Was nach der Aktion uns gehört:

die Erkenntnis, daß wir innerhalb weniger Tage zwei Dutzend gute Leute zusammenziehen können(ich meine: wirklich gute...

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Leu­te); und weil Felix und ich ein biß­chen zu spät kamen, erleb­ten wir den schö­nen Moment, daß am Treff­punkt im Cafè schon alle war­te­ten, um uns in die Mit­te zu neh­men, zur Lagebesprechung;

die Sicher­heit, daß es reicht zu sagen: Kommt dort hin, bringt das mit, es wird gut! Nach Frank­furt wis­sen wir, daß das Ver­trau­en dafür da ist;

die Über­zeu­gung, daß es der rich­ti­ge Weg ist. Die ist gar nicht auf­zu­wie­gen, die­se Erfah­rung des Pla­nens, des Umpla­nens, der Übun­gen auf einem dunk­len Park­platz, des Inn­ein­an­der­grei­fens und des Gelin­gens. Gro­ße Disziplin.

der Moment – aber ich glau­be, daß ich den nur mit den bei­den tei­le, die mich nach vorn und nach hin­ten abschirm­ten und so sicher durch den Tumult scho­ben, als hät­ten wir das geübt. Der Moment war so: Der eine griff mir an die Schul­ter und raun­te, da hat dich einer erkannt, und der ande­re öff­ne­te schon den Ruck­sack mit dem Mega­fon, und ich leg­te los, von oben über die Zuschau­er hin­un­ter. Unten lös­ten sich zwei Ord­ner und kamen rasch die Trep­pe hoch, aber sie hiel­ten in der Bewe­gung inne, weil einer unse­rer Jungs an ihnen vor­bei nach unten dräng­te. Die Ord­ner dreh­ten sich um und sahen, daß vor dem Podi­um ein Amei­sen­hau­fen aus­ge­bro­chen war: Alle agier­ten schlag­ar­tig, kei­ner drück­te sich, der Raum gehör­te uns.

Mit­leid – vor allem mit einem, der Flo­ri­an R. heißt. Er saß auf zwei Aka­de­mien in Schnell­ro­da mit am Tisch, ließ sich ein Bier von mir aus­ge­ben und tat ein biß­chen unab­hän­gig. Aber: war will­kom­men wie jeder! Und jetzt hängt er vor sei­nem PC, betreibt ein irrele­van­tes Blog, auf das mich vor­hin einer sei­ner sechs­und­zwan­zig Leser auf­merk­sam mach­te (von denen ich drei­und­zwan­zig ken­ne) – und kreist um uns, hat zu jedem Ton von uns ein Tön­chen hin­ter­her­zu­flö­ten und spielt den Anti­fan­ten. Jun­ge, wärst ehr­lich gewe­sen und ein wenig intel­li­gen­ter: Ich hätt Respekt. Aber so? Wie kommst Du bloß wie­der los von uns, hm?

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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