an einen 45 Jahre alten amerikanischen Film und an einen 40 Jahre alten französischen Roman. Zuerst der Film: “In den Schuhen des Fischers” (In the Shoes of the Fisherman, 1968) nach einem Roman von Morris L. West war und ist eine in all ihrer Absurdität aufschlußreiche liberale Phantasie.
Es lohnt sich, diesen Film gerade jetzt wieder anzusehen – seine Ideen sind nicht abwegiger als jene, die heute im Westen eine allumfassende Hegemonie innehaben.
Die Handlung: In der nahen Zukunft stehen China und die Sowjetunion an der Schwelle zu einem verheerenden nuklearen Krieg. Diese Krise wurde durch eine Hungernot in China ausgelöst, die wiederum auf das Konto der, wie es im Film heißt, “kapitalistischen” Politik des Westens, namentlich der USA geht. Am Desaster ist also indirekt die Gier des Westens schuld, dessen politische Vertreter im Film seltsamerweise nicht auftreten.
Um die Katastrophe abzuwenden, sieht der verzweifelte, am Ende seiner Weisheit angelangte sowjetische Staatschef (Laurence Olivier) keinen anderen Weg mehr, als ausgerechnet einen seit Jahrzehnten in einem sibirischen Arbeitslager inhaftierten Quasi-“Heiligen”, den ukrainischen Erzbischof Kiril (Anthony Quinn), zu befreien und in den Vatikan zu schleusen.
Dort hat man einen Mann von seinem Format vom “anderen Ende der Welt” (ähnlich wird nun auch Bergoglio tituliert) sehnsüchtig erwartet. Er wird flugs zum Kardinal ernannt, und gewinnt durch seine “Einfachheit”, “Bescheidenheit” und “Demut” rasch die Herzen der Kurie. Als der Papst überraschend stirbt, wird Kiril ebenso überraschend zu seinem Nachfolger gewählt. Die “Avantgarde” der Wähler bilden die farbigen Kardinale, die die anderen schließlich mit sich reißen.
Kiril nimmt die Wahl nur zögerlich und mit beschämten Stirnfalten an; er gibt indessen auch gleich eine Kostprobe seiner “Bescheidenheit”, indem er seinen eigenen Taufnamen wählt, als “Erster” natürlich, was seit ca. 1000 Jahren in der Kirche nicht mehr üblich und daher eben eben kein Ausdruck von “Bescheidenheit” mehr ist.
In einem Gespräch mit den Kardinalen äußert er recht unorthodoxe, quasi-“befreiungstheologische” Ansichten:
Kiril: Der Marxismus in Rußland ist sehr konservativ, die Revolution taugt heute allenfalls für den Export. Wir sollten die authentische christliche Revolution bewerkstelligen: Arbeit für alle, Brot für alle, Würde für alle.
Ein Kardinal: Aber ohne Gewalt!
Kirill: Entschuldigen Sie bitte, aber Gewalt ist eine Reaktion gegen eine Situation, die unerträglich geworden ist.
Er erzählt, daß er im Lager Brot gestohlen, und einmal beinahe eine Wache getötet hätte, als es darum ging, einen Mithäftling zu schützen.
Kardinal: So hätten Sie als Bischof den sozialen Aufruhr befürwortet?
Kiril: Ich wäre womöglich gezwungen gewesen, ihn als Preis für soziale Veränderung in Kauf genommen. … Wir leben in einer brutalen Welt, und wenn wir die Kinder Gottes beschützen und kämpfen müssen, dann werden wir auch kämpfen.
Dieser ehemalige GULag-Häftling ist also am Ende ein radikalerer Kommunist als seine Peiniger. Gegen Ende des Films kommt es zu einem Treffen Papst Kirils mit den Führern Chinas und der Sowjetunion. Vor dem Treffen legt er seine weiße Papsttracht ab und kleidet sich in Hemd und Krawatte. Auch dieser Akt wird als Geste der “Bescheidenheit” hingestellt: “Wir werden uns besser ineinander einfühlen können, wenn wir ähnlich aussehen.”
So erscheint der Papst im Outfit eines amerikanischen Präsidenten zum Treffen mit den Führern zweier riesiger kommunistischer Imperien. Auch der Russe trägt einen Anzug, während der chinesische Parteivorsitzende in grauer Mao-Uniform erscheint und einen geradezu erpresserischem Tonfall anschlägt. Er verlangt ein Opfer, einen grundlegenden Einsatz von Kiril.
Und nun das Ende des Films: nach der in allem ihrem kinotauglichem Pomp und “eye candy” ausführlich gezeigten Weihezeremonie empfängt Kiril auf der Benediktionsloggia die Papstkrone. Er nimmt sie eigenhändig vor den Augen der Massen am überfüllten Petersplatz ab, und erklärt, daß er sich als der oberste Schatzmeister der Kirche all ihres Geldes, “all unserer Besitztümer und Ländereien, all unserer Gebäude und großen Kunstwerke” entledige, “um unseren hungrigen Brüdern zu helfen”.
Gerührt verfolgen die chinesischen und sowjetischen Staatschefs diesen Übergabeakt auf riesigen Bildschirmen; gerührt über den jäh einsetzenden Jubel der Massen und seinen eigenen Edelmut ist nun auch der Papst selbst, und in der mit pathetischer Musik unterlegten Großaufnahme sieht Anthony Quinn Heiner Geißler wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich. Zuvor haben ihn die Kardinäle gewarnt, daß sein Vorhabe ruch- und verantwortungslos sei – er grabe der Kirche die materiellen Ressourcen ab, die wichtig für ihren Erhalt seien.
Der Film ist, wie gesagt, vor allem wegen seiner wirren, aber offenbar schier unwiderstehlichen Ideen bemerkenswert. Der Papst handelt in Wirklichkeit gerade in dem Moment, in dem er die Tiara eigenmächtig ablegt und sich über sein Amt hinwegsetzt, unendlich hochmütig, quasi-protestantisch und gar bolschewistisch. Die Besitztümer des Vatikans, die ihm nicht gehören, sollen nun also offenbar kurzerhand nach China geschickt werden, um die Hungersnot abzuwenden, um den Atomkrieg abzuwenden. Damit ist die ganze Existenz der Kirche als Institution dauerhaft aufs Spiel gesetzt, ohne daß damit die Armut insgesamt dauerhaft aus der Welt geschafft wäre.
Die Massen wiederum jubeln ähnlich unerwartet und unglaubwürdig wie bei Charlie Chaplins Schlußrede im “Großen Diktator”, feiern ein materielles Opfer, das sie nicht selbst erbringen müssen und dessen Ertrag sie selbst nicht nötig haben. (Aber würden sich Abermillionen Katholiken nicht verlassen fühlen, wenn die Kirche sich als Institution abschaffen, ihre Dome und Kathedralen schließen, ihre Kunstwerke veräußern würde? Verehren Sie den Papst wirklich,wei er ein Mensch “wie alle anderen” ist? Wären Sie nicht zutiefst enttäuscht, würde sie ihren Pomp ablegen, um durch einen Akt der Fernstenliebe Menschen am anderen Ende der Welt zu füttern, die morgen und übermorgen wieder Hunger haben werden?).
Wie gesagt, hier ist nicht der Platz, um die Frage nach der Armut theologisch zu erörtern oder die unermeßliche materielle Not auf der Welt zu erörtern. Die Armut Christi und seiner Jünger wie die des aus einer wohlhabenden Familie stammenden Franz von Assisi war jedenfalls nach dem überlieferten Zeugnis eine selbstgewählte und hatte den Zweck der asketischen Züchtigung und Ausrichtung auf Gott und sein Reich, das “nicht von dieser Welt” ist.
Die Abgabe des Reichtums hat im Neuen Testament niemals den Sinn einer “gerechten Umverteilung” oder ähnlicher sozialer Wohltätigkeit (dies wird explizit als ein Irrtum des Judas gekennzeichnet). Im Zentrum des Gleichnisses vom frommen reichen Jüngling, den Jesus auffordert, all seine Besitztümer abzugeben, steht primär nicht das leibliche Wohl der Armen, sondern das Seelenheil dieses einen Reichen. Hier wäre zu fragen, wie sich Franziskus I. seine “arme Kirche für die Armen” konkret vorstellt – mit dem Hinweis auf den schillernden katholischen Berserker Léon Bloy wird die Frage nicht geklärt sein.
In unserem Zusammenhang aber noch wichtiger ist die Frage, wie sich die ihm applaudierenden Meinungsmacher nun diese “arme” Kirche “für die Armen” denn vorstellen. Von ihnen selbst ist jedenfalls anzunehmen, daß sie sich wie der reiche Jüngling enttäuscht abwenden würden, wenn sie selbst dazu verpflichtet würden, ihren Wohlstand den Verdammten dieser Erde zu opfern. In Wahrheit träumen sie einen bürgerlichen Traum von einer globalen Umverteilung, in der am Ende alle den gleichen Wohlstand genießen, sie selbst als Hohepriester dieser Menschheitsordnung und “Weltgemeinschaft” allerdings womöglich mehr als andere.
All diese Fragen beschäftigten auch Jean Raspail in seinem 1973 erschienenen Roman “Das Heerlager der Heiligen”, eine düstere Prophetie um die grausame Realität globaler Verteilungskämpfe zwischen “erster” und “dritter Welt”, in der die “christlichen Nächstenliebe” sich nicht nur “als ohnmächtig erweisen wird” (Raspail), sondern geradezu zur mentalen Todesfalle werden kann.
In diesem prophetischen Buch, das vielleicht sogar teilweise als sarkastische Antwort auf “In den Schuhen des Fischers” konzipiert wurde, ließ er einen Papst namens Benedikt XVI. auftreten; dieser hat allerdings größere Ähnlichkeit mit dem aktuellen Franziskus I.
Auch er stammt aus Südamerika, in diesem Fall aus Brasilien, und auch er wünscht eine “arme Kirche” . Ein Vorhaben, mit der er radikal ernst macht. Er verkauft seine Tiara und “seinen Cadillac”, veräußert die Besitztümer des Vatikans, führt ein ärmliches, bescheidenes Leben. Bald sitzt er im “Dachgeschoß des Vatikans”, verzehrt “mit einer eisernen Gabel eine Büchse Ölsardinen”: “Ein sympathischer Papst, der seine Zeit für sich gewonnen hatte. Und eine gute Titelfigur für die Zeitungen!” Was mich an eine Bemerkung Alexander von Schönburgs in der Welt erinnert:
Für einen Boulevardjournalisten (wie mich) ist der neue Papst ein Gottesgeschenk. Die Symbolik des von ihm gewählten Namens, der ihn in die Nachfolge des größten Revoluzzers der Kirchengeschichte stellt! Der Verzicht auf die auf ihn nach seiner Wahl wartende Mercedes-Limousine und dann die Fahrt im Autobus mitsamt den Kardinälen! Tags darauf die überraschende Geste, selbst im Wohnheim “Domus Paolo VI.” aufzutauchen, dort sein Gepäck abzuholen und die Rechnung zu zahlen! Die Weigerung, bei der Huldigung durch die Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle auf dem “Papstthron” zu sitzen und die Glückwünsche stattdessen stehend entgegenzunehmen … Seine Gesten – das macht ihn schon jetzt zum Popstar – sind fotografisch lückenlos dokumentiert und haben via Facebook und Twitter (#papabus) längst millionenfach den Globus umrundet.
Als im apokalyptischen Finale des Romans die hungrigen, leprösen und rachsüchtigen “Verdammten dieser Erde” einen morbiden und physisch wie psychisch wehrlosen Westen überschwemmen, verschwindet er, und mit ihm das Papstum, still und leise von der Bildfläche:
Man erzählt sich, er habe sich, ins Gebet versunken, freiwillig in seine Wohnung unter den Dächern des Vatikans eingeschlossen und sei nie wieder erschienen.
Eine Hauptfigur des Buches, ein französischer Professor, erinnert ihn kurz vor der Invasion so:
Der Professor hatte vor einiger Zeit seine Schränke und Truhen, sowie Keller und Speiseschrank abgeschlossen. Er erinnerte sich noch sehr gut daran, da am gleichen Tag der Papst den Vatikan geleert hatte. Tresore, Bibliothek , Bilder, Fresken, Tiara, Möbel und Statuen hatte er unter dem Beifall der Christen verkauft, von denen diejenigen, die vor Rührung am meisten ergriffen und wie von einer Epidemie befallen waren, sich fragten, ob sie ihn nicht nachahmen und arm werden sollten. Mit einer geradezu lächerlichen Geste angesichts der Ewigkeit hatte der Papst alles in ein Faß ohne Boden geworfen. Mit dem Ergebnis hatte man noch nicht einmal den Landwirtschaftsetat von Pakistan ausgleichen können. Moralisch gesehen hatte er nur seinen Reichtum enthüllt. Die Dritte Welt machte ihm daher auch schnell Vorwürfe, und er verlor jede Glaubwürdigkeit.
Seitdem war Seine Heiligkeit infolge selbst gewählter Mittellosigkeit in Ihrem öden, schäbigen Palast herumgeirrt und schließlich in einer leeren Wohnung auf einem eisernen Bettgestell zwischen einem Küchentisch und drei Strohstühlen wie ein armer Landpfarrer gestorben.
Die “selbstlose” Aufgabe der Kirche führt aber auch zur Aufgabe von Christus selbst. An einer anderen Stelle läßt Raspail den “Mistkäfer”, einen “halbnackter Paria” aus einem indischen Slum, “Berufskotfahrer, Kotstampfer und Former von Kotbriketts” auftreten, der sich zum Endzeitpropheten der hungernden Massen erhoben hat und eine arm- und beinlose Mißgeburt auf den Schultern trägt. Er erzählt folgende Parabel:
“Buddha und Allah” – die Menge brummte – “Schiwa, Wischnu, Garuda, Krischna, Partawi, Indra, Deruga, Surija, Bhairaw, Rawana und Kali haben beraten und besuchten den kleinen Gott der Christen. Sie haben ihn vom Kreuz heruntergeholt, haben ihm das Gesicht getrocknet und ihn mit heiligem Balsam gepflegt. Sie haben ihn geheilt und zwischen sich gesetzt. Sie haben ihn begrüßt und zu ihm gesagt: Jetzt verdankst Du uns Dein Leben, was gibst Du uns dafür?”
“Ökumenischer als der Papst”, dachte Ballan (ein fanatischer atheistischer Philosoph. ‑M.L.), der eifrig zuhörte. “Der Kotsammler schlägt die Christen auf ihrem eigenen Feld. Er hat die Ökumene der ganzen Erde.”
Der Mistkäfer fuhr fort: “Dann rieb der kleine Gott ohne Kreuz seine steifen Glieder, bewegte Arme und Beine, drehte mehrmals seinen Kopf und sprach: ‘Es ist wahr. Euch verdanke ich mein Leben, daher schenke ich Euch mein Reich. Die Zeit der tausend Jahre erfüllt sich. Jetzt versammeln sich die Völker an den Enden der Erde. Ihre Zahl ist so groß wie der Sand am Meer. Sie werden auf die Breite der Erde heraufziehen und das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt umringen…”
“Schau mal an”, dachte Ballan, “das ist doch unglaublich. Das ist ja die Offenbarungsgeschichte, Kapitel 20, Vers 8 und 9!”
Trotz einer am Ufer des Ganges dicht gedrängt sitzenden Menge von fünfhunderttausend Menschen, zu denen auf allen Zugangsstraßen zum Hafen noch weitere hinzuströmten, war es unglaublich still, als der Mistkäfer seine Rede fortsetzte.
“So sprach der kleine Gott der Christen. Dann führten ihn Allah und Buddha, Schiwa, Kali, Krischna und Wischnu um das leere Kreuz herum. Hierauf machten sie sich zusammen an die Arbeit. Mit dem Holz aus dem Kreuz bauten sie ein großes Boot, das Meere und Ozeane befahren konnte. Und sie sammelten ihre Halsketten ein, ihre Diademe, Armbänder und Ringe und sagten zum Kapitän: ‘Es ist angebracht, daß Du bezahlt wirst. Nimm das alles, und da Du die Seewege der Welt kennst, so führe uns heute ins Paradies.’
Als das Schiff die offene See erreicht hatte, gefolgt von Tausenden von weiteren Schiffen, lief der kleine Gott der Christen auf seinen weißen, ungeschickten Beinen am Ufer entlang und rief: ‘Und ich! Und ich! Warum habt ihr mich im Stich gelassen?’ Buddha und Allah antworteten ihm durch ein Sprachrohr: ‘Wenn Du Gottes Sohn bist, dann laufe über das Wasser und komme zu uns.’ Mutig betrat der kleine Gott das Wasser. Als es ihm bis zum Mund und dann zu den Augen ging, ertrank er.
Die Reise war lang und gefährlich. Viele starben unterwegs. Neue Menschen wurden geboren und ersetzten jene. Dann hörte die Sonne auf zu brennen. Die Luft wurde mild und schmeichelnd, als das Paradies im Westen auftauchte. Man sah Brunnen, aus denen Milch und Honig flossen, sah fischreiche Flüsse und Felder, die bis zum Horizont überreiche Ernten versprachen. Aber man entdeckte keine Menschen, was nicht verwunderlich schien, da der kleine Gott der Christen gestorben war.”
Der Traum vom Paradies gebiert Monstren und das Fieber der Utopie. Diese heischt ab einem bestimmten Punkt immer nach Blut; die Vorstellung von “friedlichen Umverteilungen” wird immer eine Illusion bleiben. Der Koran sagt es deutlich:
Wisset, daß das Paradies im Schatten der Schwerter liegt!
Bilder:“In den Schuhen des Fischers”, USA 1968.
Biobrother
Evita Peron meinte einmal sinngemäß, dass sie sich gerade für ihre Armen in Diorkleider hülle. Bei der katholischen Kirche und ihrem Pomp ist das vermutlich ähnlich: auch sie wendet sich wohltätig den Armen zu, behält dabei aber - als Institution - bewusst ihren auch optisch herausgehobenen Status bei. Vermutlich ist das auch gerade das, was die Armen von ihr erwarten: Eine mächtige Institution, die sich ihnen leutselig und wohlmeinend zuwendet, ohne sich dabei aber insgesamt auf ihr Niveau herab zu begeben. Außerdem soll diese Form des „Eye Candy“ (hübsches Wort) ja nicht nur Macht und Tradition versinnbildlichen, es soll auch ein „Abglanz des Himmels“ sein. Würde die katholische Kirche ihr in der Tat nicht unbeträchtliches Vermögen weggeben, würde sie damit höchstens sehr begrenzt und kurzfristig helfen können, vielleicht sogar noch den Zorn der Armen auf sich ziehen („So reich ist diese Kirche also gewesen“) und hätte sich aller Symbolik und zukünftigen Gestaltungsmöglichkeiten beraubt. Dass das kein zukunftsweisendes Konzept wäre, hat ja schon Esther Vilar in ihrem faszinierenden Buch "Die Antrittsrede der amerikanischen Päpstin" dargelegt. Insofern dürfte bei dem neuen Papst trotz seiner Sympathie für die Armen auch ein Stück wohldosierter Pose dabei sein. Dass die katholische Kirche zukünftig auf ihre Besitztümer und allen offiziellen Prunk verzichten wird, ist insofern wohl eher nicht zu erwarten.