Dresden: Kleines Anschlagsbingo

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

zu den Brand­an­schlä­gen von letz­tem Diens­tag eine Fäl­schung ist. Von wem sie stammt, ist noch ungeklärt.

Inzwi­schen ist ein Über­wa­chungs­ka­me­ra­vi­deo ver­öf­fent­licht wor­den, auf dem ein Mensch zu sehen ist, der mit Motor­rad­helm und blau­em Ano­rak auf dem Geh­steig vor der Moschee wat­schelt: dies soll “der mut­maß­li­che Täter” sein. Wer war er? Was waren sei­ne Moti­ve? Hier ein paar vor­läu­fi­ge Überlegungen.

Vari­an­te 1:

  • Der Täter war tat­säch­lich ein “Rechts­extre­mer”, wie bereits am Tag nach der Tat aus allen Roh­ren und Röh­ren ver­kün­det wur­de. Dann muß es sich aller­dings um einen ziem­li­chen Schwach­kopf gehan­delt haben, da jedem den­ken­den Rech­ten und Asyl­geg­ner klar sein muß, daß ein sol­cher Aggres­si­ons­akt poli­tisch null Ertrag bringt und unse­rer Sache nur scha­det. Eine sol­che Num­mer wird – wie an den ers­ten Reak­tio­nen zu sehen war – viel­mehr benutzt wer­den, um die lau­fen­de Hys­te­rie und Het­ze gegen “rechts” zu befeu­ern, vor allem aber wird sie als wei­te­re Bil­lard­ku­gel ver­wen­det wer­den, deren End­ziel der Abschuß der AfD ist, die man ja bereits für die omi­nö­sen Asyl­heim­brän­de und ande­re Din­ge ver­ant­wort­lich macht (Pegi­da wäre ein wei­te­res Ziel, ist aber deut­lich von gerin­ge­rer Bedeu­tung). Damit hät­te er sich zum berühm­ten “nütz­li­chen Idio­ten” gemacht; der­lei ist bereits vor­ge­kom­men, und V‑Mann-“Nachhilfe” wäre in die­sem Fall nicht auszuschließen.
  • Dann wäre es aller­dings unwahr­schein­lich, daß es der­sel­be Täter (oder ein Kom­pli­ze) war, der das Beken­ner­schrei­ben auf Indy­me­dia ver­öf­fent­licht hat. Das wür­de näm­lich bedeu­ten, daß sein letzt­end­li­ches Ziel war, die Anti­fa durch eine “fal­se flag”-Operation zu belas­ten. Das wäre aller­dings ein ziem­lich wag­hal­si­ges und eher frucht­lo­ses Manö­ver gewe­sen: denn obwohl es im links­extre­men Spek­trum eine “islam­kri­ti­sche” Frak­ti­on gibt, wäre der Tabu­bruch einer anti-isla­mi­schen Aggres­si­on von links wohl eine zu gro­ße Hür­de für die poten­ti­el­len Täter gewe­sen. Dar­um war das Beken­ner­schrei­ben von Anfang an nur wenig glaub­haft, und der Fake hät­te kaum auf die Dau­er durch­ge­hal­ten wer­den kön­nen. Wer klug genug ist, so ein Schrei­ben zu ver­fas­sen, ist auch klug genug, das zu wissen.
  • Gegen einen “dum­men” Rechts­extre­men, der aus blin­der, destruk­ti­ver Wut gehan­delt hat, spricht, daß die Geschich­te offen­bar sym­bo­lisch gut durch­dacht war: der zwei­te Knal­ler auf der Ter­ras­se des Dres­de­ner Kon­gress­ge­bäu­des und die zeit­li­che Nähe zu den Ein­heits­fei­ern vom Wochen­en­de legen den Schluß nahe, daß hier womög­lich gegen die Zusam­men­le­gung des “Tags der deut­schen Ein­heit” mit dem “Tag der offe­nen Moschee” pro­tes­tiert wer­den soll­te (eine Fähr­te, die Jas­per von Alten­bo­ckum witterte).
  • Mei­ne Spe­ku­la­ti­on: der Ver­fas­ser des gefälsch­ten Beken­ner­schrei­bens war womög­lich ein “klu­ger” Rech­ter oder Asyl­geg­ner, der die gleich nach dem Anschlag auf­brau­sen­de Het­ze “gegen rechts” durch ein Ablen­kungs­ma­nö­ver brem­sen woll­te. Das wäre ihm gelun­gen: das Beken­ner­schrei­ben hat eine der­ar­ti­ge Ver­wir­rung gestif­tet, daß der Anschlag in einem Hau­fen Fra­ge­zei­chen ver­san­det ist und sei­ne poli­ti­sche Ver­wert­bar­keit erheb­lich ein­ge­büßt hat. Viel­leicht aber woll­te er bloß die Anti­fa trol­len, ohne grö­ße­re Hintergedanken.

Vari­an­te 2:

  • Mein ers­ter Gedan­ke war: der Täter war ein Schlapp­hut vom Ver­fas­sungs­schutz. Der Anschlag kam ange­sichts der lau­fen­den, staat­lich gestütz­ten Kam­pa­gnen wie geru­fen, hin­ter­ließ außer ein biß­chen Krach und Ruß kei­ne Opfer, und ließ sich vor­züg­lich instru­men­ta­li­sie­ren, um “häß­li­che Frat­zen” an die Wand zu malen. Wenn man vom “cui bono” aus­geht, dann wäre das eine recht ein­leuch­ten­de Variante.
  • Dann hät­te der unbe­kann­te Fäl­scher jedoch auch hier der Sache einen Strich durch die Rech­nung gemacht.

Vari­an­te 3:

  • Der Täter war ein Links­extre­mist. Dann gäbe es zwei Möglichkeiten:
  • 1. Er woll­te eine “fal­se flag”-Aktion insze­nie­ren, um die Stim­mung “gegen rechts” zu schü­ren. Auch in die­sem Fall wären V‑Mann-Nach­hil­fen nicht auszuschließen.
  • 2. Es war tat­säch­lich ein Täter aus dem anti­deut­schen/­is­lam­kri­ti­schen/­pro-israe­li­schen Spek­trum, und das Beken­ner­schrei­ben wäre echt, was aber aus den bereits genann­ten Grün­den eher unwahr­schein­lich ist. Und wäre es wirk­lich die Tat einer Judäi­schen Volks­front-Frak­ti­on gewe­sen, dann hät­te sie auch nicht mit “Anti­fa Dres­den”, son­dern mit ihrem eige­nen Namen unterzeichnet.
  • Den­noch soll­te erwähnt wer­den, daß das Anschläg­chen eher dem Stil der Anti­fa ent­spricht: blind­wü­ti­ge Sach­be­schä­di­gun­gen, die aller­dings das öffent­li­che Image der Täter kaum gefähr­den, da sie medi­al wenig the­ma­ti­siert oder ver­harm­lost wer­den. Das liegt wohl vor allem dar­an, daß Anti­fa-Anschlä­ge prak­ti­scher­wei­se “die Rich­ti­gen” tref­fen, die Buh­män­ner der Pres­se und die Oppo­si­ti­on der herr­schen­den Eli­ten und Par­tei­en. Links­extre­me, die aus links­ideo­lo­gi­schen Grün­den (die theo­re­tisch ja reich­lich vor­han­den wären) eine Moschee atta­ckie­ren, wären das Risi­ko ein­ge­gan­gen, die­se bis­he­ri­ge Nar­ren­frei­heit zu verlieren.
  • Jeden­falls hät­te der unbe­kann­te Fäl­scher auch hier der Sache einen Strich durch die Rech­nung gemacht.

Vari­an­te 4:

  • Der Täter war ein Mos­lem, aller­dings weni­ger ein “Isla­mist” im her­kömm­li­chen Sin­ne, son­dern womög­lich ein Anhän­ger der isla­misch-tür­ki­schen Kul­tur­kampf­or­ga­ni­sa­ti­on DiTiB, unter deren Ver­wal­tung die atta­ckier­te Moschee steht.
  • In die­sem Fall hät­ten sich die Täter aller­dings ganz schon dumm ange­stellt, indem sie allen Erns­tes ein Foto von der Explo­si­on ver­öf­fent­licht haben, das logi­scher­wei­se nur jemand gemacht haben kann, der auf Lau­er gele­gen ist. Kann man ihnen eine sol­che Dumm­heit zutrau­en? Was ist mit die­ser Spur? Wird sie von der Poli­zei ver­folgt? Hat man die Ver­ant­wort­li­chen der Face­book-Sei­te befragt, und wenn ja, was haben sie geantwortet?
  •  Auch hier hät­te der unbe­kann­te Fäl­scher der Sache einen Strich durch die Rech­nung gemacht.

https://www.youtube.com/watch?v=aAqIFtlH_hA

Soweit mein Anschlags­bin­go. Ich habe kei­ne Ahnung, wel­che der Vari­an­ten stimmt oder stim­men könn­te. Viel­leicht gibt es noch ande­re Mög­lich­kei­ten. Drei Din­ge hal­te ich für sehr wahrscheinlich:

  • Täter und “Beken­ner” (Sin­gu­lar oder Plu­ral) sind nicht identisch.
  • Der Anschlag soll­te pünkt­lich zum Tag der deut­schen Ein­heit die Stim­mung “gegen rechts” schüren.
  •  Der “Beken­ner” hat­te ver­mut­lich vor, die ein­set­zen­de Pro­pa­gan­da­wel­le “gegen rechts” durch ein geziel­tes Ver­wir­rungs­ma­nö­ver zu kon­tern; jeden­falls glau­be ich nicht, daß er bloß Indy­me­dia trol­len wollte.

Eine Bit­te an die Leser: wer kann einen qua­li­ta­tiv bes­se­ren Screen­shot von der gelösch­ten Face­book­sei­te ent­de­cken, als jenen, der auf metro­po­li­ti­co zu sehen ist?

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (57)

Winston Smith 78699

3. Oktober 2016 22:24

Das Allerdümmste, schon wieder verdächtig dumm, ist doch die Löschung des Fotos. (Die Löschung des Bekennerschreibens ist nicht die klügste Lösung, aber nachvollziehbar, weil man sich hastig von dem Statement entfernen will. Nicht so aber beim Foto, auch nicht, wenn es wieder auftaucht und erklärt wird.) Im Übrigen heißt das "Volksfront von Judäa".

M.L.: Spalter!!

Brandenburger Sandstein

3. Oktober 2016 22:41

Die Lektüre von Bat Ye'or wäre, denke ich, nicht Fehl am Platz. Wenn ich von antideutschen/antiislamischen/proisraelischen Kräften lese wird mir ganz anders. Will nicht behaupten, dass das Bingo völlig nutzlos ist, es zeigt doch aber letztendlich den wahren Zweck auf: totale Verwirrung stiften, selbst bei klugen Köpfen wie lichtmesz geht jetz anscheinend das Gedankenmikado los. Ist doch völlig egal wer das getan hat, auch egal wer bei indymedia "getrollt" hat. Wichtig ist nur, dass wir alle zur Kenntnis nehmen, dass sich die Lage weiter zu spitzt. Und wem das nutzt (den Etablierten, den Muslim Verbänden etcpp.) ist eine Analyse werd. Doch nicht diese Knallfroschaktion.

HS

3. Oktober 2016 22:50

Hallo Herr Lichtmesz,

Sie können sich die nicht mehr öffentlich zugänglichen Bilder auf der Facebook Seite der Faith Moschee über den Google-Cache ansehen.

Die Google-Abfrage "site:facebook.com faith moschee dresden photos" ergibt folgende URL:

https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:XsYkWuyJxVAJ:https://www.facebook.com/Fatih-Moschee-Dresden-634336543262928/%3Fhc_ref%3DSEARCH+&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de

Beste Grüsse
HS

Martin Lichtmesz

3. Oktober 2016 22:50

PKK habe ich vergessen... macht Anschläge auf Ditib-Moscheen und ist dicke mit Antifa.

https://www.nachrichtenxpress.com/2016/04/stuttgart-mutmasslicher-tatverdaechtiger-des-pkk-anschlags-auf-ditib-moschee-gefasst/

Morbrecht

3. Oktober 2016 22:51

Um einer Debatte über harte Sachfragen weiter auszuweichen und um ggf. Repression gegen Oppositionelle zu legitimieren, ist tatsächlich damit zu rechnen, dass Gewalt mit "rechtem" Hintergrund inszeniert werden wird. Die jüngsten Versuche, Verbindungen zwischen diversen Vorfällen und den Identitären herzustellen, weisen in diese Richtung. Schon unmittelbar nach der Grenzöffnung 2015 wurde ein "rechter" Terrorismus geradezu heraufbeschworen, weil er zur Durchsetzung der eigenen Pläne nützlich wäre (siehe u.a. hier: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-andrea-nahles-stellt-sich-gegen-terror-von-rechts-a-1048984.html).
Es dürfte auch ein Großteil der besonders üblen Fälle von "Hatespeech", die man zitiert um ernsthaften Argumenten auszuweichen, nicht von denen kommen, die als Urheber dargestellt wird.
Dem kann man nur dadurch zuvorkommen, dass man solchen Versuchen präventiv die Glaubwürdigkeit nimmt, und das tut man, in dem man unmissverständlich deutlich macht, dass Konservative aus tiefster innerer Haltung heraus weder Gotteshäuser irgendeiner Religion angreifen, noch sich dazu herablassen sprachlich oder in andrer Form die Kontrolle über sich zu verlieren, und schon gar nicht auf die Idee kommen würden, jemals Gewalt gegen Schwächere oder gar wehrlose Menschen anzuwenden.
Angriffe auf Gotteshäuser sind eine Besonderheit der Linken, so wie es auch sprachliche Verwahrlosung oder feige Gewalt sind. Wer Moscheen anzündet, kann daher schon aus Grundsatz nicht Teil von "unserem Lager" sein. Wenn man das nicht unmissverständlich deutlich macht, schafft man einen Ansatzpunkt, mit dem einen künftige Aktionen untergeschoben werden können.

André Schröder

3. Oktober 2016 22:58

Ich wohne in Leipzig und hier gehen fast jede Nacht irgendwelche Böller hoch und schrecken die Leute aus dem Schlaf!
Diesem ganzen Anschlags-Unfug eine größere Bedeutung beizumessen und sich darüber den Kopf zu zerbrechen, zeugt von Langeweile.
Das ganze Theater ist ein Witz, den ein paar Linke in den Medien für sich nutzen wollen!
Ein richtiger "Anschlag" sieht ein bisschen anders aus und die notorischen Manipulierer in den Medien sollte man vielleicht nicht ganz so ernst nehmen.

Arminius Arndt

3. Oktober 2016 23:02

Zur PKK passt dann aber auch das "Bekennerschreiben" wieder nicht. Außerdem ist der PKK ein bisschen mehr zuzutrauen, als so ein bisschen Böller-Ruß.

Alleine, dass dann die Bundeskanzlerin wieder ein Besuchsziel mehr durch den Anschlag auf der Liste hatte, zeigt doch eher in Richtung der Varianten VS-Aktion (oder zumindest durch diesen unterstützt bzw. zumindest let it happen) oder Eigentor durch Ditib selber zwecks fishing for compliments.

Monika

3. Oktober 2016 23:14

Cui bono ?
Das ist die einzige Frage.
Merkel hat heute die Familie des Dresdner Imams besucht oder eingeladen:
https://www.focus.de/politik/deutschland/einheitsfeier-im-news-ticker-poebelnder-mob-bedraengt-politiker_id_6021383.html

Man beachte die Zuschriften der empörten Leser. Tenor: Die Opfer von Köln, die Mutter von Niklas P. , die Zug-Opfer aus Hongkong etc .hat die Kanzlerin nicht besucht.
Dies ist ein ungeheurer Affront gegen das eigene Volk.
Das muß ein Kanzler wissen. Und das weiß Merkel auch.
Das ist ungeheuerlich.
Das bedeutet aber auch:
Es ist völlig egal, welches Anschlagsszenario das richtige oder falsche ist.
Die Herrschenden treiben die Spaltung des Volkes voran.
Sie werden immer gefährlicher.

Realist

3. Oktober 2016 23:15

Vergiß bitte die Kurden nicht. Die meisten Anschläge auf türkische Moscheen werden von Kurden verübt. Dieses sind dann meist keine PKKler, sondern junge Sympathisanten.

Martin Lichtmesz

3. Oktober 2016 23:15

Noch mehr Schnulzen:
https://twitter.com/aimanMazyek/status/782960227553517572

WederNoch

3. Oktober 2016 23:25

Im Angesicht allgemeinen Staatsversagens und verbreiteter Medienlügen, will ich die Fälschungsaussage der Staatsanwaltschaft, vermittelt über die Tagesschau, nicht einfach ungefragt übernehmen.

Zitat:

"Das nach den Anschlägen von Dresden aufgetauchte Bekennerschreiben ist eine Fälschung. Zu diesem Ergebnis seien Spezialisten nach einer Prüfung des Schreibens gekommen, sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Dresden auf Anfrage von tagesschau.de."

Quelle

Wie haben denn "die Experten" herausgefunden, dass es sich um eine "Fälschung" handelt? Um die festzustellen, müsste man einen Vergleich mit einem Schreiben des echten Täters anstellen (welcher nicht stattgefunden haben kann, da der echte Täter nicht bekannt ist) oder dessen Aussage haben! Zudem müsste seine politische Position bekannt sein. Oder jemand müsste sich zur Fälschung bekannt haben.

Macht euch die Aussage nicht stutzig?

Ohne Nachfrage und mehr Details würde ich die nicht einfach aktzeptieren! Und egal was dabei herauskäme, es wäre interessant:
Entweder man kennt den (mutmaßlichen) Fälscher (und damit sein Motiv) oder die Ermittlungsbehörden lügen oder die Medien lügen oder der echte (mutmaßliche) Täter ist bereits bekannt, dann wird uns was verschwiegen.

Mittlerweile halte ich alles für möglich...

M.L: Ich bin inzwischen auch überzeugt, dass es eine Fälschung ist, und dazu muß man kein Experte sein, nur ein bissel mit dem Jargon und der Ideologie von linken Seiten vertraut sein. Die Wortwahl paßt nicht wirklich, und das Motiv und der behauptete ideologische Hintergrund auch nicht, und auch nicht die Kennzeichnung "Antifa Dresden".

L. Felix

3. Oktober 2016 23:54

Ein weiterer Aspekt ist der Umstand, dass selbst die Systempresse den "Anschlag" nur vergleichsweise marginal erwähnt. Wahrscheinlich glaubt man selbst bei "denen" nicht ganz an die Rechtsterrorismuslegende. Ich glaube ja eher an die die VS-Variante, es wäre nicht das erste Mal, dass der Staat selbst zündelt. Das hat doch Tradition...oder?

Wie auch immer, ausgebuhte Politiker zu den Einheitsfeierlichkeiten, da freut sich mein sächsisches Herz immer wieder, es ist doch wie das letzte gallische Dorf, dem man nicht beikommen kann und sich der Spalt immer weiter verbreitert, der Protest nicht mehr unterdrückbar ist. Nun müssen "deren" Massnahmen also immer drastischer werden...

...das ist nun mal das Gesetz der Neurose, immer dieselbe falsche Lösung für das gleiche Problem, immer doller angewendet. Ähnlich einer psychischen Verirrung.

Na raten Sie mal, wem da ein Anschlag nutzt...?!

Lenz

3. Oktober 2016 23:59

Ich verstehe die Aufregung um das Foto nicht. Auf dem Foto ist immerhin keine Explosion zu sehen, sondern lediglich Feuer, welches durch den Sprengsatz (oder Molly) entstanden ist. Zeitlich hätte das mit der Aufnahme also durchaus hinhauen können. Für mich hat das Argument mit dem Foto daher keine Bewandtnis.
Es scheint sich in diesem Fall mal wieder um die leider viel zu verbreitete selektive Wahrnehmung zu handeln, dass man blind alles glauben möchte was einem dient. Aluhüte ab, Leute!

Ansonsten aber sehr interessante Überlegungen!

M.L.: Für mich sieht das deutlich wie eine Explosion, kein Feuer aus, auch ohne meinen Aluhut. Und warum wurde das Foto wieder gelöscht?

Gustav Grambauer

4. Oktober 2016 00:00

Habe eine Sensation zu berichten. Mir wurde das Bekennervideo zugespielt. Habe es gerade zum Staatsschutz gebracht, die Experten von der Technik arbeiten mit Hochdruck an der Auswertung. Die Pressekonferenz mit Mayzek, Kemani, Gauck, Merkel und de Maizière wurde mit Rücksicht auf den "Tag der Deutschen Einheit" auf morgen früh verschoben:

https://www.youtube.com/watch?v=JRL5Z1k60tg

- G. G.

Trouver

4. Oktober 2016 00:04

Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden gab letzte Woche bekannt, daß das mysteriöse Antifa-Bekennerschreiben zu den Brandanschlägen von letztem Dienstag eine Fälschung ist. Von wem sie stammt, ist noch ungeklärt.

Woher denn will die "Generalstaatsanwaltschaft Dresden" wissen, daß es eine Fälschung ist?

WederNoch

4. Oktober 2016 00:15

M.L: Ich bin inzwischen auch überzeugt, dass es eine Fälschung ist, und dazu muß man kein Experte sein, nur ein bissel mit dem Jargon und der Ideologie von linken Seiten vertraut sein. Die Wortwahl paßt nicht wirklich, und das Motiv und der behauptete ideologische Hintergrund auch nicht, und auch nicht die Kennzeichnung „Antifa Dresden“.

Es mag naheliegend sein, aber solange weder Täter noch Fälscher bekannt sind, ist eine absolute Aussage "Fälschung" halt nicht zu machen, weil man die ideologische Ausrichtung des Täters oder Fälschers kennen muss!

Das ist so, als ob jemand schreibt, er gehöre zu "Anonymous" und andere widersprechen. Es ist unlogisch, weil es eben heterogene offene ideologische Gruppen sind, die an den Rändern stark verschwimmen. Es waren aber sicher nicht die altbekannten autonomen Antifanten, das kann man am Stil wohl schon recht sicher festmachen.

Meines Erachtens kann sich aber jeder als "Antifa irgendwas" bezeichnen, wenn er glaubt "gegen Nazis" zu sein und im entsprechenden Ort wohnt. Antideutsche-prosemitische Kräfte, die sich zum ersten Mal ausprobieren, halte ich nach wie vor nicht für ausgeschlossen. Und ideologisch veranstalten die ohnehin eine Gratwanderung in einem paradoxen Milieu.

Der interessanteste Punkt ist aber in der Tat das Foto der Explosion.

Dass tatsächlich jemand so dumm ist, das zu fotografieren, online zu stellen und dann auch noch erklärungslos zu löschen, ist unglaublich, aber nicht ausgeschlossen (ich kenne einen Polizisten, was der so erzählt... Täter können manchmal unglaublich dämlich sein). Vielleicht war es aber auch nur das Standbild einer Überwachungskamera.

Nicht ausgeschlossen ist auch hier eine Manipulation (etwa ein Hack des Accounts) um eine offensichtlich unglaubliche, aber nicht leicht widerlegbare falsche Fährte zu legen.

Ganz ehrlich? Das erinnert mich an den Verfassungsschutz und NSU. Halbgares Zeug, Verwirrung, Verdächtigungen und falsche Spuren, die in alle Richtungen gehen und trotzdem professionell genug, um niemanden festnageln zu können.

Na ja, warten wir es ab...

Coon

4. Oktober 2016 00:45

Ich tippe auf die Ereignisfraktion. Knalleffekt plus "Bekenntnis". Ne Mische aus Möchtegernhools und Trollen.

Morbrecht

4. Oktober 2016 01:39

Das Gebäude besitzt dem Google Maps-Eindruck zufolge offenbar nur einen Zugang, vor dem der Brandsatz deponiert war. Der Photograph kann demnach nicht erst nach Zündung aus dem Gebäude gekommen sein um das Bild zu machen, weil er dann ja durch die Flammen hätte gehen müssen, sondern muss zum Zeitpunkt der Zündung außerhalb des Gebäudes gewesen sein.
Die Explosionsoptik auf dem Bild kann eine Folge der längeren Belichtung eines kleineren Feuers bei Dunkelheit sein. Dem Polizeibericht zufolge wurden mit Benzin gefüllte Flaschen eingesetzt. Auf Youtube gibt es zahlreiche Videos die einen Eindruck davon vermitteln, wie das aussieht, und der Zeitpunkt der Explosion ist auf dem Photo definitiv nicht zu sehen. Es scheint aber in den Sekunden danach entstanden zu sein,
Als Ermittler fände ich es auffällig, dass man innerhalb von Sekunden nach dem Anschlag vor Ort ist, aber die Präsenz von Zeugen offenbar den oder die Täter nicht abgeschreckt hat. Ein Blick auf die Karte der Umgebung zeigt zudem, dass der Photograph den Täter mit hoher Wahrscheinlichkeit gesehen haben müsste, wenn er so kurz nach der Zündung vor Ort war.
Es gibt interessanterweise zwar eine sehr vage und inhaltlich merkwürdige Täterbeschreibung, die der Moscheevorstand gegenüber der JF abgegeben hat (https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2016/raetselraten-um-moschee-fotos-auf-facebook/), aber diese deckt sich nicht mit dem von der Polizei veröffentlichtem Video der Überwachungskamera.
In Mönchengladbach haben Muslime mutmaßlich übrigens schon einmal ihre eigene Einrichtung angezündet, um mit dem Vorfall Propaganda bzgl. Islamfeindlichkeit zu betreiben: https://www.express.de/duesseldorf/brand-in-mehrfamilienaus-islamist-sven-lau-festgenommen-14691542

Karl Franken

4. Oktober 2016 01:50

Meine Variante:
Der Anschlag wurde (physisch) von den Moscheebetreibern selbst durchgeführt oder ggf. von nützlichen Idioten aus Antifa-Kreisen, in Abstimmung und unter dem Schutz des VS und des MIT.
Das gefakte, dilettanisch verfasste "Bekennerschreiben" stammt aus nonkonformen Sicherheitskreisen, die die kriminellen Machenschaften ihrer Arbeitgeber moralisch nicht mehr mittragen und damit diese Operation, die zum Ziel hatte, die patriotisch-rechte Opposition pünktlich zu den Einheitsfeierlichkeiten zu kriminalisieren und ein Verbot der AfD vorzubereiten, torpedieren wollten, was nach Lage der Dinge auch gelungen ist.
Es ist naiv, anzunehmen, daß der Riß, der durch unser Volk, durch Deutschland, Europa bis hin zu den USA (siehe Präsidentschaftswahlen) geht, vor den Sicherheitsbehörden und den Diensten gänzlich halt machen würde. In Bundeswehr, Polizei und verschiedenen Ministerien ist dieser tiefe Riß bereits manifest. Unter den zehntausenden von staatlichen Schlapphüten gibt es auch Menschen mit Verantwortungsbewußtsein und Gewissen, die ihren gesetzlichen Auftrag tatsächlich immer noch ernstnehmen und die Zerstörung von Demokraite, Rechststaatlichkeit, staatlicher Verfasstheit und Staatsvolk nicht länger mittragen wollen.

Trouver

4. Oktober 2016 05:25

Kaiserin ist nicht nackt! heult ein tillman steffen von der "zeit".

Denn das Fest wurde zur Plattform für Tausende Unbelehrbare, die sich auf Kundgebungen die Wirklichkeit zurechtbiegen, sich gesellschaftlichen Veränderungen strikt verweigern und Intoleranz pflegen bis hin zum Menschenhass. Früher hatten sie zwar den Mauerfall und das Westgeld begrüßt, heute aber unterstellen sie den Regierenden Verrat. Sie stopfen sich Watte in die Ohren und machen mit ihren Trillerpfeifen Krach, statt auch nur ansatzweise an Lösungen der Gegenwartsprobleme mitarbeiten zu wollen.

Schade, daß Agitprop keine Nachfragen beantwortet.

Zum Beispiel, warum soll ich an dem Großen Austausch mitarbeiten, wenn ich ihn dezidiert nicht will?

Karl Brenner

4. Oktober 2016 06:42

Die Frage nach "wem nützt es" ist allzu deutlich.

Im Zusammenhang mit der Zusammenlegung des "Tages der Deutschen Einheit" und des "Tages der offenen Moschee" gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit für ein durchinzeniertes Theaterstück, bei dem man sich als Oper darstellen konnte, um die gegnerischen Stimmen verstummen zu lassen.

Nochmal:
Beide Veranstaltungen zusammenzulegen, deutet auf ein planerisches Vorgehen hin.

Es können die Islamischen selber gewesen sein.
Oder Kräfte, welche mit dem Islam sympathisieren.

Für die politische Bewertung ist es unwichtig, wer den Anschlag konkret verübt hat. Das können Linksextreme, Islamische, Rechtsextreme oder Normalos gewesen sein, welche aus dem Hintergrund angewiesen oder motiviert worden sind. (s. causa Urbach, Celler Loch, etc). Die Ergreifung des Täter ist wichtig für den Rechtsstaat. Die Person des Täters wird aber keine Rückschlüsse über die wirklichen Hintergründe zulassen.

Ich tippe auf jemanden von den Islamischen.
Die Zusammenlegung war ein aktiver Vorgang von deren Seite aus.
Wenn das so ist, dann werden wir von unseren derzeitigen Staat darüber informiert werden. Denn die jetzigen Parteien in den Regierungen sind bereit, Rechtsstaatlichkeit und Bürgerrechte für ihren Erhalt zu opfern.

Das ganze erinnert an den Anschlag auf die Synagoge in Düsseldorf.

https://de.wikipedia.org/wiki/Aufstand_der_Anst%C3%A4ndigen#Aufkl.C3.A4rung_.C3.BCber_die_T.C3.A4ter_des_Brandanschlags

Ein ganzes Jahr lang brauchte der Einparteienstaat NRW, um nochmal in die Schublade zu schauen, und die Bürger über die wirklichen Hintergründe zu informieren. Der damalige Mann der SPD im ZdJ (P. Spiegel/Gott habe in seelig) hat denn auch brav seine Aufgabe erfüllt.

Auch dort bedeutet aber nicht, dass die Araber die wirklichen Hintermänner gewesen sein müssen.

Es ist wie bei rätselhaften Anschlag auf Alfred Herrhausen durch Libanesen/Palästinenser mit einer aus dem Iran stammenden Bombe, welche der RAF zugeschrieben wurde.

Die oberflächliche Herkunft bedeutet noch lange nicht die Quelle der Attentate.

Karl Brenner

4. Oktober 2016 06:45

Richtig muss es lauten:
"Wenn das so ist, dann werden wir von unseren derzeitigen Staat NICHT darüber informiert werden. Denn die jetzigen Parteien in den Regierungen sind bereit, Rechtsstaatlichkeit und Bürgerrechte für ihren Erhalt zu opfern."

Karl K

4. Oktober 2016 06:48

Bei den frühen Hakenkreuzschmierereien an Synagogen ab der 50er Jahre stellte sich sehr viel später heraus, dass viele aus der DDR organisiert worden waren, um das Ansehen der BRD zu schädigen. Ach, wie sich Geschichte doch so eindrucksvoll wiederholt.

Dass ein „Rechter“ daran seine Freude hat, das ist nun das letzte was mir als Kriminalist einfallen würde. Ein Anschlag auf eine Synagoge, einen jüdischen Friedhof, eine Moschee sind genau die Taten die dazu führen, dass sich die Bevölkerung von jenen mit Abscheu abwendet, denen diese Taten in den Medien zugeschrieben werden, in der Regel eben den „Rechten“. Und dies ist wohl hier die Absicht hinter der Tat.

Und dass die „Aktivisten der Antifa“ daran allergrößtes Interesse haben und der Verfassungsschutz wie die Stasi Mitarbeiter beschäftigt, die gern mal machen, was den hohen Damen und Herren nützlich erscheint – im Auftrag oder im vorauseilenden Gehorsam - ist nun auch keine Neuigkeit mehr.

So gibt es noch viele Gruppen im Lande, die an Anschlägen auf Synagogen oder Moscheen ihre „klammheimliche Freude“ haben.

Statistiker werden dies auch als eine Straftat von „Rechts“ einstufen – und so gibt es auch noch einen weiteren Grund, mit Hilfe der Amadeo-Stiftung, des Zentrums gegen Rechtsextremismus usw. mit noch größerem finanziellen Aufwand den „Rechtsextremismus“ zu bekämpfen.

Ein Rechter, der sein Land liebt und seine Sinne noch beieinander hat, sollte sich schützend vor jede Moschee, jede Synagoge stellen. Nicht auf der Straße wird der Kampf um Deutschland gewonnen sondern in den Herzen und an den Wahlurnen!

Arminius Arndt

4. Oktober 2016 07:48

Wenn die Antifa solche Sachen macht, dann bleibt es nicht beim ersten Versuch, dann wird das so lange gemacht, bis Vollzug gemeldet werden kann. Und dann eben auch noch ein weiteres mal, wenn der Einschüchterungseffekt ausbleibt. Indymedia löscht dann auch nichts, vgl. bspw. hier:

https://linksunten.indymedia.org/de/node/188569

heute morgen bei SPON:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bettina-kudla-unbekannte-verueben-anschlag-auf-ihr-buero-a-1115023.html

Ob Frau Merkel ihrer Parteigenossin jetzt auch einen Besuch abstatten wird?

PS: Die AfD sollte diese Dame nicht aufnehmen - will aber keine OT Diskussion dazu eröffnen.

Raskolnikow

4. Oktober 2016 08:29

Zum ersten Mal seit Wochen,

wieder mit einer Flasche Champagner in den Tag gestartet, ich lebte letzthin allein unter Skittles, glaube ich mich erfrechen zu dürfen, selbstverständlich nicht ohne meine politische Unbegabtheit in Rechnung zu nehmen, die Frage nach der Relevanz der Täterfrage zu stellen.

Die menschliche Blödigkeit ist zweifelsohne grenzenlos, und die Möglichkeit eines dresdener Heikos, der seine polnischen Petarden an unpassender Stelle in Funktion bringt, ist sicher ebensowenig auszuschließen, wie kurdische, pseudolinks-progressistische oder inner-islamische Operanden. Aber ist nicht vielmehr und offensichtlich die Setzung der Verantwortlichkeit entscheidend und fraglos völlig willkürlich?

Höcke, Petry, Kubitschek sind für die Handlungen jedes alcoholisierten Dorfdeppen verantwortlich, weil sie ein "Klima" schüfen, "Nährboden" bereiteten oder durch ihre Worte "brandstifteten"; aber Merkel, Augstein, Roth sind für gar nichts verantwortlich ... Sollte man nicht hier die argumentative Axt anlegen, um erfolgversprechendere Schläge zu führen?

Ich sehe Belehrungen, so sie aus ernstgemeintem Wohlwollen herrühren, gern entgegen, aber eine Festlegung auf die Formel "Das war keiner von uns!" halte ich unter gegeben Umständen für riskant ...

(Obwohl ich natürlich hiesigen Hobbykriminologen auch den Spaß an ihren ferndiagnostischen Ermittlungen nicht nehmen möchte ...)

À la bonne vôtre,

R.

Treverer

4. Oktober 2016 08:33

Schön zu sehen beim Besuch der Kanzlerin beim leidgeprüften DITIB-Imam in Dresden war auch, daß dieser vermutlich kein Wort deutsch spricht - warum sollte er auch, als türkischer Staatsbediensteter ? Sein Kind schon, wie es der Trösterin präsentieren durfte.

Ein PKK-Anschlag scheidet wohl aus (allenfalls ein paar junge, technisch unbedarfte Sympathisanten), weil sonst die dann nicht mehr vorhandene Mauer der Moschee keine Rauchspuren mehr aufweisen würde.

Grundsätzlich ist eine Videoüberwachung von Moscheen und eine Polizeipräsenz davor keine schlechte Idee, schon allein, um zu wissen, wer ein und aus geht.

Waldgänger aus Schwaben

4. Oktober 2016 08:41

M.L.: Für mich sieht das deutlich wie eine Explosion, kein Feuer aus,

Ist Ihnen klar, was diese Aussage impliziert?

Eine Explosion lässt sich kaum fotografieren, sondern höchstens filmen. Das Bild wäre dann ein Ausschnitt aus einem Video. Natürlich muss man vor der Explosion zu filmen beginnen. Falls das Foto aus der Videoaufzeichung einer Überwachungskamera stammt, wieso wurde das nicht gesagt, und wieso wurde nicht das Video hochgeladen. Fragen über Fragen.

Also ich halte das Foto eher für das Foto eines Feuers. Wobei das Foto wohl vom Hof her aufgekommen wurde, weil die Tür zu sehen ist. Fragt man sich natürlich, warum der Fotograf von der Tat selber nichts mitbekommen hat, die dem Brand Sekunden vorausgegangen sein muss. Auch in dieses Variante: Fragen über Fragen.

Frau Merkel besuchte gestern den Iman, der vom Anschlag betroffen war. Der Besuch hatte wohl auch seine Ursache darin, dass das eigene Volk sich beim Huldigen der Kanzlerin in letzter Zeit unangemessen zurückhält. Möglicherweise entstand gestern ein weiteres peinliches Foto Frau Merkels.

Seltsam ist auch dieses
Foto, auf das ich schon mal hinwies. Das Blechteil sieht für mich wie die Halterung eines Batterie aus. Aber eine Batterie ist nur sinnvoll bei einem fern- oder zeitgesteuerten Brand- oder Sprengsatz. Die bekannt gewordenen Umstände deuten aber nicht darauf hin.
Wenn es keine Batteriehalterung ist, was ist es dann?

Der Gutmensch

4. Oktober 2016 09:41

... wieso sollte es eigentlich erheblich sein, wer da genau zugange war? Und wer lässt sich denn bitte davon provozieren, dass die Kanzlerin dort die Wogen geglättet hat?

Wir werden halt verarscht. Und - offensichtlich von unseren eigenen Landsleuten (bestimmt nicht von der Kanzlerin). Wie oft hat das inzwischen schon geklappt? Solange wir eine Funktion haben ... und sobald sich das nicht mehr rechnet ...

Wie auch immer man zu den Neuankömmlingen stehen mag - es gibt eine demographische Lücke, Schröders "Ich-AG" sei Dank, und sie birgt weitaus komplexere gesellschaftliche Risiken, als man mit der Frage "leisten die vernünftige Arbeit" oder "sind die vielleicht kriminell" überhaupt erfassen könnte. Ich sehe das in Berlin ... heute werden Schulen geschlossen, die man schon morgen wieder bräuchte. Heute werden in Größenordnungen Kompetenzen vernichtet (weil kein Bedarf an Fachkräften besteht), auf die man morgen wieder zugreifen müsste.

So langsam erscheint mir das Geschenk Putins an unseren Altkanzler (das Kind aus dem russischen Waisenhaus) als ein Symbol. Wo hab ich das nochmal gelesen ... den Slum an die Russen verschenken ...? Das wäre exakt die Mentalität. Der Rest ist nur eine Frage der Provokation. Eine bekannte Grüne ist in Dresden eindeutig provokant aufgetreten, sie hat die Leute ganz plump beleidigt; man muss schon ein sehr guter Mensch sein, daraufhin keine Aversion zu entwickeln. Auch Dr. Lammert hat Worte gebraucht, die ich ihm schlicht nicht zugetraut hätte, naiv, wie ich bin.

Das wird noch sehr bitter werden.

d. G.

Valjean72

4. Oktober 2016 10:17

Vielen Dank für die Zusammenstellung dieser unterschiedlichen Varianten!

@Monika:

Es ist völlig egal, welches Anschlagsszenario das richtige oder falsche ist. Die Herrschenden treiben die Spaltung des Volkes voran.

Die "Festlichkeiten" zum Tag der Deutschen Einheit nun gerade in Dresden stattfinden zu lassen - zudem da der 3. Oktober in diesem Jahr auf einen Montag fiel - lassen meines Erachtens ebenso den Schluss zu, dass die Spaltung vorangetrieben werden soll.

Winston Smith 78699

4. Oktober 2016 10:21

@ WederNoch

Nicht ausgeschlossen ist auch hier eine Manipulation (etwa ein Hack des Accounts)

Dann würden die Betroffenen im besten Falle von den Ermittlern daran gehindert, dies auch offen zuzugeben. In deren Eigeninteresse wäre Letzteres aber angeraten, türlich türlich um sich vor dem angeblich wütenden Rechtsmob, nicht zuletzt aber auch vor den Bessermenschen zu entlasten, denn mit jedem Tag wächst doch das Mißtrauen - siehe die von @Monika angesprochene Audienz. Und wenn nicht bestenfalls gehindert von den Ermittlern, von wem dann? Und wie? Hat man genau diese unsere öffentliche Analyse eingeplant? Haha, ein Intelligenztest?

Oder zeugt der ganze Vorgang, als Sabotage, von Zerfallserscheinungen in VS-Organen oder Aktivistenkreisen? Über derart intelligenten Widerstand würde ich mich sehr freuen, denn er würde zu uns passen: die Schildbürger, der Eulenspiegel, der gestiefelte Kater, das tapfere Schneiderlein, der Lügenbaron (weitere Beispiele bitte!) sind doch, als verschlüsselte Denkmäler der Germanenschläue, nicht weniger instruktiv als die großen Schlachten. Und bitte bei Sabotage nicht auf schnelle Anerkennung hoffen, denn gerne wird auch eine Eitelkeitsfalle aufgestellt. "Das Leben der Anderen" anschauen und diesen Heldentypus wertschätzen lernen. Ihr seid nicht allein. Viel Erfolg!

Hartwig aus LG8

4. Oktober 2016 10:37

Kennt jemand das Büchlein "Chrustschows dritter Schuh"? Es geht um das kalkulierte Darbieten der eigenen Unberechenbarkeit/Unbeherrschbarkeit. Chrustschow hatte während der UN-Debatte nicht etwa aus einer Echauffierung heraus seinen Schuh ausgezogen und damit auf dem Pult rumgehämmert, sondern er hatte einen dritten Schuh dabei - sein angeblicher Wutausbruch war geplant. Seine Unberechenbarkeit sollte seinem Gegner Angst einjagen.

Ich war gestern nicht in Dresden, war beruflich an den Schreibtisch gefesselt und verfolgte das Geschehen per Internet über die verschiedenen Portale.
Meine Wahrnehmung war die einer zunehmenden Unberechenbarkeit/Unbeherrschbarkeit. Im Gegensatz zu Chrustschow waren die Darbietungen der Dresdner wohl eher spontan (vielleicht auch nicht). Das ausgehende Signal, was oben angekommen sein sollte, ist dennoch eindeutig: Ihr habt es mit einer Situation zu tun, die mit dem schon fast hilfesuchenden Appell der Kanzlerin "gemeinsam nach Lösungen zu suchen" nicht zu entspannen sein wird. "Der Laden brennt" - im übertragenen Sinne, und zumindest in einigen Teilen Deutschlands.

Lepanto

4. Oktober 2016 10:42

Woher weiß man, dass es ein Mann war?

Für die linke Variante würde sprechen,
a. dass man die gemäßigten Pegidaläufer /Rechten von den aktiveren trennt ("Nein, das geht zu weit! Angriff auf ein Gotteshaus und die Feier sabotieren...schämt euch! Ohne mich!)
= Appell ans Gewissen und Schamkultur etablieren // teilen+herrschen

b. die Muslime werden für die Antifa ins Boot geholt und ermattete Altberufsdemonstranten reaktiviert und neue hinzu gewonnen.
Dazu ist es nützlich zu erwähnen, dass es in Dresden auch ein linkes Sammelbecken für Antipegida gibt. (" Die Antifa, stimmt, denen wollte man das sogar ans Zeug flicken. Haben die ne Internetseite? Da gehen wir mal hin")

c. sollte es einen Anschlag auf die Pegidademos geben, dann bleiben die Leute dort weg UND alle Welt wird sagen ("Tja bedauerlich, aber die haben ja mit dem Sprengstoffanschlag angefangen und haben die Moslems gereizt!")

c.

der Gehenkte

4. Oktober 2016 10:46

@Morbrecht :

Um einer Debatte über harte Sachfragen weiter auszuweichen und um ggf. Repression gegen Oppositionelle zu legitimieren, ist tatsächlich damit zu rechnen, dass Gewalt mit „rechtem“ Hintergrund inszeniert werden wird.

Ausschließen kann man das nicht, aber ob es tatsächlich notwendig sein wird, ist die Frage.

Es gibt im Osten genügend geistiges Prekariat, Skinheads, Vollpfosten, "Assis",die sich für rechts halten und die jederzeit dazu in der Lage sind, oft aus dem Alkohol-Affekt, irgendeine Gewalttat zu begehen, die sich dann wunderbar ausschlachten läßt. Sie brauchen – nur als ein Bsp. - nur mal zu einem Spiel von Dynamo Dresden zu gehen. Diese Leute, oft Hooligans, sind oftmals schier aufgefressen von Haß gegen Polizei, links, Ausländer, andere Fans.

Das Problem dabei ist, daß der Begriff „rechts“ medial und den Köpfen mit diesem Typus besetzt ist. Schon deswegen ist es absolut notwendig, diese Kategorie entweder hegemonial zu besetzen und die andere Interpretation ein für alle mal auszuräumen oder aber eine andere Begriffs-Identität ausfindig zu machen.

Wenn ich mich in Sachsen dazu bekennen, rechts zu sein, dann ernte ich entsetzte Blicke, weil man sich nicht vorstellen kann, daß ein halbwegs artikulierter Mensch plötzlich Schläger geworden ist. Das sind die primären Assoziationen. Dagegen hilft nur: Weglachen und Argumentieren.

@Raskolnikow:

eine Festlegung auf die Formel „Das war keiner von uns!“ halte ich unter gegeben Umständen für riskant …

Wir sind uns doch auf dieser Seite hoffentlich alle einig, daß jemand, der einen Brandsatz legt – und sei er noch so lächerlich – weder geistig noch moralisch „zu uns“ gehören kann. Und selbst, wenn er „zu uns“ gehört hat, dann sollte er sich damit zwangsläufig verabschiedet haben.

Luca Thalberg

4. Oktober 2016 10:47

Screenshot des Foto-Posts der "Fatih Moschee Dresden":
https://pbs.twimg.com/media/CtWVBwhXgAAaEyH.jpg:large

Winston Smith 78699

4. Oktober 2016 11:19

@ Luca Thalberg

Das Rußbild an der Wand ist bereits identisch mit dem Rußbild NACH dem Abbrennen?

Andreas Törner

4. Oktober 2016 11:19

@Waldgänger: Nun, darum wird wohl von einem "professionellen Sprengsatz" die Rede sein: wohl weil eine Fern-/Zeitzündvorrichtung entdeckt und eben kein Polenböller oder Molli von Hand mit dem Feuerzeug vor Ort angezündet wurde, sofern uns nicht falsche Indizien und Aussagen präsentiert werden...

Auch einen schlichten Brandsatz aus - wie berichtet - mehreren Plastikflaschen, würde ein gewiefter Täter "fernzünden", schon um sich nicht der unangenehmen Situation ausgesetzt zu sehen, nach erfolgreicher Zündung weglaufen und unerkannt zum zweiten Anschlagsziel hetzen zu müssen.

Kommt aber schon mal vor, daß (selbstgebastelter oder falsch gezündeter) Sprengstoff nicht detoniert, sondern nur abbrennt und dann eben vor allem Ruß hinterläßt. Das Abbrennen dauert dann auch eine Weile, da kann man durchaus ein Foto davon machen, als helfender Nachbar zum Beispiel. Aber hieß es nicht irgendwo, der Imam selbst oder ein Anverwandter sei geistesgegenwärtig durch die Feuerwand vor der Tür gesprungen um den Auslöser zu bedienen?

Besonders professionell gebaut erschienen mir solch abbrennende Sprengsätze jedoch, trotz Fern-/Zeitzündung, nicht.

Zur "Täterfrage" noch mal deutlicher, was ich bereits im anderen Strang zum Thema andeutete: Ein "linker" Täter ist nach wie vor nicht völlig auszuschließen, aber ein solcher hätte kein solches "Bekennerschreiben" verfaßt, das unter den gegebenen Umständen (Rechtfertigungszwang gegen ein Tabu innerhalb der eigenen Szene) eher wie eine "Parodie" wirkt, indem es so tut, als wäre der Angriff auf eine Moschee eine übliche "Ausdrucksform" des Kampfs der Antifa gegen den "Islamofaschismus", die keiner weiteren Erklärung/Rechtfertigung bedarf oder szene-intern bereits zumindest von einer relevanten Fraktion propagiert würde. Auch würden zumindest explizite "solidarische Grüße" an die PKK in diesem Kontext kaum fehlen.

Bliebe allenfalls ein militanter Linker mit Neigung zur Subversion, der "kreativ" zur Eskalation im Vorfeld des "Feiertags" beitragen wollte. Der schriebe nach einer solchen Tat aber natürlich gar kein Bekennerschreiben - jedenfalls keines, das mit "Antifa Dresden" gezeichnet ist. Er riebe sich die Hände und freute sich über die "gegen rechten Terror und enthemmte Mitte" einsetzende Erwachsenenpädagogik, die Verschärfung des "Kampfs gegen Rechts" und den Motivationsschub, denn all das auch für die eigenen Reihen bedeuten würde. Wäre er nicht ganz so clever, käme er wohl allenfalls auf den Gedanken, ein "rechtes" Bekennerschreiben zu fingieren.

Eddie Kaye

4. Oktober 2016 11:24

Eine Bitte an die Leser: wer kann einen qualitativ besseren Screenshot von der gelöschten Facebookseite entdecken, als jenen, der auf metropolitico zu sehen ist?

Dies ist ein Screenshot besagter Seite aus dem Cache von Google.
Es handelt sich dabei um ein Abbild der Seite, wie diese am
28. Sept. 2016 03:06:01 GMT angezeigt wurde.

Dies ist ein Verweis zum aktuellen Cache [11:15] von Google.
Es handelt sich dabei um ein Abbild der Seite, wie diese am
28. Sept. 2016 13:35:53 GMT angezeigt wurde.

Heinrich Brück

4. Oktober 2016 11:30

Das Wort "Anschlag" durch mehrtätige Pressemeldungen seine Wirkung tun lassen, zwischendurch verknüpft mit bildhaften Sequenzen richtiger Anschläge aus Syrien, und die Verunsicherungskampagne erfüllt höchstwahrscheinlich ihren Zweck.
Was denkt sich da bloß der wahlberechtigte Deutsche für nächstes Jahr; in dieser Atmosphäre der Einschüchterung und - es kommt noch schlimmer wenn ihr AfD wählt -, dieser durchaus sich bildenden möglichen Einflüsterungen eigener Überforderungen in den Möglichkeiten eine Alternative denken zu wollen?
Es kann doch der Sohn totgeschlagen, die Tochter auf dem Marktplatz geschändet werden, und es wird immer noch CDU gewählt. Es ist ja nicht immer der eigene Sohn, die Geschäfte laufen gut, und die Tochter der Enkeltochter spielt in diesem Rahmen keine Rolle.
Die Ansiedlung neuer Völker in Deutschland ist Programm. Weltoffenes Land und so. Aber die Reden der Politiker verkünden unterschwellig noch etwas anderes: eine politisch gewollte Islamisierung. Wird die Segregation akzeptiert, denn sie ist nicht zu verhindern, wird sich auch eine neue Erziehungsmethode auf deutscher Seite etablieren.
Warum deutscherseits für fremde Völker gearbeitet werden soll, anstatt für das eigene Volk im eigenen Land, muß nächstes Jahr durch Wahlentscheidung transparent gemacht werden.

cherusker69

4. Oktober 2016 11:42

für mich ist eines viel wichtiger...Der sofortige Reflex der Medien und der Politik...Die RECHTEN waren es.. ohne jegliche Ermittlung ab zu warten kommt sofort eine Balkenüberschrift in den Medien.

Es können 100 mal LINKE gewesen sein,wenn das dann unter den Tisch geschoben wird dann ist jede Spekulation wer es war sinnlos..
Solange Medien die Deutungshoheit haben ist es beinahe egal wer das in Wirklichkeit war.

Der Gutmensch

4. Oktober 2016 11:46

@Hartwig

„Der Laden brennt“ – im übertragenen Sinne, und zumindest in einigen Teilen Deutschlands."

Ich würde das nicht beschreien, da gehe ich mit dem Gehenkten. Meines Erachtens kann die Politik der Kanzlerin - sei sie nun zweckmäßig oder nicht - selber gar nicht soviel Schaden anrichten wie die Reaktion darauf, die mit Vokabular wie "Mob" und "Pack" regelrecht herausgekitzelt wird: https://www.huffingtonpost.de/2016/10/03/claudia-roth-mob-dresden_n_12310362.html

Was man dort nicht sieht: Frau Roth hatte den Menschen dort vorher ganz kalt erklärt: "Wissen Sie, was man in Bayern sagt? Oh Herr, schmeiß Hirn vom Himmel!"

Also - was wollte Frau Roth erreichen? Ein gesittetes Gespräch darüber in Gang bringen, wo wohl die klügsten Deutschen leben und dass sich die Dresdener an den Bayern ein Beispiel nehmen sollen?

Und wie genau funktioniert das eigentlich: Diese ständig Unverbindliche in diesem Staat? Na, eine Partei macht es schlecht, die Leute sind unzufrieden und wählen die andere, die es nicht besser macht und so weiter und so fort. Besser wäre es, via Wahlzettel die Verantwortung festzuschreiben; mögen doch mal dieselben - und nicht nur die gleichen die Suppe auslöffeln.

d. G.

Wer ist wie Gott?

4. Oktober 2016 12:16

Fragen, die ich mir bei diesem

https://www.focus.de/politik/videos/nach-anschlag-in-dresden-polizei-veroeffentlicht-fahndungsfotos_id_6013957.html

Video stelle:

- vom Verdächtigen sollte ja aufgrund der Zigarette eine DNA-Spur verfügbar sein
- vor dem Treppenpodest kann man eine Stelle sehen, die auch verkokelt ist, ich würde fast vermuten, hier wurde der Böller gezündet. Der Brandsatz vor der Tür, die sich dann durch die Hitze (eine Kunststofftür) verzogen hat. Dafür spricht auch, daß durch die "Detonation" keine weiteren Sachen wie Fenster, Eingangslampe oder Überwachungskamera zerstört wurden.

Allerdings bin ich auch der Meinung, daß es sich bei dem Foto nicht um eine Explosion, sondern um ein Feuerchen handelt. An der Wand ist ja auch schon Ruß zu sehen.

Viele Grüße

Hartwig aus LG8

4. Oktober 2016 12:20

@ Gutmensch

Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt.
M.E. spielt es im Moment eine untergeordnete Rolle, wer da wie demonstriert. Das die Artikulations- und Diskursfähigkeit (noch dazu die spontane) vieler Demontranten auf der Strasse gen null geht, ist klar. Das sogenannte Presse-Echo beklagt dies ja auch.
Aber genau das bringt ja einen nicht zu unterschätzenden Moment, den ich mit dem Chrustschow-Vergleich bringen wollte. Da sind Leute zu Hauf auf der Strasse, die nicht reden wollen und mit denen man vielleicht auch nicht reden kann. Normalerweise ist das Ziel von Politik, solche "Truppen" stumm und dumm zu halten, zu entpolitisieren und zu "unterhalten". Eine AfD hat man irgendwann im Sack (Kubitschek hat das ja letztens wieder prognostiziert). Aber ein Mob ist halt ein Mob. Morgen könnte er wieder weg sein. Und übermorgen fegt er wieder durchs Land. Der Laden brennt. Das ist keine Wende, aber ein Momentum.

Monika

4. Oktober 2016 12:41

Höcke, Petry, Kubitschek sind für die Handlungen jedes alcoholisierten Dorfdeppen verantwortlich, weil sie ein „Klima“ schüfen, „Nährboden“ bereiteten oder durch ihre Worte „brandstifteten“; aber Merkel, Augstein, Roth sind für gar nichts verantwortlich … Sollte man nicht hier die argumentative Axt anlegen, um erfolgversprechendere Schläge zu führen?

@Raskolnikow
Ja, da würde ich auch die Axt anlegen, bei der Setzung der Verantwortlichkeit.

"Ich habe meine Politik nicht geändert, sondern Politik gemacht".

"Ich sehe keinen Kurswechsel, sondern eine in sich schlüssige Arbeit seit vielen, vielen Monaten"

Merkel, interview Sächsische Zeitung, 1.10.16

"Ich persönlich wünsche mir aber, dass wir diese Probleme gemeinsam, in gegenseitigem Respekt, in der Akzeptanz sehr unterschiedlicher Meinungen lösen."

Merkel 3.10.16 (nach der ersten Anpeupelung mit völlig entrücktem Blick)

Ein erwachsener Mensch übernimmt die Verantwortung für die Folgen seines Handelns. Nachdem Merkel am 4. September allein entschieden hat, bürdet sie die Folgen "uns" auf.
Als in sich schlüssige Arbeit kann man die vom damaligen Innenminister Schäuble initiierte Islamkonferenz im Rückblick betrachten. Auch er hat Politik gemacht. Seine Duftmarke gesetzt gegen alle berechtigte Kritik an der Zusammensetzung der Islamkonferenz.
So ist es auch nicht verwunderlich , dass der Tag der Moschee auf den 3. Oktober gelegt wurde. Hier wäre auch mal genauer zu untersuchen, wie dieses Datum zustande kam .

Bran

4. Oktober 2016 12:47

Sieht vom Bild her aus wie ein ganz gewöhnlicher, nicht mal besonders spektakulärer Brandsatz Typ Mollie, wobei auch die Russspuren dafür sprechen, da der klassische Molotov gerne mit Heizöl bzw. Diesel gemixt wird, damit er ein wenig länger kokelt und besser haftet.
Dass das eine Explosion auf dem Bild ist, halte ich ebenfalls für sehr spekulativ. Fast jedes derartiges Feuer sieht auf einer Nachtaufnahme mit mässiger Kamera so aus.
Ansonsten stimme ich Raskolnikov zu. Das Werweissen darüber, wer den Anschlag begangen hat, ist kaum zielführend. Wer aber wie nun daraus Profit zieht, ist viel interessanter.

eulenfurz

4. Oktober 2016 14:05

@ Lenz
Auf dem Foto ist immerhin keine Explosion zu sehen, sondern lediglich Feuer, welches durch den Sprengsatz (oder Molly) entstanden ist.

Die Tür wurde wohl auch nicht aus der Verankerung gerissen, wie verschiedene Quellen berichten.

@ Winston Smith 78699
Das Rußbild an der Wand ist bereits identisch mit dem Rußbild NACH dem Abbrennen?

Ja, quasi. Demnach ist es wohl doch nur ein spätes "Lagerfeuerbild" mit etwas zu langer Belichtungszeit. Die spannendste Frage bleibt bestenfalls, warum die Islamoiden dieses Bild bei FB wieder entfernten. Weil sich diesbez. zu viele Fragen stellen?

Der Gutmensch

4. Oktober 2016 14:17

@Hartwig

Nein, offenbar habe ich mich falsch ausgedrückt. Nennen Sie mich "Mob" - aber ich empfinde das Verhalten der stellvertretenden Bundestagspräsidentin Roth als viel unangebrachter als das der Demonstranten. Denn die Idee, wer sich wie zu verhalten hat, ist bei mir - wie auch sonst noch oft im Osten - immer noch davon abhängig, welche gesellschaftliche Verantwortung derjenige trägt. Eine stellvertretende Bundespräsidentin, die sich (in ihrer Eigenschaft als solche, auf dem Weg zur Feier einer Einheit, gegen die sie demonstriert hatte) derartig gehen lässt, dass sie den Demonstranten nahelegt, sie hätten ja vielleicht zu wenig Hirn, begeht daher für meinen Geschmack einen sehr viel größeren und gefährlicheren Fehler, als ihn ein kleines Licht am Dresdener Straßenrand überhaupt begehen könnte: Sie füllt nämlich ihr Amt nicht aus (möchte sie Präsidentin vom Pack sein oder möchte sie Bundestagspräsidentin eines einigen Deutschlands sein?) - und wird ihrer Verantwortung für das Land nicht gerecht, ganz einfach. - Dass sich diese Idee mit dem Egalitarismus im Westen nicht verträgt, ist mir schon bewusst, auch dass man das Problem nicht mal erkennt, weil man den Egalitarismus ja bequemer Weise der pöhsen Diktatur im Osten zugeschlagen hat; wie man überhaupt gerne alles Unangenehme (Schuld etc.pp.) eifrig dorthin zu delegieren trachtet (und wahrscheinlich lösen auch diese Worte wieder nur einen Geiferreflex in Richtung: autoritär erzogen! aus). Aber entweder, die Politik lernt, mit der Erwartungshaltung der sie legitimierenden Leute umzugehen (es ist ja nicht etwa so, dass es sonst etwa dasselbe wäre, wenn zwei das gleiche tun) und verhält sich fortan verbindlich, diszipliniert und vorbildlich - oder der Riss wird sich weiter vertiefen. Pöbeleien oder herablassende psychologische Bevormundungen, gar Beschimpfungen als "dumm" sind dabei nicht hilfreich, oder sagen wir: sie sind nicht im Osten hilfreich. Jemand, der sich so benimmt wie Frau Roth, macht es den Leuten jedenfalls nicht leichter, die Politiker zu respektieren.

d. G.

Hartwig aus LG8

4. Oktober 2016 15:29

@ Gutmensch

Ich habe meinen Text nochmal gelesen und hätte vielleicht deutlicher machen sollen, dass ich die Sprache des Gegners persiflierend übernahm. Wenn ich Pack oder Mob sage, so bezeichne ICH diese Demonstranten nicht so, sondern übernehme die Worte aus dem Kontext der Berichterstattung.
Ich sehe keinen Dissenz zwischen uns.

Mein Ursprung war, zum Ausdruck zu bringen, dass diese gestrige "Eskalation" und Konfrontation gut war - Medienecho eingeschlossen.

Der Gutmensch

4. Oktober 2016 15:36

"Nachdem Merkel am 4. September allein entschieden hat, bürdet sie die Folgen „uns“ auf."

Das ist nicht "Merkel", sondern die Frau Bundeskanzlerin und sie wurde demokratisch durch mehrheitlich westliche (erwachsene, verantwortlich handelnde) Abgeordnete gewählt. Und lesen Sie bitte das GG, das im Westen seit 70 Jahren gilt und von den Ostdeutschen, auch von der Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel anlässlich der Wiedervereinigung nicht angetastet wurde. Das sollte Sie lehren, dass ein Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland im Gegensatz zum Führer des Dritten Reiches grundsätzlich nicht alleine entscheidet. Auch sollte einem die Verantwortung bewusst sein, wenn man ein Forum durch solche Bemerkung in die Nähe solches Gedankengutes rückt; denn die Sanktionen in der BRD sind z. T. schärfer, als sie es in der DDR waren.

Hätte sich der Osten in den letzten 70 Jahren nicht lernfähig und diszipliniert gezeigt und die Konsequenzen zumindest des zweiten verlorenen Weltkrieges nahezu alleine geschultert, während sich der Beitrag des Westens in lächerlich selbstgefälliger Selbstgeißelung und der Protektion Israels erschöpfte, gäbe es heute kein Deutschland.

d. G.

Hartwig aus LG8

4. Oktober 2016 15:38

@ all
Über das Wirken der Polizei in Dresden am 03. Oktober wären ohnehin nochmal ein paar Überlegungen zwingend.

Aus der JF:
"Die sächsische Polizei verteidigte sich, die Störungen vor der Frauenkirche zugelassen zu haben. In Abstimmung mit der Stadt habe man die Menschenmenge als „Versammlung angesehen“, hieß es in einer Erklärung. Da von den Personen keine Gefahr ausgegangen sei, habe man „die verbalen Äußerungen bzw. die Trillerpfeifen“ als „Form der Meinungsäußerung“ bewertet und nicht eingegriffen."

der Kölner

4. Oktober 2016 15:49

Wem nützt der Anschlag eigentlich? Das ist in der Tat die zentrale Frage, die von Ihnen sehr vielschichtig beleuchtet wird. Allerdings: Warum gehen Sie zwingend davon aus, dass es sich bei der tatverdächtigen Person um einen "Täter" handelt.

M.L.:Tue ich doch gar nicht, weder "zwingend" noch sonstwie. Ich gebe nur die Polizeimeldung wieder. Können Sie sinnentnehmend lesen? "...dies soll 'der mutmaßliche Täter' sein."

Bei der im Video zu sehenden Person, die mit blauer Jacke und Helm äußerlich nahezu unkenntlich ist, könnte es sich auch um eine Frau handeln. So wie die Person durch das Bild watschelt, ist dies jedenfalls nicht sicher auszuschließen.

M.L.: Darum habe ich ja auch geschrieben: "ein Mensch".

Der Gutmensch

4. Oktober 2016 15:54

"Mein Ursprung war, zum Ausdruck zu bringen, dass diese gestrige „Eskalation“ und Konfrontation gut war – Medienecho eingeschlossen."

Ob das so gut war, wird erst das Ergebnis zeigen. Als ich das Video mit Frau Roth sah, kam es mir leider eher so vor, als ob ich den Dresdenern dabei zusehe, wie sie über ein ganz perfides Stöckchen hüpfen. Sie dürfen nicht vergessen, dass Frau Roth eine ausgesprochene Gegnerin der Wiedervereinigung war. Ich wüsste nicht, warum sie ihre Meinung zu dem Thema geändert haben sollte; Sie vielleicht?

Die Polizei macht einen sehr schwierigen Job. Sie muss Dampf vom Kessel lassen. Wie leicht kann einem die Situation da entgleiten. Dann geht vielleicht noch mehr zu Bruch. - Vor diesem Hintergrund würde ich einen derzeitigen Kanzler Gesamtdeutschlands wohl zähneknirschend unterstützen, und wenn es sich dabei um einen Stock mit Hut handelte.

d. G.

Martin Lichtmesz

4. Oktober 2016 16:05

Update: Nachdem ich die besser aufgelösten Fotos gesehen habe, gehe ich auch davon aus, daß man darauf ein Feuer, keine Explosion sieht (und diese hätte man, wie ein Leser angemerkt hat, filmen müssen, um ein Bild vom Moment der Detonation zu bekommen). An den Wänden sieht man schon die Rußspuren. Allerdings ist die Tür nicht eingedrückt, wie später behauptet wurde und wie man auf späteren Fotos sehen kann.

Dafür stehen jetzt 1000 Türen offen, und Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz triumphieren über den blinden Hass:
https://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/9224682/tausende-beim-tag-der-offenen-moschee.html

Petrus Urinus Minor

4. Oktober 2016 16:09

@ Der Gutmensch

"Das sollte Sie lehren, dass ein Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland im Gegensatz zum Führer des Dritten Reiches grundsätzlich nicht alleine entscheidet".

"Auch sollte einem die Verantwortung bewusst sein, wenn man ein Forum durch solche Bemerkung in die Nähe solches Gedankengutes rückt; denn die Sanktionen in der BRD sind z. T. schärfer, als sie es in der DDR waren".

Wie bitte? Bitte klären Sie mich umgehend auf, inwieweit der (berechtigte Vorwurf), das Merkel habe eben ohne jede parlamentarische Legitimation eine (im Übrigen in keinem Fall legitimierbare) Entscheidung contra legem autokratisch getroffen, von strafrechtlicher Relevanz sein soll.

Und ich bin vom Fach.

M.L.: Unser Gutmensch beliebt zu scherzen!

Ein Dresdner

4. Oktober 2016 16:31

Den Spekulationen über das Foto möchte ich mich nicht anschliessen.
Viel entlarvender ist doch das große Profilbild der Moschee-Facebook-Seite.
Dabei handelt es sich um die Yenidze, eine ehemalige Tabakfabrik in Dresden. Für mehr Details das Netz bemühen. In "türkischem" Besitz ist sie ja immerhin schon.
Das macht mir Angt und zeigt doch, wo die Reise hingeht. Muezzinrufe von der Yenidze im Jahr 2030.

Weristwiegott

4. Oktober 2016 17:13

Was mir gerade noch in den Sinn gekommen ist:
Warum der Knallkörper? Vielleicht, um auf die Flammen aufmerksam zu machen, und einen größeren Schaden zu verhindern?
Würde zu einem Vorgehen von Leuten passen, die eine falsche Fährte legen wollen, aber andererseits nichts zu krasses riskieren möchten.

Viele Grüße!

eulenfurz

4. Oktober 2016 17:58

Tendentiell gegen einen Akt durch eine rechtsextreme Hohlbirne spricht, daß die Tat offenbar nicht wie üblich aus einem Affekt im Suff heraus geschah. Helmtragen bei Anschlägen ist aber durchaus in Mode:

Anschlag auf Büro der CDU-Politikerin Kudla
Ein Zeuge soll den Anschlag beobachtet haben. Dessen Angaben zufolge handle es sich um vermutlich drei Täter, die vermummt gewesen seien, teilte die Polizei mit. Einer von ihnen habe einen Helm getragen.
Hier

Martin Lichtmesz

4. Oktober 2016 18:36

Genug spekuliert, Badeschluß!

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