Die Idee, Weihnachtslieder zu singen, finde ich großartig. Die Medien versuchen zur Zeit verbissen, dagegen anzuschreiben. Die Zeit, als Kampfblatt an vorderster Front, betitelt ihren Bericht über den bisher größten Erfolg der Bewegung mit der Schlagzeile: “Protest gegen Pegida-Bewegung wächst”.
Das ist nur auf den ersten Blick paradox: In München waren zeitgleich angeblich bis zu 12,000 Menschen auf der Straße, um gegen Pegida im Osten zu demonstrieren. Natürlich war wieder das berüchtigte “breite Bündnis” mit von der Partie.
In München hatte ein breites Bündnis aus kirchlichen Gruppen, Künstlern und Flüchtlingsorganisationen zu einer Anti-“Pegida”-Demonstration aufgerufen. Mindestens 12.000 Menschen folgten diesem Ruf. Oberbürgermeister Dieter Reiter sagte: “Diese Demonstration heute Abend zeigt München von seiner besten Seite: Hier stehen Tausende Menschen gemeinsam auf gegen Rassismus und Ausgrenzung.” Unter dem Motto “Platz Da! – Flüchtlinge sind hier willkommen” hatten sich ursprünglich 1500 Teilnehmer zu der Veranstaltung angemeldet.
Ich muß sagen, daß es mich bei dieser Meldung etwas gruselt. Ich finde die verblüffende Torheit der Demonstranten gespenstisch, ja beängstigend, wie auch die Parolen, die allerorten mit roboterhafter Automatik ausgegeben werden: “Respekt” und “Weltoffenheit” und “Humanität” und “Vielfalt”.
Der altlinke Liedermacher Konstantin Wecker ließ verlauten: “Wer mit Pegida sympathisiert, ist nicht bereit nachzudenken”. Das genaue Gegenteil scheint mir auf schreiende, schlagende Weise der Fall zu sein.Insbesondere Herr Wecker scheint mir schon seit langem hirntot und in einer Siebzigerjahre-Endlosschleife gefangen zu sein.
Einmal hat er gesungen:
Immer noch werden Hexen verbrannt
auf den Scheiten der Ideologien.
Irgendwer ist immer der Böse im Land
und dann kann man als Guter
und die Augen voll Sand
in die heiligen Kriege ziehn!
Das trifft heute eindeutig auf die “Mischpokke” zu, mit der er heute mitmarschiert und dessen Hörner er heute bläst, nicht aber auf Pegida. Jedenfalls ist die Argumentation von Pegida bei weitem nicht so manichäisch wie die ihrer Gegner, die immer noch in der stärkeren Position sind und einen riesigen Inquistionsapparat auf ihrer Seite haben. Der Sand in ihren Augen hat das Ausmaß von Hügeln angenommen: sie erkennen nicht, daß sie nur mehr vollstreckender Arm der Macht sind, zu Hexenjägern geworden sind. So wie sie von den “Rechten” sprechen, sprechen die Pegida-Wortführer noch lange nicht von den Muslimen.
Es ist wie in einem Irrenhaus, in dem sich jede Seite darum streitet, wer gesund und wer krank ist, und sich gegenseitig Wahnsinn und Blindheit vorwirft. Ich bin freilich parteiisch, mir erscheinen die Selbsthaßdeutschen wesentlich schiefer gewickelt als jene, die sich ihr Nationalgefühl erhalten haben. Mir erscheinen die Slogans der Antis als wesentlich “kruder”, naiver und unreflektierter als jene von Pegida. Es wäre für einen wirklich kritischen Journalisten ein Leichtes, hier einzuhaken und nachzubohren. Aber die Guten sind eben die Guten, die “Kruden” die Rechten, die “Weltoffenen” die Linken, basta und schluß.
Die Demonstranten und Gegenaktivisten mit ihren “bunten” Parolen und Sprüchen wie “Herzen auf, Türen auf” kommen mir vor wie dem Lebensernst entwöhnte Kinder oder religiös Verblendete, von humanitärem Zuckerwasser Besoffene, von Desinformation über die wahren Folgen der Masseneinwanderung Getäuschte. Im guten Glauben, blauäugig treudeutsch und hochgemut idealistisch, tun sie nichts anderes, als ihr eigenes Todesurteil zu unterschreiben, mit wehenden Fahnen in einen humanitären Suizid zu laufen. Das, genau das ist, was mich bei ihrem Anblick so gruselt, ja erschüttert.
Ich glaube nicht, daß die Gegendemonstranten im Durchschnitt schlauer sind als das Gros der Pegida-Anhänger oder umgekehrt. Es gibt auf beiden Seite Kluge und Doofe, die ausgiebig gestreut sind. Letzten Endes scheinen es mir eher biographische Zufälligkeiten zu sein, die die einen auf diese, die anderen auf jene Seite verschlagen haben. Es mag sein, daß man im Osten generell mehr common sense und Bodenständigkeit bewahrt hat als im Westen – zumindest entspräche das meinen Erfahrungen mit Ossis, die ich immer sehr mochte. Daß Pegida ein ostdeutsches Phänomen sei, glaubt auch Meister Patzelt. Und schließlich ist man im Osten nie den Vorbehalt gegenüber den “Besserwessis” losgeworden.
Ein “Ossi”, Michael Klonovsky, hat apropos Rußland ziemlich gut zusammengefaßt, was “Verwestlichung” eigentlich politisch bedeutet. Das ist ein Horizont, den viele Pegida-Teilnehmer wohl nur erahnen, aber kaum überblicken können:
Was aber bedeutet Verwestlichung für die Länder, die von diesem Phänomen beglückt bzw. heimgesucht werden?
Sie würden in den nächsten Jahrzehnten:
» fast alle nationalen Hoheitsrechte einbüßen;
» mehr westliche Waren importieren (dürfen bzw. müssen);
» (noch) weniger Kinder zur Welt bringen;
» mehr Zuwanderer aus Afrika und dem Orient aufnehmen (müssen), die das mit den Geburten dann schon ausgleichen;
» als eine Folge daraus einen Zuwachs an Kriminalität und inländerfeindlicher Gewalt sowie die Invadierung von Teilen des Staatsgebietes durch kulturell und ethnisch Fremde hinzunehmen haben;
» aber auch eine Zuwachs an vor allem billigen Arbeitskräften verzeichnen können;
» ihre Kultur und Sprache sukzessive verlieren;
» die Landesverteidigung aufgeben und sich sogenannten kollektiven Sicherheitssystemen unterwerfen;
» ihre Armee wenigstens teilweise in eine unter fremdem Kommando operierende Polizeitruppe verwandeln;
» ihr Staatsgebiet womöglich als ein Territorium zu deklarieren haben, auf dem für jeden Menschen der Erde dieselben unveräußerlichen Rechte gelten;
» tradionelle Familienstrukturen einer indendierten und staatlich geförderten Erosion anheimzustellen haben;
» ihre Religion(en) und Sitten dem Spott subventionierter Intellektueller aussetzen;
» die Männlichkeit und die Weiblichkeit als soziale Konstrukte verachten und sukzessive beseitigen lernen;
» ein permanentes Wachsen der Staatsausgaben, der Staatsverschuldung und der Steuern hinnehmen müssen;
» sich ebenso permanent schuldig zu bekennen haben u.a. des Rassimus, Sexismus, der Dritteweltausbeutung sowie der Unterdrückung im Zweifelsfall rasch aufzutreibender Minderheiten;
» aber auch Toleranzpreise ausloben und Lehrstühle für Gender Studies einrichten dürfen;
» sukzessive als Volk bzw. Nation zu existieren aufhören, um, bestenfalls, als heterogenes, unsicheres, tribalisiertes Wirtschaftsgebiet zu überleben, aus dem sich die Wirtschaft bei allzugroßer Unsicherheit jederzeit verabschieden mag.
Wie gesagt: viele ahnen das, meinetwegen nur “dumpf”, und sie können es nur fragmentarisch artikulieren. Das macht ihren Affekt nicht falsch. Aber diejenigen, die rauschhaft in der Suppe ihrer geschwollenen Herzen schwelgen, sind noch schlimmer dran, denn sie verstehen überhaupt nicht, was geschieht, was mit ihnen geschieht, was mit ihren Kindern geschehen soll. Ein paar Schlagwörter wie “Toleranz”, “Weltoffenheit” und “Vielfalt” genügen, um ihr Hirn vollständig auszuschalten. Sie sind wie Schafe, die auf die eigene Schlachtbank drängen, und dabei diejenigen treten, die noch eine Spur Unbehagen verspüren, sich noch zieren, weiterzumarschieren und nun “diffus” um Hilfe zu blöken beginnen.
Das ist mein völliger Ernst: diejenigen, die nun naiv Transparente schwenken, auf denen “Refugees welcome” und ähnliches steht, sind Menschen, die keine Ahnung haben, was für eine fatalen Entwicklung, was für einer nicht mehr versiegenden Menschenflut sie die Tore öffnen wollen, und wie ernst die Lage auch für sie werden wird, wenn die bisherige extremistische, schöngelogene Einwanderungspolitik fortgesetzt wird.
Sie verstecken sich hinter ihren Bannern in dem Glauben, daß irgendjemand schon bezahlen wird, irgendjemand schon für die “Refugees” sorgen wird, irgendjemand sie ernähren, erziehen, ihnen ein Dach über dem Kopf geben wird. Wären sie selbst dazu bereit, die nötigen Opfer zu leisten? Ihre Häuser, ihre Gehälter, ihren Lebensraum, ihren Alltag zu teilen? Wohl kaum. Mit Sicherheit ist kein einziger von ihnen in irgendeiner Weise barmherziger als die Demonstranten der Gegenseite.
Die Medien treiben gerade ein gefährliches Spiel. Nach meinen Dafürhalten tun sie nichts Geringeres, als zum Bürgerkrieg aufzuhetzen.
Ich will mich über Pegida freuen, aber ungetrübt ist mir das nicht so recht möglich. Ich glaube nicht daran, daß jemals etwas Gutes dabei herauskommt, wenn sich Massen versammeln, trotz des Beispiels von 1989. Ich bin aber auch niemand, der ernsthaft an die demokratische Charade glaubt, die heute ein Heuchler dem anderen wider besseres Wissen vorspielt.
Mehr als ein Bekannter schrieb mir oder sagte mir dieser Tage Sätze wie diese:
Ich bin mir übrigens nicht besonders sicher, daß die Sache “koscher” ist, vielleicht ist das alles von ganz langer Hand geplant – und hat jetzt natürlich eine gehörige Eigendynamik entwickelt.
Ich selbst wäre zunächst nie auf diesen Gedanken gekommen.
Eben komme ich von einem Treffen mit P., der ähnlich skeptisch ist. Je größer der Ballon anschwillt, umso leichter wird er zum Platzen zu bringen zu sein. Man braucht sich nur vorzustellen, daß am Höhepunkt der Pegida-Ausdehnung etwas Furchtbares und Diskreditierendes passiert, ein zweites Rostock, das man mit ihr in Verbindung bringen kann.
Im Kielwasser einer Bewegung von 20,000 Menschen ist es ein leichtes, Provokateure einzuschleusen und Fanatiker anzustacheln. Derlei ist sozusagen Geheimdienstroutine. Die Dummköpfe, Ahnungslosen und Reflexkonditionierten werden nun “Verschwörungstheorie” heulen, wie man es ihnen eingebleut hat, aber ich sage: in Vorra hat man schon geübt, daran habe ich kaum Zweifel.
Was dann? Jegliches Protestpotenzial gegen Masseneinwanderung und Islamisierung wäre mit einem Schlag diskreditiert. Man hätte die Flamme nur deswegen angeheizt, um sie umso gründlicher auslöschen zu können, nicht ohne vorher noch viele Finger daran verbrennen zu lassen. Der “Kampf gegen Rechts” könnte nun umso unerbittlicher geführt werden.
Wenn die seit 2008 im Netz kursierenden Gerüchte der Wahrheit entsprechen, daß es CIA-Berichte gäbe, die von baldigen eskalierenden Bürgerkriegen in Europa im Zuge der “Multikulturalisierung” und insbesondere des rasanten Wachstums der islamischen Bevölkerung ausgehen (siehe etwa hier), dann wissen auch die Mächtigen in Deutschland mit Sicherheit, was bevorsteht. Und sie müssen sich allmählich darauf vorbereiten.
Hier der O‑Ton der Washington Post, der größten Tageszeitung der US-amerikanischen Hauptstadt:
Swelling populations and a global tide of immigration will present new security challenges for the United States by straining resources and stoking extremism and civil unrest in distant corners of the globe, CIA Director Michael V. Hayden said in a speech yesterday.
The population surge could undermine the stability of some of the world’s most fragile states, especially in Africa, while in the West, governments will be forced to grapple with ever larger immigrant communities and deepening divisions over ethnicity and race, Hayden said. (…)
With the population of countries such as Niger and Liberia projected to triple in size in 40 years, regional governments will be forced to rapidly find food, shelter and jobs for millions, or deal with restive populations that “could be easily attracted to violence, civil unrest, or extremism,” he said.
European countries, many of which already have large immigrant communities, will see particular growth in their Muslim populations while the number of non-Muslims will shrink as birthrates fall. “Social integration of immigrants will pose a significant challenge to many host nations – again boosting the potential for unrest and extremism,” Hayden said.
P. sagt mir, Pegida habe vielleicht nur den Zweck, alles potenzielle Widerstandspotenzial aus der Bevölkerung herauszuziehen, wie ein Magnet die Eisenspäne. Und dann werden Nägel mit Köpfen gemacht. Wenn die Blase durch einen gezielten Nadelstich platzt, wird nichts mehr übrig bleiben, aller noch vorhandener Widerstand zerstreut, aller weiterer Aufruhr mit schlechtem Gewissen belegt werden.
Ich habe nicht die leiseste Ahnung, ob das so sein wird, aber nun habe ich es gesagt.
PB
tja, was sagen uns die "eigenen" Zahlen: 15.000, 17.500, 20.000 ?
was, die der verführten Gegnerinnen & Gegner: 4.000, 12.000, 18.000 ?
Ohne einen politischen Arm, eine im rechtsstaatlichen System fest zu verankernde Partei wird der idealistische Protest auf Sicht von einigen Wochen oder wenigen Monaten wirkungslos ins Leere laufen.
Es ist letztlich genau so wie es Herr Prof. Dr. Lucke (AfD) gegenüber Herrn Dr. Kleber (ZDF) in einem spektakulär widerständigen Interview ausführte: "WIR haben jetzt als Landtagsfraktionen ein Rede- und Antragsrecht, können konkrete Forderungen formulieren. Falls diese Anträge angenommen werden, haben wir dem gesunden Menschenverstand zur Geltung verholfen. Wenn diese Anträge von den bestehenden Mehrheiten jedoch (erwartungsgemäß) abgelehnt werden, werden wir bei den nächsten Wahlen vor das Volk treten, und sagen, WER diese vernünftigen Anträge abgelehnt hat."
Nur so geht das.