Die Heuchelei des Westens im Syrien-Krieg

In Genf sollten in diesen Tagen die Mammutverhandlungen zwischen Vertretern der syrischen Regierung und Oppositionsgruppen stattfinden.

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

Oppo­si­ti­ons­grup­pen: Das sind im Kon­text des Kriegs gegen Syri­en vor allem sala­fis­ti­sche Mör­der­ban­den und ihre zah­len­mä­ßig ver­nach­läs­sig­ba­ren Lakai­en der “Frei­en Syri­schen Armee” (FSA), selbst der Fun­da­men­ta­lis­ten­füh­rer Moham­med Alloush (Jaish al-Islam) war in die Schweiz gela­den (nicht aber die kur­di­schen Kon­flikt­par­tei­en!).

Jetzt, mit dem Vor­marsch der syri­schen Armee und ver­bün­de­ter Mili­zen nörd­lich der Mil­lio­nen­stadt Alep­po gegen eben­die­se vom Wes­ten und der Erdo­gan-Tür­kei hofier­ten Ter­ror­grup­pen, sind die Gesprä­che vom UN-Syri­en-Beauf­trag­ten Staf­fan de Mis­tu­ra bis Ende Febru­ar aus­ge­setzt wor­den. Ein­fluß­rei­che Ver­tre­ter der bun­des­deut­schen Pres­se las­sen indes wie­der jede Mas­ke fallen.

Immer wie­der her­vor sticht dabei eben­je­ner Jour­na­list, der bereit­wil­lig zugibt, nicht von Kon­flikt­schau­plät­zen, son­dern von Deutsch­land aus zu berich­ten, weil es ihm dort, wo es etwas zu recher­chie­ren, zu berich­ten gäbe, zu gefähr­lich ist. Juli­an Röp­cke, Home-Office-Jour­na­list und Bild-Pro­pa­gan­dist, sym­pa­thi­siert – dar­an läßt er die Öffent­lich­keit auf sei­nem twit­ter-Pro­fil teil­ha­ben – mit jeder Kriegs­par­tei, solan­ge sie nur offen­siv gegen Baschar al-Assad, die regie­rungs­loya­le Bevöl­ke­rungs­mehr­heit sowie ver­meint­li­che oder tat­säch­li­che Iran- und Ruß­land-Stell­ver­tre­ter­mi­li­zen vor­geht. Bru­ta­li­tät spielt im Kampf gegen das abso­lut Böse kei­ne Rol­le; Opfer gibt es stets nur auf der einen Seite.

In sei­ner bemer­kens­wert gro­tes­ken, die Wirk­lich­keit leug­nen­den Lie­be zur über­wie­gend sun­ni­tisch-fun­da­men­ta­lis­ti­schen “syri­schen Oppo­si­ti­on” ging Röp­cke nun in den direk­ten Dia­log mit einem Extre­mis­ten (hier im Screen­shot eines Assad-Loya­lis­ten). Die­ser jun­ge FSA-Anhän­ger klag­te, er wol­le ange­sichts des Vor­rü­ckens regie­rungs­treu­er Kräf­te in Nord­sy­ri­en als Selbst­mord­at­ten­tä­ter gegen die Ungläu­bi­gen (die syri­sche Armee) ster­ben, weil er mit die­sem Schmerz (des Erfol­ges Assads) nicht leben kön­ne. Röp­ckes Ant­wort, und man erfährt aus ihr viel über die Denk­wei­se bun­des­deut­scher Mei­nungs­ma­cher: Ob er sich nicht lie­ber ein Refu­gi­um in Deutsch­land vor­stel­len kön­ne. Man hal­te sich dies vor Augen: Ein offen­sicht­li­cher Unter­stüt­zer ter­ro­ris­ti­scher Ver­ei­ni­gun­gen wird von einem “Repor­ter” der größ­ten deut­schen Tages­zei­tung gefragt, ob er nicht lie­ber nach Deutsch­land kom­men wol­le, als sich just in die­sem Moment in die Luft zu spren­gen. Als ob Deutsch­land, als ob Euro­pa wei­te­re ticken­de Zeit­bom­ben mit der poten­ti­el­len Bereit­schaft zum Selbst­mord­at­ten­tat benö­ti­gen würden.

Frei­lich: Es han­delt sich um die Bild, aber die Geis­tes­hal­tung fin­det sich auch in ande­ren Medi­en des bun­des­deut­schen Estab­lish­ments, und es spielt in der Stoß­rich­tung der ein­fäl­ti­gen wie grund­fal­schen Argu­men­ta­ti­on (“Faß­bom­ben!”, “Schläch­ter!”, “Ruß­land tötet Zivi­lis­ten!”) nur eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le, ob man sich die Syri­en-Bericht­erstat­tung der Bild, der Süd­deut­schen, der FAZ oder der Zeit vor­nimmt. Ihnen allen ist gemein, daß sie – mit unter­schied­li­cher Qua­li­tät der Spra­che – die Agen­da des west­li­chen Inter­ven­tio­nis­mus ver­tre­ten, daß sie über Krie­ge berich­ten, die von jenen Natio­nen und Poli­ti­kern geführt oder zumin­dest mate­ri­ell am Leben gehal­ten wer­den, denen die trans­at­lan­ti­sche Ein­heits­pres­se huldigt.

Wenn die­se in trau­ter Ein­tracht von Jungle World bis Bild-Zei­tung über “unge­heu­er­li­che” Taten und mas­sen­mör­de­ri­sche Che­mie-Waf­fen der syri­schen Regie­rung phan­ta­siert, hilft nur die knap­pe Ent­geg­nung des bereits ver­stor­be­nen Mar­xis­ten Wer­ner Pir­ker, der auf sol­che Neo­con-Phra­seo­lo­gie rund um angeb­li­che syri­sche Ver­bre­chen schon am 15. Dezem­ber 2012 in der jun­gen Welt die pas­sen­de Ant­wort fand:

Unge­heu­er­lich sind die Kriegs­lü­gen, die Washing­ton zur Recht­fer­ti­gung sei­ner kri­mi­nel­len Angriffs­krie­ge in die Welt setzt, wie jene über die bis heu­te nicht auf­ge­tauch­ten ira­ki­schen Mas­sen­ver­nich­tungs­waf­fen. Unge­heu­er­lich ist auch die ame­ri­ka­ni­sche Kriegs­füh­rung, die zu einem gro­ßen Teil auf dem Ein­satz inter­na­tio­nal geäch­te­ter Waf­fen beruht.

SiN-Kom­men­ta­tor “Ras­kol­ni­kow” hat in der Dis­kus­si­on zu einem ande­ren Syri­en-Bei­trag aller­dings zurecht dar­auf hin­ge­wie­sen, daß es hier um grö­ße­re inter­na­tio­na­le Zusam­men­hän­ge geht als “nur” um Syri­en (auch wenn gera­de dort sicher­lich ein geo­po­li­ti­scher Schlüs­sel­kon­flikt aus­ge­tra­gen wird). Ras­kol­ni­kow schrieb weiter:

Dass in Syri­en zufael­lig ein sym­pa­thi­scher und belieb­ter Prae­si­dent Assad gegen die Ame­ri­ka­ner und ihre Hilfs­trup­pen kaempft, kann uns freu­en, soll­te aber nicht den nuech­ter­nen Blick trueben.

Das trifft den Punkt. Denn der Krieg gegen Syri­en, der ent­ge­gen der Mär vom “Prä­si­den­ten, der sein eige­nes Volk tötet”, wesent­lich von außen ins Land getra­gen wur­de, ist Teil eines grö­ße­ren Kamp­fes gegen sou­ve­rä­ne Staa­ten, der letzt­lich in ihren Fol­gen alle betrifft. Durch die Mora­li­sie­rung der Bericht­erstat­tung gelang es indes den Medi­en, davon abzu­len­ken, daß weder Ruß­land, noch der Iran, oder gar Assads Syri­en Angriffs­krie­ge füh­ren. Dies ist Sache des Wes­tens und der „Außen­pos­ten des west­li­chen Kapi­tals“ (Sla­voj Žižek) namens Sau­di-Ara­bi­en (bald direk­te Besat­zungs­par­tei, nicht “nur” Ter­ror­fi­nan­zier?) oder Katar. Den­noch wird mit­tels der Bericht­erstat­tung über Syri­en die Stim­mung erzeugt, man dis­ku­tie­re hier als Dritt­par­tei über die Hegung eines außer Kon­trol­le gera­te­nen Kon­flikts. Ver­ges­sen wird, daß es tra­di­tio­nel­ler­wei­se NATO-Staa­ten sind, die wesent­lich Krieg füh­ren und dabei Völ­ker­recht mit Miß­ach­tung strafen.

Es ist wie­der­mal die mar­xis­ti­sche Tages­zei­tung jun­ge Welt, die einen beach­tens­wer­ten Bei­trag zur Pro­ble­ma­tik der Welt­ord­nungs­krie­ge lie­fert. Vor etwas über einer Woche publi­zier­te Dome­ni­co Losur­do dort einen erwei­ter­ten Vor­trag, den er auf einer anti­im­pe­ria­lis­ti­schen Tagung hielt. Der ita­lie­ni­sche Phi­lo­soph ver­weist auf die letz­ten fata­len Inter­ven­ti­ons­krie­ge des Wes­tens in Afgha­ni­stan, im Irak, in Liby­en; und in bezug auf die der­zei­ti­gen Ver­hand­lun­gen um Syri­en gilt es, fol­gen­de Quint­essenz hervorzuheben:

Schon 2003 haben die US-ame­ri­ka­ni­schen Neo­kon­ser­va­ti­ven den »Regime-Chan­ge« in Syri­en befür­wor­tet und geplant. Man kann über Baschar Al-Assad urtei­len, wie man will: Es bleibt Tat­sa­che, dass ein Krieg, der fast ein Jahr­zehnt im vor­aus und Tau­sen­de Kilo­me­ter ent­fernt pro­gram­miert wor­den ist, kein Bür­ger­krieg, son­dern in ers­ter Linie ein impe­ria­lis­ti­scher Aggres­si­ons­krieg ist.

Exakt die­se Kon­klu­si­on sowie der eher­ne Grund­satz der libe­ral­de­mo­kra­ti­schen One-World-Ideo­lo­gen – Bas­tio­nen gegen die kapi­ta­lis­ti­sche “NWO” sol­len fal­len, kos­te es so vie­le Angriffs­krie­ge und Men­schen­le­ben, wie es wol­le – soll­te immer wie­der in Erin­ne­rung geru­fen wer­den, wenn in Genf über die Zukunft Syri­ens debat­tiert wird, von Akteu­ren, die kei­ne Syrer sind, aber vor­ge­ben, deren Inter­es­sen bes­ser zu ken­nen als die Syrer selbst – die im übri­gen wei­ter­hin zuvor­derst inner­halb Syri­ens in jene Gebie­te flüch­ten, die von Regie­rungs­trup­pen gehal­ten wer­den. Außer natür­lich sol­che deli­ka­ten “Oppo­si­tio­nel­len”, die Juli­an Röp­cke um ihr Kom­men bittet.

Benedikt Kaiser

Benedikt Kaiser ist Politikwissenschaftler und arbeitet als Verlagslektor.

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Kommentare (76)

hubschrauberpilot

5. Februar 2016 19:33

Gut so - raus aus der Nabelschau. Žižek ist zwar alles andre als ein Systematiker, haut aber immer mal wieder auf die richtige Stelle. Siehe auch seine Ausführungen zu Soros & Cie: https://www.openculture.com/2010/08/good_capitalist_karma_zizek_animated.html

firenzass

5. Februar 2016 19:48

Wuerde hier gerne noch einen Gedanken loswerden:ich behaupte einfach mal dass das den Deutschen und den Europaeern durch sunnitisches resettlement auferlegte "I love Volkstod" Experiment" nie haette ins Werk gesetzt werden koennen wenn eine echte Berichterstattung zum Genozid an den Christen des Orients stattgefunden haette. Dieser Genozid, der den Voelkermord an den Armeniern in seinem Ausmass uebertrifft und fuer den die Tuerken hauptverantwortlich zeichnen. Ja, die Tuerken waten schon wieder knietief im Blut der Christen. Der italienische il giornale, ein "rechtes" Berlusconiblatt,das bedeutenden rechten Journalisten und Intellektuellen Zuflucht bietet, stellvertretend nenne ich hier nur einmal den konservativen Katholiken und Bergoglio-Kritiker Antonio Socci-"Non è Francesco", stellt seit ueber 2 Jahren jeder Ausgabe das Motto voran, " Reportage sui Cristiani perseguitati...", so prangt es in fetten Lettern jeden Tag auf der Titelseite. Nicht ein Tag, an dem nicht die Chronik des Schreckens fortgeschrieben wuerde. Hinzu kommen immer wieder Vertreter des syrischen und irakischen Klerus zu Wort. Dabei scheint unter syrischen Klerikalen der Verdacht weit verbreitet , dass die an den Christen des Orients vorgenommene ethnische Saueberung Teil eines grossen Planes sei....ich erklaere, in transatlantischen think tanks ersonnen. Ich weiss, das hoert sich bescheuert an, es soll aber in Syrien genug Christen geben, die genau das denken. Die Chrisrten des Orients sind die Wahrhaftigen und die, die hier ankommen haben die Wahrheit im Gepaeck. darum kommen hier in Europa ja auch so wenig Christen an,denn...die Wahrheit ist bei uns im Moment nicht hilfreich.....vor allen Dingen wuerde die Ankunft der Wahrhaftigen auch den delegitimierten deutschen und europaeischen Pseudo-Klerus in Verlegenheit bringen,darum setzen sich die europaeischen Kirchen bewusst nicht fuer die Christen des Orients ein und verschweigen in voller Absicht den Voelkermord, das gilt vor allen anderen fuer Bergoglio, ich meine den "Papst" Franziskus,der zu Beginn seines Pontifikates erklaerte, "eine Kirche ohne Jesus ist eine NGO", sprachs und wandelte in Windeseile den Vatikan und die katholische Kirche in ein islamisches Hilfswerk um, dieser Infame, diese grosse Hure des Islam.
Zurueck, "I love Volkstod" waere einfach nicht moeglich gewesen wenn den Voelkern Europas das ganze Ausmass der muselmanischen Missetaten rechtzeitig zur Kenntnis gelangt waere.

Fredy

5. Februar 2016 19:51

Danke.

Die Röpkes und Bednarzes werden bald erkennen, dass sie ihr Fähnchen verspätet, ohne Not, in den falschen Wind gehängt haben. Ich muß mich, bis dahin, ob der peinlichen Selbstdarstellung fremd schämen, selbst dann noch, wenn ich politisch auf derselben Seite stünde.

panther rei

5. Februar 2016 19:58

Hihi. Julian Röpcke. Da hab ich mal (ich glaube es war auf rt.com) einen Artikel gelesen, in dem ein Tweet von dem zitiert wurde. In sehr rudimentärem Englisch versuchte er seine sehr rudimentären Ideen zu artikulieren. Und da stand er vor meinem inneren Auge. Solche hatte ich als Mitschüler. Dumm wie Brot, aber wahnsinnig überzeugt (insbesondere davon, dass andere ihnen entgegenkommen müssen, um ihre dumpfen Gedanken zu verstehen). Und der kann doch nie & nimmer Arabisch. Der ist ja schon stolz auf sein rudimentäres Englisch. (Gut, für solche ist das halt auch schon eine Leistung.) Der findet wahrscheinlich sogar Twitter noch gut, wegen der Knappheit, die das erfordert. I want to be short and pregnant.

Das Elend ist, dass derart submediokre Individuen in Deutschland das Sagen haben. (Nein. Haben sie natürlich nicht. Bloß weil man niemand anderen als die hört, heißt das ja noch nicht, dass die auch das Sagen haben.)

enricolevi

5. Februar 2016 20:30

Sehr geehrter Herr Kaiser,

ich finde es sehr bedauerlich und auch befremdlich, dass in einem Forum wie diesem, wo die Gesamtheit aller Autoren erkennbar (und zurecht) unter der über Deutschland hereinbrechenden Migrationswelle leiden und dagegen virulent opponieren - ich finde es befremdlich und bedauerlich, dass hier so wenig über die externen, außerhalb Deutschlands liegenden Ursachen des Migrationsdrucks gesprochen wird.

Ihr Artikel ist hier eine rühmliche Ausnahme und mach zurecht die amerikanisiche Aggression namhaft als ursächlich für den Konflikt. Man kann zwar einwenden, dass nicht alle Migranten unmittelbar Kriegsflücht-linge sind, es lässt sich jedoch nicht bestreiten, dass es erst die kriegerischen Auseindersetzungen in Syrien, Irak und Libyen sind, die dem Lager der Gutmenschen die argumentative (scheinbare) Rechtfertigung liefern für die Politik der Hohen Pforte, Offenen Tür und Gespreizten Beine.

Ich selbst bin neulich auf ein Wikileaks-Dokument aus dem Jahre 2006 aufmerksam geworden, das offenkundig macht, mit welcher widerwärtigen Perfidie die Amerikaner im Einvernehmen mit ihrem saudischen Adlatus schon damals (der arabische Frühling war noch ein paar Jahre entfernt) alle möglichen und unmöglichen Strippen gezogen haben, um das Asad-Regime zu destabilisieren. Eine der explizit ausgesprochenen Strategien war das Anheizen der Animositäten zwischen Sunniten und Schiiten, unter denen heute die ganze Region bis in den Jemen leidet und deren entfernteste Ausläufer bis in die Flüchtlingslager hierzulande reichen.

Artikel hierzu:
https://www.informationclearinghouse.info/article28781.htm

original wikileaks ducument:
https://wikileaks.org/plusd/cables/06DAMASCUS5399_a.html

Ein damit zusammenhängendes Thema (scheinbar off topic, aber nicht wirklich), das ich hier überhaupt noch nicht angesprochen wurde, ist Folgendes: Es ist ja allgemein bekannt, dass Merkels Handy über einen sehr langen Zeitraum von den Amerikanern abgehört worden ist. Das macht es sehr wahrscheinlich, dass diese kompromittierendes Material gegen Merkel in den Händen halten und Merkel somit an der langen Leine erpressbar ist.

Oder glaubt jemand ernsthaft, dass es auch nur irgendeinen Spitzen-politiker gibt, auf den die Veröffentlichung seiner Telefongespräche nicht ein sehr ungünstiges Licht wirft? Ich erinnere hier an Helmut Kohl, der sich, obwohl er schon aus dem Amt geschieden war, vehement gerichtlich (mit Erfolg) gegen eine etwaige Veröffentlichung von etlichen Telefongspräche gewehrt hat, die von der Stasi abgehört worden sind.) Falls jemand Zweifel an der Skrupel- und Rücksichtslosigkeit der Amerikaner hat, wenn es um ihre vermeintlichen Interessen geht, dem sei nochmals obiges Wikileaks-Document ans Herz gelegt.

Eine Erpressung durch die Amerikaner würde auch diesen plötzlichen gefühlsbetonten Irrsinn mit den Flüchtlingen bei einer Politerin erklären, die bis dahin eher durch nüchternes und vorsichtiges Taktieren und Abwägen aufgefallen ist. Und dass die Begleit- und Feuerschutz gebenden Alphajournalisten der Mainstreamedien an der Nadel der Atlantikbrücke oder ähnlicher Institutionen hängen, dürfte seit Ulfkotte und Uwe Kröger ja ohnehin bekannt sein.

Ich wundere mich schon sehr, dass nicht einmal bei denen, die das Deutschtum an sich hochhalten und sich als die wahren Verteidiger des Eigenen & Eigentümlichen sehen, diese außenpolitischen Zusammenhänge
(und möglicherweise Zwänge) gesehen werden. Zumindest aber werden sie nicht angesprochen und ausgeleuchtet.

Es wäre schön, wenn auch die "Großkopferten" Kubitschek und Lichtmesz sich dieses Thema einmal vornehmen würden. Damit ließen sich möglicherweise Querfront-Brücken weit ins linke Lager schlagen mit dem gemeinsamen Ziel: Merkel muss weg und die Amerikaner raus aus Ramstein; dann wäre wenigstens der Drohnenkrieg beendet. Ramstein als räumlicher Kristallisationspunkt Deutschen Selbstbewusstseins, Deutscher Souveränität und einer Deutschen Verfassung nach Artikel 146 GG). Ramstein wäre ein Ort, den Rechte und Linke in Deutschland gemeinsam angreifen könnten. Wenn Deutschland erwachen soll, muss man die Linken mit ins Boot nehmen; ohne die geht es nicht, sie machen immerhin eine Hälfte der Gesellschaft aus und das wird, mit gewissen Schwankungen, auch so bleiben.)

{In Ramstein lassen sich auch echte Flüchtlinge unterbringen,wenn die Amis draußen sind; strikte Anwendung des Verursacherprinzips!}

Heino Bosselmann

5. Februar 2016 20:37

Ein Beitrag, den ich in dieser exzellenten Klarheit lange vermißte. Tatsächlich: Zum einen folgt der atlantisch angebundene Westen einer tendenziell rußlandfeindlichen Geostrategie, die er spätestens mit dem völkerrechtswidrigen Angriff auf Rest-Jugoslawien resp. Serbien begann; zum anderen verhinderte sein völlig illusionärer und eigene Verklärungen projizierender Blick auf die „Arabellion“ eine sachliche Einschätzung der Lage, deren Fazit gewesen wäre: Bashar al-Assad als vergleichsweise laizistischen autoritären Herrscher stärken, wenngleich der sich als Alawit auf den schiitischen Iran und die Hisbollah stützt, um das – mit Thomas Hobbes – Fürchterlichste zu vermeiden, einen Bürgerkrieg im Gewand eines Religionskrieges nämlich, der primär zwar die Zerschlagung Syriens zur Folge hatte, was sich der Westen mit Erdogan-Türken und Saudis hämisch wünschte, sekundär aber unerwartet ein Flüchtlingsproblem auslöste, das mindestens Deutschland im Sinne einer neuerlichen, aber fatalen Wende verändern wird. – Man sehe sich Ägypten an. Dort besorgte Abd al-Fattah as-Sisi gegenüber den „Moslembrüdern“ substantiell das, was man Assad verwehrte. Zur insgeheimen Erleichterung des Westens, der über die inneren Frieden garantierende Diktatur des ägyptischen Militärs kaum ein kritisches Wort verliert, aufatmend wissend, daß er andernfalls nicht nur die Syrer vor der Tür hätte, sondern dazu die Ägypter, ein 87-Millionen-Volk.

nobody

5. Februar 2016 21:32

"》ich liebe die großen Verachtenden, weil sie die großen Verehrenden sind und Pfeile der Sehnsucht sind nach dem anderen Ufer, ich liebe alle die, welche wie einzelne schwere Tropfen sind, fallend aus der dunklen Wolke, die über den Menschen hängt: sie verkünden, dass der Blitz kommt, und werden wohl als Verkünder zugrunde gehn.《[...]
Deshalb, aus Liebe zu dem, wonach wir hungern und was man kaputtgemacht hat, deshalb sage ich: xxxxx"

Jaja, ich gebe es zu ...

Mettigel

5. Februar 2016 22:24

Dieser Röpke ist ja an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Eine unterhaltsame Zusammenfassung seiner "Leistungen" gibt es auch hier: https://spiegelkabinett-blog.blogspot.de/2015/11/jihadjulian-ropcke-von-bild.html
Es lohnt sich kaum, sich über so etwas noch zu echauffieren. Ohne Humor ist man erledigt, dazu ist die Realität mittlerweile zu absurd.

Andreas Walter

5. Februar 2016 23:00

Was sind denn die VSA, was war (ist?) denn die Sowjetunion (Russland?)?

Findet es niemand erstaunlich, dass nicht täglich Berichte über den Horror Israels vor dem IS in westlichen Zeitungen auftauchen?

Man stelle sich nur mal vergleichsweise vor, dass was sich dort unten abspielt würde gerade in Polen oder Frankreich toben?

Gut, im Zweiten Weltkrieg hat sich wahrscheinlich auch in der Schweiz niemand gross' Sorgen um die Nazis gemacht, doch warum ist das, war das so?

Vor bereits genau einem Jahr habe ich einem Freund gesagt, wie sie China versuchen werden anzugreifen. Entweder über Russland als Strohmann, oder direkt über die Wirtschaft. Um den Geld oder den Energiehahn zuzudrehen, oder womöglich sogar beides. Die VSA ist heute das, was Jahrhunderte lang das Britische Empire war. Die Weltmacht mit den meisten Kanonenboote, sprich Flugzeugträger. Natürlich soll jeder denken, das Russland der Bösewicht ist, und auch ich traue Putin nicht, jedoch aus anderen Gründen wie die Offiziellen.

Der VSA läuft jedoch gerade die Zeit, der Zins davon. Was wir darum auf der Welt erleben ist ein all in der Wall Street und City of London, die deshalb an fast allen Registern ziehen (Goldeinbehaltung, Ölpreis drücken, Destabilisierung fremder Nationen, Terror, Massenmigration als Waffe, Bargeldverbot, NSA).

Denn wir erinnern uns: Welches System ist nach der Weltwirtschaftskrise von 1929 als erstes wieder auf die Beine gekommen, war nur noch mit Mühe und Not wieder einzufangen? China ist Nationalsozialismus. Der jedoch nicht so sehr vom Export abhängt, sondern einen eigenen Markt hat gross genug, um zu überleben. China igelt sich, der Drache rollt sich gerade, atmet ein, und Russland versorgt ihn mit Energie.

Deutschland? Die EU? Nur ein Kollateralschaden. Russlands Atomwaffen? Ihre Lebensversicherung. Den IS, den "Heilgen" Krieg nach Europa lenken? Bringt Entlastung im Nahen Osten. Kalifat Europa? Palästinenser nach Europa?

Endlich Frieden in und Lebensraum für Israel. Noch eine letzte grosse Umsiedlung, und der Messias kann kommen, der dritte Tempel gebaut werden.

Meine Lieblingsvariante. Und irgendwie müssen wieder die Nazis am Untergang Europas selbst schuld sein, dass ist auch ganz wichtig. Am besten die Deutschen.

Tz

5. Februar 2016 23:11

Super Beitrag, bis auf "kapitalistische NWO“

Wenn man Kapitalismus nicht vom Korporatismus der Globalisten unterscheiden kann, sollte man die Finger von diesem Begriff lassen.

Feuerturm

5. Februar 2016 23:41

„Ungeheuerlich sind die Kriegslügen, die Washington zur Rechtfertigung seiner kriminellen Angriffskriege in die Welt setzt“

Daran scheint sich seit 1941 nicht viel geändert zu haben.

Julius Cesar

6. Februar 2016 00:49

Guten Abend,

falls es weiterem Bild und Videomaterial bedarf, um sich zu veranschaulichen, was die "Nato"-Gang im wilden Mittelosten veranstalten läßt, indem Sie Dschihadis,Islamis,was auch immer finanziell, logistisch,psychisch und militärisch fördert, möge sich diesen Blog zu Gemüte führen, nichts für schwache Nerven.(lädt etwas langsam, da überfrachtet mit Information).

https://urs1798.wordpress.com/2015/09/06/julian-roepckes-propagandawaffen-fuer-das-letzte-gefecht-gegen-die-von-terroristen-eingekesselten-menschen-von-fuah-und-kefarya-idlib/

calculus

6. Februar 2016 06:19

"SiN-Kommentator „Raskolnikow“ hat in der Diskussion zu einem anderen Syrien-Beitrag allerdings zurecht darauf hingewiesen, daß es hier um größere internationale Zusammenhänge geht als „nur“ um Syrien (auch wenn gerade dort sicherlich ein geopolitischer Schlüsselkonflikt ausgetragen wird)"

Genau das ist es, was ich auch denke. Wir können hier hoch und niedrig springen, uns aufregen oder nicht, entschieden wird es ganz woanders:

"nichts wird verstanden ohne Einbettung in die internationalen Beziehungen."

Alles hängt an dem seidenen Faden des Kampfes Ost gegen West, und dabei ist Deutschland nur eine Fußnote, nicht weiter der Rede wert.

Der_Jürgen

6. Februar 2016 08:42

Ein ausgezeichneter Beitrag von Benedikt Kaiser; jedes Wort stimmt. In Russland hat man keine Angst vor einer offenen Debatte über den Nahen Osten; in den häufigen Fernsehdiskussionen zu diesem Thema kommen auch prowestliche Journalisten wie der Amerikaner Michael Bohm sowie prowestliche Russen zu Wort. Die Erbärmlichkeit ihrer Argumente tritt bei diesen Diskussionen stets in aller Klarheit zutage.

@Firenzass
Sie haben recht. Allerdings darf man nicht pauschal alle Muslime in einen Topf werfen, wie es die koscheren Konservativen (PI, Michael Mannheimer u. a.) tun. In Syrien und dem Irak haben die Christen mit den Moslems lange friedlich zusammengelebt. Die beste Regierungsform für die Völker des Nahen Ostens ist eine gemässigte, laizistische Diktatur wie die von Gadafi in Libyen oder Baschar Assad in Syrien, die den schrecklichsten der Schrecken, den religiös motivierten Bürgerkrieg, verhindert.

Baschars Vater Hafiz sowie in noch grösserem Umfang Saddam Hussein im Irak befleckten ihren Ruf zwar durch unnötige Grausamkeiten, waren aber Garanten (relativer) Stabilität. Unter Saddam wurde ein Christ Aussenminister. Im Irak herrschte, und in Syrien herrscht immer noch, die Baath-Partei, die von einem Christen gegründet wurde und einen laizistischen zarabischen Sozialismus predigt.

Der Horror, dessen Zeugen wir heute sind, wurde in der Tat durch die Aggressionen der USA und ihrer Vasallen heraufbeschworen, die den Halsabschneidern vom IS und anderen Terrorbanden Tor und Tür geöffnet haben. Diese elementare Wahrheit wird in Russland Tag für Tag verkündet. In der "freien" BRD liest man dergleichen nur in "Zuerst", "Compact", "Sezession" sowie in einigen marxistischen Blättern, die zumindest in diesem Punkt nackte Tatsachen aussprechen, auch wenn sie in anderen Fragen wie der Einwanderung ihre ideologischen Scheuklappen nicht ablegen wollen oder können.

Zu ergänzen wäre übrigens, dass das Konzept zur Zerstückelung des Irak und Syriens in eine Vielzahl konfessionell und ethnisch geprägter Kleinstaaten, die sich ständig befehden würden, bereits 1982 von dem Israeli Oded Yinon entworfen wurde. Seinen auf Hebräisch in der Zeitschrift "Kivunim" skizzierten Plan hat der Antizionist Israel Shahak unter dem Titel "The Zionist Plan for the Near East" ins Englische übersetzt. Man findet den Text im Internet. Dieser Plan wurde im Irak verwirklicht. Die Aggression des Bush-Regimes gegen dieses Land war von den zionistischen Neokonservativen ideologisch vorbereitet und propagiert worden. In Syrien wird sich dieser Teufelsplan dank Putin nicht realisieren lassen.

Westpreuße

6. Februar 2016 09:06

@ Heino Bosselmann:

Sie bezeichnen zu Recht "einen Bürgerkrieg im Gewand eines Religionskrieges" als fürchterlich. Ich nehme fast überall nur noch "Bürgerkriege" wahr. Wobei auf mich, historisch gesehen, der Bürgerkrieg in Spanien sehr eindrücklich in seiner Schrecklichkeit vor Augen steht...

Was nun die Vorgänge im Orient und Nordafrika angeht:
Furchtbar, dieses Gemorde an den eigenen Leute. Und noch schrecklicher, was dort in den Folterhöllen geschieht...

Edwin Erich Dwinger, heute fast vergessen, nicht unumstritten, trotzdem bedeutend, hat sich ja mit Bürgerkriegen beschäftigt, ist in sie hineingeraten: In Rußland, familienbedingt; danach verstrickt in den Nationalsozialismus, Anhänger (?) und Gegner (?) zugleich. Oder irgendetwas dazwischen...
Ich besitze lediglich ein Buch seiner Trilogie der "Deutschen Passion"; er berichtet über den Einmarsch der Sowjets in Ostpreußen...

Er berichtet auch aus dem Spanischen Bürgerkrieg und bemerkte dazu, daß er, im Gegensatz zu Hemingway, immer wußte, daß er auf der "richtigen Seite" stand...
Er ahnte etwas von den kommenden (?) "europäischen Bürgerkriegen"...
Er sah sich immer als Berichterstatter über die "Hinterhöfe der Bürgerkriege"...
Soweit zu den "Bürgerkriegen" an sich. Ich bin aber hinsichtlich Dwinger nicht wirklich sattelfest. Auch nach Weltkrieg zwo setzte man sich mit ihm auseinander; nicht nur "von rechts"; er ist wohl schwer einzuordnen...

Ich erinnere mich auch an ein Wort von Ernst Jünger, Quelle nicht parat, zu den Schrecklichkeiten des Bürgerkrieges, etwa:
Ja ja, die Spanier, "Weiß und Rot", oder sagte er "Schwarz und Rot"...?!
Scheinbar nichtssagend, aber eben nur "scheinbar"...

Herr Bosselmann, Sie sind der Heino B., der hier auf sezession und in der Jungen Freiheit diese wunderbaren kleinen Kolumnen veröffentlicht hat. Ich habe sie sehr gerne gelesen; sie waren so kernig - lebensnah...
Dann waren Sie plötzlich verschwunden mit diesem Abschiedstext aus Neubrandenburg, in der JF, der viele Leser bewegt hat...
Sie wohnen jetzt, habe nachgeguckt, hoch oben auf der Insel Rügen, haben aber noch Ihren kleinen Verlag:

https://www.moraenenland.de/
Gibt man Heino Bosselmann plus Das Blättchen im Internet ein, sind interessante Beiträge von H.B. zu finden.
Bedauerlich, daß Sie nicht mehr in der JF oder auf sezession veröffentlichen. Ich bin mir sicher, daß sich noch viele an Ihre Beiträge
erinnern. Ich bitte die Redaktion, diesen Beitrag freizuschalten.
H.B. ist mir persönlich nicht bekannt.
: Grüße von der Weichsel

Helga Müller

6. Februar 2016 09:41

Danke,
solche Beiträge sind zu selten in Blogs wie diesen.
Der amerikanisierte Westen ignoriert nicht nur die Souveränität anderer Staaten sondern maßt sich an , sein Regime überall auf der Welt mit Diffamierungs-, Spaltungs- und Plünderungspolitik durch zu setzen.
Das kann und darf nicht gut gehen für dieses System

Erik Sieven

6. Februar 2016 10:08

fest steht dass der Aufstand und der daraus entstehende Bürgerkrieg in Syrien von Anfang an vor allem religiös / konfessionell / ethnisch geprägt war und das Assad von Anfang an hauptsächlich versucht hat die nicht-sunnitischen Minderheiten vor der Vertreibung oder dem Genozid zu schützen. Fest steht auch dass Saudi Arabien, die USA und Europa von Anfang an auf Seiten der Sunniten standen. Warum tun sie das?
Ich persönlich glaube weniger dass es um die NWO geht, einfach weil ich denke dass Leute in wichtigen Entscheidungspositionen keine besonderen Einsichten haben, Geheimpläne verfolgen, noch nicht mal dass sie besondere Weltanschauungen haben. Ich denke die Leute in Entscheidungspositionen haben die gleichen Vorstellungen von der Welt wie jeder sonst auch, nur sind sie in der Position diese Vorstellungen dann in Taten umzusetzen.

Es gibt zwei Vorstellungen und tatsächliche Vorgänge die das 21. Jdh anscheinend entscheidend prägen: die Expansion Subsaharaafrikas und die Expansion des Islam.
In Syrien geht es um den Islam. Der Islam kann expandieren weil im Westen diese seltsam widersprüchliche Weltsicht vorherrscht dass der Islam erstens das Recht hat auf unbegrenzte Expansion und zweites tatsächlich gar nicht expandiert. Im Westen hält man es für eine der höchsten Tugend bei jedem Angriff des Islam zu behaupten es wäre gar kein Angriff gewesen. Vielleicht ist es das Buckeln vor der als überlegen angesehenen Macht Islam? Vielleicht ist es eine fixe Idee von der man einfach nicht mehr wegkommt seit sie einmal in der Welt ist?

Der Mechanismus ist auf jeden Fall so, dass je deutlicher das Ungleichgewicht zwischen dem (sunnitischen) Islam und den nicht-muslimischen Weltbevölkerungsteilen im Hinblick auf Gewalt wird, desto stärker wächst die Sympathie im Westen für den Islam. Der IS ist der vorläufige Höhepunkt des seit 30 Jahren laufenden islamistischen Projekts und hat gerade deswegen den größten Sympathieakt erzwungen: die Aufnahme etwa einer Millionen muslimischer Männer zwischen 20 und 30 im Herzen Europas. Ein bitteres Geschenk Deutschlands für Europa.

Benedikt Kaiser

6. Februar 2016 12:22

@Erik Sieven: Nur eine Ergänzung, denn entgegen der allseits beliebten Legende vom Alawiten-Regime, das die sunnitische Bevölkerung unterdrückt, ist es vielmehr so, daß die derzeitige Regierung ohne Unterstützung relevanter syrisch-sunnitischer Kreise gar nicht hätte solange überleben können. Die sunnitische Mittelschicht von Aleppo [sehenswert dazu: #SRFglobal] beispielsweise zählt bis heute zu den Assad-loyalen Stützen, die Republikanische wie auch die Arabisch-Nationalistische Garde – zwei bedeutende Milizen – zählen mehr Sunniten als Nichtsunniten in ihren Reihen. Kurz: Die absolute Majorität der säkularen bis laizistischen Sunniten Syriens steht – teilweise sicher auch mangels Alternativen – fest hinter der gegenwärtigen Regierung.
Das Sektierertum der Salafisten/Wahabiten (egal ob nach IS-, Nusra- oder sonstigem Gusto) zielt ja demgegenüber gerade auf die Verankerung der Schwarz-Weiß-Malerei in den Köpfen: Hier, die guten, rechtgläubigen Sunniten fundamentalistischer Prägung; dort, die Teheran-gesteuerten Alawiten und Schiiten, die Abtrünnigen, die Christenfreunde, die den Untergang der Sunna betreiben.
Summa summarum: Assad steht für eine syrische Zukunft, nicht, wie die "Rebellen", für eine explizit konfessionelle. (Daß er nach einem eventuellen Sieg in diesem Krieg tief in der Schuld gegenüber Rußland und Iran stehen wird, steht auf einem anderen Blatt, ist aber angesichts der existentiellen Gefahr eines vollkommenen Niedergangs Syriens mit all den potentiell genozidalen Folgen wohl wahrlich nachrangig.)

Arminius Arndt

6. Februar 2016 12:44

Herr Walter hat Recht. Wenn man über das Thema Syrien diskutieren will, darf man Israel nicht vergessen. Im Moment läuft es für Israel in Syrien recht gut, fast alle potentiellen Feinde sind dort mit sich selber "beschäftigt" und können damit Israel zur Zeit nicht mehr groß gefährlich werden - greift auch noch Saudi Arabien dort ein, wunderbar. Das dieser Stellvertreterkrieg ausgerechnet auf dem Rücken von Assad´s Syrien, welches zwar aus Staatsräson eine Gegnerschaft zu Israel offiziell pflegte, aber diese niemals kriegerisch umgesetzt hätte, geschieht, ist das perfide daran.

Der IS Terror in Frankreich sowie die Islamisierung dieses Landes sorgt für regen Zuzug der französischen Juden nach Israel, auch dieses Ergebnis wird von zionistischen Kreisen sicher nicht als schlecht bewertet werden.

Ich frage mich daher, was würde geschehen, wenn sich tatsächlich eine der Kriegsparteien in Syrien durchsetzen würde und das Land wieder befriedet wäre. Was würde Israel dann tun? Was, wenn Israel auf einmal seine Gegner nicht mehr gegeneinander ausspielen könnte?

Nur um es klar zu stellen: An der syrischen Suppe kochen sehr viele mit, sicherlich die USA und jetzt auch Russland und Israel ist hier nur eine der vielen Zutaten (die Türkei wäre eine weitere) davon - über diese Zutat Israel wird aber überall auffällig geschwiegen und zwar so, dass es zu einem beredten Schweigen wird.

Benedikt Kaiser

6. Februar 2016 13:04

@Arminius Arndt:
Dazu ergänzend einige Artikelhinweise:
+ Israel bestätigt Attacken
+ Israel bombt in Syrien
+ Israels Spiel mit dem Feuer
+ Israel, Iran und der Islamische Staat

Erik Sieven

6. Februar 2016 14:05

@Benedikt Kaiser
es stimmt natürlich dass auch ein substantieller Anteil der sunnitischen Muslime, beziehungsweise je nach Weltregion und Land auch die Mehrheit die Ziele des radikalen politischen Islam nicht unterstützt. Ein guter Indikator ist ja die Frage: "soll der Abfall vom Islam mit dem Tode bestraft werden?". Das Problem ist aber dass in den letzten 30 Jahren die weniger Radikalen sich in den meisten Fällen nicht gegen die Radikalen durchsetzen können, der Trend für den radikalen Islam ist positiv. Insbesondere in bewaffneten Konflikten scheint ist der radikale Islam ideologisch stärker. Ein entschlossene (hinreichend große) Minderheit - oder je nach Land sogar Mehrheit - ist nunmal stärker als die Unentschlossenen.

Falschdenker

6. Februar 2016 15:35

Zu mehreren hier:
Sicherlich sind die USA, bzw. deren tonangebende Kreise und deren weltweite Gefolgsleute die Zündler - schon seit der sogenannten Befreiung des Kosovo, die man bitte nicht vergessen möge.
Sicherlich gibt es mancherlei Nutznießer, wie Israel.
Aber der Hauptpunkt scheint mir weiterhin der Griff nach den Rohstoffen zu sein, d.h. hier wieder einmal: Öl.
Die Chinesen agieren in dieser Hinsicht mit diskreter Schlauheit, die USA, wie seit ihrer Gründung, mit dem Holzhammer.

Dazu kommt aber, daß im Westen die Herschenden offenbar schon rein intellektuell und spirituell nicht in der Lage sind, das Phänomen der islamischen Renaissance zu begreifen, und insofern erst recht weder deren Kraftquellen noch deren politisch-kulturelle Zielrichtung. Man ruft gegen IS zu den Waffen, man richtet islamischen Religionsunterricht ein (wobei insider erfahren, daß die ach so liberalen Profs. dieses neuen Faches sich sogleich weigern, an Unis mit Frauen zu verhandeln ...).
Aber ich höre nirgends, daß man einmal eine Aktion starten würde, den Islamismus geistig zu verstehen.
Höre nirgends, daß man begreifen würde, daß man dem Islam GEISTIG dagegenhalten müßte. Dazu müßte man sich freilich über den eigenen Standpunkt klar geworden sein, über Leitkultur, Identität und andere igittigitt-Dinge.
Aber ohne einen tragfähigen eigenen GEISTIG-GEISTLICHEN Standpunkt werden wir diesen Kampf verlieren!

Schließlich ein letztes: Die aktuelle Migrationslawine erscheint mir undenkbar ohne die Eurokrise.
Ohne die weltweit verbreitete Szenerie, Merkel-Deutschland würde gegen Griechenland, nein: eigentlich für und gegen die gesamte EU stehen, und zwar aufgrund uferloser Geldberge. Monatelang kam wurde nur der Anschein erweckt von Merkle-Schäuble als Diktatoren Europas. Also reist man doch gleich über das machtlose Griechenland zu den mächtigen Geldbergen. Zumal, wenn Merkel höchstpersönlich noch einlädt.
Damit schließt sich dann der Kreis der aktuellen Großkrisen.
Deren Basis natürlich die seit Jahrzehnten in Leichtsinn, Genußsucht, Dummheit und ideologischer Borniertheit geschaffenen Strukturen Europas und Deutschlands sind.

Harald de Azania

6. Februar 2016 15:58

Nur eine Frage; Was haben die USA oder andere westliche Staaten bei nuechtern-objektiver Beurteilung von einem Regimewechsel in Syrien?

Oder ist das 'la pour la' intervention nach dem Motto: ' wer kann der kann . ?

Interessant ist, das das sonst sehr nuechterne TIME Magazin 2012 ueber den so genannten "Arabischen Fruehling' ganz aus dem Haeuschen vor Begeisterung war.

Nochmals: was bringt ganz konkret eine destabiliserung eines bestimmten Regimes oder Staates? Bis jetzt ist das ganze rein bchhalterisch betrachtet eine Riesenpleite!

HdeA

Max

6. Februar 2016 16:23

Danke für den Artikel, solche Figuren wie Jihadi-Julian zu kritisieren ist wichtig.

Dass in Syrien gerade ein schon länger dauerndes humantäres Problem gelöst wurde, durch die Beendigung der Blockade von Zahr und Nubl, womit auch die Versorgung der kurdischen Enklave Afrin verbessert werden dürfte, findet überhaupt keine Erwähnung. Dabei hätte man dort Bilder von Verwandten finden können, die sich erstmals nach 3 Jahren wieder treffen konnten. Nein, das taucht nur als bösartige Offensive von den Verbrechern Putin und Assad auf, die zu einer humanitären Katastrophe führen - weil die Türkei gerade keine Lust hat, die fliehenden Terroristen ins Land zu lassen.

Der_Jürgen

6. Februar 2016 17:11

@Harald de Azania

Was die USA von einem Sturz der Assad-Regierung haben?

a) Der Iran wird seines wichtigsten Verbündeten beraubt.

b) Die Russen verlieren ihren Flottenstützpunkt in Tartus.

c) Syrien wird als potentieller Widersacher Israels ausgeschaltet (deshalb die Wühlarbeit der zionistischen Lobby, die den Sturz von Saddam Hussein im Irak orchestrierte und das Spiel in Syrien wiederholen wollte).

d) Der Strom von Kriegsflüchtlingen destabiilisiert Europa, vor allem Deutschland (dessen US-hörige Regierung das Spiel mitspielt).

Die Türkei als Verbündeter (aber nicht Satellit) Washingtons hofft, sich nach dem Sturz Assads jenen Teil Nordsyriens, der vom Turkvolk der Turkomanen bewohnt wird, unter die Nägel reissen zu können, als erster Schritt zur Wiederherstellung des Osmanischen Reichs.

Die reaktionären sunnitischen Golfmonarchien (Saudiarabien und Katar) wollen eine Regierung, in der die Alawiten eine wichtige Rolle spielen, beseitigen und durch ein sunnitisch-fundamentalistisches Regime ersetzen. Deshalb finanzierten sie den Terror in Syrien von Anfang an und schickten Söldner dorthin, darunter Kriminelle, die als Gegenleistung für ihre Söldnerdienste aus den Gefängnissen entlassen worden waren.

Es gibt wohl noch andere Motive; die Nahostkenner werden meine Bemerkungen sicher gerne ergänzen.

Dass Putin den Strategen in Washington, den Türken und den Saudis in die Suppe gespuckt hat, ist sicherlich der Grund für die gesteigerte antirussische Hetzpropaganda (angebliche Verantwortung Moskaus für den Tod Litwinenkos; der unlängst ausgestrahlte britische Propagandafilm über eine "russische Invasion in Lettland", der die Welt an den Rand des Dritten Weltkriegs bringt).

Martin Lichtmesz

6. Februar 2016 17:21

d) Der Strom von Kriegsflüchtlingen destabiilisiert Europa, vor allem Deutschland (dessen US-hörige Regierung das Spiel mitspielt).

In den Raum gestellte Frage: was hätten die USA für ein Interesse daran, Europa in dieser Form (Massenflutung) zu stabilisieren?

Der_Jürgen

6. Februar 2016 17:41

@Martin Lichtmesz

Warum die USA ein Interesse an der Destabilisierung Europas haben? Um einen wirtschaftlichen Konkurrenten auszuschalten. Und um eine europäisch-russische Allianz - den Albtraum Brezinskis; Sie kennen dessen fundamentales Werk ja - zu verhindern. Ein islamisiertes, negroides Europa ist kein ernsthafter Konkurrent; es wird technologisch rückständig und kulturell steril sein.

Daneben dürfte es aber okkulte Gründe geben, in die sicherlich nur die höchsten Chargen eingeweiht sind.

Rudolf Steiner, dessen Werk ich leider bloss rudimentär kenne, schreibt von der künftigen slawisch-germanischen Kulturepoche, die als Frucht einer natürlichen Entwicklung Europas entstehen werde. Da die Zukunft für Steiner aber nicht absolut festgelegt ist, kann das Kommen dieser Epoche verhindert werden. Durch eine Islamisierung und Afrikanisierung Deutschlands wollen die "Widersachermächte" (Steiners Ausdruck) dieses offenbar als künftige geistige Macht ausschalten. Da dieses Spiel mit Russland nicht funktioniert, kommen dort andere Mittel zum Einsatz, deren Zeugen wir gegenwärtig sind.

Berend Rangstorff

6. Februar 2016 17:59

@Lichtmesz:
Sloterdijk meint in Cicero Fe. 2016, S. 23:
"Je mehr Flüchtlinge zu uns kommen, desto labiler wird Europa zur Freude seiner Rivalen [v.a. USA]. ... Eines Tages wird man nachlesen können, wer die Flüchtlingsströme gelenkt hat."

Klackto

6. Februar 2016 18:35

@Martin Lichtmesz

Es beim Syrienkrieg geht auch noch um die Öffnung einer Pipelineroute für Gas aus Qatar. Die Pipeline soll durch Saudi-Arabien, Syrien/Irak und die Türkei nach Europa führen. Ist die Pipeline einmal in Betrieb, soll das Qatarische Gas dasjenige aus Russland aus dem Markt drängen, wodurch Russland einer seiner wichtigsten Einnahmequellen beraubt würde. Deswegen geht es für Russland beim Syrienkrieg um sehr viel, eigentlich um alles, und deswegen ist das Eskalationspotential auch so hoch. Diese Gedankengänge sind in der russischen Öffentlichkeit jedoch nicht sehr populär, will man doch nicht so gerne wahr haben, wie prekär die eigene strategische Situation doch ist. Das zwingt die Führungsriege um Putin, die die Zusammenhänge natürlich vor Augen hat, zu einer permamenten Gratwanderung: Auf der einen Seite soviel Intervention, wie notwendig; auf der anderen Seite jedoch nicht mehr davon, als die russische Öffentlichkeit noch auf sich zu nehmen bereit ist. Es sieht danach aus, als ob die Türkei schon in naher Zukunft in Syrien einmarschieren will und dabei darauf baut, dass Russland nicht viel nachlegen kann.

M.L.: Gut, aber wozu die Destabilisierung Europas durch Flüchtlingsströme, so dies gewollt ist?

Klackto

6. Februar 2016 18:49

@Der_Jürgen

"Ein islamisiertes, negroides Europa ist kein ernsthafter Konkurrent; es wird technologisch rückständig und kulturell steril sein."

Wobei man alles dafür tut, dass dem islamisierten, negroiden Europa mindestens ein hispanisiertes ja möglicherweise sogar islamisiertes Amerika gegenüberstehen wird. Man will Prosperität und Innovation schlechterdings überall abwürgen, nicht nur in Europa. Ausser der Masseneinwanderung in die westlichen Länder rund um den Globus dienen dazu die diversen Klimakonventionen, die Haltbarkeitsideologie unter dem Banner der Agenda 21 der Vereinten Nationen und dergleichen mehr.

Der Gutmensch

6. Februar 2016 19:12

Naja, die Sache mit den Handelsabkommen (TTIP) läuft einem Interesse an der Massenflutung Europas aber doch entgegen! Denn wenn hier keine geordneten Verhältnisse herrschen, kann man auch nicht gut Handel treiben, da nützen einem die schönsten Abkommen auch nichts; das sollte Sloterdijk auch klar sein. - Ich denke, es gibt da keine "absoluten" Antworten. Die Interessenlage bleibt grundsätzlich gleich - jeder will gewinnen - aber die Frage, wie diese Interessen nun konkret durchgesetzt werden, muss jeden Tag wieder neu beantwortet werden, weil sich ständig neue Konstellationen ergeben. Daher auch die wilde Propaganda, die jeden Tag eine neue Sau durchs Dorf treibt; aktuell ja wohl wieder Putin? Morgen ist vielleicht schon wieder der Iran der Feind, weil sie mit den Amis ...

Max

6. Februar 2016 19:23

was hätten die USA für ein Interesse daran, Europa in dieser Form (Massenflutung) zu stabilisieren?

Es ist das Prinzip "was ich nicht kontrollieren kann, soll keiner kriegen". Merkel kriecht zwar den Amis ziemlich tief, aber doch nicht so tief wie sie es wünschen, wie Northstream II zeigt, was sie offenbar durchziehen will, obwohl die Wadenbeißer der Amis (Ukraine, Baltikum, Polen) laut schreien.

Northstream II zeigt ja, dass Deutschland langfristig auf Kooperation mit Russland setzt, und das wäre das Ende der US-Weltherrschaft - die Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft. Letzten Endes haben die Amis in der Ukrainekrise ihr Pulver verschossen, ohne ihr Ziel wirklich erreicht zu haben, trotz aller Sanktionen, zu denen sie die EU genötigt haben.

Und wenn sie eine Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft nicht verhindern können, dann ist Europa einfach nur noch Feind.

Jennie

6. Februar 2016 19:33

Mich befriedigen die Antworten darauf, warum die USA gerade die Destabilisierung von Deutschland wollen, immer noch nicht. Warum wollen sie eine destabile Besatzungszone, die von einer hörigen Kolonialverwaltung regiert wird ausschalten? Also wenn man die Illuminaten, den Disney Konzern und die Satanisten mal außen vor lässt.

Einen wirtschaftlichen Konkurrenten ausschalten? Das machen wir doch schon ganz alleine, auch ohne die Invasoren. Schaut euch doch nur den Nachwuchs an den Unis an, das Ende der europäischen Vormachtstellung in der Welt, ob wirtschaftlich oder kulturell, steht schon lange, am nicht mehr weit entfernten Horizont. Allerdings bekommen sie dann auch selbst keine guten Leute mehr von hier. Es ist ja nicht so, daß die über dem Teich, in nicht ganz unerheblichen Ausmaß von den europäischen Errungenschaften profitiert hätten. Ziemlich unlogisch, daß sie sich das für die Zukunft selbst zerstören wollen.

Glauben sie vielleicht es gäbe im, vom Kulturmarxismus komplett verseuchten, Westeuropa noch mal eine Chance auf Renaissance? Oder ist in Wirklichkeit Osteuropa im Visier?
Polen durfte ja inzwischen auch schon erkennen, daß sie, wenn sie ausscheren aus dem großen, bunten Traum, einen mit der Rating Peitsche hinten drauf bekommen. Obwohl sie doch immer brav, die gegen RU gerichtete US-Außenpolitik, massiv unterstützt haben.

Arminius Arndt

6. Februar 2016 20:15

Zum Thema USA muss man ganz klar feststellen, dass die USA sehr ähnliche Migrationsprobleme hat (bis 2014 sogar schlimmere), wie Europa (nur eben weniger aus dem islamischen Bereich, aber auch aus diesen Ländern kommen erstaunlich viele in die USA) und das in den Großstädten der USA vieles deutlich schlechter aussieht, als bei uns. Insofern kann man allenfalls vom Versuch einer Niveauangleichung an US-amerikanische Verhältnisse spekulieren (downgrading).

Meine persönliche Vermutung ist eher, dass es das syrische Regime ad hoc massiv schwächt, wenn die wehrfähige, männliche Bevölkerung im großen Stil die Flatter macht und da diese Leute dann ja am besten möglichst weit weg vom Kriegsschauplatz unterzubringen sind, bietet sich Deutschland mit einer willfährigen Kanzlerin an. Noch dazu bietet Deutschland mit seinem Sozialstaat die größten Anreize zur Flucht. Lieber hier in ehem. Kasernen bei 3 regelmäßigen Mahlzeiten und reichlich Taschengeld im Warmen sitzen, als sich ein Loch in den Bauch schießen lassen. Migration als Waffe ist in diesem Fall von der Intention her ganz klar gegen das Auswanderungsland gerichtet und weniger gegen die Einwanderungsländer, deren Schicksal ist da erst einmal zweitrangig.

Was die Leute dann hier machen oder anrichten können, so weit wird erst einmal gar nicht gedacht bzw. denkt man, die fleißigen und reichlich naiven Deutschen werden das schon schaffen, daher auch das wir schaffen das.

nobody

6. Februar 2016 20:36

@ Lichtmesz

Teile und Herrsche.

Deutschland wurde zu maechtig oder eigenmaechtig in und mit Europa (aber noch ist der amerikanische Block der staerkere), und die prorussische Fraktion(Links und Rechts!) waechst schnell. Die USA hat zurecht ein erhebliches Glaubwuerdigkeitsdefizit.
Die Gefahr das Deutschland und somit Europa staerker, unabhaengiger und prorussisch wuerde war zu gross. Wir wissen doch alle welche kleinen Aenderungen Deutschland wieder stark gemacht haetten. Das kann/konnte die USA nicht riskieren. Denn:

Eine neue "Seidenstrasse" (China-Russland-Deutschland, und selbst Merkel hat damit gespielt) waere das Ende der USA. Dann koennte China binnen 48 Stunden 10 Divisionen nach Deutschland bringen, und dies wuerde fuer die USA bedeuten: schachmatt- ohne einen Schuss!

Siehe/hoere Stratfor Pressekonferenzen 2013ff (haben Deutschland selbst mit Krieg gedroht (alle erdenklichen Mittel...))/ Siehe auch/ google Willy Wimmer!

PS: Syrien waere eine moegliche Suedroute gewesen, denn sie erlaubte eine Landverbindung vom Iran bis an das Mittelmeer ohne Kap oder Suez (und ohne Russland!) Frueher oder spaeter waere auch die Turkei den Verlockungen erlegen, Sie war es fast und jetzt? Aber diesen Verlockungen ja Verheissungen hat die USA nichts entgegenzusetzen ausser: Repressionen.

Und das lieber Herr Lichtmesz ist der Anfang vom Ende, oder villeicht unser kleines Wunder... fuer das wir alle kaempfen muessen, Linke und Rechte, mit allem was wir noch haben.

Tarapo

6. Februar 2016 20:57

Neuerdings verirre ich mich öfter auf diese Seite. Das wird mit meiner
ausgeprägten patriotischen Einstellung zusammenhängen.

Den Syrien-Konflikt zu beurteilen, nun ja, es gibt kaum schwierigere
Vorhaben. Eins darf man aber zunächst feststellen. Die Hauptlast des
Konfliktes - tragen neuerdings wir, Deutschland. Natürlich nicht in
Form von direkten Kriegsverlusten. Aber, wir werden zunehmend zum
Fluchtpunkt aller Kriegsflüchtlinge dieser Region.

Die Behauptung, der Bürgerkrieg wurde von Außen in das Land getragen,
ist Unsinn. Nein, es war Assads jahrzehntelanges Regime, dessen
man im Zuge der Volksaufstände des arabischen Frühlings ebenfalls
überdrüssig wurde, ja satt hatte. Satt hatte dies das syrische Volk.
Das der Widerstand nicht homogen war, das dass syrische Volk nicht
homogen ist, sondern sich zerfaserte in zig Untergruppierungen von Regime-Gegnern, in religiöse, in weniger religiöse – das kann man nicht dem Westen anlasten.

Das der Westen sich aus diesem Konflikt heraushalten wollte, das
ist aber auch nur allzu verständlich. Was wäre entstanden nach einer Intervention des Westens ?

Eine schwache, verletzliche scheindemokratische Struktur wie im Irak ?
Oder eine schwache, korrupte, scheindemokratische wie in Afghanistan ?
? Es schein, als hätte das Verhalten des Westen stets nur schwache, pseudo-demokratische Strukturen im nahen Osten hinterlassen, und dafür umso mächtigere entschlossenere islamistisch-terroristische Gebilde. Die Situation ist so verfahren, niemand weiss eine Antwort.

Das veranlasst mich jedoch nicht ein Loblied auf die aggressive Aussenpolitik Russlands anzustimmen. Jeder russische Bomberangriff auf Zivilisten in Syrien heute - bedeutet morgen wieder mehr Flüchtling in einem bayerischem Aufnahmelager. Mich wundert ohnehin
die „russophile“ Einstellung so mancher Diskutanten. Ich kann diese nicht, gar nicht, ja in keinster Weise teilen. Der russische Bär interessierst sich für sich selbst, und nur für sich selbst, alles andere ist Täuschung. Ja, er interessierst sich so konsequent für sich selbst, das dass so manchen beeindrucken mag. Ist er doch sozusagen der Kontrapunkt
zu einer merkelschen Politik. Nutzen tut uns das jedoch nicht, nein es schadet uns sogar.

nobody

6. Februar 2016 21:01

Nachtrag: eine Erklaerung ueber die Motivationen und Handlungen eines Staates mit seiner ihm eigenen Dummheit zu erklaeren waere genau das selbe. Das gilt selbst fuer die BRD. Erst wenn alle Akteure aus Ihrer sich richtig und logisch agieren koennte es sein das man der Realitaet nahe kommt. Man darf nicht vergessen das in jeder Gemeinschaft verschiedene Interessensgruppen bestehen.

Harald de Azania

6. Februar 2016 21:11

@Der-Juergen:

Ich bezweifle nicht dasdz diese stultissimi intervenieren, ich suche nur nach einem nachvollziehbaren Grund.

Danke fuer ihre Ueberlegungen, interessant aber:

a) ist Syrien so gewichtig?

b) Der kleine Hafen ??

c) dasz die Israelis sich freuen, wenn sich die Levantiner wechselseitig massakrieren verstehe ich. ABER dies bedarf gar einer Ermutigung, das tun ie von selbst ....

d) Destructio per amicitia ?? Eine Moeglichkeit ..... Levantinermassen plus TTIP

Sehe dennoch keine wirkliche Logik. Dennoch "Danke' fuer Ihre interessanten Ueberlegungen ..

Hdea

Klackto

6. Februar 2016 21:16

@Jennie

"Mich befriedigen die Antworten darauf, warum die USA gerade die Destabilisierung von Deutschland wollen, immer noch nicht. Warum wollen sie eine destabile Besatzungszone, die von einer hörigen Kolonialverwaltung regiert wird ausschalten?"

@M.L.

"Gut, aber wozu die Destabilisierung Europas durch Flüchtlingsströme, so dies gewollt ist? "

Im Prinzip ist @Max zuzustimmen: Die objektiven Anziehungskräfte zwischen den grossen Akteuren in Eurasien sind zu gross: Chinesische Arbeitskräfte, russische Rohstoffe und Rüstungskompetenz, deutsche Ziviltechnologie. Für die Angelsachsen unter ihrer Führungsmacht USA ist das eine Horrorvision, egal wie hündisch IM Erika sich gebärden mag, denn wer weiss, was nach ihr kommt. Also lieber eine Besatzungsarmee aus Millionen von jederzeit mobilisierbaren Muslimen stationieren.

Es ist eine Fortsetzung der Gleichgewichtspolitik, die schon England auf dem Kontinent betrieb, nunmehr jedoch auf Eurasien und die ganze Welt ausgeweitet.

Ein weiterer Grund, warum es anscheinend nicht schnell genug gehen kann mit der Flutung, könnten zunehmenden Spannungen im internationalen Finanzsystem sein. Der US-Zentralregierung mit ihren 19 Billionen Dollar Schulden steht das Wasser bis zum Hals und die Fed hat ihr Pulver mit der Finanzkrise auch schon verschossen. Sollte es zu einer neuen Finanzkrise kommen, könnte die Stellung als Hegemonialmacht also sehr schnell in Frage stehen, weil dann das Geld zur Finanzierung der Überrüstung und der vielen Basen nicht mehr zur Verfügung stehen wird.

@Jennie

"Einen wirtschaftlichen Konkurrenten ausschalten? Das machen wir doch schon ganz alleine, auch ohne die Invasoren."

Es gibt nichts, wo wir das Steuer nicht herumreissen können, ausser bei einem, und das ist die Masseneinwanderung. Die Masseneinwanderung ist der Todesschalter.

nobody

6. Februar 2016 21:20

@ Tarapo

Bei all Ihren Vermutungen die nicht bar einer gewissen minimal Logik sind:

1. Wieso wurden Terroristen von der USA, Turkei, Saudi Arabien und Israel (Ein israelischer General wurde zusammen mit einer ISIS Abteilung gefangengenommen, Israel bestaetigte das) auf ein bis dahin stabiles Syrien angesetzt?

2. Wiedo kauft und verkauft der Nato Staat Turkei von der Isis Ol via Israel?

3. Es ist Ihnen doch bekannt das die Fluechtlingsplannung eine Waffe ist die nicht zufaellig passiert.

4. Ihnen ist bekannt das Syrien das einzige/letzte Land der Region war in dem verschiedene Religionen zusammen leben konnten. Ohne Schleier und Burkapfkicht.

5. Fuer welche Behoerde arbeiten Sie Troll?

Gustav Grambauer

6. Februar 2016 21:21

Den weiterhin in Bezug genommenen Bondarew empfehle ich sehr:

https://www.lochmann-verlag.com/bondarew_ukraine_info.htm

---

Bei der Bild-Zeitung arbeiten entgegen einer verbreiteten Annahme Leute mit Esprit und recht kultivierter Fassade, die auf fast jeder Party willkommen sind. Ich habe mal einen ruckzuck aus meiner Wohnung rausgeworfen nachdem die Rede darauf kam, daß er für dieses Blatt schreibt, das hatte er wahrscheinlich zuvor noch nie erlebt. Einige andere Gäste haben das nicht ansatzweise verstanden und mich (!) für unkultiviert gehalten, sicher unausgesprochen auch für zu wenig smart, "noch nicht im Westen angekommen", verbissen, kleinkariert usw.

- G. G.

Monika

6. Februar 2016 21:30

@Benedikt Kaiser

Zunächst Danke für diesen Beitrag.
Über die "Flüchtlingskrise" geht völlig der Hintergrund, der Verursacher vergessen. ( bitte mehr Informationen dazu)

Wie beurteilen Sie das Buch von Michael Lüders
"Wer den Wind sät"
Was westliche Politik im Orient anrichtet
Im Ausblick: Die neue Weltunordnung heißt es :

"

Und der Weltpolizist hat wesentlich dazu beigetragen...unsere Feinde überhaupt erst zu erschaffen. Al-Quaida wie auch der "Islamische Staat" verdienen beide das Label "Made in USA"

Und weiter:

Im Rückblick war der Fall der Berliner Mauer eine historische Zäsur, die von den Siegern nicht genutzt wurde....Anstatt auf den großen Verlierer Russland zuzugehen, anstatt eine neue Politik auf Augenhöhe mit anderen Akteuren zu begründen, anstatt einen Moment innezuhalten und der vielen Opfer der eigenen imperialen Politik zu gedenken, von denen des Kolonialismus ganz zu schweigen, haben sich die USA und mit ihr die europäische Union für den entgegengesetzten Weg entschieden. Auf internationalen Parkett waren sie seit der Wende vor allem bemüht, neuen Machtansprüchen Geltung zu verschaffen, inklusive Osterweiterung der Nato, und die eigene, die westliche Hegemonie mit allen Mitteln zu verteidigen, obwohl deren Ende abzusehen ist.

Frage:
1. Ist eine Korrektur überhaupt noch möglich ? Oder nennt man das eine verpasste historische Chance ? Und was sind die Folgen ?
2. Wohin ist eigentlich die Friedensbewegung verschwunden ?

Notiz am Rande: ich wohne in der Nähe von Ramstein.
Auf einer Bürgerversammlung zur Unterbringung von "Flüchtlingen" fragte ein Teilnehmer aus dem Publikum mit angemessenem Erst, ob unsere "amerikanischen Freunde" sich nicht auch an der Flüchtlingsunterbringung beteiligen könnten . Beifall bei den Zuhörern, Irritation bei den Schönrednern ( SPD, Grüne, Caritas etc.)
Diese Überlegung hat von denen keiner mehr auf dem Schirm.
Seltsam.

Tz

6. Februar 2016 23:35

Es geht nicht um Destabilisierung, Europa soll zur zweiten USA werden - in allen Bereichen. Und schließlich soll die ganze Welt werden, wie die USA.

Klackto

7. Februar 2016 00:17

"Die Behauptung, der Bürgerkrieg wurde von Außen in das Land getragen, ist Unsinn."

Wer behauptet das ernsthaft in dieser Einfachheit? Richtig ist, dass
sich der Bürgerkrieg ohne Einmischung von aussen niemals so entwickelt hätte.

"Nein, es war Assads jahrzehntelanges Regime, dessen
man im Zuge der Volksaufstände des arabischen Frühlings ebenfalls
überdrüssig wurde, ja satt hatte. Satt hatte dies das syrische Volk."

Die Minderheiten - Alawiten, Christen, Kurden, usw. - gehören allfälligerweise auch zum syrischen Volk und haben das Regime eben nicht satt, und zwar desto weniger, desto länger die salafistischen Terroristen im Lande wüten.

"das dass syrische Volk nicht homogen ist, ... das kann man nicht dem Westen anlasten."

Nö, aber auch nicht dem Teil des syrischen Volks, der nach einer sunnitisch-fundamentalistischen Machtübernahme nur Tod und Vertreibung zu erwarten hätte.

"Die Situation ist so verfahren, niemand weiss eine Antwort."

Doch, die Antwort lautet...

"Das veranlasst mich jedoch nicht ein Loblied auf die aggressive Aussenpolitik Russlands anzustimmen. Jeder russische Bomberangriff auf Zivilisten in Syrien heute – bedeutet morgen wieder mehr Flüchtling in einem bayerischem Aufnahmelager."

... im Gegensatz zu diesem selbstgefälligen Pazifismus, Russland dabei zu unterstützen, die Terroristen auszuradieren, und ihre ausländischen
Unterstützer, allen voran die Türkei, Saudi-Arabien und die USA, in die Schranken zu weisen.

"Mich wundert ohnehin
die „russophile“ Einstellung so mancher Diskutanten."

Reines Eigeninteresse. Siehe unten.

"Ich kann diese nicht, gar nicht, ja in keinster Weise teilen."

Ja, es kann schwer sein, sich zu seinem Eigeninteresse zu bekennen.

"Der russische Bär interessierst sich für sich selbst, und nur für sich selbst, ..."

Dass Russland seinem Interesse nach handelt, ist richtig und gut so, denn das macht es berechenbar. Denn die einzige Frage ist die: Stimmt Russlands Eigeninteresse mit unserem überein oder nicht? Die Antwort lautet emphathisch ja. Russland hat aus verschiedenen Gründen kein Interesse an einem Sunnistan in Syrien und dem Irak, egal unter welchem mehr oder vielleicht etwas auch weniger extremistischen Banner. Ebenso haben wir, die europäischen Völker, das nicht. Unsere US-hörigen Regierungen sehen das anders, aber das tun sie ja inzwischen bei allem, was unsere Lebensinteressen anbelangt.

Andreas Walter

7. Februar 2016 01:22

@Harald de Azania

@Der_Jürgen

Um am Krieg zu verdienen muss man entweder Krieg führen, oder zumindest Waffen anschaffen, instand- und bereithalten. Die dazu notwendige Drohkulisse besorgen dabei gerne freiwillig die Presse, das Kino und die Glotze, verdienen doch auch sie damit das meiste Geld. Mit Grusel, Gräuel und Gänsehaut, denn Sex und Gewalt (und/oder irgendwas mit Nazis) geht immer. Ausser Sex und Nazis, dass ist mittlerweile Tabu. Allein darüber könnte ich aber auch ein Buch schreiben, Stichwort Stalags, aber lassen wir das. Ist alles schon so krank genug.

Auf die Art wandern jährlich abermillarden (mittlerweile fast 2 Billionen, 1750 Milliarden Dollar/Euro 2012) Steuergelder weltweit in die Taschen weniger:

https://de.wikipedia.org/wiki/Rüstung_(Militär)

Selbst mit Atomwaffen, die nie zum Einsatz kommen sollen, lässt sich so Geld verdienen. Den Kredit dazu, die Vorfinanzierung leisten dabei die Banken, die daran über die Zinsen verdienen. Ohne Kredit kein Krieg. Ein wertloses Land, in dem nichts zu holen ist oder das auch sonst zu nichts taugt, braucht daher auch keinen Krieg zu fürchten. Letztendlich geht es dabei immer um Diebstahl, Enteignung, Aneignung, Kontrolle, Ausbeutung, Missbrauch, geostrategische und finanzielle (Steuersklaven, Arbeitssklaven und Soldaten unter eigener Kontrolle) Machterweiterung.

https://timiacono.com/index.php/2012/02/13/a-different-perspective-on-long-term-debt/

Das ultimative, internationale Kartell. Serving you proudly since 4000 BC.

https://www.youtube.com/watch?v=QL_3Qg-SADY

Waffen und Krieg sind eben ein Geschäft, auch eines der ältesten der Welt, die Anlässe dazu erschafft man notfalls selbst. Krieg und Hurerei, Sex und Gewalt. Begleiter des Menschen aber auch aller Pflanzen und Tiere seit Anbeginn der Zeit.

Man verschiebt aber natürlich nicht nur mit den Waffen allein soviel Kapital von vielen Taschen zu wenigen Taschen wie das gesamte BIP Kanadas:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157841/umfrage/ranking-der-20-laender-mit-dem-groessten-bruttoinlandsprodukt/

Eroberte oder besiegte, zerstörte Länder stellen ja auch einen Wert an sich dar, oder Konkurrenz, die man dadurch eventuell ausgeschaltet, geschwächt hat. Wobei der Wert Afghanistans ein anderer als der zum Beispiel Deutschlands ist. Nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ. Deutschland wegen seiner Bodenschätze anzugreifen ist relativ uninteressant. Das Donbass dagegen ist auch für die Russen wirtschaftlich von Bedeutung, obwohl nicht einmal im eigenen Land.

Tronjer

7. Februar 2016 02:32

Die Frage nach dem Warum ist wirklich nicht eindeutig zu beantworten.
Ich denke die entscheidende Frage ist, von wem geht diese Steuerung letztendlich aus ?

Die Macht Amerikas speist sich aus ihrem Militär und dem Dollar, ich denke das kann man so sagen!
Die Macht des Dollars fußt immer noch darauf dass Erdöl damit gehandelt wird.
Dieser Handel findet an den internationalen Finanzmärkten statt.
Und das ist der Knackpunkt!

Warum fährt z.b. BMW stetig Produktionszahlen hoch, Outsourct immer mehr Firmenteile, vergiebt immer weniger Festanstellungen und erstetzt große Teile der Stammbelegschaft durch schlechter bezahlte Leiharbeiter?
Und BMW steht hier synonym für die gesamte Großindustrie!
Weil sie sonst an der Börse ins Hintertreffen geraten würden! Weil es dort alle so machen.
Und wer sorgt dafür das es alle so machen?
Die Größten und Mächtigsten!
Und Goldman-Sachs z.b. sind so mächtig das sie ihre Leute in Führungspositionen in der EU und Europa bringen!!

Durch deren Brille betrachtet muss Öl auf jeden Fall billig gehalten werden und die eigene Macht dadurch erhalten bleiben dass man alle anderen unter sich hält.

Ohne Ölhandel würde der Dollar seine Macht verlieren und wäre wahrscheinlich akut vom Zusammenbruch bedroht.
Deshalb die Kriege im nahen Osten!

Um Europa unten zu halten die Überflutung mit destabilisierenden Menschenmassen.

Um Russland unten zu halten einen Stellvertreter(Bürger)krieg in
der Ukraine und bisweilen noch "nur" massive Propaganda!

Wos das ganze allerdings längerfristig hinführen soll und ob es überhaupt einen so weitreichenden Plan gibt erschließt sich mir nicht.

Fürchten müssten sie aber auf jeden Fall einen selbständigen und ihnen nicht mehr hörigen nahen Osten und ein ebensolches Europa!
Und der Todesstoß für die Atlantikbrücke die wäre eine Koalition Deutschlands mit Russland.
Das alles muss um jeden Preis verhindert werden!

Andreas Walter

7. Februar 2016 03:15

Vielleicht auch das hier noch zur Ergänzung.

Die Option "totaler Krieg" ist gegen die meisten Hauptakteure der Weltwirtschaft durch die Atombombe heute so gut wie ausgeschlossen, und Stellvertreterkriege haben eben nicht den Einfluss den man aber bräuchte, um wirklich große Gleichgewichte deutlich zu verschieben. Von unserer Dummheit mal abgesehen, doch Deutschland ist eh ein Sonderfall.

Das BIP Russlands ist beispielsweise nur halb so gross wie das Deutsche, und Japan ist hoffnungslos verschuldet. TPP ist daher ganz nett, die Rettung der VSA aber wäre eben TTIP (gewesen?). Für die VSA steht daher jetzt ihre absolute Vormachtstellung in der Welt auf dem Spiel, geht es daher wohl auch psychisch für die um alles oder nichts, denn die wissen, wer sie alles in der Welt hasst und noch eine Rechnung mit ihnen offen hat. So gut wie jeder. :D

Sollte sich also dann ganz schnell, wenn jetzt bald alle Stricke reissen, eine Europäisch-Russisch-Chinesische Allianz bilden, stehen die VSA so allein wie noch nie zuvor in der Welt. Was bestimmt auch den Israelis Bauchschmerzen bereitet, wenn Big Bro plötzlich nicht mehr die Nummer 1 ist. Allerdings sind auch die Hälfte der russischen Oligarchen noch Juden, ganz machtlos wird also auch Israel nie sein, und völlig unbewaffnet so wie wir sind sie auch nicht.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/tpp-und-ttip-der-grafische-ueberblick-ueber-die-transpazifische-partnerschaft-a-1075688.html

In Afrika haben dagegen die VSA nichts mehr zu melden, und in Südamerika haben sie über die Jahrzehnte eben auch sehr viel Schaden angerichtet. Wenn's ganz schlimm kommt können die daher froh sein, dass sie es auch irgendwie überleben werden. Wenn dann nicht bei denen im inneren die Hölle losbricht, weil sie dann auch den Gürtel plötzlich enger schnallen müssen, es dort dann zum Bürgerkrieg deswegen kommt.

A new world order? Schon möglich. Vielleicht aber auch ganz anders, als alle gedacht haben. Wir aber müssen jetzt erstmal wieder lernen, uns selbst und das Unsere, die Unseren zu schützen. Dazu braucht es auch keinen grossen oder kleinen Ahnenpass, sondern nur ein klares Bekenntnis zu Deutschland.

calculus

7. Februar 2016 04:46

@Jennie:
"Mich befriedigen die Antworten darauf, warum die USA gerade die Destabilisierung von Deutschland wollen, immer noch nicht"

Mich auch nicht, genauso wenig wie @Arminius Arndt:
"Zum Thema USA muss man ganz klar feststellen, dass die USA sehr ähnliche Migrationsprobleme hat (bis 2014 sogar schlimmere), wie Europa (nur eben weniger aus dem islamischen Bereich, aber auch aus diesen Ländern kommen erstaunlich viele in die USA) und das in den Großstädten der USA vieles deutlich schlechter aussieht, als bei uns. Insofern kann man allenfalls vom Versuch einer Niveauangleichung an US-amerikanische Verhältnisse spekulieren (downgrading)."

Wie wäre es mit dem 1%? Den Globalisten? Denjenigen, die jedem Staat fliehen? Denjenigen, die nirgends wirklich zu Hause sind? Die im Zweifel Freund und Feind finanzieren? Den Soros dieser Welt?

Rußland hat die Konsequenzen bereits gezogen, zunächst NGOs meldepflichtig gemacht und schließlich dezidiert die Soros-NGOs verboten.

firenzass

7. Februar 2016 06:41

Uebrigens stimme ich in wesentlichen Teilen, in dem einen wesentlichen Punkt der Darstellung syrischer Verhaeltnisse mit Herrn Kaiser nicht ueberein. Der Wahabismus ist durch die Performance des IS zum wirkungsmaechtigsten Eerzaehlstrang geworden, er ist aber nicht wesentlich. Zwar mag es sein, dass die Wahabisten auf dem Spielfeld in den Saudis einen grossen Sponsor gefunden haben, wahr ist aber auch dass die Saudis das Vorruecken des IS als Bedrohung empfinden. Warum sollten nun die Saudis eine Bewegung sponsoren, die fuer sie objektiv eine Gefahr darstellt? Die Antwort muss wohl lauten, "2 Seelen wohnen in meiner Brust, in diesem Falle wohl eher "viele Seelen", islamisch-sunnitisch-wahabistische Weltanschauung, die Sorge um Staat und Staatsraison, die Interessen,der Kaste, der Prinzengarde, usw. Also, ein Strauss widerstreitender Interessen, oder um mit Giulio Andreotti zu sprechen:"Ein Staat ist kein Monolith der sich staendig nur in eine Richtung bewegt."
Die Vertreter der christlichen Kirchen der Region betrachten den IS einhellig als wenn auch sehr ernst zu nehmenden Popanz dessen Aufgabe darin besteht Tabula Rasa zu machen, vor allen Dingen auch zum Schaden der orientalischen Christenheit, die man vor Ort weg haben moechte. Die Christen der Region stehen, aus vielen verschiedenen Gruenden, dem Elitenprojekt einer groessten Sammlungsbewegung in der Geschichte des Islam im Wege, an dessen Ende ein DURCH DIE MUSLIMBRUEDER getragenes Kalifat stehen soll: die Muslimbrueder bestreiten , genauso wie der IS, den Primat der Saudis als Hueter der Heilgsten Staetten des Islam. Wenn die Saudis also jetzt das Schlachtfeld betreten sollten, dann darum, weil sie nach der sich nunmehr ankuendigenden tuerkischen Intervention,-Tuerkei=Fuehrungsmacht der Muslimbrueder,-unter Zugzwang geraten sind.
Der groesste Feind der Saudis ist, noch vor dem Iran, die Muslimbruederschaft. Weswegen man es als Treppenwitz der Geschichte betrachten soll, dass ausgerechnet die Saudis mit ihrem Support fuer die
aegyptische Sisi-Regierung die aegyptischen Christen, die Kopten, bis auf weiteres vor der Ausrottung geschuetzt haben, die den Kopten nach der Machtuebernahme durch Muslimbruder Mur(k)si und seine 40 Raeuber sicher kurz bevorstand. Es hat sich mir ein Bild unausloeschlich eingepraegt: Hillary Clinton in einer gepanzerten Limousine auf dem Weg zum Antrittsbesuch bei Praesident Muslimbruder Mursi, im Schritttempo hindurch durch eine aufgebrachte Menschenmenge, die "Verraeterin, Verraeterin",skandiert. Ja, so einfach ist das, die Amerikaner setzen ohne wenn und aber auf die Muslimbrueder, deren vornehmster Vertreter ja Herr Erdogan seien soll. So sieht auch Think Tanker David Friedman die Tuerkei als den grossen Gewinner der derzeitigen Weltgemengelage, Deutschland und Russland uebrigens als die beiden ausgemachten Verlierer. Duerfte klar sein, dass bei dem guten Herrn Friedman ersteinmal der Wunsch der Vater des Gedankens ist.
Konklusion: die Amerikaner haben sich mit dem Islam gegen die Voelker Europas verbuendet und die Russen inn Syrien, sie kaempfen auch fuer uns: LASSET UNS BETEN FUER DIE RUSSISCHEN FRIEDENSTRUPPEN!!

Jürgen Fuchsberger

7. Februar 2016 08:39

Die von ML in den Raum gestellte Frage warum die USA Europa destabilisieren wollen ist natürlich nicht einfach zu beantworten, am Ende aber sekundär. Abgesehen davon dass es durchaus nachvollziehbare Antworten gibt, ist die relevante Frage nicht warum die Invasoren kommen, sondern warum wir sie reinlassen.

Die Gründe hierfür sehe ich in einer fortgeschrittenen sozialen Entropie der wohlfahrtsstaatlich organisierten europäischen Demokratien. Dieser Drang zur "Unordnung" unserer gesellschaftlichen Strukturen rührt aus dem Umstand, dass politische Macht im demokratisch organisierten Wohlfahrtsstaat mit allgemeinem und gleichem Wahlrecht nicht auf Stärke, sondern auf Schwäche basiert. Stärke, als Fähigkeit und Wille unabhängig von anderen zu existieren, einzig auf das Recht in Ruhe gelassen zu werden und dafür andere in Ruhe zu lassen, zu pochen, ist gerade die Antithese zum Politiker und Wahlgänger moderner Ausprägung. Politische Macht basiert darauf Bedürftigkeiten zu entdecken, bei Notwendigkeit solche zu erfinden und vorzugeben dagegen anzugehen. Wenn nicht genug bedürftige Menschen vorhanden sind, dann erfindet man eben Krisen der Natur, des Klimas der allgemeinen Verfaßtheit der Bevölkerung, der Geschlechter etc. Keine Idee ist zu absurd um nicht Grund zu sein für eine weitere Plünderung der Produktiven zugunsten der sich Staat nennenden Teile der Bevölkerung, die ihren Lebensunterhalt damit fristen, sich für die Bevormundung anderer und der angeblichen Linderung ihrer Bedürfnisse und Abwehr der ihnen drohenden Gefahren zu widmen.

Für diesen Teil unserer Gesellschaft sind die Invasoren eben keine Invasoren sondern Kunden, Verheißung zukünftigen Einkommens und gesteigerter Macht. Dieser Teil unserer Gesellschaft hat längst jeden realen Bezug zum Ursprung unseres Wohlstands verloren. Für ihn gibt es keine Erfahrungswerte die ihn lehren würden, welche Betätigung produktiv ist, und welche unproduktiv, was der Unterschied ist zwischen Einkommen durch Arbeit und Einkommen durch Raub. Er glaubt Wohlstand ist ein Frage der Verteilung und nicht des Er- Schaffens. Hier manifestiert sich Nietzsches Umwertung aller Werte im Endstadium des Experiments des demokratischen Wohlfahrtsstaats mit allgemeinem und gleichem Wahlrecht. Hier wuchert der Krebs der uns tötet.

Valjean72

7. Februar 2016 09:31

@Max:

Es ist das Prinzip „was ich nicht kontrollieren kann, soll keiner kriegen“...Und wenn sie eine Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft nicht verhindern können, dann ist Europa einfach nur noch Feind.

Das Prinzip verbrannte Erde.

Nach meiner Auffassung will man generell die homogene Zusammensetzung der beherrschten Völker aufbrechen, eben um sie leichter dominieren zu können.

Zunächst dadurch, dass diese Gesellschaften damit beschäftigt sind ums Überleben zu ringen. Langfristig, wenn dieser Plan aufgeht und alles schön durchmischt und der kleinste kulturelle Nenner so gering ist, sind die Völker der EU nur mehr amorphe Massen, ähnlich metissiert von Lissabon bis Warschau: ein EU-Volk, ein EU-Reich, ... (Selbstverständlich alles unter Gnaden der USA, bzw. deren Eliten)

Von Seiten der USA kommt mir in Sinn, dass radikale Kräfte in die EU und gerade nach Deutschland geschleust wurden, um die Bundesregierung erpressen zu können, dahingehend ein deutsches "Charlie-Hebdo-Attentat" und schlimmeres bekommen zu können, falls nicht gespurt wird.

Zu guter letzt halte ich tatsächlich folgenden Gedankengang für möglich: Sollte eine Kooperation zwischen Russland und der EU (sprich, allen voran Deutschland) nicht mehr verhindert werden können, aufgrund des zunehmend moribunden Zustands der USA, dann soll der abtrünnige Vassall dauerhaft zerstört werden.

Heiko Sprang

7. Februar 2016 10:29

Zu außenpolitischen Fragen, VSA-Imperium, Russland, Syrien, Donbass usw. empfehle ich den deutschen vineyardsaker.de. Die Macher und auch Kommentatoren sind zwar oft recht linksdogmatisch, aber mit viel Engagement wird dort ein immenses Wissen über Zusammenhänge und vor allem auch Übersetzungen englischer und russischer Quellen angeboten.

Tarapo

7. Februar 2016 10:32

Zeichnen sich die Diskussionsstränge hier durch große
Ernsthaftigkeit und Intelligenz aus, wenn es um innenpolitische
Betrachtungen und Ansichten geht, so bleibt es bei der
Aussenpolitik doch leider verschwurbelt, verschwörerisch,
insgesamt auf dieser simplifizierenden Weltverschwörungs-
linie dieses Heinis, der so viele Bücher verkauft.

Man meine Meinung auch manchem sauer aufstoßen, eines
will ich mal klarstellen: ich trolle nicht, und ich äußere
meine Privatmeinung.

Ja beten wir für Russlands Friedenstruppen. Mag sein, das
Putin letztendlich nur ein Getriebener seiner reaktionären
Elite ist, die dem verlorenem Sowjetimperium hinterher trauert.
Dennoch ist mir bei aller nationalen Gesinnung dieser stete
Antiamerikanismus suspekt. Ich halte es lieber mit den
verlogenen amerikanischen Interessen, als mit den russischen
Kräften, die so unverhohlen territoriale Ambitionen verfolgen
wie zuletzt ein deutscher Führer. Mir graut es weiterhin vor diesen
Russen, verlogen, selbstüberhöhend, elitär, undemokratisch, reaktionär,
die sich selbst in einem Führerstaat organisieren müssen,
weil sie demokratieunfähig sind, und es seit jahrhunderten
gewohnt sind entweder von einem Zar oder einem ZK-Vorsitzenden
regiert zu werden. Nun gut, ich höre auf, ich gebe zu diese
russophobische Einstellung meinerseits mag von persönlichen
Begebenheiten beeinflusst sein, die nicht hierhergehören.

Gustav

7. Februar 2016 10:59

Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte. Dies trifft im Besonderen auf einen Vergleich zu, wenn dieser zeigt, wie eine Stadt, ein Land, ein Markt oder eine Straße aussah, bevor diese mit „westlicher Demokratie“ beglückt wurde. Bilder, die wir so in unserer Hochleistungspresse nicht sehen werden, da sie die unbequeme Wahrheit aussprechen, warum Millionen Menschen nach Deutschland wollen:

https://www.konjunktion.info/2016/01/kurz-eingeworfen-wenn-der-westen-demokratie-bringt/

Ein Leser aus Franken

7. Februar 2016 11:21

"Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden."
--Horst Seehofer, Bayerischer Ministerpräsident

https://www.youtube.com/watch?v=19asrm-S4i0

Das ist Tatsache, und deshalb ist es sinnlos, sich über Merkel & Co. zu mokieren.

Es geht darum, die wirklich Mächtigen zu identifizieren, zu analysieren, worauf ihre Macht beruht und zu überlegen, wie man ihnen diese Macht nehmen oder sich ihr entziehen kann.

Zu Syrien: es gibt Leute*, die ihr Ziel schon erreicht haben, wenn Krieg herrscht. Ihnen ist völlig gleichgültig, wer am Ende den Sieg davonträgt, wenn nur das Töten und Zerstören möglichst lange anhält.

*) deren Penthouse-Suiten und Landsitze natürlich weit weg von jeglicher Gefahr liegen.

Der_Jürgen

7. Februar 2016 11:31

@Tarapo

Ich will Ihnen nicht, wie dies

@Nobody

tut, unterstellen, ein Troll zu sein, aber Ihre Argumente sind sehr schwach. Von welchen zivilen Opfern der russischen Bombardierungen reden Sie? Alle Behauptungen über zerstörte Krankenhäuser, Schulen etc. hielten einer Ueberprüfung nicht statt; sie werden regelmässig von amerikanisch-britische Agenten in die Welt gesetzt.

Und was phantasieren Sie da von einer "aggressiven russischen Aussenpolitik?" Abgesehen davon, dass, wie

@Klackto

richtig hervorhebt, eine amerikanische Kontrolle über Syrien die russischen Erdölverkäufe an Europa drastisch reduzieren würde, ist eine Bekämpfung des islamischem Terrorismus für Russland geradezu existenznotwendig, weil ihm diese Pest ihm im eigenen Land schwerstens zu schaffen macht. Und vergessen Sie nicht, dass die russischen Truppen auf Einladung der legitimen Regierung nach Syrien kamen.

Ja, Assads Syrien ist eine Diktatur, aber eine gemässigte, und alle Religionsgemeinschaften einschliesslich der Christen geniessen dort Glaubensfreiheit. Keine Selbstverständlichkeit im Nahen Osten.

Ja, Staaten (d. h. normale Staaten, nicht von ihren Herrschenden in Irrenhäuser verwandelte wie die BRD) verfolgen mit ihrer Aussenpolitik keine karitativen Ziele, sondern ihre eigenen Interessen. Aber die russischen Interessen fallen weitgehend mit den deutschen zusammen. Der Feind ist derselbe. Deshalb ist ein deutscher Patriot, der eine antirussische Position einnimmt, heute schlechthin ein Narr.

@Gustav Grambauer
Es war für mich eine freudige Ueberraschung, bei Ihnen einen Hinweis auf Gennadi Bondarew zu lesen. Der Mann hat Format.

nobody

7. Februar 2016 11:41

Aus internationaler Sicht ist es wichrig das Deutschland seine Fuesse stillhaelt bis andere beginnen Ihr Migrationsproblem aufzuarbeiten. Erst wenn England oder Frankreich beginnen die eigene Kriese aufzuraeummen duerfen wir hier damit anfangen, es sei den man will unbedingt wieder Bomber fliegen sehen.

Es besteht im uebrigen auch ein finanzieller Grund um D und die EU anzugreifen.
Die USA muss Papier gegen Waren tauschen koennen, sonst bricht ihr System ein (siehe Petrodollar).Die USA pfeifft aus dem letzten Loch. Ein Kapitalabfluss aus Europa wuerde ein Kapitalzufluss fuer Amerika bedeuten, und das bedeutet auch die Faehigkeit billig in Europa einzukaufen. Damit meine ich keine BMWs sondern BMW!

Wer glahbt wir sind ein Freund der USA ist naiv. Genauso wer glaubt wir sein ein Freund von Russland. Die USA hat nut ein Land zum Freund und ein zur selbstaufgabe ergebenen Flugzeugtraeger. Deutschland ist alleine.

@ calculus

Soros NGO in Deutschland heisst Tata tata.:

P R O A S Y L

mit einen durchschnittseinkommen der Mitarbeiter von ueber 4500 Euro Brutto.
(Ja der gleiche Soros der bei der Asienkriese und den ganzen farbenfrohen Revolutionenvdabei dabei war). Ein lieber Mensch.

https://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/friederike-beck/betreutes-fliehen-george-soros-und-das-netzwerk-um-pro-asyl.html

Gustav

7. Februar 2016 12:29

@ Valjean72

(Selbstverständlich alles unter Gnaden der USA, bzw. deren Eliten)

Zu denn USA gibt es sehr interessante Überlegungen:

Die Illussion, dass mit einem Ende der USA/des westlichen Systems auch eine Neue Weltordnung sein Ende finden wird, ist genau das: eine Illusion.

In Wahrheit ist der Fall der USA ein wichtiger Baustein auf dem Weg hin zu einer Neuen Weltordnung. Schon 1988 lesen wir im Finanzmagazin The Economist, das sich im Besitz der Rothschild-Familie befindet, von einer benötigten wirtschaftlichen „Harmonisierung“. Der Artikel Get Ready For A World Currency By 2018 (Macht euch bereit für eine Eine-Welt-Währung bis 2018) beschreibt die Schaffung einer globalen Währung namens „Phoenix“ über den Zeitraum von drei Jahrzehnten:

https://www.konjunktion.info/2015/12/nwo-ost-und-west-spielen-das-gleiche-spiel-der-versuch-eines-blicks-hinter-den-spiegel/

Der Gutmensch

7. Februar 2016 12:33

Meine persönliche Vermutung ist eher, dass es das syrische Regime ad hoc massiv schwächt, wenn die wehrfähige, männliche Bevölkerung im großen Stil die Flatter macht und da diese Leute dann ja am besten möglichst weit weg vom Kriegsschauplatz unterzubringen sind, bietet sich Deutschland mit einer willfährigen Kanzlerin an.

Und wen da unten schwächt das noch? Es ist doch auffällig, dass vor allem Moslems kommen; und zwar aus allen möglichen Ländern. Das mit dem ich-werfe-mal-eben-den-Pass-weg ist m. E. eine ausgesprochen heikle Kiste; Norwegen hat ja vorgemacht, wie sie dann auf einmal tatsächlich alle Eritreer sind und - basta. Hier sind es dann eben alles Syrer, wenns mal drauf ankommt (mithin die Machtverhältnisse da unten so liegen, wie wir uns das vorstellen)!

Was das Risiko angeht ... so hat der Marodeur neulich die verdutzte Beobachtung mitgeteilt, dass die sich eher lethargisch verhalten. Schätze, der Marodeur war noch bei der NVA und hat sich jeweils eine Woche vor dem Heimaturlaub vorsichtshalber vom kalten Tee ferngehalten. Oder das war und ist wieder nur so ein Schauermärchen.

d. G.

Andreas Walter

7. Februar 2016 13:19

Es gab eine Zeit, noch gar nicht so lange her, da war die Sowjetunion (heute Russland) am Boden, China noch nicht erwacht und die EU (vor allem den Euro) gab es auch noch nicht. Goldene Zeiten für die VSA.

Durch den periodischen Wechsel von Freihandel und Zerstörung des Gleichen kann man aber auch Ziele erreichen (Stichwort Hungerblockade).

Wer kommt dann als erster wieder auf die Beine, steht eine Durstrecke nach einer Wirtschaftskrise wie die von 1929 am längsten durch?

Nach einer kontrollierten Sprengung der Finanzmärkte.

Wer hat in so einer Zeit dann mit welchen Problemen zu kämpfen und ist dann wie darauf vorbereitet?

Wir schaffen das? Dann auch noch? Wenn das Sozialsystem und die Börsen über Nacht zusammenbrechen? Die Historiker werden dann Frau Merkel dafür verantwortlich machen. Weil sie die EU destabilisiert hat. Weil die Sieger die Geschichte schreiben.

Oder war es das Zika Virus? Die Sieger bestimmen, was wahr ist.

https://www.youtube.com/watch?v=T5IUXPXkLiU

Heinrich Brück

7. Februar 2016 14:50

@ Tarapo,
für einen Simultanschachspieler sind Sie zwar kein ernsthaftes Ärgernis, aber ein Troll sind Sie bestimmt nicht.
Denn eine solche Partie erstreckt sich zeitlich über Generationen.

calculus

7. Februar 2016 16:20

@Der_Jürgen
"Deshalb muss die weisse Menschheit durch Vermischung beseitigt werden, auch in den USA selbst."

Es wird keine Vermischung geben (siehe USA und Südafrika), sondern dem "weißen Mann" wird zunehmend schlicht die Luft zum Atmen genommen. Ansonsten stimme ich Ihnen natürlich zu.

Aristoteles.

7. Februar 2016 17:41

@Gustav Grambauer

"Einige andere Gäste haben das [den Rauswurf des BLÖD-Mitarbeiters] nicht ansatzweise verstanden und mich (!) für unkultiviert gehalten"

Gleich auch noch rauswerfen ...

@calculus

"dem „weißen Mann“ wird zunehmend schlicht die Luft zum Atmen genommen"

Kann aber auch sein, dass in manchen amerikanischen Gegenden ein größeres Bewusstsein für Völkervielfalt vorhanden ist als in der Besetzten Republik Deutschland.

https://www.youtube.com/watch?v=anx6jMNHLFc
(Luna is having trouble with mathematics)

Man beachte die Kommentare, u.a.:
"Germany really was destroyed in the war..."

Zum wertvollen Beitrag Benedikt Kaisers noch ein bisschen Hintergrund:
https://www.voltairenet.org/article190087.html

Mettigel

7. Februar 2016 17:49

Der Todfeind dieser Strippenzieher ist die weisse Menschheit in ihrer Gesamtheit, ist die europäische Kultur einschliesslich ihrer unabdingbaren christlichen Komponente.

Könnten Sie dazu freundlicherweise noch einen Hinweis geben, um was für Strippenzieher es sich genau handeln soll? Ansonsten handelt es bei Ihrer Aussage nur um eine Behauptung, die auf einfache Weise alles erklärt, aber nicht bewiesen werden kann.

Klackto

7. Februar 2016 18:26

@Tarapo

"Mag sein, das
Putin letztendlich nur ein Getriebener seiner reaktionären
Elite ist, die dem verlorenem Sowjetimperium hinterher trauert."

Ach, das hat doch auch niemand behauptet. Aber wer Russland keine rationelen Motive unterstellen kann, der ist eben, und wenn es auch noch so wortreich daherkommt, russophob.

Hier übrigens eine Prognose, was demnächst passieren wird: Erdögan wird von den

@Der_Jürgen

"Strippenziehern"

von der Leine gelassen werden, um zu versuchen, Russland eine demütigende Niederlage beizubringen. NATO-Generalsekretär Stoltenberg hat ja schon sinniert, die Türkei hätte eine starke numerische Überlegenheit gegenüber Russland, und bezogen auf das syrische Theater stimmt das natürlich.

Die Türkei wird also in Nordsyrien einmarschieren und auf Aleppo vorstossen. Gleichzeitig werden türkische F-16 den syrischen Luftraum sättigen und so die qualitativ besseren russischen Sukhoi aus dem Feld zu schlagen versuchen.

Russland wird nur ein Ausweg bleiben, und der wird mit Erlaubnis der syrischen Regierung darin bestehen, taktische Atomwaffen auf syrischem Gebiet einzusetzen. Das war es, was Putin meinte, als er bei der Begutachtung der Black Box aus der abgeschossenen Su-24 meinte, Atomwaffen müssten hoffentlich niemals eingesetzt werden.

Was danach passieren wird, weiss niemand.

Gustav

7. Februar 2016 19:02

@ Tarapo

"Mir graut es weiterhin vor diesen
Russen, verlogen, selbstüberhöhend, elitär, undemokratisch, reaktionär,
die sich selbst in einem Führerstaat organisieren müssen,
weil sie demokratieunfähig sind, und es seit jahrhunderten
gewohnt sind entweder von einem Zar oder einem ZK-Vorsitzenden
regiert zu werden."

Mir graut es weiterhin vor diesen Westeuropaern, verlogen, selbstüberhöhend, elitär, undemokratisch, reaktionär, die sich selbst in einem Führerstaat (EU) organisieren müssen, weil sie demokratieunfähig sind, und es seit Jahrhunderten gewohnt sind entweder von einem Kaiser, König oder einem EU-Kommisar regiert zu werden.

calculus

7. Februar 2016 20:57

@Mettigel
"Könnten Sie dazu freundlicherweise noch einen Hinweis geben, um was für Strippenzieher es sich genau handeln soll?"

Wie wär's damit?

@nobody:
"Soros NGO in Deutschland heisst Tata tata.:

P R O A S Y L"

Der_Jürgen

7. Februar 2016 21:28

@Tarapo

Informieren Sie sich über George Soros, Thomas Barnett, Nicolas Sarkozy, Francoise Castex, Peter Sutherland etc. etc. etc. Alle Informationen sind im Internet auffindbar. Man muss sie nur finden wollen und die Steinchen dann zu einem Mosaik zusammensetzen, was nicht sehr schwierig ist.

@Klachto

Ich bin kein Prophet, aber Ihr Szenarium ist realistisch. Eben wurde in der Sendung "Voskresny Vecher" über die Syrienkrise diskutiert. Der armenischstämmige Nahostexperte Simjon Bagdassarov sagte ebenfalls eine militärische Konfrontation zwischen Russland und der Türkei voraus. Ob Erdogan sich auf ein solches Vabanquespiel einlassen wird, bleibt abzuwarten. Zu befürchten ist es.

Otton Bexaron

7. Februar 2016 21:52

Jetzt treffen sich der katholische Papst und der orthodoxe Patriarch von Russland in Kuba, wahrscheinlich um eine gemeinsame politische Aktion fuer die im Nahen Osten und Nordafrika verbliebenen Christen. Die USA, NATO und BRD Regierung moechten die Christen lieber unbemerkt lassen, auch weil das die Saudis und Israelis unbemerkt lassen moechten. Warum das Treffen in Kuba: Ganz Lateinamerika (550 Millionen) - von Rechts bis Links steht fuer die Verteidigung der Christen im Nahen Osten und fuer die Unterstuetzung der Regierungen in Syrien und Palestina. Und man misstraut der NATO, welche von USA in den Suedatlantik ausgedehnt werden soll - zwischen Suedamerika und Afrika. Aber auch weil zumindest zwanzig Millionen Lateinamerikaner teilweise von seit 1860 eingewanderten arabischen Christen abstammen: Viele Prominente in Lateinamerika haben heute arabische Familiennamen welche von dieser Einwanderung abstammt: Minister, Politiker, Kuenstler, Schriftsteller, Wissenschaftler, Journalisten.

Mettigel

7. Februar 2016 21:57

@ calculus: Aha, die diabolische Macht, die alles lenkt ist also George Soros mit seinen Proasyl-Handlangern. Dazu hätte ich mehrere Einwände:

1. Soros ist zwar ein gelinde gesagt unsympathischer Zeitgenosse, der sicher sein eigenes Süppchen kocht um noch reicher zu werden, aber wenn man ihm einen- ich zitiere-

animalischen Hass auf die europäische Menschheit

unterstellt macht man sich lächerlich, da sich seine Motivation viel plausibler und ohne apokalyptisches Vokabular zu benutzen durch profane Gier erklären lässt. Er ist schließlich selbst gebürtiger Europäer.

2. Besitzen diese finsteren Gestalten mit ihrem "animalischen Hass" keine echte Macht (d.h. keine militärische), sie können nur Einfluss nehmen. Wer sich beeinflussen lässt ist selbst schuld. Bestes Beispiel ist Soros Heimatland (oder besser Geburtsland) Ungarn. Die haben sich einfach eine nicht bekloppte Regierung gewählt und schon kommt dieser Soros dort mit seinem "Open-Society"-Zeug nicht weiter. Könnten die Deutschen auch machen, aber hier hat man ja Angst davor auch nur das Wahlkreuz mal anders zu setzen.

Fazit: Meiner Meinung nach kommt man mit der Externalisierung von Verantwortung nicht weiter und das an die Wand malen von Schreckgespenstern wie "Soros und seine NGOs" lenkt nur von wirklich beeinflussbaren Maßnahmen ab.

Nemo Obligatur

7. Februar 2016 22:28

Aha, Syrien. Wollen wir doch mal sehen, wen wir da alles haben: Z.B. Syrer, als da sind: Sunniten, Aleviten, Christen, Al-Nusra, Al-Qaida, IS, Assad und so ca. 150 lokale Milizen (Quelle: heute morgen DLF). Nicht zu vergessen die Iraner und die mit ihnen verbündete Hiszbollah. Möglicherweise Israels Geheimdienst, der irgendwelche Strippen zieht. Dann Russen, Türken, Amerikaner, Saudis mitsamt Katar. Außerdem Europäer, vor allem Frankreich und Großbritannien, Deutschland außerdem. Vielleicht noch Italiener, Dänen und Spanier, wer weiß das schon so genau. Wo sind die Chinesen? Sind die irgendwo Partei? Die dürfen doch heutzutage nicht mehr fehlen. Habe ich überhaupt alle aufgezählt?

Ehrlich gesagt, wer behauptet, da auch nur annähernd durchzublicken ist entweder ein Hochstapler oder die Reinkarnation von Peter Scholl-Latour. Für mich sieht das da unten aus wie ein Irrenhaus, in dem die Insassen die Leitung übernommen haben (und auch noch bewaffnet sind). Ich würde mich da nicht rein wagen. Ich will auch niemanden von dort hier haben. Es sind diese Momente, da wünsche ich mir den Kalten Krieg samt Eisernen Vorhang zurück. Meine Vermutung übrigens zu den Urachen: Nein, es sind nicht die Wahabiten oder George Soros, es ist kein Putin und keine NWO, es ist auch kein CIA-Komplott und keine Öl-Sache, keine Merkel, kein König Ibn Saud und kein Ajatollah. Es ist schlicht eine der Folgen der Überbevölkerung. Syrien dürfte zu den Ländern gehören, in denen sich die Bevölkerung alle 30 Jahre verdoppelt. Es vielleicht kein besonders karges Land, aber es reicht einfach nicht mehr für alle. Ähnlich sieht es im Maghreb aus, in Ägypten und in einer handvoll anderer Staaten der Region. Darunter die arabische Halbinsel, deren meiste Staaten derzeit nur durch die in Zeiten hoher Ölpreise angesammelter Währungsreserven geschützt werden. In naher Zukunft wird denen entweder das Öl ausgehen oder bei anhaltend niedrigem Ölpreis das Geld. In keinem Falle wird es dauerhaft für einen Lebensstil in Saus und Braus bei einer schnell wachsenden Bevölkerung reichen. Wir werden dann eine ganze Menge weiterer failed states sehen. Mit Humanität und der Aufnahme von Millionen Flüchtlingen wird das auch nicht mehr zu regeln sein, außer um den Preis des eigenen Untergangs. Das geht nur durch abriegeln, Grenzen ziehen, Grenzen schützen.

Nur meine Meinung.

enickmar

7. Februar 2016 23:42

Die haben sich einfach eine nicht bekloppte Regierung gewählt und schon kommt dieser Soros dort mit seinem „Open-Society“-Zeug nicht weiter.

Das hat eine gewisse Plausibilität. Muß man auch mal feststellen.

Jennie

7. Februar 2016 23:52

nobody
Aus internationaler Sicht ist es wichrig das Deutschland seine Fuesse stillhaelt bis andere beginnen Ihr Migrationsproblem aufzuarbeiten. Erst wenn England oder Frankreich beginnen die eigene Kriese aufzuraeummen duerfen wir hier damit anfangen, es sei den man will unbedingt wieder Bomber fliegen sehen.

Das sehe ich genauso, leider scheinen unsere westeuropäischen Nachbarn und da vor allem die Nachfahren der Wikinger, noch lethargischer und paralysierter zu sein, als man das von den lieben Mitmenschen in der BRD gewohnt ist. Was allerdings auch schon eine echte Leistung ist.

Ja ich habe von Korsika oder Geldermalsen gehört, für mich kündigt eine Schwalbe allerdings noch keinen Sommer an.

calculus

8. Februar 2016 03:51

@Mettigel
"2. Besitzen diese finsteren Gestalten mit ihrem „animalischen Hass“ keine echte Macht (d.h. keine militärische)"

Schon mal was von Otpor/CANVAS gehört? Warum, meinen Sie, hat Rußland die Soros NGOs nicht nur meldepflichtig gemacht, sondern schließlich verboten?

calculus

8. Februar 2016 05:27

@Mettigel
„2. Besitzen diese finsteren Gestalten mit ihrem „animalischen Hass“ keine echte Macht (d.h. keine militärische)“

Noch eine kleine Bitte: Legen Sie mir bitte nichts in den Mund, was ich nicht gesagt habe. Von einem "animalischen Hass" war nie die Rede.

Allerdings glaube ich, daß Macht und Einfluß schon ein Motiv sein können, denn das scheint mir das Ziel einer jeden Politik zu sein. Auch bin ich kein Anhänger der These über ein Ende der Geschichte, so wie es sowohl Geschichtstheorien des untergegangenen Ostens waren (ZIel der Geschichte sei der Kommunismus) oder des Westens sind (Ziel jeglicher Geschichte sei die liberale Demokratie). Das beste Bild für mein Geschichtsverständnis ist vielleicht das Wetter: Es ist ein ständiges Kräftespiel, und kaum hat sich etwas neu geordnet, sind die Karten schon wieder neu gemischt, und es beginnen sich neue Kräfte zu formen, uind alles beginnt von vorne.

Alles was wir tun können, ist zuzuschauen und zu versuchen, dieses scheinbare Chaos zu analysieren und die wirkenden Kräfte zu verstehen.

Von daher bin ich über Ihre vehemente Reaktion etwas irritiert, die Sie meiner Hypothese entgenbringen, neben den klasssichen Kräften, die entlang militärischer Blöcke wirken, supranationale Kräfte anzunehmen, die einerseits mit Staaten/Blöcken interagieren, andereseits jedoch eigene Ziele verfolgen. Daß es sich dabei um eine Hypothese handelt, solte eigentlich bereits dadurch deutlich geworden sein, daß ich lediglich in Frageform formuliert hatte.

Benedikt Kaiser

8. Februar 2016 08:09

Danke an alle, Diskussion geschlossen.
Ein netter Kommentar von Gerrit Hoekman zum Ende:

Wenn man die Vertreter der syrischen Opposition reden hört, fragt man sich oft, in welcher Parallelwelt diese Leute eigentlich leben. Bei den Friedensgesprächen in Genf beharren sie nach wie vor auf Vorbedingungen und scheren sich dabei keinen Deut um die Realitäten, die in Syrien inzwischen entstanden sind. Das Eingreifen der russischen Luftwaffe seit dem letzten September hat das Kräfteverhältnis eindeutig zugunsten der syrischen Armee (SAA) und ihrer Verbündeten verschoben. Die SAA ist mit Unterstützung des mächtigen Verbündeten in vielen Provinzen auf dem Vormarsch und verbessert mit jedem Dorf, das sie zurückerobert, die Verhandlungsposition von Präsident Baschar Al-Assad bei den internationalen Unterredungen.

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