Sätze, gesprochen von Guschas selbst: “Guten Tag, ich möchte Akif Pirincci für ein Interview anfragen. Eine einfache Zeile. Da ahnte ich noch nicht, wie sehr mir Pirincci die Augen öffenen würde.”
Guschas hat, um Pirinccis Resonanzraum kennenzulernen, Dieter Stein, Felix Menzel und mich besucht und interviewt, hat danach unter anderem den Experten für neurechte Belange, Helmut Kellershohn vom “Duisburger Institut für Sozialforschung” und natürlich Akif Pirincci selbst mit unseren Aussagen konfrontiert. Das Ergebnis?
50 Minuten ziemlich ehrlicher Suche nach einer Antwort auf die Frage, welchen Nerv Pirincci traf und welche Nerven womöglich getroffen würden, kämen Stein, Menzel, ich und die vielen anderen Köpfe aus unseren Projekten öffentlich unvoreingenommen zu Wort.
Thilo Guschas, seines Zeichens Islamwissenschaftler, war für einen halben Tag in Schnellroda, wir führten ein Vorgespräch, machten einen Rundgang, und dann lief das Mikrophon. Die langsame, schwäbische Stimme – das ist meine. Guschas fragte mich auch, ob Pirincci ein Deutscher sei. Ich erinnerte mich daran, daß Pirincci von sich selbst sagte, er werde mit zunehmendem Alter immer türkischer. Als Guschas ihm dann meine Antwort vorspielte, kommentierte er: “Ja, da hat er schon einen Knall, der Mann, irgendwie.”
Schön auch, wie Dieter Stein seinen Qualen auf die immergleichen Lückenzitat-Fragen Ausdruck gibt und Kellershohn als Rechten-Riecher jede Logik aufgibt, um zum Ziel zu gelangen. Ganz zuletzt indes formuliert er eine Überzeugung, die wiederum interessant ist: Eine rechte Partei samt gesellschaftlichem Milieu sei in Deutschland deswegen bisher nicht zustandegekommen, weil man erfolgreich die Revision des Geschichtsbildes tabuisiere, mithin verhindere, daß die Deutschen zu sich selbst fänden. Das ist doch mal ein Wort, ein strategisches!
Strogoff
"50 Minuten ziemlich ehrlicher Suche nach einer Antwort auf die Frage, welchen Nerv Pirincci traf und welche Nerven womöglich getroffen würden, kämen Stein, Menzel, ich und die vielen anderen Köpfe aus unseren Projekten öffentlich unvoreingenommen zu Wort."
Der Rechte sagt was, der Zauselbart vom Staatsinstitut erklärt was eigentlich gemeint wurde und wie verschlagen der Rechte dabei argumentiert.
Das alte Lied von der Mimikry.
Warum geben Sie (M.,K.,S.) sich eigentlich für so etwas her?
kommentar kubitschek:
weil kellershohn das alte lied von der mimikry so schlecht flötet, daß es schon wieder gut ist.