überschreitet, klar, daß er in einen anderen Herrschaftsbereich eintritt und daß er sich dieser Herrschaft zu unterwerfen hat? Während am Wochenende in ganz Deutschland die Temperaturen sanken, der Abstieg und der Aufstieg der Klubs endgültig entschieden und in Schleswig-Holstein ein unwichtiges Parlament neu zusammengewählt wurde, begab sich in Bonn eine dreißigköpfige Gruppe der Bürgerbewegung ProNRW an den Grenzsaum der Nation.
Es ist von uns oft schon beschrieben worden, daß dieser Grenzsaum längst innerhalb der Mauern verläuft. “Ethnische Bruchlinie” ist einer der Begriffe dafür: Es gibt innerhalb des Geltungsbereichs der deutschen Rechtsordnung und des durch die deutsche Exekutive befriedeten Bereichs aufgrund massenhafter Einwanderung radikale Gruppen, die sich der Ordnung, der Ethik und den politischen Verfahrensweisen Deutschlands nicht unterordnen wollen, sondern einen totalen Umbau des Landes anstreben.
Ins Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung gerückt ist die radikalislamische Gruppe der Salafisten, die tausende Köpfe zählt, durch Koranverteilungen in deutschen Innenstädten auffiel und ebenso offen wie vehement ihre Abscheu vor dem gottlosen, dekadenten, pervertierten Zustand der deutschen Gesellschaft zum Ausdruck bringt. Mit ihnen ist nicht zu diskutieren.
Aber genau dies versucht die postmoderne, nicht mehr gläubige, nicht mehr geistig visionäre deutsche Gesellschaft,
+ die nicht begreift, welche Kraft und welche kompromislose Einsatzbereitschaft von Gläubigkeit und Vision herrühren können,
+ die aus sich heraus keine Widerstandskraft mehr zu formulieren in der Lage ist gegen eine Kraft, die vor-aufklärerisch, das heißt: ungebrochen, simpel, barbarisch, voller rücksichtloser Beseelung ist und
+ die nur noch eine Mauer innerhalb der Mauern hat: eine Polizeimacht, die auch am Samstag in Bonn wieder in der Lage war, die Ordnung zu erzwingen.
Geschehen ist folgendes: Rund 30 Demonstranten folgten dem Aufruf der Bürgerbewegung ProNRW zu einer anti-islamistischen Kundgebung im Rahmen einer “Freiheit-statt-Islam-Tour”. Rund 400 Gegendemonstranten wurden von einer Polizeikette daran gehindert, die Kundgebung auseinanderzuprügeln. Als dort eine jener berühmtgewordenen dänischen Mohamed-Karrikaturen in die Höhre gehalten wurde, eskalierte die Lage: 29 Polizisten wurden verletzt, zwei davon durch Messerstiche schwer, und 109 gewalttätige Islamisten wurden festgenommen.
Es reicht an dieser Stelle aus, ein paar Fragen zu stellen:
+ Was wäre geschehen, wenn die Polizeikette nicht gehalten hätte?
+ Ist dies nicht ein weiterer Beleg dafür, daß sich unser Volk in einem permanenten Ausnahmezustand befindet, wo es um den Kern seiner Souveränität und seiner Herrschaft geht?
+ Was ist von der Darstellung zu halten, ProNRW habe diese Ausschreitungen provoziert und damit das Leben und die Gesundheit der Polizisten gefährdet? Ist nicht vielmehr die Provokation ein zulässiges Mittel politischer Meinungsbekundung, Gewalt indes nie?
+ Welche Schlüsse und Konsequenzen zieht das Milieu, dem ProNRW im weitesten Sinne angehört, aus diesem Vorgang? Zu welcher Solidarität, zu welchem Aufmarsch, zu welchem Opfer ist es bereit?
Nicht diskutieren möchte ich die Frage, ob es klug oder geschmackvoll sei, Mohammed-Karrikaturen zu zeigen. Ich finde das dumm und geschmacklos, möchte auch keine Jesus-Karrikaturen sehen, lasse mich indes von dieser Detail-Frage nicht daran hindern, den Mut der ProNRW-Truppe und deren prinzipiell richtige Feinderklärung zu begrüßen.
Die Diskussion muß auch deshalb hier geführt werden, weil pi-news.net seit Stunden nicht mehr erreichbar ist.
Martin
Ich finde es sehr gut, dass die Sezession das Thema aufgreift.
Andere online Medien, wie pi-news, werden ja offenbar gerade gezielt(?) "zerschossen".
Auch fällt auf, dass die Gatekeeper in den Medien ihre Rolle gut spielen und das Thema auf sehr, sehr kleiner Flamme kochen - ich erinnere mich noch gut daran, was los war, als anno 1987 2 Polizisten bei einer Anti-Startbahn-West-Demo erschossen wurden. Die heutige Berichterstattung zu den 2 niedergestochenen Polizsiten ist - trotz angeblicher Internetfreiheit - sehr zahm. Ein befürchteter Empörungssturm bleibt (noch?) aus. Interessant ist auch, dass in Blogs von einem deutlich hörbaren "Schuss" gesprochen wurde. Davon findet man in der offiziellen Berichterstattung nichts (wars etwa ein Warnschuss der Polizei?).
Auffallend ist auch, dass laut SPON Haftbefehle wegen dreifachen Mordversuches erlassen wurden, aber nur von 2 verletzten Polizisten gesprochen wird.
Wie auch immer:
Klar, war es Provokation, was PRO-NRW hier gemacht hat. Es war aber legitime Provokation und ich muss den Leuten von PRO-NRW meinen echten Respekt zollen. Nur 30 Mann gegen ein paar hundert Salafisten, getrennt von einer Polizei, bei der man auch nicht mehr sicher sein kann, in wie weit sie ihren job noch gut machen (dürfen!).
Das die sog. "Salafisten" auf diese Provokation mit einer solchen Gewaltätigkeit reagierten, zeigt, dass es ihnen nicht mehr um politisches Taktieren geht - Sie stellen offen die Machtfrage in der Form, "wenn ihr, Staat, nicht nach unserer Pfeife tanzt, dann machen wir eben "Bambule" ... wir entscheiden also, ob es "Ausnahemzustand" gibt oder nicht ..."
Nochmals:
Respekt an Pro-NRW - Der Kaiser ist tatsächlich nackt. Hoffen wir, dass es ein paar mehr Leuten auffällt, als den hier mitlesenden!