Das Oktoberheft vereint die Vortragstexte der IfS-Sommerakademie mit zusätzlichen bedeutungsvollen Beiträgen zu einer schlagkräftigen Analyse der »Lage 2016« – gerade auch gegenüber der »Lage 2012«. Was also ist Phase?
+ In “Bild und Text” befaßt sich Ellen Kositza mit der Physiognomie und Körpersprache bundesrepublikanischer Politiker, exemplifiziert an einem wohlbekannten Bild vom Februar dieses Jahres, das eine Staatssekretärin, zwei Bundesministerinnen und – Heiko Maas zeigt.
+ Der französische Essayist Renaud Camus (Revolte gegen den Großen Austausch) äußert sich im Interview über die Situation nach dem verheerenden Terroranschlag von Nizza und die Möglichkeiten einer Wende bei unseren westlichen Nachbarn.
+ Nachdem das geplante Feature für den Deutschlandfunk aus erwartbaren Gründen kurzfristig abgesagt wurde, hat Siegfried Gerlich seinen ausführlichen Nachruf auf Ernst Nolte nun in der Sezession veröffentlicht. Die Würdigung des Geschichtsdenkers als »Der letzte Liberale« wird viele Leser wundern, ist jedoch die einzig logische Folgerung aus Noltes Lebensweg und ‑werk.
+ Wie bereits thematisiert, arbeitet Martin Lichtmesz seit geraumer Zeit über Gestalt und Folgen politischer Polarisierung. Auf der Sommerakademie des Instituts für Staatspolitik sprach er über die Bruchlinien der Gesellschaft am Beispiel der amerikanischen und österreichischen Wahlkämpfe, geschult unter anderem an Jonathan Haidts The Righteous Mind.
+ Anhand kontroverser »Dialoge mit H« überlegt Caroline Sommerfeld, wie es rhetorisch, ideologisch, psychologisch und zwischenmenschlich zum großen Verlust des Eigenen kommen konnte – ist es das Ende der »großen Erzählungen«, das Jean-François Lyotard verkündete?
+ Thomas Hoof stellt drei Typen von Wachstumsdenkern vor. Im Kampf gegen die globalistische Agenda der heutigen westlichen Eliten und ihrer Tendenz zur schrittweisen Abschaffung des Politischen gelte es dabei, vor allem einen Standpunkt in Augenschein zu nehmen: Den der »pragmatischen Reaktionären«!
+ Auch dem Autor dieser Zeilen ist es um das Politische zu tun – oder vielmehr den »Angriff des Politischen«. Vorgestellt wird die Theorie der 4th-generation warfare (4GW) des US-Strategen William Lind mit ihren wesentlichen Implikationen für die deutsche (innere) Sicherheitspolitik; es zeigt sich daran, weshalb unser Land islamistischen Anschlägen wie im Juli 2016 rat- und hilflos gegenübersteht.
+ Thorsten Hinz analysiert das politische System der Bundesrepublik als eine Übergangsphase »Zwischen Postdemokratie und Neototalitarismus«. Bezugnehmend auf Schriften von Hannah Arendt, Colin Crouch, Chantal Mouffe und Peter Graf Kielmansegg zeigt sich dabei vor allem das Aufkommen einer »sozialen Vernichtungsmacht« – eine konkrete Bedrohungslage im Jetzt und Hier, mit der gerechnet werden muß.
+ Der Bildinnenteil zeigt diesmal Arbeiten des politischen Künstlers »Wolf PMS«, unterlegt von expressionistischer Lyrik des identitären Aktivisten Till-Lucas Wessels.
+ Felix Menzel hielt den Eröffnungsvortrag der Sommerakademie. Seine »Zehn Thesen zur Asylkrise« eröffnen realistische Möglichkeiten einer Bewältigung der Lage – wobei “Willkommenskultur”, offene Grenzen und anonymes Nebeneinander in einer atomisierten Gesellschaft allerdings auf der Strecke blieben.
+ Der ehemalige Beauftragte für die Stasi-Unterlagen des Landes Sachsen und studierte Landwirt Michael Beleites erörtert seine Thesen über eine Rückwendung hin zu organisch-agronomischen Gemeinschaftsmodellen – eine regelrechte »Land-Wende«.
+ Benedikt Kaiser klopft die Rechte in ihren verschiedenen Erscheinungsformen in Europa auf ihre tatsächliche europäische Perspektive hin ab. Sein Befund fällt vernichtend aus: »Es gibt keine europäische Rechte, die das Attribut ›europäisch‹ im eigentlichen Sinne verdient.« In zehn Thesen skizziert er ein Gegenmodell, das über kurzgedachte Parolen à la »xy zuerst!« hinausgeht.
+ Michael Wiesberg betrachtet im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen am 8. November dieses Jahres die möglichen Auswirkungen der Entscheidung im Ringen »Clinton versus Trump« auf die amerikanische Außenpolitik und ihre bisherige welthegemoniale Strategie. Ist Trumps Vorstellung von einer neoisolationistischen Haltung der USA realistisch? Inwieweit wird Clinton fortführen, was Obama begonnen hat?
+ Der Bücherteil beleuchtet abermals ein weites Feld: Vom neuen Roman Martin Mosebachs geht es über verschiedene Werke zum Komplex Syrien, das geltende Recht in der Flüchtlingskrise bis hin zu einer kritischen Neuausgabe Lenins und vielem mehr. Abgerundet wird das Heft durch Vermischtes u.a. zum neuen François-Ozon-Film Frantz, das aktuelle Philosophie Magazin und ein Hörbuch zum Leben Fidel Castros.
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