greifen das linke Wohnprojekt “Scherer8” mit Eisenstangen und Baseballschlägern an. Der Tagesspiegel schreibt, die Angreifer wollten Schutzgeld erpressen. Die Angegriffenen hingegen sind sich uneinig, wie sie nun vorgehen sollen.
Eigentlich dürften wir von diesem Angriff gar nichts wissen, weil die Berliner Polizei wie immer alles tut, um die Hintergründe zu verschleiern. Doch irgendeinem Linken muß der Kragen geplatzt sein, so daß sich ausgerechnet auf dem linken Portal Indymedia ein Bericht findet. Unter anderem heißt es über die Angreifer:
Bei dieser Gang handelt es sich um eine Gruppe von 50 bis 60 Jugendlichen und Heranwachsenden – alle mit Migrationshintergrund, alle als Straftäter bei der Polizei bekannt, viele auch als Intensivtäter – die überwiegend aus zwei libanesischen und kurdischen Großfamilien stammen und Kutten mit einem “Streetfighters”-Aufdruck tragen.
Da nur ein paar Fensterscheiben zu Bruch gegangen sind, plädierten viele Linke zunächst dafür, die Geschichte unter den Tisch zu kehren. Doch so einfach ist es diesmal nicht, weil die Gang immer wieder vorbeischaut. Auf mehreren Netzseiten wird ein erneuter Angriff am Abend des 4. Februar beschrieben:
Liebe Leute,
kommt NICHT bei uns vorbei. Es ist aus unserer Sicht wirklich nicht hilfreich. Das heutige Konzert ist abgesagt.
Unsere Kneipe und unserer Infoladen wurden gestern Nacht angeriffen. Heute wurde die Band, die hier spielen sollte, vor der Kneipe abgefangen und verprügelt. Wir freuen uns, dass ihr solidarisch seien wollt! Tut das aber NICHT heute und NICHT durch Konfrontation. Da es sich weder um Nazis noch um Bullen handelt, sind die üblichen aktionistischen Mittel nicht anwendbar. Wir werden auf euch zu kommen und um Unterstüzung bitten, wenn wir wissen, wie ihr uns helfen könnt.
Jetzt könnt ihr dadurch helfen, indem ihr Leuten Bescheid sagt, dass das Konzert abgesagt ist und Ruhe bewahrt. Nochmal zum Mitschreiben: Kommt nicht vorbei, es ist gefährlich!
Solidarische Grüße
Eure Scherer8
So etwas nennt man Zwickmühle. Oder: Einsturz des Weltbilds.
(Dokumentiert auch auf der Seute deutscheopfer.de)
eulenfurz
Wer kümmert sich jetzt um die bemitleidenswerten Migrant_innen aus dem Berliner Stadtteil Wedding, die sich bereiterklärt haben, das linke Hausprojekt „Scherer 8“ vor dem faschistischen Terrorismus zu schützen? Die Beschützten jedoch – spießige Kleinbürger linker Coleur – lassen es an Solidarität mangeln und zeigen sich unwillig, das dafür notwendige Schutzgeld zu entrichten.
Frage an die Scherer:
Hattet ihr früher noch lauthals gegrölt: „Liebe Ausländer, laßt uns mit diesen Deutschen nicht allein“, so disputiert ihr heute allen Ernstes darüber, ob ihr euch jenen Ausländern, die euch nicht allein lassen – im Gegenteil, die euch ordentlich auf die Pelle rücken – erkenntlich zeigen solltet. Daß linke Menschen derart stramm nach rechtsaußen rutschen können, ist erschütternd und macht auch ein Stück weit traurig. Was würde unsere Integrationsministerin Maria Böhmer dazu sagen?
Fragen über Fragen und eine klare Antwort: Streetfight against Rassism!