Der wohl für alle Zuhörer niederschmetterndste Beitrag kam von Karlheinz Weißmann, der als Gymnasiallehrer den “Augiasstall” des Bildungssystems aus eigener Anschauung kennt.
Dabei ist Deutschland gesamteuropäisch gesehen noch nicht einmal am Übelsten dran. Im zentralistisch regierten Frankreich hat nach Weißmanns Bericht bereits mehr oder weniger eine bildungspolitische Gleichschaltung nach den Vorgaben einer absurd egalitären Ideologie stattgefunden. Das bedeutet, daß zwar 90% der Schüler die Hochschulreife erreichen, aber kaum 40 Prozent die Verkehrssprache beherrschen, während nur 10 Prozent der Schulen des Landes “so etwas” wie ein überdurchschnittliches Niveau halten können.
Die Literaturfremdheit ist ebenso eklatant wie der Verfall der Fähigkeit sinnentnehmenden Lesens. Während in den Worten Weißmanns “Leistungsfähigkeit, Anstrengungsbereitschaft und Belastbarkeit der Heranwachsenden kontinuierlich sinken”, werden die vergebenen Noten wundersamerweise immer besser und besser und die staatlichen Statistiken immer glänzender.
Gleichzeitig steigt die Gewalttätigkeit der Schüler gegen Einrichtungsgegenstände und Mitschüler, insbesondere in jenen Schulen mit hohem Ausländeranteil, was zu thematisieren selbstverständlich tabu ist. Polizeikontrollen und verschärfte Sicherheitsmaßnahmen gehören mancherorts ebenso zum Alltag wie bewaffnete Übergriffe.
Der Unterricht selbst hat sich nach dem Wunsch einschlägiger pressure groups streng nach politkorrekten Vorgaben zu richten, was vor allem die Kniebeuge vor dem “Big Other”, also die Förderung von “Schuldkult” und Demontage der eigenen nationalen und europäischen Kultur mitsamt komplementärem Loblied auf die “Verdammten der Erde” in der Dritten Welt bedeutet: letztlich also wird den Autochthonen die Unterwerfung unter die künftigen neuen Herren, die zur Gegenkolonisation übergegangen sind, als offiziell erwünschter Lehrstoff vermittelt. Zur Staatsräson gehört auch das systematische Niederknüppeln der sogenannten “Islamophobie” durch Gesetzesparagraphen und die Androhung sozialer Ausgrenzung.
Frankreich ist heute ein Land, in dem eine Gestalt wie Frédéric Mitterrand Kultusminister werden konnte, der unter anderem eine Abschaffung des Begriffs der “Fremdsprache” und die Gleichstellung des Arabischen mit dem Französischen forderte. Das ist derselbe Mann, der in einem Buch freimütig seine sextouristischen Abenteuer mit philippinischen Minderjährigen bekannte und darin folgende aufschlußreiche Sätze schrieb:
All diese Rituale des Marktes für schöne Jünglinge, des Sklavenmarktes, erregen mich gewaltig. Die verschwenderische Fülle sofort verfügbarer Jungen versetzt mich in einen Zustand der Begierde, den ich nicht mehr bremsen oder verbergen muss. … Geld und Sex, ich bin im Herzen meines Systems… Die westliche Moral, die ewige Schuld, die Schmach, die ich mit mir herumschleppe, fliegen in Stücke.
Auf den französischen Lehrern lastet unterdessen ein beispielloser Druck, der zu Resignation, Depression und Demoralisierung führt: in keiner Berufsgruppe ist die Selbstmordrate so hoch.
Demgegenüber ist die Lage im föderalen und zentralierungsresistenteren Deutschland noch nicht gar so schlimm: die sich abzeichnenden und verschärfenden Tendenzen sind indessen dieselben wie in ganz Westeuropa. All dies verdanke sich gezielter politischer Einflußnahme: von UNESCO, OECD, EU, WHO, Weltbank, bis zu Microsoft, Apple und Bertelsmann und “einer international orientierten politisch-medialen Klasse” wird eine Politik vorangetrieben und erpreßt, in die sich, Zitat Weißmann:
… die Bürger als Untertanen um so leichter fügen, als das Fehlen von Bildung sie manipulierbar macht, ihnen jedenfalls keine Kenntnis von Alternativen eröffnet.
Was hier geschieht, hat mit “Bildung” im herkömmlichen Sinne also nichts mehr zu tun: es handelt sich um eine pure Ideologisierung unter egalitär-emanzipatorischer Fahne samt dazugehörigem Jargon, dessen Schlagwörter – typisch für die Linke! – genau das Gegenteil von dem hervorbringen, was sie zu bedeuten vorgeben: Unter dem Stichwort „Inklusion”, geschmückt mit einer der gängigen “Diversity”-Regenbogengrafiken, kann man etwa auf der Netzseite des MBJS Brandenburg lesen:
Alle Kinder lernen gemeinsam in einer Schule. Alle Kinder haben gleiche Chancen auf Bildung. Individuelle Fähigkeiten können sich voll entfalten. Diskriminierung und Beeinträchtigung von Fähigkeiten und Begabungen sind ausgeschlossen. (…) Inklusion in der Bildung ist ein ständiger Prozess, der hochwertige Bildung für alle gewährleisten soll. Gruppen, in denen Vielfalt anerkannt und geschätzt wird, bieten Chancen für alle Kinder, ihre individuellen Kompetenzen weiterzuentwickeln.
Eng verbunden mit dem Konzept der “Gesamtschule” führt das “Inklusions”-Prinzip in der Praxis weder zur “Vielfalt”, noch zur Ausbildung von “Fähigkeiten”, noch zu “Individualität”, sondern zur Nivellierung, zur Homogenisierung, und vor allem zur Behinderung der Höherbegabten. Weißmann verwies auf die skandinavischen Länder, in denen diese Konzepte vorherrschen, und in denen jegliches Herausragen oder “Bessersein” unter den Schülern systematisch entmutigt wird. Spätestens hier wird die ganze verlogene Immoralität des egalitären Systems sichtbar. Kinder im Namen einer Gleichheitsideologie an der Ausbildung ihrer Begabungen zu hindern, wozu auch der kompetitive Ehrgeiz gehört, ist schlicht und einfach böse.
Wo sich nun auch die Schulen nur mehr über eine weichgespülte Marketing- und Consultingsprache definieren und als vorrangiges Ziel die Entwicklung von „Kompetenzen“ angeben, haben sie sich in den Dienst der Totalherrschaft des Business gestellt, die nur mehr Quantifizierbarkeiten anerkennen will. Die Bildung ereilt dasselbe Schicksal wie das von der Wertschöpfung abgekoppelte Geld: eine schneeballartig anwachsende Inflation.
Aber weil nach Frédéric Mítterand nicht nur Geld, sondern auch Sex zum “Herzen des Systems” gehört, wird folgerichtig im Gegensatz zu anderen Bereichen der sogenannten “Sexualerziehung” ein Riesenaufwand gewidmet. Das bedeutet nichts anderes als eine frühzeitige Übersexualisierung des kindlichen Bewußtseins, wie Ellen Kositza unlängst auf diesem Blog aufgezeigt hat, vor allem aber eine gehirnwäscheartige Indoktrination im Sinne einer gezielt kernfamilienfeindlichen “Gender”-Ideologie, womit indirekt auch die Lösung der demographischen Krise sabotiert wird.
Ein besonders deftiges Beispiel dafür ist die aktuelle österreichische Lehrerbroschüre “Ganz schon intim” , in der 6–12jährige (!) in epischer Breite über Homo‑, Bi‑, Trans‑, “Inter”-Sexualität und “Mädchenjungen/Jungenmädchen” (Zitat aus den Materialen) “aufgeklärt”, und zusätzlich ermutigt werden sollen, möglichst frühzeitig mit dem Gender-Bending und sexuellen Identitätsspiel zu beginnen (Jungen sollen doch mal Röcke anziehen und mit Puppen spielen etc.). Alle “Lebensformen” des sexuellen Zusammenlebens sollen als gleichermaßen gültig und “normal” (in Anführungsstrichen) dargestellt werden.
Angesichts des verschwindend geringen Prozentsatzes der Bevölkerung, der von den genannten sexuellen Abweichungen betroffen ist, ist der Raum, der ihnen in der Broschüre gegeben wird, krass überproportional. Und das hat natürlich Methode: der Kult um abweichende Sexualorientierungen dient natürlich in erster Linie dazu, die sogenannte “Heteronormativität” zu “relativieren” und “dekonstruieren”. Was für einen enormen psychischen Schaden die frühe Verweiblichung und Identitätsdesorientierung vor allem bei männlichen Kindern anrichten wird, kann man sich leicht ausmalen.
Illustriert wird das Ganze übrigens durch Zeichnungen wie diese, auf denen Schwule, Lesben, ein fröhlicher Selbstbefriediger und sogar zwei (?) heterosexuelle Paare unter einem gemeinsamen Dach eine muntere Polyphonie aufführen und, wie man so sagt, “Spaß haben”. Die Ratten und Katzen sind zweifelsohne inkludiert, um sich keiner speziesistischen Diskriminierung schuldig zu machen.
In einem lexikalischen Teil werden dann wichtige Begriffe wie “Wichser”-
Das Wort „wichsen“ bedeutet eigentlich, dass jemand weiß, wie sie_er gut zu sich selber sein kann.
“Fick deine Mutter!” -
Kinder wollen von sich aus keinen Geschlechtsverkehr mit Erwachsenen. Wenn Erwachsene das mit einem Kind machen, dann ist das immer verboten, das dürfen Erwachsene nicht. Alleine deshalb ist dieses Schimpfwort ein Blödsinn, denn Kinder wollen keinen Geschlechtsverkehr mit Erwachsenen. Manchmal wünscht sich das ein Kind vielleicht, aber nur, weil es nicht versteht, was Geschlechtsverkehr überhaupt bedeutet und dass das nichts ist, das für Kinder und Erwachsene passt.
oder “Hure” erläutert:
Eigentlich können Kinder gar keine Huren oder Stricher oder Sexarbeiter_innen sein, weil sie noch keinen Beruf haben.
Die paar Perlen sollten für einen Eindruck genügen. Man kann nur sagen: wer nicht auf Anhieb, aus den Eingeweiden heraus, versteht, daß mit solchem Material die kindlichen Gehirne fahrlässig verschmutzt und verstopft werden, wer nicht die Verächtlichkeit eines solchen staatspädagogischen Eingriffs in die Intimsphäre und Kindererziehung sieht, mit dem ist ebensowenig ein sinnvoller Dialog möglich, wie mit den Schöpfern dieses Meisterwerks.
Da nützen auch die Beteuerungen der Autor_Innen nichts, auch hier über Dinge, die den Staat und insbesondere linke Sozial-Ingenieure nichts angehen:
Wenn Sie in die Materialien hinein schauen, werden Sie sehen, dass es nicht um sexuelle Praktiken geht oder Details dazu, wie Kinder gezeugt werden. Es geht vielmehr um Gefühle & Sinne, um Zustimmung & Grenzen, um Liebe & Zuneigung, Identität & Körper, Intimität & kindliche sexuelle Aktivitäten, um Wörter & Räume, um den Zyklus und Babys.
Dem Porno folgen der Kitsch und die Verniedlichung: auch das ein Zeichen, wie hier jedes Maß, jeder Takt, jeder Geschmack, jeder common sense, ja ganz einfach, jede Vernunft verloren gegangen ist, mit einem Wort: daß gelogen wird. Vor allem wird hier plüschig-rosa darüber hinweggetäuscht, worum es im Sinne der “Gender-Mainstreaming”-Apostel eigentlich wirklich geht, nämlich um die Durchsetzung einer linksradikalen Ideologie über die Köpfe der Schwächsten, ein riskantes soziales Experiment mit dem Sprengstoff Sexualität, für das die Kinder als Versuchskaninchen herhalten müssen.
Es hat sich hier ein Menschentypus durchgesetzt, dem man zum Großteil wohl nicht einmal bewußt böse Absichten unterstellen kann, mit dem jedoch jede Verhandlung ausgeschlossen ist. Ein Typus, der aber wohlgemerkt wie ein Dreschflegel alles wegzuputzen bereit ist, was nicht so ist, wie er selbst.
In diesem Sinne schloß Weißmann seinen Vortrag unversöhnlich, vor allem im Hinblick auf die “Gesamtschule”:
Wir müssen die Bei-Trost-Gebliebenen sammeln und einen „Schulkampf“ mit aller Entschiedenheit und Härte führen sollten. Das heißt zuerst, daß es in bezug auf die Gesamtschule keine Kompromisse geben darf. Die Hinterabsichten der Befürworter müssen schonungslos aufgedeckt, die vorhandenen Gesamtschulen schrittweise aufgelöst, Neugründungen untersagt werden.
Mir fiel hier, wie so oft, ein Satz von Bernanos ein:
La colère des imbéciles remplit le monde. – Die Raserei der Schwachsinnigen überflutet die Welt.
nino
"Alle „Lebensformen“ des sexuellen Zusammenlebens sollen als gleichermaßen gültig und „normal“ (in Anführungsstrichen) dargestellt werden."
Das wird dann bisweilen so erklärt, dass es nicht Aufgabe der Schule sei, gesellschaftliche akzeptierte Sexualmoral zu lehren, sondern den Kindern zu zeigen, was es alles gibt. Erstaunlicherweise zählt das an allen anderen Orten nicht. Es käme keinem Lehrer in den Sinn, den Kindern zu zeigen, dass Gewalt auch eine Art der Konfliktlösung sei. Oder hat schon mal jemand davon gehört, dass im Geschichtsunterricht der Faschismus als gleichwertige Alternative zur Demokratie behandelt wurde, weil es nicht Aufgabe des Geschichtslehrers sei, in der Schule gesellschaftliche Moralvorstellungen zu predigen?
Verlogener und dreister geht es wohl nicht mehr? Es bleibt nur zu hoffen, dass genügend Eltern ab und zu einen Blick in die Schulbücher ihrer Kinder werfen und bei der Schule intervenieren, wenn sie auf solch gefährlichen Stuss stossen.