Sezession 37: abwartend, vorfühlend

Heute muß sie bei den Abonnenten eintreffen, die 37. Sezession - ein freies Heft, ohne besonderes Thema, aber mit zwei...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Haupt­ak­zen­ten. Zum einen wird abwar­tend, vor­füh­lend die Fra­ge nach der Brü­chig­keit unse­rer poli­ti­schen Ord­nung gestellt; zum ande­ren sin­nie­ren drei Autoren über den geis­ti­gen Stand­ort der heu­ti­gen deut­schen Literatur.

Sys­temdäm­me­rung also, Euro-Däm­me­rung (so der Titel des Bei­trags von Her­mann von Laer), Ord­nungs­prü­fung: Karl­heinz Weiß­mann fragt – wie immer ganz grund­sätz­lich – wie das ist, mit dem “Rever­si­blen in der Poli­tik”. Dar­in steckt der Wunsch, daß eine umfas­sen­de Reform mög­lich sein möge, eine Revi­si­on untrag­bar gewor­de­ner Ent­schei­dun­gen, ein hei­len­der Schnitt kraft Ein­sicht und Verantwortungsethos.

Bernd ‑Tho­mas Ramb sieht im Inter­view als Trä­ger die­ser revo­lu­tio­nä­ren Reform den kon­ser­va­tiv-frei­heit­li­chen Chris­ten, sieht die Mit­tel­schicht auf­ste­hen – wenn auch nicht heu­te oder mor­gen, so doch noch recht­zei­tig. Man könn­te über­spitzt for­mu­lie­ren: die letz­ten Bür­ger als revo­lu­tio­nä­res Subjekt …

Für von vorn­her­ein  mit fal­schem Anspruch ein­ge­führt und für nicht halt­bar hält Her­mann von Laer den Euro, die­sen Preis der Deut­schen Ein­heit – des Michels Gän­gel­band und Gleit­mit­tel eines euro­päi­schen Sozia­lis­mus in einem. Von Laer räumt vor allem mit dem unstatt­haf­ten Stolz der Deut­schen auf den Titel eines Export­welt­meis­ters auf – auch die Nicht­öko­no­men unter uns begrei­fen wäh­rend der Lek­tü­re leicht, war­um wir trotz stän­di­ger Über­schüs­se nicht wirk­lich wohl­ha­ben­der gewor­den sind.

Aber bit­te: Dem pro­to­ty­pi­schen Sezes­si­on-Leser ist das viel­leicht schon wie­der zuviel der Arbeit am Tages­pro­blem. Unse­re Renn­stre­cke: Das ist der Geist, wie er sich in Ver­gan­gen­heits­po­li­tik, poli­ti­scher Lage­be­schrei­bung, seis­mo­gra­phi­scher Lite­ra­tur­wahr­neh­mung äußert. Gün­ter Scholdt hat des­halb in die stol­ze Rei­he der von uns por­trai­tier­ten Autoren den Publi­zis­ten, Roman­cier und Apho­ris­ti­ker Micha­el Klo­novs­ky gerückt; Thors­ten Hinz beant­wor­tet Fra­gen zur Lite­ra­tur aus der Schuld­ko­lo­nie – so nennt er wei­te Tei­le der Text­pro­duk­ti­on, die nach dem ver­lo­re­nen Krieg und bis heu­te in Deutsch­land statt­fin­det. Und Frank Lis­son hat Hart­mut Lan­ge und Hele­ne Hege­mann unter dem Mot­to eines “schöp­fe­ri­schen Nihi­lis­mus” gelesen.

Kurz­um: Sehen Sie hier das Inhalts­ver­zeich­nis der neu­en Sezes­si­on ein und bestel­len Sie eben­da. Eine unse­rer unver­meid­li­chen Abon­ne­ment-Kam­pa­gnen läuft mor­gen an; wer ihr ent­kom­men möch­te, kann hier rasch noch den Dau­er­be­zug zeichnen.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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