Bewegungsmelder. Tagebuch – Sonntag, 12. Mai

Mathias Brodkorb war einer der wenigen, der "nach Potsdam" ein ernsthaftes Interview mit mir führte. Als er mich anrief, es war der 29. Januar, war ich gerade in einem Mietauto Richtung Passau unterwegs, um die Einreisesperre auf die Probe zu stellen. Letzte Woche las ich sein neues Buch: Gesinnungspolizei im Rechtsstaat. Nur scheinbar geht es darin um den Verfassungsschutz. Eigentlich dreht es sich um den epochalen Betrug, auf dem unser heutiges System fußt.

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

Denn egal, wie man es dreht und wen­det: Der Kern­vor­wurf des VS ist und bleibt der Volks­be­griff. Unser Volks­be­griff, aus dem sich Migra­ti­ons­po­li­tik und Remi­gra­ti­ons­for­de­rung ablei­ten, war der Grund für die Pots­dam-Kam­pa­gne. Und der Volks­be­griff ist auch der Grund, war­um man Poli­ti­ker wie Krah für ihre Geo­po­li­tik angreift, wäh­rend eine Wagen­knecht ver­gleichs­wei­se unge­scho­ren davonkommt.

Er ist das gro­ße Tabu. Davor ragt das bizar­re Dog­ma unse­rer Zeit: “Es gibt kein deut­sches Volk, außer in Schuld­fra­gen”. “Cre­do quia absur­dum” – Heer­scha­ren an Poli­tik­wis­sen­schaft­lern, Phi­lo­so­phen und Juris­ten beu­gen sich dem absur­den Dik­tum und tun so, als gäbe es kein deut­sches Volk (wäh­rend sie im sel­ben Atem­zug das jüdi­sche und das ukrai­ni­sche Volk gar als “Schick­sals­ge­mein­schaft” verteidigen).

Brod­korb ist ein Ket­zer. Im Inter­view mit der WELT bekennt er mutig:

Daher ist es auch nicht ver­fas­sungs­wid­rig, son­dern folgt viel­mehr der Logik des Grund­ge­set­zes, dass die Bun­des­re­gie­rung die “eth­no­kul­tu­rel­le Iden­ti­tät” Aus­lands­deut­scher mit Steu­er­mit­teln för­dert. Wenn die Argu­men­ta­ti­on von Tei­len des Ver­fas­sungs­schut­zes kor­rekt wäre, müß­te selbst Bun­des­kanz­ler Hel­mut Kohl nach­träg­lich als völ­ki­scher Extre­mist gelten.

Er bezieht sich dabei auf die Ein­bür­ge­rung von Mil­lio­nen Ruß­land­deut­scher nach Arti­kel 116, mit der auch Krah Tilo Jung alt aus­se­hen ließ. Natür­lich ist das uns Rech­ten längst bekannt und wur­de bereits alles längst in IfS-Stu­di­en durch­ex­er­ziert. Aber es kommt eben auch dar­auf an an, wer etwas sagt – und nicht nur, was gesagt wird.

Mar­tin Wage­ner ket­zer­te in sei­ner Mono­gra­fie Kul­tur­kampf um das Volk eben­falls, schon vor Brod­korb, gegen den Volks­be­griff. Ein wich­ti­ger deut­scher Staats­recht­ler leis­tet ihnen post­hum Schüt­zen­hil­fe. Kein Gerin­ge­rer als Ernst-Wolf­gang Böcken­för­de schrieb im Buch Recht, Staat und Frei­heit folgendes:

So wich­tig die rechts­staat­li­che Frei­heits­si­che­rung für eine Staats­ord­nung heu­te ist, kein Staat kann allein aus der Gewäh­rung rechts­staat­li­cher Frei­heit sich kon­sti­tu­ie­ren oder erhal­ten.
Er bedarf eines eini­gen­den Ban­des, einer homo­ge­ni­täts­ver­bür­gen­den Kraft, die die­ser Frei­heit vor­aus­liegt und den Staat als poli­ti­sche Ein­heit erhält. (…) Das Bei­spiel der Wei­ma­rer Repu­blik spricht hier eine deut­li­che Spra­che. Was ihren Unter­gang her­bei­führ­te, war nicht ein Man­gel an rechts­staat­li­cher Frei­heit, son­dern der Man­gel an poli­ti­scher Homo­ge­ni­tät und demo­kra­ti­scher Loya­li­tät bei den ver­schie­de­nen Grup­pen und im Vol­ke selbst. Die USA gera­ten gegen­wär­tig, vom Aus­gangs­punk­te des Ras­sen­pro­blems her, in eine ana­lo­ge Krise.

Böcken­för­des Über­le­gun­gen enden bekann­ter­ma­ßen in der Apo­rie sei­nes “Dik­tums”. Wie sein Ver­weis auf Wei­mar zeigt, ver­steht er Homo­ge­ni­tät pri­mär ideo­lo­gisch. Aber gera­de der letz­te Satz zeigt: Auch Böcken­för­de müß­te jener ideo­lo­gi­schen Sek­te, die heu­te das Grund­ge­setz in ihrem Sin­ne aus­legt, als “völ­kisch” oder gar “ras­sis­tisch” gelten.

Die­se Doku­men­te sind wich­tig. Sie zei­gen, daß nicht wir extrem und vom Weg abge­kom­men sind. Die heu­ti­ge Aus­le­gung der Ver­fas­sung ist eine hoch ideo­lo­gi­sche Extrem­po­si­ti­on, die nicht dem Telos und in vie­len Fäl­len nicht ein­mal dem Wort­laut des Grund­ge­set­zes ent­spricht. Das Grund­ge­setz ist ein frei­heit­li­cher, indi­vi­dua­lis­ti­scher Ent­wurf, der sich ein­deu­tig gegen bio­lo­gi­schen Tota­li­ta­ris­mus des NS rich­tet. Es ist aber kei­ne post- oder gar anti­na­tio­na­le Uto­pie. Das Grund­ge­setz ist kein natio­na­ler “Selbst­mord­pakt”.

Es ist mit einem eth­no­kul­tu­rel­len Volks­be­griff ohne wei­te­res ver­ein­bar. Ja, es setzt, wie Böcken­för­de klar­stellt, das Volk als ein­deu­tig auch eth­no­kul­tu­rell ver­stan­de­ne “homo­ge­ni­täts­ver­bür­gen­de Kraft” voraus.

Der poli­ti­sche Geg­ner zieht alle poli­ti­sche Legi­ti­ma­ti­on aus die­sem Text. Er hat ihn jedoch zu einer huma­nis­tisch-glo­ba­lis­ti­schen Mons­tranz ver­kitscht, die nicht mehr ratio­nal begrif­fen, son­dern blind ver­ehrt wer­den soll. Fast ver­ständ­lich ist daher die Aver­si­on in rech­ten Krei­sen, wenn sie nur das Wort “Grund­ge­setz” hören. Doch genau dar­auf spe­ku­liert die “Stra­te­gie der Span­nung”, die unser Geg­ner betreibt. Rech­ter “Extre­mis­mus” wird gezielt pro­vo­ziert und produziert.

Der rich­ti­ge Ansatz gegen die­se anti­na­tio­na­le Zivil­re­li­gi­on ist daher die Refor­ma­ti­on – unter Beru­fung auf den Gründungstext.

Brod­korb und Wage­ner machen den Anfang. Wel­cher Mönch aus den Klau­sen der ideo­lo­gi­schen Staats­ap­pa­ra­te und Gerich­te wird wohl unser “Ver­fas­sungs­lu­ther”?

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Diens­tag , 7. Mai

Eigent­lich woll­te ich am Wochen­en­de einen Tage­buch­bei­trag über den Vor­trag des “Schat­ten­ma­chers” in Wien ver­fas­sen. Mar­tin Licht­mesz ist mir Gott sei Dank zuvor gekom­men. Dem Vor­tra­gen­den gelang es, vie­le dys­to­pi­sche Sor­gen über eine end­lo­se Per­fek­ti­on der Tech­nik zu zer­streu­en. Eine her­vor­ra­gen­de Zusam­men­fas­sung fin­det sich hier. 

Ursprüng­lich hat­te ich geplant, die­se Tage in Deutsch­land zu ver­brin­gen. Das Akti­vis­ten­wo­chen­en­de der iden­ti­tä­ren Grup­pe “R21” in Schwa­ben stand an. Erik Ahrens hat die Trup­pe ein­mal als “Hid­den Cham­pi­ons” beschrie­ben: “meist schwä­bi­schen KMU, die nicht über­mä­ßig bekannt sind, aber in ihrem Bereich welt­weit führen.”

Tat­säch­lich ist die Grup­pe “Reconquista21” ein run­des, effek­ti­ves und unglaub­lich stil­vol­les Pro­jekt, was die Fotos des Wochen­en­des ein­drucks­voll belegen.

War­um war ich nicht dabei? Immer noch steht ein mög­li­ches Ein­rei­se­ver­bot im Raum. Letz­ten Mon­tag mach­te ich eine Pro­be aufs Exem­pel. Mit Fried­rich Lang­berg, dem Ko-Mode­ra­tor mei­ner Mon­tags­sen­dung “MSLi­ve”, mach­te ich mich auf den Weg in die Bun­des­re­pu­blik. Urplötz­lich tauch­ten wir vor dem Rat­haus in Pots­dam auf und über­ga­ben dem Bür­ger­meis­ter einen Geschenkkorb.

Der Inhalt: Baut­z­ner Senf, Red Bull, Mül­ler­milch und eine Exem­plar Remi­gra­ti­on. (Gegen Mike Schu­bert lau­fen der­zeit Kor­rup­ti­ons­er­mitt­lun­gen. Ich hof­fe, das Prä­sent hat ihn aufgemuntert.)

Danach begann ein wil­der Ritt. Wir “flo­hen” aus der Bun­des­re­pu­blik. Offi­zi­ell bin ich näm­lich laut Bun­des­po­li­zei “ver­deckt zur Fahn­dung aus­ge­schrie­ben”. Grund dafür ist laut SPIE­GEL-Anfra­ge eine “Gefah­ren­pro­gno­se”.

Das Expe­ri­ment war genau durch­dacht. Ich woll­te damit ers­tens tes­ten, ob ich unbe­merkt ein­rei­sen kann (was klapp­te) und zwei­tens her­aus­fin­den, wie die Poli­zei auf mei­ne Ein­rei­se reagier­te. Das Ergeb­nis war über­ra­schend: Wir wur­den, obwohl Lin­ke auf Twit­ter sich die Fin­ger wund schrie­ben, nicht ein­mal aufgehalten.

Die Pres­se erei­fer­te sich über mei­ne “Ges­te der Pro­vo­ka­ti­on”. Pots­dam ist erbost. “Ein zwei­tes Mal ist die Stadt nicht bereit, sich das anzu­schau­en”, ver­kün­det empört der Anwalt der Stadt.

Doch wie steht es nun wirk­lich um das (Sch)Einreiseverbot? Der Bescheid der Stadt Pots­dam war gül­tig, aber die Voll­stre­ckung wur­de aus­ge­setzt. Der Anwalt der Gegen­sei­te hat uns ver­si­chert, daß man bis zum Urteil des Eil­ver­fah­rens abwar­ten würde.

Den­noch kann die Bun­des­po­li­zei jeder­zeit ad hoc mei­ne Ein­rei­se ver­wei­gern, sofern sie mich an der Gren­ze abpaßt. Gelingt es mir, unbe­merkt ein­zu­drin­gen, reagiert man offen­bar nicht. Den­noch soll­te ich wohl Akti­vis­ten­wo­chen­en­den, Fes­te und Vor­trä­ge mei­den. Ich will nie­man­dem unnö­tig die Poli­zei ins Haus holen.

Wei­ters fürch­te ich, daß stän­di­ge Grenz­pos­sen ermü­dend wir­ken könn­ten. In die­ser Audio­ana­ly­se mache ich mir über alle Hand­lungs­op­tio­nen Gedan­ken. Der­zeit ten­die­re ich dazu, das ers­te Urteil im Eil­ver­fah­ren abzu­war­ten. Soll­te das Ein­rei­se­ver­bot Bestand haben, behal­te ich mir wei­te­re Schrit­te vor.

Auch die Ankün­di­gung einer spon­ta­nen Rei­se nach Süd­ti­rol an die­sem Wochen­en­de (es geht um den Besuch des Süd­ti­ro­ler Poli­ti­kers und ehe­ma­li­gen Lan­des­kom­man­dan­ten des Süd­ti­ro­ler Schüt­zen­bun­des Jür­gen Wirth Ander­lan) erreg­te die Gemü­ter. Ein Par­ti­sa­nen­ver­band will sich mir in den Weg stel­len. Es bleibt span­nend und ich wer­de lau­fend hier dar­über berichten.

– – – – –

Mitt­woch, 1. Mai

Am 12. Mai 2015 ver­faß­te ich unter dem Titel „Blog­gen unter Span­nung“ mei­nen ers­ten Bei­trag auf der „Sezes­si­on im Netz“. Seit­dem dien­te die­se Sei­te als Log­buch mei­ner geis­ti­gen und poli­ti­schen Ent­wick­lung. Gehe ich durch mei­ne 129 Arti­kel, so erle­be ich die Höhen und Tie­fen aus fast zehn Jah­ren Akti­vis­mus neu. Ich sehe die Ent­wick­lung tem­po­rä­rer Inter­es­sens­ge­bie­te eben­so wie rote Linien.

Vor einer Woche frag­te mich Götz Kubit­schek, ob ich nach ihm und Mar­tin Licht­mesz ein drit­tes Tage­buch eröff­nen wol­le. Ich sag­te zu und begin­ne damit ein neu­es Kapi­tel auf die­sem Blog. „Hin­ter den Lini­en“ mach­te im letz­ten Herbst den Anfang. Götz Kubit­schek gab in mili­tä­ri­schem Duk­tus den Ton vor. Ziel des For­mats: Das, was pro­to­kol­liert wer­den müs­se, “nicht in Form gro­ßer Bei­trä­ge“ fest­zu­hal­ten, son­dern in Form „kur­zer Anmer­kun­gen und Hinweise“.

Ich schlie­ße mich mit einem ähn­li­chen Titel an. Der „Bewe­gungs­mel­der“ wird eine Art öffent­li­ches, digi­ta­les Kol­lektaneen­buch, in dem ich fol­gen­des knapp fest­hal­ten werde:

1. Was sich um uns auf der Mikro- und Makro­ebe­ne bewegt: geo­po­li­ti­sche Ent­wick­lun­gen und par­tei­po­li­ti­sche Manö­ver. Dabei ana­ly­sie­re ich, wie stets, alles gemes­sen an sei­nem Nut­zen und Nach­teil für die Remigration.

2. Was die Bewe­gung tut: Als Betei­lig­ter berich­te ich aus ers­ter Hand und aus der ers­ten Rei­he. Wie steht es um den deutsch­spra­chi­gen Wider­stand in Form von Avant­gar­de und Mas­sen­be­we­gung? Ich berich­te von Repres­si­on und Aktio­nen, Stra­te­gien und Aus­sich­ten der neu­rech­ten Bewegung.

3. Was mich bewegt: die Fra­gen, die mich antrei­ben, die Ideen und Mythen, die mich moti­vie­ren, die Bil­der und Gedan­ken, die mich berüh­ren. Immer­hin geht “Emo­ti­on” ja auf das latei­ni­sche “move­re – bewe­gen“ zurück.

Die­se Fra­gen waren The­ma mei­nes ers­ten Blog­bei­trags, des­sen letz­ten Absatz ich den kom­men­den Tage­buch­ein­trä­gen vor­an­stel­len will:

Was wir heu­te erle­ben, sprengt jedes Erklä­rungs­sche­ma. Es ist kei­ne „Ver­schwö­rung“ der Fein­de unse­rer Hei­mat. Es ist aber auch kein „Win­ter der Kul­tur“, kein Dahin­schei­den in „spät­rö­mi­scher Deka­denz“. Bei vol­lem Bewußt­sein, im Glau­ben an eine „höhe­re Mis­si­on“ und angeb­li­che Wahr­heit, zer­stö­ren wir uns selbst, obwohl wir alle tech­ni­schen und öko­no­mi­schen Mit­tel hät­ten, um unser Dasein zu sichern. (…) Es ist, wie Ber­na­nos schrieb: „Die gegen­wär­ti­ge Unord­nung kann man kei­nes­wegs mit jener ver­glei­chen, die die Welt nach dem Sturz des Römer­rei­ches ver­heer­te. Wir erle­ben nicht das natür­li­che Ster­ben einer gro­ßen mensch­li­chen Kul­tur, son­dern die Geburt einer unmensch­li­chen Kultur.“

Unser Unter­gang ist ein noch undurch­schau­ba­res Geheim­nis. Wir wis­sen noch gar nicht, was heu­te mit uns geschieht. Für mich steckt in die­ser Erkennt­nis der Nicht-Erkennt­nis auch ein ech­tes Ver­spre­chen und eine Hoff­nung: Eben­so ein­zig­ar­tig und neu wie die­ses sui­zi­da­le Fie­ber, eben­so unvor­her­seh­bar wie sein Auf­kom­men könn­ten auch die Mög­lich­kei­ten einer spon­ta­nen Rege­ne­ra­ti­on und einer Wen­de sein.

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

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Kommentare (5)

Le Chasseur

13. Mai 2024 09:54

Bei der Achse des Guten gibt es einen ausführlichen Artikel zu der angeblichen SA-Parole, wegen der Höcke vor Gericht steht: 
https://www.achgut.com/artikel/auch_sozialdemokraten_riefen_alles_fuer_deutschland

Wahnsinnistkeinemeinung

13. Mai 2024 11:45

Mir scheint es vielmehr so zu sein, dass es der herrschenden Klasse immer wieder gelingt, einen Gutteil des Wahlvolkes erneut in den Würgegriff der Altparteien zu treiben. Wir sehen was in der CDU geschieht und meine Befürchtung ist, dass man die derzeitige Regierung abwählen wird und das alte Spiel unter Merkel einfach von Neuem spielt. Immerhin war es die CDU, die mehr als anderthalb Jahrzehnte das Land und Europa systematisch ruiniert hat. Die AfD könnte lediglich als Steigbügelhalter fungieren. Diese Überlegung ist sicherlich keine bahnbrechende Erkenntnis, aber eine Wende sehe ich vorerst nicht. Alles hängt nun von der Einigkeit innerhalb der AfD ab. Provokationen und Ausfälle sind kontraindiziert.

Mitleser2

13. Mai 2024 12:19

Zu dem Verfahren in Münster: Es gibt ja wohl in der AfD Kreise (Schnellroda nahestehend?), die das gesamt Vorgehen dort immer kritisiert haben. Es wäre interessant, dazu mehr zu wissen. Findet man das was? 

Maiordomus

13. Mai 2024 16:46

Danke, MS, für den "Brodkorb". Auch Wagner und grundsatzpolitisch dem seit 50 Jahren für modernes Naturrechtsdenken massgeblichen Böckenförde. Sauber dargestellt, bezüglich Widersprüchen, wie man die ethnische Dimension von "Volk (jenseits von Überbetonung) schlicht unter den Tisch wischt. 
Die Frage ist, wie Sie sich präsentieren, als "rechter Oesterreicher" mit Einreiseverbot in BRD, zwar fragwürdig, bei Einreisemöglichkeit von jeder Menge auch papierloser Krimineller. Aber ist es polit. Klugheit, wie Sie glauben, sich auf diese Weise in die "erste Reihe" der Deutschlandbefreier  stellen zu müssen? Wie Sie eitel genug selber betonen. Auch Tegerfelden in der Schweiz stimmt ohne Sie, auch wenn's bisher zu wenig nützte, gegen Masseneinwanderung. Auf theoretischem/ metapolitschem Gebiet muss sich jeder fragen, wo sein effizienter, auch untergründig wirkender Platz sei; zu schweigen davon, ob Nachahmung linker Theoreme bei Rechten funktioniere. "Metapolitisches" Gewicht muss man sich anders erarbeiten. Gilt auch für den von mir kürzlich kritisierten Köppel, bedeutenden Publizisten, Gewährleister von Nischen, für mich auch schon wertvoll, durchaus geschätzt. Ihm gelingt es aber als Moderator usw. immer weniger, aus dem Käfig der Parteilichkeit herauszufinden. Dies würde ich, hoffentlich ohne Käfig, von Ihnen als Aktivist zwar gar nicht erwarten. "Aktivisten", auch Köppel, erlangen jedoch seltien die nötige Autorität.       

Laurenz

13. Mai 2024 17:07

@Maiordomus ... Es existieren Schweizer-Deutsche, wie Sie & es gibt den Schweizer-Franzmann. Es gibt Österreich-Deutsche & zB Burgenlandkroaten. Interessiert Sie tatsächlichen, welchen Paß MS in der Tasche hat? Auch Meta-Politik funktioniert nicht mehr ohne Reichweite. Und Ihre Parteilichkeit wird durch die herrschende Kaste vorgegeben. Sollen Köppel & auf dem linken Spektrum Jung jetzt auch noch die üblichen Schundfunk-Gestalten einladen, die eh schon in jeder Talk-Schau sitzen & vom Relotius für Bill-Gates-Milliarden gehypt werden?

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