nach den eigentlichen Ursachen für den Tod der „Gorch Fock“-Kadettin Sarah Seele gefragt hatten. Jetzt schließt der Spiegel, der damals ebenso schimpfte, in seiner aktuellen Ausgabe sexistisch auf und fragt: „Warum ließ man die Mädchen dennoch an Bord des Segelschulschiffes? Um eine Frauenquote zu erfüllen?“
Hintergrund ist der Fall Jenny Böken. Es handelt sich dabei ebenfalls um eine Frau, die als Kadettin auf der “Gorch Fock” verunglückte. Das liegt jetzt drei Jahre zurück, ohne daß die näheren Umstände geklärt werden konnten. Nach der Spiegel-Geschichte kann es nur eine Antwort auf die oben genannte Frage geben: Ja. Jenny Böken war in mehrfacher Hinsicht untauglich, mehrere Ärzte hatten das festgestellt, doch letztendlich bekam sie immer die notwendigen Stempel, um an Bord der “Gorch Fock” gehen zu können. Es spricht auch Bände, daß sowohl Staatsanwaltschaft (Kiel) als auch Marine eine Wiederaufnahme des Falls verhindern wollen. Und das obwohl überdeutlich ist, daß die damaligen Ermittlungen an Schlampigkeit kaum zu übertreffen sind.
Die Bundeswehr muß daher auch nicht umdenken. Im Gegenteil: Der Spiegel meldet in derselben Ausgabe, daß die Bundeswehr für das Kommando Spezialkräfte Frauen sucht. Die Aufnahmprüfung soll dazu “etwas entschärft” werden. Der Bedarf ergibt sich laut Bundeswehr aus der Einsatzrealität. In Afghanistan habe sich gezeigt, daß “Soldatinnen bei heiklen Zugriffsmissionen und bei Durchsuchungen von meist strikt nach männlichen und weiblichen Bewohnern getrennten Gehöften deeskalierend wirken”. Wie darf man sich eine solche Durchsuchung (durch das KSK!!!) vorstellen: 1. Höflich anklopfen. 2. Herein abwarten. 3. In Erfahrung bringen, ob von Männern oder Frauen bewohnt. 4. Entschuldigen, daß die KSK-Frau, die jetzt die Durchsuchung vornehmen wird, nicht islamkonform gekleidet ist. 5. Hoffen, daß der Gesprächspartner ehrlich war.
PS: Am 23. November halte ich um 20 Uhr in Heidelberg (auf dem Haus der Burschenschaft Normannia zu Heidelberg) einen Vortrag zum Thema “Die Frau als Soldat” und werde dabei auch auf die neuesten Entwicklungen eingehen.