Blond in Homs: Ellen Kositza über den »Araber von morgen«

Riad Sattouf ist Sohn einer Französin und eines Syrers und lebt seit seinem zwölften Lebensjahr in Frankreich.

Nils Wegner

Nils Wegner ist studierter Historiker, lektorierte 2015–2017 bei Antaios, IfS und Sezession und arbeitet als Übersetzer.

Zuvor pen­del­ten er und sei­ne Mut­ter gele­gent­lich zwi­schen dem Nahen Osten und Paris. Über die­se wech­sel­vol­le Kind­heit zwi­schen zwei kul­tu­rel­len Polen hat der ehe­ma­li­ge Char­lie Heb­do-Mit­ar­bei­ter zwei auto­bio­gra­phi­sche Comic­bän­de veröffentlicht:

Der Ara­ber von mor­gen ist in bis­her zwei Bän­den erschie­nen (hier Band 1 und hier Band 2 ein­se­hen und bestel­len). Ellen Kositza stellt die Bücher in ihrer jüngs­ten Video-Rezen­si­on vor.

Die Lite­ra­tur­re­dak­teu­rin der Sezes­si­on ist voll des Lobes über Sat­toufs Arbeit. Und in der Tat: Dem Autor und Zeich­ner ist eine gefühl­vol­le, oft wit­zi­ge, immer char­man­te Dar­stel­lung des Lebens eines Schul­kinds ins­be­son­de­re im Syri­en unter der Herr­schaft Hafiz al-Assads gelungen.

Dabei befin­det sich der klei­ne Comic-Riad immer im Span­nungs­feld der grund­ver­schie­de­nen Kul­tur­krei­se, denen er gleich­wer­tig ange­hört. Den kärg­li­chen Ver­hält­nis­sen im bet­tel­ar­men Syri­en ste­hen die gele­gent­li­chen Abste­cher in die Kon­sum­tem­pel des west­lich-libe­ra­len Frank­reichs gegen­über; das Kind steht mit gro­ßen, stau­nen­den Augen vor archai­schen Phä­no­me­nen wie Ehrenmorden.

Wie Ellen Kositza so rich­tig bemerkt: Zur­zeit wird der “Ara­ber von mor­gen” rapi­de zum Euro­pä­er von über­mor­gen gemacht. Ein Ein­blick in das Leben, aus dem ein Teil der all­ge­gen­wär­ti­gen “Flücht­lin­ge” auf unse­ren Kon­ti­nent strö­men, lohnt sich alle­mal – und Riad Sat­toufs Comics sind dar­über hin­aus noch ein Lesevergnügen.

+ Der Ara­ber von mor­gen, Bd 1, 160 Sei­ten, hier ein­se­hen.
+ Der Ara­ber von mor­gen, Bd 2, 160 Sei­ten, hier ein­se­hen.

Und nun: Film ab!

Nils Wegner

Nils Wegner ist studierter Historiker, lektorierte 2015–2017 bei Antaios, IfS und Sezession und arbeitet als Übersetzer.

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