ist das nicht mehr möglich, so gesehen könnten wir sim Augenblick also dabei sein, völlig neues weltgeschichtliches Territorium zu betreten.

Schmidt

10. Juni 2016 22:06

Zu diesem Thema sollte somit alles gesagt sein.

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