“Kampfansage” – Dieter Stein, Götz Kubitschek, Felix Menzel und Akif Pirincci im Radio

Der Westdeutsche Rundfunk hat am vergangenen Samstag das Feature "Kampfansage" von Thilo Guschas ausgestrahlt. Die ersten...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios


Sät­ze, gespro­chen von Guschas selbst: “Guten Tag, ich möch­te Akif Pirincci für ein Inter­view anfra­gen. Eine ein­fa­che Zei­le. Da ahn­te ich noch nicht, wie sehr mir Pirincci die Augen öffe­nen würde.”

Guschas hat, um Pirinccis Reso­nanz­raum ken­nen­zu­ler­nen, Die­ter Stein, Felix Men­zel und mich besucht und inter­viewt, hat danach unter ande­rem den Exper­ten für neu­rech­te Belan­ge, Hel­mut Kel­lers­hohn vom “Duis­bur­ger Insti­tut für Sozi­al­for­schung” und natür­lich Akif Pirincci selbst mit unse­ren Aus­sa­gen kon­fron­tiert. Das Ergebnis?

50 Minu­ten ziem­lich ehr­li­cher Suche nach einer Ant­wort auf die Fra­ge, wel­chen Nerv Pirincci traf und wel­che Ner­ven womög­lich getrof­fen wür­den, kämen Stein, Men­zel, ich und die vie­len ande­ren Köp­fe aus unse­ren Pro­jek­ten öffent­lich unvor­ein­ge­nom­men zu Wort.

Thi­lo Guschas, sei­nes Zei­chens Islam­wis­sen­schaft­ler, war für einen hal­ben Tag in Schnell­ro­da, wir führ­ten ein Vor­ge­spräch, mach­ten einen Rund­gang, und dann lief das Mikro­phon. Die lang­sa­me, schwä­bi­sche Stim­me – das ist mei­ne. Guschas frag­te mich auch, ob Pirincci ein Deut­scher sei. Ich erin­ner­te mich dar­an, daß Pirincci von sich selbst sag­te, er wer­de mit zuneh­men­dem Alter immer tür­ki­scher. Als Guschas ihm dann mei­ne Ant­wort vor­spiel­te, kom­men­tier­te er: “Ja, da hat er schon einen Knall, der Mann, irgendwie.”

Schön auch, wie Die­ter Stein sei­nen Qua­len auf die immer­glei­chen Lücken­zi­tat-Fra­gen Aus­druck gibt und Kel­lers­hohn als Rech­ten-Rie­cher jede Logik auf­gibt, um zum Ziel zu gelan­gen. Ganz zuletzt indes for­mu­liert er eine Über­zeu­gung, die wie­der­um inter­es­sant ist: Eine rech­te Par­tei samt gesell­schaft­li­chem Milieu sei in Deutsch­land des­we­gen bis­her nicht zustan­de­ge­kom­men, weil man erfolg­reich die Revi­si­on des Geschichts­bil­des tabui­sie­re, mit­hin ver­hin­de­re, daß die Deut­schen zu sich selbst fän­den. Das ist doch mal ein Wort, ein strategisches!

 

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (39)

Strogoff

20. November 2014 13:31

"50 Minuten ziemlich ehrlicher Suche nach einer Antwort auf die Frage, welchen Nerv Pirincci traf und welche Nerven womöglich getroffen würden, kämen Stein, Menzel, ich und die vielen anderen Köpfe aus unseren Projekten öffentlich unvoreingenommen zu Wort."

Der Rechte sagt was, der Zauselbart vom Staatsinstitut erklärt was eigentlich gemeint wurde und wie verschlagen der Rechte dabei argumentiert.
Das alte Lied von der Mimikry.

Warum geben Sie (M.,K.,S.) sich eigentlich für so etwas her?

kommentar kubitschek:
weil kellershohn das alte lied von der mimikry so schlecht flötet, daß es schon wieder gut ist.

Hartwig

20. November 2014 14:25

@ Strogoff

""Der Rechte sagt was, der Zauselbart vom Staatsinstitut erklärt was eigentlich gemeint wurde und wie verschlagen der Rechte dabei argumentiert. ... Warum geben Sie sich eigentlich für so etwas her?""

Das war auch mein erster Eindruck. Dann aber muss man (mit Kositza) fragen, wer hört so etwas überhaupt, mit welchem Backround, und was bleibt hängen?
Hier hatten drei Rechte/Konservative, also Verfemte, die Gelegenheit, ihre Sicht der Dinge an ein gewiss sehr spezielles Publikum ( Hörfunk WDR Feature ) zu richten, und auch in gewissem Sinne Reklame zu machen. Haben Sie nicht auch gehört, wie zögernd, entstellend oder verzerrt der Zausel Kellershohn Worte wie 'Antaios' oder 'Blaue Narzisse' aussprach, so dass sie blos nicht korrekt in den Ohren der Hörer hängen bleiben sollten?
Und Pirincci blieb sich treu und hat gar nicht so unrecht, als er den beleidigenden Frontalangriff pries - zumindest als ergänzendes Mittel.

Nils Wegner

20. November 2014 14:48

Gewisse Einschätzungen der "Experten" sind auf jeden Fall absolute Brüller. Ich kann mir das nicht ohne ein durchgehendes Grinsen anhören; und sei es nur aufgrund des wohleingeübt-mahnenden Tonfalls des "Featurenden".

Chris

20. November 2014 15:01

Entscheidende Stichpunkte:

-wer regelmässig im hiesigen Hörfunkmilieu unterwegs ist, kann insgesamt positiv überrascht sein.

-Der Journalist war aus meiner Sicht sehr gut und hat wenig mit suggestiv Fragen und Tricks gearbeitet. Auch- und das ist gänzlich neu- gab es keine aufdringliche, aufklärende und zurechtrückende Zwischenmoderation. Abgesehen von Prozentfeilscherei.

-Die Sendung machte den Eindruck dass, relativ gesehen, ergebnisoffen recherchiert wurde. Ansonsten wäre A. Häusler gegenübergestellt worden.

-Die Antwort, die Pirincci vorgespielt wurde, enthielt nicht die dahinterstehende Argumentation, dass er es selbst mal so gesagt hätte

-Daher kann man den Knall, der ja im Pirincci Jargon durchaus schon fast als Kompliment gelten kann, als Kollateralschaden verzeihen. Auch wenn man weiss, dass er Pirincci auch hin und wieder in seiner Nachbarschaft in Bonn diskutiert hat.

-Interessant war der Schluss, der unumwunden(!) einiges zu Tage fördert.
Die Linken haben eben nun mal ihren Trumpf A.H. aus B in ihren Reihen, der es Ihnen beim Kochen der roten Sosse einfacht macht: einfach den Deckel zu halten.
Dass der Kunstmaler aus Wien heute in D massgeblich auf die politische Linie Einfluss nehmen darf ist bekannt- so offen ausgesprochen hat es aber in meiner Gegenwart aus diesem Lager noch niemand in dieser Deutlichkeit.

C.

Tabu

20. November 2014 15:41

Mit der durch die Siegermächte und später deren "deutsche" Helfershelfer kriminalisierten Geschichte der Deutschen - insbesondere die "dunklen 12 Jahre der Nazidiktatur"- gelang es, die Deutschen seelisch und moralisch zu verkrüppeln und ihren Widerstand gegen ihre Umerziehung zu brechen. Sie haben vor dem angehäuften Dreck der eigenen Geschichte kapituliert. Ein Vorgang der pathologische Züge angenommen hat und unsere Volk nicht nur in der Gegenwart handlungsunfähig macht gegen die waren Feinde, sondern auch für die Zukunft schlimmes erwarten lässt. Darum ist es überfällig an dieser Front durchzubrechen, dass wissen auch die Nutznießer des Systems, die gefährlichsten Feinde der Wahrheit! Der Revisionismus zum Thema Erster Weltkrieg könnte ein Eisbrecher werden, wenn es dem System nicht gelingt, die schon geschlagenen Breschen zu schließen und die Verbindung zum Zweiten Weltkrieg abzukoppeln! Dann könnte das gesamt Lügengebäude wie ein Kartenhaus zusammenfallen mit unabsehbaren Folgen für die herrschende politische Klasse!

Ein gebürtiger Hesse

20. November 2014 16:11

Um Himmels willen! Pirincci ist intellektuell ja noch unbedarfter, haltloser, als zu befürchten war. Da kann man sich ja nur freuen, daß der Hörer nun weiß, daß Kubitschek (der in der Sendung ja auch ein Synonym für die Neue Rechte ist) mit - O Graus! - "Mythologie" und "deutschem Blut" zugange sei und daher freilich einen "Knall" habe. Wie kann Pirincci dem Gegner hier ein Tor schenken? Aber das kommt wohl davon, wenn man mit seiner "Ich red halt so wie mir ist!"-Persona in eins fällt und tatsächlich nicht mehr überlegt, wie, wann und wem man was sagt.

Ansonsten eine hochinteressante Sendung. Gut, daß Sie alle mitgemacht haben.

Chris

20. November 2014 16:14

@ Hartwig

mein Eindruck ist ein völlig anderer- es soll ja auch Haushalte geben, die auf eine Uhr verzichten und deren Stelle der Deutschlandfunk eingenommen hat. So exakt, wie sich an diesem Sender die Uhrzeit an der Programmabfolge bestimmen lässt, so kalkulierbar (wenn man es kennt, ist das Muster genaugenommen nur noch lächerlich) ist der dahinterstehende "Journalismus"

Ein Felix Menzel wird in einem Deutschlandfunk nie etwas sagen dürfen - und wenn er doch mal zu Wort kommen sollte, wird er es wahlweise behaupten oder schwadronieren- wenn sie einen guten Tagen haben, darf er es vielleicht befürchten.
Es wird es aber nie sagen, angeben, oder gar argumentieren dürfen!

Das Zitat "die kritische Auseinandersetzung mit Verfassungsthemen ist zulässig" ist eine glatte Relativierung des zuvor zitierten Verfassungsschutzberichts (Thema JF) Das werden Sie so in keinem Medium hören.

Suchen Sie nach einem einzigen Beitrag zum Thema in dem die Gegenseite offen ausspricht, dass sie politisch links orientiert ist.

Der Ausschnitt aus dem ZDF Interview mit Pirincci hätte auch ganz anders zusammengeschnitten werden um beim Hörer das gewünschte Gefühl zu erzeugen.
Da sind auch Sätze gefallen wie: "dieses ganze Deutschtum und die grünen Wälder haben mir so gut gefallen"

Seien Sie sicher- bei dieser Thematik wird nicht ein Halbsatz unüberlegt gesagt oder betont. Und zwar immer haarscharf an der Grenze entlang bevor es offensichtlich würde.

C.

Wind

20. November 2014 16:38

Ich schmeiß mich weg. Wer nicht die Zeit hat sich alles anzuhören: Bitte wenigstens die 40 Sekunden von 22:45 bis 23:25 anhören. Da geht der Stein mal schön aus sich raus.

"Wirklich jetzt ehrlich....hmm...Das ist auch eine Qual jetzt. Sie beschäftigen sich mit irgendwelcher Sekundärliteratur und da wird, wenn sie jetzt mal genau gucken, seit 20 Jahren immer zum Teil der selbe Scheiß abgeschrieben."

CitizenKane

20. November 2014 16:48

kommentar kubitschek:
weil kellershohn das alte lied von der mimikry so schlecht flötet, daß es schon wieder gut ist.

Genau so ist es!

Die 12 Jahre kommen nicht vor

Die 12 Jahre kommen täglich vor, auf mindestens zwei TV Sendern
… ach was, es kommen nur noch die 12 Jahre vor, nicht anders!

Da entsteht eine Hirarchisierung …. nich…

Der macht tatsächlich aus Kubitscheks positiver Beschreibung des Deutschen „implizierten“ Chauvinismus. Was der da alles hineininterpretiert … schön, die haben Ihre Munition verschossen, da kommt nichts mehr - die sind am Ende!
Dieser question tag „nich“ ist bezeichnet für das ganze stereotype Soziologengelaber der Linken seit ‘68.
Man hört geradezu heraus, wie er vor sich selbst in Ehrfurcht erstarrt, überrascht ist von der intellektuellen Qualität seiner Formulierung, da muss man innehalten ... nich.

Damit bewirken diese Profiteure des verordneten Zeitgeistes jetzt das Entstehen eines neuen Nationalismus, und zwar von unten!
Die Leute haben es satt !

Und ich habe nur bis 00.16.00 gehört! Freue mich schon auf das Weitere.
:-)

Nordlaender

20. November 2014 16:52

Als entschiedener Gegner des Verfassungspatriotismus und reichlich unbegeistert von DEM Starautor der Achse des Guten, sanken meine Blutdruckwerte in einen recht kommoden Bereich, als ich erfuhr, daß Götz Kubitschek - immerhin! - diesen Aufklärer darüber, daß den Genderisten ein paar Nadeln an der Tanne fehlen (wie wären wir auch von alleine darauf gekommen?) nicht gänzlich als einen von uns Deutschen betrachtet.

Ein paar gediegene und wohlbedachte Worte über den unveränderbaren Teil der Natur des Menschen aus dem Munde von Kubitschek lassen es mich nicht bereuen, daß ich mir die ganze Sendung angehört habe.

Hartwig

20. November 2014 17:06

@ Tabu
Der zaghafte Revisionismus bei den Ursachen des 1.WK kam mir bei dem letzt gesagtem Satz der Sendung auch in den Sinn. Gleichzeitig weiss ich, dass sich ansonsten sehr intelligente Leute ihr Geschichtsbild mit Time-Life-Dokus zusammen zimmern.
Hungerblockade, Versailles, die Devisenrestriktionen, die Instrumentalisierung Polens etc., aber auch die Achtung und das Ansehen der Wehrmacht vor, während und nach dem Krieg durch unverdächtigste Wehr- und sonstige Experten; das alles muss zumindest in den einschlägigen Netzen stärker publiziert werden.

CitizenKane

20. November 2014 18:18

@Nordlaender

Als entschiedener Gegner des Verfassungspatriotismus und reichlich unbegeistert von DEM Starautor der Achse des Guten, sanken meine Blutdruckwerte in einen recht kommoden Bereich, als ich erfuhr, daß Götz Kubitschek – immerhin! – diesen Aufklärer darüber, daß den Genderisten ein paar Nadeln an der Tanne fehlen (wie wären wir auch von alleine darauf gekommen?) nicht gänzlich als einen von uns Deutschen betrachtet.

Lieber Nordlaender,
jetzt hacken Sie doch nicht immer auf dem Broder herum!
Dass der nicht durch die Straßen läuft und „die Fahne hoch“ singt, kann man doch auch verstehen.
Wenn wir vielleicht nun eine beginnende „kleine Aufklärung“ – von der Religion des Linken mit ihrem Katechismus wie der Mensch sein sollte - sehen, hat er doch dazu einen nicht unerheblichen Beitrag geleistet.

Wir kommen zwar alleine drauf, uns hört aber keiner!

Ich hoffe, Ihr Blutdruck bleibt im grünen Bereich.

jack

20. November 2014 19:25

"Mit der durch die Siegermächte und später deren „deutsche“ Helfershelfer kriminalisierten Geschichte der Deutschen – insbesondere die „dunklen 12 Jahre der Nazidiktatur“- gelang es, die Deutschen seelisch und moralisch zu verkrüppeln und ihren Widerstand gegen ihre Umerziehung zu brechen."

Im Jahr 2005 hatte Josef Fischer eine Kommission eingesetzt, die beweisen sollte, wie das auswärtige Amt in die damalige Zeitgeschichte involviert war. Zu der Kommission gehörten u.a. der Amerikaner, Peter Hayes und der Israeli, Moshe Zimmermann. Das Resultat der kostenintensiven Untersuchungen konnte nicht überraschend sein.

"Das ist schon ein ziemlicher Makel"."Das Amt und die Vergangenheit" löst bei Historiker Hans Mommsen Entsetzen aus.
Hans Mommsen im Gespräch mit Christoph Schmitz

Laut Hans Mommsen weist das Buch über das Auswärtige Amt zahlreiche Fehler auf. Es entstehe der Eindruck, das Auswärtige Amt sei die entscheidende Kraft in der Durchsetzung des Holocaust gewesen. Der Historiker hätte sich gewünscht, die Herausgeber hätten Holocaustexperten zurate gezogen.
Hier das ganze Interview mit dem Historiker Dr.Mommsen:
https://www.dailymotion.com/video/xiv7g1_deutschlandfunk-interview-mit-holocaust-historiker-prof-hans-mommsen_news

Der Gutmensch

20. November 2014 19:30

Das deprimierendste Wort in diesem feature war für mich überraschender Weise der Ausdruck „Gummiparagraphen“, der auf das GG bezogen war. Falls sich noch irgendwer fragen sollte, weshalb ich wohl „der Gutmensch“ bin (entschiedene Gegner des Verfassungspatriotismus tun das selbstverständlich nicht): Ich bin tatsächlich ein Freund des GG. Denn das repräsentiert ja den Konsens, für den unter ungünstigen Umständen noch gereicht hat. Und er trägt immer noch weiter als das, worauf man sich anderenorts einigen konnte – Neun Jahre ist es her, dass ich mir anhören musste: „Germans! Quite fond of your basic rights, aren´t you?!“ Bei der Debatte ging es um einen kleinen (dort einheimischen) Jungen, den man laut Fernsehbericht beim sehr ungeschickten Klauen erwischt hatte und der daraufhin mehrere Monate in einem detention center zubrachte, bis sich ein Richter erbarmte, seine Anwesenheit dort zur Kenntnis zu nehmen und die Eltern zu informieren, die bis dahin eben ohne Nachricht geblieben waren. Ich mag das GG, beispielsweise weil der Gleichheitsgrundsatz eben nicht bedeutet, dass alles gleich ist, sondern uns vielmehr aufgibt, gleiche Sachverhalte gleich und ungleiche ungleich zu behandeln! Und kein Tunichtgut, der kraft seines Vulgärverständnisses ritsche-ratsche-voller-Tücke-in-die-Brücke-eine-Lücke sägt (und von diesen gibt es mittlerweile zweifellos mehr, als das GG verkraften kann), vermag an dieser meiner Sympathie für das GG etwas zu ändern. Nicht mal das Böckenförde-Diktum kann das, denn es hat m. E. nichts verbessert: Zu den ewigen Attacken auf dieses Gedankengebäude, das für mich eben immer noch ungleich schöner ist als das, was ich woanders vorgefunden habe, gesellte sich unter dieser Flagge noch der Defätismus. Ich mag das GG, weil es uns aufträgt, den Rechtsstaat zu schützen und beispielsweise die Grundsätze des preußischen Berufsbeamtentums. Weil es mir also die letzte – mittlerweile natürlich vielfach desertierte - Verteidigungslinie eines Konsens gegen Willkür und Tyrannei bedeutet, von der wenigstens auf dem Papier (!) noch etwas übrig geblieben ist. - Ihr seht das vermutlich entspannter; aber das ist eben nicht zu ändern.

Der letzte Gutmensch.

Nils Wegner

20. November 2014 21:28

@ Gutmenschen:
Ich bin nicht sicher, welche Sendung Sie angehört haben. In der oben verlinkten bezog sich das Wort "Gummiparagraph" jedenfalls auf den allfälligen "Vorwurf" des Geschichtsrevisionismus, gleichwohl es dagegen noch(!) kein Gesetz gibt und ich auch nicht verstehe, weswegen man als derart Angefeindeter sich immer der Gleichsetzung desselben mit zivilreligiöser Apostasie anschließen muß. Sei's drum, man ist es heute ja gar nicht mehr gewohnt, richtig zuzuhören. Und immerhin hatten Sie so einen Anlaß, eine rührende Geschichte zu erzählen. Ich für meinen Teil halte mich trotzdem lieber an Dr. Dr. von Waldstein und seine vielzitierte Sentenz. Auch und gerade aus mangelnder Entspanntheit heraus.

Und
@ CitizenKane:
Niemand redet hier von Broder. Alles, wie es sein sollte.

Nordlaender

20. November 2014 21:39

@ Citizen Kane

"Wenn wir vielleicht nun eine beginnende „kleine Aufklärung“ – von der Religion des Linken mit ihrem Katechismus wie der Mensch sein sollte – sehen, hat er doch dazu einen nicht unerheblichen Beitrag geleistet."

Sie sind ein Konservativer, und Sie wollen es wissen. In Ordnung. Als ein Rechter spiele ich gerne einen Ouvert und bemühe mich, Ihnen eine deutliche und hoffentlich unmißverständliche Antwort zu geben.

Weder der Genosse Walter Ulbricht noch der Genosse Erich Honecker (denen man von mir aus gerne alles Mögliche vorwerfen kann) sympathisierten mit dem Austausch unseres deutschen Volkes durch Nichteuropäer. Und "Broder"?

19.3.2011 Frühjahrstagung der evangelischen Akademie in Tutzing, Thema „Gehört der Islam zu Deutschland?"
Teilnehmer: "Broder", Imam Bajrambejamin Idriz, Ratsvorsitzender der evangelischen Kirche, Präses Nikolaus Schneider
"Und dann noch ein Wort, ob der Islam zu Deutschland gehört oder nicht. Natürlich gehört er zu Deutschland. .... Ja, natürlich gehört der Islam zu Deutschland. (im Video 13:28)"

Anläßlich der Veröffentlichung des Buches "Deutschland schafft sich ab" (Random House, Thilo Sarrazin):

Abdel-Samed: “Die deutsche Angst ist eine Angst vor Veränderung. Hier ist so lange nichts passiert, dass die Menschen die statische Gesellschaft für das Maß aller Dinge halten."
"Broder": '"Da geh ich mit. Das ist auch meine einzige Kritik an Thilo Sarrazin, dass er auf dieser Panikwelle mitschwimmt. Deutschland schafft sich ab. Na und? Gesellschaften schaffen sich öfter mal ab und nicht zwangsläufig zu ihrem Nachteil.”

“Ich glaube tatsächlich, dass Europa ein übernahmereifer Kontinent ist… Ich finde es grundsätzlich gut, dass das so genannte “weisse, heterosexuelle, blonde, arische” Europa seinem Ende entgegengeht.”
("Broder", Berner Zeitung, 8.2.2007)

"Broder": Was ich völlig im Ernst gut finde ist, dass diese demografische Struktur Europas nicht mehr zu halten ist. Je eher die Europäer das einsehen, desto besser. Einige Städte sind schon recht farbig und nicht mehr «arisch» weiss, und dagegen kann man überhaupt nichts sagen.
Hagalil: Heisst ein farbiges Europa, dass davon keine Katastrophen mehr ausgehen?
"Broder": Das könnte es bedeuten. Es könnte aber auch bedeuten, dass Europa zu existieren aufhört. (…) Ich würde gerne das weisse Europa aufgeben, aber ich würde ungern das demokratische Europa aufgeben.

https://www.hagalil.com/archiv/2006/07/europa.htm

Warum bitte soll ich mich denn noch für diesen Diskurs "rinks" oder "lechts" interessieren, wenn es doch um die Frage der Weiterexistenz unseres Volkes geht?

Der Gutmensch

20. November 2014 22:41

"(...)So gesehen sind Paragraphen, die davon sprechen, dass die Würde des Menschen unantastbar sei oder dass jeder Mensch gleich sei Gummiparagraphen (...) " DAS war der exakte Wortlaut, Herr Wegener. Und für jeden objektiven Zuhörer ist das auf das GG bezogen. Wenn Sie etwas davon verstanden hätten - vom GG - dann wüssten Sie das auch und Sie würden es ganz sicher nicht dem Gesetz anlasten, dass es und wenn es geschleift wird. Aber ich vermute, Sie wissen es eben auch ohne Verständnis (oder gar mal: Vergleich!) ganz einfach sehr viel besser, so, wie Sie mit Sicherheit auch schon in einem fremden Rechtsraum einschlägig gearbeitet und sich dabei natürlich mit Kollegen über das ausgetauscht haben, was eben gerade an juristischen Problemen vor Ort anstand. So wie die meisten eben!

CitizenKane

20. November 2014 23:20

@ Nordlaender

Warum bitte soll ich mich denn noch für diesen Diskurs „rinks“ oder „lechts“ interessieren, wenn es doch um die Frage der Weiterexistenz unseres Volkes geht?

Nicht, dass Sie mich missverstehen, ich bin kein Broder Jünger, wie sie sich bei PI tummeln.
Die von Ihnen angeführten Zitate, insbesondere das von 2007 liegen ja schon lange zurück, habe solche Unsäglichkeiten bisher von ihm nicht gehört, aber durchaus anderen Käse.

Als pragmatischem Konservativen, stehen für mich seine Kommentare z.B. in der „Welt“ oder in der Schweizer „Weltwoche“ im Vordergrund, und ich meine, dass er durch diese Öffentlichkeit unser Anliegen befördert. Er sagt Dinge, die andere, Nichtjuden, nicht aussprechen dürften.
Es dient unserem guten und schönen Deutschland!

Ja, und Stuss schreibt er auch, aber er war ja auch mal ein linker „Spiegel“ Schreiber, dass bekommt man nicht so einfach rausgewaschen aus der Wolle, und ich sehe ihm ein gewisses traumatisches Verhältnis zu den Deutschen nach.
Wie die meisten Juden bewundert er die Deutschen, meint aber oder ahnt, dass er nicht voll zugehörig sein kann. Eine verständliche Zwiespältigkeit.
Hassliebe, oder sonst sowas Psychologisches, einen über den Durst, Kater, man weiß es nicht.
Daraus erwachsenen dann wohl solche Kommentare wie die, die Sie sie zitiert haben. Diese dringen aber nicht durch.

Zu dem Eingangszitat: Unser Volk ist noch lange nicht am Ende!

kant_touch_this

21. November 2014 08:35

Sehr geehrter Herr Kubitschek, nach mehrmaligem Hören des Beitrags bin ich nun überzeugt, dass er doch gut für uns ist. Ich kann auch den Pessimismus der anderen Commentatoren nicht verstehen.

Die Lage ist: Der Beitrag ist von einem Journalisten des WDR. Von dort Lobeshymnen zu erwarten, haben wir uns abgewöhnt. Daher ist auch nicht davon auszugehen, dass wir Altlinke oder quasi-sedierte Staatsfunktionäre überzeugen können. Wollen wir auch nicht.
Uns sollte es um die Deutschen gehen, die auf der Grenze sind. Die schon mal nachgedacht haben und insgesamt beim Gedanken an den Status quo in "Schlaand" ein mulmiges Gefühl hegen. Diese gilt es anzutippen, in ihnen ein Feuer zu entfachen oder sie zum nächsten Nachdenken zu bringen. Wie ich finde erfüllt der Beitrag diesen Auftrag. Daher gilt Ihnen dank.

Gruß

Hartwig

21. November 2014 11:40

""... weil man erfolgreich die Revision des Geschichtsbildes tabuisiere, mithin verhindere, daß die Deutschen zu sich selbst fänden. ""

Noch etwas dazu: Den meisten HIER sicher schon bekannt, aber zum Weiterleiten/-reichen/-verlinken trotz der Ausführlichkeit gut geeignet.

https://www.vorkriegsgeschichte.de

von Gerd Schultze-Rhonhof

E.

21. November 2014 13:01

Dieter Stein hat nun ein neues Feindbild. „Junge Freiheit startet Großoffensive gegen Elsässer und COMPACT“. Hier der Verweis: https://juergenelsaesser.wordpress.com/2014/11/20/junge-freiheit-startet-grosoffensive-gegen-elsasser-und-compact/

JeanJean

21. November 2014 14:20

@CitizenKane,

man kann sich mit zu viel Psychologie ins Knie schießen.

Stellen Sie sich eine Ehe vor, in der die Gattin den Gatten pausenlos in aller Öffentlichkeit als unzivilisierten Trottel und als einen unter der Hülle einer Heulsuse verborgenen Brutalo bezeichnet, weshalb sie aus Angst das Haus mit einer stets wachsenden Zahl von Gästen bevölkere. Aber hin und wieder erwähnt sie, er spendiere ihr mehrere Reisen im Jahr, die sie zum Glück allein antreten könne und sie genieße es dann die Zeit unter kultivierteren Zeitgenosssen zu verbringen . Sie warte auch darauf, dass der Gatte bald den Löffel abgibt, wenngleich sie befürchtet, das Unternehmen des Gatten könnte dann pleite gehen.

Der Gatte dazu: sie könnte jeder Zeit gehen, aber sie bleibt.Sie nimmt meine Geschenke an. Sie liebt mich. Auch wenn sie überall schlecht von mir redet, tut sie es geistreich und ich beweise durch meine Langmut, dass ich kein Schläger bin..

Laurenz

21. November 2014 20:00

Ich fand es extrem gruselig, dass ein Verteter der Neuen Linken jeden Satz, der von den "Neuen Rechten" ausgesprochen wurde, augenblicklich ins linke Weltbild uminterpretiert und eingeordnet wurde. Die trauen ihren Hörern wohl nicht zu, dass sie in der Lage sind, sich selbstständig ein Bild von der Sache zu machen. Außerdem gilt den Radio-Machern das Weltbild der Linken wohl als Standard-Weltbild, wie's scheint.

PS: Eigentlich müsste man mal anfragen, ob man solch ein Feature nicht auch mal zur "Neuen Linken" produzieren könnte. Schema: Linke werden befragt. Und ein politisch rechts stehender Experte gibt zu jedem Satz dann seinen Senf ab.

Nemo Obligatur

21. November 2014 22:36

Vielen Dank, Herr Kubitschek,

für Ihren Hinweis auf diese Interessante Sendung. Man hat ja nicht oft die Möglichkeit, einmal konservative Stimmen im Original zu hören.

Ich will den Linken ihr Weltbild nicht nehmen. Kann ich auch nicht. Aber als quasi lebenslänglicher Radiohörer würde ich mich freuen, eine ähnliche Sendung im ö-rechtlichen Rundfunk auch einmal von einem dezidiert Konservativen zu hören. Oder ab und zu einen Kommentar von D. Stein oder G. Kubitschek von mir aus im Deutschlandfunk, ohne dass einer dieser linken Oberlehrer das eben Gehörte "ad usum delphini" noch einmal nachrüffelt. Ich halte mich nämlich für alt genug, selbst zu entscheiden und einzuordnen. Wenn ich trotzdem noch Fragen habe, greife ich zum Buch oder schaue im Internet nach. Einen Herrn Kellersohn brauche ich dazu nicht. Einen Herrn Guschas auch nicht.

Nordlaender

21. November 2014 22:55

@ Laurenz

"Die trauen ihren Hörern wohl nicht zu, dass sie in der Lage sind, sich selbstständig ein Bild von der Sache zu machen."

Betreutes Denken halt.

"Der Gatte dazu: sie könnte jeder Zeit gehen, aber sie bleibt.Sie nimmt meine Geschenke an. Sie liebt mich."

Der vorangegangene Beitrag des Foristen "JeanJean" ist ein Meisterwerk, ein geniales Exempel, denn er weist den Weg, wie sich man sich innnerhalb eines Volkes auch unter einer Diktatur noch weiterhin verständigen kann. Derartige Gleichnisse berichten z.B. von dem Hasen und dem Igel, dem Rumpelstilzchen, dem Wolf und den sieben Geißlein und transportieren in der Regel weitaus mehr Botschaften, als ließe man nur seiner Empörung über irgendeine Merkel, irgendeinen Gauck freien Lauf.

Stephan

22. November 2014 00:22

Es ist, als würde der WDR-Mann Krankheitsbilder - er verwendet ja auch "Steckbriefe", als wären es Patientenakten - beschreiben, die dann der SozialprofessorX als ärztliche Authorität beschreibt, diagnostiziert, einordnet, bewertet.

Eine Demütigung.

Mister X

22. November 2014 07:27

Altes Thema: die rechten Käfer und die linken Bestimmer.

Die Bestimmer kommen langsam ins Rentenalter. Macht denen auch keinen Spass mehr. Und die rechten Käferlein waren auch schon besser.
Wird Zeit für ein neues Spiel, wie Laurenz anmerkt:
Die linken Käfer und die rechten Bestimmer.

Ein Herr E. meint sogar, daß der Herr Stein schon eine "Großoffensive gestartet habe". So ein Böser. Das ist nur eine Grobeinstellung , Herr E.

Wir sagen ja nicht, daß Sie ein Linker sind, wir fragen nur, wie Sie sich davon abgrenzen. Dies ist eine Kampfansage. Vielleicht ist das linke Käferlein gar eine linke Ratte ? En garde !

Olaf

22. November 2014 09:21

Der Linke Nachbar von Buchenwald, wie er selbst sagt, gibt also freimütig zu, den NS propagandistisch auszuschlachten, um die Deutschen zu knechten. Wieso gibt es eigentlich keine Linksextremismusexperten, der Bedarf ist doch riesig. Wenn es aber bei dieser Art Forschung nicht um den realen Bedarf geht, könnte man auch an jeder Uni ein politisches Hobbit- oder Elfen-Institut installieren.

antwort kubitschek:

ich wollte dazu sowieso noch etwas sagen, danke also für diese frage. der punkt ist: es ist immer ein bestimmter typ mensch, der sich vor allem mit dem aufspüren und denunzieren seiner weltanschaulichen gegner beschäftigt. herr kellershohn - der sich in seinem leben sicherlich schon mehrere tausend stunden mit der "neuen rechten" auseinandergesetzt hat - hätte auch im 3. reich oder in der ddr das ihm angemessene betätigungsfeld gefunden. ich selbst habe mich mit herrn kellershohn bisher vielleicht vier stunden meines lebens befaßt, das reicht, und das ist der unterschied zwischen ihm und mir.

die tage sind so rar, mein sohn,
vergeud' sie nicht an kellershohn.
lies röpke nicht, nicht häussler,
ließ lieber ottfried preußler.

Bernd Derksen

22. November 2014 09:36

@Laurenz
>Die trauen ihren Hörern wohl nicht zu, dass sie in der Lage sind, sich selbstständig ein Bild von der Sache zu machen.>

So ist das wohl.

Ich unterstelle denjenigen ja immer, dass sie es im Grunde gut meinen. Verantwortungsgefühl, etc..
Könnte auch mit nachvollziehbarer Vorsicht bezüglich möglicher Folgen zu tun haben. Auch für den Autoren: https://www.guschas.de/Referenzen.htm
Und ohne die kritische Kommentierung und Einordnung hätte nach meiner Einschätzung es der WDR nicht angenommen und gesendet. Aus Sorge, dass es als Propaganda für Rechte verstanden werden könnte.

Interessant wäre ja, welchen anderen Sendern der Autor den Beitrag bzw. das Konzept angeboten hat und wie deren Reaktionen waren. Sowie ob bzw. welche Veränderungen er auf dem Weg vornehmen musste.
_________

Die Wirkung der Sendung auf Hörer dürfte recht unterschiedlich sein.

Sicher dürften auch einige dabei sein, die sich fragen, warum der Sender eine derartige Interpretationsinstanz für nötig hält. Und das (wie auch manche Darstellung der Interviewten) dürfte eher neugierig machen. Und in Zeiten des Internets kann man ja schnell einiges finden.

Aber die Masse der Hörer dürfte eher Skepsis und Vorurteile gestätigt sehen. Insofern passt die Sendung auch irgendwie in die übliche WDR-"Politik".
________
Durch das recht ernsthafte Zuwortkommenlassen "neurechter" Ansichten wirkt die Sendung auf mich schon ungewöhnlich. Das dürfte beinahe "einzigartig" für Mainstream-Medien gewesen sein, oder? ;-)

Ich fand's sehr interessant. Danke für die Werbung hier. ;-)

CitizenKane

22. November 2014 11:02

@Nordlaender

Betreutes Denken

Nicht nur ein Bonmot, das ist ein Aphorismus, der in zwei Worten die Haltung der Medienelite
gegenüber dem Pöbel beschreibt. Genial!

@Stephan

Eine Demütigung.

Nein! Wer vor dem Erschießungspeloton ruft „Es lebe das heilige Deutschland“ demütigt seine Henker.
Soweit sind wir allerdings Gott sei Dank nun doch noch nicht. ;-)

Jede „Demütigung“ stärkt!
Im Gegenteil! Fatal wäre es, wenn die Gegenseite jetzt die (allerdings nicht ernsthaft zu befürchtende) Intelligenz aufbringen würde, und Ihre Strategie in Richtung Dialog/(Schein)Konsens änderte.

Das würde die aufkeimende Gegenwehr einschläfern.

Dass man die „Viererbande“ oder die Drei Musketiere plus d’Artagnan , mittlerweile wohl als Instanz betrachtet, und sich in Biedermanns warme Stube holt, ist mehr als man erwarten durfte.
Dank, vor allem an Kubitschek, für das unumwunden dargestellte Anliegen.

CitizenKane

22. November 2014 11:25

@Bernd Derksen

Und ohne die kritische Kommentierung und Einordnung hätte nach meiner Einschätzung es der WDR nicht angenommen und gesendet. Aus Sorge, dass es als Propaganda für Rechte verstanden werden könnte.

So ist es!
Das ist zur Zeit noch undenkbar!
Man kann Guschas einen gewissen Mut zusprechen.

ansonsten:

Steter Tropfen höhlt den Stein! (Volksmund)

Setze dich an das Ufer eines Flusses, und du wirst die Leichen deiner Feinde vorüberschwimmen sehen (Yogies)

Wir können sie nicht dazu zwingen die Wahrheit zu sagen, aber wir können sie zwingen, immer unverschämter zu lügen. (Ulrike Meinhoff, Mörderin)

Birkhahn

22. November 2014 18:38

Natürlich ist es ein Erfolg, daß derartiges gesendet wird und die Befragten zu Wort kommen konnten. Für eine breitere Rezeption muß mE aber deutlich an Rhetorik und vermittelten Inhalt gearbeitet werden. Beispiele gefällig?

- Wenn D. Stein keine genauen Zahlen zu Asylanten auswendig kennt, sollte er keine nennen, natürlich schiebt der Interviewer später Zahlen nach (die den Interviewten dann blöd aussehen lassen);

- Im GG steht "Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich." Die Behauptung von G. Kubitschek der Wortlaut wäre "Alle Menschen sind gleich." ist erstens eine Übernahme der Diktion der Gegenseite (und auch inhaltlich ein Riesenunterschied) und zweitens muß die ergänzende Aussage, dies sei "ein Gummiparagraph" zwangsläufig zu Mißverständnissen beim Hörer führen;

- F. Menzels Sätze sind nur schwer verständlich (was nicht nur am Dialekt liegt) und in den Formulierungen "schnoddrig". ("Ne?"). Das Aufstellen von auf Gefühlen beruhenden Behauptungen ohne konkrete Untermauerung ist kontraproduktiv.

Von daher hält sich meine Euphorie in Grenzen. Vielleicht sollte man derartiges auch bei der Förderung von Nachwuchskräften verstärkt berücksichtigen. Die Schulung der Gegenseite ist hier deutlich besser (auch wenn natürlich der aufmerksame Hörer mitbekam, daß dort nur 68er-Opas ihren Senf abgaben)

Bernhard

22. November 2014 20:34

Wir müssen unsere Strukturen stärken. Alle vier, wie auch andere, kann man vielfältig unterstützen. Wichtig ist, daß Geld in die Bewegung gepumpt wird. Geld macht diese mutigen Leute unabhängig von Arbeitgebern und Vermietern.

Wir brauchen Leute in vorderster Linie, die nicht finanziell ruiniert werden können.

Wer von uns nicht öffentlich tätig sein kann, sollte wenigstens spenden, die JF, die Sezession, Zuerst und andere Publikationen kaufen, Bücher kaufen und verteilen und wenigstens im Internet (anonym) vor allem beim Gegner auf dessen Seiten kommentieren.

Andrenio

23. November 2014 09:47

Götz Kubitschek wird nicht so tief fallen und alte Weggefährten mit Schmutz bewerfen. Was sich Dieter Stein derzeit in der Auseinandersetzung um seine bündnischen Freunde leistet kann nur mit der Kündigung derselben beantwortet werden.
Was er sich in der neuen Druckversion der JF leistet, nämlich sich zum Vorreiter der dritten? oder vierten? Welle der Vergangenheitsbewältigung zu machen, schlägt dem Fass den Boden aus. Wem nützt das?
Sich dann noch auf einen teilgeläuterten ehemaligen Kommunisten wie Jürgen Elsässer einzuschießen, der als einziger es wagt den Finger in die Wunde des NSU-Skandals zu legen, spricht für ein sehr lukratives Angebot. Da wird er natürlich verschmerzen, dass Abonnenten der ersten Stunde kündigen, waren es am Anfang doch wenige, die sich dem Vorwurf des Rechtsextremismus aussetzen mussten, wenn sie sich zur JF öffentlich bekannten.
Wären Herrn Guscha diese internen Zerwürfnisse bekannt gewesen, es wäre ihm ein "innerer Gesangverein".
Schade, dass man jetzt die klugen Artikel von Torsten Hinz nicht mehr am Donnerstag lesen kann. Wo sich Karlheinz Weismann jetzt wohl positioniert? Ein wenig näher an den Fleischtöpfen? Hat er das als beamteter Lehrer überhaupt nötig?
Ganz große Sorge gibt dazu noch die Zukunft des IfS auf. Man kann den Schnellrodaern nur viel Durchhaltevermögen wünschen, auch vor allem und wegen der menschlichen Enttäuschungen!

Schon länger besorgt

23. November 2014 18:52

Die erläuternden Kommentare waren wirklich "betreutes Denken". Ansonsten war die Sendung nicht so übel, wie von mir erwartet. Einer der Kommentatoren sagte so etwas wie, man könne nicht so tun, als ob es laut Grundgesetz so etwas wie ein deutsches Volk gäbe (schreibe ich jetzt so aus der Erinnerung). Aber spricht nicht genau das GG davon? Komischerweise gesteht man den anderen Völkern zu, daß sie im wesentlichen ethnisch homogen sind. Ich denke da besonders an die Polen. Warum wurden denn die Deutschen vertrieben, wenn nicht aus ethnischen Gründen?
Übrigens war sogar in der FAZ zu lesen, als der Bundesgrüßgott die doppelte Staatsbürgeschaft für Türken lobte, daß es doch etwas seltsam sei, daß hier nun plötzlich die Herkunft (die die armen Türken nicht verleugnen sollen) eine Rolle spiele.

Leo

23. November 2014 21:04

Dieses Feature war erkennbar fairer als das seinerzeitige Porträt auf 3sat kulturzeit montiert/geschnitten.

Was zählt ist aber hier wie dort: Man sieht/hört O-Töne.
Wer etwas ihn Faszinierendes sieht/hört, kann (sich) nun weiterklicken. Und sich dann entscheiden, ob er/sie nun mehr von Kubitschek oder Menzel oder Stein oder Pirincci wissen wollen.
Trotz einer grundsätzlich erwarteten Einordnung: eine Möglichkeit, nun zum 'sapere aude' zu gelangen...

Danke für den Tipp - hätte ich sonst nie entdeckt ;-) (Und nicht zweimal mit Erkenntnisgewinn gehört)...

---
P.S. Zur JF: Ja, wegen Torsten Hinz und Karlheinz Weissmann sollte man sich das überlegen mit dem Kündigen, finde ich...

eulenfurz

25. November 2014 14:58

Auch, wenn man ein gewissenloses Wort-im-Mund-herumdrehen konstatieren wollte - soviel Belanglosigkeiten erwartet der anspruchsvolle Hörer von der "Neuen Rechten" oder den "Neuen Konservativen" kaum. Leider habe ich mich durch diese Werbung dazu verleiten lassen, den Staatsfunk "schwarz" zu hören, obwohl ich ihn nicht bezahle. (Vielleicht können dafür die Interviewten ein paar Groschen ihrer Honorare in die GEZ-Spendenbüchse werfen.)

Was soll das Gerede von einem "deutschen Genius" - ist ja alles schön und gut, aber muß man die üblichen Klischees bedienen, wenn man schon seine wertvolle Zeit für einen Journalisten verschwendet?

Akif Pirintschi, oder wie der zwangsgermanisiert heißen mag, zeigt bei aller hanebüchenen Blödelei wenigstens noch Ansätze dafür, wie's geht: Die linken Lebenslügen, welche sich immer mehr zu den Lebenslügen des Establishments entwickeln, auf die Schippe zu nehmen und den Spieß des Moralisierens umzudrehen und den Gegner jeglicher (rassistischer, faschistischer usw.) Schandtaten zu verdächtigen - was im Endeffekt ein noch nicht einmal allzu schweres Unterfangen ist.

Konservativer

28. November 2014 10:05

Sehr geehrter eulenfurz

Götz Kubitschek bezieht sich mit seiner Aussage "deutscher Genius" inhaltlich auf den gleichnamigen Titel von Peter Watson - "Der deutsche Genius. Eine Geistes- und Kulturgeschichte von Bach bis Benedikt XVI. Bertelsmann".
Er erinnert wie Peter Watson "daran, dass die Deutschen sich und ihren Nachbarn mehr schulden als tiefes Bedauern, schlechtes Gewissen, materiellen Erfolg und atlantische Bekenntnisse."

https://www.welt.de/kultur/history/article11694727/Warum-Deutschland-einflussreicher-als-England-war.html

Frank

3. Dezember 2014 11:03

Wenn ich nicht sowieso schon rechtskonservativ und somit ein "Überzeugter" wäre, weiß ich nicht, ob mich diese Sendung von unserer Weltanschauung überzeugt hätte. So gut wie alles war so geschnitten, dass auf O-Ton-Zitate von Kubitschek, Pirincci, Stein etc. der einordnende (wenn nicht zurechtrückende) Kommentar des linken Ayatollahs folgte, und wer eher unbedarft ist und/oder noch fest im linken Lager der Wirklichkeitsverweigerer verortet, sieht sich durch diese Kommentierung tendenziell wahrscheinlich eher bestätigt.
Nur ein Kommentar war für mich so abstrus, dass ich innerlich laut auflachen musste: der mahnende Hinweis, dass man sich schließlich nur 18 km vom ehemaligen KZ Buchenwald befinde, was offenbar Grund genug für ein "Wehret den Anfängen!"-Geschrei ist, das die geringste Abweichung von der offiziellen Linie in direkte Verbindung zum NS-Weltbild bringt.
Und das ist für den, der entsprechend sensibilisiert ist, leicht durchschaubar als purer Machtdiskurs unter dem Deckmäntelchen des Moralismus. Aber wer sich noch bei den Wirklichkeitsverweigerern tummelt, dürfte selbst dafür kaum eine Antenne haben.

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