Dort gelang dem “Bloc Identitaire” eine spektakuläre Provokation: für mehrere Stunden besetzten etwa 100 Aktivisten das Dach einer im Bau befindlichen Moschee in Poitiers und protestierten gegen die Islamisierung ihres Heimatlandes.
Die Wahl Poitiers’ ist natürlich kein Zufall. Hier schlug Karl Martell im Oktober 732 eine entscheidende Schlacht gegen die nach Mitteleuropa vordringenden Mauren, die in den Jahrzehnten zuvor bereits die iberische Halbinsel erobert hatten. Karl der Große war zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal geboren, und die Geschichte des Abendlandes wäre wohl erheblich anders verlaufen, hätten die Franken diesen Kampf verloren. Die Schlacht von Tours und Poitiers war für die Entwicklung der späteren Franzosen wohl ebenso bedeutend wie die Varusschlacht im Jahre 9 n. Chr. für das spätere Volk der Deutschen.
Unfaßliche 1380 Jahre später scheint unsere gemeinsame von Charlemagne begründete Geschichte an ihr Ende gekommen zu sein, während der alte Erzfeind Islam, statisch wie die meisten orientalischen Kulturen, sich vergleichsweise wenig gewandelt hat. Heute leben Millionen von Arabern und anderen Moslems in Frankreich, ganz ohne militärische Expansion, sondern vielmehr auf freundliche und großzügige Einladung der französischen Republik. Während der christliche Gott gestorben zu sein scheint, und seine Kirchen täglich leerer werden, wachsen die Moscheen in Mitteleuropa wie Pilze aus dem Boden.
Die “Islamisierung” Frankreichs ist jedoch nur ein (wenn auch schwerwiegender) Begleiteffekt eines allgemeinen Einwanderungsproblems. Eine unlängst in Frankreich veröffentlichte staatliche Studie stellte fest, daß es um die “Integration” der Einwanderer insbesondere aus mahgrebinischen Ländern schlecht bestellt ist. Nicht nur zerfällt die Einheit der Nation, die ihre Assimilationskraft verloren zu haben scheint, zusehends; die “Franzosen des Stamms” werden auch demographisch rapide verdrängt. In vielen Großstädten Frankreichs macht sich seit langem ein aggressiver, ethnisch aufgeladener, anti-französischer, anti-weißer Nationalismus und Rassismus bemerkbar.
Dies ist der Hintergrund eines effektvoll gemachten Protestvideos, das die “Génération Identitaire” vor rund zwei Wochen ins Netz stellte, und das sich inzwischen zum “viralen” Renner entwickelt hat. Darin fallen unter anderem Sätze wie:
Wir sind die Generation, die ihr Leben riskiert, wenn man die falsche Person ansieht, eine Zigarette verweigert, oder eine Gesinnung hat, die anderen Leuten nicht gefällt.
Wir sind die doppelt bestrafte Generation: Dazu verdammt, in ein Sozialsystem einzuzahlen, das so großzügig zu Fremden ist, daß es für die eigenen Leute nicht reicht.
Unsere Generation ist das Opfer der 68er, die sich selbst befreien wollten von Tradition, Wissen und autoritärer Erziehung. Aber sie haben es nur geschafft, sich von ihrer Verantwortung zu befreien.
Wir glauben nicht mehr, daß “Khader” unser Bruder sein kann, wir haben aufgehört, an ein “globales Dorf” und eine “Familie der Menschen” zu glauben.
Wir haben entdeckt, daß wir Wurzeln, Vorfahren und darum auch eine Zukunft haben.
Glaubt bloß nicht, dies wäre nur ein Manifest: dies ist eine Kriegserklärung.
Als Symbol haben die “Identitären” das griechische “Lambda” gewählt, das im alten Sparta die Schilde der Hopliten zierte. Die Mutterorganisation “Bloc Identitaire” führt zudem einen Eber als Wappentier: darin drückt sich auch der trotzige Stolz der als “Schweinefleischfresser” beschimpften aus, deren uraltes traditionelles Nutztier in den Augen der Zuwanderer als “unrein” gilt.
https://www.youtube.com/watch?v=dsVkTlmeh‑s
Die “Occupy Mosque”-Aktion in Poitiers, die staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wegen “Eigentumszerstörung, unerlaubter Demonstration sowie Anstiftung zum Rassenhaß” nach sich zog, hat jedenfalls in Frankreich für erheblichen Wirbel gesorgt. Reaktionen kamen von höchster Stelle: Premierminister Jean-Marc Ayrault und Innenminister Manuel Valls (beide Parti socialiste) verurteilten die Aktion als “Bruch des Sozialvertrags und der republikanischen Ordnung”. Sozialistische und kommunistische Politiker, wie immer eifrig engagiert, islamische Interessen zu förden und jeglichen Versuch der Verteidigung des Eigenen zu diffamieren, forderten gar ein Verbot der Gruppe.
Rund 250 Artikel erschienen in der regionalen und überregionalen Presse, zumeist mit dem Versuch, die Gruppe als “Nazis” und “Extremisten” zu brandmarken. Ein Bericht auf dem Sender France 3 rückte etwa eine hakenkreuzgeschmückte Netzseite ins Bild, die nichts mit den “Identitären” zu tun hat. Auch die spärlich in den deutschen Sprachraum durchgesickerten Berichte sprachen von “Glatzen” (wie man auf dem Video unten sehen kann, trägt kein einziger der Aktivisten eine solche) und “Rechtsextremisten”. Der Bürgermeister von Poitiers versicherte der Presse, daß die 7000 in der Stadt lebenden Moslems (das sind bereits rund 8% der Gesamtpopulation) im schönsten Einvernehmen mit dem Rest der Bevölkerung leben würden.
Auf ihrer Netzseite wies “Génération Identitaire” auf pikante Hintergründe hin: der tunesische Imam von Poitiers, der die Aktivisten als “Fanatiker” bezeichnete, sei Mitglied der UOIF (Union der islamischen Organisationen Frankreichs) und stünde der Muslimbruderschaft sowie der islamistischen Bewegung Ennahda in Tunesien nahe. Premierminister Ayrault habe während seiner Amtszeit als Bürgermeister von Nantes einem moslemischen Kulturzentrum 200,000 Euro Subvention zukommen lassen, das ebenfalls von der UOIF geleitet werde. Und diese habe auf ihren Kongressen des öfteren Redner eingeladen, die zur Tötung von “Ungläubigen”, Juden und Homosexuellen sowie zur Eroberung Europas aufriefen. (Ginge man eigentlich zu weit, solche Begünstigungen und Allianzen als “Kollaboration” zu bezeichnen?)
Nicht nur hier werde mit zweierlei Maß gemesssen. Dieselbe Presse, die nun die Identitären verdammt, habe eben noch die Gruppe “Pussy Riot” hochgejubelt und ihren Auftritt in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale zum legitimen Protestakt verklärt. Es gäbe aber einen wichtigen Unterschied: während die “Pussies” einen Gottesdienst im Inneren der Kirche gestört hätten, seien die identitären Aktivisten nur aufs Dach einer Baustelle geklettert. In der Art, wie die Aktion der Gruppe und ihre politischen Ziele von den Medien niedergeknüppelt wurden, sehen die Identitaires ein Zeichen von “Angst” und ein Symptom für den Verfall des Systems.
Ihre zentralen Forderungen lauten so:
Wir wollen keine außer-europäische Einwanderung mehr, und lehnen den Bau einer weiteren Moschee auf französischem Boden ab. Seit den ersten afrikanischen Einwanderungswellen und dem 1974 beschlossenen Gesetz zum Familiennachzug wurde unser Volk kein einziges Mal danach gefragt, mit welchen Bevölkerungsgruppen es zusammenleben will.
Die Masseneinwanderung hat unser Land radikal verändert: laut der letzten Studie des INSEE (staatliches Statistikamt) haben 43 % der 18–50jährigen im Ballungsraum Paris einen Migrationshintergrund. Ein Volk kann sich von einer Wirtschaftskrise oder einem Krieg erholen, aber nicht von einem Bevölkerungsaustausch: ohne Franzosen gibt es auch kein Frankreich mehr.
Das ist eine Überlebensfrage: darum hat jedes Volk das unabdingbare Recht, selbst zu entscheiden, ob und wieviele Fremde es aufzunehmen wünscht. Da uns dieses Recht verweigert wurde und unsere Generation dafür auf der Straße bezahlen muß, in ständiger Konfrontation mit dem Gesindel, das uns einschüchtern will, sagen wir: es reicht, wir weichen nicht mehr zurück!
Wir verlangen eine Volksabstimmung über die Einwanderung und die Errichtung islamischer Kultstätten in Frankreich. Wir werden nicht das Feld räumen, solange man uns nicht gehört und unsere Forderungen erfüllt hat.
Wir sind uns bewußt, daß unser Kampf eben erst begonnen hat. Daher rufen wir alle jungen Europäer auf, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und sich der Vorhut der aufrechten Jugend anzuschließen. Ganz Europa möge unseren Ruf hören: hier und jetzt wollen wir die WIEDEREROBERUNG!
“Génération Identitaire” geht wohl recht in der Annahme, daß diese Forderungen durchaus ein Mehrheitspotenzial haben, und die Meinungsmacher fürchten, diese Botschaft könne ungefiltert durchsickern. Begrüßenswert und fruchtbar ist dabei, daß sie sich dabei nicht auf anti-islamische Agitation eingeschossen haben, wie das etwa in Deutschland meistens üblich ist, sondern den viel wichtigeren Punkt betonen, dem Volk das nur mehr auf dem Papier vorhandene Recht auf seine Selbstbestimmung wiederzugeben.
Und das ist wohl auch die peinlichste Frage nicht nur für die Eliten in Frankreich: welche Rechtfertigung haben sie, die sich Demokraten und Volksvertreter nennen, eigentlich dafür, diese radikale Entwicklung, die überwiegend negative Folgen zeigt, ohne Befragung des Staatsvolkes in Gang gesetzt zu haben? Es liegt auf der Hand, daß sie ein Interesse daran haben, diese Frage nicht aufkommen zu lassen, und diejenigen, die sie stellen, zu kriminalisieren.
Realist
Die Génération Identitaire macht es vor - die Forderung auf echte Autonomie des Volkes muss nicht tiefgründig in ausholenden philosophischen Abhandlungen hergeleitet werden. Das Bauchgefühl "Unser Land, unsere Regeln" muss nur deutlich artikuliert und auf die Straße getragen werden.
Man kann dieser Bewegung nur das Allerbeste wünschen. Möglicherweise ist das die letzte Chance Europas.