sein südlicher Teil (in dem wir gottlob wohnen), ist ein Widerstandslandstrich ersten Ranges: Alle Wahlkreise (nur Naumburg ganz knapp nicht) gingen aus dem Stand an die Direktkandidaten der AfD – unseren hat der Orgelbauer und Pegida-Mitfahrer der ersten Stunde, Gottfried Backhaus, gewonnen.
Dieser Triumph ist aus drei Gründen unglaublich:
- Das mediale Trommelfeuer gegen die beiden Kreuzchen für die AfD war enthemmt, die Gegner haben alles in Anschlag gebracht, was ihnen zur Verfügung stand: Denunziation, Kriminalisierung, Unterstellung, Verdrehung, Marginalisierung, Moralismus in Bild, Ton und Wort, Verleumdung, offene Parteilichkeit der Neutralität verpflichteten öffentlichen Sender. Was, wenn man die AfD behandelt hätte wie jeden anderen Konkurrenten?
- Die emotionale Barriere ist noch lange nicht abgetragen: Wer sich enttäuscht von den Altparteien abwendet, findet keinesfalls selbstverständlich den Weg zur konservativen Alternative – zu gründlich ist das Gesicht vom vermeintlich häßlichen Rechten, von nationaler Unterkomplexität, vom Brandstifter, vom patriotischen Neidhammel eingebrannt in den Gefühlshaushalt des deutschen Wahlbürgers. Es ist für jeden Einzelnen schon ein Schritt, das, was die zitternde Elite mit aller Macht verhindern will, dennoch zu tun.
- Die AfD hat keine Geschichte. Das, was wir in Sachsen-Anhalt und in den beiden Westbundesländern gestern erlebt haben, geschah aus dem Stand heraus.
Sie war kein schlechter Anblick, gestern in Magdeburg, diese Ansammlung konsternierter Medien-Gesichter. Aber es rührte sich auch dort – wie stets – bei denen, die keine politische Mission, sondern einen journalistischen Auftrag verfolgen, plötzliches, echtes Interesse an einer Partei, die nun eine neue Normalität verkörpert: Die AfD ist innerhalb eines strukturell immer stabiler werdenden Widerstandsmilieus der parteipolitische Baustein. Wer ihre zukünftigen Abgeordneten kennt, weiß, daß sie nicht diffamierbar sind.
Also wirklich: eine historische Stunde war das gestern, und es erwächst aus ihr eine historische Verantwortung für diejenigen, denen der mutige, wendebereite Teil der Wähler einen Auftrag erteilt hat: Land und Volk vor dem Gewaltakt des experimentellen Umbaus in eine Allerweltsgesellschaft zu bewahren.
Es darf einem ruhig mulmig werden beim Gedanken an die Anstrengungen der kommenden Monate zur Aufrechterhaltung dieser Hoffnung. Egal aber, wie es kommen mag: Manche Bilder sind im Kasten!
Schopi
Ja schön und gut, ein Orgelbauer als Direktkandidat.
Im Radio, in den Zeitungen ist aber den lieben langen Tag zu hören / sehen:
Dumpf, arbeitslos, Arbeiter, unteres kleinbürgerliches Milieu…
Woher weiß man das eigentlich so genau? Oder ist das die Nachrede zum "Pack"