Beruhigend war die Kenntnis darüber, daß der neue Film die Geschichte nicht in die Coole-Kids-Welt anno 2017 versetzte – also gut, schauen wir uns das an. Am Ende waren die Kinder höchst zufrieden, ich selbst einigermaßen. Spektakulär die folgende Szene: Der Bösewicht Baron Lefuet (man lese rückwärts) lädt seine treueste Anhängerschaft zum Gelage in ein Luxushotel ein.
Es sind die Co-Drahtzieher seines finanzstarken Konsortiums, die sich hier ein Stelldichein geben, eine gefräßige, höchst multikulturelle Truppe. Man weiß ja, wie der teuflische Baron verfährt: Er treibt Länder/Staaten durch seine Machenschaften in die schlimmsten existentiellen Krisen, um sich hinterher selbst als Philanthrop und humaner Retter aufzuspielen und feiern zu lassen. Lefuet auf dem Höhepunkt seiner anfeuernden Kampfrede: „Wir! Schaffen! Das!“ Wenden sich ruckartig etliche Kinderköpfe von links und rechts im Kinodunkel mir zu: „Mama! Im Ernst!“
18.2.2017 – Winterakademie. Tagungsbericht folgt. Von der Linken-Demo, die abermals unter dem Motto „IfS dichtmachen“ stattfand, nur diese paar Eindrücke: Die wackeren Veranstalter rund um Wanja Seifert und den „Rechtsextremismus“-Experten Jerome Trebing hatten im Vorfeld ein Dutzend je mehrstündige „Mobilisationsveranstaltungen“ vor allem an Universitätsstandorten (Jena, Halle, Dresden, Leipzig), aber auch in kleineren Städten organisiert.
Resultat dieser fleißigen Umtriebe: Ein linkes Häufchen Elend aus Schnellroda (4 Personen), 1 DJ Silvan, 15 Weltoffene aus Querfurt und Merseburg und (trotz allen Mobi-Aufwands) knappe 80 hybride Großstadt-Demoteilnehmer, frustriert, tapfer, und natürlich zum größten Teil vermummt: Schal bis zur Nase gezogen, Mützen in die Stirn, auf den Nasen schwarze Sonnenbrillen, wie man‘s halt aus diesem Lager kennt. Mittelfinger wurden schier zwanghaft in die Höhe gereckt, gerufen wurde vor allem: „Faschofresse, Kinderschreck: Haut Kubitschek die Zähne weg“, außerdem waren Anspielungen auf unsere Ziegen („Kubitschek, Ziegenficker“) äußerst beliebt.
Gut, ordentliche Kinderstube kann man nicht erwarten: Ralf Stegners (in Halle studierender) Sohn ist wohl in vorderster Front & lautstark mitgelaufen. Mehr Worte muß man über diesen Aufmarsch nicht verlieren. Wer sich die Twitterbeiträge unter #sr1702 oder die hilflosen Antifa-Berichte durchliest, wird ganz gut ins Bild gesetzt.
Unsere Akademie begann jedenfalls pünktlich um 14.30 Uhr und lief von Anfang bis Ende wie am Schnürchen ab. Ihrem Ziel, “IfS dicht machen”, kamen die Angeber keinen Fußbreit näher.
20.2.2017 – Ein Nachgeschmack zur vorgestrigen (schöner Doppelsinn eigentlich…) Antidemo wird verstärkt durch Lektüre gestriger Presseorgane; Spiegel und ZEIT. Der Punkt ist: Auf welchem Niveau kommen die uns eigentlich mittlerweile? Irgendwie hätte man doch gern einen satisfaktionsfähigen Gegner! Heißt das „die haben fertig“?
Kleine Auswahl aus dem Fundus der rezenten salonlinken Rhetorik. Was für ein wilder Wust an „Argumentation“! An Schreib- und Denkstil! Jens Jessen in der ZEIT langatmig und unausgegoren zum Begriff der „Elite“ als angeblich neuem Feindbild der „Populisten“:
Zum Volk gehört für die AfD und Verwandte nur, wer dumm und ungebildet geblieben ist. […] Damit sind wir bei Glaubenssätzen des klassischen Faschismus angekommen. Gebildet zu sein heißt, verbildet zu sein. Unverbildet ist nur der Ungebildete. Dummheit und Roheit werden zur Quelle eines unverstellten Weltzugangs erklärt, und selbst Gewaltakte können zum Ausfluss einer natürlichen Herzensreinheit verklärt werden, wenn der mordende Mob sich nur hinreichend bildungsfern präsentiert.
Dann Bernd Ulrich, Leiter des ZEIT-Politikressorts, leitartikelnd über „das Elend deutscher Nationalisten“ (seltsame Hervorhebung aus Original übernommen):
Warum kommt die AfD nicht weg von diesem blöden Nationalsozialismus, dem Antisemitismus und all diesem Kram? Rational gesehen ist die Lage für eine rechtspopulistische Partei doch sonnenklar: Es ist für diese Leute zum Beispiel viel lohnender für die Juden zu sein und gegen die Muslime.
Susanne Mayer, ebenfalls ZEIT-Urgestein und wie Ihre Kollegen hier im Frührentenalter, freut sich hingegen darüber, daß immer mehr Läden den Vertrieb von Kleidern der Produktlinie „Ivanka Trump“ boykottieren. Warum eigentlich? Diese Freude darüber, daß „netten kleinen Fummeln für nette kleine Frauen“ nun der Garaus gemacht wird? Weil, O‑Ton Mayer:
Die Produktlinie gehört Ivanka Trump, der jungen blonden Frau an der Seite von Donald Trump, die seiner quasiblonden Frau Melania Trump […] ähnlich sieht, wenn sie auch jünger ist – so wie Melania der blonden Mutter von Ivanka ähnlich sieht, also Ivanka Trump, aber jünger ist, und Ivanka ihrer Schwester Tiffany ähnlich sieht, die jünger ist als Ivanka, aber auch blond. Okay?
(Wie, „okay?“? Verkleidet sich das politische Argument jetzt als Blondinenwitz? Frau Mayer ist jedenfalls grauhaarig. Schenkelklopfhumor und Frauenhaß – so tief sind die Linken schon gesunken.)
Zuletzt, im Rahmen eines langen Interviews, einige Spiegel-Fragen an Björn Höcke: „Glauben Sie an die Überlegenheit der weißen Rasse?“ „Wechseln Sie jetzt endlich zur NPD?“ „Sollen die Deutschen die Nazidiktatur […] als positiven Teil unserer Geschichte betrachten?“ „Würden Sie, wenn Sie könnten, das Holocaustmahnmal abreißen oder umsetzen?“ (Höcke antwortet übrigens passend: Nicht er, sondern seine journalistischen Gesprächspartner seien von der NS-Zeit besessen: „Es tut mir leid, dass Sie nur in nationalsozialistischen Assoziationsketten denken.“)
20.2.2017 – Nochmal Kino. Hier in Form einer hinreißenden Leserzuschrift, die ich gern in Gänze wiedergebe:
Heute besuchte ich mit Frau & Töchtern den neuen Kinderfilm Bibi & Tina 4, der erste Teil kam 2012 in die Kinos. Das wird Sie nicht im Ansatz interessieren, aber was es in diesem Film – der sich an Kinder im frühen Jugendalter richtet – zu sehen gibt, hat selbst meine politisch wenig interessierte Frau empört.
Gleich zu Beginn des Films treffen die beiden Heldinnen auf einen Flüchtling, der sich als Junge verkleidet hat. Gejagt wird das Mädchen von drei zurückgebliebenen albanischen Verwandten, die sie zwangsverheiraten wollen. Das Mädchen klaut Bibi & Tina die Suppe vom Lagerfeuer.
Danach treffen sie in einem Stall auf zwei syrische Flüchtlinge, die selbstverständlich hochgebildet sind. Weshalb die eine Essen stiehlt und die anderen in einem Stall nächtigen, bleibt unklar. Vermutlich soll damit suggeriert werden, daß Flüchtlinge hierzulande sowohl Hunger leiden, als auch unter unmenschlichen Bedingungen hausen müssen.
An einem Strand treffen nun alle Fünfe auf ihren Freund Alexander, der dort eine Gruppe schwarzer Musiker getroffen hat, die in Deutschland Konzerte geben wollen und natürlich obercool sind. Alle zusammen wollen nun zum Schloß Falkenstein, daß dem Vater Alexanders gehört. Dann folgt Trump-Bashing in Form eines – natürlich geistesgestörten – Herrn Trumpf mit blondgefärbten Haaren, der eine Mauer um Schloß Falkenstein bauen will und den vielen Fremden den Zugang verwehren, obwohl es doch ausschließlich gute Menschen sind.
Damit noch nicht genug: Die drei albanischen Menschenjäger haben einen Verwandten in Deutschland, der ganz offensichtlich homosexuell ist. Diese Botschaft ist der einzige Zweck seines Auftritts.
Endlich darf die blonde Lolita Bibi auch offen die Liebe zu ihrem Freund Tarek ausleben, dem sie bereits in Teil 3 verfallen ist. Auch Alexander darf endlich ran. An eine schwarze Musikerin, was sonst.
Sarotti-Mohr
Dann zeitigten zumindestens dieses Mal die wundertätigen Marienmedaillien Wirkung. - Gut so!
Bedauerlich freilich, daß sich tatsächlich auch im wahrlich kleinen Schnellroda noch ein paar gehirngewaschene Buntbürger finden, die sich willig als Demonstranten gegen das IfS rekrutieren lassen.
Schade, daß Jack Donovan dem jungen Publikum vorbehalten blieb - aber möglicherweise reist er ja irgendwann nochmals nach Schnellroda?