Zuvor pendelten er und seine Mutter gelegentlich zwischen dem Nahen Osten und Paris. Über diese wechselvolle Kindheit zwischen zwei kulturellen Polen hat der ehemalige Charlie Hebdo-Mitarbeiter zwei autobiographische Comicbände veröffentlicht:
Der Araber von morgen ist in bisher zwei Bänden erschienen (hier Band 1 und hier Band 2 einsehen und bestellen). Ellen Kositza stellt die Bücher in ihrer jüngsten Video-Rezension vor.
Die Literaturredakteurin der Sezession ist voll des Lobes über Sattoufs Arbeit. Und in der Tat: Dem Autor und Zeichner ist eine gefühlvolle, oft witzige, immer charmante Darstellung des Lebens eines Schulkinds insbesondere im Syrien unter der Herrschaft Hafiz al-Assads gelungen.
Dabei befindet sich der kleine Comic-Riad immer im Spannungsfeld der grundverschiedenen Kulturkreise, denen er gleichwertig angehört. Den kärglichen Verhältnissen im bettelarmen Syrien stehen die gelegentlichen Abstecher in die Konsumtempel des westlich-liberalen Frankreichs gegenüber; das Kind steht mit großen, staunenden Augen vor archaischen Phänomenen wie Ehrenmorden.
Wie Ellen Kositza so richtig bemerkt: Zurzeit wird der “Araber von morgen” rapide zum Europäer von übermorgen gemacht. Ein Einblick in das Leben, aus dem ein Teil der allgegenwärtigen “Flüchtlinge” auf unseren Kontinent strömen, lohnt sich allemal – und Riad Sattoufs Comics sind darüber hinaus noch ein Lesevergnügen.
+ Der Araber von morgen, Bd 1, 160 Seiten, hier einsehen.
+ Der Araber von morgen, Bd 2, 160 Seiten, hier einsehen.
Und nun: Film ab!